akzent Magazin September '21 GB
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KULTUR<br />
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EIN QUERSCHNITT<br />
DURCH DIE<br />
GESELLSCHAFT<br />
Mit dem Stück „Die Verlorenen“ eröffnet das Theater Konstanz die neue Spielzeit.<br />
Das zeitgenössische Drama wurde erst 2018 von Ewald Palmetshofer geschrieben und<br />
avancierte prompt bei Fachleuten zum besten Theaterstück 2020. Hausregisseurin<br />
Franziska Autzen und Dramaturgin Hannah Stollmayer über das Verlorensein in der<br />
Gesellschaft, die poetische Sprache in der heutigen Zeit und den Pragmatismus des<br />
Spielzeitmottos.<br />
VON TANJA HORLACHER, FOTOS VON ILJA MESS/THEATER KONSTANZ<br />
Gemeinsam waren die beiden mit Intendantin<br />
Karin Becker neu ans Theater<br />
Konstanz gekommen. Voller Tatendrang,<br />
der durch den Lockdown ausgebremst<br />
wurde. Dennoch haben Franziska Autzen<br />
und Hannah Stollmayer ihren Elan nicht<br />
verloren – was nicht immer einfach war.<br />
„Wir hatten uns zwei Jahre vorbereitet,<br />
als Team gefunden, Stücke und das Schauspiel-Ensemble<br />
ausgesucht – wir wollten<br />
gerne losrennen!“, blickt Franziska Autzen<br />
mit leuchtenden, lebendigen Augen<br />
zurück. „Doch wir wurden ausgebremst.<br />
Es war wie ein Brett vor dem Kopf. Dennoch<br />
haben wir versucht, positiv zu bleiben<br />
und uns gegenseitig hochzuziehen.“<br />
Coronabedingt gab es kein Theaterfest,<br />
Premieren wurden abgesagt. Und auch<br />
das Sich-Begegnen und Kennenlernen im<br />
Hause war schwierig. „Vor allem physisch<br />
ist das am Theater ungeheuer wichtig“,<br />
schiebt Hannah Stollmayer nach. Dass<br />
sich etwa die Spielenden auf der Bühne<br />
berühren dürfen. Als Dramaturgin arbeitet<br />
sie eng mit Franziska Autzen zusam-<br />
FRANZISKA AUTZEN<br />
studierte Literatur- und Medienwissenschaften, Germanistik und<br />
Skandinavistik in Kiel und begann ihren Master in Deutschsprachiger<br />
Literatur mit dem Schwerpunkt „Theater und Medien“ an der<br />
Uni Hamburg. Seit der Spielzeit 20/21 ist sie Hausregisseurin am<br />
Theater Konstanz und startete, Lockdownbedingt, hier mit einem<br />
Bad der Gefühle – versucht aber immer positiv zu bleiben.