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KALB ROSÉ Austria

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Herz<br />

Lunge<br />

WARENKUNDE. Das besonders zartfleischige Kalbsherz zählt zwar zu den Innereien,<br />

besteht jedoch ausschließlich aus magerem, feinfasrigem Muskelfleisch. Kalbsherz hat auch<br />

einen hohen Wassergehalt und einen relativ hohen pH-Wert und ist deshalb leicht verderblich,<br />

weshalb man es möglichst frisch zubereiten sollte. Ist es einmal gegart, kann es natürlich<br />

gekühlt oder gefrostet gut aufbewahrt werden.<br />

KÜCHE. Das Kalbsherz ist sowohl zum Kurzbraten als auch zum Kochen, Dünsten und<br />

Schmoren sehr gut geeignet. Vor der Zubereitung müssen allerdings sämtliche Blutreste<br />

gründlich abgewaschen und die knorpeligen Teile wie Aorta, Herzkammer etc. penibel<br />

herausgeschnitten werden. Klassisch wird das Kalbsherz dann sehr gerne nudelig geschnitten<br />

für Ragouts oder als Bestandteil des Kalbsbeuschels verarbeitet. Aber besonders aktuell ist<br />

auch das Braten oder Grillen von Steaks, die fingerdick aus dem Kalbsherz geschnitten und<br />

eher knapp – also maximal medium – gegart werden. Das kommt diesem zarten Fleisch sehr<br />

entgegen. Ein Herz reicht dabei für 2-3 Portionen, die Abschnitte wandern ins Ragout. Dieses<br />

sollte dann allerdings eher länger kochen, bis das Fleisch (wieder) weich wird.<br />

WARENKUNDE. Die Lungenflügel des Kalbes liefern den wichtigsten Rohstoff für das, was<br />

der gelernte Österreicher als edelste Version des „Beuschels“ kennt. Zusammen mit dem kernigen<br />

Muskelfleisch des Herzens und mitunter auch ergänzt durch weitere Innereien wie Milz<br />

und Zunge (und manchmal sogar den Nieren), ergibt die schwammig-weiche Lunge gekocht<br />

ein spannendes, delikates Traditionsragout, das von der enormen Spannweite seiner Aromen<br />

und Texturen lebt. Da die Kalbslunge einen relativ hohen Wassergehalt hat, ist sie frisch auch<br />

relativ leicht verderblich und sollte sehr schnell verarbeitet werden.<br />

Rezept auf Seite 99<br />

KÜCHE. Ein Beuschel kann man aus nahezu allen<br />

Lungen und weiteren Innereien wie Herz, Zunge und<br />

Niere von Rind, Schwein oder Wild herstellen, das feinste<br />

stammt jedoch vom Kalb. Für die Vorbereitung der Lunge<br />

wird diese in einem sauren Sud aus Wasser, Essig, Zucker,<br />

Salz, Pfefferkörnern, Lorbeerblatt und Zwiebeln so lange<br />

gekocht, bis die Konsistenz eine gewisse Bissfestigkeit<br />

erhält. Nach dem Überkühlen des Fleisches werden die<br />

Luftröhren und Adern samt ihren Verästelungen gründlich<br />

entfernt und danach wird das Fleisch der Lunge zur<br />

Weiterverarbeitung blättrig geschnitten. Die vorgekochte<br />

Kalbslunge lässt sich aber auch anderweitig verwenden –<br />

beispielsweise faschiert im Brät einer Brühwurst oder als<br />

Bestandteil eines besonders würzigen Hackbratens.<br />

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