GBP_03_21_Fin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Klimafreundlich leben in Pöcking!?
Wollen Sie Ihre persönliche Klima- und Energiewende im eigenen
Haus anpacken? Hier können Sie sich informieren und beraten
lassen:
• Laufend: Online-Vorträge über Sanierungsthemen,
Förderung, Solarnutzung und Elektromobilität:
www.lk-starnberg.de/energieveranstaltungen
• Sanierungsrundgang in Berg am 8.10.2021, 16:00 Uhr
• VHS-Vortrag „Haus sanieren mit Fahrplan – so geht’s“ am
12.10.2021, in Starnberg
• „Zukunftswärme für Ihr Haus –rund um die
Heizungserneuerung“ am 16.11.2021, in Herrsching
Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen unter www.
sanierungstreff.de bzw. am Telefon im Landratsamt unter 08151-148-
442. Außerdem: kostenlose Energieberatung der Verbraucherzentrale
Beratung
Vorträge
Besichtigungen
sanierungstreff.de
im Landratsamt einmal im Monat, 45 Min am 2.9.; 7.10.; 4.11.;
2.12.2021.Terminvereinbarung Tel. 08151 148-442.
10 Jahre UNESCO-Welterbe
„Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“
Die prähistorische Siedlung vor der Roseninsel ist von außerordentlicher Bedeutung
Das UNESCO Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“
umfasst insgesamt 111 Pfahlbaufundstellen in sechs Ländern der
Alpenregion. In ihrer Summe stellen diese Fundstellen in Italien,
Österreich, Frankreich, Deutschland, Slowenien und der Schweiz einzigartige
Relikte ehemaliger Siedlungen aus der Zeit zwischen 5000
und 500 v. Chr. dar. Drei der 111 Fundstellen liegen in Bayern und
befinden sich nordöstlich von Landsberg am Lech in Pestenacker und
Unfriedshausen sowie vor der Roseninsel im Starnberger See. Gerade
die prähistorische Siedlung vor der Roseninsel ist von außerordentlicher
Bedeutung. Sie liegt in direkter Ufernähe im Nordosten der Insel und
bietet die jüngsten Belege für prähistorische Ufersiedlungen überhaupt.
Die Überreste prähistorischer Pfahlbausiedlungen sind auf den ersten
Blick zwar kaum sichtbar und dennoch sind sie von außerordentlicher
Bedeutung für die Menschheitsgeschichte.
anderem an den Ufern des Zürichsees - zahlreiche archäologische
Funde zu Tage, die bisher am Grund des Sees verborgen geblieben
waren. Holzpfähle, Keramik und Steinwerkzeuge deuteten darauf
hin, dass sich an Seeufern, in Feucht- und Moorgebieten oder an
Flüssen im Großraum der Alpen-Uferregionen in der Zeit zwischen
Antike und Eisenzeit einst Siedlungen befanden. Es ist die Lage
dieser Siedlungen, die diese für die Erforschung der Vergangenheit
so besonders macht. Seit Jahrtausenden befinden sich die Funde
unter Wasser oder im dauerfeuchten Milieu. In solchen Böden
herrschen ideale Konservierungsbedingungen, da hier organische
Materialien wie Holz-, Textil- oder Pflanzenreste nicht verrotten.
Bauhölzer und die Funde erlauben jahrgenaue Datierungen und präzise
Einblicke in den Alltag der jungsteinzeitlichen Menschen. Durch die
Erforschung der Pfahlbaufundstellen war es Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern möglich, Einblicke in die frühesten Agrarstrukturen,
Viehzucht und Handelsbeziehungen in Europa zu gewinnen sowie die
Entstehung der Metallverarbeitung und den Einfluss des Klimas auf
das Siedlungsverhalten der Menschen nachzuvollziehen. Aus diesem
Grund hat das Welterbe-Komitee der UNESCO die „Prähistorischen
Pfahlbauten um die Alpen“ im Jahr 2011 als transnationale Welterbe-
Stätte eingeschrieben. Heuer feiern die 111 Fundstellen 10-jähriges
Welterbe-Jubiläum.
Jungsteinzeitliche Küche
Freizeit
genießen.
Gut für die Region.
Wir engagieren uns für die
Menschen in unseren Landkreisen.
Denn dem Vertrauen
unserer Kunden verdanken wir
unser kontinuierliches Wachstum.
Für eine Region, in der es sich zu
leben lohnt.
www.kskmse.de
Weil’s um mehr als Geld geht.
Foto: M. Hauptmann
Wer die Roseninsel besuchen möchte, erreicht diese am einfachsten
mit der Fähre. Zum Schutz der Welterbezone wurden rote Bojen mit
Hinweisschildern installiert, die Gästen zur Orientierung dienen. Um
die schützenden Sedimentschichten nicht aufzuwirbeln, darf mit Kieloder
Motorbooten nicht an die Roseninsel herangefahren werden. An
Roseninsel oder an den umliegenden Bojen sollte man weder ankern,
noch anlanden. Auch sollte man nicht vom See aus die Insel betreten
oder umgekehrt – mit diesem einfachen Regeln können alle gemeinsam
dieses außergewöhnliche Erbe im Starnberger See schützen.
Erstmals entdeckt wurden Pfahlbausiedlungen bereits im 19.
Jahrhundert. Der Wasserstand der Schweizer Seen war im Winter
1853/1854 außergewöhnlich niedrig. Dadurch kamen – unter
Anlässlich des diesjährigen Jubiläums haben fünf Archäolog*innen den
Blog www.palafitfood.com ins Leben gerufen. Heute sind jede Menge
Zutaten der jungsteinzeitlichen Küche bekannt – wie und zu welchen
Speisen diese verarbeitet wurden, weiß man jedoch nicht. Basierend
auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Pfahlbausiedlungen
bietet der Blog spannende Einblicke in die Töpfe und Mägen der prähistorischen
Köchinnen und Köche. Wie würzten, brieten und servierten
die Menschen in der Frühgeschichte wohl ihre Mahlzeiten und welche
Küchengeräte kamen damals zum Einsatz? Und die allerwichtigste
Frage – wie hat’s geschmeckt?
Wöchentlich erläutert der Blog spannendes Wissen rund um das
Thema Pfahlbauer*innen-Essen und lädt mit monatlich ausgerufenen
Challenges zum Mitentdecken und Mitkochen ein. Eine
umfangreiche Liste an Tier- und Pflanzenarten mit zusätzlichen
Verwendungshinweisen und zahlreiche kreative und vorgetestete
Rezepte machen die Vorgeschichte erlebbar. Wissen Sie zum Beispiel
was eine Wassernuss ist und welche essbaren Alternativen dafür heute
zur Verfügung stehen? Das und vieles mehr erfahren Sie über www.
palafitfood.com. Guten Appetit!
Tanja Ehrlein (Koordinatorin Archäologische Welterbestätten,
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)
18 19