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Volltext (PDF) - Monarch - Qucosa

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I THEMATISCHE EINFÜHRUNG – 2 Problemaufriss<br />

und Friedrich stellen schließlich selbst fest, dass „die bewußte Wahrnehmung<br />

des Berufswahlprozesses in seiner ganzen Komplexität und Risikohaftigkeit<br />

zu lethargischer bzw. angstbesetzter Orientierungslosigkeit“ führen<br />

kann (Ermert, Friedrich 1990, S. 34).<br />

2.3 Passungsschwierigkeiten<br />

Während vorangehend aus der Perspektive der Jugendlichen ersichtliche<br />

Probleme beleuchtet wurden, soll sich nunmehr auf Aspekte aus dem<br />

Blickwinkel von Unternehmen und anderen Institutionen konzentriert<br />

werden. Laut jährlicher Unternehmensbefragungen des Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertags (DIHK) können Betriebe immer weniger<br />

die von ihnen angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Von 2004 zu<br />

2008 vergrößerte sich der Anteil der Firmen mit unbesetzten Stellen von<br />

12% auf 21% (Ostdeutschland: 30%). Besonders betroffen sind kleinere<br />

Betriebe und Unternehmen im Bereich der privaten Dienstleistungen, im<br />

Handel, Verkehrs- bzw. Nachrichtenwesen, im produzierenden Gewerbe,<br />

im Gastgewerbe, aber auch Banken und Versicherungen (vgl. Gericke et al.<br />

2009, S. 1 f.). Unternehmen und weitere Organisationen sehen bei der Gewinnung<br />

neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwei wesentliche Schwierigkeiten:<br />

Einerseits fehlt es an Bewerberinnen und Bewerbern. Vom Ausbildungspakt<br />

wird diesbezüglich ein Passungs- oder auch Mismatch-Problem angeführt<br />

(vgl. Ausbildungspakt 2006, S. 3). Es bezeichnet die Diskrepanz<br />

zwischen Arbeitskräfteangebot und Arbeitskräftenachfrage bezüglich Qualifikationen,<br />

Berufen, Informationen bzw. regionaler Verteilung. Der Qualifikationsmismatch<br />

bezieht sich auf Unstimmigkeiten zwischen den Leistungsvoraussetzungen<br />

von Stelleninteressenten und den Qualifikationsanforderungen<br />

der zu besetzenden Stelle. Ein beruflicher Mismatch bezeichnet<br />

den Zustand, bei dem zwischen den Ausbildungswünschen der Jugendlichen<br />

und dem Ausbildungsstellenangebot der Betriebe ein Ungleichgewicht<br />

besteht. Bezug zu nehmen ist hier auf die in Kapitel 2.1 geschilderte<br />

Problematik eines hohen Überhangs an unbesetzten Berufsausbildungsstellen<br />

und an erfolglosen Bewerberinnen und Bewerbern aufgrund des Images<br />

von Berufen. Ein Informationsmismatch entsteht aufgrund dessen, dass<br />

nicht alle Bewerberinnen und Bewerber sämtliche Informationen zum<br />

Ausbildungsangebot und nicht alle Betriebe Kenntnisse über alle potenziellen<br />

Fachkräfte haben können. Ursachen für einen regionalen Mismatch<br />

zwischen Angebot und Nachfrage sind in (nicht vorhandener) regionaler<br />

Mobilität, der Bewerberzusammensetzung vor Ort sowie der lokalen<br />

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