Wendelstein + Schwanstetten - Oktober 2021
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PARTEIEN<br />
Pressemitteilung der Fraktionen BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN, SPD, CSU<br />
und Freien Wähler/FDP im Marktgemeinderat <strong>Wendelstein</strong><br />
Am 15. September traf sich die Verwaltung und Vertreter der Fraktionen<br />
mit Vertretern der „Bündnis Kein ICE Werk im Reichswald“ zum<br />
intensiven Informationsaustausch. Zwei Stunden lang wurde debattiert,<br />
zugehört und auch gestritten. Klargestellt wurde, dass es ökologischer<br />
Irrsinn ist, das Werk im Bannwald, statt auf einer bereits versiegelten<br />
Brache zu errichten – und auch die Entmunitionierung der MUNA mit<br />
anschließender (Teil-)bebauung und Aufforstung mit klimafestem Wald<br />
wie im Gemeinderat beschlossen, ist allenfalls das geringere Übel<br />
gegenüber den bisherigen Alternativen.<br />
Am Ende stand klar die Forderung an die Deutsche Bahn, weitere Standortuntersuchungen<br />
vorzunehmen und dabei insbesondere bereits versiegelte Flächen<br />
vorrangig zu betrachten. Den Belangen der Anwohner und der Ökologie ist ein<br />
deutlich höherer Stellenwert als bisher beizumessen.<br />
Ja, wir brauchen die Verkehrswende, aber wir brauchen auch ein lebenswertes<br />
Umfeld für uns und die nächsten Generationen.<br />
Für die Fraktionen<br />
Martin Mändl, BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN<br />
Maximilian Lindner, SPD<br />
Michael Rösler, CSU<br />
Dr. Jörg Ruthrof, Freie Wähler/FDP<br />
Fraktion BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat <strong>Wendelstein</strong><br />
Wir berichten wie gewohnt aus den Sitzungen<br />
des <strong>Wendelstein</strong>er Marktgemeinderates und der Ausschüsse<br />
Am 3. September tagte der Bauausschuss<br />
Unter dem Tagesordnungspunkt Fragen der Bürger drehte sich fast alles um<br />
die Bürgerinitiative „Bündnis Kein ICE Werk im Reichswald“. Die Deutsche<br />
Bahn hatte angekündigt, dass sie nur mit drei Standorten für ein neues ICE-<br />
Werk in das anstehende Raumordnungsverfahren gehen wird. Die Standorte<br />
„MUNA-Gelände Feucht“ und „Bereich südlich der MUNA Feucht“ tangieren<br />
dabei die Marktgemeinde <strong>Wendelstein</strong> unmittelbar, aber auch der Standort in<br />
Harrlach ist nah an dem Ortsteil Sperberslohe. Mit einer Reihe von Fragen zur<br />
Haltung der Gemeinde zeigte die BI ihr Interesse an der Verhinderung des ICE<br />
Ausbesserungswerkes. Dabei erhielt sie vollständige Unterstützung von Seiten<br />
der Gemeinde und der Räte. Lediglich bei der Frage, ob das MUNA Gelände,<br />
falls es denn vollständig entmunitioniert werden kann, als möglicher Standort<br />
in Betracht kommt, zeigten sich die Ausschussmitglieder uneinig. Während<br />
die meisten Marktgemeinderäte diese Lösung für das geringere Übel halten<br />
und von der Notwendigkeit eines ICE Ausbesserungswerkes überzeugt sind,<br />
machte Boris Czerwenka (GRÜNE) klar, dass für ihn auch dieser Standort nicht<br />
in Betracht kommt. „Einen über 70 Jahre hinweg gewachsenen, unberührten<br />
Wald für ein Werk zu roden, während die Bahn anderswo Industriebrachen<br />
verkauft, ergibt ökologisch überhaupt keinen Sinn“, so sein Statement. Einigkeit<br />
bestand darüber, dass der Standort am Jägersee mit allen, insbesondere auch<br />
rechtlichen Mitteln verhindert werden muss.<br />
Im Zuge eines Bauantrages im Fuchsenweg versuchte der Ausschuss erneut, den<br />
Bedarf an zusätzlichem Wohnraum und die Erhaltung von Grünflächen unter<br />
einen Hut zu bringen. Bemerkenswert war, dass der Wunsch nach Begrünung<br />
von Flachdächern jedesmal erneut für Diskussionen sorgt. Auf Anregung von<br />
MGR Czerwenka waren sich die Räte dann doch wieder einig, dass dieser Punkt<br />
in die Stellungnahme der Gemeinde aufzunehmen ist.<br />
v. l. die Marktgemeinderäte Carolin Töllner, Elvira Kühnlein, Boris Czerwenka und<br />
Martin Mändl<br />
Am 15. September trafen sich die Verwaltung und Vertreter der Fraktionen<br />
mit Vertretern des „Bündnis Kein ICE Werk im Reichswald“ zum intensiven<br />
Informationsaustausch. Zwei Stunden lang wurde debattiert, zugehört und<br />
auch gestritten. Klar ist, dass es ökologischer Irrsinn ist, das Werk im Bannwald,<br />
statt auf einer bereits versiegelten Brache zu errichten – und auch die Entmunitionierung<br />
der MUNA mit anschließender (Teil-)Bebauung ist allenfalls das<br />
geringere Übel gegenüber den bisherigen Alternativen.<br />
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OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Am Ende stand klar die Forderung an die deutsche Bahn, weitere Standortuntersuchungen<br />
vorzunehmen und dabei bereits versiegelte Flächen vorrangig<br />
zu betrachten. Den Belangen der Anwohner und der Ökologie ist ein deutlich<br />
höherer Stellenwert als bisher beizumessen. Ja, wir brauchen die Verkehrswende,<br />
aber wir brauchen auch ein lebenswertes Umfeld für uns und die nächsten<br />
Generationen.<br />
Weil wir hier leben.<br />
Martin Mändl<br />
Fraktionssprecher der Fraktion BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im<br />
Marktgemeinderat