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Zukunft des Wohnungsmarktes in Aachen - Forum ...

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Auswirkungen <strong>des</strong> demografischen Wandels<br />

auf die Wohnungsmärkte – Neue Anforderungen<br />

an e<strong>in</strong> strategisches Baulandmanagement<br />

Prof. Dr. Volker Eichener, Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft,<br />

Stadt- und Regionalentwicklung GmbH an der Ruhr-Universität Bochum<br />

Der demografische Wandel<br />

Was e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Missstimmung br<strong>in</strong>gt, wenn man sich mit dem Thema<br />

demografischer Wandel beschäftigt, ist die Tatsache, dass es bergab<br />

geht <strong>in</strong> der Bun<strong>des</strong>republik. Die 10. koord<strong>in</strong>ierte Bevölkerungsvorausrechnung<br />

vom Jahr 2003 wurde <strong>in</strong> neun Varianten vorgelegt.<br />

Man fragt sich, warum diese 10. koord<strong>in</strong>ierte neun Varianten hat,<br />

während die 9. koord<strong>in</strong>ierte noch mit zwei Varianten auskam. E<strong>in</strong>e war<br />

mit der Zuwanderung, die wir die letzten zwanzig Jahre erlebt haben,<br />

und e<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>er doppelt so hohen Zuwanderung. Wenn die<br />

Bun<strong>des</strong>regierung jedoch e<strong>in</strong>e nachgeordnete Behörde beauftragt, e<strong>in</strong>e<br />

Bevölkerungsprognose zu erstellen, bei der die Bevölkerung nicht<br />

s<strong>in</strong>kt, werden schon neun Varianten benötigt.<br />

Diese Variante verfügt aber über e<strong>in</strong>e Kumulation von so unrealistischen Annahmen, dass e<strong>in</strong>e solche<br />

Entwicklung ausgeschlossen werden kann. In den verschiedenen Regionen der Bun<strong>des</strong>republik ist,<br />

was den Zeitpunkt betrifft, ab dem die Bevölkerung s<strong>in</strong>kt, die Entwicklung natürlich unterschiedlich,<br />

aber die Form der Kurve ist überall gleich. In Ostdeutschland war der Knick schon vor 15 Jahren festzustellen,<br />

<strong>in</strong> den alt<strong>in</strong>dustriellen Regionen, z.B. dem Ruhrgebiet, den norddeutschen Küstenregionen<br />

vor zehn Jahren. In München wird er vielleicht erst <strong>in</strong> zehn Jahren kommen. Bun<strong>des</strong>weit erkennt man<br />

<strong>in</strong> der Prognose <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>amtes für Bauwesen und Raumordnung e<strong>in</strong> klares Muster. Die alt<strong>in</strong>dustrialisierten<br />

Regionen, und dazu gehört auch das <strong>Aachen</strong>er Revier, schrumpfen. Das zweite Muster<br />

ist, dass es Großregionen gibt, vor allen <strong>in</strong> Deutschlands Mitte, Thür<strong>in</strong>gen und Sachsen-Anhalt <strong>in</strong> Ostdeutschland,<br />

aber auch Nordhessen, das südliche Niedersachsen, das Sauerland und Nordbayern,<br />

die ebenfalls schrumpfen. Das dritte, was e<strong>in</strong>em auffällt ist, dass es eigentlich überall die Großstädte<br />

s<strong>in</strong>d, die schrumpfen. Um die Großstädte herum bef<strong>in</strong>den sich Wachstumskreise. Das hängt mit der<br />

Suburbanisierung zusammen. Diese Bevölkerungsprognose ist also das Ergebnis der Suburbanisierung,<br />

die bereits stattgefunden hat, vor allen D<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den 90er Jahren. Diese Phase war die ausschlaggebende<br />

Zeit, <strong>in</strong> der die geburtenstarken Jahrgänge <strong>in</strong> dem Alter waren, Wohneigentum zu bilden.<br />

Wenn diese <strong>in</strong> den suburbanen Raum abgewandert s<strong>in</strong>d, haben sie dort auch ihre K<strong>in</strong>der zur<br />

Welt gebracht, von denen nur e<strong>in</strong> Teil <strong>in</strong> die Kernstädte zurückgehen wird.<br />

Das ist der Grund für die heute bereits mehrfach beschworene Geburtenzurückhaltung. 1,4 K<strong>in</strong>der pro<br />

Frau s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Westdeutschland seit 30 Jahren absolut konstant. Wir haben seitdem e<strong>in</strong>e ganze Reihe<br />

von Bun<strong>des</strong>regierungen und diverse familienpolitische Maßnahmen gehabt, der Effekt auf die Geburtenziffer<br />

war jedoch gleich Null. Offensichtlich hängt es nicht so sehr von der Politik ab, dass die Menschen<br />

ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der mehr bekommen. Eher hängt es damit zusammen, dass Partnerschaft und Ehe offensichtlich<br />

Auslaufmodelle s<strong>in</strong>d. Dabei ist es egal, ob man sich die Zahl der Eheschließungen, die<br />

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