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4-2021

Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

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Energieversorgung<br />

Aber Betreiber müssen wissen: Das<br />

Gebäude sollte auf Temperatur gehalten<br />

werden, denn eine Wärmepumpe<br />

braucht Zeit zum Kühlen und Heizen.<br />

Es dauert länger als bei einer Heizung<br />

mit Radiatoren an den Wänden, bis die<br />

maximal 35 °C Vorlauftemperatur die<br />

Räume über die Fußbodenheizung auf<br />

22 °C aufgeheizt haben. „Das muss<br />

man nur im Hinterkopf haben“, sagen<br />

die Schmalenbergs. Tauschen würden<br />

sie ihr System deshalb nicht.<br />

Photovoltaik und<br />

Wärmepumpe<br />

Links im Bild der Kostal Plenticore plus 10 Photovoltaik-Wechselrichter,<br />

rechts der Kostal BI Batteriewechselrichter<br />

Für jede Erdwärmesonde mit Bohrung<br />

und Anschluss wurden damals rund<br />

4000 Euro fällig. Dafür konnte beim<br />

Bau auf einen Kamin verzichtet werden,<br />

weil die Wärmepumpe keinen<br />

braucht – eine Entscheidung, die das<br />

Baubudget um 1500 Euro entlastete<br />

und der Photovoltaikanlage ein verschattungsfreies<br />

Arbeiten ermöglicht.<br />

Und gebührenpflichtige Schornsteinfegerbesuche<br />

gibt es nicht.<br />

Im Sommer immer<br />

angenehm kühl<br />

Ein weiterer Vorteil einer Erdwärmepumpe<br />

ist der sehr niedrige Energieverbrauch<br />

und damit auch die Kühlung<br />

zu geringen Kosten. An heißen<br />

Tagen reicht es, wenn die Umwälzpumpe<br />

die Flüssigkeit im System aus<br />

dem Gebäude in die Erdwärmesonden<br />

und wieder zurück transportiert.<br />

Die Wärme wird an das Erdreich abgegeben,<br />

die gekühlte Flüssigkeit wieder<br />

ins Gebäude transportiert, wo sie<br />

wieder Wärme aufnimmt.<br />

Das Erdreich als Wärme- und Kühlquelle<br />

ist sommers wie winters konstant<br />

– weshalb eine Erdwärmepumpe<br />

sehr effizient ist. „Das System arbeitet<br />

seit der ersten Minute zuverlässig,<br />

effizient und praktisch wartungsfrei.<br />

Es gibt keine aktiven Komponenten<br />

außerhalb des Gebäudes“, kommentiert<br />

Andreas Schmalenberg seine<br />

bisherigen Erfahrungen.<br />

Hohe Effizienz durch<br />

langsame Reaktion<br />

Nach elf Jahren wissen die Schmalenbergs:<br />

Es funktioniert, ist wirtschaftlich<br />

und extrem zuverlässig. Die Erdsonden<br />

brauchen keine Wartung und die<br />

Wärmepumpe praktisch auch nicht.<br />

Der Stromspeicher, modular, BYD<br />

HVM 16.6 mit Li-Ionen-Akkutechnik<br />

2009 war das Konzept sicherlich noch<br />

ungewöhnlich und kam durch viel<br />

eigene Recherche und Verständnis der<br />

Technik zustande. Heute weiß man:<br />

Die Entscheidung war richtig und die<br />

Rechnung wird auch in Zukunft aufgehen.<br />

Familie Schmalenberg hatte ausgerechnet,<br />

dass sie ab einem Strompreis<br />

von 23 Cent mit der Photovoltaik<br />

im Plus arbeiten würden. Diese Marke<br />

war bereits 2009 leicht überschritten<br />

und heutige Strompreise kennt man...<br />

Die PV-Anlage war zwar eine klassische<br />

Einspeiseanlage, profitiert aber<br />

von einer besonderen Form der EEG-<br />

Förderung, die den Eigenverbrauch<br />

separat fördert. Dies war nur für einen<br />

kurzen Zeitraum möglich. Heute sind<br />

PV-Komponenten so günstig, dass es<br />

die wirtschaftlichste und nachhaltigste<br />

Art ist, damit Strom zu erzeugen. Wer<br />

heute eine Photovoltaikanlage installiert<br />

erreicht durch geringe Stromentstehungskosten<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Eigenverbrauch-Booster<br />

Stromspeicher<br />

2013 installierten die Schmalenbergs<br />

ihren ersten Stromspeicher. War davor<br />

ein Eigenverbrauchsanteil von 20 bis<br />

30 Prozent möglich, steigerte sich dieser<br />

durch den Stromspeicher und zeit-<br />

Display Kostal Plenticore BI zum<br />

Ladezustand des Stromspeichers<br />

Display Kostal Plenticore plus<br />

Einspeiseleistung von Photovoltaik<br />

ins Net<br />

Anzeige der Betriebsstunden des internen Zusatz-Heizstabes. Dies ist für den<br />

Notfall, falls der Kompressor nicht genug Energie aus dem Erdreich ziehen<br />

kann. Der Heizstab wird für die Legionellen-Abtötung aktiviert, wenn nötig.<br />

Damit wird der Feuerstätten-Gläubige beruhigt, der der Wärmepumpe nicht<br />

zutraut, sein Haus zu heizen. Man kann zur Eigenverbrauchssteuerung den<br />

Heizstab theoretisch auch ansteuern, um eine Abregelung der PV auf 70 %<br />

zu verhindern<br />

Haus und Elektronik 4/<strong>2021</strong> 7

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