KALB ROSÉ Austria
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Herzzapfen / Onglet<br />
Kalbsleber<br />
WARENKUNDE. Der in der Brusthöhle liegende Herzzapfen oder auch Nierenzapfen<br />
gehört zu den Innereien, obwohl es sich um reines Muskelfleisch handelt. Denn es handelt<br />
sich dabei nicht um einen Teil der Skelettmuskulatur, sondern um die sogenannten Zwerchfellpfeiler<br />
bzw. Lendenteile des Zwerchfells. Der restliche Teil des Zwerchfells wird hingegen<br />
als Saumfleisch bzw. als Kronfleisch bezeichnet. International sind diese Teile längst Stars der<br />
Fleischküche – in Frankreich heißt der Herzzapfen zärtlich „Onglet“ und in den USA „Hanging<br />
Tender“, was seine Beschaffenheit recht gut beschreibt. Das Kronfleisch wiederum hat<br />
als „Skirt Steak“ in der Grillküche Karriere gemacht.<br />
Rezept auf Seite 85<br />
KÜCHE. Das Fleisch des Herzzapfens ist relativ grobfaserig,<br />
eignet sich aber dennoch sehr gut zum Kurzbraten.<br />
Über die gesamte Länge verläuft eine massive<br />
Sehne, die man vor der Zubereitung entfernen kann<br />
– aber nicht sollte, wenn das Teilstück zusammenhalten<br />
muss. Beim Kronfleisch stellt sich dieses Problem nicht.<br />
Im Anschnitt ist das Onglet bzw. das Skirt Steak ein<br />
bisschen tricky, denn die Fasern verlaufen ja nahezu<br />
quer zur Sehne. Tranchieren sollte man daher tunlichst<br />
quer zu diesen Fasern, denn das verbessert die Textur<br />
der Bissen erheblich. Geschmacklich sind diese Teilstücke<br />
ohnehin das Intensivste, was es an Kalbfleisch gibt.<br />
WARENKUNDE. Wegen ihrer besonderen Zartheit und ihres mild-delikaten Geschmacks ist<br />
die Kalbsleber eine der wenigen Innereien, die sich auch heute noch ungebrochener Beliebtheit<br />
erfreuen. Sie eignet sich gleichermaßen zum Backen wie zum Grillen oder zum Dünsten.<br />
Neben ihren geschmacklichen Qualitäten bringt die Kalbsleber aber auch besonders viel<br />
Vitamin A und Eisen auf den Teller und sollte zumindest sporadisch auf keinem Menüplan<br />
fehlen. Die Belastung des Speicherorgans mit Schadstoffen, Medikamenten etc. spielt bei der<br />
Kalbsleber noch kaum eine Rolle.<br />
Rezept auf Seite 101<br />
KÜCHE. Bevor man die Kalbsleber zubereitet, sollten<br />
die Bindehäute gründlich entfernt werden. Fahren Sie<br />
dazu einfach mit dem Finger unter die Haut und ziehen<br />
Sie sie nach und nach rundherum sorgfältig ab. Vor<br />
dem Garen kann man sie auch noch ein paar Stunden<br />
in Milch einlegen – das entzieht ihr die Bitterstoffe, die<br />
allerdings bei Kalbsleber ohnehin weit weniger ausgeprägt<br />
sind als etwa bei der Rindsleber. Salzen Sie<br />
die Leber erst nach dem Garen, sonst wird sie zäh und<br />
trocken.<br />
Fertige Lebergerichte gekühlt oder gar eingefroren länger<br />
aufzuheben ist nicht unbedingt empfehlenswert, weil sie<br />
dann unangenehme Bitterstoffe entwickeln können.<br />
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