10.11.2021 Aufrufe

Hygiene Report 5/2021

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aktuelles<br />

5·21<br />

News kompakt<br />

Antibiotikaalternative durch genetisch veränderte Bodenbakterien<br />

Einem Forschungsteam der Universität Ulm ist es gelungen, mit<br />

Hilfe gentechnisch veränderter Bodenbakterien (Corynebacterium<br />

glutamicum) antimikrobielle Wirkstoffe in Reinform herzustellen.<br />

Die so hergestellten Bacteriocine könnten als Antibiotika-Alternative<br />

zur Bekämpfung bakterieller Krankheitserreger eingesetzt werden.<br />

Und auch bei der Konservierung von Lebensmitteln könnten diese<br />

antibakteriellen Peptide wertvolle Dienste leisten. Bisher werden<br />

Bacteriocine ausschließlich mit natürlichen Bakterien in aufwändigen<br />

Fermentationsprozessen hergestellt. So entstehen bestenfalls<br />

halbgereinigte Präparate oder Rohfermente. Nun ist dem Ulmer<br />

Team gelungen, das Bakterium Corynebacterium glutamicum<br />

gentechnisch so zu verändern, dass es ein hochwirksames antimikrobielles<br />

Peptid (Pediocin PA-1) in Reinform herstellt, welches besonders<br />

gut gegen Listeria monocytogenes wirkt. Außerdem gelang<br />

es dem Forschungsteam, die synthetische Bacteriocin-Produktion<br />

vom Labormaßstab auf einen großtechnischen Pilotmaßstab für die<br />

Industrieproduktion zu skalieren.<br />

www.uni-ulm.de<br />

Lebensmittelkontaktmaterial aus Papier setzt Chlorpropanole frei<br />

Im Rahmen des Bundesweiten Überwachungsplans (BÜp) 2020<br />

wurde eine Vielzahl von Lebensmittelkontaktmaterialien aus Papier<br />

auf die Freisetzung der Chlorpropanole 1,3-DCP und 3-MCPD<br />

untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Thematik verstärkt<br />

in der amtlichen Kontrolle berücksichtig werden sollte. Im Fokus<br />

der Untersuchungen standen Lebensmittelkontaktmaterialien aus<br />

Papier, die in Kontakt mit feuchten Lebensmitteln kommen. Hierzu<br />

gehörten Backförmchen, Kaffee- sowie Teefilter, Servietten, Küchenrollen<br />

und Trinkhalme. Die Chlorpropanole 3-MCPD und 1,3-<br />

DCP können aus Epichlohydrin entstehen, das als Ausgangsstoff<br />

für Nassverfestigungsmittel genutzt wird. Insgesamt untersuchten<br />

die Behörden 256 Proben auf die Freisetzung der Chlorpropanole<br />

3-MCPD und 1,3-DCP. Die Ergebnisse zeigen, dass 38 (14,8 %)<br />

bzw. 17 (6,6 %) der 256 untersuchten Proben nicht den Anforderungen<br />

der BfR-Empfehlung an die Freisetzung von 3-MCPD bzw.<br />

1,3-DCP entsprachen. Besonders häufig wurden bei Trinkhalmen<br />

die BfR-Empfehlungen nicht eingehalten. www.bvl.bund.de<br />

Neuartiges Verfahren zum Nachweis hormonell aktiver Stoffe<br />

Forschende der Universitäten Dresden und Leipzig haben ein<br />

neues Verfahren zum Nachweis von hormonell aktiven Stoffen zum<br />

Patent angemeldet. Das Verfahren weist hormonell aktive Verbindungen<br />

mittels immobilisierter Sulfotransferasen und Mi kropartikel<br />

nach und beinhaltet einen Kit für den Nachweis der Verbindungen<br />

in Lebensmitteln, Kosmetika, Gewässerproben und vielem mehr.<br />

Dazu wurde das Enzym des Östrogen-Stoffwechsels in einen<br />

Biosensor implementiert, der als „Einfangsonde“ für östrogenartige<br />

Verbindungen dient. In Abhängigkeit der Konzentration an östrogenartigen<br />

Verbindungen in der Nachweislösung wird die Anbindung<br />

von Mikropartikeln an einen Biochip verhindert und so auch<br />

geringe Konzentrationen hormonell aktiver Stoffe schnell nachgewiesen.<br />

Der Ansatz ermöglicht auch die Verwendung anderer<br />

hormonmetabolisierender oder hormonbindender Proteine in einem<br />

Multiplex-Assay. Dies könnte neue Wege eröffnen, um die gesamte<br />

Komplexität der Bewertung der hormonell wirkenden Substanzen<br />

ohne Tierversuche abzudecken.<br />

www.tu-dresden.de<br />

E-VITA – mit beschleunigten Elektronen zu gesundem Saatgut<br />

Die Fraunhofer-Ausgründung E-VITA GmbH widmet sich der<br />

chemiefreien, nachhaltigen Behandlung von Saatgut und Futtermitteln,<br />

um es von Pilzen, Bakterien und Viren zu befreien. Das rein<br />

physikalische Verfahren zur Desinfektion von Saatgut basiert auf<br />

der keimabtötenden Wirkung von beschleunigten Elektronen. Erste<br />

Entwicklungen zur Behandlung von Saatgut mit Elektronen starteten<br />

in den 1980er Jahren und wurden vom Fraunhofer FEP mit<br />

unabhängigen Instituten und Unternehmen zur industriellen Reife<br />

geführt. Um das Verfahren auch für kleinere Mengen attraktiv zu<br />

gestalten, war die Entwicklung ganz neuer Anlagentechnik mit zum<br />

Teil neuartigen physikalischen Konzepten notwendig. Herzstück<br />

dieser Anlagen ist eine vom Fraunhofer FEP entwickelte Elektronenringquelle.<br />

E-VITA bietet interessierten Anwendern Anlagentechnik<br />

zur Miete und zum Kauf an. Geringe Jahresmengen können direkt<br />

vor Ort vom Kunden oder per Lohnauftrag auch durch E-VITA bearbeitet<br />

werden.<br />

www.fep.fraunhofer.de<br />

Fälschungssichere Kennzeichnung belegt Echtheit von Produkten<br />

Fälschungssicherer Produktschutz und resiliente Lieferketten sind<br />

Ziele des Fraunhofer-Projekts SmartID. Die Fraunhofer-Institute<br />

entwickeln dabei ein neuartiges Kennzeichnungssystem, mit dem<br />

die Echtheit von Produkten per Smartphone und offline, also ohne<br />

Zugriff auf eine Datenbank, erkannt werden kann. SmartID soll<br />

in bestehende Track & Trace-Infrastrukturen eingebettet und mit<br />

kommerziell verfügbaren Druckprozessen auf die Produkte bzw.<br />

deren Verpackungen gedruckt werden. In SmartID wird jedes<br />

Produkt eine einzigartige und fälschungssichere Kennzeichnung<br />

erhalten. Das Fraunhofer IAP entwickelt für das Kennzeichnen<br />

neuartige Materialien, welche per Smartphone detektierbar sind.<br />

Die Fraunhofer-Institute SIT und FOKUS entwickeln eine spezielle<br />

Software zum Auslesen und Verschlüsseln dieser Kennzeichnung<br />

sowie eine App für Smartphones. SmartID ist so ausgerichtet, dass<br />

sowohl QR-Codes als auch sogenannte Data Matrix-Codes und alle<br />

weiteren ISO-normierte Barcodes verwendet werden können.<br />

www.iap.fraunhofer.de<br />

24 www.hygiene-report-magazin.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!