Rumänien - Deutsch-Rumänische Gesellschaft
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die Achsenmächte, <strong>Rumänien</strong> und<br />
Bulgarien kräftigen können, um eine<br />
uneinnehmbare Festung des Glaubens zu<br />
errichten, für den das christliche Ariertum<br />
im Krieg, den die Arier gegen die<br />
semitische Rasse führen, kämpft...“ 3<br />
In einem anderen Text aus dem Kreis der<br />
Anhänger von Antonescu heißt es Anfang<br />
1941 über die Rumänen: „...eine völlig<br />
autonome Insel im Meer der slawischen<br />
Masse...“, die „...durch die rassische<br />
Struktur und die Nachbarschaft mit der<br />
slawischen Welt ein Pfeiler des völkischen<br />
Widerstandes ist“. Daher könnte<br />
<strong>Rumänien</strong> ein besonderes System<br />
regionaler Vorherrschaft bilden. 4 Deshalb<br />
werde <strong>Deutsch</strong>land <strong>Rumänien</strong>s Recht auf<br />
Vormacht in der Region anerkennen.<br />
Diese Ambition und die vorgebrachte<br />
„Kandidatur“ auf regionale Führung,<br />
fanden allerdings keine Entsprechung in<br />
den deutschen Erwägungen zur Zukunft<br />
des Balkans. Würde sich die rumänische<br />
Vorrangstellung verwirklichen, schlug<br />
Bukarest vor, eine Revision der<br />
Grenzziehungen von 1940/41<br />
vorzunehmen.<br />
Das Recht <strong>Rumänien</strong>s auf das serbische<br />
Banat sollte anerkannt werden. Zu<br />
verwirklichen sei ,,...die Freiheit<br />
Makedoniens...eingeschlossen auch die<br />
dortige rumänische Bevölkerung“ oder<br />
,,...ein rumänischer autonomer Bezirk für<br />
die rumänische Bevölkerung“ (Walachen,<br />
Cincaren im Tal des Timok und im Tal der<br />
Vardar, beziehungsweise ein deutschitalienisches<br />
Kondominium für den Bezirk<br />
des Timok unter eventueller Teilnahme<br />
Bulgariens. 5 Das Eintreffen italienischer<br />
Truppen im Raum des westlichen<br />
Makedonien begrüßte man in Bukarest als<br />
,,...Befreiung von 700-800.000 Makedo-<br />
Rumänen..., direkten Nachfolgern Roms“,<br />
die in ständiger Bindung mit ihrer Heimat<br />
<strong>Rumänien</strong> geblieben waren. 6 Die Zeitung<br />
Dacia brachte ,,überprüfte“ Angaben zur<br />
Anzahl der ,,Timoker Rumänen“ (500.000)<br />
und ihrer ,,Kontinuität“ sowie ihres<br />
,,Wider-standes gegen Slawisierung “.<br />
Alle diese Ansprüche - jenseits<br />
überzeugender Argumentationen - die<br />
den großen Achsenmächten eher als<br />
Tutoren, denn als Verbündete vorgetragen<br />
wurden, hatten kein Echo in Rom und<br />
noch viel weniger in Berlin. So blieben sie<br />
eine Art von ,,ideologischem Dekor“ auf<br />
der politischen Fassade des Regimes von<br />
Antonescu, welches sich nicht ohne<br />
Bitterkeit mit seiner realen Position im<br />
Lager der Vasallen der Achse auf dem<br />
Balkan abzufinden hatte.<br />
Doc. Dr. Milan Ristovic ist Privatdozent für<br />
Zeitgeschichte an der Universität in Belgrad. In<br />
zahlreichen Monographien und Aufsätzen hat er<br />
sich v.a. mit der Geschichte Südosteuropas im<br />
Zweiten Weltkrieg befaßt.<br />
Übersetzung des Beitrages aus dem Serbischen<br />
durch Christian Schölzel. Zitate konnten nur aus<br />
der serbischen Vorlage ins <strong>Deutsch</strong>e übersetzt<br />
werden.<br />
Anmerkungen:<br />
1 Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes (Bonn)<br />
(= PA AA), Büro des Staatssekretärs, <strong>Rumänien</strong>, Bd.<br />
6, 23. April 1941, Memorandum der rumänischen<br />
Regierung, betreffend rumänische Vorschläge zur<br />
Neuordnung des Balkans unter Zugrundelegung<br />
der rumänischen Interessen.<br />
2 Vgl. Anmerkung 1<br />
3 Arhiv Jugoslavije 38-52-120, centralni press-biro'<br />
Tel. Nr.515, 15. Nov. 1940.<br />
4 PAAA' Büro des Staatssekretärs, <strong>Rumänien</strong>, Bd. 5,<br />
Abschrift..., Januar1941.<br />
5 Vgl. Anmerkung 4.<br />
6 Bundesarchiv Koblenz, R 63, 336, Politische<br />
Wochenberichte aus Südosteuropa 30. Okt. 1941-19.<br />
März 1942, W.B. 131. Die Zitate stammen aus der<br />
Bukarester Zeitung ,,Actiunea“ vom 28. Okt. 1941.<br />
7 Ebenda, ,,Dacia“ 12.-15. Okt. 1941.<br />
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