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Volltext (PDF) - Monarch - Qucosa

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I THEMATISCHE EINFÜHRUNG – 2 Problemaufriss<br />

In ihren Chancen auf eine Ausbildung wesentlich stärker beeinträchtigt als<br />

Mädchen und Jungen ohne Schulabschluss sind indessen diejenigen, die am<br />

Ende der Schulzeit keine klare berufliche Orientierung haben (vgl. Rademacker<br />

2009, S. 28). Doch stellen die im allgemeinbildenden Schulsystem<br />

erreichten Bildungsabschlüsse einerseits zwar eine wichtige Einstiegsvoraussetzung<br />

für den Ausbildungsmarkt dar, andererseits werden sie jedoch<br />

auch immer stärker inflationiert. Ein hoher Schulabschluss sichert keinen<br />

Berufsausbildungsvertrag bzw. keine Studienimmatrikulation, schon gar<br />

nicht, wenn der Berufsweg den persönlichen Wünschen und Interessen<br />

entsprechen soll. Erreichte Ausbildungsabschlüsse garantieren, beispielsweise<br />

aufgrund der Dynamik in der Entwicklung von Berufsbildern und ihrer<br />

immer stärkeren Ausdifferenzierung, keinen sicheren Arbeitsplatz oder<br />

einen beruflichen Aufstieg (vgl. Freimuth 1994, S. 35 f.; vgl. Walther, Stauber<br />

2007, S. 31). Nachfolgend werden einzelne Problemfelder, die kennzeichnend<br />

für den Übergang Jugendlicher zwischen Schule und Arbeitswelt<br />

sind und Schlussfolgerungen für die Notwendigkeit von Korrekturen in der<br />

Gestaltung der Berufsorientierung zulassen, dargelegt. Zu identifizieren<br />

sind dabei zwei bipolar zueinanderstehende Problemfacetten: Zum einen<br />

eine personenbezogene Betrachtungsweise mit Schwierigkeiten in der individuellen<br />

Standortbestimmung und einem Prozess des sich Zurechtfindens<br />

(Selbstorientierung). Zum anderen Probleme in der beruflichen Ausrichtung<br />

und durch die von außen an die Jugendlichen herangetragene Anforderungen<br />

der Arbeitswelt (vgl. Butz 2008b, S. 49 f.). Zunächst stehen die<br />

individuumbezogenen und daran anschließend die arbeitsweltbezogenen<br />

Defizite im Mittelpunkt der Ausführungen.<br />

2.1 Orientierung auf ein eingeschränktes<br />

Spektrum an Ausbildungen<br />

Jugendliche reflektieren nur einen kleinen Ausschnitt ihrer beruflichen<br />

Möglichkeiten. Bei der Wahl ihrer Berufsausbildung bzw. ihres Studiums<br />

konzentrieren sie sich einerseits auf Berufsbezeichnungen. Diese<br />

32<br />

„haben eine Signalfunktion (Vorstellungsbilder), eine Selektionsfunktion<br />

(Filter, um sich näher damit zu beschäftigen oder auch nicht) und eine<br />

Selbstdarstellungsfunktion (für die eigene soziale Verortung der oder des<br />

Jugendlichen).“ (Programmstelle beim Bundesinstitut für Berufsbildung<br />

2008, S. 7).

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