Studien- & Berufswahl
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HAUS RISSEN HAMBURG<br />
Vom Schüler zum Wirtschaftsexperten<br />
Mit Sozialer Marktwirtschaft<br />
zum Erfolg<br />
Was haben ein Blumenladen, eine Dönerbude und ein<br />
Kiosk gemeinsam? Wenig, könnte man meinen. Doch<br />
alle drei sind Säulen unserer Wirtschaftsordnung – der<br />
Sozialen Marktwirtschaft. Wenn die Floristin einen<br />
Blumenstrauß verkauft, der Dönerverkäufer einen<br />
Kebab und der Kioskbetreiber Kaugummis, dann sind<br />
sie Teil der Wirtschaft. Und zwar ein wichtiger Teil, denn<br />
über 95 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind<br />
klein- und mittelständische Unternehmen (KMU).<br />
Es sind gerade nicht die großen Konzerne wie<br />
Microsoft, Siemens, BMW oder VW, die die Mehrheit<br />
ausmacht, sondern die Klein- und Mittelständler, die<br />
unsere Gesellschaft tragen: Sie bieten etwa 70 Prozent<br />
aller Arbeitsplätze an! Sie bilden die Grundlage dafür,<br />
dass Deutschland Exportweltmeister und Globalisie-<br />
<strong>Studien</strong>- und <strong>Berufswahl</strong> 2011/2012<br />
rungsgewinner ist und bringen den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland durch ihre Ideen und Innovationen voran.<br />
Gerade für junge Menschen, die sich nach ihrem Schulabschluss<br />
für eine Ausbildung entscheiden, sind diese<br />
Unternehmen von hoher Bedeutung: Sie bilden ca. 81<br />
Prozent der Lehrlinge aus und bereiten Jugendliche auf<br />
ihr Arbeitsleben vor.<br />
Um aber in einem Unternehmen erfolgreich zu sein,<br />
müssen junge Menschen grundlegende wirtschaftliche<br />
Kompetenzen mitbringen – und daran mangelt es oft.<br />
In einer repräsentativen Umfrage, dem Youth Entrepreneurship<br />
Barometer (YEB) der Bertelsmann Stiftung,<br />
schätzen die Jugendlichen ihr eigenes wirtschaftliches<br />
Wissen kritisch ein: 50 Prozent geben an, „einigermaßen“<br />
Bescheid zu wissen. 42 Prozent meinen, sie<br />
hätten nur „wenig“ bzw. „gar kein“ Wissen. Gleichzeitig<br />
zeigen die Schülerinnen und Schüler jedoch ein<br />
hohes Interesse am Thema. 67 Prozent sind mehr an<br />
wirtschaftlichen Fragestellungen interessiert.<br />
Wo aber kann man diese Kenntnisse erwerben?<br />
Eigentlich in der Schule. Doch ein eigenständiges Fach<br />
Wirtschaft existiert an Hamburger Schulen bislang<br />
nicht, sondern fristet ein Dasein als Querschnittsfach<br />
PGW. So verwundert nicht, dass ein Großteil der Lehrerschaft<br />
der Meinung ist, wirtschaftliche Fragen sollten<br />
verstärkt im Schulunterricht vorkommen.<br />
Gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise,<br />
der Konjunkturabschwünge und Exporteinbrüche ist<br />
die Vermittlung elementarer Kenntnisse zur Sozialen<br />
Marktwirtschaft dringender denn je. Ohne wirtschaftliche<br />
Grundbildung können Jugendliche sich nicht<br />
auf die globalisierte Welt – und damit ihre spätere<br />
Berufswelt – vorbereiten. Gerade junge Menschen,<br />
die am Übergang von der Schule in den Beruf stehen,<br />
brauchen ein profundes Verständnis der Ordnung, die<br />
sie geprägt hat und in der sie leben.