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Volltext (PDF) - Monarch - Qucosa

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Geleitwort<br />

der Studie hergeleitet. Die Studie bringt gleich eine ganze Reihe von<br />

interessanten Ergebnissen zutage, obzwar schon die Hypothesentests allerdings<br />

eher ernüchternd ausfallen – kaum eine der Hypothesen kann vollumfänglich<br />

beibehalten werden. Das beweist aber gerade so viel, dass nicht<br />

etwa zugunsten eines präjudizierten Ergebnisses der Stichprobenumfang so<br />

lange variiert wurde, bis die Hypothesen stehen, auch solches soll ja bisweilen<br />

vorkommen.<br />

Wie durch eine Parallelisierung von quantitativen Daten und singulären<br />

Äußerungen einzelner Probanden aus den teilstrukturierten Interviews anschaulich<br />

wird. Kommen die Impulse zu einer Teilnahme an berufsorientierenden<br />

Maßnahmen zumeist von den Lehrkräften oder den Eltern der<br />

Jugendlichen. Diese haben anschließend das Gefühl, einigermaßen das Erwartete<br />

bekommen zu haben. Dennoch werden die besuchten Maßnahmen<br />

interessanterweise kaum einmal weiterempfohlen. Hinsichtlich der Auseinandersetzung<br />

mit der Frage der zukünftigen Berufstätigkeit scheint die (ja<br />

prinzipiell freiwillige) Teilnahme an berufsorientierenden Maßnahmen jedoch<br />

ein Hinweis darauf zu geben, dass hier eine Person noch kein ausreichendes<br />

Reflexionsniveau erreicht hat. Wenn dann die Maßnahmen nicht<br />

günstigenfalls zu eindeutigen Ergebnissen führen, wirken sie offenbar eher<br />

lähmend auf den Entscheidungsprozess.<br />

Interessant sind auch die Ergebnisse zur Einschätzung der eigenen beruflichen<br />

Aussichten, nicht nur in der genderspezifischen Betrachtung, sondern<br />

auch hinsichtlich der Erfolgserwartungen, der Einkommenserwartungen<br />

und der Aufstiegserwartungen. Insgesamt ist bei allen Ergebnissen zu<br />

bedenken, dass es sich um Selbsteinschätzungen der Probanden handelt.<br />

Die Veränderungen jedoch, die hier gemessen wurden, lassen sich recht gut<br />

über die Selbsteinschätzungen abbilden. Man wird enttäuscht zur Kenntnisnehmen<br />

müssen, dass das Berufswahlengagement und die Eigenverantwortung<br />

nach einer Maßnahme nicht nachweislich zunehmen. Auch dass<br />

affektive Lernziele erreicht und dass Interessen oder Informationsbereitschaft<br />

beeinflusst werden würden gehört zu den unhaltbaren Hypothesen.<br />

Ferner abzulehnen sind die Annahmen, dass die Gewissheit oder die<br />

Selbstwirksamkeitserwartungen gesteigert würden. Nur die Annahmen,<br />

dass berufsbezogene Kenntnisse verbessert und dass der Erwerb sachbezogener<br />

Kompetenzen angeregt würde, können beibehalten werden.<br />

Kurzum: Im Endergebnis zeichnet die Autorin ein ernüchterndes Bild von<br />

den berufsorientierenden Maßnahmen, dem man nun aber wohlbegründet<br />

mit Empfehlungen für die makrodidaktische und didaktische Gestaltung<br />

von Maßnahmen zur beruflichen Orientierung begegnen kann. Es wäre<br />

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