Industrieanzeiger 19.2021
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» NACHRICHTEN<br />
Investitionen<br />
Digitale Technologien für mehr Nachhaltigkeit<br />
Schon heute verfolgen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele<br />
mithilfe digitaler Technologien.<br />
Bild: Alexander Limbach/stock.adobe.com<br />
Der Klimawandel hat das Thema Nachhaltigkeit<br />
in vielen Unternehmen ganz oben<br />
auf die Agenda gesetzt – und eine Mehrheit<br />
setzt auf digitale Technologien, um<br />
die gesteckten Ziele zu erreichen. So geben<br />
68 % der Maschinen- und Anlagenbauer<br />
an, dass Nachhaltigkeit ein wesentlicher<br />
Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie<br />
ist. 71 % sind überzeugt, dass<br />
digitale Technologien dabei helfen können,<br />
energieeffizienter zu wirtschaften.<br />
Das sind Ergebnisse einer repräsentativen<br />
Umfrage von Bitkom Research im Auftrag<br />
des IT-Dienstleisters Tata Consultancy<br />
Services (TCS) unter 951 Unternehmen<br />
mit 100 oder mehr Beschäftigten in<br />
Deutschland.<br />
Allerdings verfügt nur eine knappe Mehrheit<br />
(55 %) der Unternehmen über das<br />
Wissen, wie sich digitale Technologien für<br />
mehr Nachhaltigkeit einsetzen lassen.<br />
Während dafür insgesamt gerade einmal<br />
jedes dritte (33 %) Unternehmen ein spezielles<br />
Budget für mehr Nachhaltigkeit<br />
einplant, sind es im Maschinen- und<br />
Anlagenbau sogar 39 % – der Höchstwert<br />
aller untersuchten Branchen.<br />
„Zwar zielen gerade im Maschinen- und<br />
Anlagenbau viele Digitalisierungsprojekte<br />
in erster Linie nicht auf mehr Nachhaltigkeit<br />
ab, helfen den Unternehmen aber<br />
trotzdem, nachhaltiger zu arbeiten“, sagt<br />
Santu Mandal, Head Manufacturing Business<br />
Unit bei TCS in Deutschland. So werden<br />
etwa bei vorausschauender Wartung<br />
intakte Komponenten nicht unnötig frühzeitig<br />
ausgetauscht. Gleichzeitig wird die<br />
Laufzeit der Anlagen verlängert. Dies erhöht<br />
Effizienz und Nachhaltigkeit.<br />
Das zeigt: „Digitalisierung und Nachhaltigkeit<br />
müssen zusammen gedacht werden.<br />
Digitale Technologien wie das Internet<br />
der Dinge oder Künstliche Intelligenz<br />
helfen den Unternehmen, nachhaltiger zu<br />
werden“, sagt Santu Mandal.<br />
Allerdings geht die Digitalisierung der<br />
Branche langsam voran. Auf einer Skala<br />
von 1 (ganz am Anfang) bis 10 (vollständig<br />
digitalisiert) sehen sich die befragten<br />
Unternehmen aktuell bei einem Wert von<br />
5,9 und damit genau im Branchendurchschnitt.<br />
Vor einem Jahr lag der Wert bei<br />
5,8. Mit vier von zehn (39 %) Unternehmen<br />
setzt die Branche dabei vergleichsweise<br />
selten auf eine spezielle Digitalisierungseinheit,<br />
branchenübergreifend sind<br />
es 45 %. Dafür ist die Branche beim Einsatz<br />
von Künstlicher Intelligenz Spitzenreiter:<br />
22 % der Maschinen- und Anlagenbauer<br />
arbeiten bereits mit dieser<br />
Technologie, weitere 34 % planen oder<br />
diskutieren zudem den Einsatz.<br />
Werkzeugbau des Jahres 2021<br />
ZF Friedrichshafen holt begehrten Preis zum zweiten Mal nach Schweinfurt<br />
trie-4.0-Lösungen, dem automatisierten<br />
Erstellen von Arbeitsplänen, dem Ansatz<br />
zur ganzheitlichen Umsetzung einer getakteten<br />
Einzelteilfertigung, einem hohen<br />
Automatisierungsgrad sowie der technologieübergreifenden<br />
Verkettung der Ferti-<br />
Der Werkzeugbau von ZF Friedrichshafen<br />
hat den Branchenwettbewerb „Excellence<br />
in Production“ gewonnen und ist damit<br />
„Werkzeugbau des Jahres 2021“. Die<br />
Schweinfurter überzeugten die Jury mit<br />
der konsequenten Umsetzung von Indusgungsmaschinen.<br />
Auch der Sieg in der<br />
Wettbewerbskategorie „Interner Werkzeugbau<br />
ab 50 Mitarbeitende“ ging an ZF.<br />
Die weiteren Kategoriesiege gingen an die<br />
Schürholz GmbH & Co. KG Stanztechnik<br />
(„Internen Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende“),<br />
W. Fassnacht Werkzeug- und<br />
Formenbau („Externer Werkzeugbau unter<br />
50 Mitarbeitende“) und die Color Metal<br />
GmbH („Externer Werkzeugbau ab 50<br />
Mitarbeitende“). Ab dem 1. Dezember<br />
können sich Interessierte für die nächste<br />
Runde des von den Aachener Instituten<br />
WZL und Fraunhofer IPT veranstalteten<br />
Wettbewerbs und Benchmarks bewerben.<br />
Mehr unter: http://hier.pro/1McJf<br />
Bild: Fraunhofer IPT<br />
Die Vertreter des Gesamtsiegers ZF Friedrichs -<br />
hafen AG inmitten der Jury und der Veranstalter.<br />
ZF siegte nach 2012 bereits zum zweiten Mal.<br />
10 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 19 | 2021