Kunikat_2021

(K)Unikat
Blickpunkt Berufsschule
Wie es ist, in Corona-Zeiten eine Ausbildung
im Großhandel zu machen
Als Auszubildende/r zur/m Groß- und
jahr
hat man mittlerweile so einiges erlebt, mit
dem man nie gerechnet hätte. Die zunächst
als normal erachtete Ausbildungszeit wurde
plötzlich zu einem ausgewöhnlichen und spannenden
Erlebnis, das zu einer großen Lehre für
Selbständigkeit, Eigenorganisation und Vertrauen
wurde.
Der normale Arbeitsalltag beginnt um 7:30 Uhr.
Das Tragen von FFP2-Masken auf dem gesamten
Betriebsgelände, also immer dann, wenn
man nicht am eigenen Arbeitsplatz sitzt, ist mittlerweile
Standard.
Seit Anfang April haben wir zusätzlich die Möglichkeit,
einen kostenlosen Corona-Test bei unserer
Ausbildungs- oder Abteilungsleitung abzuholen
und diesen montagmorgens zu machen.
Nach 15 Minuten liegt das Ergebnis vor, und wir
können unbesorgt zur Arbeit gehen.
Aber warum gehen wir während der Corona-Zeit
zur Arbeit?
zu schicken. Wir, als Auszubildende, sind jedoch
froh, auch während der Pandemie die Möglichkeit
zu haben, vor Ort zu lernen.
Uns bleibt somit die unseres Erachtens wichtige
Tagesstruktur erhalten, die wir brauchen,
Mit der Maske im Büro: Die Auszubildenden sind froh, in
der Pandemie auch vor Ort lernen zu dürfen.
Strenge Vorschriften: Auch in den Pausen geht in den Betrieben
nichts ohne Mundschutz.
um das eigentliche Arbeitsleben kennen und
schätzen zu lernen.
Wir haben immer mindestens einen Ansprechpartner
vor Ort, der Rest des Büros, also die an-
-
Telefonate oder Videoanrufe erreichbar.
Außerdem haben wir als Azubis immer wichtige,
eventuell nicht ordentlich nachgehen können.
So sind wir zum Beispiel für das Rücklagern von
Retouren unserer Kunden zuständig. Diese und
viele weitere Tätigkeiten sind von großem Nutzen.
Sie zeigen und verinnerlichen die tatsächlichen
Abläufe im Einkauf und Verkauf. Wir erlernen
nicht nur die Arbeit am PC, sondern auch
Eigenschaften wie Verlässlichkeit und Lernbereitschaft.
An Selbstständigkeit mangelt es mittlerweile
nicht mehr.
Auch in der Berufsschule kommt es auf eben
jene Eigenschaften an: Homeschooling ist nicht
für jeden einfach. Mal hakt es an der Verbindung,
mal funktioniert dies und das nicht. Früher
hatten wir Freunde aus der Klasse, die neben
uns saßen. Wir haben von Angesicht zu Angesicht
die Inhalte des Unterrichts miteinander besprochen.
Jetzt haben wir unseren Laptop oder
Computer, vor dem wir sitzen. Dennoch sind
wir froh, dass das Lernen und Arbeiten bei uns
relativ reibungslos klappt. Bisher haben wir die
Erfahrung gemacht, dass sich an der Lernbereitschaft
der Mitschülerinnen und Mitschüler nicht
viel geändert hat. Wer schon vor der Pandemie
faul war, ist es auch jetzt. Wer schon vor der
Pandemie bemüht war, ist es jetzt auch.
Katharina Schulz, Hanna Semjatova, Nadine Gerhold,
Sophia Ertmer, Marvin Nielacny
13/2021
27