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„
Schauen Sie. Wenn wir
mit den Jungs Fußball
spielen, dann spielen sie
nur miteinander und passen
uns den Ball nicht zu,
weil sie sagen, dass Fußball
eh nix für Mädchen
ist.
“
Arbeit“, zuckt Ali * mit den Schultern.
Die Diskussion vertieft sich, und es
wird immer mehr klar, dass mit „leichter
Arbeit“ Hausarbeit gemeint ist. Die
Jungs sollen aufzählen, was alles dazu
gehört, und die Liste wird immer länger:
Kochen, Putzen, sich um die Kinder und
die Wohnung zu kümmern und und und.
„Okay, na gut, so leicht ist das dann auch
wieder nicht“, lautet die Conclusio. Die
Message kommt an. Als Trainer Phillip
erklärt, dass auch Männer in Karenz
gehen können und Kinderbetreuung
keinesfalls nur Frauensache ist, ist die
Verwunderung am Anfang groß – im Laufe
der Diskussion kristallisiert sich aber
heraus, dass „das eh irgendwie cool ist.“
Die Jungs stellen viele private Fragen an
uns und die Trainer, sie beginnen, sich
dafür zu interessieren, was wir ihnen
näherbringen möchten. „Aber schauen
Sie. Frauen haben es halt einfacher.
Eine Frau kann einen Mann ansprechen,
ohne dass man ihr gleich Belästigung
vorwirft!“, sagt Ömer * und die anderen
stimmen ihm zu. Wie er denn Mädchen
anspricht, wollen wir wissen. „Naja. Man
muss schon so zwei Minuten plaudern,
bevor man nach ihrem insta fragt. Aber
alle wollen mein insta, ich bin ja ein sexy
Typ“, sagt der neunmalkluge 12-Jährige.
ELEKTROSCHOCKER FÜR
DEN HEIMWEG
Trainer Philipp erklärt, in welchen
Settings es in Ordnung ist, Frauen
anzusprechen, und dass man auch mit
Ablehnungen umgehen lernen muss – es
ist ein Prozess, der zum Erwachsenwerden
dazugehört. Wir sprechen auch
darüber, was Flirten und was Belästigung
ist.
Die Mädchen lernten Selbstverteidigungstechniken, die sie im
Fall des Falles anwenden können
Trainerin
Renate Wenda
vom Verein
Drehungen
/ RAMBAZAMBA / 43