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HANSA 04-2019

Schiffsbanken | Interview Nils Aden | Start Elbvertiefung | Arktis | Ruderpropeller & Pods | Automation | Offshore-Marktkompass | Scrapping | SOx und NOx | HANSAs Tech-Hub

Schiffsbanken | Interview Nils Aden | Start Elbvertiefung | Arktis | Ruderpropeller & Pods | Automation | Offshore-Marktkompass | Scrapping | SOx und NOx | HANSAs Tech-Hub

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ISSN 0017750-4<br />

9 770017 750007<br />

<strong>04</strong><br />

April <strong>2019</strong> | 156. Jahrgang<br />

ISSN 0017-75<strong>04</strong> | C 3503 E | € 14,80<br />

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INTERNATIONAL MARITIME JOURNAL<br />

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Intelligent Power Systems /<br />

Shipping 4.0<br />

Digitalization, System Integration<br />

and Electronic Support<br />

Towards Zero Emissions<br />

What’s in store for the future and what<br />

are the alternative fuels for the future<br />

Operators’ Voice<br />

Case Studies from Operators<br />

and Global Trends<br />

And many more<br />

Basic research and New Engine<br />

Developments


Editorial<br />

Michael Meyer<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Deutsche Reeder in<br />

der Dunkelkammer<br />

Die Schiffsbanken halten die deutschen<br />

Reeder weiter auf Trab. Macht die HCOB<br />

als HSH-Nachfolgerin ihre Ankündigungen<br />

für das Schifffahrtssegment<br />

wahr? Was wird aus dem verbliebenen<br />

NordLB-Portfolio? Führt Finanzminister<br />

Scholz Commerzbank und Deutsche<br />

Bank tatsächlich in eine Fusion?<br />

Alles offene Fragen, auf die Reeder<br />

noch keine Antworten haben. Antworten,<br />

die viele aber benötigen, sofern sie<br />

Schiffe in den Büchern besagter Kreditinstitute<br />

haben. Das sind nicht wenige.<br />

Gab es in den vergangenen Jahren viel<br />

Ärger um fällig gestellte Kredite – mit einigen<br />

Reedereipleiten als Folge – machen<br />

es »neue« Modelle der Branche auch<br />

nicht unbedingt leichter. Oder doch?<br />

Die Ungewissheit der Reeder ist ebenso<br />

riskant wie hemmend. Sie wurden in<br />

eine Dunkelkammer geschoben. Nachdem<br />

sie jahrelang versucht haben, sich<br />

ein realistisches Bild zu machen, wissen<br />

sie jetzt nicht mal, ob dieses Bild überhaupt<br />

entwickelt wird. Oder ob auf den<br />

Abzügen andere Motive zum Vorschein<br />

kommen.<br />

Also: Wie gehen neue Eigentümer<br />

oder fusionierte Player mit den Krediten<br />

um? Wer ist überhaupt aktuell der<br />

Kreditgeber? Weitere offene Fragen …<br />

Klingt fast skurill, ist aber real: Nachdem<br />

der US-Investor Cerberus über<br />

260 Schiffskredite von der NordLB gekauft<br />

hat, wussten viele Reeder nicht<br />

einmal, ob das eigene Schiff dabei oder<br />

bei der Bank verblieben war. Während<br />

sich die eine Seite nicht äußern durfte,<br />

wollte es die andere Seite nicht. Seriöse<br />

und vorausschauende Planung ist unter<br />

solchen Umständen schwierig.<br />

Der Hunger nach deutschen Schiffskrediten<br />

ist in der Welt der Investoren<br />

nach wie vor groß. Das Bedürfnis, sogenannte<br />

»Altlasten« loszuwerden, ebenso.<br />

Für Reeder ein schwieriges Umfeld<br />

mit schlechter Sicht. Das politische Gebaren<br />

schafft auch keinen Durchblick –<br />

im Gegenteil.<br />

Es gibt allerdings auch einen Lichtschimmer<br />

im Dunkeln, möglicherweise<br />

mehr als nur eine vage Hoffnung. So<br />

erwarten einige Marktteilnehmer zumindest<br />

in der Containerschifffahrt<br />

eine positive Entwicklung – Stichwort<br />

»IMO 2020«. Weil eine wachsende Zahl<br />

an Schiffen mit Scrubbern ausgerüstet<br />

wird, rechnet etwa ein Global Player<br />

der Logistikbranche mit einer nicht unerheblichen<br />

Tonnage-Verknappung. Er<br />

bucht daher schon jetzt Slots für einen<br />

längeren Zeitraum im Voraus. Eine höhere<br />

Auslastung der Linien könnte zu einer<br />

besseren Situation für Charter-Reeder<br />

führen, in deren Markt noch immer<br />

einige hiesige Akteure aktiv sind.<br />

Die Antwort auf die Frage, wohin die<br />

Reise letztlich wirklich geht, liegt allerdings<br />

noch im Dunklen.<br />

ALTERNATIVE<br />

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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 3


Inhalt | Contents<br />

3 EDITORIAL<br />

3 – Deutsche Reeder in der Dunkelkammer<br />

5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS<br />

5 – Arktis-Spezialist der Super-Kompakt-Klasse<br />

6 PEOPLE<br />

8 MÄRKTE | MARKETS<br />

8 – Fixing rally brings back hope to feeders<br />

10 VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

10 – Maersk treibt Eigenversicherung voran<br />

12 MOMENTAUFNAHME<br />

14 SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

14 – V.Ships hat Appetit auf mehr<br />

18 – <strong>HANSA</strong> bekommt ein PLUS.<br />

20 – Nordwestpassage zwischen den Fronten<br />

24 – Schneller klare Verhältnisse<br />

26 – Pan Ocean: Back from the brink<br />

28 FINANZIERUNG | FINANCING<br />

28 – »Wir bleiben ein wichtiger Schiffsfinanzierer«<br />

29 – Abschied auf Raten?<br />

30 – Investors push for responsible scrapping<br />

32 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

32 – Fähren führen in führerlose Zukunft<br />

34 – Autonomous, but always crew on board<br />

36 – IT and OT as cyber security gateways<br />

37 – Gastkommentar:<br />

Warum physische IT-Sicherheit?<br />

38 – Guest Commentary: Baseless attacks<br />

against Hong Kong Convention<br />

40 – Finnen setzen auf Bronze in der Arktis<br />

42 – Numerische Berechnungen für Dockanlagen<br />

44 – Pod drives/rim thrusters survey <strong>2019</strong><br />

47 – Azimuth thrusters survey <strong>2019</strong><br />

58 – Gemessen, berechnet, gemeldet<br />

62 – SCR, EGR – Optionen gegen NO x -Emissionen<br />

63 – Trend geht zu Hybrid-Scrubbern<br />

64 TECH-HUB<br />

68 OFFSHORE<br />

68 – Marktkompass Offshore-Wind<br />

70 HÄFEN | PORTS<br />

70 – IHATEC geht in die dritte Runde<br />

72 – Effizienter in der Revierfahrt<br />

74 – Das Warten an der Elbe hat ein Ende<br />

76 – Port News<br />

78 HTG-INFO<br />

81 – Korrosionsschutz für Meerwasserbauwerke<br />

84 BUYER’S GUIDE<br />

88 TERMINE<br />

89 IMPRESSUM<br />

90 LETZTE SEITE<br />

90 – Zweites Leben für »Feuerland«<br />

16<br />

38<br />

22<br />

Interview with JIN-HYUN PAIK,<br />

President ITLOS:<br />

»Don’t be afraid of coming<br />

to the Tribunal«<br />

Interview with GUDRUN JANSSENS<br />

and MARTIN DORSMAN, ECSA:<br />

»We must keep that momentum alive«<br />

Interview mit UWE PAHL,<br />

Ex-Kapitän der »Polarstern«:<br />

»Wir müssen das Rad<br />

nicht neu erfinden«<br />

4<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Spotlight on new Ships<br />

Spotlight on<br />

new ships<br />

© Nodosa<br />

Arktis-Spezialist der<br />

Super-Kompakt-Klasse<br />

Die Reederei Royal Arctic Line baut ihre Flotte für<br />

die Versorgung der grönlandischen Bevölkerung<br />

aus. Dabei setzt sie auf eine besonders kompakte Variante<br />

von Mehrzweck-Containerschiffen. Ein Blick<br />

auf das Neubau-Programm der Reederei könnte ähnelt<br />

fast einer (Kapazitäts-)Treppe mit immer kleineren<br />

Umfänge...<br />

Der Vertrag für zwei Neubauten sei nun in Kraft<br />

getreten, teilte die spanische Werft Astilleros Nodosa<br />

mit. Die Frachter werden jeweils lediglich fast 40 m<br />

lang sein, der Design-Auftrag war von der Reederei<br />

an die norwegische Werft Havyard beziehungsweise<br />

ihre Tochter Havyard Design & Solutions vergeben<br />

worden.<br />

Die Schiffe, klassifiziert von DNV GL, sollen speziell<br />

für arktische Bedingungen und den Transport<br />

von Kühlgütern entwickelt werden. Ihre grundlegende<br />

Aufgabe wird es sein, die verschiedenen Küstenstädte<br />

und -dörfer an der zerklüfteten Küstenlinie Grönlands<br />

zu versorgen. Die Ablieferung ist laut der Werft<br />

ab Ende 2020 geplant.<br />

Nach Angaben von Havyard verfügen die RAL-Zugänge<br />

über zwei Laderäume mit unterschiedlichen<br />

Temperaturzonen von -25 bis +10°C. Die Gesamtkapazität<br />

liegt bei nur fünf Containern oder 60 Paletten.<br />

Erst im vergangenen Jahr hatte RAL einen Neubau-Auftrag<br />

nach Spanien vergeben. Er ging an die<br />

Zamakona-Werft. An der Finanzierung beteiligt sich<br />

auch die deutsche Förderbank KfW-Ipex, weil ein<br />

signifikanter Teil der Zulieferer aus Deutschland<br />

kommt. Diese Schiffe sind zwar auch klein, aber mit<br />

zumindest 67 m doch etwas größer als die jüngst<br />

kontrahierten Einheiten. Vor diesem Auftrag wiederum<br />

hatte die RAL etwas weniger »exotisch« bestellt:<br />

Ein 2.150-TEU-Schiff soll schon ab diesem Sommer<br />

seinen Dienst zwischen Dänemark und Grönland<br />

aufnehmen.MM<br />

Details<br />

Eigner: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Royal Arctic Line<br />

Werft: . . . . . . . . . . . . . . . . Astilleros Nodosa, Spanien<br />

Design: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Havyard, Norwegen<br />

Typ: . . . . . . . . . Mehrzweckschiff / Versorger (2 x)<br />

Kapazität: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 TEU / 60 Paletten<br />

Länge: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . knapp 40 m<br />

Klasse: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DNV GL<br />

Einsatzgebiet: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grönland<br />

Laderäume: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Temperatur: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -25°C bis +10°C<br />

Ablieferung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ab 2020<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 5


People<br />

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◼◼<br />

DFDS: Niels Smedegaard zieht sich<br />

Ende April als CEO zurück. Er stand<br />

zwölf Jahre lang an<br />

der Spitze der dänischen<br />

Fähr- und Ro-<br />

Ro-Reederei. Neuer<br />

Chef wird Torben<br />

Carlsen (53), bislang<br />

CFO. Er verfügt über<br />

einen breiten und internationalen<br />

Führungshintergrund mit<br />

Positionen in der Schweiz und den USA,<br />

hauptsächlich in den Bereichen Luftfahrt<br />

und Private Equity.<br />

◼◼<br />

CARGOTEC: Stefan Lampa (54)<br />

übernimmt bei der finnischen Zulieferergruppe<br />

die neue<br />

Einheit Kalmar Mobile<br />

Solutions als<br />

President und Mitglied<br />

der Cargotec-Geschäftsführung.<br />

Er kommt vom<br />

Augsburger Roboterbauer<br />

Kuka, dort<br />

war er zuletzt CEO<br />

Division Industries.<br />

Lampa bringt Erfahrung<br />

aus der Welt der<br />

Softwaresysteme und<br />

Robotik mit und verfügt<br />

über eine nachgewiesene<br />

Erfolgsbilanz bei der »Förderung<br />

der Geschäftsentwicklung hin zu<br />

einem Lösungsanbieter in verschiedenen<br />

Märkten«. Camilla Orko ist Vice President<br />

Ethics and Compliance. Sie soll die<br />

gesamte Abteilung verantworten und direkt<br />

an CEO Mika Vehviläinen berichten.<br />

Orko kommt von der norwegischen<br />

Telefongesellschaft Telenor, dort war sie<br />

als SVP ebenfalls Vorstandsmitglied für<br />

den Bereich Compliance. Beim finnischen<br />

Konzern ersetzt sie Anna Romberg,<br />

die nun neue Ziele außerhalb des<br />

Unternehmens verfolgen will.<br />

News des Monats: Liberia-Register vorerst ohne Chef<br />

◼◼<br />

LIBERIAN REGISTRY: Scott Bergeron, bislang CEO der global zweitgrößte Flaggenverwaltung,<br />

hat diese nach 19 Jahren (acht als CEO) überraschend verlassen. Gründe<br />

dafür wurden nicht genannt. Bergeron hatte noch im Oktober vergangenen Jahres<br />

zusammen mit dem Hamburger Team das 10-jährige Bestehen der deutschen Niederlassung<br />

gefeiert. Adam und Elan Cohen führen die Organisation auch künftig als<br />

Executive Chairmen, Alfonso Castillero die Rolle des COO übernommen.<br />

◼◼<br />

V.GROUP: Alison Henriksen ist Chief<br />

Financial Officer und tritt als Mitglied<br />

des Verwaltungsrats<br />

in das Führungsgremium<br />

ein. Neben<br />

CEO Ian El-<br />

Mokadem und dem<br />

Vorsitzendem John<br />

Pattullo übernimmt<br />

sie die Position von<br />

Rod Day, seit August 2017 Interim CFO.<br />

Sie kommt vom Cateringunternehmen<br />

Compass Group, wo sie zuletzt Finanzdirektorin<br />

UK und Irland war.<br />

◼◼<br />

BOLLORÉ: Cyrille Bolloré (33)<br />

übernimmt die Funktion des CEO der<br />

Gruppe. Am 14.<br />

März <strong>2019</strong> ernannte<br />

der Verwaltungsrat<br />

den 33-Jährigen<br />

zum Leiter des Hafen-,<br />

Logistik- und<br />

Energie-Konzerns.<br />

Der dritte Sohn von<br />

Vincent Bolloré wurde einstimmig zum<br />

Vorsitzenden und CEO gewählt. Nach<br />

zehn Jahren im Konzern leitet nun das<br />

1822 gegründete Familienunternehmen.<br />

◼◼<br />

WRIST SHIP SUPPLY: Jens Holger<br />

Nielsen, Ex-CEO von Samskip und<br />

ehemaliger Maersk-<br />

Manager, wird in<br />

Kürze in einer neu<br />

geschaffenen Position<br />

als Stellvertretender<br />

CEO der Gruppe<br />

und gleichzeitig<br />

Group COO anfangen.<br />

Zuletzt war er CEO des Schiffahrtsund<br />

Multimodalunternehmens Samskip,<br />

davor arbeitete er 20 Jahre bei A.P. Moller-Maersk<br />

in Führungspositionen.<br />

◼◼<br />

TRANS GLOBAL PROJECTS: Walter<br />

Prosetti ist Global Chartering Director<br />

des Projektlogistikers.<br />

Er kommt<br />

von der Hamburger<br />

MPP-Reederei Hansa<br />

Heavy Lift, die<br />

Ende 2018 Insolvenz<br />

anmelden musste.<br />

Prosetti war Director<br />

Global Sales, 2014 stieß er zum Nachfolgeunternehmen<br />

der Beluga-Gruppe. Zu<br />

seinen Stationen in der Branche zählen<br />

auch Thorco und Clipper Projects.<br />

6<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


People<br />

SPEAKERS’<br />

CORNER<br />

»Ein Drittel der Flotte kann<br />

IHM-Frist nicht einhalten«<br />

2020 läuft die Frist für zertifizierte<br />

Gefahrstoffkataster (Inventory<br />

of Hazardous Materials,<br />

IHM) aus. 30.000 Schiffe<br />

sind betroffen, rechnerisch sind<br />

täglich über 50 IHMs zu erstellen<br />

und zu zertifizieren. Bei den<br />

wenigen verfügbaren »IHM-<br />

Experten« und Ressourcen bei den Klassifikationsgesell<br />

schaften erscheint dies kaum möglich, meint<br />

Henning Gramann, CEO GSR Services.<br />

Henning Gramann eröffnet mit seinem Kommentar<br />

unsere neue Rubrik »Speakers’ Corner«. Das<br />

neue Format auf www.hansa-online.de bietet<br />

Entscheidungs trägern aus der maritimen Branche<br />

die Möglichkeit, Meinungen und Thesen zu aktuellen<br />

Themen mit der Leserschaft zu teilen.<br />

◼◼<br />

MARITIMES CLUSTER NORDDEUTSCH-<br />

LAND: Katrin Caldwell leitet die neue MCN-<br />

Geschäftsstelle in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Bisher<br />

war das MCN über eine Kooperationsvereinbarung<br />

in<br />

dem Bundesland präsent.<br />

Caldwell verantwortete zuvor<br />

u.a. den Aufbau und die<br />

Entwicklung des internationalen<br />

Vertriebs bei der Flussschiffreederei A-<br />

Rosa und war Direktorin zweier Berlitz-Schulen.<br />

Bereits dort hatte sie Berührungspunkte mit<br />

der maritimen Branche und MCN-Mitgliedern.<br />

◼◼<br />

SKULD: Hilde Søbstad Løvskar ist zum Chief<br />

Legal Officer (CLO) ernannt worden. Sie leitet<br />

nun die Rechtsabteilung des<br />

norwegischen Transportversicherers<br />

und wird Mitglied<br />

der Geschäftsleitung. Seit<br />

2012 ist Løvskar bei Skuld als<br />

Unternehmensjuristin tätig.<br />

In dieser Funktion war sie<br />

auch die Sekretärin des Unternehmens<br />

und arbeitete eng mit Geschäftsleitung<br />

und Vorstand zusammen. Sie startete ihre<br />

Karriere bei Skuld und dem norwegischen Reederverband.<br />

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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 7


MÄrkte | Markets<br />

Fixing rally brings back hope to feeders<br />

Hire rates for smaller boxships picking up again after months of sustained pressure.<br />

Fortunes for smaller tonnage in the dry cargo trade improving, too. By Michael Hollmann<br />

The weeks following Chinese New<br />

Year in early Febuary have seen<br />

mixed blessings, with only very large gearless<br />

tramp container ships initially benfiting<br />

from a resurrection of tonnage demand<br />

and climbing rate levels. During<br />

March, the market finally began to brighten<br />

up also for the feeder and handy classes<br />

below 3,000 TEU. The improvements<br />

are mirrored by the New ConTex (capturing<br />

1,100-4,250 TEU type vessels) which<br />

posted its first modest month-on-month<br />

gain (+1.0%) during the last four weeks<br />

since our July issue last year. Growing<br />

levels of tonnage availability made sure<br />

that pressure on rates was maintained for<br />

more than half a year. However, in early/<br />

mid March chartering activity for smaller<br />

vessels started to surge across Asia and<br />

the Far East as well as the Mediterranean.<br />

7,600 $ per day for 1,740 TEU<br />

The result was a sharp fall in spot/prompt<br />

vessels – by as much as 50% in some segments<br />

such as 2,700/2,800 TEU gearless<br />

and 500-800 TEU – and a stabilisation in<br />

charter rates. Some classes are now seeing<br />

a tentative firmer trend in fixing levels as<br />

borne out by the New ConTex: The geared<br />

1,700 TEU type saw its 12-month period<br />

assessment lifted from 7,389 to 7,695 $/<br />

day between 26 Febuary and 21 March,<br />

the index rate for 6 month durations rose<br />

from 7,163 to 7,430 $/day.<br />

At the time of writing there are growing<br />

reports of fixtures of standard geared<br />

1,700 TEU ship at mid/upper $ 7,000’s<br />

compared to flat 7,000 $/day during the<br />

previous weeks. Hanseatic Unity reportedly<br />

fixed the »Hansa Freyburg« (1,740 TEU<br />

geared, built 2003) to CMA CGM Group<br />

at 7,600 $/day for 9-12 months, it also extended<br />

the »Hansa Coburg« (2007) for<br />

5-7 months with the same charterer for<br />

the Australia/New Zealand trade, brokers<br />

said. The first designs to witness fresh demand<br />

were modern economic and Bangkok-max<br />

types at levels from mid $ 10,000’s<br />

to mid $ 11,000’s but supply has almost<br />

dried up, prompting more Asian operators<br />

to consider standard vessels again.<br />

»The general sentiment is<br />

definitely more positive as<br />

spot ships get scarcer or<br />

disappear completely«<br />

»The general sentiment is definitely more<br />

positive as spot ships get scarcer or disappear<br />

completely«, noted one broker. Another<br />

one stated, »owners have regained<br />

their confidence, they are able to command<br />

premiums on last done again.«<br />

There is also more optimism among owners<br />

active in the 2,500-2,800 TEU sub-panamax<br />

sectors where spot tonnage supply<br />

started diminishing fast during the first<br />

half of March on the back of increased fixing.<br />

Demand in Asia was pivotal in bringing<br />

down overall spot availability although<br />

interest also picked up in the Med<br />

(g`less and geared) and in the Caribbean.<br />

Rate levels in Asia and the Atlantic continued<br />

to show quite an imbalance, with<br />

the latter providing significant premiums:<br />

800 $ and more for gearless 2,800 TEU and<br />

500-1,500 $ for geared 2,500 TEU vessels.<br />

Hope for cascading<br />

Perhaps the most active player in the<br />

2,500 TEU segment was Maersk with a<br />

rumoured package deal for period extensions<br />

of six vessels plus further fixtures<br />

in the Mediterranean and the US<br />

Gulf. Still, the rate improvements in the<br />

sub-panamax arena look pretty marginal<br />

so far, with the 12-month period assessments<br />

of the ConTex broker panel only<br />

up a smidge for geared 2,500 and gearless<br />

2,700 TEU designs at 9,157 $/day<br />

and 8,8<strong>04</strong> $/day as per 21 March.<br />

Owners will be keenly watching events<br />

in the traditional post-panamax sector<br />

above 5,500 TEU hoping that the sustained<br />

upward momentum will finally filter<br />

down to the smaller sizes. With the supply<br />

of standard 8,500 TEU ships drying out,<br />

rate levels rose by another 3,000 $ to circa<br />

22,000 $/day last done, but that figure may<br />

already have been outstripped by a couple<br />

thousand dollars as this copy of <strong>HANSA</strong><br />

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8<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


MÄrkte | Markets<br />

Orders & Sales<br />

New Orders Container<br />

Orders only applied to smaller<br />

types between 635 and<br />

2,200 TEU. Maersk confirmed<br />

lease-financing deals<br />

for 13 feeder (2,200 TEU), to<br />

be bult in China (28 mill. $<br />

each) and Japan. Chinese<br />

owner Hunan Ocean ordered<br />

two 635 TEUs at Hunan Jinhang.<br />

They will be equipped<br />

with dual fuel engines and<br />

will be deployed for river<br />

transport. Sinokor continued<br />

its ordering spree and ordered<br />

two firm 1,800 TEUs at<br />

Hyundai Mipo.<br />

Secondhand Sales Container<br />

The market stayed on a low<br />

level, we saw seven transactions.<br />

Greek owner Contships<br />

implemented two transactions<br />

with in total seven vessels.<br />

The two 2007 Chinese-built<br />

1,432 TEUs »Independent Accord«<br />

and »Independent Concept«<br />

were purchased from<br />

Germany`s ICL for 12 mill. $.<br />

The other deal included five<br />

feedermaxes, purchased from<br />

Hartmann Schiffahrts KG for<br />

25.5 mill. $ en bloc.<br />

Demolition Sales<br />

Activity continued its pace<br />

with an additional 12 vessels<br />

sold for scrap. As long as the<br />

market remains oversupplied<br />

and scrap prices stay firm,<br />

scrapping activity is likely to<br />

remain on a high level. The<br />

vast majority of the vessels<br />

were recycled in Bagladesh,<br />

which remains the key player<br />

in the Indian sub-continent.<br />

However, India improved<br />

its competitiveness steadily,<br />

due to the stabilization of<br />

steel prices coupled with a<br />

strengthening of the Rupee.<br />

In general, scrap prices remained<br />

stable between $434/<br />

ldt and $475/ldt on the Indian<br />

subcontinent. The highest<br />

price achieved the 5,<strong>04</strong>0 TEU<br />

vessel »Zim Haifa« ($475/ldt).<br />

<br />

Jan Göldner<br />

COMPASS<br />

Container ship t / c market<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

20.09.18<br />

Container freight market<br />

21.03.19<br />

Month on Month 390 • + 1.0 %<br />

WCI Shanghai-Rotterdam 1,431 $/FEU - 13.6 %<br />

WCI Shanghai-Los Angeles 1,392 $/FEU - 29.7 %<br />

the shortage of very large gearless vessels<br />

tightening, it was the next-smaller postpanamax<br />

types of 6,000-6,500 TEU that<br />

suddenly found themselves at the centre<br />

of attention. Increased activity saw period<br />

rates nudging up by a few thousand<br />

dollars both east and west of Suez. The latest<br />

available benchmarks are the extension<br />

of the 6,039 TEU »Long Beach Trader«<br />

(built 2007) at 13,750 $/day for 5 months<br />

with KMTC in Asia and the extension of<br />

the 5,762 TEU »E. R. Seoul« (built 2000) at<br />

15,000 $/day for around one year trading<br />

between the US Gulf and the East Coast of<br />

South America for Hapag-Lloyd.<br />

Positive outlook with caution<br />

The positive trend is widely expected to<br />

continue over the coming months, with<br />

the second quarter usually the most active<br />

in the boxship charter market. However,<br />

some caution may be prudent given the latest<br />

wobbles in the liner freight markets.<br />

Cargo volumes have not recovered as expected<br />

since Chinese New Year, even increased<br />

blanked sailings in the Far East<br />

could not save box spot rates from steep<br />

falls over the past weeks (see »compass«<br />

side bar). Port throughput and cargo data<br />

for February are not yet available, though.<br />

For the time being, the consensus remains<br />

that global container trade growth is heading<br />

for +4% or more this year.<br />

Bulker spot market divided<br />

The dry cargo market continues to go<br />

through a difficult period, with the capesize<br />

segment suffering badly from a lack of<br />

iron ore spot business ex Brazil while the<br />

panamax and geared bulker types have enjoyed<br />

a bit of a recovery.<br />

The Baltic Dry Index achieved a 10%<br />

increase over the past four weeks, spurred<br />

mainly by rising activity in panamax<br />

chartering. Brokers pointed to two areas<br />

of strength in the market. First of all the<br />

East Coast of South America where the<br />

grain export season gets underway with<br />

82,000 dwt kamsarmaxes now achieving<br />

15,300 $ plus 530,000 $ ballast bonus for<br />

trips to the far East and over 16,000 $/d<br />

for trips to Europe, both for mid/end of<br />

April dates. Secondly, there has been a reported<br />

increase in coal liftings from Indonesia<br />

to India in the first months of the<br />

year, benefiting both panamaxes and supramaxes<br />

(52,000-58,000 dwt).<br />

Handysize: Substantial gains<br />

The handyisze market recorded substantial<br />

gains across Asia and on the East<br />

Coast of South America, with the 6 route-time<br />

charter average for the 28,000 dwt<br />

type increasing by almost 30% to over<br />

6,600 $/d. Bigger modern 38,000 dwt<br />

vessels are netting almost 8,600 $/d<br />

on average in time charter trip business.<br />

Business from ECSA to the continent<br />

or Mediterranean improved to high<br />

$ 9,000’s/mid $ 10,000’s by the middle<br />

of March. East of Suez, activity was the<br />

strongest in southeast Asia and Australia<br />

with a steady flow of all kinds of cargoes<br />

from minerals, salt, sugar to alumina.<br />

The positive sentiment in this segment is<br />

also mirrored by the period market, with<br />

short/medium durations concluded at levels<br />

way above 9,000 $/d with delivery in<br />

the Atlantic.<br />

n<br />

Dry cargo / Bulk<br />

Baltic Dry Index 695 + 10.3 %<br />

Spot time charter averages ($/day)<br />

Capesize 5TC average 4,511 - 24.7 %<br />

Panamax 4TC average 8,105 + 53.0 %<br />

Supramax 6TC average 8,745 + 17.5 %<br />

Handysize 6TC average 6,637 + 29.9 %<br />

Forward / ffa front month Apr´19 ($/day)<br />

Capesize 180k 6,967 + 9.0 %<br />

Panamax 74k 9,229 + 30.1 %<br />

MPP<br />

March ’18<br />

$ 6,956<br />

TMI<br />

Toepfer’s Multipurpose Index<br />

March ’19<br />

$ 7,440<br />

12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6-12 months TC<br />

Tankers<br />

Baltic Dirty Tanker Index 705 - 15.2 %<br />

Baltic Clean Tanker Index 634 + 4.8 %<br />

Shortsea / Coaster<br />

Norbroker 3,500 dwt earnings est. 2,500 €/d - 3.9 %<br />

HC Shortsea Index 17.50 - 2.6 %<br />

ISTFIX Shortsea Index 565 - 0 %<br />

Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round<br />

voyage North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index<br />

tracking spot freights on 5 intra-European routes; Istfix<br />

Istanbul Freight Index covering spot freight ex Black Sea<br />

Bunkers<br />

IFO 380 Rotterdam $/t 411 + 1.0 %<br />

MGO Rotterdam $/t 579 - 0.7 %<br />

Forward / Swap price Q2 / 19<br />

IFO 380 Rotterdam $/t 400.0 + 1.5 %<br />

Data per 21.03.<strong>2019</strong>, Alterations within four weeks<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 9


Versicherungen | Insurance<br />

Maersk treibt<br />

Eigenversicherung voran<br />

Maersk Insurance hat mehr als 900 Schiffe in der Flotte<br />

und macht Jahr für Jahr Gewinn – gegen den Branchentrend,<br />

schreibt Michael Hollmann<br />

Abstract: Maersk Insurance<br />

expands its portfolio<br />

Maersk captive keeps making profits<br />

– even in hull & machinery – as<br />

it evolves into a one-stop-shop for insurance<br />

for the world’s top shipowner.<br />

H&M book now covers over 900 vessels.<br />

Equity more than doubled to<br />

around $190 m over the years.<br />

redaktion@hansa-online.de<br />

Make or buy? Diese Frage stellen sich<br />

Großkonzerne stets aufs Neue,<br />

wenn es um wichtige Vorleistungen oder<br />

Komponenten geht. In Bezug auf die Seekaskoversicherung<br />

lautet die Devise beim<br />

Reedereigiganten A.P. Moller – Maersk<br />

(APMM) seit 2011 »make!«.<br />

Mit dem Aufbau eines Versicherungsvehikels<br />

für den Eigenbedarf (»Captive«)<br />

fährt der Konzern nicht schlecht, wie man<br />

in den Finanzberichten der Versicherungssparte<br />

Maersk Insurance AS nachlesen<br />

kann. Für das erste Halbjahr 2018 betrug<br />

der Vorsteuergewinn 9,3 Mio. $, wovon<br />

der Löwenanteil (7,25 Mio. $) auf das technische<br />

Ergebnis – also das Underwriting,<br />

nicht die Kapitalanlagen – entfiel. Der<br />

Jahresbericht 2018 wird erst in einigen<br />

Wochen veröffentlicht.<br />

Wie der Geschäftsführer von Maersk<br />

Insurance AS und Head of Risk Management<br />

bei APPM, Lars Henneberg, im Gespräch<br />

mit der <strong>HANSA</strong> erklärt, war auch<br />

das Gesamtjahr von einem Millionengewinn<br />

gekrönt. Das Eigenkapital des<br />

Captive ist per heute auf rund 190 Mio. $<br />

angewachsen. Ende 2017 waren es laut Finanzbericht<br />

erst 176,2 Mio. $.<br />

Rund 100 Mio. $ Gewinn habe Maersk<br />

Insurance AS seit dem ersten vollen Geschäftsjahr<br />

2012 in das Geschäft zurück<br />

investiert. Den größten Teil des versicherten<br />

Risikos und auch der Bruttoprämieneinnahmen<br />

von über 50 Mio. $ stellt das<br />

Seekaskoprogramm dar. Für viele kommerzielle<br />

Versicherer ist dieses Segment<br />

chronisch verlustbringend – bei Maersk<br />

Insurance warf es 2017 mehr als 3 Mio. $<br />

Gewinn ab. «Wir haben es über die vergangenen<br />

sieben Jahre geschafft, ein gutes<br />

Prämienvolumen und hohe Kompetenz<br />

aufzubauen«, konstatiert Henneberg, dessen<br />

Team drei Vollzeitkräfte bei Maersk<br />

Insurance und rund 20 Risiko- und Schadensexperten<br />

konzernweit umfasst.<br />

Lars Henneberg<br />

© Maersk<br />

Natürlich stemmt der Captive die Risiken<br />

nicht allein. Wie in der Transportversicherung<br />

üblich, sind viele Partner<br />

beteiligt. Bislang hat sich Maersk Insurance<br />

hauptsächlich als Folgeversicherer<br />

engagiert, jedoch mit hohen Anteilen<br />

zwischen 30% und 90%. Das gelte auch<br />

für das Seekaskoprogramm, das kurz vor<br />

der völligen Abspaltung des Energiegeschäfts<br />

der Gruppe noch rund 915 Schiffe<br />

abdeckt – Containerschiffe, Schlepper,<br />

Offshore-Versorger etc. Den Großteil des<br />

eigenen Risikos platziert das Unternehmen<br />

wiederum an Rückversicherer aus,<br />

sie springen mitunter schon für die erste<br />

Haftungsstrecke ein.<br />

Im Fall des schweren Brands an Bord<br />

des Groß-Containerschiffes »Maersk Honam«<br />

beträgt der Selbstbehalt null, wie<br />

aus dem Halbjahresbericht für 2018 hervorgeht.<br />

Die dafür gebuchte Bruttoschadenreserve<br />

von fast 59 Mio. $ geht voll zu<br />

Lasten der Rückversicherer, deren Liste<br />

im Vorjahr von Lloyd’s of London und<br />

der People’s Insurance Company of China<br />

(PICC) angeführt wurde. Führungsversicherer<br />

der Maersk-Flotte und damit<br />

für die Schadensbearbeitung verantwortlich<br />

ist der norwegische Versicherer<br />

Gard. Nach Angaben von Henneberg<br />

werde sich die Strategie von Maersk Insurance<br />

aber ändern. Man wolle künftig die<br />

Rolle des Führungsversicherers für einzelne<br />

Programme übernehmen. Trotzdem<br />

bleibe Gard für die Schadensbearbeitung<br />

zuständig.<br />

Darüber hinaus soll Maersk Insurance<br />

alle übrigen Risiken übernehmen, die der<br />

Konzern bislang noch extern versichert –<br />

als ein »One-Stop-Shop«, so Henneberg.<br />

Dazu zählen Gebäude- und Personenversicherungen<br />

im Konzernbereich. Sie sollen<br />

die Lücken auffüllen, die sich aus dem<br />

Verkauf des Öl- und Energie-Geschäfts<br />

ergeben. Als nächstes dürfte mittelfristig<br />

die Versicherung der Bohrplattformen<br />

wegfallen, wenn die Konzernsparte Maersk<br />

Drilling abgespalten wird.<br />

Verbunden mit der Erweiterung des<br />

Geschäfts ist das dritte große Ziel: die<br />

Vereinfachung und Harmonisierung<br />

der einzelnen Deckungen. Der Idealfall<br />

wäre: Maersk bündelt alle Versicherungsbedarfe<br />

– von der Gebäudefeuerversicherung<br />

bis Seekasko – in einem großen Programm<br />

mit einheitlichen Laufzeiten und<br />

Prolongationsdaten. Maersk Insurance<br />

übernimmt es zu 100% und strickt daraus<br />

ein Rückversicherungsprogramm,<br />

das sich aus weniger Blöcken als heute zusammensetzt.<br />

«Auf diesem Wege könnten<br />

wir viele Einzeltransaktionen abbauen,<br />

die Risikokosten im ganzen senken«,<br />

glaubt Henneberg. Doch keine Regel<br />

ohne Ausnahme: Bei der P&I-Versicherung<br />

(Schiffshaftpflicht) wolle Maersk am<br />

bestehenden System auf Gegenseitigkeit<br />

festhalten. Wichtige Clubs für die Reederei<br />

sind Britannia, Gard, North und Standard.<br />

n<br />

10<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Versicherungen | Insurance<br />

3<br />

6<br />

2<br />

1<br />

5<br />

7<br />

4<br />

Havariechronik<br />

Datum Ereignis Ort Schiff Typ tdw Flagge Haftpflicht Reise<br />

1 05.03. Kran eingestürzt /<br />

1 Toter / 2 Verletzte<br />

2 08.03. Maschinen probleme /<br />

LOF-Bergung<br />

Adria, 30 sm vor<br />

Alcona<br />

nördlich vor<br />

Terschelling<br />

3 10.03. Brand und Untergang 140 sm südwestlich<br />

von Penmarch (F)<br />

4 12.03. Kollision mit<br />

Fischkutter / 12 Tote<br />

5 15.03. Strandung /<br />

LOF-Bergung<br />

6 17.03. Manövierunfähig /<br />

Schlepperassistenz<br />

7 19.03. Explosion / Brand im<br />

Maschinenraum<br />

östlich des<br />

Jangtse Deltas<br />

Westküste Andros<br />

Island, Nähe Gavrio<br />

östlich kurz vor<br />

Isle of Wight<br />

Ostee zwischen<br />

Primorsk / Vysotsk<br />

Barbara F Offshore- Plattform k.A. k.A. k.A. k.A.<br />

Brufjell General Cargo Ship 4.372 St. Vincent Gard Eemshaven nach<br />

Moerdijk<br />

Grande America RoRo Cargo Ship 27.965 Italien North P&I Hamburg nach<br />

Casablanca<br />

Vathy Bulk Carrier 229.186 Bahamas UK P&I Club Australien nach<br />

Caofeidian (China)<br />

Agios Georgios 1 Chemical /<br />

Oil Tanker<br />

985 Griechenland k.A. Syros nach Gavrio<br />

(Griechenland)<br />

Grande Roma Vehicle Carrier 14.483 Italien Standard Club Antwerpen nach<br />

Salerno (ItalienI<br />

NS Point Chemical /<br />

Products Tanker<br />

40.149 Liberia North P&I Primorsk nach Vysotsk<br />

(Russland)<br />

Der kompette Überblick zu allen aktuellen Havarien unter www.hansa-online.de/havariechronik/<br />

HOHE VERLUSTE<br />

Skuld zieht Reißleine bei Lloyd’s<br />

Die Reihen der Seeversicherer im Lloyd’s-Markt dünnen sich weiter<br />

aus. So hat der norwegische P&I Club Skuld die Schließung<br />

seines Syndikats 1897 beschlossen. Ab 1. Juli würden die Zeichnungsaktivitäten<br />

bei Lloyd’s eingestellt, teilte die Gesellschaft mit.<br />

Seekasko und Energierisiken sollen zwar weiter versichert werden,<br />

aber künftig auf eigene Rechnung (»on corporate paper«) der Tochtergesellschaften<br />

Skuld UK in London und SMA in Oslo. Das Syndikat<br />

1897 hatte den Norwegern seit Gründung 2011 hohe Verluste<br />

beschert – für die Jahre 2016 und 2017 zusammen fast 34 Mio. £.<br />

Das Prämienvolumen belief sich für 2017 auf 138 Mio. £. n<br />

CMA CGM SCHEITERT<br />

Havarie-grosse-Forderung abgelehnt<br />

Ladungseigner und ihre Versicherer haben sich erfolgreich gegen<br />

die Zahlung von Havarie-grosse-Beiträgen für die Bergung des<br />

Großcontainerschiffs »CMA CGM Libra« (11.356 TEU, Bj. 2009)<br />

vor acht Jahren gewehrt. Das Schiff galt wegen schlechter nautischer<br />

Planung nicht als seetüchtig, der »Passage Plan« hätte Untiefen<br />

im Gebiet berücksichtigen müssen, heißt es in einem Urteil<br />

des Admiralty Court in London. Die »CMA CGM Libra« war im<br />

Mai 2011 beim Verlassen des Hafens Xiamen auf Grund gegangen.<br />

Gesamtkosten 13 Mio. $. Als Gewinner gehen 8% der Ladungsinteressen<br />

hervor, die die Zahlung der Beiträge verweigert hatten.n<br />

+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm<br />

Glänzendes Jahr für Hannover Re: Marine-Segment hat Erwartungen übererfüllt: Kombinierte Schaden-Kosten-Quote von nur<br />

9,9% für 2018 bei Bruttoprämienneinahmen von knapp 240 Mio. €. EBIT für die Sparte: 1<strong>04</strong>,9%! +++ Nachlese P&I-Renewals:<br />

Skuld meldet 4,3% Tonnagezuwachs (Year-on-Year) auf 95 Mio. BRZ. American P&I Club verzeichnet Plus von 10% bzw.<br />

1,6 Mio. BRZ. West of England stabil bei 90 Mio. BRZ trotz angekündigter Prämienanhebung +++ Sicherheits-Benchmarking<br />

bei North P&I: Neues Self-Assessment-Tool (»SCORA«) zur Analyse von Schwachstellen an Bord und an Land aufgelegt. Kostenlose<br />

Nutzung für P&I-Mitglieder, für externe Kunden gegen Gebühr +++ Leute Leute ... +++ Willis Towers Watson, London:<br />

David Ripton (Ex-Marsh, CEO Marine UK) als Head of Broking, Global Marine, angeworben +++ Skuld, Oslo: Søbstad Løvskar<br />

– derzeit Head of Legal Department – als Chief Legal Officer ins Executive Team aufgenommen +++ Hansekuranz Kontor,<br />

Münster: Markus Große Daldrup (Senior Underwriter, Munich Re) zum Geschäftsführer ernannt +++ Mund + Bruns,<br />

Bremen: David Rieger (Ex-RINA, Ex-Lloyd’s Register) zum Country Manager für China bestellt +++<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 11


Momentaufnahme<br />

omentaufnahme<br />

Licht ins Dunkel zum Valentinstag<br />

Der Hafen schläft ja bekanntlich nie so wirklich, die Container-Terminals in<br />

Hamburg-Waltershof legen Zeugnis davon ab. Denn auch wenn unsere Aufnahme<br />

am Valentinstag gemacht wurde, das Lichterspiel ist nicht etwa ein<br />

Luftbild unzähliger Kerzenschein-Dinner. So romantisch die Vorstellung von<br />

rastenden Hafen-Arbeitern, mit ihren Frauen im Arm, den Blick in die Ferne<br />

schweifen lassend, auch wäre. Was wir sehen, ist die Moderne, ist Umschlag-<br />

Effizienz, ist Produktivität. Selbst am Tag der Liebenden. Fotograf: Scheer<br />

12<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Momentaufnahme<br />

Liebe Leser,<br />

wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden Zeilen<br />

dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg.<br />

Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht vor, eingegangene Fotografien für redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 13


Schifffahrt | Shipping<br />

V.Ships hat Appetit auf mehr<br />

Nach der Übernahme der Norddeutschen Reederei H. Schuldt ist der weltgrößte Third-<br />

Party-Manager jetzt mit der Eingliederung der Organisation in Hamburg beschäftigt.<br />

Die gemanagte Flotte soll deutlich ausgebaut werden. Von Michael Hollmann<br />

Der Weg ist das Ziel. So bildet die<br />

Mehrheitsübernahme der Norddeutschen<br />

Reederei H. Schuldt vergangenen<br />

Herbst für die V.Group und ihren Bereederungsarm<br />

V.Ships keinen Abschluss,<br />

sondern nur eine Zwischenetappe ihres<br />

Wachstumsplans für Deutschland.<br />

Auf rund 90 Mitarbeiter ist der Standort<br />

dadurch angewachsen. Die gemanagte<br />

Flotte hat sich von 28 auf 75 Einheiten<br />

erhöht. Im weltweiten Netzwerk von<br />

V.Ships fällt Hamburg künftig die Rolle<br />

eines Kompetenzzentrums für Containerschiffsmanagement<br />

zu, dessen Gewicht<br />

noch deutlich zunehmen werde,<br />

wie Topmanager der Firma im Gespräch<br />

mit der <strong>HANSA</strong> erklären.<br />

Interesse an weiteren Zukäufen<br />

Neben regulärem organischen Wachstum<br />

sei V.Ships an weiteren Zukäufen<br />

in Deutschland sowie Übernahmen<br />

größerer »Blöcke« von Schiffen ins Management<br />

interessiert, unterstreicht Nils<br />

Aden (Ex-Zeaborn Shipmanagement/<br />

E.R. Schiffahrt), der seit Jahresanfang die<br />

Geschäfte von V.Ships führt. »Wir wollen<br />

an der Konsolidierung teilhaben und<br />

sind für Gespräche mit Partnern, die gut<br />

zu uns passen, sehr offen.« Ansatzpunkte<br />

für neues Bereederungsgeschäft könnten<br />

sich zum Beispiel aus den zunehmenden<br />

Verkäufen von Schiffskreditportfolien<br />

und daraus resultierenden Flottenrestrukturierungen<br />

ergeben.<br />

Großes Interesse innerhalb der Branche<br />

erregt dabei der US-Investor Cerberus,<br />

der zuletzt ein 2,7 Mrd. € schweres<br />

Schiffskreditpaket der NordLB übernommen<br />

hat und weitere Zukäufe in dem Segment<br />

plant. »Wir werden genau beobachten,<br />

was mit den betroffenen Flotten<br />

passiert«, so Aden. So sei zu erwarten, dass<br />

noch mehr Teilflotten schließlich an institutionelle<br />

Investoren veräußert werden,<br />

die auch »ein entsprechendes Pendant auf<br />

der Schiffsmanagementseite« bräuchten.<br />

Für eine solche »Umschichtung« in der Eigentümerstruktur<br />

der von Deutschland<br />

aus finanzierten Flotte sei V.Ships bestens<br />

V.Ships pusht Hamburg: Frank J. Kayser (Group Managing Director V.Ships, rechts),<br />

Nils Aden (Managing Director V.Ships Germany, links)<br />

positioniert, sagt Aden. »Wir können die<br />

Reportinganforderungen dieser Investoren<br />

erfüllen und sind so aufgestellt, dass<br />

wir nicht nur zwei oder drei, sondern ganze<br />

Portfolien von Schiffen kurzfristig ins<br />

Management nehmen können.« Auf eine<br />

konkrete Schiffsanzahl als Wachstumsziel<br />

für die kommenden Jahre möchte sich<br />

Aden allerdings nicht festlegen.<br />

»Ich bin davon überzeugt,<br />

dass wir hier die größte<br />

Expertise entwickeln werden,<br />

wie man Containerschiffe<br />

als Assets optimiert«<br />

Nach der Übernahme der Norddeutschen<br />

Reederei H. Schuldt mit 47 Schiffen hat<br />

die V.Group noch weitere Entscheidungen<br />

zur Aufwertung des Standorts Hamburg<br />

getroffen – vor allem durch Ansiedlung<br />

übergeordneter Funktionen. So hat<br />

der Gruppengeschäftsführer für V.Ships,<br />

Franck Kayser, kürzlich seinen Sitz in der<br />

Hansestadt eingenommen. Der Däne, der<br />

auf eine lange Karriere in der Linienschifffahrt<br />

(u.a. Maersk) zurückblicken<br />

kann, trägt die Gesamtverantwortung<br />

für das technische Bereederungsgeschäft<br />

der Gruppe mit rund 650 Schiffen<br />

im Vollmanagement. Mit Ulla Eithz Nielsen<br />

(Ex-Norden A/S) – ebenfalls Dänin<br />

– hat zudem die frisch ernannte Direktorin<br />

der V.Group für »operational Excellence«<br />

ihren Arbeitsplatz im Hamburger<br />

Büro. Eine übergeordnete Funktion<br />

nimmt ebenso der gebürtige Brite Colin<br />

Rawlins ein, der zuvor über Jahre die Geschäfte<br />

von V.Ships in Deutschland geführt<br />

hat. Er kümmert sich als Leiter für<br />

Business Development Nordeuropa um<br />

den Vertrieb über Deutschland hinaus.<br />

Als »superwichtig« für die Unternehmensstrategie<br />

bezeichnet Kayser die<br />

Hamburger Niederlassung. »Ich bin davon<br />

überzeugt, dass wir hier die größte<br />

Expertise entwickeln werden, wie man<br />

Containerschiffe als Assets optimiert.<br />

Dieses Wissen werden wir den übrigen<br />

Büros der Gruppe zur Verfügung stellen.«<br />

Eine ähnliche Funktion übernimmt<br />

heute schon der Standort Glasgow für das<br />

Management von Tankern.<br />

© Hollmann<br />

14<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schifffahrt | Shipping<br />

Das heißt nicht, dass alle Schiffe eines<br />

bestimmten Schiffstyps direkt vom<br />

Kompetenzzentrum aus gemanagt werden<br />

und nirgendwo sonst, wie Kayser<br />

ausführt. Welches Büro verantwortlich<br />

ist, entscheide der Kunde. »Unsere Auftraggeber<br />

haben sehr spezifische Gründe,<br />

warum sie ihre Schiffe von bestimmten<br />

Standorten aus managen lassen. Dabei<br />

können sprachliche, steuerrechtliche,<br />

flaggenrechtliche oder auch emotionale<br />

Faktoren ausschlaggebend sein.«<br />

Integration läuft auf Hochtouren<br />

Abstract: V.Group eyes further growth in Germany<br />

The takeover of a 66% shareholding in Norddeutsche Reederei marks a significant milestone<br />

in the development of global third party manager V.Group/V.Ships. As competence<br />

centre for container ship managment, the enlarged Hamburg operation is to<br />

drive the group’s expansion in that segment worldwide. V.Ships is also open for further<br />

discussions and joint ventures with partners to generate more business in Hamburg,<br />

group executives tell <strong>HANSA</strong>. Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

Bis das Kompetenzzentrum für Containerschiffe<br />

in Hamburg voll eingerichtet<br />

ist, könnte es noch ein paar Monate<br />

dauern. Derzeit arbeitet das Unternehmen<br />

mit Hochdruck an der Integration<br />

und Anpassung aller Prozesse am neuen<br />

Hauptstandort – dem Sitz der Norddeutschen<br />

Reederei an der Rolandsbrücke 4.<br />

Die Integration trifft zusammen mit der<br />

Einführung einer neuen Shipmanagement-Software<br />

konzernweit und an Bord<br />

aller gemanagten Schiffe.<br />

Es handelt sich um eine Weiterentwicklung<br />

(»2.0«) des eigenen Programms<br />

»Shipsure«. Die Einführung begann Ende<br />

vergangenen Jahres und soll im zweiten<br />

Quartal abgeschlossen sein, auch für die<br />

von Hamburg aus betreuten Schiffe. Die<br />

neue Version soll alle Arbeits- und Buchhaltungsprozesse<br />

auf einer Plattform<br />

bündeln und mehr Echtzeitinformationen<br />

zu allen wesentlichen Aspekten von<br />

der Sicherheit bis zur finanziellen Performance<br />

liefern.<br />

Darüber hinaus führt die V.Group im<br />

Rahmen des Projekts »Embark« eine Generalüberholung<br />

aller Abläufe im Crew<br />

Management durch. Dazu gehören die<br />

Verarbeitung von Personaldaten, medizinischen<br />

Zertifikaten und Qualifikationsnachweisen<br />

genauso wie die Einsatzplanung<br />

und elektronische Kommunikation<br />

mit den Seeleuten. Damit geht auch eine<br />

stärker zentralisierte Datenverarbeitung<br />

einher. Früher sei die Personalplanung<br />

auf alle Standorte verteilt gewesen, künftig<br />

soll alles über ein zentrales System in<br />

Manila laufen.<br />

n<br />

Andere werden teurer,<br />

wir werden besser.<br />

Die <strong>HANSA</strong> bekommt ein +<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 15


Schifffahrt | Shipping<br />

»Don’t be afraid of coming to the Tribunal«<br />

The United Nations’ International Tribunal for the Law of the Sea (ITLOS) was established<br />

1982 and has been based in Hamburg since 1996. It can be called to adjudicate between<br />

States Parties on shipping, seabed, fisheries and the marine environment. Jin-Hyun Paik,<br />

elected as president in 2017, provided <strong>HANSA</strong> insights into the work<br />

What exactly are your duties as<br />

president of ITLOS?<br />

Jin-Hyun Paik: My major<br />

responsibility is the judicial<br />

work. I am president<br />

but at the same<br />

time a judge. I have<br />

to deal with the cases<br />

and in addition<br />

have to preside over<br />

the judicial meetings<br />

in the Tribunal. We<br />

have 21 judges and I<br />

don’t know any court,<br />

domestic or international,<br />

that has such a<br />

number of judges working<br />

together. Sometimes<br />

with ad hoc judges we<br />

are even 23. It is a challenge<br />

for me to preside over the deliberations<br />

attended by this number<br />

of judges. We have a Registrar who is<br />

responsible for the administration but as<br />

president I have to give my approval on<br />

all this. My third responsibility is to represent<br />

the Tribunal, which involves attending<br />

State Parties’ meetings, speaking<br />

at the United Nations General Assembly<br />

or at international conferences, and<br />

attending various functions in the host<br />

country, Germany.<br />

How many cases are you currently working<br />

on?<br />

Paik: We have one pending case at the<br />

moment. The dispute concerns the arrest<br />

and detention of the oil tanker »Norstar«.<br />

Panama, as the applicant, argues that the<br />

arrest and detention was unlawful and is<br />

therefore seeking compensation for damages<br />

to the ship as well as to the flag state.<br />

The respondent, Italy, argues that the<br />

arrest and detention was not unlawful.<br />

We are expecting to give the judgement<br />

in two or three months time.<br />

Jin-Hyun Paik,<br />

member of the Tribunal since 2009 and elected<br />

as president for a three-year term in 2017<br />

Is this a typical case for the Tribunal?<br />

Paik: Yes, it has already dealt with the arrest<br />

and detention of ships on several occasions.<br />

But each case is different.<br />

What has been the most important judgement<br />

so far?<br />

Paik: It is difficult to single out one case.<br />

Besides ship-related issues, especially arrest<br />

and detention, the Tribunal has made<br />

quite substantial contributions to maritime<br />

boundary disputes as well as to the<br />

protection and preservation of the marine<br />

environment.<br />

In addition to your duties at the Tribunal<br />

you are, amongst others, also serving<br />

as the president of the Arbitral Tribunal<br />

in the dispute concerning »Coastal State<br />

Rights in the Black Sea, Sea of Azov and<br />

Kerch Strait« (Ukraine v. Russia). Could<br />

you give more insight into that?<br />

Paik: This is a pending case, submitted<br />

© ITLOS<br />

in late 2016, on which I cannot<br />

comment.<br />

In 20 years ITLOS has<br />

delivered 25 judgements.<br />

This might seem<br />

– at least compared to<br />

other courts – a small<br />

number.<br />

Paik: The disputes we<br />

deal with are between<br />

two sovereign states so<br />

it’s not comparable to<br />

a domestic court. Often<br />

the legal issues involved<br />

are quite sensitive.<br />

We try to make sure<br />

that we give every possible<br />

consideration to all issues involved<br />

in the dispute. In the international<br />

community there are<br />

about 200 States that are potential<br />

clients. That’s why you cannot compare<br />

the number of cases within the domestic<br />

context. We always respect parties’ decisions<br />

to bring a case to the Tribunal. But after<br />

we have given our judgement on a certain<br />

legal issue many States will learn how<br />

the relevant law was interpreted and applied<br />

by the Tribunal. So when other States<br />

are faced with a similar dispute they<br />

might know how the Tribunal will decide<br />

this case in light of previous decisions.<br />

What is necessary to submit a dispute<br />

to ITLOS?<br />

Paik: As I said we are basically dealing<br />

with disputes between States. If they cannot<br />

settle their disputes through negotiation<br />

or any other means then they may<br />

bring it to us. Sometimes we are faced<br />

with specific legal issues, but if you look<br />

into them you find some general questions<br />

that can be relevant for other cases.<br />

The Tribunal renders a judgement in the<br />

specific dispute and by settling it very<br />

often the judgement can be applicable to<br />

other cases. Herewith we clarify and develop<br />

international law.<br />

16<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schifffahrt | Shipping<br />

Are there any costs involved?<br />

Paik: No, there aren’t. We are operating<br />

based on the contribution made by the<br />

state parties. Of course, parties must pay<br />

for their travel expenses and lawyers fees<br />

but for the use of the Tribunal no costs<br />

are incurred. States should not be afraid<br />

of coming to the Tribunal if they have a<br />

dispute and are unable to settle it.<br />

How long does it take from the submission<br />

of a case until the judgement?<br />

Paik: Normally proceedings consist of<br />

two phases, a written and an oral one.<br />

Usually in the written phase the parties<br />

submit a memorial and a counter-memorial<br />

to the Tribunal, for which each party<br />

has six months to prepare. After this<br />

first round parties may ask for a second<br />

round of pleadings. We then give usually<br />

three or four months to each party to respond<br />

to the position of the other one.<br />

The pleadings are called reply and rejoinder.<br />

Altogether this results in about two<br />

years for the written phase. The time for<br />

the hearing, for which all judges have to<br />

be present here in Hamburg, depends on<br />

the case and may take one week, sometimes<br />

two weeks or longer. After the hearing<br />

the judges get together to deliberate<br />

on the case, which normally includes<br />

more than two rounds. So this phase usually<br />

takes six to nine months. Altogether<br />

we need about three years, which is short<br />

in comparison with other courts.<br />

Will ITLOS have to deal with the need<br />

for new boundaries of States due to rising<br />

sea levels in the future?<br />

Paik: If States submit a dispute concerning<br />

the rise of sea level, we may deal with<br />

various issues including the question of<br />

new boundaries. We can also give an advisory<br />

opinion on legal questions. But so<br />

far nobody has asked. I personally encourage<br />

States and international organizations<br />

to submit such a request because<br />

there are many legal issues and uncertainties.<br />

We are ready.<br />

Have you already dealt with the exploitation<br />

of deep sea bed mining?<br />

Paik: Yes, we made a very important<br />

contribution in this area of law through<br />

an advisory opinion. In this we clarified<br />

the extent of responsibility and liability<br />

of sponsoring States, normally small<br />

islands States such as Nauru and Tonga<br />

working with the seabed mining companies.<br />

At present we are still in a phase of<br />

exploration and no commercial exploitation<br />

has taken place but we expect that<br />

mining may start in five to ten years and<br />

that some disputes will arise out of these<br />

activities which will then be placed before<br />

the Seabed Disputes Chamber of the<br />

Tribunal.<br />

<br />

Interview: Claudia Behrend<br />

Frische Ideen.<br />

Mehr Inhalt.<br />

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Die <strong>HANSA</strong> bekommt ein +<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 17


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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 19


Schifffahrt | Shipping<br />

Nordwestpassage zwischen den Fronten<br />

Die Schifffahrt und (Kanadas) Politik wollen die arktische Nordwestpassage stärker<br />

erschließen. Ein wichtiger Faktor: der Polar Code. Doch weder Umweltschützer noch<br />

Reeder sind vollends zufrieden. Von Michael Meyer<br />

Neben der Nordostpassage nördlich<br />

von Russland wird auch der Nordwestpassage<br />

großes Potenzial für mehr<br />

arktische Verschiffungen beschieden. Mit<br />

transozeanischen Transporten durch die<br />

nordkanadische Inselwelt ließen sich die<br />

weit südlicher gelegenen Wasserstraßen<br />

Panama-Kanal und Suez-Kanal umgehen.<br />

Auf diese Weise könnte die Handelsschifffahrt<br />

über 2.700 sm sparen.<br />

Noch allerdings sorgt das Abschmelzen<br />

der Polkappen für den umgekehrten<br />

Effekt. Eismassen lösen sich und driften<br />

südwärts, wo sie die Gewässer zeitweise<br />

komplett unpassierbar machen. Aufgrund<br />

der extremen Eisbedingungen im<br />

Jahr 2018 wurde die Nordwestpassage –<br />

von der Baffin-Bucht bis zur Beaufort-See<br />

– nicht vollständig für die Schifffahrt geöffnet.<br />

Die Eisbrecher der Küstenwache<br />

eskortierten allerdings kommerzielle Seeschiffe<br />

für die Versorgung der Gemeinden<br />

in der westlichen Arktis, bestätigt<br />

die kanadische Regierung auf <strong>HANSA</strong>-<br />

Anfrage. Auch im Amundsen-Golf gab<br />

es schweres Eis, daher konnte das Gebiet<br />

eine Zeitlang nicht ohne Eisbrecherhilfe<br />

passiert werden. Offiziellen Statistiken<br />

zufolge gab es 93 Eskorten mit sieben Eisbrechern<br />

für 166 Schiffe, darunter Tanker,<br />

Kreuzfahrer, Bulker, Schlepper und<br />

Fischereischiffe. Die Zahl der kompletten<br />

Passagen schrumpfte von 31 (2017) auf 5<br />

(2018). Bei »teilweisen Transiten« gab es<br />

einen Rückgang von 14 auf 12. Ab Mai<br />

soll die neue Saison beginnen.<br />

Streitpunkte bleiben<br />

Die Hoffnung auf kürzere Transite wird<br />

stets – wenn auch von anderer Seite –<br />

von Sorgen um die sensible Ökologie<br />

flankiert. Um den Bedenken von Umweltschützern<br />

gerecht zu werden und die<br />

Sicherheit in der wenig erschlossenen Region<br />

zu verbessern, hat die Internationale<br />

Schifffahrtsorganisation IMO vor Jahren<br />

den »Polar Code« verabschiedet, der<br />

einen umfassenden Katalog harmonisierter<br />

Regularien, Vorschriften und Empfehlungen<br />

vorhält (siehe S. 22). Die meisten<br />

Beteiligten zeigen sich mit dem Regelwerk<br />

durchaus zufrieden, ein gerade im<br />

Verhältnis zwischen Schifffahrt und Umweltschutz<br />

eher seltenes Phänomen. Bei<br />

genauerem Hinsehen offenbaren sich allerdings<br />

noch immer Streitpunkte.<br />

Helio Vicente, Manager beim internationalen<br />

Reederverband ICS bezeichnet<br />

den Code als »historische Errungenschaft<br />

zur Verbesserung der Umweltleistung der<br />

Schifffahrt in der Arktis und zum Schutz<br />

der in der Region operierenden Schiffe«.<br />

Aufgrund der erwarteten Zunahme der<br />

Schifffahrtsaktivitäten gebe es aber noch<br />

Verbesserungsbedarf: Lange Zeiträume<br />

der Voranmeldung seien nicht praktikabel<br />

»und mit der Funktionsweise der Schifffahrtsmärkte<br />

unvereinbar«. Zur weiteren<br />

Erschließung der Nordwestpassage muss<br />

aus Sicht der ICS zudem in die Infrastruktur<br />

investiert werden. »Dazu gehören Navigationshilfen,<br />

Seekarten, Satellitenkommunikation,<br />

Bunkereinrichtungen,<br />

Annahmestellen für Schiffsabfälle, Lotsendienste<br />

sowie Such- und Rettungseinrichtungen«,<br />

sagt Vicente.<br />

Zusätzliche Vermessungen seien nötig,<br />

um die arktischen Navigationskarten<br />

wenigstens »auf ein akzeptables<br />

Niveau« zu bringen. »Darüber hinaus<br />

werden Systeme benötigt, die die Erfassung,<br />

Analyse und Übertragung von<br />

Meereis- und Eisbergdaten in Echtzeit<br />

an Schiffe ermöglichen.« Doch damit<br />

nicht genug: Nicht zuletzt fordert er, das<br />

hohe Entgelt für Eisbrecher und andere<br />

Dienstleistungen zu untersuchen, wenn<br />

die arktischen Seerouten eine wirtschaftlich<br />

tragfähige Alternative zum<br />

Ein Bild von 2018: »CCGS Pierre Radisson«<br />

eskortiert den Tanker »Esta Desgagnés«<br />

in der Ungava Bay zwischen Nord-Québec<br />

und Baffin Island<br />

Die Nordwestpassage<br />

Rotterdam/Tokyo über NWP: ca. 8.400 sm<br />

Rotterdam/Tokyo über Suez: ca. 11.800 sm<br />

Rotterdam/Tokyo über Panama: ca. 12.600 sm<br />

Rotterdam/Tokyo über NOP: ca. 7.500 sm<br />

© Canadian Coast Guard<br />

20<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schifffahrt | Shipping<br />

Suezkanal oder zu den transpazifischen<br />

Seerouten darstellen sollen.<br />

Ein Experte, der sich seit langer Zeit<br />

mit der arktischen Schifffahrt beschäftigt,<br />

ist James Bond, Senior Technical Director<br />

bei der Klassifikationsgesellschaft<br />

ABS. Er sieht die Branche noch in der<br />

Phase des Erfahrungsaufbaus: »Erfahrene<br />

Operator sind mit dem Polar Code<br />

vertraut, aber sie empfinden die Anforderungen<br />

an Rettungsmaßnahmen als zu<br />

hoch.« Für viele »Neueinsteiger« sei dies<br />

sogar ein Augenöffner, so Bond.<br />

© <strong>HANSA</strong><br />

Kanada investiert und initiiert<br />

Ein weiterer Streitpunkt könnte ein Verbot<br />

von Schweröl (HFO) werden, wie es<br />

für die Antarktis bereits seit 2011 gilt und<br />

wie es auch für die Arktis debattiert wird.<br />

»Es zieht sich hin und wird vom Sulphur<br />

Cap 2020 überlagert«, sagt Bond, der<br />

auch die Entsorgung von Grauwasser auf<br />

der arktischen Agenda stehen sieht.<br />

Gerade beim HFO-Verbot sind Umweltschützer<br />

sehr aktiv. Andrew Dumbrille<br />

kümmert sich bei der Organisation<br />

WWF um die Schifffahrt. Aus seiner<br />

Sicht ist der Polar Code ein »guter erster<br />

Schritt«. Für einen wirklichen Schutz der<br />

Ökologie und der Menschen fordert Dumbrille<br />

jedoch, dass die Gesetzgebung ein<br />

vollständiges Verbot von Schweröl durchsetzt.<br />

»Kanada und Russland sind die einzigen<br />

beiden Arktisstaaten, die sich nicht<br />

für ein solches Verbot ausgesprochen haben«,<br />

kritisiert er. Dem WWF ist zudem<br />

wichtig, das Risiko von Unfällen zu reduzieren.<br />

Vorgeschlagen werden Korridore<br />

mit geringer Verkehrsbelastung und reduzierter<br />

Reisegeschwindigkeit.<br />

Kanada ist indes nicht untätig. Die regierende<br />

Liberale Partei mit ihrer tendenziell<br />

links- und ordoliberalen Ausrichtung<br />

sucht einen gesunden Mittelweg.<br />

Ein Sprecher aus dem Küstenschutz-<br />

Ministerium nennt als Beispiel den<br />

2016 initiierten, 1,5 Mrd. $ schweren<br />

Fünfjahresplan zum Schutz der Meere<br />

(Oceans Protection Plan, OPP). Damit<br />

soll der Schutz der Wasserwege und<br />

die Sicherheit der Navigation verbessert<br />

werden. »Wir setzen uns dafür ein, Lücken<br />

in der Hydrographie zu schließen,<br />

insbesondere in der Arktis. Mit dem<br />

OPP können wir Daten besser erfassen<br />

und die Seeleute mit aktuellen Informationen<br />

versorgen«, so der Sprecher. Aus<br />

dem Verkehrsministerium heißt es, mit<br />

der Umsetzung des Polar Code in nationales<br />

Recht habe man »die bedeutendste<br />

Aktualisierung<br />

zur Vermeidung<br />

von Umweltverschmutzungen<br />

seit über<br />

20 Jahren« vorgenommen.<br />

Als glücklicher Umstand<br />

könnte sich erweisen, dass Kanada ein<br />

hohes Eigeninteresse an der Erschließung<br />

der arktischen Gewässer hat – die<br />

internationale Schifffahrt könnte als<br />

Trittbrettfahrer davon profitieren.<br />

36.000 Inseln<br />

Erstens werden die nördlichen Territorien<br />

zum größten Teil über maritime<br />

Transporte versorgt. Zweitens würde<br />

eine bessere maritime Infrastruktur<br />

auch der effizienteren Ausbeutung von<br />

Rohstoffvorkommen dienen. Kanada hat<br />

immerhin die drittgrößten Erdölreserven<br />

der Welt und liegt auf Rang 4 in der Erdgas-<br />

und Erdölförderung. Zudem verfügt<br />

das Land über weitere minerale Rohstoffe.<br />

Für all das spielt die Schifffahrt eine<br />

tragende Rolle.<br />

Es gibt einiges zu tun. Die arktische<br />

Region des Landes umfasst nach offiziellen<br />

Angaben 4,4 Mio. km2 Fläche und<br />

36.000 Inseln. 47% der Fläche liegen unter<br />

Wasser mit einer Vielzahl an Buchten,<br />

Zuflüssen und Kanälen. Die Behörden gestehen<br />

unumwunden ein, dass zwar die<br />

gesamte Region erfasst, aber nur 28% der<br />

Abstract: Northwest Passage between the frontlines<br />

Fast 3.000 sm könnten durch<br />

die Nordwestpassage eingespart werden<br />

Schifffahrtswege »adäquat« oder »modernen<br />

Standards entsprechend« kartographiert<br />

sind.<br />

Von potenziell großer Bedeutung für die<br />

arktische Schifffahrt ist auch das von der<br />

Regierung aufgelegte Förderprogramm für<br />

Infrastrukturprojekte. Bis Ende 2018 wurden<br />

im Rahmen des »National Trade Corridors<br />

Fund« 800 Mio. $ freigegeben. Im<br />

November wurde schließlich der »Northern<br />

call for proposals« veröffentlicht, mit<br />

der Begründung, dass gerade der Norden<br />

»dringend« Investitionen benötige.<br />

Zu den politischen Anstrengungen<br />

zählt ein milliardenschweres Schiffbauprogramm.<br />

Die »National Shipbuilding<br />

Strategy« soll der darbenden Werften<br />

helfen sowie die Küstenschutz- und Vermessungsflotte<br />

erneuern, explizit auch für<br />

arktische Gewässer. Schiffe werden überholt,<br />

im Ausland gekauft oder neu gebaut,<br />

so auch Eisbrecher und Patrouillenboote.<br />

Die Vorzeichen stehen also nicht<br />

schlecht, dass die Nordwestpassage wirtschaftlich<br />

und ökologisch nachhaltig erschlossen<br />

werden kann. <br />

n<br />

Shipping and (Canada’s) politics intend to make more use of the Arctic Northwest Passage.<br />

An important factor: The Polar Code. But neither environmentalists nor shipowners<br />

are completely satisfied. While some demand a ban on heavy fuel oil, others<br />

expect a better maritime infrastructure. Meanwhile, the Canadian government is<br />

looking for a compromise.<br />

Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 21


Schifffahrt | Shipping<br />

© F. Laeisz<br />

»Wir müssen das Rad nicht neu erfinden«<br />

Die arktische Schifffahrt gilt als vielversprechend. Doch was bedeutet das für den nautischtechnischen<br />

Betrieb an Bord, welche Effekte hat der Polar Code? Die <strong>HANSA</strong> hat mit Uwe Pahl<br />

von der Reederei F. Laeisz gesprochen, ehemals Kapitän des Forschungsschiffs »Polarstern«<br />

Was sind die nautisch-technischen Herausforderungen<br />

in arktischen Regionen?<br />

Uwe Pahl: Man muss sich fragen, wie der<br />

Stahl und das Material reagieren, auch<br />

hinsichtlich der Kälte- und Schlagfestigkeit.<br />

Zudem ist der Informationsgehalt<br />

von Seekarten ein Problem. Die Wassertiefen<br />

sind andernorts über viele Jahrhunderte<br />

ausgelotet worden, das gibt es<br />

in vielen arktischen Gebieten nicht, weil<br />

die Notwendigkeit bis dato nicht bestand.<br />

Dazu kommt, im Norden gibt es Schwierigkeiten<br />

mit Navigationsanlagen. Der<br />

Magnetkompass stößt schon vor Erreichen<br />

der Polregion an seine Grenzen, der<br />

Kreiselkompass hat in sehr hohen Breiten<br />

Schwierigkeiten. Moderne Anlagen können<br />

das einigermaßen eliminieren, die<br />

Standardausstattung nicht. Auch die auf<br />

Basis der Mercator-Projektion beruhende<br />

elektronische Seekarte ist nördlich von<br />

85° nicht mehr einsetzbar.<br />

Was bedeutet das für die Navigation?<br />

Pahl: Man muss die Geschwindigkeit und<br />

die Routenwahl anpassen, permanent per<br />

Lot die Wassertiefen überprüfen. Für die<br />

Standortbestimmung ist das GPS mit hinreichender<br />

Genauigkeit verwendbar. Auf<br />

dem Schirm der elektronischen Seekarte<br />

wird außer den »Way Points« nicht mehr<br />

viel angezeigt. Die Kurslinie wird, anders<br />

als bei der Mercator-Projektion, nicht<br />

mehr als Gerade, sondern gekrümmt<br />

dargestellt. Mit all diesen Dingen kann<br />

man leben, die Wassertiefen sind ausreichend.<br />

Für Forschungs- oder Offshore-<br />

Erkundungen reicht das allerdings nicht.<br />

Da wird man nachbessern müssen, etwa<br />

durch eine Kartierung des Meeresbodens.<br />

Muss man angesichts der Eisbildung vermehrt<br />

Ausweichmanöver fahren?<br />

Pahl: Auf jeden Fall. Wie in der Containerfahrt<br />

mit ihrem vorgegebenen<br />

Zeitplan ist das bei intensiver Eisfahrt<br />

so nicht möglich. Auch das Schiff per<br />

Selbststeuerung auf Kurs zu halten, geht<br />

so nicht, sie müssen mehr manuell arbeiten.<br />

Man nutzt jede Rinne und schwächere<br />

Stelle. Auf der Karte sieht die zurückgelegte<br />

Route natürlich kurios aus, aber<br />

es macht Sinn. Fahren auf dem Wege des<br />

geringsten Widerstands ist die Prämisse.<br />

Hat das Schiff ein anderes Manövrierverhalten?<br />

Pahl: Wichtig ist, seine Manöver mit Bedacht<br />

zu wählen, etwa wenn man im Eis<br />

stecken bleibt und rückwärts fahren will.<br />

Nichts ist verwundbarer als der Heckbereich<br />

mit Schrauben und Rudern. Das<br />

Ruder muss in der Mittschiffslinie bleiben,<br />

um keine zerstörerischen Kräfte auf<br />

Schaft und Blatt zu haben. Auch muss<br />

man reagieren, wenn die Schrauben Eis<br />

fassen. Das bekommt man durch unangenehme<br />

Schwingungen früh genug mit.<br />

Gibt es einen höheren Wartungsbedarf?<br />

Pahl: Die Vorbereitung ist aufwendiger.<br />

Herstelleranweisungen für Decksmaschinen<br />

müssen beachtet werden, eventuell ist<br />

eine Umorientierung bei Schmierstoffen<br />

nötig. Es geht auch um ansonsten kaum<br />

beachtete Details. Man fährt in längerer<br />

Dunkelheit. Das heißt, die Scheinwerfer<br />

müssen nicht nur intakt sein. Das Bedienen<br />

erfordert auch Erfahrung, etwa<br />

beim Umgang mit der Zündeinrichtung.<br />

Bei extremen Temperaturen kann es passieren,<br />

dass sie beim Zuschalten durchbrennt.<br />

Also muss man dafür sorgen,<br />

dass die Scheinwerfer schon in gemäßigten<br />

Bereichen durchlaufen. Scheinwerfer<br />

sind in der Eisfahrt mindestens so viel<br />

wert wie ein Radargerät.<br />

Auch die Crew muss vorbereitet sein...<br />

Pahl: Jeder Kapitän sollte im Vorfeld mit<br />

Nautikern und Technikern erörtern, was<br />

zu erwarten ist. Das fängt bei ganz banalen<br />

Dingen an: Wenn sie für Rettungsboote<br />

keinen Polardiesel nehmen, können<br />

sie eine Panne erleben. Sind – wie bei<br />

den meisten Schiffen – die Rettungsboote<br />

nicht beheizt, muss man auf den Trinkwasservorrat<br />

achten. Muss die Energieversorgung<br />

an Bord nach einem Ausfall<br />

22<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schifffahrt | Shipping<br />

© F. Laeisz<br />

Uwe Pahl, Ex-Kapitän der »Polarstern«<br />

Abstract: We don’t have to reinvent the wheel<br />

Arctic shipping is considered as promising. But what does this<br />

mean for nautical-technical operations on board? Which effects<br />

does the Polar Code have? <strong>HANSA</strong> spoke to Uwe Pahl, former captain<br />

of the research vessel »Polarstern«. He reports differences for<br />

navigation between Arctic and Antarctic. Dependence on nature<br />

is increased and special equipment is needed. In his opinion, the<br />

Code does not demand anything impossible or new.<br />

Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

über den Notdiesel neu aufgebaut werden,<br />

benötigt man polartauglichen Kraftstoff.<br />

Vieles ist mittlerweile durch den neuen<br />

Polar Code der IMO abgedeckt, Schiffe<br />

müssen das »Polar Shipping Certificate«<br />

haben. Das ist eng verbunden mit dem<br />

»Polar Water Operational Manual«, ein<br />

umfangreiches Hinweisbuch.<br />

Das wird für jedes einzelne Schiff nötig?<br />

Pahl: Ja, es geht von der Einschätzung<br />

der zu erwartenden Gefahren bis hin zu<br />

technischen Details. Was ist zu beachten<br />

bei Vereisung oder Stabilitätsproblemen?<br />

Das wird genau beschrieben, ebenso wie<br />

Kleidung und Ausbildung. In hocharktischen<br />

Regionen über 80° wird es strikter<br />

und umfangreicher.<br />

Was sind die größten Veränderungen<br />

durch den Polar Code?<br />

Pahl: Erfahrungen von Ländern wie Norwegen,<br />

Russland oder auch Deutschland<br />

wurden gebündelt und kategorisiert. Dadurch<br />

müssen wird das Rad jetzt nicht<br />

neu erfinden. Der Code verlangt im Wesentlichen<br />

nichts Unmögliches und Neues,<br />

aber die klare Definition bestimmter<br />

Aspekte gab es in dieser Form vorher<br />

nicht. Das ist nun geordnet und vereinheitlicht<br />

worden, darin besteht meiner<br />

Meinung nach auch sein größter Wert.<br />

Gibt es hinsichtlich der Stabilität andere<br />

Parameter, die bedacht werden müssen?<br />

Pahl: Ja, was die vertikale Stabilität angeht,<br />

also das Wiederaufrichtevermögen.<br />

Alles, was über der Wasserlinie dem<br />

Schiff an Gewicht zufällt, also die Vereisung,<br />

kann eine Gefahr sein.<br />

Wie unterscheiden sich Arktis und Antarktis?<br />

Pahl: Das Eis unterscheidet sich deutlich.<br />

In der Antarktis hat man weitestgehend<br />

einjähriges Meer-Eis, damit kommt man<br />

gut klar. In der Arktis gibt es viele Gebiete<br />

mit mehrjährigem Eis, das ist ein<br />

Problem. Mit jedem Neufrieren der Saison<br />

nimmt der Frischwasseranteil zu, dadurch<br />

wird das Eis besonders hart. In der<br />

nordsibirischen Gegend drücken die großen<br />

Ströme Flusseis ins Meer. Das ist sehr<br />

hart und man muss anders operieren, damit<br />

Schiffe nicht durch zu hohe Anprallgeschwindigkeit<br />

beschädigt werden.<br />

Welches Risiko ist höher, Steckenbleiben<br />

oder Rumpfschäden?<br />

Pahl: Letzteres ist das Worst-Case-Szenario,<br />

was sehr oft auf Fehleinschätzung<br />

der Eisverhältnisse beruht. Das Steckenbleiben<br />

ist eine operative Erscheinung. Es<br />

gibt kaum ein Schiff, das ohne jede Verzögerung<br />

durchfährt, selbst Atomeisbrecher<br />

fahren auch mal einen Stopp.<br />

Bis zu welcher Eisdicke kann die »Polarstern«<br />

fahren?<br />

Pahl: Das ist eine theoretische Frage.<br />

Sie werden kaum, weder in der Arktis<br />

noch in der Antarktis, den Regelfall<br />

haben, dass Sie vor sich eine gleichmäßige,<br />

glatte Fläche vorfinden. Meereis<br />

ist ständig in Bewegung. Aber nichtsdestotrotz<br />

muss man natürlich Normative<br />

haben für die Reiseplanung, im<br />

kommerziellen Bereich für die Charterparty.<br />

So entwickelt man bestimmte Modelle<br />

und Werte, wie etwa bei der »Polarstern«<br />

1,5 m bei 4 kn. Das heißt aber<br />

nicht, dass andere Eisformationen nicht<br />

gemeistert werden können. Die Frage ist<br />

dann, wie viel Aufwand man zu investieren<br />

bereit ist. Dann hat der Verbrauch<br />

hohe Bedeutung. Ab Auslaufen muss<br />

die Schiffsführung beachten, dass jederzeit<br />

ausreichend Kraftstoff verfügbar ist.<br />

<br />

Interview: Michael Meyer<br />

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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 23


Schifffahrt | Shipping<br />

Schneller klare Verhältnisse<br />

Mit 6.985 eingetragenen Schiffen führt das Amtsgericht Hamburg das größte deutsche<br />

Schiffsregister. Durch digitale Prozesse soll alles schneller und besser werden. Nun werden<br />

Endkunden – Reeder und deren Vertreter – in die Entwicklung eingebunden<br />

Seit Anfang <strong>2019</strong> schreitet der Aufbau<br />

des digitalen Schiffsregisters am Amtsgericht<br />

Hamburg kontinuierlich voran.<br />

Die Hamburger Behörde für Wirtschaft,<br />

Verkehr und Innovation, das Amtsgericht<br />

und die Justizbehörde modernisieren das<br />

Schiffsregister, das die Eigentumsverhältnisse<br />

der eingetragenen Schiffe dokumentiert.<br />

Ab Anfang 2020 wollen sie<br />

ein benutzerfreundliches Onlineportal<br />

anbieten. Bei der Vorstellung des Projekts<br />

Anfang Januar hatte Justizsenator<br />

Till Steffen erklärt: »Unser Ziel ist, einen<br />

Service anzubieten, der Hamburg für die<br />

Branche zur ersten Wahl bei der Registrierung<br />

von Schiffen macht«.<br />

Zum aktuellen Stand berichtet Projektleiter<br />

Christian Thomsen von mgm<br />

technology partners: »Unser derzeitiges<br />

Zwischenziel ist die Abbildung der Neueintragung<br />

eines Schiffes. Dies soll Ende<br />

April erreicht werden. Im Rahmen der<br />

›agilen Vorgehensweise‹ haben die Mitarbeiter<br />

des Amtsgerichts jederzeit direkten<br />

Zugriff auf die sich in der Entwicklung<br />

befindlichen Applikation und können so<br />

sehr frühzeitig die umgesetzten Funktionen<br />

ausprobieren und begutachten«,<br />

erklärt er. Die Rückmeldungen der Benutzer<br />

fließen so direkt in den Entwicklungsprozess<br />

ein. Somit soll sichergestellt<br />

werden, dass das Ergebnis die Ansprüche<br />

derjenigen erfüllt, die später damit arbeiten<br />

sollen. Die späteren Nutzer sind einerseits<br />

die Mitarbeiter des Amtsgerichts,<br />

andererseits die Endkunden des Schiffsregisters,<br />

also die Schiffseigentümer und<br />

ihre Vertreter.<br />

Anfang März hat die Stadt Hamburg<br />

ein Arbeitstreffen mit Letzteren durchgeführt,<br />

um deren Erwartungen aufzunehmen.<br />

Hier wurden laut Thomsen<br />

vor allem die Umstellung von Papier auf<br />

elektronische Dokumente, die Transparenz<br />

des aktuellen Bearbeitungsstatus<br />

sowie eine ständige Verfügbarkeit (24/7)<br />

der elektronischen Dienste genannt. Daneben<br />

habe es Anregungen zum Abbau<br />

bürokratischer Vorschriften gegeben.<br />

Im Rahmen der Umsetzung des digitalen<br />

Schiffsregisters werden die Anregungen<br />

an die zuständigen Stellen weitergeleitet<br />

und geprüft. Zudem wurde eine<br />

Einbindung der Teilnehmer in den »agilen<br />

Entwicklungsprozess« vereinbart.<br />

»Ziel dabei ist es, das Programm soweit<br />

wie technisch und rechtlich möglich auf<br />

die Anforderungen der Geschäftswelt anzupassen<br />

– und nicht umgekehrt«, sagt<br />

Thomsen.<br />

Abstimmung mit BSH<br />

Ebenfalls Anfang März starteten die konkreten<br />

Abstimmungen zwischen dem<br />

Schiffsregister und dem Bundesamt für<br />

Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).<br />

Viele Vorgänge, v.a. in den Bereichen<br />

Schiffsvermessung und Flaggenrecht,<br />

laufen behördenübergreifend ab. Da auch<br />

das BSH sich mit der Deutschen Maritimen<br />

Datenbank (DeuMarDa) im digitalen<br />

Bereich neu aufstellt, sollen beide Systeme<br />

so entwickelt werden, dass sie später<br />

möglichst reibungslos zusammenarbeiten<br />

können.<br />

Die fertige Anwendung soll auch für<br />

den Einsatz in anderen Bundesländern<br />

geeignet sein. Diese könnten außerdem<br />

die Führung ihrer Schiffsregister auf<br />

Hamburg übertragen. Laut Thomsen<br />

könnten durch die Verwendung standardisierter<br />

Datensätze künftig auch Fachanwendungen<br />

anderer Stellen oder Kunden<br />

mit dem Gericht kommunizieren,<br />

beispielsweise Reeder oder deren Anwälte<br />

und Notare. Ralf Nagel, Geschäftsführendes<br />

Präsidiumsmitglied des Verbands<br />

Deutscher Reeder (VDR), begrüßt das<br />

Projekt. Mit Blick auf oft zeitkritische<br />

Schiffsverkäufe erklärt er auf Anfrage<br />

der <strong>HANSA</strong>: »Das ist ein wichtiger<br />

Schritt, das Register nutzerfreundlicher<br />

zu gestalten, und zugleich ein gutes Beispiel<br />

für den Mehrwert, den Digitalisierung<br />

bringen kann, wenn sich die Mitarbeiter<br />

des Registers künftig stärker ihren<br />

Hauptaufgaben zuwenden können.« Er<br />

hoffe, dass sich andere Bundesländer mit<br />

ihren Schiffsregistern diesen Bemühungen<br />

rasch anschlössen. »Es ist gut, dass<br />

die Nutzer und auch der VDR derzeit in<br />

den Entwicklungsprozess aktiv eingebunden<br />

werden«, fügt er hinzu.<br />

Standort des Schiffsregisters ist das<br />

Amtsgericht Hamburg. Eintragungspflichtig<br />

sind Seeschiffe, wenn die<br />

Rumpflänge 15 m übersteigt. Binnenschiffe<br />

sind ab einer Wasserverdrängung<br />

von 10 m³ oder einer Tragfähigkeit von<br />

mehr als 20 t eintragungspflichtig. In<br />

Hamburg sind 4.866 See-, 2.077 Binnenschiffe<br />

und 42 Schiffsbauwerke registriert<br />

(Stand Dezember 2018). Im vergangenen<br />

Jahr wurden 420 Neueintragungen vorgenommen<br />

und rund 3.500 Anträge bearbeitet.<br />

Für diese Aufgabe stehen dem<br />

Amtsgericht 5,25 Vollzeitstellen zur Verfügung.<br />

Eine Eintragung oder Änderung<br />

dauert zwischen wenigen Tagen und einer<br />

Woche. Für die Reeder ist es wichtig,<br />

dass bei Änderung der Eigentumsverhältnisse<br />

immer Klarheit herrscht, sonst<br />

kann es Probleme beim Versicherungsschutz<br />

oder bei Verhandlungen mit ausländischen<br />

Eignern geben. Die Bearbeitungszeit<br />

soll mit dem digitalen Register<br />

halbiert werden.<br />

An der Digitalisierung des Schiffsregisters<br />

arbeiten seit August 2018 die Innovationsbehörde,<br />

die Justizbehörde und<br />

das Amtsgericht gemeinsam mit den Unternehmen<br />

Dataport und mgm technology<br />

partners (bekannt u.a. durch das<br />

Steuerformular Elster). Die Kosten des<br />

Projektes belaufen sich auf 2,2 Mio. €.<br />

Die Inbetriebnahme ist für den 1. Januar<br />

2020 geplant. n<br />

24<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schifffahrt | Shipping<br />

WORLD MARITIME UNIVERSITY & ITF<br />

A plea for future transport workers<br />

A high-ranking alliance has come up in<br />

the debate about the automation of the<br />

maritime industry, calling for efficient<br />

qualification programmes in order to<br />

not leaving transport workers behind.<br />

The International Transport Workers’<br />

Federation (ITF) and the World Maritime<br />

University (WMU) have analysed the<br />

potential consequences of the widely debated<br />

automation in the maritime industry<br />

on the human work.<br />

The report intends to show how the global<br />

transport industry will change as a result<br />

of automation and advanced technologies,<br />

forecasting and analyzing trends<br />

and developments in the major transport<br />

sectors – seaborne, road, rail and aviation<br />

– to 2<strong>04</strong>0 with an emphasis on the<br />

implications for jobs and employment<br />

for transport workers. It concludes that<br />

the introduction of automation in global<br />

transport will be »evolutionary, rather<br />

than revolutionary,« and that »despite<br />

high levels of automation, qualified human<br />

resources with the right skill sets will<br />

still be needed in the foreseeable future.«<br />

Key findings indicate that technological<br />

advances are inevitable, but will be gradual<br />

and vary by region. Workers will be<br />

affected in different ways based on their<br />

skill levels and the varying degrees of preparedness<br />

of different countries. Case studies,<br />

as well as comparisons of autonomy<br />

scales and automation potential for job<br />

profiles in transport provide insight to<br />

the future of work. Regarding maritime<br />

transport, the report looks at 17 countries<br />

more specifically to assess how prepared<br />

they are for technical innovation.<br />

It is noted that new technologies and<br />

automation are impacting transport sector<br />

workers through both the displacement<br />

and creation of jobs, and may result<br />

in difficult transitions for many employed<br />

in the transportation sector. »The future<br />

of work needs to ensure that workers are<br />

suitably qualified and re-trained to effectively<br />

master new technologies and higher<br />

levels of automation«, it says.<br />

IMO Secretary-General, Kitack Lim<br />

emphasized that integrating new and advancing<br />

technologies in the regulatory<br />

framework is a key strategic direction for<br />

IMO. ITF General Secretary Stephen Cotton<br />

said that automation, new technology<br />

and the future of work are some of the<br />

most important challenges facing workers<br />

today: »Transport workers must be equipped<br />

with the required knowledge, skills<br />

and expertise for the jobs of tomorrow.«<br />

The importance of the study was echoed<br />

by Cleopatra Doumbia-Henry, President<br />

of WMU: »It enabled us to provide a<br />

more accurate assessment of technology,<br />

the modes of transport, and their status in<br />

the short, medium and long term.« RD<br />

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Hamburg wird von zwei SCHOTTEL Ruderpropellern Typ SRP 190 (jeweils 500 kW) und zwei SCHOTTEL<br />

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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 25<br />

Bild: Fassmer


Schifffahrt | Shipping<br />

Pan Ocean: Back from the brink<br />

With the new owner, the reborn South Korean dry bulk player Pan Ocean anticipates<br />

new business in <strong>2019</strong>, reports Patrick Lee<br />

Harim Group’s chairman Kim Hong-kuk<br />

also became the CEO of Pan Ocean<br />

© Harim Group<br />

Pan Ocean has been on a roll in the<br />

four years after a new owner pulled<br />

South Korea’s largest dry bulk shipping<br />

company from the brink. The<br />

company is now controlled by South<br />

Korean agribusiness Harim Group,<br />

which acquired Pan Ocean in 2015.<br />

Since then, Pan Ocean, which suffered<br />

through the global financial<br />

crisis of 2008, has been in the black.<br />

During a meeting with <strong>HANSA</strong>, a<br />

Pan Ocean representative detailed the<br />

company’s investment strategy for <strong>2019</strong>.<br />

The company’s long-term consecutive<br />

voyage charters with Brazilian miner<br />

Vale have been well documented. In 2017,<br />

Pan Ocean was one of several ship owners<br />

that won such CVCs for Vale, pursuant<br />

to which, six 325,000 dwt very large<br />

ore carriers were commissioned at New<br />

Times Shipbuilding in China, for delivery<br />

by September 2021.<br />

On 28 January, Pan Ocean announced<br />

it would acquire two Capesize newbuildings<br />

from an undisclosed shipyard<br />

for nearly 107 mill. $ to service another<br />

Vale contract, which involves transporting<br />

8.12 mill. t of iron ore for five years<br />

from late 2020. Concurrently, the company<br />

is servicing a 21-year CVC that was<br />

inked in September 2009, to transport<br />

238.4 mill. of iron ore.<br />

Besides the Vale deals, Pan Ocean is<br />

optimistic about the medium to longterm<br />

outlook for the dry bulk market,<br />

and is looking to charter in a few ships<br />

for several years.<br />

The company’s representative said that<br />

discussions are underway with Japanese<br />

tonnage providers Mitsui & Co and Itochu.<br />

From Mitsui & Co, Pan Ocean is<br />

considering chartering two 63,000 dwt<br />

bulk carriers that are to be built by Imabari<br />

Shipbuilding in the third quarter of<br />

<strong>2019</strong>. Pan Ocean is also discussing chartering<br />

a 61,000 dwt bulk carrier that will<br />

be built by Nantong COSCO KHI Ship<br />

Engineering in the first half of 2020. »If<br />

all goes well, the ships would be fixed for<br />

five to seven years,« he said.<br />

In line with the South Korean government’s<br />

promotion of liquefied natural<br />

gas as a marine fuel, Pan Ocean is also<br />

discussing CVCs involving LNG-fuelled<br />

newbuildings.<br />

»We are looking to fix a Capesize to<br />

POSCO (South Korean steel producer)<br />

and a Kamsarmax vessel to Korea<br />

South-East Power (a local utility company),«<br />

said the representative.<br />

It is likely that these ships would be<br />

built by South Korean shipyards, as the<br />

charterers are local industrial shippers.<br />

Pan Ocean’s decision to order the<br />

VLOCs from a Chinese ship builder<br />

did not sit well with the South Korean<br />

maritime community, which is<br />

working to rebuild itself following<br />

highly publicized corporate failures<br />

and bailouts.<br />

A joint venture with PT Korindo<br />

Group, an Indonesian plywood manufacturer<br />

that is controlled by the Seung<br />

family that is also behind the Dongwha<br />

group in South Korea, is also in the<br />

pipeline.<br />

The joint venture aims to deploy Supramax<br />

bulkers to engage in transporting<br />

plywood in domestic Indonesian waters.<br />

Confirming the business plans, a<br />

spokesman for Pan Ocean told <strong>HANSA</strong><br />

that the recent weakness in the dry bulk<br />

segment has not affected the company’s<br />

strategy.<br />

»Pan Ocean has various teams and operations.<br />

Therefore, there is always a demand<br />

for ships and various types of longterm<br />

charter from various ship owners<br />

are continuously reviewed,« said the<br />

spokesman.<br />

Pan Ocean says it has maintained longterm<br />

contracts and CVCs in excess of a<br />

certain percentage. In 2016, even when<br />

the Baltic Dry Index was at a low, the<br />

company maintained its profitability, and<br />

the company is flexibly dealing with the<br />

current BDI plunge. Pan Ocean is constantly<br />

reviewing long-term contracts<br />

and CVCs to prepare for BDI fluctuations.<br />

Fleet size<br />

7 mill. gt<br />

83<br />

ships in service<br />

15<br />

newbuildings<br />

52<br />

bulk carriers<br />

18<br />

chemical/products tankers<br />

7<br />

open hatch<br />

cargo ships<br />

2<br />

container ships<br />

26<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schifffahrt | Shipping<br />

A history of changes<br />

The company’s current state of affairs marks a voyage<br />

through a series of ownership and name changes since it<br />

was originally established as Beomyang (Korean for panocean)<br />

Bulk Carriers in 1966.<br />

It fell into financial difficulties for the first time in the<br />

1990s, resulting in it entering receivership. In February<br />

2002, state policy lender Korea Development Bank swapped<br />

177 mill. $ of debt for a 67% stake in Beomyang, enabling the<br />

company to emerge from receivership.<br />

In November 20<strong>04</strong>, KDB then sold its stake to STX Corporation,<br />

which was formed from a buyout of SsangYong Heavy<br />

Industries by the latter’s finance chief Kang Duck-soo. Beomyang<br />

was renamed STX Pan Ocean and, as shipping markets<br />

boomed in the mid-2000s, the company’s fortunes improved.<br />

Then came the global financial crisis in 2008 and charter<br />

rates fell. In June 2013, STX Pan Ocean entered receivership<br />

again. As the STX group swapped debt for equity with creditor<br />

banks, the »STX« was dropped from Pan Ocean’s name.<br />

In February 2015, Harim Group and private equity investor<br />

JKL Holdings teamed to acquire a controlling stake<br />

in Pan Ocean, bringing the latter out of receivership once<br />

more. Harim Group’s chairman Kim Hong-kuk also became<br />

the CEO of Pan Ocean. Harim’s acquisition sought to lower<br />

its shipping costs, and to realise its ambitions of becoming<br />

a significant agri-products trader.<br />

Despite selling a number of ships during its troubled times,<br />

Pan Ocean has maintained its position as South Korea’s largest<br />

dry bulk shipping business, with a fleet size of over 7 mill. gt,<br />

comprising 83 in-service ships and 15 newbuildings. The active<br />

fleet is made up of 52 bulk carriers, 18 chemical/products<br />

tankers, seven open hatch cargo ships, two container ships,<br />

one dock gate, two heavy load carriers and one LNG carrier.<br />

Pan Ocean also has long-term shipping contracts with clients<br />

that include Korea Electric Power Corporation, Brazilian<br />

woodpulp producer Fibria Celulose as well as steel mills<br />

POSCO and Hyundai Steel. The company’s sole LNG carrier<br />

has dedicated shipping contract with Korea Gas Corporation.<br />

JKL Partners cashed out its investment in Pan Ocean<br />

in June 2018, realizing a profit of nearly 140 mill. $. n<br />

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1<br />

dock gate<br />

2<br />

heavy load<br />

carriers<br />

1<br />

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Africa Asia Australia Europe Middle East North America South America<br />

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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 27


Finanzierung | Financing<br />

»Wir bleiben ein wichtiger Schiffsfinanzierer«<br />

Nach ihrem Neustart hält die Hamburg Commercial Bank als Nachfolgerin der<br />

HSH Nordbank an der Schiffsfinanzierung fest: Das Portfolio soll stabil bei rund 5 Mrd. €<br />

gehalten werden, dazu gehört auch jährliches Neugeschäft in Höhe von etwa 1 Mrd. €<br />

Seit drei Monaten ist Nicolas Blanchard<br />

zuständig für das gesamte Kundengeschäft<br />

und die Produkte des privatisierten Hamburger<br />

Geldinstituts. Erstmals äußert er<br />

sich in einem Exklusiv-Interview gegenüber<br />

der <strong>HANSA</strong> zur künftigen Strategie<br />

und zu den Aussichten in der Schiffsfinanzierung.<br />

<strong>HANSA</strong>: Die Geschäftszahlen für<br />

2018 sind besser als erwartet. Ist die<br />

Bank bereits aus dem Gröbsten heraus?<br />

Nicolas Blanchard: Wir haben die Privatisierung<br />

und damit den größten Teil der<br />

Restrukturierung geschafft. Das ist ein<br />

Riesenerfolg für uns. Sind wir schon da,<br />

wo wir hinwollen? Sicherlich nicht. Die<br />

Bank wird verkleinert, wir wollen noch<br />

Komplexität herausnehmen. Vor aber allem<br />

müssen wir unsere Rentabilität deutlich<br />

steigern. Es bleibt also noch einiges<br />

zu tun.<br />

Gerade in der Schiffsfinanzierung hat<br />

die Bank die Portfolio-Größe sehr<br />

schnell und sehr deutlich auf jetzt nur<br />

noch rund 5 Mrd. € reduziert. Sind Sie<br />

jetzt alle Altlasten losgeworden?<br />

Blanchard: Ja, alle großen Belastungen<br />

sind raus. Wir haben jetzt ein normales<br />

Buch, wie es sich für eine private Geschäftsbank<br />

gehört.<br />

Zur Person<br />

Der promovierte Jurist Nicolas<br />

Blanchard hat mehr als zwanzig<br />

Jahre Erfahrung im europäischen<br />

und deutschen Bankgeschäft.<br />

Nach verschiedenen Stationen bei<br />

der HypoVereinsbank und der<br />

UniCredit war der in Bielefeld<br />

aufgewachsene Franzose Blanchard<br />

persönlich haftender Gesellschafter<br />

beim Bankhaus Lampe<br />

und zuletzt Of Counsel bei der<br />

internationalen Großkanzlei Dentons<br />

in München. Als Mitglied des<br />

vierköpfigen Vorstands der HCOB<br />

verantwortet Blanchard künftig<br />

das gesamte Kundengeschäft und<br />

Was wird sich denn in der strategischen<br />

Ausrichtung künftig ändern?<br />

Blanchard: Wir werden kleiner, dafür<br />

aber auch agiler, schneller und für den<br />

Kunden spürbar besser. An unseren zentralen<br />

Geschäftsfeldern – Unternehmenskunden<br />

inklusive aller Projektfinanzierungen<br />

bei Erneuerbaren Energien, für<br />

gewerbliche Immobilienkunden und natürlich<br />

auch im Bereich Shipping – halten<br />

wir fest. Wir setzen nur die Schwerpunkte<br />

ein wenig anders, mit Augenmaß<br />

und internationaler, immer dort, wo es<br />

Sinn macht.<br />

Das gilt auch für die Schiffsfinanzierung?<br />

Blanchard: Ganz klar, ja. Wir werden<br />

weiter zu den wichtigen Schiffsfinanzierern<br />

zählen. Das zeigt sich unter anderem<br />

daran, dass wir auch während der Privatisierung<br />

aktiv waren. 2018 haben wir ein<br />

solides Neugeschäft von knapp 1 Mrd. $<br />

geschlossen. Das ist in etwa auch unser<br />

Ziel für dieses Jahr. Im Übrigen haben<br />

wir uns personell neu aufgestellt – sind<br />

eindeutig akquisitionsorientiert.<br />

Und was ist die genaue Zielgröße, mit<br />

Blick auf den Bestand?<br />

Blanchard: Das Shipping-Portfolio<br />

soll stabil gehalten werden, also um die<br />

5 Mrd. €. Das ist das Niveau, das wir jetzt<br />

haben. Nicht viel mehr, aber auch nicht<br />

viel weniger. Um das zu halten, brauchen<br />

wir jedes Jahr Neugeschäft in der Größenordnung<br />

des vergangenen Jahres. So<br />

planen wir auch. Wir sind finanziell gut<br />

© HCOB<br />

die Produkte der Bank. Dazu zählt<br />

auch die Zuständigkeit für den<br />

Bereich Shipping, der mit dem<br />

Immobiliensektor zusammengelegt<br />

wurde.<br />

ausgestattet und können durchaus auch<br />

etwas größere Tickets vergeben.<br />

Aber nicht mehr unbedingt in Hamburg?<br />

Blanchard: Doch, warum nicht? Eine<br />

der größten Transaktionen des vergangenen<br />

Jahres haben wir hier abgeschlossen.<br />

Aber wir fokussieren uns zusätzlich<br />

auf das Ausland. Dort sehen<br />

wir gute Chancen und wollen über unsere<br />

Standorte in Athen und Singapur<br />

– wie schon in den vergangenen Jahren<br />

– etwa 70% des Neugeschäfts machen.<br />

Wenn wir Opportunitäten sehen, zählt<br />

am Ende nicht, wo der Kunde sitzt. Das<br />

kann und wird auch in Deutschland der<br />

Fall sein.<br />

Müssen Sie im Portfolio noch umschichten,<br />

es weiter diversifizieren?<br />

Blanchard: Das ist im Wesentlichen<br />

schon geschehen, die Containerlastigkeit<br />

ist bereits deutlich zurückgefahren<br />

worden. Alles andere wird künftig zum<br />

»normalen« Geschäft, abhängig von der<br />

Entwicklung der Märkte und von den jeweiligen<br />

Kundenbeziehungen.<br />

<br />

Interview: Krischan Förster<br />

28<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Finanzierung | Financing<br />

Abschied auf Raten?<br />

Die NordLB will sich offenbar aus der Schiffsfinanzierung<br />

zurückziehen. Die Kredite stehen zum Verkauf oder<br />

könnten ausgelagert werden. Von Krischan Förster<br />

Vor wenigen Wochen erst war eine<br />

Einigung zur Fortführung der<br />

Landesbank erzielt worden. Das Land<br />

Niedersachsen als Hauptgesellschafter<br />

(60%) soll demnach mit 2,5 Mrd. € den<br />

Löwenanteil der nötigen Kapitalerhöhung<br />

stemmen, die restlichen 1,2 Mrd. €<br />

kommen von den Sparkassen. Damit<br />

bleibt das Geldinstitut in öffentlichrechtlichem<br />

Besitz. Private Investoren<br />

kommen nicht zum Zug – anders als bei<br />

der einstigen HSH Nordbank, heute als<br />

Hamburg Commercial Bank im Besitz<br />

eines Konsortiums um Cerberus und<br />

J.C. Flowers.<br />

Doch diese Lösung<br />

hat offensichtlich<br />

ihren Preis – vor<br />

allem für die Reedereikunden.<br />

Denn<br />

die NordLB steht nach Informationen<br />

der <strong>HANSA</strong> vor dem endgültigen Ausstieg<br />

aus der Schiffsfinanzierung, lange<br />

Zeit ein wichtiges Standbein im Kreditgeschäft<br />

des Geldinstituts.<br />

Bekanntlich hat die NordLB ein<br />

2,7 Mrd. € schweres Portfolio (263 Schiffe)<br />

bereits an den US-Investor Cerberus<br />

veräußert. Ein bedeutend größeres Kreditpaket<br />

im Wert von rund 4 Mrd. €, intern<br />

unter dem Namen »Tower Bridge«<br />

geführt, soll auch abgestoßen werden –<br />

entweder ebenfalls an private Investoren<br />

oder aber durch eine Auslagerung<br />

an die AöR Portfoliomanagement in<br />

Kiel. Sie hatte als Auffanggesellschaft<br />

der Länder Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein bereits ein größeres Kreditpaket<br />

der damaligen HSH Nordbank<br />

übernommen. Grundsätzlich seien die<br />

beiden Länder dazu bereit, heißt es. Sie<br />

wollten dabei allerdings keine Risiken<br />

übernehmen.<br />

Doch damit nicht genug: Wie die<br />

<strong>HANSA</strong> aus verlässlichen Quellen erfahren<br />

hat, will die Bank auch den »gesunden«<br />

Teil des Schifffahrtsportfolios<br />

loswerden. Diese Ausstiegsstrategie sei<br />

vor wenigen Wochen von Vorstand und<br />

den Trägern der Landesbank beschlossen<br />

worden, heißt es.<br />

Die NordLB hielt Ende 2018 noch<br />

10,8 Mrd. € in ihrem Schiffsportfolio –<br />

gegenüber rund 19 Mrd. € im Jahr 2015.<br />

Vorstandschef Thomas Bürkle hatte erst<br />

kürzlich erklärt, dass der sogenannte<br />

NPL-Anteil (non-performing loans) bereits<br />

bis Ende <strong>2019</strong> vollständig abgebaut<br />

werden soll. Zuletzt waren das noch<br />

7,3 Mrd. €. Nach dem Cerberus-Deal<br />

wäre der Verkauf weiterer 4,6 Mrd. € an<br />

»faulen« Krediten demnach beschlossene<br />

Sache. Das Portfolio »Tower Bridge«<br />

ist ein Teil davon.<br />

Blieben rund 3,5 Mrd. € an sogenannten<br />

»performing<br />

loans«. Dabei handelt<br />

es sich um Kredite,<br />

für die von den<br />

Gläubigern in der<br />

Regel noch Zins und<br />

Tilgung gezahlt werden. Auch dafür<br />

werden jetzt offenbar Käufer gesucht.<br />

In Branchenkreisen heißt es, dass die<br />

NordLB bereits konkrete Gespräche mit<br />

anderen Geldinstituten aufgenommen<br />

habe. Ein Verkauf an Privatinvestoren<br />

sei in diesem Fall ausdrücklich »nicht<br />

gewünscht«. Weitere Details sind bislang<br />

nicht durchgesickert.<br />

Sollte es so kommen, steht die in<br />

Deutschland beheimatete Schiffsfinanzierung<br />

vor einem neuerlichen gewaltigen<br />

Aderlass. Denn neben der NordLB<br />

bietet auch die inzwischen zur DZ Bank<br />

gehörende DVB Bank ihr Shipping-<br />

Portfolio zum Kauf an. Das sind weitere<br />

7,2 Mrd. €. Die Folgen für Reedereikunden,<br />

Märkte und auch den Standort sind<br />

nicht abzusehen.<br />

Als Fels in der Brandung erweist sich<br />

neben der bundeseigenen KfW IPEX-<br />

Bank mit einem relativ stabilen Kreditportfolio<br />

von gut 14 Mrd. € ausgerechnet<br />

die privatisierte HSH Nordbank, heute<br />

Hamburg Commercial Bank (HCOB).<br />

Aber sie hat sich ihrer Altlasten entledigt<br />

und ist auf gut 5 Mrd. € geschrumpft.<br />

Alle anderen, ehemals gewichtigen Institute<br />

wie Commerzbank, Deutsche Bank,<br />

Deka oder Helaba spielen dagegen kaum<br />

noch eine Rolle.<br />

n<br />

DEUTSCHE COBA<br />

Im Bankensektor<br />

steht Mega-Fusion an<br />

Deutsche Bank und Commerzbank verhandeln<br />

offiziell über einen möglichen<br />

Zusammenschluss. In der Schiffsfinanzierung<br />

dürfte dies kaum Auswirkungen<br />

haben.<br />

Viele Details sind noch offen, zum<br />

Beispiel, wie die Deutsche Bank eine<br />

solche Übernahme finanzieren würde.<br />

Sie selbst ist derzeit mit 16 Mrd. € bewertet,<br />

die Commerzbank mit 9 Mrd. €.<br />

Gemessen an der Bilanzsumme von<br />

knapp 2 Bio. € entstünde eines der größten<br />

Finanzinstitute Europas. Ein Zusammengehen<br />

würde aber auch vermutlich<br />

Tausende von Arbeitsplätzen<br />

kosten, warnen die Kritiker.<br />

In der Schiffsfinanzierung spielen die<br />

beiden Großinstitute keine große Rolle<br />

mehr. Die Commerzbank, mit rund<br />

23 Mrd. € im Portfolio 2009 noch die<br />

Nr. 2 weltweit hinter der HSH Nordbank,<br />

hatte 2012 den Ausstieg aus diesem<br />

Geschäftssegment angekündigt<br />

und seither konsequent umgesetzt. Zuletzt<br />

hielt sie lediglich noch 60 Schiffe<br />

für weniger als 500 Mio. € in den Büchern.<br />

Bei der Deutschen Bank waren<br />

es zuletzt noch 2,6 Mrd. €.<br />

n<br />

MILLIARDEN-DEAL<br />

Brookfield übernimmt<br />

Mehrheit an Oaktree<br />

Der US-Investmentfirma Oaktree, einer<br />

der größten privaten Kapitalgeber<br />

in der Schifffahrt, bekommt neue Eigner.<br />

Konkurrent Brookfield übernimmt<br />

mit 62% die Mehrheit der Anteile für<br />

4,7 Mrd. $. Zusammen verwalten die<br />

beiden Schwergewichte künftig ein Anlagevermögen<br />

von 47 Mrd. $.<br />

Oaktree, das gerade die Hamburger<br />

MPP-Reederei Hansa Heavy Lift<br />

in die Insolvenz geschickt hat, ist einer<br />

der größten Schifffahrtsinvestoren aus<br />

dem Private Equity-Bereich: Hauptaktionär<br />

bei Star Bulk und Eagle Bulk, dazu<br />

gewichtiger Anteilseigner bei Euronav,<br />

Capital Product Partners und Torm,<br />

Anleihe-Investor bei Seacor Holdings,<br />

Ship Finance International und DHT<br />

Holding. Auch am Shipmanager OSM<br />

und am Yacht-Projekt von Ritz Carlton<br />

sind die Amerikaner beteiligt. n<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 29


Finanzierung | Financing<br />

Investors push for responsible scrapping<br />

Breaking ships regardless of environmental conditions and safety issues is becoming<br />

increasingly difficult. Investors are cracking down on shipowners and recyclers who do not<br />

comply with standards, writes Felix Selzer<br />

While European owners have already<br />

come under pressure, Standard<br />

Chartered Bank pushes for more responsible<br />

scrapping practices among its ship<br />

recycling clients. In its Position Statement,<br />

the bank states that it »will only<br />

provide financial services to clients who<br />

have an environmental and social management<br />

system (ESMS) certified to the<br />

International Organisation for Standardisation<br />

standard ISO14001, the occupational<br />

health and safety standard<br />

ISO45001, or ISO3000 for Ship Recycling<br />

Management Systems.« A time-bound<br />

plan to comply with the requirements of<br />

the IMO’s International Convention for<br />

the Safe and Environmentally Sound Recycling<br />

(Hong Kong Convention, HKC)<br />

is also required. The bank fears a reputational<br />

risk in case of failures of environment<br />

and social governance (ESG).<br />

»In order to minimise these risks or<br />

avoid them altogether, we believe in<br />

working with our clients to help them<br />

raise their performance in relation to<br />

E&S issues, and demonstrate to us that<br />

they are managing these appropriately,«<br />

Roger Charles, Director, Environmental<br />

and Social Risk Management, tells<br />

<strong>HANSA</strong>.<br />

»The HKC has not come into force yet;<br />

however, we have seen that the technical<br />

standards of the Convention and of<br />

its Guidelines are already having the expected<br />

positive effect on the recycling<br />

industry,« he adds. Interestingly, Standard<br />

Chartered Bank does not exclude the<br />

much disputed beaching method. »We<br />

believe that beaching can be developed<br />

to a level compliant with important international<br />

regulation, and will continue<br />

to work with both ship owners and recyclers<br />

to make a positive impact across the<br />

industry as a whole,« Charles states.<br />

»Satisfactory progress«<br />

Since 2013, Standard Chartered has engaged<br />

independent consultants Litehauz<br />

to conduct annual audits of its ship recycling<br />

clients. »They measure against<br />

390 KPIs derived primarily from the<br />

Bangladeshi legislation and where relevant,<br />

international standards including<br />

the HKC,« Charles says. Between now<br />

and 2021, the auditor will make two visits<br />

per year to help the yards achieve their<br />

time-bound plans to comply with SCB’s<br />

standards.<br />

»As a result, several yards have conducted<br />

self-financed upgrade activities<br />

and/or participated in joint industry efforts.<br />

Improvements in infrastructure,<br />

procedures and organisational capacities<br />

are evident in several of the yards<br />

and the most recent audit showed that<br />

each is making satisfactory progress, but<br />

complete alignment takes time due to the<br />

sheer volume of investment and effort required,«<br />

Charles says.<br />

Other investors are cracking down on<br />

their shipping clients as well, most notably<br />

Norway’s state pension fund (Oljefondet).<br />

The over 1 tr.$ fund that invests the<br />

oil business revenues holds shares in over<br />

9,150 companies, an average of 1.4% of<br />

all equity globally. Now the fund’s Ethics<br />

Council will check whether the companies<br />

in which it invests meet certain<br />

standards set by the government. At first<br />

the focus will be on the situation India.<br />

In 2018, Oljefondet and Norwegian KLP<br />

(Kommunal Landspensjonskasse) already<br />

excluded shipping companies Evergreen<br />

Marine, Korea Line, Precious Shipping<br />

and Thoresen Thai Agencies »based<br />

on an assessment of the risk of severe environmental<br />

damage and serious or systematic<br />

violations of human rights«. Pan<br />

Ocean is under observation.<br />

SCB has not yet actively excluded or<br />

blacklisted non-compliant companies<br />

from funding. »We aim not to be in this<br />

situation; our clients have clearly stated<br />

their commitment to invest in environmental<br />

and social protection, and this investment<br />

is taking place over a period of<br />

years. Naturally, there is some flexibility<br />

on the order in which a client tackles<br />

the actions needed, and progress is a<br />

partnership between clients and external<br />

specialists«, Charles explains, but adds:<br />

»If a client were to rescind their commitment<br />

to making such progress, we<br />

would treat this seriously and seek to understand<br />

their rationale. Ultimately, we<br />

would withdraw from the relationship if<br />

we could not re-establish progress.«<br />

Working on transparency<br />

In early March, the Ship Recycling Transparency<br />

Initiative (SRTI), that brings together<br />

leading shipowners, investors,<br />

banks, insurers, cargo owners and other<br />

key stakeholders, launched its first report.<br />

Presenting data<br />

30<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Finanzierung | Financing<br />

EU SRR to change the picture?<br />

Recently, Dutch shipping company Holland Maas was fined<br />

780,000€ and paid a settlement of 2.2mill. € for scrapping a ship<br />

in India, based on the EU Waste Shipment Regulation. Dutch<br />

Seatrade had already been convicted in 2018. Since 1 January<br />

<strong>2019</strong>, EU-flagged ships fall within the scope of the new EU Ship<br />

Recycling Regulation (EU SRR). They may only be recycled in<br />

facilities included in the European List of Ship Recycling Facilities.<br />

Beaching does not comply with the requirements. At the<br />

moment, this hardly seems to be a reason for EU ship recycling<br />

to celebrate. 26 facilities are on the EU list of licensed yards, 23 in<br />

Europe, one in the USA and two in Turkey. Nine yards located<br />

in Lithuania, Finland, Denmark, the Netherlands, Belgium,<br />

France and Spain form the European Ship Recyclers group<br />

(ESR).<br />

ESR chairman Peter Wyntin of Belgian recycler Galloo in Ghent<br />

describes the EU yards’ market share as »marginal«. »Last<br />

year we have recycled 115,000 ldt at the ESR group yards against<br />

a total of 8mill. ldt scrapped globally. For <strong>2019</strong> I have two offers<br />

outstanding for EU ships in Ghent, a total of 5,000t. These are<br />

the only EU ships that are on the market today. Something must<br />

be wrong in the system,« he tells <strong>HANSA</strong>. »It all has to do with<br />

illegal exports and changing of flags.«<br />

Shipowners keep arguing that the EU-listed capacity is just too<br />

low to accommodate their scrapping needs. Wyntin counters: »Today,<br />

the capacity of the ESR member yards is 470,000t, the other<br />

EU-listed yards add 978,000t. In total we have close to 1.5mill. t<br />

of EU-licensed capacity available. On average there is 300,000-<br />

400,000t of EU-flagged ships to be recycled annually.«<br />

Until last year 90% of the 400,000t recycled globally p.a. went to<br />

non-EU-licensed yards. »We were hoping that maybe only 10-20%<br />

of that would stay in Europe, meaning an extra tonnage of<br />

100,000t. But it does not materialize. Maybe that will change<br />

later in the year,« Wyntin says.<br />

The five most important ship recycling countries in the world<br />

account for more than 90% of all recycled tonnage: Bangladesh,<br />

China, India, Pakistan and Turkey. In January, Turkey ratified the<br />

Hong Kong Convention that will enter into force 24 months after<br />

ratification by 15 states representing 40% of world merchant<br />

shipping by GT and a combined annual recycling capacity of at<br />

least 3% of total tonnage. The seven contracting states (Belgium,<br />

Congo, Denmark, France, Norway, Panama, Turkey) account for<br />

more than 20% of world merchant shipping tonnage. Their combined<br />

annual recycling volume over the last ten years amounts to<br />

1,652,961GT (0.62% of their merchant shipping tonnage).<br />

collected through a questionnaire, it<br />

clearly indicates that there is a growing<br />

movement stepping up the pressure on<br />

owners to disclose their approaches to<br />

ship recycling.<br />

»We’re seeing increasing pressure on<br />

shipowners from key stakeholders including<br />

investors, retailers and manufacturers,«<br />

says Andrew Stephens, Executive<br />

Director of the Sustainable Shipping Initiative<br />

(SSI) that hosts the SRTI. »Conversations<br />

with cargo owners, lenders<br />

and insurance companies have highlighted<br />

that they too want more information<br />

on ship recycling to inform their decision-making.«<br />

Major vehicle manufacturers including<br />

BMW and Scania have recently signed up<br />

to the SRTI, demonstrating their willingness<br />

to be held to account for their supply<br />

chain. Financial stakeholders make up<br />

one third of those involved in the SRTI<br />

– including recent signatories MP Pension<br />

and PBU.<br />

The SRTI report also reveals how shipowners<br />

implement their responsible ship<br />

recycling commitments through the use<br />

of standard contracts such as BIMCO’s<br />

RECYCLECON for the sale of vessels for<br />

green recycling or explicit requirements<br />

for ship recycling facilities. 100% of disclosing<br />

shipowners monitor facilities’<br />

compliance during the ship recycling process,<br />

mostly by way of ongoing supervision<br />

and assigning a company representative,<br />

follow-up onsite and spot checks.<br />

SRTI’s initial signatories include shipping<br />

companies China Navigation Company,<br />

Hapag-Lloyd, A.P. Moeller-Maersk,<br />

Norden, Stolt Tankers, and Wallenius<br />

Wilhelmsen; financial stakeholders<br />

GES/Sustainalytics, Nykredit and<br />

Standard Chartered Bank; classification<br />

society Lloyd’s Register and sustainability<br />

non-profit Forum for the Future. Recent<br />

signatories include BMW, MP Pension,<br />

PBU, RightShip, Scania and Teekay.<br />

Commenting on the SRTI, Standard<br />

Chartered’s Roger Charles says: »This is<br />

a positive step in encouraging more recycling<br />

yards to invest in improvements.<br />

However, we need more shipowners to<br />

demand and control high quality ship<br />

recycling.« <br />

n<br />

© IMO<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 31


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Fähren führen in führerlose Zukunft<br />

Für ferngesteuerten und autonomen Betrieb ist die Fährschifffahrt das perfekte Testgebiet.<br />

Versuche in Norwegen und Finnland haben die technische Machbarkeit bewiesen.<br />

Der Fährsektor in Nordeuropa dient weiter als Experimentierfeld, doch wie geht es weiter?<br />

Rolls-Royce und Finferries<br />

sehen ihren Test als Beweis<br />

für die Zukunft der<br />

Technologie<br />

© Rolls-Royce<br />

Die Schiffe verkehren auf festen Routen,<br />

oft über kurze Strecken und<br />

meist zwischen festen Terminals oder<br />

Anlegern. Gerade in den nordeuropäischen<br />

Ländern mit ihren vielen vorgelagerten<br />

Inseln und Fjorden sind die Fährschiffe<br />

absolut notwendig. Die kurzen<br />

Strecken und die Aussicht auf Einsparmöglichkeiten<br />

legen eine verstärkte Automatisierung<br />

nahe. So wird denn insbesondere<br />

in Norwegen und Finnland auch<br />

entwickelt, was das Zeug hält. Innerhalb<br />

weniger Tage »hagelte« es Ende vergangenen<br />

Jahres Neuigkeiten von einigen der<br />

wichtigsten Player.<br />

So hatte Wärtsilä Ende November<br />

eine weitere Runde von Tests seiner automatisierten<br />

Dock-to-Dock-Technologie<br />

erfolgreich abgeschlossen. Unter den<br />

Augen der norwegischen Schifffahrtsbehörde<br />

fuhr die Fähre »Folgefonn« der<br />

Reederei Norled drei Häfen komplett<br />

autonom an. »Dies ist ein großer Fortschritt<br />

bei der Validierung automatisierter<br />

Schifffahrtslösungen und ein wichtiger<br />

Fortschritt innerhalb unseres Smart<br />

Marine Programms«, sagte Joonas Makkonen,<br />

VP Voyage Solutions, Wärtsilä.<br />

Nachdem der Operator den nächsten<br />

Zielliegeplatz ausgewählt hatte, wurde<br />

der Vorgang durch einfaches Auswählen<br />

der Systemfunktion »Sail« gestartet, wodurch<br />

die autonome Steuerung die Kontrolle<br />

über das Schiff übernahm. Die Fähre<br />

konnte das Dock verlassen, aus dem<br />

Hafen herausmanövrieren, zum nächsten<br />

Hafen fahren, durch die Hafeneinfahrt<br />

manövrieren und am Terminal anlegen<br />

– alles ohne menschliches Zutun.<br />

Es ist laut Wärtsilä der erste Versuch eines<br />

vollautomatischen Dock-to-Dock-<br />

Betriebs im »Hands-Off«-Modus für ein<br />

Schiff dieser Größe.<br />

Die Navigation wurde durch eine Reihe<br />

von Wegpunkten gesteuert, die das Schiff<br />

zum nächsten Ziel führten. Die autonome<br />

Steuerung, die auf dem bestehenden<br />

dynamischen Positionierungssystem von<br />

Wärtsilä basiert, steuert die Geschwindigkeit,<br />

die Position auf der vordefinierten<br />

Route und den Kurs. Primär wird zur<br />

Positionsbestimmung GNSS verwendet,<br />

während ein CyScan-System der Wärtsilä-Tochter<br />

Guidance Marine als sekundärer<br />

Positionssensor für den Zugang<br />

zum Liegeplatz getestet wurde.<br />

»Natürlich wird noch weiter entwickelt,<br />

aber ich bin beeindruckt, wie stabil<br />

das System bereits jetzt ist«, sagt Nils<br />

Haktor Bua, Projektleiter bei der norwegischen<br />

Schifffahrtsbehörde.<br />

Sigbjørn Myrvang, Technical Manager<br />

bei Norled, erklärt: »Eine völlig autonome<br />

Dock-to-Dock-Lösung wird uns<br />

erhebliche wertschöpfende Vorteile in<br />

Form von mehr Effizienz, mehr Sicherheit,<br />

weniger Kraftstoffverbrauch und damit<br />

weniger Abgasemissionen bringen.«<br />

Die 85 m lange »Folgefonn« wurde auch<br />

für die ersten Tests der Wärtsilä Autodocking-Lösung<br />

verwendet, die Anfang<br />

2018 stattfanden. Das Schiff verfügt<br />

über zahlreiche weitere Innovationen von<br />

Wärtsilä, darunter einen drahtlosen Landstromanschluss<br />

zum Laden der Batterien<br />

per Induktion. Innovation Norway, ein<br />

Investmentfonds, hat sowohl Wärtsilä als<br />

auch Norled Zuschüsse für die Erprobung<br />

der Auto-Docking-Technologie gewährt.<br />

Wenige Tage nach Wärtsilä schickte<br />

Rolls-Royce mit der »Falco« der staatlichen<br />

Reederei Finferries im Dezember<br />

ein Schiff völlig autonom durch den Turku-Archipel.<br />

Die »Falco« ist eine 53,8 m<br />

lange Doppelendfähre, die seit 1993 in<br />

Betrieb ist. Jetzt wurde sie mit einer Reihe<br />

fortschrittlicher Sensoren ausgestattet,<br />

die es ermöglichen sollen, ein detailliertes<br />

Bild der Umgebung in Echtzeit<br />

und mit höchster Genauigkeit zu erstellen,<br />

die Рso Rolls-Royce Рȟber die des<br />

menschlichen Auges hinausgeht.« Sensordaten<br />

werden zusammengeführt und<br />

an das »Remote Operating Center« von<br />

Finferries, etwa 50 km entfernt im Stadtzentrum<br />

von Turku, weitergeleitet. Hier<br />

überwacht ein Kapitän die autonomen<br />

Operationen und kann bei Bedarf die<br />

Kontrolle über das Schiff übernehmen.<br />

Bisher wurden fast 400 Stunden Seeversuche<br />

absolviert. Das Autodocking-<br />

System ermöglicht es dem Schiff, Kurs<br />

32<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

und Geschwindigkeit beim Annähern an<br />

den Kai automatisch zu ändern und ohne<br />

menschliche Hilfe anzudocken.<br />

Mikael Makinen, Präsident der<br />

»Marine«-Sparte von Rolls-Royce, nannte<br />

den Tag »einen großen Schritt vorwärts<br />

auf dem Weg zu einer autonomen Schifffahrt«.<br />

»Er bekräftigt genau das, was wir<br />

seit mehreren Jahren sagen, dass eine autonome<br />

Schifffahrt stattfinden wird.« Die<br />

heutige Demonstration zeige, dass das<br />

autonome Schiff nicht nur ein Konzept<br />

sei, sondern etwas, das die Schifffahrt,<br />

wie wir sie kennen, verändern werde.<br />

Abstract: Ferry sector leads the way into an autonomous future<br />

The ferry sector is the perfect testing ground for remote and autonomous vessel technology.<br />

Projects in Norway and Finland have demonstrated the technical feasibilty.<br />

Wärtsilä has been the first to test its autonomy solution on board a Norled ferry. Rolls-<br />

Royce and Finferries were second to report successful tests followed by ABB. The automation<br />

company has not gone all the way and decided to steer a passenger ferry remotely,<br />

an important step for acquainting people with the idea of a captain not being<br />

on board but in a control center on shore. The ship autonomy market is predicted to<br />

grow significantly in the future. Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

Remote als erster Schritt<br />

Zwei Tage nach Rolls-Royce meldete auch<br />

der Automatisierungsspezialist ABB einen<br />

Durchbruch. So wurde im Hafen<br />

von Helsinki erstmals eine Passagierfähre<br />

von einem Kontrollzentrum in der<br />

finnischen Hauptstadt ferngesteuert – ein<br />

»wichtiger Schritt zur Steigerung der Akzeptanz«<br />

autonomer Schiffe.<br />

Die Eisklasse-Passagierfähre »Suomenlinna<br />

II« wurde durch ein Testgebiet<br />

gesteuert, was laut ABB beweist, dass die<br />

»menschliche Aufsicht über Schiffe von<br />

überall her mit den heutigen Technologien<br />

erreichbar ist.« Die 20<strong>04</strong> gebaute<br />

»Suomenlinna II« wurde mit der Situationserkennungslösung<br />

ABB Ability Marine<br />

Pilot Vision und dem neuen dynamischen<br />

Positionierungssystem ABB Ability<br />

Marine Pilot Control, nachgerüstet.<br />

Das Schiff verkehrt normalerweise zwischen<br />

Helsinki und der Festung Suomenlinna.<br />

Der Pilotversuch fand außerhalb<br />

der Betriebszeit des Schiffes statt, abseits<br />

der Küste ohne Passagiere an Bord, in<br />

einem Bereich ohne andere Schiffe. Die<br />

Forschung und Entwicklung soll mit der<br />

Fähre und ihrer Crew fortgesetzt werden.<br />

»Autonom bedeutet nicht unbemannt.<br />

Da Schiffe immer weiter elektrifiziert,<br />

digitalisiert und vernetzt werden als<br />

je zuvor, ist ABB in der Lage, Seeleute<br />

mit bestehenden Lösungen auszustatten,<br />

die ihre Fähigkeiten erweitern. Auf<br />

diese Weise erhöhen wir die Gesamtsicherheit<br />

des Schiffsbetriebs«, sagt Juha<br />

Koskela, Managing Director, ABB Marine<br />

& Ports.<br />

Anwendung in Asien?<br />

Im ABB-Versuch saß der Kapitän im Kontrollzentrum an Land am Joystick<br />

Die Fährschifffahrt im Norden könnte nur<br />

das Testfeld für eine spätere Verbreitung<br />

der Technologie sein. Kommerziell wird<br />

es in den nächsten Jahren rasant vorangehen,<br />

meint das Marktforschungsinstitut<br />

»MarketsandMarkets«. Nach einem Bericht<br />

des US-amerikanischen Analysehauses<br />

zu voll- und teil-autonomer sowie ferngesteuerter<br />

Schifffahrt wird der Wert des<br />

Marktes für 2018 mit 6,1 Mrd.$ angegeben.<br />

Bis 2023 soll er – bei einer durchschnittlichen<br />

Wachstumsrate von 7% (bis 2030) –<br />

auf 13,8 Mrd. $ wachsen. Das würde eine<br />

Steigerung um 126% bedeuten.<br />

Als Grund für die Annahme werden<br />

Faktoren wie der zunehmende Welthandel<br />

auf dem Seeweg, steigende Nachfrage<br />

nach Automatisierung für die Sicherheit<br />

der Schifffahrt und der wachsende Seetourismus<br />

aufgeführt. MarketsandMarkets<br />

beruft sich auf eine quantitative Untersuchung<br />

im B2B-Bereich.<br />

Der vollautonomen Schifffahrt wird<br />

der stärkste Wachstumsschub prognostiziert.<br />

Steigende Betriebsausgaben und<br />

die Vermeidung menschlicher Fehler an<br />

Bord würden die Industrie dazu bewegen,<br />

diese Technologie voranzutreiben.<br />

In Bezug auf die relevanten Akteure<br />

orientiert man sich vor allem an Unternehmen,<br />

die auch jetzt schon mit autonomer<br />

Technik aktiv sind, unter anderem<br />

Wärtsilä, Kongsberg, Northrop<br />

Grumman, Rolls-Royce, General Electric,<br />

ABB und Honeywell International.<br />

Sind dies vor allem Firmen aus Europa<br />

und Nordamerika, sieht man hingegen<br />

im asiatisch-pazifischen Raum das<br />

höchste Potenzial für den Einsatz autonomer<br />

Schiffe. »Die Region hat im Laufe<br />

der Jahre eine rasante wirtschaftliche<br />

Entwicklung erlebt, die zu einem Anstieg<br />

des Seehandels führte. Dieser Anstieg des<br />

Seehandels hat in der Folge zu einer steigenden<br />

Nachfrage nach Schiffen für den<br />

weltweiten Transport von Industriegütern<br />

geführt. So hat die steigende Anzahl<br />

von Schiffen die Nachfrage nach autonomen<br />

Schiffen in der Region Asien-Pazifik<br />

erhöht«, heißt es.fs<br />

© ABB<br />

Mit der Norled-Fähre »Folgefonn« konnte<br />

Wärtsilä den ersten Autonomie-Erfolg verbuchen<br />

© Wärtsilä<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 33


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Autonomous, but always crew on board<br />

Recently, shortsea operator Samskip revealed its role in the autonomous and hybrid project<br />

»Seashuttle«. <strong>HANSA</strong> reveals more details as well as open questions<br />

First and foremost, as this question<br />

persistently keeps coming up when<br />

it comes to such projects: Samskip and<br />

its partner do not plan to operate a ship<br />

without crew – at least for the moment.<br />

Autonomous, yes; unmanned, no. The<br />

size of crew has not been determined,<br />

yet, the operator states. No pilots will<br />

be used in the intended trading area as<br />

the ship officers will have pilot exemption<br />

licenses.<br />

Seashuttle partners include logistics<br />

consultant FlowChange, technology<br />

group Kongsberg Maritime, hydrogen integrator<br />

HYON and Massterly, a Kongsberg<br />

Maritime/Wilhelmsen venture. Europe’s<br />

largest multimodal operator has<br />

been named lead partner in the project,<br />

which is seeking to bring emissions-free,<br />

autonomous container ships to the market<br />

that also operate at a profit.<br />

Open questions remain<br />

In the first phase it is expected that crew<br />

on board will take sole responsibility<br />

for the ship’s control with a shore centre<br />

monitoring the operation. Later, subject<br />

to the development of the appropriate<br />

rules, shore operations are expected<br />

to take a control centre function for<br />

a part-time autonomous operation of<br />

the vessel. »However, there will always<br />

be crew on board, on ›stand-by‹«, Samskip<br />

emphasizes. Ship-to-shore crane<br />

loading and unloading operations are<br />

expected to be accomplished autonomously.<br />

The other question discussed equally<br />

often ist that of liability in cases of emergency<br />

resulting from technical problems<br />

or failures on board. It is left unanswered.<br />

Are Grathen, Managing Director of<br />

Samskip Norway already said: »Aspirations<br />

for sustainability are best encouraged<br />

by door-to-door services that<br />

provided cost-effective and scalable competition<br />

with truck-ferry options, feeding<br />

into a pan-European distribution<br />

network.« Automation of key shipboard<br />

activities would also bring cost savings,<br />

as exporters increasingly seek lower and<br />

even zero emissions transport solutions,<br />

but they need to be assured on reliability,<br />

frequency, efficiency and cost effectiveness.<br />

Questioned which key shipboard activities<br />

are planned to be automated, Samskip<br />

now confirms, that this has not yet<br />

been determined and is subject to evaluation<br />

within the R&D project. All shipboard<br />

activities such as navigation, manoeuvring<br />

and docking will be evaluated<br />

to investigate optimum levels of automation,<br />

including benefits of autonomous<br />

operations under manual supervision<br />

either from the bridge or from a remote<br />

shore control centre.<br />

»There is no reason why zero<br />

emission ships should not target<br />

the 2,000 truck loads passing<br />

through Norways ports every day«<br />

»IMO rules are not ready and the ship<br />

must comply with national rules. Special<br />

permits are expected to be introduced for<br />

Norwegian waters that will open the way<br />

to explore new opportunities«, it is said.<br />

Grathen adds: »Once operational, there is<br />

no reason why zero emissions ships should<br />

not target the 2,000 truck loads passing<br />

through Norwegian ports every day.«<br />

The vessels will have capacity for<br />

170 x 45 ft containers, or 350 TEU. However,<br />

final details have to be determined<br />

after talks with customers about frequency<br />

and the intended trade.<br />

The newbuildings will draw on hydrogen<br />

fuel cells for their propulsion<br />

power. The propulsion will be achieved<br />

through a hybrid solution, with main<br />

engines running on MGO and/or LNG,<br />

supported by power from both batteries<br />

and hydrogen fuel cells. The objective<br />

is for zero emission fuel cells/batteries<br />

to contribute 20% of the power load<br />

in a typical round trip. Again: The final<br />

systems configuration will be developed<br />

within the R&D project. No main<br />

engine supplier has been chosen at this<br />

stage. Swedish fuel cell manufacturer<br />

PowerCell will participate through its<br />

joint venture interest in HYON.<br />

Final ports of call are yet to be determined<br />

as well, but it is already decided<br />

that the fuel cell technology will<br />

convert hydrogen into power for propulsion.<br />

The gas will be generated through<br />

electrolysis at a Norwegian port. For<br />

the moment, the project envisages zero<br />

emissions during 20% of a round trip<br />

between Poland and the Oslo Fjord –<br />

sufficient for all operations in Norwegian<br />

waters. That proportion of 20%<br />

emission-free time is supposed to grow<br />

as more stations supply hydrogen along<br />

the route. MM<br />

© Samskip<br />

34<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


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Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> Media partners: 35


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

IT and OT as cyber<br />

security gateways<br />

A comprehensive group of maritime players has released new cyber<br />

risk management guidelines. A special focus lies on so-called<br />

»operational technology«<br />

As technology continues to develop, information<br />

technology (IT) and operational technology<br />

(OT) onboard ships are are getting interconnected<br />

– and increasingly often connected to<br />

the internet. This brings the greater risk of unauthorised<br />

access or malicious attacks to ships’ systems<br />

and networks. Risks may also occur from<br />

personnel accessing systems on board, for example<br />

by introducing malware via portable media.<br />

The third edition of the »Guidelines on Cyber<br />

Security Onboard Ships« addresses the requirement<br />

to incorporate cyber risks in the ship’s safety<br />

management system (SMS). It also reflects a<br />

deeper experience with risk assessments of operational<br />

technology – such as navigational systems<br />

and engine controls – and provides more<br />

guidance for dealing with the cyber risks arising<br />

from parties in the supply chain.<br />

OT systems control the physical world and IT<br />

systems manage data. OT is hardware and software<br />

that directly monitors/controls physical devices<br />

and processes. IT covers the spectrum of<br />

technologies for information processing, including<br />

software, hardware and communication technologies.<br />

Traditionally OT and IT have been separated,<br />

but with the internet, OT and IT are coming<br />

closer as historically stand-alone systems are becoming<br />

integrated.<br />

Disruption of the operation of OT systems<br />

may impose significant risk to the safety of onboard<br />

personnel, cargo, damage to the marine<br />

environment, and impede the ship’s operation,<br />

the partners think. Participants were BIMCO,<br />

InterManager, International Association of Dry<br />

Cargo Shipowners (INTERCARGO), International<br />

Association of Independent Tanker Owners<br />

(INTERTANKO), International Chamber<br />

of Shipping (ICS), International Union of Marine<br />

Insurance (IUMI), Oil Companies International<br />

Marine Forum (OCIMF) and World Shipping<br />

Council (WSC). The work was supported<br />

by Anglo Eastern, Columbia Ship Management,<br />

Maersk Line, Moran Shipping Agencies as well<br />

as the cyber security experts NCC, SOFTimpact,<br />

Templar Executives and Cyber Keel.<br />

»The industry will soon be under the obligation<br />

to incorporate measures to deal with cyber<br />

risks in the ship’s safety management system.<br />

This had not been tackled in the previous<br />

versions,« said Dirk Fry, chair of BIMCO’s cyber<br />

security working group and Director of Columbia<br />

Ship Management. »The third edition<br />

provides additional information which should<br />

help shipping companies carry out proper risk<br />

assessments and include measures in their safety<br />

management systems to protect ships from<br />

cyber-incidents. A new dedicated annex provides<br />

measures that all companies should consider<br />

implementing to address cyber risk management<br />

in an approved SMS,« he added. In his<br />

opinion, this is much easier said than done, noting<br />

that the criminals trying to exploit companies<br />

or breach their security are getting more inventive<br />

by the minute.<br />

A second key expansion in the guidelines is<br />

around operational technology. Ships have more<br />

and more operational technology which is integrated<br />

with information technology and which<br />

can be connected to the internet, but the risks associated<br />

with OT are different from IT systems.<br />

For example, malfunctioning IT may cause<br />

significant delay of a ship’s unloading or clearance,<br />

but with malfunctioning or inoperative OT<br />

there can be a real risk of harm to people, the ship<br />

or the marine environment.<br />

»On a ship, the job may be less focused on protecting<br />

data while protecting operational systems<br />

working in the real world has direct safety implications.<br />

If the ECDIS system or software controlling<br />

an engine are hit with malware, or if it<br />

breaks down due to lack of compatibility after an<br />

update of software, it can lead to dangerous situations,«<br />

Fry said.<br />

According to the Cyber Security Survey by<br />

BIMCO and ABS Advanced Solutions, the industry<br />

is more aware of the issue and has increased<br />

cyber risk management training, but there remains<br />

room for improvement.<br />

A third new focus area is the risk of malware<br />

infecting the ship’s systems via the many parties<br />

associated with the operation of a ship and<br />

its systems. »The ships are not just sitting there<br />

in the middle of the ocean. More and more ships<br />

are also closely connected to security systems in<br />

the companies’ offices and shippers’ offices and<br />

agents’ offices,« says Fry.MM<br />

36<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Gastkommentar<br />

Warum physische IT-Sicherheit?<br />

Nils Fleischhauer<br />

Smart Light Solutions GmbH<br />

smartkeeper@smartlightsolutions.de<br />

Das Thema Sicherheit und Schutz<br />

sensibler Daten und deren Systeme<br />

und somit das Managen der IT-Sicherheit<br />

wird aufgrund der steigenden Komplexität<br />

sowie steigender Vorgaben der Behörden<br />

zunehmend wichtiger. Die Gefahren<br />

lauern nicht nur zu Lande, sondern<br />

auch zu Wasser, was zur Folge hat, dass<br />

auch die Schifffahrtsbranche davon betroffen<br />

ist. Mit der Veröffentlichung der<br />

siebten Ausgabe des SIRE Vessel Inspection<br />

Questionnaire (VIQ7) im Herbst<br />

2018 wurde das Thema Cybersecurity,<br />

insbesondere für Öl-, Chemie- und Gastanker,<br />

auf die Agenda gebracht.<br />

Um das Risiko so gering wie möglich<br />

zu halten, sollte der Schutz kritischer<br />

IT-Schnittstellen in Betracht gezogen<br />

werden. Insbesondere, um mögliche<br />

Schadprogramme, die u.a. auf USB-Speichermedien<br />

mitgeführt und bewusst<br />

oder unbewusst in das Schiffsnetzwerk<br />

eingeführt werden können, zu verhindern.<br />

USB-Schnittstellen, aber auch alle<br />

anderen kritischen Ports, stellen grundsätzlich<br />

eine unmittelbare Gefahr dar<br />

und sollten geblockt werden.<br />

Schließlich lassen sich USB Ports flexibel<br />

nutzen, ein USB-Stick oder das Handy<br />

ist schnell eingesteckt, etwa zum unbefugten<br />

Kopieren oder dem unerwünschten<br />

Datenaustausch. Vermeintlich harmlose<br />

USB-Sticks, die an einem beliebigen<br />

Ort von einem Mitarbeiter entdeckt wurden,<br />

könnten von Dritten mutwillig dort<br />

platziert worden sein und stellen eine große<br />

Gefahr dar. Steckt der Mitarbeiter diesen<br />

gefundenen Stick an seinem Arbeitsplatz-System<br />

an, kann im Hintergrund<br />

eine Schadsoftware installiert werden –<br />

ohne dass die Mitarbeiter oder die Administratoren<br />

dies zunächst bemerken.<br />

Zum anderen ist es denkbar, dass manipulierte<br />

Geräte oder Keylogger eingesetzt<br />

werden, um Kollegen zu bespitzeln, oder<br />

an deren Passwörter zu gelangen. Dabei<br />

geht auch von unzufriedenen Mitarbeitern<br />

eine Gefahr aus, etwa könnten sich<br />

diese Personen vertraulichen Informationen<br />

beschaffen und auf einem USB-Speichermedium<br />

aus dem Unternehmen entwenden.<br />

Eine ähnliche Gefahr geht hier<br />

gleichermaßen von externen Personen<br />

aus. Sei es, wenn Mitarbeiter gezielt angesprochen<br />

oder Personen in Unternehmen<br />

eingeschleust werden, um an Daten<br />

heranzukommen.<br />

Nötig ist eine physische IT-Präventions-Sicherheitslösung,<br />

die kritische<br />

Eingangs- und Ausgangsports der IT-<br />

Hardware – wie USB-Ports, Netzwerkanschlüsse,<br />

Switches, Drucker oder Server<br />

– mechanisch verschließt. Auch das<br />

Sichern und Verwalten von IT-Schnittstellen<br />

auf Schiffen sollte gewährleistet<br />

werden, als physischer Komplementär<br />

zu softwarebasierten Sicherheitsmechanismen.<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 37


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

»We must keep that momentum alive«<br />

The EU regulation for ship recycling (EU SRR) entered into force in January. EU-flagged vessels<br />

need to be scrapped at an approved facility. <strong>HANSA</strong> talked to Martin Dorsman and Gudrun<br />

Janssens of European Community Shipowners’ Association about chances and challenges<br />

How do you assess the co-existence of<br />

Hong Kong Convention and EU SRR?<br />

Martin Dorsman: The general comment<br />

on that is that we are a global industry that<br />

needs global regulations. For ship recycling,<br />

we have the Hong Kong Convention.<br />

The point is, that it has not been ratified<br />

by enough countries, yet. We are urging<br />

countries to ratify. The good thing about<br />

the European regulation in this respect is<br />

that its aims are also to have the HKC ratified<br />

as soon as possible and to increase<br />

standards globally. Because it is clear that<br />

a lot of what is happening in ship recycling<br />

yards should be a thing of the past.<br />

Gudrun Janssens: We are happy to see<br />

that states think alike, as Turkey ratified<br />

the HKC. It is the next logical step. Although<br />

they have two facilities on the European<br />

List, they still choose to ratify the<br />

HKC because they realize, that you need a<br />

global instrument to create a level playing<br />

field. The regulation is facilitating the HKC<br />

and the European list is an incentive for<br />

third countries to upgrade their facilities.<br />

Gudrun Janssens,<br />

Director for Maritime Safety & Environment<br />

at ECSA<br />

Do you expect more regional regulation?<br />

Janssens: I haven’t heard anything like<br />

that. However, if there are any regional<br />

arrangements, I would assume that they<br />

would try to also facilitate the HKC. I<br />

think most IMO states agree to the opinion,<br />

that there is a need for a global level<br />

playing field.<br />

Martin Dorsman,<br />

Secretary General at ECSA<br />

© ECSA<br />

Is it still an option to change flag shortly<br />

before selling the ship for recycling?<br />

Dorsman: We should take the global perspective<br />

into account. EU shipowners control<br />

40% of the global fleet, 20% of the<br />

global fleet is EU flagged. So half of the vessels<br />

managed by EU owners are non-EU<br />

flagged. A big part of those vessels don’t<br />

Guest Commentary<br />

Baseless attacks against<br />

Hong Kong Convention<br />

The implementation of the European<br />

Regulation on Ship Recycling and the<br />

prosecution of shipping companies in the<br />

Netherlands for recycling ships in South<br />

Asia have enforced the urgent need for<br />

the entry into force of Hong Kong Convention<br />

(HKC). When in force, it will<br />

provide international regulations that<br />

ensure a minimum set of standards for<br />

the safety of workers and the protection<br />

of the environment. The Convention was<br />

designed to be an enforceable, workable<br />

and pragmatic standard that fits with<br />

the governance regime of international<br />

shipping and that provides a level playing<br />

field. Nevertheless, it often comes under<br />

unwarranted and baseless attacks by<br />

NGOs dedicated to opposing beaching<br />

and to shutting down the shiprecycling<br />

industries in South Asia.<br />

Whereas it is not unusual for long delays<br />

before new IMO Conventions enter<br />

into force, the current heightened focus<br />

on ship recycling suggests that, ten years<br />

after HKC’s adoption, it is high time now<br />

for governments to ratify/accede to it, and<br />

there are signs that this is already happening.<br />

With Turkey’s recent ratification<br />

there are now seven Contracting States<br />

representing more than 20% of world<br />

merchant shipping tonnage.<br />

We are informed that the German<br />

parliament has now agreed its accession,<br />

while also the Netherlands, Japan,<br />

Estonia, India and possibly other countries<br />

are making progress and may be<br />

announcing their accession soon. It is<br />

therefore probable that by the end of this<br />

year we may be very close to fulfilling the<br />

three conditions for entry into force, with<br />

the only remaining obstacle being the accession<br />

of one more major shiprecycling<br />

country, namely China or Bangladesh.<br />

Even with HKC not in force, the technical<br />

standards of the Convention and its<br />

Guidelines are already implemented on a<br />

38 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

call at European ports. That’s why we say<br />

that we need approved facilities outside the<br />

EU, too. And that’s why we say we need a<br />

global level playing field in order for EU<br />

shipowners to remain competitive.<br />

The recycling facilities in Asia are probably<br />

much more competitive pricewise...<br />

Janssens: In the end, it doesn’t matter if a<br />

European shipowner receives 20 $ per ldt<br />

or 200 $ as long as his competitor receives<br />

the same amount and all have to meet the<br />

same requirements.<br />

There was a proposal during the debate<br />

for a European regulation to offer financial<br />

assistance to shipowners who send<br />

ships to a facility on the EU list. What<br />

happened to that idea?<br />

Dorsman: At this moment there is no work<br />

being done on a financial instrument. But<br />

it depends of course on the ratification of<br />

the HKC and the question whether we do<br />

still need any financial instrument.<br />

Janssens: The Commission and the member<br />

states agreed rightfully to wait and see.<br />

What if the EU-SRR with an adequate list<br />

of facilities and a good enforcement works<br />

as it is? If it works, no one needs to invest<br />

in a very expensive financial mechanism.<br />

How do you assess the chance, that<br />

South-Asian shipyards are included in<br />

the EU list?<br />

Dorsman: The positive element from the<br />

Norwegian Shipowner Grieg Star<br />

sent the 33 years old<br />

»Star Gran« to Leyal<br />

Ship Recycling Group<br />

in Turkey in a move<br />

what is described as the<br />

one of the first vessels<br />

to be recycled under the<br />

EU regulation on Ship<br />

Recycling (EU SRR).<br />

© Grieg Star<br />

EU regulation that we see, is that non-EU<br />

yards want to be on the list, because then<br />

they could do business with European<br />

shipowners of EU-flagged vessels. At this<br />

moment, 13 Indian yards applied, but none<br />

of them haven been approved yet. But we<br />

know that the European Commission visited<br />

some of them. We told the Commission<br />

that it is very important to make their<br />

reports transparent so that everybody can<br />

learn from it. There is a whole process that<br />

has being set in motion.<br />

Janssens: The Commission recently visited<br />

two Indian yards and they said, that at this<br />

stage they were not sufficiently compliant<br />

to the EU-SRR. But they clearly indicated<br />

that the doors are open. We are very much<br />

looking forward to that and we hope that<br />

the Commission provides sufficient transparency<br />

and also assistance to encourage<br />

the improvements. Imagine, if you are a<br />

yard and you have made all this investments<br />

and you see that it isn’t really worthwhile.<br />

If you see that your neighbouring<br />

facilities doing nothing and also making a<br />

business, maybe a profitable business, because<br />

it doesn’t do all this additional environmentally<br />

and safety measures, then you<br />

could say, ok, let this European list be what<br />

it is, I am not applying anymore. It is important<br />

that the Commission continues to<br />

keep in touch with the facilities.<br />

Are you rather optimistic that there will<br />

be a global level playing field for European<br />

shipowners in the near future?<br />

Dorsman: If I look at what the Commission<br />

is doing and what Indian yards are<br />

doing to get on the list, I see that there<br />

definitely is a positive development and<br />

we urge all parties to support that. We<br />

see that there is a momentum now and we<br />

must keep it alive. <br />

<br />

Interview: Michael Meyer<br />

voluntary basis and with positive results.<br />

The Diplomatic Conference that adopted<br />

HKC also adopted a Conference Resolution<br />

on: »Early Implementation of the<br />

Technical Standards of the Hong Kong<br />

Convention«. The Resolution, as if anticipating<br />

the delay in entry into force, invites<br />

the voluntary implementation of the<br />

technical standards of HKC by countries<br />

to their ship recycling facilities; and by the<br />

industry to ships and to recycling facilities.<br />

Until 2013, I worked for IMO and was responsible<br />

for the development of HKC and<br />

of its guidelines. During that time, I invited<br />

and encouraged the participation of industry<br />

stakeholders in various IMO meetings<br />

and seminars, including shipowners, ship<br />

recyclers, lawyers, brokers, and cash buyers<br />

so that these professionals could impart<br />

their expertise to the IMO regulators. This<br />

simple and expedient initiative did a lot to<br />

avoid mistakes that occasionally plague<br />

other international conventions.<br />

From an early stage, the Chairman of<br />

GMS, which is the leading and largest<br />

cash buyer of end of life ships, understood<br />

how the industry will be changing in the<br />

future and not only supported IMO’s efforts,<br />

but also engaged me as a non-executive<br />

director after my retirement. I was<br />

delighted to have the opportunity to work<br />

on the »coal face« of the industry and to<br />

be able to develop an avenue for shipowners<br />

who wanted to recycle their ships in<br />

line with HKC. This led GMS to establish<br />

its Responsible Ship Recycling Programme<br />

(RSRP) that provides contractual<br />

assurance to a seller shipowner: for<br />

the selection of suitably certificated yard;<br />

that will be recycling his ship according to<br />

Nikos Mikelis<br />

Mikelis Consulting<br />

© Mikelis<br />

HKC standards; that would allow the Seller<br />

access to its facilities during recycling<br />

works; and will provide frequent progress<br />

reports and a completion report. In the<br />

last two years 36 ships have been recycled<br />

according to RSRP. Now more cash buyers<br />

are offering similar services. Not a bad<br />

job for a retiree!<br />

n<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 39


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Finnen setzen auf Bronze in der Arktis<br />

Die Eis-Experten von Aker Arctic in Helsinki sehen nicht nur in der autonomen Schifffahrt<br />

großes Potenzial. Das Team propagiert ein neues Propeller-Design aus Bronze für arktische<br />

Regionen. Von Michael Meyer<br />

Seit 2005 als eigenständiger Anbieter<br />

– zuvor unter anderem als Teil der<br />

Konzerne Wärtsilä und Arctic Technology<br />

– haben sich die Finnen auf die Entwicklung<br />

und Modelltests für die arktische<br />

Schifffahrt fokussiert.<br />

Eine der jüngsten Vorstöße ist ein<br />

bronzener Propeller. Bislang wurde dafür,<br />

anders als in »normalen« Gewässern,<br />

auf stärkeren Stahl zurückgegriffen.<br />

Der ist allerdings teurer. »Daher<br />

wollten wir die hydrodynamischen Eigenschaften<br />

und die Stärke von Bronze<br />

im Eis beziehungsweise für Schiffe mit<br />

hoher Eisklasse genauer untersuchen.<br />

Das Ergebnis war eindeutig, ein Bronzepropeller<br />

spart dem Reeder Geld für<br />

Anschaffung und Aufwand bei Wartungsarbeiten«,<br />

sagt Geschäftsführer<br />

Reko-Antti Suojanen im Gespräch mit<br />

der <strong>HANSA</strong>. Ein Vorteil sei, dass das<br />

Material weniger sensibel reagiere und<br />

weniger anfällig für Korrosion und Kavitationsschäden<br />

sei. Bei den Tests arbeitete<br />

Aker Arctic mit dem finnischen Propellerhersteller<br />

Tevo zusammen. Einen<br />

signifikanten Gewichtsunterschied soll<br />

es nicht geben.<br />

Das Team beschäftigt sich mit Fragen<br />

des Materials, der Kavitation und<br />

des Designs. Dabei ist stets eine Abwägung<br />

zwischen Charakteristika für »offene<br />

Gewässer« und eisbrechende Eigenschaften<br />

nötig. Das Material muss stark<br />

genug sein, um den Einflüssen des Eises<br />

standhalten zu können. Zudem müsse<br />

man für die Hydrodynamik beachten,<br />

dass sich »die Optimierung des Propellers<br />

deutlich von einem normalen Propeller<br />

unterscheidet. Die Schiffe müssen<br />

auch bei niedriger Geschwindigkeit über<br />

eine hohe Schubkraft verfügen«, erläutert<br />

Suojanen.<br />

Noch immer ist nicht ausreichend erforscht,<br />

wie welche Arten von Eis unter<br />

welchen Umständen reagieren. Die ausgiebigen<br />

Tests im Schlepptank haben<br />

zu einem besseren Verständnis geführt.<br />

»Wir brauchten die Versuche, denn es<br />

ist sehr schwierig, diese Art von Wissen<br />

über Eisbelastungen zu sammeln. Jetzt<br />

Der Bronzepropeller soll Schiffseignern Geld sparen<br />

können wir den Bronzepropeller für höhere<br />

Eisklassen auswählen als bisher«, so<br />

der Geschäftsführer weiter.<br />

Unabhängig vom verwendeten Material<br />

ist der Propeller laut Suojanen verbrauchsoptimiert<br />

konstruiert. Bei eisgehenden<br />

Schiffen müsse man jedoch<br />

auch andere Aspekte berücksichtigen.<br />

»Am Ende ist es eine Art Kompromiss.<br />

Das Vor- und Zurückmanövrieren etwa<br />

ist sehr wichtig für Eisbrecher und Forschungsschiffe.<br />

Auch das Geräuschverhalten<br />

hat dabei große Bedeutung. Dies<br />

war auch Teil der Versuche und wir<br />

konnten ein Design finden, das relativ<br />

leise ist«, meint er.<br />

In der Branche stoße das Projekt auf<br />

Interesse, vor allem aus der kommerziellen<br />

Schifffahrt. Für den Prototyp konnte<br />

in der finnischen Schlepp-Reederei<br />

Alfons Håkans ein erster Abnehmer gefunden<br />

werden. Im November 2018 wurde<br />

der ASD-Schlepper »Calypso« (Eisklasse<br />

1A) ausgerüstet.<br />

© Aker Arctic<br />

40<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Autonomie und LNG<br />

Neben dem prinzipiellen Schiffsdesign<br />

gelten LNG und Autonomie auch<br />

bei Aker Arctic als die derzeit wichtigsten<br />

Trends. Im vergangenen Jahr<br />

führten die Finnen Schlepptankversuche<br />

für autonome Schiffe in Eisgewässern<br />

durch. Mit Bordsensoren war<br />

das Modell in der Lage, Eishindernisse<br />

zu erkennen, zu umfahren und an einer<br />

Pier anzulegen. Zentraler Bestandteil<br />

war die Netzwerk-Software »Divec«,<br />

die Aker Arctic für die Konnektivität<br />

zwischen Land und See entwickelt hat.<br />

Mit Iceeye, einem Dienstleister für Satellitendaten,<br />

will man zudem die Bereitstellung<br />

von Eisinformationen weiter<br />

verbessern.<br />

»Eine der Herausforderungen ist die<br />

Steuerungskontrolle«, meint Suojanen.<br />

Die Vermeidung von Kollisionen kann<br />

unter arktischen Bedingungen aufgrund<br />

der vorherrschenden Eisverhältnisse<br />

schwieriger sein. Seiner Meinung nach<br />

könnte ein verbessertes Autopilotsystem<br />

Die autonome Schifffahrt ist für Aker Arctic ebenfalls von wachsender Bedeutung<br />

helfen, das größere Eisströme und Eisberge<br />

erkennt und automatisch umfährt.<br />

»Wir brauchen eine Lösung zwischen einem<br />

vollständigen DP-System und einem<br />

Autopiloten. Wir nennen es ein automatisches<br />

Lenksystem. Es ist kostengünstiger<br />

als ein komplettes DP-System. Unser<br />

Software-Netzwerksystem kann verschiedene<br />

Elemente von Schiff, Antrieb<br />

und Steuerung kombinieren. Die Integration<br />

wird erleichtert«, so der Geschäftsführer.<br />

n<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 41


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Momentaufnahme während<br />

des Ausdockens einer Stahlsektion<br />

bei der Pella Sietas Werft<br />

Berechnungen für Dockanlagen<br />

Numerische © Pella Sietas<br />

Viele Werften erhalten heutzutage Anfragen für die Dockung sehr individueller,<br />

meist kompakter Schiffstypen. Numerische Berechnungen geben im Vorfeld Aufschluss,<br />

wie der Dockvorgang am besten ablaufen kann<br />

An der Technischen Universität Hamburg<br />

(TUHH) wurde eine numerische<br />

Berechnungsmethode entwickelt,<br />

die mit wenig Modellierungsaufwand<br />

vollständige Dockvorgänge berechnet.<br />

Dabei befüllt der Anwender manuell die<br />

Ballastwassertanks des Docks und erhält<br />

die Schwimmlage mit zugehöriger Stabilität<br />

sowie die Pallenkraftverteilung auf<br />

den Kielpallen mit den entsprechenden<br />

Biegelinien von Schiff und Dock. Zudem<br />

wird die Querstabilität des Schiffes<br />

auf den Kielpallen ausgegeben und in<br />

der hydrostatischen Berechnung durch<br />

eine mögliche Relativkrängung zwischen<br />

Schiff und Dock berücksichtigt.<br />

Für die Berechnungen werden Schiff<br />

und Dock als Biegebalken betrachtet, die<br />

durch nichtlineare Federn miteinander<br />

gekoppelt sind. Die Biegebalken werden<br />

durch Timoschenko-Balken modelliert,<br />

sodass Biegung und Schub berücksichtigt<br />

werden. Den Federn liegen nichtlineare<br />

Kennlinien zugrunde, die aus Messungen<br />

an Dockpallen und Stapellaufunterfütterungen<br />

gewonnen worden sind. Mithilfe<br />

einer Deformationsmethode werden<br />

die Verformungen der Pallen berechnet.<br />

Die Spanten werden an den Biegelinien<br />

ausgerichtet, sodass die hydrostatischen<br />

Berechnungen mit verformten Rümpfen<br />

durchgeführt werden.<br />

Je nach Art des Kontaktes zwischen<br />

Schiff und Dock wird die hydrostatische<br />

Gleichgewichtslage bei erfülltem Kräfteund<br />

Momentengleichgewicht berechnet.<br />

Bei positiver Wasserfläche, Breiten- und<br />

Längenmetazentrum liegt eine stabile<br />

Gleichgewichtslage vor. Um die Stabilität<br />

des Schiffes auf den Pallen zu berücksichtigen,<br />

werden die Krängungen von Schiff<br />

und Dock voneinander entkoppelt. In<br />

Abhängigkeit von der Relativkrängung,<br />

der Breite der Aufstandsfläche, der jeweiligen<br />

Belastung der Kielpalle und<br />

dem Zustand des Holzes wird die Lastumverteilung<br />

innerhalb der Kielpallen<br />

bestimmt. Das resultierende aufrichtende<br />

Moment wird in die Momentenbilanz<br />

miteinbezogen. Bei vorhandenen Kimmpallen<br />

werden diese ebenfalls berücksichtigt.<br />

In dem Fall, dass das Schiff auf den<br />

Kielpallen kentert und sich gegen die Seitenwand<br />

des Docks lehnt, wird die Endschwimmlage<br />

ausgegeben.<br />

Messungen im Marinearsenal<br />

Für die Validierung der Berechnungsmethode<br />

wurden während eines vollständigen<br />

Dockzyklus Messungen aufgenommen<br />

und mit den Berechnungsergebnissen<br />

verglichen. Vor dem Dockvorgang wurde<br />

die Ausgangssituation aufgenommen. Dafür<br />

wurde der Beladungszustand des Schiffes<br />

anhand der abgelesenen Tiefgänge ermittelt.<br />

Zudem wurde die Biegelinie des<br />

Docks mithilfe eines Lasermessgerätes<br />

und durch abgelesene Tiefgänge bestimmt.<br />

Die Ausgangshöhe der Kielpallen wurde<br />

mit einem Zollstock vermessen. Dabei<br />

stellte sich heraus, dass die Holzauflagen<br />

in der Mitte des Kielpallensystems höher<br />

als an den Enden sind. Dies ist notwendig,<br />

um die baulich bedingte Durchbiegung<br />

des Docks auszugleichen und eine<br />

ebene Fläche für den Schiffskiel bereitzustellen.<br />

Mit diesen Eingangswerten und<br />

den Füllständen der Ballastwassertanks<br />

wurden die Verformungen der Kielpallen<br />

und die Biegelinie des Docks während<br />

des Dockens berechnet.<br />

Aufgrund der Überhänge an den Schiffsenden<br />

weisen die äußeren Kielpallen eine<br />

deutlich größere Verformung auf als die<br />

inneren. Der Vergleich der Messwerte mit<br />

den Berechnungsergebnissen zeigt eine<br />

gute Übereinstimmung. Da sich die Pallenkraftverteilung<br />

direkt aus den Verformungen<br />

der Kielpallen ergibt, kann davon<br />

ausgegangen werden, dass die berechneten<br />

Kräfte richtig wiedergegeben werden. Die<br />

gemessene und berechnete Biegelinie des<br />

Docks stimmen ebenfalls gut überein.<br />

Autodocking bei Pella Sietas<br />

Zu Jahresbeginn 2018 wurden auf der Pella<br />

Sietas Werft zwei Ausdockvorgänge auf<br />

der werfteigenen Bauplattform durchgeführt.<br />

Da die Bauplattform keine Seitenwände<br />

besitzt, waren die Ausdockvorgänge<br />

eine besondere Herausforderung. Zum<br />

einen weist die Bauplattform eine geringe<br />

hydrostatische Stabilität um die Querachse<br />

auf, sobald das Plattformdeck zu Wasser<br />

kommt. Zum anderen reagiert die Plattform<br />

sehr sensibel auf Lasteinwirkungen,<br />

sodass diese schnell große Verformungen<br />

einnimmt. Außerdem musste die Bauplattform<br />

samt auszudockenden Einheiten<br />

in tieferes Wasser geschleppt werden.<br />

Es war das erste Mal, dass das Ausdocken<br />

auf diese Weise durchgeführt wurde.<br />

Aufgrund dessen mussten im voraus<br />

die genannten Herausforderungen bewältigt<br />

und die sich ergebenden Risiken minimiert<br />

werden. Zu diesem Zweck wurden<br />

die Abläufe der Dockvorgänge mit<br />

der vorgestellten Berechnungsmethode<br />

erstellt und anschließend entsprechend<br />

in der Großausführung umgesetzt. Die<br />

auszudockenden Einheiten wurden über<br />

42<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

eine achterliche Vertrimmung der Bauplattform<br />

zu Wasser gelassen, sodass eine<br />

ausreichende hydrostatische Stabilität vorhanden<br />

war. Durch eine wohl überlegte<br />

Befüllung der Ballastwassertanks wurde<br />

die Bauplattform zu Beginn der Ausdockvorgänge<br />

in einen Hoggingfall gebogen,<br />

sodass die Verformungen während des<br />

Dockvorganges minimiert wurden. Ein<br />

Vergleich der gemessenen mit den zuvor<br />

berechneten Biegelinien zeigt, dass die Berechnungen<br />

zuverlässig sind.<br />

Eine wichtige Betrachtung beim Docken<br />

eines Schiffes in einem Schwimmdock<br />

ist die Querstabilität des Schiffes<br />

auf den Kielpallen. Bereits bei geringem<br />

außermittigen Schwerpunkt des Schiffes<br />

wirkt ein krängendes Moment, das<br />

durch eine Lastumverteilung innerhalb<br />

der Kielpallen ausgeglichen werden muss.<br />

Reicht dieses aufrichtende Moment nicht<br />

aus, können Kimmpallen an die Außenhaut<br />

des Schiffes gestellt werden.<br />

Um zu zeigen, dass die Methode eine<br />

gute Einschätzung der Querstabilität des<br />

Abstract: Numerical calculations for dock facilities<br />

Many yards nowadays receive requests for very individual, mostly compact vessel<br />

types with a high center of gravity and mass. However, the requested project can only<br />

be implemented if a secure docking of the ship at the shipyard’s own facilities is possible.<br />

Especially in borderline cases and without comparable experience, an assessment<br />

is difficult. A numerical calculation method that has been developed at the Technical<br />

University of Hamburg offers support. Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

Schiffes auf den Kielpallen liefert, wurde<br />

ein dokumentierter Kenterunfall nachgerechnet.<br />

Das Schiff kenterte damals während<br />

des Hebevorganges auf den Pallen<br />

und legte sich schließlich gegen die Seitenwand<br />

des Docks. Es stellte sich im<br />

Nachhinein heraus, dass die Kimmpallen<br />

nicht direkt an der Außenhaut ansetzten<br />

und lediglich drei auf jeder Seite<br />

des Schiffes verwendet worden waren.<br />

Unter diesen Randbedingungen ergeben<br />

die Berechnungen, dass das Schiff<br />

bereits bei einem verbleibenden Tiefgang<br />

von 1,5 m auf den Pallen instabil<br />

war. Hätten hingegen die drei Kimmpallen<br />

direkt an der Außenhaut des<br />

Schiffes angesetzt, wäre es höchst wahrscheinlich<br />

nicht gekentert. Bei einer erhöhten<br />

Anzahl an korrekt positionierten<br />

Kimmpallen wäre das Schiff stabil<br />

gewesen.<br />

Autor: Charlott König,<br />

Naval Architect, Technische Universität<br />

Hamburg-Harburg<br />

CREATIVE. INNOVATIVE. RELIABLE.<br />

Brückenstraße 25 • 27568 Bremerhaven • Germany • www.lloydwerft.com<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 43


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

© Rolls-Royce<br />

Pod drives/rim thrusters survey <strong>2019</strong><br />

While some makers of pod drives and rim thrusters have used the last year to<br />

optimise their portfolios, one company developed a completly new series<br />

of pods. <strong>HANSA</strong> gives an overview of the market<br />

Rolls-Royce’s<br />

new ELegance pod<br />

More efficiency, more power,<br />

more electrification – the<br />

booming cruise ship market with its<br />

special efficiency, comfort, ice class and<br />

maneuverability needs as well as the<br />

ferry sector, working on cleaning up<br />

its act, are driving the recent development<br />

of pod drive technology.<br />

Rolls-Royce’s new ELegance iceclass<br />

pods illustrate this trend. The<br />

R & D process took four years resulting<br />

in a completely new podded propulsion<br />

system, designed to meet customer<br />

demand for more choices in the<br />

electric propulsion segment. The new pods are available in a range<br />

of 1.5 to 7 MW and are best suited for the cruise, passenger and<br />

ferry segments, but also for other applications like rigs, tugs and<br />

workboats.<br />

Both pod types, open propeller or ducted, build on the experience<br />

gained from the Mermaid range’s more than 4,000,000 operational<br />

hours and data from Rolls-Royce’s range of mechanical<br />

thruster products.<br />

ELegance thrusters incorporate the latest in permanent magnet<br />

(PM) motor technology. Per Nahnfeldt, General Manager Product<br />

– Electric Propulsion, says: »Based on an extensive system optimisation<br />

approach, this has resulted in a pod that optimises the tradeoff<br />

between electrical, mechanical and hydrodynamic efficiency,<br />

utilizing our expertise within all these fields. The PM technology<br />

and the motor fitting in the casing, inherited from the Mermaid<br />

range, allowed us to create a sleek, slimline pod, which adds significantly<br />

to hydrodynamic efficiency.«<br />

The pods are delivered together with Rolls-Royce’s Active<br />

Front End Converters, either fed from a conventional 690 V<br />

system or through transformers on a medium voltage distribution<br />

system, such as the Rolls-Royce SAVe Step solution. Batteries<br />

can be integrated to perform load smoothing on the engines<br />

and increase redundancy. SAVe allows a power-generating capacity<br />

reduction by up to 30 %.<br />

The pods meet 1A Super and Polar Code 6 ice-class requirements.<br />

Rolls-Royce is now building a 4.6 MW unit.<br />

An order for pod maker ABB from Viking Line also serves<br />

to illustrate the recent market dynamics: ABB’s Twin XO 2100-<br />

type Azipod units will be installed on the new Viking Line cruise<br />

ferry. The 63,000GT vessel with a capacity for 2,800 passengers<br />

being built in China is the first cruise ferry to be fitted with this<br />

technology. The XO features intelligent control systems and advanced<br />

condition monitoring. A remote diagnostics system enables<br />

connectivity to ABB Ability Collaborative Operation Centers.<br />

The Azipod XO units are also designed to match the ship’s ice<br />

class 1A Super notation.<br />

The following pages provide you with an overview of available<br />

products in the pod/rim thruster segment <br />

n<br />

44<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship TechnologyPOD 1<br />

Power Relate /<br />

Maximum kW<br />

Speed min -1 Type Related Thrust kN Propeller open mm Propeller nozzle mm<br />

ABB<br />

Zurich, Switzerland, online: www.abb.com, e-mail: thomas.voelkel@de.abb.com<br />

1300 – 2300 240 – 365 Azipod CO 980 1900 – 2600<br />

2100 – 3900 160 – 280 Azipod CO 1250 2400 – 3500<br />

2200 –4500 120 – 205 Azipod CO 1400 2700 – 4000<br />

2700 Azipod CZ 1250 A<br />

3300 Azipod CZ 1250 L<br />

4500 Azipod CZ 1400 L<br />

4700 Azipod CZ 1400 XL<br />

1600 – 7000 Azipod DO<br />

1600 – 7000 Azipod DZ<br />

1500 – 17000 Azipod VI<br />

500 – 17500 Azipod XL<br />

2000 – 5000 Azipod ICE 1400<br />

4500 – 10000 Azipod XO 1600<br />

7500 – 13000 Azipod XO 1800<br />

12000 – 21000 122 – 170 Azipod XO 2100 4400 – 6400<br />

14000 – 22500 112 – 155 Azipod XO 2300 4400 – 6600<br />

17000 – 25000 Azipod XO 2500<br />

Brunvoll AS<br />

Volda, Norway, online. www.brunvoll.no, e-mail: office@brunvoll.no<br />

Rim Driven Thrusters<br />

200 RDT 800<br />

300 RDT 1000<br />

600 RDT 1500<br />

1000 RDT 1800<br />

1400 RDT 2100<br />

Engtek Manoeuvra Systems Pte Ltd<br />

Singapore, Singapore, online. www.ems-thrusters.com, e-mail: info@ems-thrusters.com<br />

Electric podded rotatable propulsions and deck mounted rotatable drives<br />

200 580 A 200 E 1100 optional<br />

275 540 A 275 E 1175 optional<br />

350 500 A 350 E 1250 optional<br />

500 450 A 500 E 1400 optional<br />

800 360 A 800 E 1750 optional<br />

1000 325 A 1000 E 1925 optional<br />

1200 265 A 1200 E 2300 optional<br />

1500 250 A 1500 E 2475 optional<br />

2100 215 A 2100 E 2800 optional<br />

3000 180 A 3000 E 3450 optional<br />

3500 165 A 3500 E 3700 optional<br />

Rolls-Royce plc<br />

Aelesund, Norway, online: www.rolls-royce.com, e-mail: marine247support@rolls-royce.com<br />

Mermaid standard range<br />

6000 – 11000 110 – 210 185 3600 – 5400<br />

8000 – 16000 105 – 195 210 4100 – 5900<br />

11000 – 20000 100 – 180 232 4500 – 6400<br />

13000 – 23000 95 – 170 250 4900 – 6900<br />

15000 – 27000 90 – 160 277 5400 – 8000<br />

Mermaid Ice / HIce<br />

4000 – 7000 110 – 170 185 450 – 850 3200 – 4500<br />

6000 – 11000 105 – 155 210 950 – 1200 3700 – 5000<br />

8000 – 13000 100 – 147 232 1500 – 1550 4500 – 5650<br />

10000 – 15000 95 – 140 250 1200 – 1650 4700 – 6000<br />

12000 – 18000 90 –132 277 1300 – 2050 5200 – 6600<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>HANSA</strong> <strong>04</strong> | International <strong>2019</strong> Maritime Journal – 156. Jahrgang – <strong>2019</strong> – Nr. 5 453


POD 1Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Power Relate /<br />

Maximum kW<br />

Speed min -1 Type Related Thrust kN Propeller open mm Propeller nozzle mm<br />

ELegance pods with ducted propeller<br />

1550 – 1850 255–305 850 2400<br />

2100 – 2500 220–265 960 2800<br />

2750–3200 195–230 1080 3200<br />

3700 – 4300 175–205 1230 3600<br />

4750 – 5400 160–180 1380 4000<br />

5900 – 6700 145–165 1570 4400<br />

ELegance pods with open propeller<br />

1950 145–365 850 1800 – 2900<br />

2700 130–325 960 2100 – 3400<br />

3500 117–285 1080 2400 – 3900<br />

4600 106–250 1230 2700 – 4400<br />

5800 97–220 1380 3000 – 4900<br />

7000 90–200 1570 3200 – 5300<br />

Schottel GmbH<br />

Spay, Germany, online: www.schottel.de, e-mail: info@schottel.de<br />

Rim thrusters<br />

200 SRT 800 800<br />

315 SRT 1000 1000<br />

500 SRT 1250 1250<br />

800 SRT 1600 1600<br />

Siemens AG<br />

Hamburg, Germany, online: www.siemens.com / marine, e-mail: marine@siemens.com<br />

4500 – 8500 110 – 210 SISHIP eSiPOD 07<br />

6500 – 12000 105 – 195 SISHIP eSiPOD 10<br />

9000 – 16500 95 – 180 SISHIP eSiPOD 14<br />

11000 – 20500 90 – 170 SISHIP eSiPOD 17<br />

13000 – 24000 80 – 160 SISHIP eSiPOD 20<br />

15000 – 26000 75 – 150 SISHIP eSiPOD 23<br />

Available as twin (SISHIP eSiPOD-T) or mono propeller (SISHIP eSiPOD-M) version.<br />

Highly depending on propeller layout and purpose of the vessel will be costumized on<br />

every project.<br />

Verhaar Omega<br />

Sassenheim, Netherlands, online: www.verhaar.com, e-mail: info@verhaar.com<br />

330 – 500 V-Pod 600 1710<br />

600 – 1000 V-Pod 670 2565<br />

900 – 1500 V-Pod 770 3054<br />

Voith GmbH<br />

Heidenheim, Germany, online: www.voith.com, e-mail: info@voith.com<br />

Rim Drives<br />

50 VIT 380-50 380 560<br />

110 VIT 550-110 550 790<br />

200 VIT 850-200 850 1120<br />

300 VIT 1000-300 1000 1380<br />

500 VIT 1350-500 1350 1750<br />

500 VIP 1350-550 H 1350 1250<br />

750 VIP 1650-750 H 1650 1550<br />

1000 VIP 2000-1000 H 2000 1800<br />

1500 VIP 2300-1500 H 2300 2000<br />

Voith Inline Thrusters (VIT), Voith Inline Propulsors (VIP)<br />

No claim to be exhaustive, all information without guarantee<br />

HERO LANG<br />

Luftaufnahmen<br />

BREMERHAVEN<br />

Der FOTOSPEZIALIST<br />

Hero Lang<br />

für Luftaufnahmen aus allen Bereichen der Schifffahrt<br />

Dieselstr. 17 | 27574 Bremerhaven | Tel. <strong>04</strong>71-31063<br />

46<br />

4 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 156. Jahrgang <strong>HANSA</strong> – <strong>2019</strong> – International Nr. 5 Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Azimuth thrusters survey <strong>2019</strong><br />

Most makers of azimuth thrusters have optimised their portfolio in terms of power<br />

range and propeller diametres over the past twelve months. One of the few completely<br />

new products comes from Germany<br />

German manufacturer Schottel was<br />

one of the few companies to present<br />

a completely new product to the market.<br />

With the shallow water thruster SPJ<br />

30 the company extends the power range<br />

to 150 kW.<br />

According to Schottel, the new pump<br />

jet type is suitable for a wide range of different<br />

ship types, such as passenger vessels,<br />

ferries, work boats and freighters.<br />

The thruster is characterised by optimal<br />

efficiency and gives the vessel maximum<br />

manoeuvrability, thrust and propulsion<br />

efficiency have been further enhanced,<br />

particularly by means of CFD<br />

optimisations.<br />

The new product is ideal not only for<br />

newbuildings, but also for modernisations,<br />

says Schottel. Due to the compact<br />

design of the Pump Jet, space-saving installation<br />

is possible with minimal displacement<br />

loss. The above-water gearboxes<br />

are available as Z and L variants,<br />

and diesel engines, electric or hydraulic<br />

motors can be used as power sources.<br />

The Pump Jet is installed flush with<br />

the hull of the vessel, so the vessel’s hull<br />

resistance is not increased and the risk<br />

of collisions with flotsam are reduced.<br />

Further protection against damage is<br />

provided by the protective grille on<br />

the inlet.<br />

The robust SPJ is thus predestined for<br />

operation in extremely shallow waters<br />

– even in the event of grounding the<br />

risk of damage is considerably reduced.<br />

The thruster is optionally available with<br />

elastic mounting, which further reduces<br />

noise levels and vibrations. The new<br />

SPJ 30 will be available from the end of<br />

this year.<br />

Rolls-Royce upgrades thruster plant<br />

PU74 azimuth thruster<br />

from Brunvoll<br />

© Brunvoll<br />

With an eye on the slow comeback<br />

of the offshore vessel thruster market,<br />

Rolls-Royce has upgraded and refurbished<br />

its thruster manufacturing<br />

plant in Rauma, Finland. The 57 mill. €<br />

investment included the complete rebuilding<br />

of the site’s existing production<br />

hall, along with the building of a<br />

new, 35 m high hall with 40 t, 80 t and<br />

200 t lift capacities for the manufacturing<br />

and testing of thruster units in all size<br />

ranges.<br />

»Our azimuth thrusters are one of our<br />

most important products, providing mission<br />

critical power and propulsion for<br />

some of the largest floating objects on the<br />

planet. The conclusion to this significant<br />

investment in Rauma prepares us for future<br />

growth in this market«, says Mikael<br />

Mäkinen, Rolls-Royce, President – Marine.<br />

»By consolidating and optimising<br />

our thruster production processes we are<br />

in a better position to facilitate the markets<br />

we serve, particularly the offshore<br />

sector which we see beginning to emerge<br />

from its downturn«, he adds. A renewed<br />

welding hall, six factory acceptance test<br />

(FAT) rigs, an integrated logistics centre<br />

and a main office complex also formed<br />

part of the extensive work scope. »What<br />

we have created is a modern, state-ofthe<br />

art thruster manufacturing hub that<br />

increases operational capacity, optimises<br />

production flow lines and delivers on<br />

our commitment to meeting our customers’<br />

future requirements«, says Ulla<br />

Ylisäe, Rolls-Royce, Programme Manager,<br />

Rauma. The new facility streamlines<br />

production and the simultaneous<br />

testing of a wide range of mechanical<br />

thrusters, including the US and UUC<br />

type azimuthing thrusters and newly<br />

launched ELegance pods (see p.44).<br />

Thrustmaster enters pod-land<br />

Another thruster maker that has taken<br />

steps into the future is Thrustmaster<br />

of Texas. In February, the company acquired<br />

the product Dynamic Positioning<br />

(DP) from Rolls-Royce Commercial<br />

Marine together with the corresponding<br />

intellectual property rights. In November<br />

2018, Thrustmaster already<br />

took a 58.5% stake in Dutch company<br />

Blue Thruster. With this transaction<br />

Thrustmaster gains access to two<br />

innovative patents developed by Blue<br />

Thruster. Those relate to the so-called<br />

V-pod concept that configures an azimuth<br />

thruster with an integrated permanent<br />

magnet motor.<br />

Furthermore the US company expands<br />

its product portfolio and has engaged<br />

into a cooperation with AAApropulsion,<br />

an independent supplier of<br />

bow thrusters which avails of a license<br />

agreement with Blue Thruster and also<br />

markets and supplies the V-pods. n<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 47


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

Talleres Blanchadell SL<br />

Vinaros, Spain, online: www.blanchadell.com, e-mail: comercial@blanchadell.com<br />

The programme comprises transversal thrusters, azimuth and retractable thrusters in various designs for the power range with outputs ranging from 40 to 200 Hp with hydraulic drive.<br />

Further information on request.<br />

Brunvoll AS<br />

Molde, Norway, online: www.brunvoll.no, e-mail: office@brunvoll.no<br />

Azimuth thrusters pull open propeller<br />

Azimuth thrusters push ducted propeller<br />

800 – 1250 PU 74 2000 – 2200<br />

1000 – 1660 PU 93 2500 – 2700<br />

2000 – 3200 PU 115 3000 – 3300<br />

400 - 680 AUP / AWP 63 1650<br />

800 - 1250 AUP / AWP 74 2000<br />

800 - 1100 AUP / AWP 80 2100<br />

1000 – 1600 AUP / AWP 93 2500<br />

1600 – 2200 AUP / AWP 100 2650<br />

2000 – 3200 AUP / AWP 115 2900<br />

Rectrable azimuth thrusters / retractable azimuth combi thrusters /<br />

500 – 880 AR 63 1650<br />

100 – 1500 AR 80 2100<br />

1800 – 2500 AR 100 2600<br />

2500 – 3300 AR 115 2900<br />

Azipull propulsion thrusters<br />

Performance overview on request<br />

Caterpillar Inc.<br />

Peoria, USA, online: www.caterpillar.com, Marcoux_Jenna_J@cat.com<br />

Azimuth thruster Z-Drive with CP or FP<br />

A / B Rating<br />

1000 1000 MTA316 900-2000 284-3<strong>04</strong> optional 1.600<br />

1000 1000 MTA317 900-2000 294-314 optional 1.700<br />

1000 1000 MTA318 900-2000 3<strong>04</strong>-324 optional 1.800<br />

C / D Rating (not aivailable with CP)<br />

1081 1081 MTA318 1600-2000 324-343 optional 1.850<br />

A / B Rating<br />

1320 1320 MTA418 900-2000 363-392 optional 1.800<br />

1320 1320 MTA419 900-2000 383-402 optional 1.900<br />

1320 1320 MTA420 900-2000 392-412 optional 2.000<br />

C / D Rating (not aivailable with CP)<br />

1500 1500 MTA420 1600-1800 432-461 optional 2.050<br />

A / B Rating<br />

1710 1710 MTA522 700-2000 500-530 optional 2.200<br />

1710 1710 MTA523 700-2000 520-549 optional 2.300<br />

1710 1710 MTA524 700-2000 520-559 optional 2.400<br />

C / D Rating (not aivailable with CP)<br />

1920 1920 MTA524 1500-1800 579-618 optional 2.400<br />

A / B Rating<br />

2240 2240 MTA625 700-1800 657-696 optional 2.500<br />

2240 2240 MTA626 700-1800 677-716 optional 2.600<br />

2240 2240 MTA627 700-1800 687-726 optional 2.700<br />

C / D Rating<br />

2525 2525 MTA627 1500-1800 765-8<strong>04</strong> optional 2.700<br />

2525 2525 MTA628 1500-1800 775-824 optional 2.800<br />

A / B Rating<br />

2827 2827 MTA727 600-1800 8<strong>04</strong>-853 optional 2.700<br />

48<br />

1 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

C / D Rating<br />

2827 2827 MTA728 600-1800 834-883 optional 2.800<br />

2827 2827 MTA729 600-1800 844-902 optional 2.900<br />

2827 2827 MTA730 600-1800 863-912 optional 3.000<br />

2850 2850 MTA730 1600-1800 863-922 optional 3.000<br />

Chongqing Guanheng Technology & Development Co. Ltd.<br />

Chongqing, China, online: www.cqguanheng.com, e-mail: adam@cqguanheng.com<br />

Azimuth thrusters<br />

Hydraulic azimuth thrusters<br />

223 RFRP-W300 1100<br />

298 RFRP-W400 1150<br />

447 RFRP-W600 1280<br />

746 RFRP-W1000 1600<br />

895 RFRP-W1200 1750<br />

1<strong>04</strong>4 RFRP-W1400 1850<br />

1193 RFRP-W1600 2000<br />

1342 RFRP-W1800 2100<br />

1491 RFRP-W2000 2200<br />

1790 RFRP-W2400 2480<br />

1939 RFRP-W2600 2500<br />

2088 RFRP-W3000 2600<br />

2137 RFRP-W3200 2700<br />

37 RFHP50 620<br />

37–75 RFHP100 830<br />

75–149 RFHP200 950<br />

149–223 RFHP300 1000<br />

223–298 RFHP400 1180<br />

298–373 RFHP500 1300<br />

Engtek Manoeuvra Systems<br />

Singapore, Singapore, online: www.ems-thrusters.com, e-mail: info@ems-thrusters.com<br />

225 ZM200 2400 915 optional<br />

295 ZM300 2400 1000 optional<br />

388 ZM400 2400 1250 optional<br />

597 ZM700 2000 1450 optional<br />

1015 ZM1200 1800 1950 optional<br />

1640 ZM1700 1800 2100 optional<br />

1790 ZM2000 1800 2300 optional<br />

2610 ZM3000 1800 2600 optional<br />

3000 ZM3500 1800 2800 optional<br />

4180 ZM5000 1500 3250 optional<br />

4700 ZM6000 1500 3500 optional<br />

Flowserve Hamburg<br />

Hamburg, Germany, online: www.flowserve.com, e-mail: thruster@flowserve.com<br />

Azimuth thruster L-drive with FPP<br />

2000 – 6000 Pleuger-WFS 2000 – 4200 2000 – 4200<br />

Azimuth thruster Z-drive with FPP<br />

2000 – 6000 Pleuger-WFSZ 2000 – 4200 2000 – 4200<br />

Underwater mountable azimuth thruster with FPP<br />

2500 – 6000 Pleuger-WFSD 3000 – 5000 3000 – 5000<br />

Retractable azimuth thruster with FPP<br />

1800 – 4500 Pleuger-WFSE 2000 – 4000<br />

Retractable azimuth thruster with FPP, Z-drive<br />

1800 – 4500 Pleuger-WFSZE 2000 – 4000<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> | 49 2


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Underwatermountable retractable azimuth thruster with FPP<br />

1800 – 4500 Pleuger-WFSDE 2000 – 4000<br />

Underwatermountable retractable azimuth thruster with FPP, Z-drive<br />

1800 – 4500 Pleuger-WFSDZE 2000 – 4000<br />

Containerized azimuth thrusters retractable and non-retractable<br />

2000 – 4500 Pleuger-WFSDK / E 3000 – 5000<br />

Transverse thruster<br />

800 – 3500 Pleuger-WF 1500 – 3800<br />

Global Marine Engineering BV<br />

Heijningen, Netherlands, online: global-engineering.nl<br />

Azimuth thrusters and electric azimuth thrusters<br />

Retractable azimuth thrusters<br />

Deck mounted azimuth thrusters<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Hamburg, Germany, online: www.jastram.net, e-mail: info@jastram.net<br />

Rudder propellers<br />

150 150 GA / GCA 715 2300 750 715<br />

250 250 GA / GCA 960 2000 1050 960<br />

400 400 GA / GCA 1160 1800 1200 1160<br />

550 550 GA / GCA 1350 1800 1400 1350<br />

750 750 GA / GCA 1550 1800 1600 1550<br />

1000 1000 GA / GCA 1800 1800 1850 1800<br />

1300 GA 2000 1800 2100 2000<br />

1550 GA 2200 1800 2300 2200<br />

1900 GA 2400 1000 2500 2400<br />

45 GRAT 420 420 620<br />

90 GRAT 570 570 841<br />

150 GRAT 715 715 1025<br />

250 GRAT 960 960 1420<br />

400 GRAT 1160 1160 1350<br />

550 GRAT 1350 1350 1592<br />

750 GRAT 1550 1550 1828<br />

1000 GRAT 1800 1800 2129<br />

150 DAT 715 750 710<br />

250 DAT 960 1000 960<br />

400 DAT 1160 1200 1160<br />

550 DAT 1350 1400 1350<br />

230 295 350 RP 230 1800 – 2100 14 – 41 900 – 1000 800 – 900<br />

380 450 480 RP 380 1800 – 2100 24 – 68 1000 – 1200 1000 – 1200<br />

Shallow water thrusters – grid thrusters<br />

Kawasaki Heavy Industries (Europe) BV<br />

Amsterdam, Netherlands, online: www.khi.co.jp, e-mail: diesel@keb.nl<br />

Rexpeller<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

116 – 140 138 – 165 W20 1500 – 1800 11 – 17 840<br />

187 – 225 217 – 260 W40 1500 – 1800 16 – 25 990<br />

Well ø<br />

315 315 W50 1500 21 – 29 1000<br />

426 – 510 510 – 610 W60 1500 – 1800 33 – 51 1220<br />

500 – 600 583 – 700 W90 1500 – 1800 43 – 67 1600<br />

688 – 825 750 – 900 W100 1000 – 1200 57 – 90 1940<br />

410 KST-92ZF 1200 – 2100 1150<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

50<br />

3 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

590 KST-115ZF (ZC) 900 – 1800 1350<br />

880 KST-130ZF (ZC) 750 – 1800 1600<br />

1030 KST-145ZF (ZC) 750 – 1800 1750<br />

1360 KST-165ZF (ZC) 750 – 1800 2100<br />

1620 1471 KST-180ZF / E (ZC) 750 – 1800 2200<br />

1920 KST-200ZF (ZC) 750 – 1800 2400<br />

2350 KST-220ZF (ZC) 600 – 1200 2700<br />

3000 KST-240ZF (ZC) 600 – 1200 3000<br />

3800 KST-280ZF (ZC) 600 – 1200 3500<br />

4500 KST-320ZF (ZC) 600 – 1200 3800<br />

Underwater mounting Rexpeller<br />

3800 KST-280LF / U 600 – 750 3500<br />

4500 KST-320LF / U 600 – 750 3800<br />

5500 KST-360LF / U 600 4200<br />

6500 KST-400LF/ U 600 4500<br />

Retractable Rexpeller<br />

590 KST-115ZF / R 1200 – 1800 1350<br />

820 KST-130ZF / R 1600 1600<br />

1620 KST180LF (LC)/R 600 – 900 2150<br />

2200 KST-220LF (LC)/R 600 – 900 2550<br />

3000 KST240LF (LC)/R 600 – 750 2800<br />

»ZF« and »LF« mean the FPP type, »LC« means the CPP type<br />

Masson Marine<br />

Saint Denise Les Sens, France, online: www.masson-marine.com<br />

Azimuth thrusters<br />

No technical data available<br />

Niigata Power Systems (Europe) BV<br />

Rotterdam, Netherlands, online: www.niigata-power.com<br />

Z-Peller FPP series<br />

MML 15<br />

70 – 1000 MML 55<br />

735 ZP-09 1000 – 1650 1600<br />

956 ZP-10 1000 1750<br />

1176 ZP-11 A 750 – 1000 1900<br />

1323 ZP-21 750 2000 2000<br />

1654 ZP-31 750 2200 – 2300 2300<br />

1654 ZP-31 B 750 2300<br />

1838 ZP-41 A 750 2500 – 2600 2600<br />

2390 ZP-41 750 – 800 2500 – 2700 2700<br />

2574 ZP-41 B 750 2700 2800<br />

Z-Peller CPP series<br />

1618 ZP-31 CP 750 2300<br />

2206 ZP-41 CP 750–800 2700<br />

3310 ZP-52 CP 800 3200<br />

Rolls-Royce plc<br />

Aelesund, Norway, online: www.rolls-royce.com, e-mail: olaf.dahl@rolls-royce.com<br />

Azimuth thrusters<br />

300 – 5000 300 – 5000 Ducted FP prop 720 – 1800 1050 – 4000<br />

1050 – 3700 1050 – 3700 Ducted CP prop 720 – 1800 1600 – 3500<br />

330 – 1500 330 – 1500 CRP 750 – 1800 1250 – 2700<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> | 514


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Combined azimuth / side thrusters<br />

880 880<br />

TCNS /<br />

TCNC / 73 / 50-180<br />

1800 1800<br />

2000<br />

TCNS /<br />

TCNC / 92 / 62-220<br />

1800 2200<br />

3000 3000<br />

TCNS /<br />

TCNC / 120 / 85-200<br />

720 – 750 2800<br />

750 – 1000 750 – 1000 TCNS / C 075 1500 – 2000 1700<br />

1665 – 2000 1665 – 2000 TCNS / C 100 1500 – 1800 2200<br />

2200 – 3200 2200 – 3200 UL 305 Combi 750 – 1600 3000<br />

Thrusters with pulling propellers (Azipull)<br />

900 – 1600 900 – 1600 AZP 085 1200 – 2000 1900 – 2300<br />

1400 – 2500 1400 – 2500 AZP 100 720 – 1800 2300 – 2800<br />

1800 – 3500 1800 – 3500 AZP 120 720 – 1200 2800 – 3300<br />

3000 – 5000 3000 – 5000 AZP 150 600 – 1000 3300 – 4200<br />

Thrusters with contra-rotating propellers<br />

Underwater mountable thrusters<br />

1700 – 2200 Contaz 15 750 – 1200 3200<br />

2400 – 3000 Contaz 25 750 – 1200 3700<br />

3000 – 3700 Contaz 35 750 – 1200 4200<br />

3200 3200 UUC 305 720 3000 – 3200<br />

3800 – 4000 3800 – 4000 UUC 355 720 – 750 3500<br />

4600 – 4800 4600 – 4800 UUC 405 720 – 750 3800<br />

5200 – 5500 5200 – 5500 UUC 455 720 – 750 4100<br />

6500 6500 UUC 505 600 4200 – 4500<br />

Retractable thrusters with FPP or CPP<br />

440 440 UL 601 1500 – 1800 1300<br />

660 660 UL 901 1000 – 1800 1600<br />

880 880 UL / ULE 1201 750 – 1800 1800<br />

1200 1200 UL 1401 750 – 1800 2000<br />

1500 1500 UL / ULE 2001 750 – 1800 2300<br />

2200 2200 UL / ULE 255 900 – 1800 2800<br />

3200 3200 UL / ULE 305 750 – 1600 3000 – 3200<br />

3700 3700 UL 355 720 – 1200 3500<br />

Swing-up thrusters<br />

736 – 1000 736 – 1000 TCNS 73 1500 – 2000 1800<br />

1650 – 2000 1650 – 2000 TCNS 92 1500 – 1800 2200<br />

3000 3000 TCNS 120 720 – 750 2800<br />

750 – 1000 750 – 1000 TCNS 075 1500 – 2000 1700<br />

1665 – 2000 1665 – 2000 TCNS 100 1500 – 1800 2200<br />

Schottel GmbH<br />

Spay, Germany, online: www.schottel.de, e-mail: info@schottel.de<br />

Rudder propellers SRP<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

190 – 225 SRP 100 1800 / 2300 805<br />

260 – 315 SRP 130 1800 / 2000 1050<br />

330 – 400 SRP 150 1600 – 2100 1200<br />

500 – 640 SRP 210 1600 – 2100 1450<br />

660 – 850 SRP 240 1600 – 2100 1600<br />

700 – 920 SRP 260 1000 – 1800 1750<br />

780 – 1000 SRP 270 1600 – 2100 1800<br />

1090 – 1400 SRP 340 750 – 1800 2100<br />

1190 – 1530 SRP 360 750 – 1800 2200<br />

52<br />

5 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

Underwater mountable thrusters SRP-U<br />

Retractable thrusters SRP-R<br />

Rudder propellers with two propellers – Twin propellers STP<br />

Combi drives with two propellers – Twin propeller version SCD<br />

Combi drives single propeller version SCD<br />

Rudder EcoPeller SRE<br />

Mobile rudder propellers – Navigators NAV<br />

1280 – 1700 SRP 400 750 – 1800 2300<br />

1450 – 2000 SRP 430 750 – 1800 2400<br />

1830 – 2350 SRP 460 750 – 1200 2600<br />

2000 – 2550 SRP 490 750 – 1800 2800<br />

2030 – 2600 SRP 510 750 – 1800 2800<br />

2190 – 2800 SRP 560 750 – 1800 3000<br />

2490 – 3200 SRP 610 600 – 1800 3200<br />

2520 – 3300 SRP 630 600 – 1000 3400<br />

3270 – 4200 SRP 730 600 – 1000 3800<br />

4100 – 5270 SRP 750 3800<br />

4810 – 6190 SRP 800 4100<br />

4500 SRP 750 U 720 / 750 3800<br />

5500 SRP 800 U 720 / 750 4100<br />

330 SRP 130 R 1800 / 2000 1000<br />

490 SRP 190 R 1800 1400<br />

880 SRP 260 R 1200 – 1600 1650<br />

1300 SRP 340 R 1000 – 1600 2100<br />

1500 SRP 380 R 900 – 1200 2200<br />

2450 SRP 460 R 750 2600<br />

2500 SRP 510 RC 2100 2800<br />

3300 SRP 610 R 750 3200<br />

190 – 230 STP 100 1800 / 2300 750<br />

330 – 400 STP 150 1800 / 2100 1005<br />

470 – 560 STP 190 1800 1300<br />

660 – 790 STP 230 1600 / 1800 1400<br />

700 – 920 STP 260 1000 – 1800 1650<br />

1100 – 1410 STP 340 750 – 1800 2000<br />

1290 – 1650 STP 380 750 – 1800 2300<br />

1750 – 2250 STP 460 750 – 1800 2500<br />

2250 – 2700 SCD 560 STP 800 2650<br />

1450 – 2000 SCD 430 750 2400<br />

1850 – 2400 SCD 460 750 2600<br />

2050 – 2600 SCD 510 900 2800<br />

2800 – 3300 SCD 630 750 3400<br />

3250 – 4200 SCD 710 750 3600<br />

500 – 640 SRE 210 1500 – 2100 1550<br />

1050 – 1350 SRE 340 750 – 1800 2100<br />

1450 – 1920 SRE 430 750 – 1800 2500<br />

1750 – 2250 SRE 460 750 – 1800 2750<br />

2190 – 2800 SRE 560 750 3100<br />

2630 – 3400 SRE 640 3350<br />

3060 – 4000 SRE 700 651 3600<br />

3940 – 5000 SRE 750 4200<br />

190 – 225 NAV 100 1800 – 2300 800<br />

260 – 315 NAV 130 1800 1050<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> | 536


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

Shallow water thrusters – Pump jets SPJ<br />

All data are for guidance only and depending on the operating profile of each ship<br />

Steerprop Ltd.<br />

Rauma, Finland, online: www.steerprop.com, e-mail: steerprop@steerprop.com<br />

Basic line of azimuth propulsor<br />

310 – 370 NAV 150 1800 – 2100 1100<br />

470 – 560 NAV 190 1800 1400<br />

50 – 75 SPJ 15 1480 – 1655 660<br />

72 – 110 SPJ 22 1654 – 2194 900<br />

90 – 150 SPJ 30 1000<br />

150 – 257 SPJ 57 1337– 1531 1300<br />

250 – 420 SPJ 82 1035 – 1200 1680<br />

450 – 746 SPJ 132 1025 – 1182 2180<br />

800 – 1250 SPJ 220 994 – 1146 2700<br />

1300 – 2200 SPJ 320 833 – 970 3400<br />

2100 – 3500 SPJ 520 848 – 980 4300<br />

900 SP 10 1700 1600<br />

1250 SP 14 D 2000 1900<br />

1600 SP 20 D 2300 2150<br />

2000 SP 25 D 2550 2400<br />

2400 SP 35 D 2950 2800<br />

3400 SP 45 D 3300 3100<br />

4500 SP 50 D 3800 3600<br />

5100 SP 60 D – 3800<br />

6200 SP 70 D – 4200<br />

7000 SP 80 D – 4500<br />

Azimuth thrusters with two contra-rotating propellers<br />

900 SP 10 CRP 1800<br />

1250 SP 14 CRP 2100<br />

1600 SP 20 CRP 2400<br />

2000 SP 25 CRP 2800<br />

3000 SP 35 CRP 3200<br />

3500 SP 45 CRP 3500<br />

High efficient thrusters with contra-rotating propellers from 4,000 kW up to 22,000 kW<br />

Steerprop Azimuth Propulsors are tailored to each individual project.<br />

This chart is made for open water models and should be used only as reference.<br />

Thrustmaster<br />

Houston, Texas, USA, online: www.thrustmaster.net, e-mail: info@thrustmastertexas.com<br />

Underwater demountable azimuth thrusters<br />

L-drive azimuthing thrusters bottom mounted<br />

SP CRP ECO LM<br />

1500 TH2000ML 900 2100<br />

2000 TH2500ML 720 2360<br />

2500 – 2700 TH3000ML 720 2660<br />

3000 TH4000ML 720 2990<br />

3500 - 4000 TH5000ML 720 3350<br />

4200 – 5500 TH6000ML 720 3910<br />

6000 – 7000 TH8000ML 720 4260<br />

7500 – 8000 TH10000ML 720 4520<br />

250 TH300ML 920<br />

54<br />

7 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

Veth Propulsion<br />

Papendrecht, Netherlands, online: www.vethpropulsion.com, e-mail: info@veth.net<br />

Single propeller thrusters with Z-drive (VZ) and L-drive (VL)<br />

Thrusters with counter rotating propellers Z-drive (VZ) and L-drive (VL)<br />

Voith Turbo Schneider Propulsion GmbH & Co. KG<br />

Heidenheim, Germany, online: www.voith.com, e-mail: info@voith.com<br />

Standard thrusters with L-drive and nozzle<br />

300 TH400ML 1070<br />

400 TH500ML 1120<br />

600 TH750ML 1400<br />

800 TH1000ML 1450<br />

1000 TH1250ML 1750<br />

1250 TH1500ML 1980<br />

1500 TH2000ML 2180<br />

2000 TH2500ML 2360<br />

2500 – 2700 TH3000ML 2660<br />

3000 TH4000ML 3000<br />

3500 – 4000 TH5000ML 3350<br />

4500 – 5500 TH6000ML 3910<br />

6000 – 7000 TH8000ML 4260<br />

7000 – 8000 TH10000ML 4520<br />

154 VZ / VL-180 1800– 2000 700<br />

233 VZ / VL-200 1800 900<br />

385 VZ / VL-400 1800–2000 1130<br />

426 VZ / VL-400A 1800–2000 1030<br />

555 VZ / VL-550 1800 1250<br />

631 VZ / VL-700 1800–2000 1400<br />

968 VZ / VL-900 1600–2000 1600 – 1700<br />

1305 VZ / VL-1100 1600–2000 1800 – 1900<br />

1425 VZ / VL-1250 1600–2000 1900 – 2100<br />

1920 VZ / VL-1550 1600–2000 2200 – 2400<br />

2350 VZ / VL-1800 1500–1800 2400 – 2600<br />

180 VZ / VL-160-CR 1800 - 2000 585– 650<br />

540 VZ / VL-450-CR 1800 - 2000 1080 – 1200<br />

800 VZ / VL-700-CR 1800 1210 – 1350<br />

995 VZ / VL-900-CR 1600 – 1800 1350 – 1500<br />

1385 VZ / VL-1250-CR 1600 – 1800 1485 – 1650<br />

3500 VRP 3.5-34 720 3400 4330<br />

4500 VRP 4.5-38 720 3800 4838<br />

5500 VRP 5.5-42 600 4200 5350<br />

Voith-Schneider Propellers Blade orbit Blade length<br />

180 10EG / 65 900 1000 650<br />

260 12R4 EC / 90-1 1000 1200 912<br />

540 16R5 EC / 120-1 670 1600 1213<br />

780 18R5 EC / 150-1 570 1800 1512<br />

1000 21R5 / 150-2 700 – 1700 2100 1516<br />

1300 26GII / 165 AE45 1000 – 1800 2600 1666<br />

1500 26R5 / 195-2 720 – 1200 2600 1965<br />

1900 28R5 / 210-2 720 – 1200 2800 2115<br />

1900 28R5 / 210-2 AE50 1200 – 1600 2800 2115<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> | 558


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

Wärtsilä Corporation<br />

Helsinki, Finland, online: www.wartsila.com, e-mail: wim.knoester@wartsila.com<br />

Steerable thrusters with FPP or CPP and Z-drive<br />

Retractable thrusters as L- or Z-drive<br />

Underwater mountable thrusters<br />

Thrusters with pulling propeller<br />

2000 28R5 / 234-2 720 – 1200 2800 2355<br />

2000 28R5 ECS / 234-2 720 – 1600 2800 2355<br />

2300 30R5 / 250-2 720 – 1200 3000 2506<br />

2600 32R5 / 265-2 720 – 1200 3200 2666<br />

2600 32R5 ECS / 265-2 720 – 1200 3200 2666<br />

2500 32R5 ECS / 300-2 720 – 1200 3200 3016<br />

3400 36R6 / 265-2 720 – 1050 3600 2672<br />

3900 36R6 ECR / 285-2 720 – 1200 3600 2872<br />

3800 36R6 ECR / 300-2 720 – 1200 3600 3022<br />

900 / 1050 WST-11 750 – 1800 1942 – 1948<br />

1150 – 1350 WST-14 750 – 1800 1942 – 1948<br />

1400 / 1600 WST-16 750 – 1800 2342 – 2326<br />

1700 / 1800 WST-18 750 – 1800 2342 – 2326<br />

2050 / 2100 WST-21 750 – 1800 2542 – 2512<br />

2400 WST-24 750 – 1800 2692 – 2660<br />

2800 WST-28 720 – 1200 2862 – 2825<br />

3200 WST-32 720 – 1200 3<strong>04</strong>2 – 3000<br />

1000<br />

1200<br />

1500 / 1600<br />

2000<br />

LMT CS / FS175<br />

MNR<br />

LMT CS / FS200<br />

MNR<br />

LMT CS / FS225<br />

MNR<br />

LMT CS / FS250<br />

MNR<br />

2145 – 2435 LMT FS1510NU 1200<br />

ZF Marine Krimpen BV<br />

Krimpen aan de Lek, Netherlands, online: www.zf.com, e-mail: service.marine@zf.com<br />

Well mounted azimuth thrusters, available as L- and Z-drive<br />

1000 / 1200 1700<br />

1000 / 900 1900<br />

1000 / 900 2100<br />

750 / 720 2400<br />

2850 – 3250 LMT FS2510NU 900 3000 – 3200<br />

3650 – 4500 LMT FS3500 MNR 900 – 720 3400 – 3600<br />

2400 WST-24R 900 – 1200 2600 – 2800<br />

5500 – 6500 WST-RU 600 – 720 4200<br />

4000 – 4500 WST-45-U 600 – 720 3600<br />

4500 – 5500 WST-55-U 600 – 720 3900<br />

5500 – 6500 WST-65-U 600 – 720 4200<br />

1750 Icepod 1750 900 2050<br />

2500 Icepod 2500 900 2300<br />

4100 3500 pulling 4100<br />

200 ZF AT 2000 WM-FP 750 700<br />

300 ZF AT 3000 WM-FP 1050 1000<br />

440 ZF AT 400 WM-FP 1150 1100<br />

525 ZF AT 4000 WM-FP 1350 1300<br />

56<br />

9 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />

| Ship Technology<br />

Rated<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Rated<br />

Power Electro<br />

kW<br />

Maximum<br />

Power Diesel<br />

kW<br />

Max. Power<br />

Electro<br />

kW<br />

Type<br />

Input<br />

Speed<br />

min -1<br />

Rated<br />

Thrust<br />

kN<br />

Propeller<br />

Open<br />

mm<br />

Propeller<br />

Nozzle<br />

mm<br />

825 ZF AT 5000 WM-FP 1700 1650<br />

1200 ZF AT 6000 WM-FP 1950 1900<br />

1650 ZF AT 7000 WM-FP 2300 2200<br />

2000 ZF AT 8000 WM-FP 2500 2400<br />

Contra rotation azimuth thrusters, available as L- or Z-drive Propeller pulling Propeller pushing<br />

150 ZF AT 2000 WM-CR 700 670<br />

300 ZF AT 3000 WM-CR 1125 950<br />

385 ZF AT 400 WM-CR 1000 960<br />

435 ZF AT 4000 WM-CR 1250 1150<br />

770 ZF AT 5000 WM-CR 1400 1250<br />

Deck mounted azimuth thrusters, available as Z-drive<br />

180 ZF AT 2000 DM-FP 750 700<br />

300 ZF AT 3000 DM-FP 1050 1000<br />

440 ZF AT 400 DM-FP 1150 1100<br />

525 ZF AT 4000 DM-FP 1350 1300<br />

825 ZF AT 5000 DM-FP 1700 1650<br />

1200 ZF AT 6000 DM-FP 2100 2050<br />

Stern mounted azimuth thrusters, available as L- and Z-drive<br />

180 ZF AT 2000 SM-FP 750 700<br />

300 ZF AT 3000 SM-FP 1050 1000<br />

440 ZF AT 400 SM-FP 1150 1100<br />

525 ZF AT 4000 SM-FP 1350 1300<br />

825 ZF AT 5000 SM-FP 1700 1650<br />

1200 ZF AT 6000 SM-FP 2100 2050<br />

Retractable azimuth thrusters, available as L- and Z-drive<br />

200 ZF AT 2000 RT-FP 700<br />

300 ZF AT 3000 RT-FP 1000<br />

440 ZF AT 400 RT-FP 1150<br />

525 ZF AT 4000 RT-FP 1300<br />

825 ZF AT 5000 RT-FP 1650<br />

1200 ZF AT 6000 RT-FP 1900<br />

1650 ZF AT 7000 RT-FP 2200<br />

2000 ZF AT 8000 RT-FP 2400<br />

Zhejiang Helicetude Propulsion<br />

Zhejiang, China, online: www.helicetude.com, e-mail: sale@helicetude.com<br />

Azimuth thrusters<br />

90 – 147 MRP50 1500 – 2500 700 / 800<br />

164 – 240 MRP90 1500 – 2350 800 / 900<br />

250 – 358 MRP100 1200 – 2350 1000 – 1200<br />

372 – 480 MRP110 1200 – 2350 1300 / 1400<br />

522 – 675 MRP130 830 – 1800 1500 / 1600<br />

700 – 970 MRP165 830 – 1800 1700 / 1800<br />

1030 – 1380 MRP185 830 – 1800 2000 / 2100<br />

1425 – 1780 MRP200 750 – 1500 2200 / 2300<br />

1920 – 2250 MRP225 550 – 1200 2500 / 2600<br />

2300 – 2600 MRP245 550 – 1200 2700<br />

2750 – 3400 MRP300 550 – 1200 3300 / 3500<br />

3350 – 4500 MRP400 750 – 1000 159<br />

No claim to be exhaustive, all information without guarantee<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>04</strong> <strong>2019</strong> | <strong>2019</strong> 57 10


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Gemessen, berechnet, gemeldet<br />

In Wedel, Bremerhaven und Kiel betreibt das Bundesamt für Seeschifffahrt und<br />

Hydrographie (BSH) Messstationen für Schiffsabgase. Die Technik funktioniert offenbar<br />

gut, mit mobilen Stationen sollen die Kontrollen ausgeweitet werden, schreibt Felix Selzer<br />

Schiffskontrolle wegen möglicher<br />

Überschreitung des zulässigen Schwefelgrenzwerts<br />

im Kraftstoff: Die Polizei<br />

geht im Hafen an Bord, schaut sich die<br />

Dokumentenlage an – welcher Kraftstoff<br />

wurde gebunkert, wie war der Verbrauch,<br />

wann wurde umgestellt von HSFO auf<br />

LSFO, wenn ein Schiff von außerhalb der<br />

SECA kam? Gegebenenfalls erfolgt auch<br />

eine Sichtkontrolle des Kraftstoffs. Ergeben<br />

sich Verdachtsmomente, kann die<br />

Polizei eine Probe nehmen, die dann ins<br />

Labor geht.<br />

Der zulässige Schwefelgehalt im Schiffskraftstoff<br />

liegt global derzeit noch bei<br />

3,5% (MARPOL Annex VI), im Schwefelemissionskontrollgebiet<br />

(SECA) in der<br />

Nord- und Ostsee wurde er zum 1. Januar<br />

2015 von 1% auf 0,1% gesenkt. Schiffe<br />

müssen somit bei Einfahrt in die Zone<br />

Kraftstoff mit 0,1% Schwefelgehalt oder<br />

ein Kraftstoffreinigungssystem nutzen.<br />

Die Kontrollen an Bord sind sehr zeitund<br />

personalaufwändig. Zudem müssen<br />

sich die Beamten auch sehr gut auskennen.<br />

»Sie bekommen die Dokumente vorgelegt<br />

und müssen sich darin zurechtfinden,<br />

auch wenn es ein russisches Schiff ist.<br />

Sie müssen Unstimmigkeiten erkennen<br />

und wissen, wo sie im Pipelinesystem des<br />

Schiffs eine Probe nehmen müssen«, sagt<br />

Andreas Weigelt, Leiter des Schiffsabgasmessnetzes<br />

des BSH. Darum könne nur<br />

ein kleiner Teil der ankommenden Schiffe<br />

überhaupt kontrolliert werden. 2017 wurden<br />

im Hamburger Hafen von 10.000 Anläufen<br />

450 Einheiten überprüft.<br />

Wie also kann die Zahl der überprüften<br />

Frachter erhöht werden? »Was wäre denn,<br />

wenn jedes Schiff eine Flagge hätte, welche<br />

die Qualität des Kraftstoffs anzeigt?<br />

Das Schöne ist: das machen die Schiffe bereits,<br />

nämlich mit der Abgasfahne«, sagt<br />

Weigelt. Daher betreibt das BSH Messstationen<br />

an ausgesuchten Stellen.<br />

Blowing in the wind<br />

Das Schiff kommt an der Messstation<br />

vorbei, die Abgasfahne wird vom Wind<br />

zum Sniffer transportiert, es werden unter<br />

anderem Schwefeldioxid und Kohlendioxid<br />

gemessen. Aus dem Verhältnis<br />

der beiden Abgasbestandteile lassen<br />

sich Rückschlüsse auf den Schwefelgehalt<br />

im Kraftstoff ziehen. »Zwar verdünnt<br />

sich die Abgasfahne auf dem Weg vom<br />

Schornstein bis zur Messstation, aber so<br />

wie sich Schwefel verdünnt, verdünnt sich<br />

auch Kohlenstoff. So kann man in der<br />

Mitte der Abgasfahne genau so messen,<br />

wie am Rand«, erklärt Weigelt.<br />

Die Fernmessung liefert später der<br />

Wasserschutzpolizei einen Anfangsverdacht<br />

für weitere Kontrollen eines auffälligen<br />

Schiffs. Der Messwert selbst<br />

taugt nicht als gerichtlich verwertbarer<br />

Beweis, gibt aber der Polizei die Legitimation,<br />

an Bord eine Probe zu nehmen.<br />

Wird bei der Kraftstoffanalyse im Labor<br />

eine Überschreitung des Schwefelgehalts<br />

festgestellt, die BSH-Messung also bestätigt,<br />

werden Sanktionen verhängt. Je<br />

nach Umfang der Überschreitung erfolgt<br />

die Einstufung als Ordnungswidrigkeit<br />

oder Straftat. Für Ordnungswidrigkeiten<br />

ist das BSH zuständig, um Straftatbestände<br />

kümmert sich die Staatsanwaltschaft.<br />

Die Bußgelder bewegen sich im Rahmen<br />

von wenigen hundert Euro für kleine<br />

Fehler wie falsche Dokumentation<br />

bis hin zu mehreren zehntausend Euro,<br />

wenn etwa in der ECA mit HSFO gefahren<br />

wurde. »Die Strafverfolgung richtet<br />

sich dabei nicht gegen die Reederei, sondern<br />

gegen die verantwortlichen Personen<br />

an Bord, also gegen den Kapitän oder<br />

den 1. Offizier«, erklärt der BSH-Mann.<br />

Damit es soweit kommen kann, müssen<br />

die im Freien stehenden Stationen<br />

zunächst überhaupt die Abgasfahnen<br />

abbekommen. »Wenn der Wind von der<br />

falschen Seite kommt, sieht man nichts.<br />

Daher positionieren wir unsere Messstationen<br />

strategisch so, dass wir die Hauptwindrichtung<br />

ausnutzen«, erklärt der<br />

Wissenschaftler. Wedel sei in dieser Hinsicht<br />

ein sehr guter Messstandort.<br />

Die Messungen dort begannen schon<br />

2014 im Rahmen eines Forschungsprogramms<br />

und wurden dann in eine<br />

Routinemessung überführt. Im Schnitt<br />

An den Abgasmessstationen des BSH<br />

(hier Bremerhaven) sinkt die Quote<br />

auffälliger Schiffe<br />

© BSH<br />

58 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>04</strong> <strong>2019</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

werden hier 3.000 bis 4.000 Abgasfahnen<br />

pro Jahr gemessen. »Verglichen mit<br />

450 Schiffen, die die Polizei im Jahr in<br />

Hamburg kontrollieren kann, ist das<br />

schon eine deutlich größere Stichprobe«,<br />

sagt Weigelt.<br />

Nach dem Vorbild von Wedel sind auch<br />

die anderen Stationen des BSH aufgebaut.<br />

In Bremerhaven am Nordende des Containerterminals<br />

fahren die Schiffe in einer<br />

Entfernung von 200 bis 400 m vorbei,<br />

so wie in Wedel, auch die technische Ausstattung<br />

ist sehr ähnlich. Die Kieler Station<br />

steht auf dem Gelände eines Munitionslagers<br />

der Bundeswehr in Laboe am<br />

Ostufer der Kieler Förde, nördlich des<br />

Eingangs zum Nord-Ostsee-Kanal. »So<br />

können wir bei Westwind – und meistens<br />

haben wir Westwind – den gesamten<br />

Verkehr, der nach Kiel geht, aber auch<br />

den Verkehr durch den Nord-Ostsee-Kanal,<br />

messen«, erklärt Weigelt.<br />

Abstract: Tested, calculated, reported – German ship emissions testing a success<br />

The German maritime authority (BSH) operates ship emissions testing facilities in<br />

Wedel (near the port of Hamburg), Bremerhaven and Kiel. The »sniffers« detect ship<br />

exhaust gases, calculate the fuel’s original sulphur content based on certain exhaust<br />

gas components and – if a violation of SECA-legislation is likely – automatically notify<br />

the police, which is then authorized to inspect the vessel. Air quality has measurably<br />

improved since the programme start, numbers of suspicious vessels are below 1 %.<br />

BSH plans to install mobile sniffers on research and coast guard vessels in the future.<br />

Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

Schwefelgehalt wird errechnet<br />

Schiffsabgase verraten sich am deutlichsten<br />

durch Spitzen bei NO- und NO2-Werten.<br />

Der Hintergrundwert in der Luft<br />

liegt in der Regel bei +/- 0 ppb (parts per<br />

billion). Trifft eine Schiffsabgasfahne<br />

das Messgerät, steigt dieser Wert je nach<br />

Verdünnung auf 80, 100, 200, 300 oder<br />

400 ppb an. Der Anstieg ist auch beim<br />

Kohlendioxid und, falls ein Schiff schwefelhaltigen<br />

Kraftstoff einsetzt, auch am<br />

Schwefeldioxid zu sehen. Gleichzeitig ist<br />

ein Abbau von Ozon zu erkennen. Schiffe<br />

emittieren hauptsächlich Stickstoffmonoxid<br />

(NO). Altert die Abgasfahne,<br />

holt sich das NO ein Sauerstoffatom vom<br />

Ozonmolekül (O3) und wird zu NO2.<br />

Aus den gemessenen Werten errechnen<br />

die Wissenschaftler den Schwefelgehalt<br />

des Kraftstoffs, indem sie den SO2-<br />

durch den CO2-Wert teilen und dann mit<br />

einem Faktor multiplizieren, der sich aus<br />

verschiedenen Annahmen (z.B. Kraftstoff<br />

besteht zu 87% aus Kohlenstoff) und diversen<br />

Fakten (z.B. ein Schwefelatom hat<br />

anderes Molekulargewicht als ein Kohlenstoffatom)<br />

zusammensetzt.<br />

Die Zuordnung von Abgaswerten zu<br />

einzelnen Schiffen erfolgt per AIS. Die<br />

Schiffsbewegungen vor der Station werden<br />

aufgezeichnet, zusätzlich wird die<br />

Zugbahn der Abgasfahne anhand der<br />

Windrichtung und -geschwindigkeit berechnet.<br />

Im Falle einer eindeutigen Zuordnung<br />

geht eine E-Mail an die Wasserschutzpolizei<br />

mit Messwert und<br />

Schiffsidentität – alles automatisch.<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 59


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

NO x<br />

Stickoxide oder NO x sind Teil von MARPOL, Tier I, II und III. Ab 2021 wird es in<br />

Nord- und Ostsee NO x -Kontrollgebiete (NECA) geben. Die Grenzwerte gelten<br />

dann aber nur für Neubauten, ansonsten gilt ein Bestandsschutz. Die NO x werden<br />

bereits heute von den Sniffern des BSH gemessen. Allerdings sind die Tier-Regelungen<br />

der IMO schiffsspezifisch. Pro kW Leistung einer Schiffsmaschine darf eine<br />

gewisse Menge an Stickoxid ausgestoßen werden. »Wir messen zwar die NO x in<br />

den einzelnen Abgasfahnen, wissen aber nicht, wie viel ein bestimmtes Schiff davon<br />

emittieren darf«, erklärt Andreas Weigelt vom BSH. »Zudem spielen noch andere<br />

Faktoren eine Rolle: fährt das Schiff gegen oder mit dem Strom, unter welcher Last<br />

läuft die Maschine in dem Moment, von wo kommt der Wind?« Der Stickstoff<br />

kommt aus der Atmosphäre und nicht aus dem Tank, NO x entsteht also erst bei<br />

der Verbrennung. »Wir arbeiten dran, es gibt noch viel Forschungsbedarf«, sagt<br />

Weigelt. Im Mai startet dazu ein neues Forschungsprojekt mit BSH-Beteiligung.<br />

Typisches Bild einer Abgasmessung; die Ausschläge bei den<br />

Schadstoffwerten zeigen das Vorbeifahren eines Schiffs an<br />

Bisher werden die Messstationen routinemäßig<br />

in Wedel, Bremerhaven und<br />

Kiel betrieben, außerdem will das BSH<br />

eine mobile Messstation einsetzen, einen<br />

Pkw-Anhänger mit einem Messgerät.<br />

So kann man je nach Windrichtung<br />

den Standort wechseln. Mit dem Neubau<br />

des Forschungsschiffs »Atair« bekommt<br />

das BSH zudem noch eine mobile Abgasmessanlage<br />

auf dem Wasser. So könnten<br />

in der Kadettrinne oder in der Deutschen<br />

Bucht Messungen erfolgen, allerdings<br />

werde das nur eine von ganz vielen Aufgaben<br />

der »Atair« sein, sagt Weigelt. »Wir<br />

befinden uns aber auch in Gesprächen<br />

mit der Bundespolizei See, ob wir nicht<br />

auf deren Schiffen ebenfalls Abgasmessstationen<br />

montieren.«<br />

Statistik der Ordnungswidrigkeiten<br />

MARPOL<br />

Annex VI<br />

Deutschland ist mit der 2014 in Wedel<br />

in Betrieb gegangenen Station einer der<br />

Vorreiter in Europa. Die Belgier messen<br />

Schiffsabgase vor ihrer Küste vom Flugzeug<br />

aus, die Niederländer im Hafen Rotterdam<br />

mit ähnlichen Vorrichtungen wie<br />

in Deutschland. In Dänemark wird an<br />

der Öresund- und der großen Beltbrücke<br />

gemessen, außerdem gibt es Hubschrauber-Kampagnen.<br />

Die Schweden<br />

haben sich am Hafeneingang von Göteborg<br />

positioniert, messen aber auch mit<br />

Flugzeugen über See, in Finnland wurde<br />

ebenfalls ein Messnetz mit fünf Stationen<br />

eingerichtet.<br />

Die Messwerte aus Wedel zeigen, dass<br />

der weit überwiegende Teil der Schiffe<br />

sich an die Vorgaben hält. Direkt nach<br />

MARPOL<br />

Annex VI<br />

MARPOL<br />

Annex VI<br />

2015 Gesamt 2015 2016 Gesamt 2016 2017 Gesamt 2017<br />

Kontrollen WSP der Küstenländer 2.208 9.538 1.982 8.639 1.658 8.249<br />

Festgestellte Verstöße 430 1.720 484 1.780 401 1.612<br />

Verwarnungsgelder bis zu 55 € 186 966 201 797 183 791<br />

Ordnungswidrigkeiten-Verfahren 175 351 198 359 95 213<br />

Bußgelder 166 305 123 230 186 267<br />

Summe (€) 83.762,00 132.952,00 50.725,00 114.223,00 34.590,00 81.117,00<br />

Einstellungen 25 90 56 89 24 33<br />

Messstation Wedel<br />

2015 2016 2017 2018<br />

<strong>2019</strong><br />

(Jan-Feb)<br />

Analysierte Abgasfahnen 3.479 4.271 4.432 3.643 855<br />

Verdächtig gemessen 69 62 33 9 2<br />

Quote verdächtiger Schiffe 1,98% 1,45% 0,74% 0,27% 0,23%<br />

Anzahl MARPOL VI<br />

Inspektionen (Hamburg)<br />

425 456 415 – –<br />

Bremerhaven<br />

2017<br />

(Aug-Dez) 2018 <strong>2019</strong><br />

(Jan-Feb)<br />

1.216 2.445 664<br />

5 3 2<br />

0,41% 0,12% 0,30%<br />

393<br />

Kiel / Laboe<br />

2018 <strong>2019</strong><br />

(Mai-Dez) (Jan-Feb)<br />

1.557 533<br />

46 0<br />

2,95% 0,00%<br />

© BSH<br />

Einführung der verschärften SECA-<br />

Grenzwerte von 2014 auf 2015 waren 2%<br />

der vom BSH gemessenen Schiffe auffällig<br />

– mit 3.000 bis 4.000 im Jahr eine repräsentative<br />

Stichprobe. »Diese Zahl ist<br />

seitdem kontinuierlich nach unten gegangen<br />

und liegt nun deutlich unter 1%«,<br />

erklärt Weigelt.<br />

Während die Peak-Höhen am Sniffer in<br />

Wedel für den Übergang 2014/2015 kaum<br />

Veränderungen für die Stickoxide zeigen,<br />

gibt es klare Unterschiede bei den<br />

SOx-Werten vor und nach Inkrafttreten<br />

der SECA-Regelung. »Wir messen<br />

beim Schwefeldioxid einen Rückgang<br />

um 50 bis 70%, das ist eine physikalisch<br />

messbare Verbesserung der Luftqualität,<br />

diese Grenzwertverschärfung bringt also<br />

wirklich etwas«, so Weigelt. Dies habe<br />

man auch anhand der 2014/2015 projektweise<br />

auf der Insel Neuwerk installierten<br />

Messstation nachvollziehen können.<br />

Befinden sich zum selben Zeitpunkt<br />

zwei Schiffe im Erfassungsbereich des<br />

Sniffers, kann der Computer die Abgasfahne<br />

nicht eindeutig zuordnen. Dann<br />

geht keine automatische E-Mail an die<br />

Wasserschutzpolizei, sondern ans BSH.<br />

»Der Operator versucht dann mit seiner<br />

Erfahrung eine Zuordnung zu ermöglichen«<br />

sagt Weigelt, das gelinge auch, es<br />

sei aber auch schon vorgekommen, dass<br />

es nicht möglich gewesen sei. »Wir haben<br />

dann die Wasserschutzpolizei angerufen<br />

und die Situation erklärt. Da es<br />

aber nicht eindeutig genug war, wurde<br />

die Information verworfen. In dem Fall<br />

hat das Schiff also Glück gehabt. Diese<br />

Situationen kommen jedoch äußerst selten<br />

vor, bisher zwei Mal bei knapp über<br />

23.000 Messungen.« n<br />

60<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

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Leitungen hervorragend einsetzbar. Gute<br />

Korrosionsbeständigkeit gepaart mit einfacher<br />

Verarbeitbarkeit zeichnen diese Fülldrähte<br />

aus.<br />

Unter dem Namen „diamondspark“ finden<br />

Sie unsere nahtlosen Fülldrähte, mit denen<br />

die Schweißer das ultimative Präzisionswerkzeug<br />

für die anspruchsvollsten Schweißanwendungen<br />

haben. Diese Drähte erfüllen<br />

alle Anforderungen für hohe Produktivität<br />

und sind auf Grund des nahtlosen Designs<br />

extrem resistent gegen die Aufnahme von<br />

Feuchtigkeit aus der Umgebungsatmosphäre.<br />

Die damit verbundene Gefahr von Porenbildung<br />

kann auf diese Weise ausgeschlossen<br />

werden. Die schlackeführenden Produkte wie<br />

z.B Böhler Ti 46 T­FD sind ausgezeichnet in<br />

der Zwangslage verarbeitbar. Die Metallpulverfülldrähte,<br />

die vorwiegend automatisiert<br />

verwendet werden, zeigen höchste Produktivität<br />

bei sehr sauberer Nahtoberfläche, was<br />

die Nahtreinigung minimiert. Hier ist das<br />

Produkt BÖHLER HL 51 L­MC besonders<br />

hervorzuheben, weil es neben ausgezeichneter<br />

Schweißeigenschaften auch noch sehr<br />

gute Zähigkeitseigenschaften zeigt.<br />

Sehen Sie hier die Hauptvorteile, die Ihnen<br />

Böhler Welding in Schiffbau bieten kann:<br />

» Komplettes Produktsortiment von<br />

Stabelektroden und Fülldrähten in allen<br />

Legierungs­ und Festigkeitsklassen<br />

» Hervorragende mechanische Eigenschaften<br />

und Korrosionsbeständigkeit im Schweißgut<br />

» Beständigkeit gegen Feuchtigkeitsaufnahme<br />

bei sämtlichen nahtlosen Fülldrähten<br />

» Verlässlich konstante Schweißeigenschaften<br />

» Glatte Nahtoberfläche<br />

» Wenig bis keine Spritzerbildung<br />

» Minimale Nahtnachbearbeitung<br />

» Gesteigerte Produktivität bei Verwendung<br />

von Fülldrähten<br />

Sie sind interessiert?<br />

Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.<br />

Besuchen Sie ganz einfach<br />

unsere Webseite:<br />

www.voestalpine.com/welding<br />

Dort stehen Ihnen verschiedene Broschüren<br />

und Factsheets zum Download<br />

zur Verfügung oder nutzen Sie unsere<br />

Produktsuche für Ihre individuelle Anwendung.<br />

Bei Rückfragen zu unserem Fülldrahtsortiment<br />

können Sie sich gerne an unseren<br />

Experten Michael Staber wenden:<br />

Michael.staber@voestalpine.com<br />

Anzeige<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 61


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Bislang gibt es nur zwei<br />

ECAs für Stickoxide<br />

© DNV GL<br />

SCR, EGR – Optionen gegen NO x -Emissionen<br />

Bei allem Trubel um Schwefeloxide und Scrubber rückt die vorgegebene Reduzierung von<br />

Stickoxid-Emissionen (NO x ) fast etwas in den Hintergrund. Eine geografische Ausdehnung<br />

ist nicht unwahrscheinlich. Die Technik ist verfügbar. Von Michael Meyer<br />

Wie für SOx gilt auch für NO x : Alternative<br />

Antriebsarten wie LNG,<br />

Wasserstoff, Methanol oder gar Batterien<br />

bieten großes bis sehr großes Einsparpotenzial.<br />

Doch wer nicht willens oder in<br />

der Lage ist, seinen Schiffsbetrieb komplett<br />

umzustellen und stattdessen auf traditionellen<br />

Kraftstoff setzt, muss auf die<br />

Ausrüstung achten.<br />

Die Anfang 2016 in Kraft getretene<br />

IMO-Regulierung fordert, dass alle<br />

Schiffe mit Kiellegung ab 2016 und einer<br />

Mindest-Motorleistung von 130 kW<br />

die Tier-III-Bestimmung von 80% weniger<br />

NO x -Emissionen erfüllen müssen.<br />

Zumindest, wenn das Schiff in einer entsprechenden<br />

Schutzzone (ECA) fährt.<br />

Bislang gibt es diese nur in Nordamerika,<br />

für Schiffe mit Kiellegung nach<br />

2010, und in der Ostsee mit Kiellegung<br />

nach 2021.<br />

Die in der Regel als passende Alternativen<br />

genannten Technologien zur NO x -<br />

Reduktion sind EGR und SCR: Exhaust<br />

Gas Recirculation und Selective Catalytic<br />

Reduction. Beides gilt als ausgereift.<br />

Die Regulierung stellt die Schifffahrt<br />

nicht prinzipiell vor große Schwierigkeiten,<br />

meinen Experten wie Fabian Kock,<br />

Head of Environmental Certification bei<br />

der Klassifikationsgesellschaft DNV GL:<br />

»Aus technologischer Perspektive ist das<br />

kein Problem. Die Technik ist seit Jahren<br />

in anderen Branchen erprobt.«<br />

Eine allgemeine Empfehlung für EGR<br />

oder SCR gibt es nicht. »Jeder Reeder<br />

muss das je nach Flotte entscheiden.<br />

Wichtig ist der Vergleich von Betriebskosten<br />

(OPEX), Kapitalkosten (CAPEX)<br />

und dem verfügbaren beziehungsweise<br />

nötigen Raum an Bord«, sagt Kock.<br />

Bei SCR – installiert vor oder nach dem<br />

Turbolader des Dieselmotors – muss Urea<br />

an Bord vorgehalten werden. Ein Urea-<br />

Wasser-Gemisch wird in den Abgas-<br />

Strom geleitet.<br />

Der Urea-Verbrauch liegt bei ungefähr<br />

5 bis 8% des Kraftstoffverbrauchs. Wenn<br />

der Preis in die Nähe des Diesel-Preises<br />

kommt – im Moment sind das ungefähr<br />

50% – können die Kosten um rund 2,5 bis<br />

4% steigen. Als Vorteil von SCR wird bei<br />

DNV GL unter anderem angeführt, dass<br />

Effizienz und nicht zuletzt die Lebensdauer<br />

der Maschine nicht wesentlich beeinträchtigt<br />

werden. Zudem werden keine<br />

Rückstände (Sludge) produziert und<br />

entsprechend müssen keine Abgabe-Vorschriften<br />

beachtet oder Aufbereitungsanlagen<br />

installiert werden.<br />

EGR-Systeme gelten als interne Systeme<br />

und nicht als Nachbehandlungssysteme.<br />

Ein Teil der Abgase wird gereinigt,<br />

gekühlt und wieder zurückgeleitet. Sie<br />

führen aber zu einem höheren Verbrauch,<br />

weil dem Motor Sauerstoff entzogen wird,<br />

um weniger Stickoxide entstehen zu lassen.<br />

Weniger Sauerstoff ist allerdings der<br />

Verbrennung abträglich. Bei DNV GL geht<br />

man von 2 bis 3% höherem Verbrauch aus.<br />

Auch ist die Sludge-Entsorgung notwendig.<br />

Zudem gebe es geringere Erfahrungswerte.<br />

Allerdings könnten EGR-Systeme<br />

unkomplizierter auf Schiffen verwendet<br />

werden, die mit Schweröl und Scrubber<br />

fahren, heißt es bei der Klassifikationsgesellschaft,<br />

der Platzbedarf sei kleiner, weil<br />

die Anlage größtenteils in den Motor integriert<br />

werde, und auch die OPEX geringer<br />

seien als bei SCR-Systemen.<br />

»Der Trend geht dahin, für Hauptmaschinen<br />

mit großen 2-Taktern eher EGR<br />

zu wählen und für Hilfsdiesel SCR. Das<br />

ist auch eine Platzfrage, SCR für Zweitakter<br />

sind sehr groß«, sagt Kock.<br />

Eine Empfehlung hat er jedoch parat.<br />

Lasse man das SCR-System nicht am<br />

Prüfstand zertifizieren, sondern erst nach<br />

Einbau an Bord, könnten Schwierigkeiten<br />

auftreten. »Einige Werften haben das<br />

gemacht. Viele wissen nicht, dass dann<br />

auch onboard-Messungen durchgeführt<br />

werden. Das ist aufwendig und es könnte<br />

passieren, dass man erst nach der Installation<br />

Mängel feststellt.«<br />

Wichtig könnte werden, dass Stickoxiden<br />

schon bald eine größere Bedeutung<br />

zukommt. Eines der wichtigsten Seegebiete<br />

könnte zu den bestehenden ECAs<br />

stoßen, meint Kock: »China arbeitet daran,<br />

es könnte bald die Einrichtung einer<br />

NO x -ECA bei der IMO beantragen.« n<br />

62<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Trend geht zu Hybrid-Scrubbern<br />

Abgasreinigungsanlagen können helfen, die IMO-Vorgaben zum<br />

Schwefeldioxid im Kraftstoff einzuhalten. Aus Umweltschutzgründen<br />

setzen viele Reedereien auf eine Hybrid-Technologie<br />

© Bilfinger<br />

Ab 2020 gilt bekanntlich weltweit ein<br />

Schwefelgrenzwert im Kraftstoff von<br />

0,5%. Nach Angaben des Verbands Deutscher<br />

Reeder (VDR) sind davon weltweit<br />

rund 50.000 Handelsschiffe betroffen.<br />

Entschwefelungsanlagen können hier<br />

helfen. Sie senken die Schwefeldioxidkonzentration<br />

im Abgas so deutlich wie<br />

beim Betrieb mit schwefelarmen Kraftstoffen<br />

wie Marinediesel oder LNG, die<br />

vergleichsweise teuer sind.<br />

Vor allem Nass-Abgaswäscher sind heute<br />

im Einsatz. Zur Reinigung wird Seeoder<br />

Frischwasser verwendet. Das Prinzip<br />

ist jedoch immer gleich. Abgase werden<br />

mit dem Wasser in Kontakt gebracht, um<br />

den Reinigungsprozess auszulösen.<br />

Beim sogenannten Open Loop Scrubber<br />

werden die Abgase durch die natürliche<br />

Alkalität des Seewassers im<br />

Durchlaufverfahren gewaschen und<br />

das Prozesswasser unter Einhaltung der<br />

IMO-Vorgaben wieder ins Meer geleitet.<br />

Das Closed-Loop-Verfahren ist ein geschlossener<br />

Kreislauf, bei dem zusätzlich<br />

Natriumhydroxid oder Magnesiumhydroxid<br />

zur Neutralisierung der Schwefelsäure<br />

eingesetzt wird. Das Prozesswasser<br />

wird aufbereitet und in einem Tank gespeichert.<br />

Hybrid Scrubber kombinieren<br />

das offene und geschlossene System. Sie<br />

sind damit vor allem für solche Gebiete<br />

geeignet, in denen Open-Loop-Systeme<br />

verboten sind.<br />

Scrubber zeichnen sich durch geringe<br />

Betriebskosten sowie hohe Umweltfreundlichkeit<br />

und Anlagenverfügbarkeit<br />

aus. Die Amortisation liegt zwischen<br />

zwölf Monaten und zweieinhalb Jahren.<br />

Bilfinger verfügt seit Jahrzehnten über<br />

Erfahrung in der Rauchgasentschwefelung.<br />

Inzwischen wurde das Know-how<br />

auf die Hochseeschifffahrt übertragen<br />

und verfahrenstechnisch an die maritimen<br />

Gegebenheiten sowie das zu reinigende<br />

Rauchgas angepasst. Das Unternehmen<br />

bietet sowohl Open-Loop- als<br />

auch Hybrid-Systeme für die Nachrüstung<br />

und Erstausstattung an. Aus Umweltschutzgründen<br />

geht der Trend eindeutig<br />

in Richtung Hybridtechnologie.<br />

Denn immer mehr Länder verbieten das<br />

Einleiten der belasteten Waschwasser in<br />

ihren Küstengebieten.<br />

Zu den Kunden gehört auch die Bremer<br />

Reederei Carl Büttner: 2016 baute<br />

Bilfinger in den Tanker »Aurelia« einen<br />

Multi-Stream-Scrubber mit Hybrid-System<br />

ein. Nach nur<br />

drei Monaten Testphase<br />

wurde die<br />

Wirksamkeit des<br />

Scrubbers mit dem<br />

»International Air<br />

Pollution Prevention<br />

Certificate« bestätigt.<br />

Das Auftragsvolumen<br />

für maritime Rauchgasreinigung<br />

wuchs bei Bilfinger auf mittlerweile<br />

mehr als 100 Mio. €. Insgesamt 70 Schiffe<br />

werden in den kommenden Jahren nachgerüstet.<br />

Um dem erwarteten Bedarf gerecht<br />

zu werden, werden aktuell Fertigungspartner<br />

in Asien aufgebaut.<br />

Das Geschäftsmodell von Bilfinger basiert<br />

auf dem Turn-Key-Konzept: Von der<br />

Entwicklung über die Fertigung bis zur<br />

Wartung bietet das Unternehmen alles<br />

aus einer Hand. So werden kostenintensive<br />

Schnittstellen reduziert. Zudem werden<br />

die Entschwefelungsanlagen »customized«<br />

konzipiert.<br />

Autoren: Karsten Knipper,<br />

Head of Maritime Solutions<br />

Andreas Breeger, Head of Sales Maritim<br />

Bilfinger Engineering & Technologies<br />

Entschwefelungsanlagen senken die Schwefeldioxidkonzentration<br />

im Abgas so deutlich wie beim Betrieb mit schwefelarmen<br />

Kraftstoffen (Marinediesel, LNG), die vergleichsweise teuer sind<br />

© Bilfinger<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 63


Tech-Hub<br />

HELMUT FISCHER GMBH<br />

Der neue »<strong>HANSA</strong> Tech-Hub«<br />

Ab sofort in jeder <strong>HANSA</strong>-Ausgabe unser neuer Service: Im »Tech-Hub« berichten wir<br />

über technologische Lösungen und Produkte aus allen Sparten der maritimen Industrie.<br />

Übersichtlich, umfassend, unabhängig.<br />

Sie schicken uns Ihre Unternehmensnachrichten, Personalien, Aufträge, Neuheiten<br />

an redaktion@hansa-online.de. Wir sichten, verarbeiten, veröffentlichen.<br />

Neue MMS Inspection Serie für Korrosionsschutz<br />

Das in Sindelfingen ansässige Messtechnik-Unternehmen<br />

Helmut Fischer hat eine neue MMS Inspection<br />

Serie auf den Markt gebracht. Die<br />

geräte sind auf Inspektionen im<br />

Korrosionsschutz zugeschnitten.<br />

Die Serie besteht aus einem Dreierset,<br />

abgedeckt werden damit<br />

Schichtdickenmessung, Überprüfung<br />

des Oberflächenprofils und<br />

die Ermittlung des Taupunkts.<br />

Nach Angaben des Unternehmens<br />

erfüllen die Geräte bezüglich der<br />

Staub- und Wasserresistenz die<br />

Wir freuen uns auf Ihre News!<br />

Schutzklasse IP65. Auf der Hannover Messe will die Helmut<br />

Fischer GmbH die Serie weiter am Markt etablieren.<br />

Man habe die Produkte auf eine<br />

leichte Handhabung getrimmt,<br />

etwa durch eine sichere Ein-Hand-<br />

Bedienung und ein kontraststarks,<br />

sich automatisch drehendes Display<br />

für jeden Blickwinkel, heißt<br />

es. Bei der Schichtdickenmessung<br />

kann das Modell MMS Inspection<br />

DFT High dem Hersteller zufolge<br />

automatisch die richtige Messemethode<br />

wählen.<br />

© Helmut Fischer<br />

LNG-UMBAU<br />

Hapag-Lloyd beauftragt Hamburger Ingenieurbüro<br />

Technolog Services hat den Zuschlag für die Konstruktion<br />

im Zusammenhang mit der weltweit ersten LNG-<br />

Umrüstung eines Großcontainerschiffes bekommen. Bereits<br />

in der Vorphase zur Umrüstung der »Sajir« von<br />

Hapag-Lloyd war Technolog in das Pilotprojekt mit technischen<br />

Beratungsleistungen eingebunden. Nun übernehmen<br />

die Hamburger auch die gesamte Umbaukonstruktion<br />

für die chinesische Hudong-Zhonghua Werftengruppe<br />

mit der ausführenden Reparaturwerft Huarun Dadong Dockyard<br />

(HRDD). Die »Sajir« werde als Demonstrator Vessel<br />

den Maßstab für künftige deartige Umrüstungen sein, so<br />

Technolog-Geschäftsführer Hans-Jürgen Voigt. Alle für die<br />

Klassifikationsgesellschaft DNV GL relevanten Zeichnungen,<br />

Dokumente und Zertifikate werden in Abstimmung<br />

mit dem Fleet Management von Hapag-Lloyd angefertigt.<br />

Die Vorfertigung des LNG-Tanks und kryogenen Gas-<br />

Komponenten sowie der spätere Schiffsumbau wird von<br />

einem Team von Technolog und Hapag-Lloyd überwacht.<br />

© Norsepower<br />

NORSEPOWER<br />

Approval für Flettner Rotoren<br />

Flettner-Rotoren von Norsepower<br />

sind als erster windbasierter Hilfsantrieb<br />

erstmals vom DNV GL zugelassen<br />

worden. Zwei dieser Rotoren sind auf einem<br />

Maersk-Tanker installiert. Die Typprüfung<br />

ist nach einer Designbewertung<br />

der 30 m hohen Norsepower-Rotorsegel erfolgt,<br />

die auf dem LR2-Tanker »Maersk Pelican«<br />

installiert sind. Die Zertifizierung<br />

bescheinigt dem System, in »allen Betriebssituationen«<br />

technisch sicher zu sein.<br />

Die Rotoren wurden bereits auf drei Schiffen<br />

installiert und haben inzwischen mehr<br />

als 35.000 Betriebsstunden erreicht. Dabei<br />

wurden bislang mehr als 4.500 t CO2 eingespart.<br />

Zudem liegt die nachgewiesene<br />

Kraftstoffeinsparung bei bis zu 20%. Die<br />

Zulassung gibt Reedern, Betreibern und<br />

Charterern eine gewisse Sicherheit bei Investitionen<br />

in die Rotorsegellösung.<br />

64<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Tech-Hub<br />

© Wärtsilä<br />

WÄRTSILÄ<br />

Hybrid-Mehrzweckschiff für die Antarktis<br />

Wärtsilä hat den Design-Auftrag für ein modernes Mehrzwecktransportschiff<br />

erhalten, das das norwegische Unternehmen Aker BioMarine bei CIMC Raffles in<br />

China bauen lässt. Der 20.300-dwt-Neubau ist 168 m lang, soll in der Antarktis eingesetzt<br />

werden und dort Nachschub und Flüssigkeiten transportieren sowie Produkte<br />

von Fischereifahrzeugen. Das Schiff wird den Polar Code der IMO erfüllen. Der finnische<br />

Technologiekonzern wird den Mehrzwecktransporter auch mit einem umfassenden<br />

Paket integrierter Antriebs- und Hybridlösungen zusammenstellen, um einen<br />

effizienten und umweltschonenden Betrieb zu gewährleisten. Dazu zählt der Viertaktmotor<br />

W31 von Wärtsilä sowie zwei W20-Motoren als Hilfsantriebe. Alle Motoren<br />

werden mit einem Nox-Reduzierer (NOR) der Finnen ausgestattet, um Stickoxidemissionen<br />

im Dieselbetrieb zu vermeiden. Der Neubau soll 2021 einsatzbereit sein.<br />

ABB<br />

Fähre spart 18 % Energie<br />

ABB ist es gelungen, mit seiner Lösung für Kühlungsoptimierung<br />

von Passagierschiffen 18% des<br />

Energieverbrauchs an Bord der Fähre »La Suprema«<br />

einzusparen. Das Ziel für die Optimierung der<br />

Kältemaschine lag urspünglich bei 10% Energieeinsparung.<br />

Die ersten Ergebnisse zeigen nun, dass der<br />

Stromverbrauch an Bord der »La Suprema« um 18%<br />

gesenkt werden kann. Damit kann die Reederei jeden<br />

Monat 70 MWh Strom einsparen, was einer jährlichen<br />

Einsparung von bis zu 77.000 € entspricht. Der<br />

Energieverbrauch wurde in Echtzeit über ein Online-Dashboard<br />

dargestellt, die Optimierung zeigte<br />

konsequent direkte Einsparungen.<br />

COATINGS<br />

Nippon Paint will wachsen<br />

Nippon Paint Marine will in neue Regionen vordringen<br />

und vorhandene Marktsegmente stärken. Der<br />

Nahe Osten rückt ins Blickfeld, in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten wird ein Büro eröffnet. Seit der<br />

Gründung im Jahr 2016 haben Nippon Paint Marine<br />

(Europe) und ihre Tochter Nippon Paint Marine<br />

(Turkey) den Umsatz um mehr als ein Drittel steigern<br />

können. Großen Anteil daran hat das kraftstoffsparende<br />

Antifoulingprodukt A-LF Sea, insbesondere in<br />

den Segmenten LNG/LPG und Kreuzfahrtschiffe. Seit<br />

der Markteinführung der auf Hydrogelbasis basierenden<br />

reibungsarmen Beschichtung sind damit mehr als<br />

3.000 Schiffe versehen worden.<br />

NEU<br />

FAR-2xx8 Serie<br />

Neues von den Radar-Experten<br />

Fast Target Tracking<br />

S-Band auch als Solid State verfügbar<br />

Neues Antennendesign – und Technik<br />

Wide Screen kompatibel<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 65


Tech-Hub<br />

<strong>HANSA</strong> TECH-HUB<br />

PROPELLERS & GEARBOXES<br />

Finnøy invests in future product development<br />

Norway- based Finnøy Gear & Propeller have recently<br />

invested in a new high- performance CNC lathe<br />

machine in order to increase production capability and<br />

flexibility when it comes to customization of products.<br />

With 15 m turning length and 1.300 mm swing over bed,<br />

this machine is one of the longest lathes in Norway. The<br />

new Gurutzpe GLX 13.10.15 is designed and built to<br />

meet the most demanding machining needs, standing<br />

out for their robustness, precision and reliability. Jan<br />

Olof Karlsson, foreman of production, said: »In order<br />

to expand our capacity and to meet future customer requirements,<br />

we wish to invest in optimal manufacturing<br />

solutions. This lathe was successfully installed in fall<br />

2018 and is now fully operational – marking a significant<br />

step forward in correspondence with the company’s continuous<br />

development program in propeller systems and<br />

our intention to be a market leader in this field.«<br />

© Finnøy<br />

BALLAST WATER<br />

Optimarin gets O.K. to slash holding time by 24 hours<br />

Optimarin Ballast Systems (OBS) have gained approval<br />

from the United States Coast Guard (USCG)<br />

slashing their required holding time from 72 to just<br />

24 hours for all salinities. The certification ensures the<br />

systems are optimized for shortsea shipping routes in<br />

the US, as the time between ballast water treatment<br />

(BWT) and de-ballasting is cut dramatically. USCG requires<br />

a holding time post treatment for environmentally<br />

friendly UV systems. This is to ensure all cells are inactive<br />

before testing. However, with increased UV doses,<br />

such as those provided by OBS’ powerful 35 kW lamps,<br />

the holding time can be reduced, thus enabling greater<br />

vessel flexibility. »This is another endorsement of OBS by<br />

the USCG, which will itself be utilizing our techno logy<br />

in its new Offshore Patrol Cutter programme,« comments<br />

Optimarin CEO Tore Andersen. Systems with<br />

three day holding times are required to wait for that<br />

duration before discharging treated water at port. The<br />

efficacy of the 50-3,000 m3/h OBS, ensures short turnarounds.<br />

• Drahtseile • Tauwerk • Festmacher<br />

• CASAR Bordkranseile • Anschlagmittel<br />

• Prüflasttest bis 1.000 t<br />

• Segelmacherei • Taklerei • Montage<br />

Sein Einsatz ist<br />

unbezahlbar.<br />

Deshalb braucht<br />

er Ihre Spende.<br />

www.seenotretter.de<br />

Walter Hering KG<br />

Porgesring 25<br />

22113 Hamburg<br />

Telefon: <strong>04</strong>0 – 73 61 72 -0<br />

eMail: info@seil-hering.de<br />

www.seil-hering.de<br />

66<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong><br />

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Tech-Hub<br />

DANIAMANT<br />

New Inclinometer for tugboats<br />

The Danish marine safety equipment manufacturer<br />

Daniamant has launched its tugboat version of<br />

their Electronic Inclinometer named DanEI-300T.<br />

The new DanEI-300T is in principle identical to<br />

the standard version DanEI-300, which consists of<br />

a sensor unit and a display. The sensor includes an<br />

advanced gyro MEMS component, an advanced<br />

accelerometer MEMS component as well as a microcontroller.<br />

»And through complex algorithms,<br />

the so-called »6 degrees of freedom” (6 D-o-F) are<br />

all accurately calculated«, Daniamant stated. These<br />

data are sent from the sensor to the display unit,<br />

from which they can be retrieved either via serial or<br />

Ethernet (marine) interface and in standard NMEA<br />

format. The system is self-calibrating and the sensor<br />

does not require a special location, as position to<br />

the tugboat`s centerline is calculated automatically.<br />

© Daniamant<br />

RH MARINE<br />

Integration for navigation<br />

In order to give naval vessels more opportunities<br />

to fix their position, the Dutch company RH Marine<br />

has integrated an optical bearing device (OBD) in<br />

WECDIS, the digital chart system for military purposes.<br />

The optical bearings of objects, such as lighthouses<br />

and other landmarks, are automatically displayed<br />

on the digital chart. Also the system can send<br />

back data to the OBD, which makes it unique in the<br />

industry. »Objects that are important for navigation<br />

can also be embedded into the radar grid log, so that<br />

the radar can fix the ship’s position based on these<br />

fixed points«, RH Marine stated. »Both features<br />

make naval vessels less dependent on satellite navigation<br />

systems like GPS. Those systems can be distorted<br />

and are sometimes less accurate«, it was said.<br />

In addition and in order to improve the accuracy<br />

of position fixes, RH Marine has developed R95 Ellipse.<br />

This algorithm is said to calculate the most<br />

likely position of the ship with 95% accuracy, based<br />

on radar, GPS or OBD bearings. That position is displayed<br />

on the map in the form of an ellipse. »This<br />

ensures that the various departments or even ships<br />

know that they »are all talking about the same target,«<br />

said portfolio manager Marcel Vermeulen.<br />

RH Marine also extended its Voyage Planning Station<br />

(VPS), a 55 inch touchscreen that replaced the<br />

former paper chart, with new features. In addition<br />

to pointing, planning and calculating voyages and<br />

routes, photos and videos can now be added. These<br />

can be viewed with one click on an icon on the digital<br />

sea chart.<br />

Das konstruktive Klebeband für den Schiffbau<br />

Im Schiffbau müssen häufig verschiedene Werkstoffe, wie z.B.<br />

Glas und Metall in unterschiedlichen Formen miteinander<br />

verbunden werden. Zudem kommen designtechnische Aspekte<br />

und Gewichtseinsparungen zum Tragen.<br />

Das doppelseitige Acrylatschaum-Klebeband „Iguna“ bietet<br />

einige Vorteile gegenüber mechanischen Fügemethoden.<br />

IGUNA in verschiedenen<br />

Formen als Klebestanzteil<br />

IGUNA<br />

Acrylatschaum<br />

Klebeband<br />

IGUNA-Formstanzteil<br />

mit Anfasslasche<br />

Das leistungsfähigste Klebeband<br />

und seine Eigenschaften<br />

■ Dauerhafte und extrem starke Klebkraft (alterungsbeständig)<br />

■ Witterungsunabhängig, kälte- und hitzebeständig<br />

■ Keine Korrosion an den Verbindungstellen<br />

■ Abdichtend gegen Flüssigkeiten & Gase<br />

■ Ausgleich von Fügeteildynamiken<br />

■ Wasserfest und UV-beständig<br />

■ Resistent gegen Chemikalien<br />

■ Isolierende Eigenschaften<br />

■ Schwingungsdämpfend<br />

Krückemeyer GmbH<br />

Dortmunder Straße 4<br />

57234 Wilnsdorf<br />

Telefon: 02739/801-0<br />

info@krueckemeyer.de<br />

www.krueckemeyer.de<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 67


Offshore<br />

Marktkompass Offshore-Wind<br />

Der Chartermarkt für Offshore-Schiffe blickt insgesamt auf einen recht schwachen Winter 2018/19 mit weiterhin historisch niedrigem<br />

Ratenniveau zurück. Begründet durch das Überangebot in fast allen Segmenten bleibt bzw. erhöht sich der wirtschaftliche<br />

Druck gegenüber den Offshore-Reedern. Konsolidierungen, Insolvenzen und Aufgaben sind klare Indikatoren für die aktuelle Situation.<br />

Für das restliche Jahr <strong>2019</strong> und 2020 können dennoch leichte Ratensteigerungen erwartet werden, da zum einen der Öl- und Gasmarkt<br />

sich weiter erholt, aber auch der Offshore-Windmarkt weiter global wächst. Hoffnungsträger sind insbesondere der Fernöstliche<br />

Offshore-Windmarkt (Taiwan und Japan) sowie der US-amerikanische Markt, welche sich bedingt der europäischen Tonnage bedienen<br />

werden. Die <strong>HANSA</strong> veröffentlicht in Kooperation mit Global Renewables Shipbrokers GmbH (GRS) einen Marktbericht mit den<br />

wichtigsten Fakten zu Raten und neuen Entwicklungen.<br />

JACK-UP TONNAGE<br />

EUR<br />

140 k<br />

120 k<br />

100 k<br />

80 k<br />

60 k<br />

40 k<br />

20 k<br />

0 k<br />

Jack-up Charterratenniveau Okt 18/ Mrz 19<br />

Apr 18 - Sep 18<br />

Apr 18 - Sep 18<br />

Okt 18 - Mrz 19<br />

Okt 18 - Mrz 19<br />

-5,26%<br />

-15,38%<br />

-3,17%<br />

-5,26%<br />

max max min<br />

max<br />

1 Generation 2 Generation 3 Generation<br />

Schiffstyp / Segment Trend<br />

1. Generation<br />

2. Generation •<br />

3. Generation •<br />

•<br />

min<br />

»Rates remain under pressure« – So lässt sich die Situation der<br />

Jack-up-Reeder für das Jahr <strong>2019</strong> umschreiben. Auch wenn sich<br />

wachsende Aktivität in Fernost (Taiwan, Japan, China) abzeichnet,<br />

so wird diese Entwicklung sich nicht auf die derzeit niedrigen<br />

Tagesraten in Nord- und Ostsee auswirken, unter anderem<br />

auch ob der anstehenden Auslieferung von Schiffsneubauten. Darüber<br />

hinaus zeichnet sich im europäischen Raum eine geringere<br />

Aktivität für <strong>2019</strong> ab, sodass hier sich positiv auswirkende Impulse<br />

nicht erwartet werden.<br />

Während die dritte Generation von Errichterschiffen (Krankapazität<br />

>1000 t) weiterhin hauptsächlich im Installationsbereich<br />

tätig ist, bleibt die Nutzung von Jack-up-Schiffen für die Unterbringung<br />

von Personal der wichtigste Einsatzbereich der Jackups<br />

aus der ersten und zweiten Generation und nicht selbstangetriebene<br />

Tonnage.<br />

Zusammenfassend erwarten wir für Jack-ups <strong>2019</strong> ähnliche<br />

Ratenniveaus wie 2018.<br />

CREW TRANSFER VESSEL (CTV)<br />

Nachdem die hohe Nachfrage insbesondere nach CTVs mit einer<br />

Kapazität für 24Pax im letzten Sommer im Spot-Markt bei<br />

weitem nicht bedient werden konnte, scheint man daraus gelernt<br />

zu haben. Wir haben Anfragen für CTVs für die kommende Saison<br />

bereits deutlich früher erhalten, schon zum Ende des letzten<br />

Jahres. Daraus resultierend gibt es bereits jetzt so gut wie keine<br />

Verfügbarkeiten für CTVs mit einer Kapazität für 24Pax (über<br />

24 m LOA) für diese Saison mehr. Frühzeitig und meist langfristig<br />

sind die großen CTVs verchartert worden. Reeder freuen sich<br />

über die hohe Nachfrage und konnten zum Teil sehr hohe Charterraten<br />

erzielen (über 5,000 € pro Tag). Erwartet wird für den<br />

Sommer <strong>2019</strong> dennoch und weiterhin eine sehr hohe Nachfrage<br />

an 24-Pax-CTVs, die der Markt, wie auch schon im letzten Jahr,<br />

trotz einiger Neubauten und Umbauten nicht hergibt.<br />

Für CTVs mit einer Kapazität für 12Pax und mit einer Länge<br />

über alles von 21 m und größer wird dieses Jahr eine ähnliche<br />

gute Auslastung erwartet. Davon profitieren werden auch ab<br />

dem (Spät-)Sommer wieder die kleineren CTVs, die aufgrund der<br />

Nichtverfügbarkeiten der großen Einheiten im Spot-Markt ebenfalls<br />

sehr ordentliche Tagesraten einfahren und aufrufen dürften.<br />

EUR<br />

6k<br />

5k<br />

4k<br />

3k<br />

2k<br />

1k<br />

0k<br />

12h<br />

12 Pax, max<br />

12 Pax, min<br />

24 Pax, max<br />

24 Pax, min<br />

CTV Charterratenniveau Okt 18/ Mrz 19<br />

12 Pax, max<br />

12 Pax, min<br />

24 Pax, max<br />

24 Pax, min<br />

18-24m 24-32m 18-24m 24-32m<br />

12 Pax, max<br />

Schiffstyp / Segment 12h / € 24h / €<br />

12-18 m • •<br />

18-24 m • •<br />

24-32 m • •<br />

12 Pax, min<br />

24 Pax, max<br />

24 Pax, min<br />

12 Pax, max<br />

12 Pax, min<br />

24 Pax, max<br />

24 Pax, min<br />

24h<br />

68<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Offshore<br />

DIVE SUPPORT VESSEL/DP2 (DSV)<br />

EUR<br />

40 k<br />

35 k<br />

30 k<br />

25 k<br />

20 k<br />

15 k<br />

10 k<br />

5 k<br />

0 k<br />

Charterrate<br />

Short-Term<br />

Long-Term<br />

DSV Charterratenniveau Okt 18/ Mrz 19<br />

-27.78%<br />

-27,78%<br />

max<br />

0.00%<br />

Trend<br />

•<br />

0.00%<br />

Okt 18 - Mrz 19<br />

Apr 18 - Sep 18<br />

min<br />

Traditionell finden im Offshore-Geschäft die meisten Installationsund<br />

Wartungskampagnen aus Wettergründen über die Sommermonate<br />

statt. So ist es nicht verwunderlich, dass wir auch in den<br />

vergangenen Monaten weniger Abschlüsse im Bereich der DP2-<br />

Schiffe verzeichnen konnten im Vergleich zum letzten Sommer.<br />

Langfristig gehen wir von einer deutlichen Verbesserung der Raten<br />

für DP2-Schiffe aus, da das Öl- und Gasgeschäft langsam wieder<br />

in Schwung kommt und für einige Nachfrage an Schiffstonnage<br />

sorgt, die in den vergangenen Jahren eher ausgeblieben ist.<br />

Ende 2018 wurden zwei DP2-Construction-Vessel-Neubauten<br />

für die Reederei Topaz Marine in Norwegen abgeliefert und direkt<br />

für den Einsatz im Offshore-Windmarkt verchartert.<br />

Neben den mittlerweile etablierten Märkten in der Nord- und<br />

Ostsee erwarten wir für die kommenden Jahre, dass sich auch Taiwan<br />

und die Vereinigten Staaten erste Schiffe für Offshore-Wind-<br />

Projekte sichern werden. Zumindest spricht eine hohe Tender-Aktivität<br />

dafür, dass sich dort Märkte für DP2-Schiffe öffnen könnten.<br />

SERVICE OPERATION VESSEL | WALK-2-WORK TONNAGE<br />

Nach einer Wintersaison 2018/<strong>2019</strong>, die von einem starken Angebot<br />

geprägt war und mit entsprechend niedrigen Tagesraten<br />

einherging, zeichnet sich für <strong>2019</strong> eine Kehrtwende im W2W-<br />

Markt ab. Das Bestreben vieler Eigner, die Auslastung der Schiffe<br />

über den Winter trotz geringer Nachfrage konstant hoch zu halten,<br />

hat die Tagesraten über die Monate Oktober 2018 bis März<br />

<strong>2019</strong> signifikant gedrückt.<br />

Für das Frühjahr und den Sommer <strong>2019</strong> lässt sich allerdings ein<br />

gegenläufiger Trend beobachten. Eine steigende Nachfrage aus<br />

dem Öl- und Gassegment lässt besonders Schiffe mit hoher Anzahl<br />

an Kojen (>70 POB), SPS Klassifizierung, überdurchschnittlicher<br />

LOA (>100 m), großen Offshore-Kranen (>100 t) und permanent<br />

installierten Gangways wieder in den Fokus der fossilen<br />

Offshore-Branche rücken.<br />

Dies führt dazu, dass angebotene Tagesraten für die Monate<br />

Mai bis September <strong>2019</strong> vermutlich deutlich über dem Vorjahresniveau<br />

liegen werden. Besonders Schiffe mit hohen Schlafkapazitäten<br />

von über 80 POB werden frequentiert angefragt und,<br />

je nach Schiffsstandard und Charterdauer, für 30-40.000 € angeboten.<br />

Tonnage von höchstem Standard, die ursprünglich für<br />

den Öl- und Gasmarkt geordert wurde, wird mit über 50.000 €<br />

angeboten und von sogenannten »Oil Majors« entsprechend eingechartert<br />

werden.<br />

Eine weiterhin stabile Nachfrage aus dem Bereich der erneuerbaren<br />

Energien und die steigende Nachfrage aus dem Öl- und<br />

Gasmarkt, werden zumindest in der Hauptsaison <strong>2019</strong> dazu<br />

führen, dass sich die Anforderungen der Charterer dem Markt<br />

EUR<br />

40 k<br />

35 k<br />

30 k<br />

25 k<br />

20 k<br />

15 k<br />

10 k<br />

5 k<br />

0 k<br />

SOV/W2W Charterratenniveau Okt18/ Mrz 19<br />

-19.44%<br />

max<br />

0.00%<br />

Charterrate<br />

Short-Term<br />

Long-Term<br />

Okt 18 - Mrz 19<br />

Apr 18 - Sep 18<br />

anpassen werden und explizit kürzere Kampagnen von unter<br />

30 Tagen durchgeführt werden, um der zunehmenden Nachfrage<br />

nach der Verfügbarkeit von Schiffen gerecht werden zu<br />

können.<br />

Zusammenfassend ist eine deutliche Erholung der Raten durch<br />

die erhöhte Nachfrage im Öl- und Gasmarkt sowie eine stabile<br />

Nachfrage aus dem Offshore-Wind-Bereich zu erkennen.<br />

min<br />

•<br />

•<br />

Trend<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 69


HÄFEN | Ports<br />

IHATEC geht in die<br />

dritte Runde<br />

Um neue Technik für die<br />

Hafenwirtschaft zu entwickeln,<br />

hat sich in Deutschland die<br />

Forschungsinitiative IHATEC<br />

(Innovative Hafentechnologie)<br />

bewährt. Am Jahresbeginn wurde<br />

ein dritter Förderaufruf gestartet.<br />

Von Thomas Wägener<br />

Unternehmen in der Hafentechnologie, die auf<br />

neue, innovative Technik setzen, werden vom<br />

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI) seit 2016 bei ihrem Vorhaben finanziell<br />

unterstützt. Da das IHATEC-Projekt bisher<br />

seine Wirkung nicht verfehlt hat, wurde zu Beginn<br />

dieses Jahres ein dritter Förderaufruf gestartet. Ab<br />

2021 stehen weitere 64 Mio. € zur Verfügung. Mit der<br />

Umsetzung der ersten beiden Aufrufe hat das Bundesverkehrsministerium<br />

nach eigenen Angaben insgesamt<br />

35 Projekte mit 126 Partnern und 52,5 Mio. €<br />

unterstützt. Die geförderten Projekte in deutschen<br />

See-, aber auch Binnenhäfen haben die Schwerpunkte<br />

»Umschlag«, »Transport«, »Infrastruktur«, »Umwelt«<br />

und »Sicherheit«.<br />

Straddle Carrier zu automatisieren<br />

ist Gegenstand des Projekts »STRADegy«<br />

© Kalmar<br />

Höherer Automatisierungsgrad als Ziel<br />

Beim »Umschlag« geht es vor allem um neue Technologien,<br />

Automatisierung und Digitalisierung. Es<br />

gilt, die wasserseitige Umschlagleistung der Anlagen<br />

zu steigern, zudem stehen die terminalinternen<br />

Umschlagprozesse im Lagerbereich ebenso im Fokus<br />

wie Umschlaglösungen für die Verkehrsträger<br />

im Hinterland.<br />

Das mit Abstand größte Volumen hat das Projekt<br />

»STRADegy«, mit fast 19 Mio. €. Der Förderanteil<br />

des BMVI liegt bei 51%. In dem Projekt geht es<br />

darum, den automatischen Containerumschlag unter<br />

Einsatz von Straddle Carriern zu erforschen und<br />

zu evaluieren. Das gemeinsame Ziel der Partner Eurogate<br />

als Verbundkoordinator und des Bremer Instituts<br />

für Produktion und Logistik (BIBA) ist es, eine<br />

Vorreiterrolle in der Automatisierung von Hafenumschlagprozessen<br />

einzunehmen. Für die Untersuchung<br />

wird im Container Terminal Wilhelmshaven<br />

(CTW) eine Pilotanlage errichtet, mit der alle relevanten<br />

Umschlagprozesse betrachtet werden können.<br />

Kern ist eine Kombination aus einer Simulation der<br />

Prozessabläufe und einer Computer-Emulation. Das<br />

fast dreijährige Projekt läuft noch bis Februar 2020.<br />

Jüngst wurde ein Förderbescheid für das Projekt<br />

»UniPort 4.0« erteilt, auch hier geht es um digitale<br />

Lösungen für die Umschlagtechnologie. Beteiligt<br />

sind Brunsbüttel Ports, Hansaport Hafenbetriebsgesellschaft,<br />

Seehafen Wismar, Rockstocker Fracht- und<br />

Fischereihafen, das Fraunhofer IGD, die Fachhoch-<br />

70<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


HÄFEN | Ports<br />

schule Westküste und das Hafen-Softwareentwicklungsunternehmen<br />

Inplan.<br />

Externer Projektkoordinator ist CPL Competence<br />

in Ports und Logistics aus Lübeck.<br />

Mit etwas mehr als 4 Mio. € Gesamtbudget<br />

sei »UniPort 4.0« eines der größten geförderten<br />

IHATEC-Projekte, heißt es.<br />

Beim Schwerpunkt »Transport« sollen<br />

Schnittstellen im Hafen selbst aber auch<br />

im Hinterland mit Hilfe der Digitalisierung<br />

aufeinander abgestimmt werden,<br />

um Geschwindigkeit und Effizienz der<br />

Transportströme zu erhöhen.<br />

Ein Projekt, das in diese Kategorie einzuordnen<br />

ist, nennt sich »EMP 4.0 – Export<br />

Management Plattform 4.0«. Dakosy<br />

als Verbundkoordinator sowie die Projektpartner<br />

Kühne + Nagel und DB Cargo<br />

wollen im Sinne der Logistik 4.0 eine<br />

ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination,<br />

Durchführung, und Kontrolle<br />

der gesamten Transportkette erreichen.<br />

Bis März 2021 soll eine Plattform als internetfähige<br />

Cloud entwickelt werden,<br />

die die für den Transport relevanten Informationen<br />

an zentraler Stelle zur Verfügung<br />

stellt. Dadurch soll sich die Planungssicherheit<br />

erhöhen. Die Hälfte der<br />

Kosten von rund 3,4 Mio. € wird durch<br />

die IHATEC-Förderung getragen.<br />

Einen Fokus auf die »Infrastruktur«<br />

legen die Unternehmen Dr. Hesse und<br />

Partner Ingenieure als Gesamtkoordinator<br />

sowie WKC Hamburg, Leibniz Universität<br />

Hannover – Geodätisches Institut,<br />

Fraunhofer IGP und Niedersachsen<br />

Ports (NPorts) bei ihrem Projekt »3D Hydro<br />

Mapper«. Sie wollen eine weitestgehend<br />

automatisierte, qualitätsgesicherte<br />

und reproduzierbare Über-und Unterwasser-3D-Aufnahme<br />

und Schadenserkennung<br />

von Hafenanlagen mittels eines<br />

hybriden Multi-Sensorsystems erreichen.<br />

Sowohl die Digitalisierung der Bauwerkerfassung<br />

als auch die Beschleunigung<br />

von Umschlagprozessen durch verringerte<br />

Ausfallzeiten von Hafenanlagen ist<br />

das Ziel. Das Projekt, für das 2,44 Mio. €<br />

aufgewendet werden sollen, ist Ende<br />

2018 angelaufen und soll im November<br />

2021 beendet werden. Fast drei Viertel<br />

der Projektkosten werden durch den Förderanteil<br />

des BMVI getragen.<br />

Der Umwelt-Aspekt ist beim Hafen<br />

der Zukunft ein zentraler Bestandteil.<br />

Neuartige Energiekonzepte, die Nutzung<br />

alternativer Energiequellen, die<br />

Umstellung der Fahrzeugflotten auf<br />

elektromobile Lösungen oder die Einsparung<br />

von Verkehren sind signifikante<br />

Beispiele.<br />

Die »Umwelt« ist auch der Hauptfaktor<br />

beim Projekt »Zero Emission Terminal<br />

Tractor« (ZETT) des Verbundkoordinators<br />

Konecranes mit den Projektpartnern<br />

BMZ, ika-RWTH Aachen und CTA-<br />

HHLA. Zusätzlich dienen die Firmen<br />

REFU, NMT sowie DCH als assoziierte<br />

Partner. Es soll eine Systemlösung für den<br />

batterie-elektrischen innerbetrieblichen<br />

Transport entwickelt werden, mit der Umweltvorteile<br />

mittelfristig zu wirtschaftlichen<br />

Konditionen erzielt werden können.<br />

Im Blickpunkt stehen dabei der batterieelektrische<br />

Antriebsstrang des Fahrzeugs<br />

und die erforderliche Ladetechnologie.<br />

56% des Projektvolumens von 3,4 Mio. €<br />

kommen aus der IHATEC-Förderung.<br />

Neue Bedrohung Cyberangriffe<br />

Abstract: Third round for German IHATEC<br />

Beim Projekt »ZETT« steht der<br />

umweltschonende Betrieb der Terminal-<br />

Traktoren im Fokus<br />

Wie Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit<br />

gezeigt haben, etwa der Angriff auf<br />

den Maersk-Konzern 2017, können Häfen<br />

auch bei Cyber-Kriminalität zu Zielobjekten<br />

werden. Neben kriminellen Handlungen<br />

und terroristischen Anschlägen können<br />

aber auch Naturkatastrophen oder<br />

schwere Unglücksfälle Betriebsstörungen<br />

oder Systemfehler hervorrufen.<br />

Die »Sicherheit« steht beim Projekt<br />

»SecProPort« ganz oben auf der Prioritätenliste,<br />

das sich mit skalierbaren Sicherheitsarchitekturen<br />

für die Geschäftsprozesse<br />

in deutschen Häfen befasst. Als<br />

Koordinator agiert dbh Logistics, die<br />

Reederei Hapag-Lloyd, die BLG Logistics<br />

Group, der Duisburger Hafen, die Universität<br />

Bremen, das Deutsche Forschungszentrum<br />

für Künstliche Intelligenz, das<br />

Institut für Seeverkehrswirtschaft und<br />

Logistik (ISL) sowie datenschutz cert stehen<br />

als Partner zur Seite.<br />

Bestreben ist es, eine Sicherheitsarchitektur<br />

für den Hafenkommunikationsverbund<br />

(HKV) auf Basis einer Prozess- und<br />

Bedrohungsanalyse zu entwickeln. Diese<br />

Sicherheitsarchitektur soll Resilienzanforderungen<br />

erfüllen, sodass das Gesamtsystem<br />

auch bei einem Angriff weiter arbeitet.<br />

In SecProPort werden systematisch<br />

die erforderlichen Hafenprozesse und<br />

ihre jeweiligen Sicherheitsanforderungen<br />

bei den beteiligten Partnern aufgenommen.<br />

Aus diesen Ergebnissen wird<br />

die IT-Sicherheitsarchitektur entwickelt,<br />

aus der wiederum die Resilienzmechanismen<br />

abgeleitet werden, um mit Cyberangriffen<br />

effizient umgehen zu können.<br />

Ferner sollen Überlegungen angestellt<br />

werden, wie die Sicherheitsarchitektur in<br />

die Prozesse eingebunden werden kann.<br />

Dreiviertel der Kosten in Höhe von rund<br />

3,5 Mio. € werden durch den Förderanteil<br />

des Bundesverkehrsministeriums abgedeckt.<br />

Gestartet im November 2018 läuft<br />

das Projekt noch bis Oktober 2021. n<br />

In order to develop new technologies for the port industry, the German research initiative<br />

IHATEC (innovative port technologies) has proved its worth. Companies working<br />

in port technology which rely on new, innovative technology have received financial<br />

support from the Federal Ministry of Transport and Digital Infrastructure (BMVI)<br />

for their project since 2016. Now a third call has been launched at the beginning of this<br />

year. As from 2021, another 64 mill. € will be available. With the implementation of the<br />

first two calls BMVI has supported 35 projects with 126 partners and spent 52.5 mill. €<br />

altogether. The projects funded focus on »transshipment«, »transport«, »infrastructure«,<br />

»environment« and »security«. Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

©BMVI<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 71


HÄFEN | Ports<br />

Effizienter in der Revierfahrt<br />

© Wägener<br />

Mit einer neuen digitalen Anwendung will ein Hamburger Unternehmen für Reeder,<br />

Terminals und Dienstleister Schiffsanläufe effizienter gestalten. Der Maritime Digital<br />

Assistant schließt eine Lücke in der elektronischen Datenkette, schreibt Krischan Förster<br />

Die Digitalisierung hat längst Einzug<br />

in die Schifffahrt gehalten. Reeder,<br />

Verlader und auch Terminalbetreiber<br />

durchleuchten zunehmend die Transportketten,<br />

um den Zustand der Schiffe<br />

ebenso wie die Reisedaten und damit<br />

den Weg der Ladung nahezu in Echtzeit<br />

zu verfolgen. Doch gerade in der Revierfahrt,<br />

den letzten Meilen im Hafenanlauf,<br />

wie auch im Shortsea-Verkehr besteht offenbar<br />

noch riesiger Handlungsbedarf.<br />

Dort fließen die Informationen nur<br />

spärlich und zäh, viele Abläufe seien bis<br />

heute ziemlich archaisch organisiert, sagt<br />

Thorsten Schütt, Mitbegründer des Unternehmens<br />

Sleipner. »Das führt zu Intransparenz,<br />

geht zu Lasten der Effizienz<br />

und kostet somit viel Geld«, sagt Schütt.<br />

Datentechnisch betrachtet sei dies oft<br />

noch ein »schwarzes Loch«. Man wisse<br />

heute nicht viel mehr, als dass ein Schiff<br />

die Revierfahrt beginne und wann es ungefähr<br />

am Terminal eintreffen werde.<br />

Sleipner hat daher jetzt den Maritime<br />

Digital Assistant entwickelt, eine Cloudbasierte<br />

Anwendung, die Abhilfe schaffen<br />

soll. Die Idee: Die App verknüpft die<br />

AIS-Daten des Schiffes mit allen relevanten<br />

Ereignissen während eines Hafenanlaufs<br />

einschließlich einer automatisieren<br />

Auftragsvergabe und -abwicklung durch<br />

Dienstleister wie Schlepper, Lotsen, Festmacher<br />

oder Bunker-, Wasser- und Proviantlieferanten.<br />

Somit werde minutiös festgehalten,<br />

wann und was genau mit dem<br />

Schiff passiere. Alle Beteiligten seien miteinander<br />

vernetzt und könnten ihrerseits<br />

die betriebsinternen Abläufe besser planen.<br />

»Es profitieren also alle Seiten davon.«<br />

Mit dem MDA könne die »letzte Meile«<br />

effizienter, verlässlicher und günstiger<br />

abgewickelt werden, versprechen die<br />

MDA-Entwickler. Zu ihnen gehört mit<br />

Thomas Tihl einer der Gründer der AIS-<br />

Anwendung Vesseltracker. »Wir können<br />

auch Alarmfunktionen, etwa bei Verspätungen,<br />

oder Regeln hinterlegen, was im<br />

Falle eines bestimmten Ereignisses aus-<br />

© Sleipner<br />

Making port calls more efficient<br />

With a new digital application, Hamburg-based<br />

Sleipner promises to make<br />

port calls more efficient for shipowners,<br />

terminals and service providers.<br />

The Maritime Digital Assistant<br />

(MDA) links the vessel’s AIS data<br />

with all relevant events, including<br />

automated order placement and processing<br />

by service providers such as<br />

tugboats, pilots, mooring services or<br />

bunker, water and food suppliers. On<br />

the other hand, all parties involved<br />

can better plan their own operations.<br />

Further information:<br />

redaktion@hansa-online.de<br />

72<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


HÄFEN | Ports<br />

gelöst werden soll.« Ebenso könnten »bevorzugte«<br />

Dienstleister oder Lieferanten<br />

im System hinterlegt werden, die mit ihren<br />

IT-Systemen über Schnittstellen in<br />

den MDA integriert werden können.<br />

Kein Papierkram, kein Fax, keine vergeblichen<br />

Anrufe und keine Missverständnisse<br />

mehr – stattdessen werden alle<br />

Interaktionen zwischen Schiff und Land<br />

weitestgehend automatisiert, vereinfacht<br />

und beschleunigt, so verspricht es der Anbieter<br />

Sleipner. Und damit gingen unmittelbar<br />

eine höhere Flexibilität, zum Beispiel<br />

bei der Personalplanung, und eine<br />

Kostenersparnis einher. Die App könne<br />

den klassischen Hafenagenten unterstützen<br />

oder sogar ersetzen, sagt Schütt. Dazu<br />

sei es nicht nur ein Planungstool, sondern<br />

erlaube auch Überprüfung von abgerechneten<br />

Aufträgen und sogar die Rechnungsstellung.<br />

Die vorhandenen Daten<br />

könnten von den Beteiligten zudem für<br />

aussagekräftige Analysen genutzt werden,<br />

um Betriebsabläufe zu verbessern. »Das<br />

ist etwas, was es bislang gar nicht auf dem<br />

Markt gibt«, sagt Schütt.<br />

Der Maritime Digital Assistant steht<br />

jetzt – nach gut einem dreiviertel Jahr<br />

Vorarbeit – vor dem Verkaufsstart.<br />

Hamburg wurde als Pilothafen für die<br />

Programmierung der Anwendung ausgewählt.<br />

Bei den Elbe-Lotsen und einigen<br />

Schlepp-Reedereien sei das Interesse<br />

groß. »Unser System kann aber auf jeden<br />

anderen Standort übertragen und beliebig<br />

in der Größe skaliert werden«, sagt<br />

Tihl. Gerade kleinere und mittlere oder<br />

sehr abgelegene Häfen böten das größte<br />

Potenzial, weil sie in ihrer digitalen Vernetzung<br />

vermutlich noch nicht soweit seien<br />

wie die Großhäfen der Nordrange.<br />

Als potenzielle Kunden hat Sleipner vor<br />

allem Reeder/Operator in der Tank- und<br />

Bulk-Schifffahrt ausgemacht, daneben<br />

natürlich alle involvierten Dienstleister<br />

und auch Hafen- und Terminalbetreiber.<br />

Investitionen in die Hardware sind nicht<br />

erforderlich, lediglich Schnittstellen müssen<br />

gegebenenfalls eingerichtet werden.<br />

Gedacht ist bei Sleipner an ein »Abonnement-Modell«,<br />

dessen monatlicher<br />

Preis von dem Umfang der Leistungen abhängt.<br />

Ein Startpreis von etwa 200 € wäre<br />

zum Beispiel fällig, wenn die Basisfunktionalitäten<br />

(AIS, Bestelldaten, Updates)<br />

ausreichen. Performance-Analysen sowie<br />

Abrechnungsmodule (Invoicing) wären<br />

eher Teil von Prämium-Paketen. n<br />

© Sleipner<br />

SYSTEMLÖSUNGEN FÜR MEHR KOMFORT<br />

UND SICHERHEIT AN BORD<br />

KLEBSTOFFE | DICHTSTOFFE | DECKSBESCHICHTUNGEN<br />

Das Sika Marine Produktportfolio umfasst sichere, schnelle und leistungsstarke<br />

Produktlösungen aus zwei Anwendungsbereichen:<br />

Sikafloor® Marine Schiffsdecksbeläge:<br />

Decksausgleichsmassen<br />

Visko-elastische Böden mit schall- und vibrationsdämpfenden Eigenschaften<br />

A-60 Bodenaufbauten<br />

Sika® Kleb- und Dichtsortiment:<br />

Elastische und strukturelle Kleb- und Dichtstoffe<br />

Sika® PowerCure System – die einzigartige mobile Verarbeitungsanlage<br />

Sika Marine Technologietag<br />

am 21. und 22. Mai <strong>2019</strong>. Mehr erfahren:<br />

www.sika.de/marinetechnologietag<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 73


HÄFEN | Ports<br />

Das Warten an der Elbe hat ein Ende<br />

Rund 17 Jahre hat es gedauert, jetzt wurden die ersten Aufträge für die Elbvertiefung<br />

vergeben. Die Zuschläge gingen an verschiedene Anbieter, auch aus Deutschland<br />

In Brunsbüttel wird bereits für die<br />

Fahrrinnenanpassung gearbeitet<br />

Das Aktionsbündnis aus BUND, NABU<br />

und WWF hat zwar gegen das grüne<br />

Licht vom Bundesverwaltungsgericht erneut<br />

Klage eingereicht. Allerdings wurde<br />

bewusst auf einen Eilantrag für einen<br />

Baustopp verzichtet. Für Jörg Osterwald,<br />

Leiter der Geschäftsstelle »Fahrrinnenanpassung«<br />

bei der Wasserstraßen- und<br />

Schifffahrtsverwaltung (WSV), ist damit<br />

klar, dass die Elbvertiefung nicht mehr<br />

verhindert wird. Allerdings, so wurde bereits<br />

hervorgehoben, könnten weitere Verzögerungen<br />

drohen, wenn erneut Mängel<br />

an der Planergänzung auftauchen sollten.<br />

Die behördliche Maschinerie zur Auftragsvergabe<br />

ist davon unberührt in Gang<br />

gesetzt worden. Es wird sogar schon gearbeitet.<br />

Zunächst gilt es, sogeannte Unterwasserablagerungsflächen<br />

(UWA) zu<br />

errichten, die Auswirkungen der Fahrrinnenanpassung<br />

auf Strömungen und Wasserstände<br />

minimieren sollen. Dort sollen<br />

auch die auszubaggernden Sedimente aus<br />

der Fahrrinnenanpassung untergebracht<br />

werden.<br />

»Die ersten Aufträge wurden jetzt planmäßig<br />

erteilt. Das ist ein gutes Startsignal«,<br />

sagt Hans-Heinrich Witte, Präsident<br />

der Generaldirektion Wasserstraßen und<br />

Schifffahrt (GDWS) in Bonn. Weitere Aufträge<br />

befänden sich im Vergabeverfahren.<br />

Nach der Unterwasserablagerungsfläche<br />

(UWA) »Brokdorf« hat auch der Bau<br />

der zweiten UWA Medemrinne begonnen.<br />

Bislang haben die belgische Gruppe Jan<br />

de Nul, die Bietergemeinschaft Van den<br />

Herik aus Kleve und Heuvelman Ibis aus<br />

Leer Aufträge erhalten.<br />

Bei der »Medemrinne« kommt die Bietergemeinschaft<br />

Van den Herik aus Kleve<br />

zum Zug. Kostenpunkt für den Bund:<br />

9,5 Mio. €. Gebaut wird nach Angaben<br />

der WSV ein sogenannter Initialdamm,<br />

ein zentraler Damm innerhalb der zukünftigen<br />

Ablagerungsfläche, mit einer<br />

Länge von ca. 2.100 m. Über 200.000 t<br />

Steingemisch werden dafür benötigt.<br />

Nach der Fertigstellung des Dammes<br />

soll das anfallende Baggergut beidseitig<br />

auf die über 560 ha verteilt werden. Das<br />

Gebiet hat ein Volumen von 12,4 Mio. m³.<br />

Stromlenkung im Fokus<br />

Das Unternehmen Heuvelman Ibis aus<br />

Leer ist mit einer zweiten Strombaumaßnahme<br />

betraut worden, der UWA »Brokdorf«.<br />

Hier wird ein Steindamm für eine<br />

Ablagerungsfläche in der Größe von 24 ha<br />

errichtet. Diese Fläche wird 670.000 m³<br />

des später anfallenden Baggermaterials<br />

aus der Verbreiterung und Vertiefung<br />

aufnehmen. Für den rund 1.700 m langen<br />

Damm werden insgesamt 113.000 t<br />

© Brunsbüttel Ports<br />

Abstract: Waiting on the Elbe has<br />

come to an end<br />

It took about 17 years, now the first orders<br />

for the Elbe deepening have actually<br />

been awarded. The »bureaucratical<br />

machinery« for awarding contracts<br />

has already been set in motion. The<br />

project is even in progress. After works<br />

started for the Brokdorf Underwater<br />

Storage Area (UWA), the construction<br />

of the second UWA Medem channel<br />

has begun, too.<br />

Further information: redaktion@<br />

hansa-online.de<br />

74<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


HÄFEN | Ports<br />

Steine aus Norwegen in der Größe von<br />

1 mm bis 20 cm verbaut. In Brunsbüttel<br />

werden als vorbereitende Maßnahmen<br />

die Randeinfassungen der UWA<br />

»Brokdorf« hergestellt. Bereits seit Anfang<br />

Februar erreichen den Brunsbütteler<br />

Elbehafen Baustoffe des Unternehmens<br />

Mibau per Schiff. Sie werden mit<br />

Radladern und Förderbandanlagen auf<br />

Klappschuten verladen, die das Material<br />

zum Baufeld »Brokdorf« transportieren.<br />

Der Auftrag für die Unterwasserablagerungsfläche<br />

»Neufelder Sand« ging<br />

an Jan de Nul aus Hofstade-Aaalst. Die<br />

Baukosten betragen rund 25 Mio. €. Die<br />

»UWA Neufelder Sand« ist ebenfalls Bestandteil<br />

des »Integrierten Strombaukonzepts«.<br />

Die westlich von Brunsbüttel gelegene<br />

UWA »Neufelder Sand« ist insgesamt<br />

ca. 6.700 m lang und dient vor allem der<br />

Stromlenkung. Auf der Fläche werden zukünftig<br />

rund 9,5 Mio. m³ der später anfallenden<br />

Baggermengen gelagert.<br />

»Es ist kein Moment des Jubelns,<br />

sondern ein Moment,<br />

sich besonders anzustrengen«<br />

Jörg Osterwald, Leiter der Geschäftsstelle»<br />

Fahrrinnenanpassung« bei der Wasserstraßenund<br />

Schifffahrtsverwaltung (WSV)<br />

Laut WSV ist der Beginn der Nassbaggerarbeiten<br />

für die Verbreiterung und<br />

Vertiefung für das zweite Quartal dieses<br />

Jahres vorgesehen. So hofft das niederländische<br />

Baggerunternehmen Boskalis<br />

auf den Zuschlag für ein 200 Mio. €<br />

schweres Auftragspaket, nachdem es bei<br />

der Ausschreibung nach eigenen Angaben<br />

das günstigste Angebot abgegeben hatte.<br />

Katrin Graeser, Sachbereichsleiterin<br />

Neubau beim WSA Hamburg, betonte<br />

jüngst anlässlich der Entwicklung, dass<br />

nur bestimmte Baggerverfahren angewendet<br />

dürften, um das Problem des<br />

Sauerstoffgehalts der Elbe nicht zu verschärfen.<br />

Auch gelte es, die mausernde<br />

Brandgans zu beachten sowie die Finte,<br />

die von April bis Juni zwischen der<br />

Schwingemündung und dem Mühlenberger<br />

Loch laicht. Deswegen besteht gemäß<br />

dem Planfeststellungsbeschluss aus<br />

dem Jahr 2012 in der Zeit vom 15. April<br />

bis zum 30. Juni für den Ausbau ein Hopperbaggerverbot,<br />

das gemäß eines Ergänzungsbeschlusses<br />

aus dem Jahr 2016 seither<br />

auf das Wasserinjektionsverfahren<br />

(WI-Verfahren) ausgeweitet wurde.<br />

Dies gelte im selben Zeitraum auch für<br />

Unterhaltungsbaggerungen durch Hopperbagger<br />

und könne nur dann aufgehoben<br />

werden, wenn nachweislich kein<br />

Laichgeschehen stattfinde. »Es ist uns<br />

bewusst, das genau geschaut werden<br />

wird, was wir machen«, so Graeser. In<br />

Hamburg überwog die Freude, dass man<br />

nun endlich beginnen kann. Osterwald<br />

Die Umsetzung der Fahrrinnenanpassung hat begonnen,<br />

hier geht es um die Unterwasserablagerungsfläche »Brokdorf«<br />

will aber nicht in Euphorie verfallen:<br />

»Es ist kein Moment des Jubelns, sondern<br />

ein Moment, sich besonders anzustrengen.«<br />

Projekt in vier Akten<br />

Seit 2002 wird an der neunten Erweiterung<br />

der Elbfahrrinne geplant. Das Projekt besteht<br />

aus vier Teilen: Neben dem Ausbaggern<br />

der Elbe sind das der Bau einer<br />

Uferbefestigung auf der Ostseite des Köhlbrands,<br />

die Verlegung der Richtfeuerlinie<br />

Blankenese aufgrund der Verbreiterung<br />

der Begegnungsbox sowie die Erneuerung<br />

eines Dükers zwischen dem Falkensteiner<br />

Ufer und der Elbinsel Neßsand. Außerdem<br />

gibt es insgesamt 16 Ausgleichsmaßnahmen.<br />

Ein besonders wichtiger Bestandteil<br />

ist die Begegnungsbox zwischen Blankenese<br />

und Wedel. Für sie ist der Baustart<br />

für das dritte Quartal <strong>2019</strong> vorgesehen.<br />

Bis Jahresende soll die Fahrrinne dort von<br />

bisher 250 bi s 300 m auf 385 m verbreitert<br />

werden. Die Baggerarbeiten an der<br />

Elbe sollen bis Ende des zweiten Quartals<br />

2021 abgeschlossen sein.MM<br />

© WSV<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 75


HÄFEN | Ports<br />

PORT NEWS<br />

AUSTRALIEN: Der Hafen Newcastle<br />

prüft noch einmal seine Pläne für den<br />

Bau eines neuen Containerterminals und<br />

sucht dabei offenbar die Zusammenarbeit<br />

mit DP World. Es geht darum, Agrarexporteuren<br />

für ihre Produkte, die<br />

sonst über Botany Bay oder Brisbane laufen,<br />

adäquate Verschiffungsmöglichkeiten<br />

zu bieten. Angedacht ist der Bau von<br />

zwei 800-m-Liegeplätzen und einem von<br />

400 m. Mit dem Baubeginn wird nicht<br />

vor 2021 gerechnet, mit der Inbetriebnahme<br />

frühestens 2023.<br />

GEORGIEN: Es wird kräftig in den Ausbau<br />

der Infrastruktur investiert, um das<br />

Land als Drehscheibe für den Warenverkehr<br />

zwischen China und Europa<br />

zu etablieren. Eine wichtige Rolle spielt<br />

der neue Tiefwasserhafen Anaklia am<br />

Schwarzen Meer, mit dessen Bau 2018 begonnen<br />

wurde. Als langfristiges Ziel wird<br />

der Umschlag von jährlich 100 Mio.t angestrebt.<br />

2021 sollen die ersten Großcontainerschiffe<br />

abgefertigt werden können.<br />

Die Investitionen, die ein georgisch-amerikanisches<br />

Konsortium tätigt, belaufen<br />

sich auf rund 2,5 Mrd. $.<br />

INDONESIEN: Nach dem Willen der<br />

Regierung soll die Insel Batam für rund<br />

60 Mrd. $ zu einem Schifffahrts- und Industriezentrum<br />

als Alternative zu dem<br />

nur 70 km entfernt gelegenen Singapur<br />

ausgebaut werden. Ein Teil der Summe<br />

soll bereits für konkrete Projekte vorgesehen<br />

sein, vor allem für die Ansiedlung von<br />

Unternehmen im Elektronik- und Schiffbauzulieferbereich.<br />

KANADA: Die Vancouver Fraser Port<br />

Authority will das DP-World-Containerterminal<br />

flächenmäßig erweitern<br />

und seine Umschlagleistung von derzeit<br />

900.000 TEU auf 1,5 Mio. TEU steigern.<br />

Außerdem sollen die Straßenanbindung<br />

und der seewärtige Zugang ausgebaut<br />

und verbessert werden.<br />

KOREA: Hyundai Merchant Marine<br />

(HMM) hat 50% der Anteile am PSA-Hyundai<br />

Busan New Port (PHBNT) übernommen.<br />

Das Terminal soll mit einem<br />

Investment in Höhe von 198 Mio. $ so<br />

ausgebaut werden, dass es von den neuen<br />

23.000-TEU-Schiffen bedient werden<br />

kann, deren Zulauf HMM ab dem 2. Quartal<br />

2020 für die eigene Flotte erwartet.<br />

NEUSEELAND: Mit dem Anlauf des<br />

3.400-TEU-Schiffes »Gottfried Schulte«<br />

ist im Hafen von Auckland der dritte Liegeplatz<br />

am Fergusson Container Terminal<br />

North Wharf in Betrieb genommen<br />

worden. Es wird aufgrund der Wassertiefe<br />

an seiner Kaistrecke und seiner Ausstattung<br />

mit dem im Oktober 2018 gelieferten<br />

entsprechenden Umschlaggerät<br />

wahrscheinlich zum einzigen Terminal<br />

ausgebaut, das Schiffe bis zu 11.000 TEU<br />

abfertigen kann. Es soll Anfang 2020 voll<br />

betriebsbereit sein.<br />

PERU: Cosco Shipping Ports (CSP) hat<br />

von der Volcan Compania Minera für<br />

225 Mio. $ 60% der Anteile am Chancay<br />

Terminal erworben. So sollen die<br />

Verbindungen mit Südamerika verbessert<br />

werden. Es ist beabsichtigt, den Hafen,<br />

58 km von der Hauptstadt Lima entfernt,<br />

mit dem Bau von Container- und<br />

Mehrzweck-Terminals massiv auszubauen,<br />

einschließlich der notwendigen<br />

Infrastruktur. Mit einer Investition von<br />

56 Mio. $ sollen zunächst vier neue Liegeplätze<br />

mit einer Umschlagkapazität von<br />

1 Mio. TEU p.a. entstehen.<br />

RUSSLAND: Die Häfen in der Arktisregion<br />

erreichten 2018 gegenüber dem Vorjahr<br />

ein Umschlagplus von 25% auf 92,7 Mio.t.<br />

Rund 70% davon waren Öl und Flüssiggas.<br />

Den größten Zuwachs konnte Sabetta<br />

verbuchen, dort wurden 17,4 Mio.t<br />

(+130 %) umgeschlagen, fast ausschließlich<br />

Gas aus dem großen Yamal–Gas-<br />

Projekt. Murmansk erzielte mit einer Zunahme<br />

um 18,1% 60,7 Mio.t, das ist die<br />

größte bislang erreichte Umschlagmenge.<br />

Es werden vor allem Kohlen, gefolgt von<br />

Eisen, Nickel und Apatit, aber auch Konstruktionsteile<br />

sowie im lokalen Bereich Öl<br />

und Gas umgeschlagen, hier kommt häufig<br />

das Ship-to-Ship-Verfahren zum tragen.<br />

Einen großen Sprung mit einem Plus<br />

von 15,5% auf 2,8 Mio.t hat auch Archangelsk<br />

zu verzeichnen. Die an der Küste der<br />

Petchora See gelegene Lukoil-Anlage Varandey<br />

musste dagegen einen Rückgang<br />

um 15,3% auf 7 Mio.t hinnehmen. Grund<br />

dafür sollen Streitigkeiten um Tarife zwischen<br />

Lukoil und Rosneft gewesen sein.<br />

SAUDI ARABIEN: Die Saudi Ports Authority<br />

(SPA) hat mit der Saudi Industrial<br />

Services Co. (SISCO) eine auf lange Zeit<br />

angelegte Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet,<br />

nach der das Red Sea Gateway<br />

Terminal im Jeddah Islamic Port zu<br />

einem globalen Transshipment-Hub ausgebaut<br />

werden soll. Es hat aktuell eine<br />

Kapazität von 2,5 Mio. TEU p.a. SISCO,<br />

mit 60% Mehrheitseigner des Terminals,<br />

hat sich im Rahmen des MoU verpflichtet,<br />

den Gesamthafen in die Planungen<br />

einzubeziehen. Das Vorhaben soll Teil<br />

der landesweit verfolgten Entwicklung<br />

»Vision 2030« sein.<br />

USA: Die International Longshore and<br />

Warehouse Union (ILWU) hat gegen die<br />

geplante Automatisierung von APM Terminals<br />

(APMT) Pier 400 im Hafen von<br />

Los Angeles protestiert. Es sei nicht gut<br />

für die Beschäftigten und nicht gut für<br />

Amerika. APTM verweist dagegen auf<br />

eine 2008 von der Gewerkschaft gegebene<br />

Zustimmung, neue Technologie einzuführen,<br />

mit der auch die Mitarbeiterzahl<br />

verringert werden könnte. Dagegen<br />

die Gewerkschaft: »Wir repräsentieren<br />

Menschen, keine Roboter, und Menschen<br />

brauchen Beschäftigung.«<br />

Die Georgia Ports Authority (GPA) hat<br />

die Pläne im Zusammenhang ihres ambitionierten<br />

»big berth/bigship«-Programms<br />

bekannt gegeben. Es hat das Ziel, am Garden<br />

City Terminal im Hafen Savannah bis<br />

2024 die Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />

dass sechs 14.000-TEU-Schiffe gleichzeitig<br />

abgefertigt werden können. Geplant<br />

ist innerhalb der kommenden fünf Jahre<br />

die Beschaffung von 21 Neo-Postpanamax-Brücken.<br />

Dadurch erhöht sich die<br />

Zahl auf dann 37 Anlagen. Mit einem Dutzend<br />

neuer RTGs wird deren Anzahl auf<br />

dem Terminal auf insgesamt 158 gebracht.<br />

Der Hafen Long Beach und das US<br />

Army Corps of Engineers beabsichtigen,<br />

die Zufahrt und die Wassertiefe an bestimmten<br />

Terminals auszubaggern, um<br />

so die Voraussetzungen für die Ankunft<br />

größerer Schiffe zu schaffen. »Wir erwarten<br />

19.000- oder 20.000-TEU-Schiffe in<br />

nächster Zeit«, hieß es.HJW<br />

76<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


HÄFEN | Ports<br />

FULL<br />

AGENDA<br />

ANNOUNCED<br />

JUNE 18 – 20, <strong>2019</strong><br />

MIAMI BEACH CONVENTION CENTER<br />

VITTORIO GARRONI<br />

FOUNDER & PRESIDENT<br />

BG<br />

STUDIO<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 77


HTG Kongress <strong>2019</strong><br />

11.–13.09.<strong>2019</strong> in Lübeck<br />

Veranstaltungen <strong>2019</strong><br />

11.<strong>04</strong>. Junge HTG Working Group<br />

08.05. 2. Forum Wissenschaft<br />

Hamburg<br />

24.05. Fachexkursion<br />

der Jungen HTG<br />

13.06. Forum HTG<br />

»Hammerbrooklyn«<br />

i<br />

Annmeldung zum HTG Kongress<br />

jetzt möglich!<br />

Infos und Anmeldung unter: www.htg-online.de<br />

Frühbucherrabatt bis zum 16.06.<strong>2019</strong>!<br />

Anmeldung<br />

ab<br />

18.03.<strong>2019</strong>!<br />

16.07. Junge HTG Working Group<br />

21.– Fachexkursion<br />

23.08. der Jungen HTG<br />

11.– HTG Kongress<br />

13.09. Lübeck<br />

21.10. Junge HTG Working Group<br />

Nov.<br />

Forum HTG »Blue Mining«<br />

07.11. Workshop<br />

Korrosionsschutz<br />

Hamburg<br />

20.11. Junge HTG<br />

Zukunftswerkstatt<br />

Auslobung Förderpreise <strong>2019</strong><br />

Die Hafentechnische Gesellschaft e.V. vergibt<br />

in zweijährigem Turnus unterschiedliche Förderpreise.<br />

Auch für <strong>2019</strong> werden folgende Förderpreise ausgeschrieben:<br />

• HTG Förderpreise<br />

• Förderpreis für Innovation der Werner Möbius-Stiftung<br />

• Förderpreis der Victor Rizkallah-Stiftung.<br />

Fristverlängerung<br />

bis<br />

15.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong>!<br />

Die Ausschreibungstexte und alle nötigen Informationen zu den Teilnahmebedingungen<br />

finden Sie unter www.htg-online.de »Förderpreise«.<br />

Anmeldemodalitäten<br />

Die angegebenen Preise gelten bei Onlineanmeldung. Bei schriftlicher Anmeldung über die HTG Geschäftsstelle wird eine<br />

Bearbeitungsgebühr von 10,00 € berechnet. Jede Anmeldung gilt als verbindlich. Schriftliche Abmeldungen sind kostenfrei möglich<br />

bis zum Datum des Anmeldeschlusses. Danach wird die Gebühr vollständig fällig. Jeder Teilnehmer erhält nach Anmeldung<br />

eine Rechnung die gleichzeitig Anmeldebestätigung ist. Zahlungsfrist und Bankverbindung entnehmen Sie Ihrer Rechnung.<br />

Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das Anmeldeportal automatisch. Für<br />

HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das Antragsformular kann über die HTG<br />

Geschäftsstelle angefordert werden. Bettina Blaume, Ansprechpartnerin, Telefon: <strong>04</strong>0/428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de<br />

78<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Forum Wissenschaft<br />

08. 05. <strong>2019</strong> Tag der Wissenschaft!<br />

Küsten und Küstenmeere im Wandel<br />

am 8. Mai <strong>2019</strong> in Hamburg<br />

Als Schwerpunkt für das ganztägige<br />

2. HTG-Forum Wissenschaft wurde<br />

das Leitthema »Küsten und Küstenmeere<br />

im Wandel« gewählt. Der damit<br />

gesetzte Schwerpunkt greift eine<br />

auf Bundesebene angestoßene Forschungsagenda<br />

auf, welche insbesondere<br />

auf die Küsten und Küstenmeere<br />

als Entwicklungsbereiche für vielfältige,<br />

wachsende, divergierende und<br />

teilweise konkurrierende menschliche<br />

Aktivitäten abzielt. Damit beleuchtet<br />

die HTG das wichtige Spannungsfeld<br />

des Erhalts eines Natur- und der Nutzung<br />

eines Wirtschaftsraums, das zukünftig<br />

von weitreichenden klimatischen<br />

Veränderungen und einem<br />

wachsenden Nutzungsdruck geprägt<br />

wird.<br />

Besonders beleuchtet werden dabei<br />

»Herausforderungen«, »Chancen« und<br />

»Lösungsansätze«, die jeweils mit Bezug<br />

zu praktischen Ansätzen behandelt<br />

werden.<br />

Programm<br />

9:30 – 10:00 Anmeldung und Kaffee<br />

10:00 – 10:10 Begrüßung Prof. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Wasserstraßen<br />

und Schifffahrtsverwaltung<br />

10:10 – 10:40 Key Note: Multiple Stressoren auf Küsten und<br />

Küstenmeere der Zukunft<br />

Prof. Corinna Schrum, Helmholtz-Zentrum<br />

Geesthacht, Institut für Küstenforschung<br />

10:40 – 12:10 Themenblock 1: Herausforderungen Convener: Prof. H. Schüttrumpf (Aachen) und<br />

Prof. F. Saathoff (Rostock)<br />

10:40 – 11:10 Küstenschutz in Mecklenburg-Vorpommern –<br />

Strategie und Herausforderungen<br />

Dr. Frank Weichbrodt, Ministerium für Landwirtschaft<br />

und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Referat Küsten- und Hochwasserschutz<br />

11:10 – 11:40 Entwicklung der Wasserstände in der deutschen<br />

Bucht – Implikationen für den Küstenschutz<br />

Dr.-Ing. Arne Arns, Forschungsinstitut Wasser<br />

und Umwelt, Universität Siegen<br />

11:40 – 12:10 Nature-based Solutions im Küstenschutz –<br />

Herausforderungen für Wissenschaft und Praxis<br />

Babette Scheres, M.Sc., Institut für Wasserbau und<br />

Wasserwirtschaft, RWTH Aachen University<br />

12:10 – 13:00 Mittagsimbiss<br />

13:00 – 14:30 Themenblock 2: Chancen Convener: Prof. T. Schlurmann (Hannover) und<br />

Prof. N. Goseberg (Braunschweig)<br />

13:00 – 13:30 Combining harbours, cities and salt-marshes Dr. Petra Dankers, HaskoningDHV Nederland B.V.<br />

in the Ems-Dollart estuary<br />

13:30 – 14:00 Beneficial use of dredged sediment to enhance Dr. Martin Baptist, Wageningen University & Research<br />

salt marsh development by applying a ›Mud Motor‹<br />

14:00 – 14:30 Woods vs. Waves Dr. Bregje van Wesenbeeck & Prof. Dr. Bas Hofland,<br />

Deltares and Delft, University of Technology<br />

14:30 – 15:00 Kaffeepause<br />

15:00 – 16:30 Themenblock 3: Lösungsansätze Convener: Prof. P. Fröhle (Hamburg) und<br />

Prof. J. Grabe (Hamburg)<br />

15:00 – 15:30 EarlyDike – Entwicklung eines sensor- und Verena Krebs, RWTH Aachen University<br />

risikobasierten Frühwarnsystems für Seedeiche<br />

15:30 - 16:00 Pfahl-Boden-Interaktion Dr. Evelyn Heins, Ramboll GmbH<br />

16:00 – 16:30 Sandaufspülungen für den Küstenschutz –<br />

das Vorhaben Stencil<br />

Dr. Franziska Staudt, Leibniz Universität Hannover,<br />

Forschungszentrum Küste<br />

16:30 – 16:45 Zusammenfassung und Abschluss<br />

Anmeldung: Ort: Katholische Akademie, Herrengraben 4, 2<strong>04</strong>59 Hamburg<br />

Kostenbeitrag: HTG-Mitglieder: 90,– €, HTG-Nichtmitglieder: 110,– €<br />

Anmeldungen bitte online unter: https://www.htg-online.de /veranstaltungen / Anmeldeschluss: 07. 05. 019<br />

Für HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das Antragsformular kann über die<br />

HTG-Geschäftsstelle angefordert werden. Anmeldemodalitäten: Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das<br />

Anmeldeportal automatisch. Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Telefon: <strong>04</strong>0 /428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 79


Junge HTG Working Group<br />

11. <strong>04</strong>. <strong>2019</strong><br />

Junge HTG - Working Group<br />

Engagierte Mitglieder der HTG und<br />

all diejenigen, die es werden wollen,<br />

sind wieder aufgerufen, sich der Working<br />

Group der Jungen HTG anzuschließen.<br />

Neben der Planung der nächsten Veranstaltungen<br />

sowie der Konzeption und<br />

Weiterentwicklung der Jungen HTG<br />

steht vor allem das Netzwerken der jungen<br />

und jung gebliebenen Mitglieder<br />

(und solchen, die noch vor der Entscheidung<br />

über eine Mitgliedschaft stehen) im<br />

Vordergrund.<br />

Das nächste Treffen der HTG Working<br />

Group wird am 11. April <strong>2019</strong> um<br />

18:00 Uhr in Hamburg stattfinden. Im<br />

Anschluss geht die Gruppe wie immer<br />

noch im näheren Umfeld des Treffpunktes<br />

gemeinsam essen (auf Selbstzahlerbasis).<br />

Eine Termineinladung mit Agenda<br />

und genauem Veranstaltungsort<br />

erfolgt rechtzeitig an alle Mitglieder<br />

der Working Group. Alle Interessierten<br />

erhalten Infos und eine Einladung<br />

unter JungeHTG@htg-online.de.<br />

In eigener Sache:<br />

Bitte überprüfen Sie gelegentlich Ihre Kontaktdaten im Mitgliederportal der HTG,<br />

damit wir immer auf dem aktuellen Stand sind. Sichern Sie hierzu Ihre geänderten Daten<br />

unten rechts stets mit »Aktualisieren«. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!<br />

P.S.: Gern können Sie uns auch Ihre aktuellen Daten per Mail unter service@htg-online.de senden.<br />

HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 2<strong>04</strong>57 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir Reinhard Klingen,<br />

service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. <strong>04</strong>0/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de<br />

Schriftleitung: Dr.-Ing. Manuela Oster thun, General direktion Wasser straßen u. Schifffahrt, Standort Hannover, Tel. 0511/ 91 15-31 88,<br />

manuela.osterthun@wsv.bund.de Sekretariat: Bettina Blaume, Tel. <strong>04</strong>0/428 47-21 78, service@htg-online.de<br />

80<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


Oliver Heins (vordere Reihe 2. v.r.) ist Vorsitzender des Fachausschusses für Korrosionsfragen<br />

© HTG<br />

Korrosionsschutz für Meerwasserbauwerke<br />

Der Fachausschuss für Korrosionsfragen (FA KOR) der Hafentechnischen Gesellschaft<br />

(HTG) führte seinen 15. Workshop der letzten 21 Jahre durch. Der Ausschussvorsitzende<br />

Oliver Heins (EnBw) konnte dabei etwa hundert Gäste begrüßen<br />

Ebenso begrüßte der Geschäftsführer<br />

der HTG, Michael Ströh, die Gäste<br />

und gab einen Überblick zu den Aktivitäten<br />

der Gesellschaft.<br />

Im ersten Vortrag von Dr. Günter Binder<br />

(Corroconsult) wurde das Thema<br />

Berechnungen zum Kathodischen Korrosionsschutz<br />

(KKS) von Offshore Windenergie<br />

Anlagen (OWEA) behandelt.<br />

Dabei wurde die Auslegung von KKS-<br />

Anlagen, welche im Handbuch des FA<br />

KOR’s bereits in ihren Grundzügen dargelegt<br />

sind, nochmals für die OWEA im<br />

Allgemeinen und für Fälle der Finiten<br />

Elementberechnungen (FE) von Schutzpotenzialverteilungen<br />

im Speziellen angewandt.<br />

Dies ist insofern aktuell von<br />

Bedeutung, als dass KKS-Designs für<br />

OWEA häufig in nicht nachvollziehbaren<br />

FE-begründeten Ergebnissen zur Zulassung<br />

für den Offshore-Bereich vorgelegt<br />

werden. Bei der Anwendung an aktuellen<br />

Fällen existierender Strukturen konnte<br />

das Vorgehen mit ausgewählten und verketteten<br />

Berechnungsschritten, auf Basis<br />

des o.g. Handbuches, die Kontrollfunktion<br />

erfüllen. Korrekturen in der vorgelegten<br />

Auslegung von Schutzanlagen konnten<br />

dadurch rechtzeitig vorgenommen<br />

werden, z.B. wenn die Spannungsverluste<br />

unberücksichtigt blieben und Gleichrichteranlagen<br />

daher zu schwach ausgelegt<br />

worden wären. Teilweise war wiederum<br />

eine Übereinstimmung der Resultate bei<br />

der KKS-Berechnung im Vergleich zu<br />

FE-Berechnungen feststellbar.<br />

Klare Regelungen fehlten<br />

Mangels eindeutiger Regelungen in<br />

der Vergangenheit für den Korrosionsschutz<br />

von OWEA kommen zunehmend<br />

Schutzmaßnahmen zum Einsatz, welche<br />

in ihrem Schutznachweiß Lücken aufweisen<br />

bzw. keine praktischen Erfahrungen<br />

aufweisen. Herr Torsten Krebs<br />

(GCP) nahm sich dieses Themas an, um<br />

im speziellen Fall der Anwendungen des<br />

sog. Thermischen Spritzens von Partikel<br />

aus Aluminium bzw. Al-Zn-Legierungen<br />

(TSA), grundsätzliche Überlegungen<br />

hinsichtlich deren Schutzwirkung<br />

anzustellen. Zunächst steht der Widerspruch<br />

im Raum, dass Metalle wie Zink<br />

und Aluminium, die gegenüber Eisen,<br />

d.h. Stahl, unedler sind, diesen in Form<br />

einer Schutzschicht vor Korrosion schützen<br />

aber gleichzeitig, in entgegengesetzter<br />

Funktion, als eine Art Opferanode<br />

fungieren sollen. Hierbei soll wiederum<br />

ein Selbstheilungsprozess den Schutz<br />

aufrechterhalten. Die von Herrn Krebs<br />

aufgezeigten physiko-chemischen Daten<br />

sprechen dafür, dass beide Funktionen<br />

nicht gleichzeitig erfüllt werden können<br />

und daher die alleinige Anwendung,<br />

zudem im schwierigen Wasserwechselund<br />

Unterwasserbereich, als Korrosionsschutzmaßnahme<br />

nicht zielführend sein<br />

kann. Zudem fehlt der praktische Nachweis<br />

der Schutztauglichkeit von TSA,<br />

welcher auch durch Normen und Regelwerke<br />

nicht abgedeckt ist.<br />

Ausbesserungstoffe<br />

Mario Hörnig (BAW) berichtete über<br />

Erfahrungen und Möglichkeiten zur<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 81


Prüfung von Ausbesserungsstoffen im<br />

Stahlwasserbau. Hintergrund ist der<br />

hohe Schadensanteil durch Korrosion im<br />

Stahlwasser- und Stahlhochbau, so dass<br />

ein F&E-Vorhaben (»smart repair«) initiiert<br />

worden ist, welches die kostengünstigere<br />

Bauwerkserhaltung durch Reparatur<br />

und Instandsetzungsmaßnahmen<br />

des Korrosionsschutzes durch Beschichten,<br />

basierend auf Landwehr (DB, 1987),<br />

darstellt. Zur Eruierung von tauglichen<br />

und für die Baustelle umsetzbaren<br />

Maßnahmen insgesamt wurden Prüfplatten<br />

mit Verletzungen, teilweise vorkorrodiert,<br />

ausgebessert und im Labor<br />

Belastungen ausgesetzt. Dabei wurden<br />

unterschiedliche Bauteilformen (Verbindungsteile<br />

z.B.) mit verschiedenen Flächenvorbereitungsmaßnahmen<br />

und Beschichtungsstoffen<br />

bearbeitet. Letztlich<br />

werden die so erzeugten Prüfkörper korrosiven<br />

Belastungen wie u.a. dem Salzsprühnebeltest<br />

ausgesetzt um Zusammenhänge<br />

der Korrosionsschutzwirkung<br />

zu erkennen. Ergebnisse werden in Kürze,<br />

mit Abschluss des F&E-Vorhabens, zu<br />

erwarten sein.<br />

Joachim Pflugfelder (Sika) referierte<br />

über die aktuellen Regelwerksänderungen<br />

im Korrosionsschutz aus dem Sektor<br />

Beschichtung mit dem Schwerpunkt<br />

der neuen ZTV-ING, Teil 4, Abschnitt 3.<br />

Den Ansprüchen gerecht werden muss<br />

z.B. die Oberflächenvorbereitung (siehe<br />

ISO 9020, Teil 2), in welcher grundsätzlich<br />

P3 gefordert wird (Ausnahme,<br />

geriffelte, profilierte Schweißnähte: P2).<br />

Herr Pflugfelder ging auch auf die Gleitmittel<br />

beim Längsverschub von Brücken<br />

ein, um die Nachteile von silikonhaltigen<br />

Fetten auf noch nicht mit der Deckbeschichtung<br />

versehenen Flächen (siehe<br />

Vorgehen nach Blatt 87) aufzuzeigen.<br />

Ergänzend gibt es hierfür nun auch die<br />

Möglichkeit, eine Zwischenbeschichtung<br />

aus Polyurethan 2k aufzubringen.<br />

Bei Grundbeschichtungen aus zinkstaubhaltigen<br />

Harzen (EP wie auch PUR)<br />

wird jetzt eine Trockenfilmdicke von<br />

80 µm statt bisher 70 µm (jeweils Messwert!)<br />

als erforderlich erachtet. Weitere<br />

wesentliche Änderungen sind u.a. die<br />

Grenzwertänderung zu erlaubten Salzablagerungen<br />

(DIN SPEC 55684), neues<br />

Bindemittel bei HV-Verbindungen, Einführung<br />

neuer Schutzsysteme wie Blatt<br />

50 (Hohlkästen), Blatt 90 (Duplexsysteme<br />

ohne Sweepstrahlen) und Blatt 100<br />

(längere Schutzdauer).<br />

Induzierte Korrosion<br />

Der Vortrag von Dr. Matthias Graff<br />

(Danfoss A/S) griff das Thema Mikrobiell<br />

Induzierte Korrosion, mit dem provokanten<br />

Titel »MIC – Gibt es das überhaupt?«<br />

auf. Dabei ging er auf neuere<br />

Arbeiten und Publikationen ein, mit denen<br />

Verwirrung und letztlich sogar Zweifel<br />

über diese Art der Korrosion verbreitet<br />

worden sind. Grundsätzlich kann man<br />

Bakterien im Wirkungsfeld der Umgebung<br />

einteilen: Anaerob, aerob und beide<br />

Milieus gleichzeitig. Neben den SRBs<br />

(e--konsumierend) ist für die Baustahlkorrosion<br />

noch die Spezies SOB (sulfatbzw.<br />

säurebildend) interessant. Manganoxidierende<br />

Bakterien werden wiederum<br />

für CrNi-Stahl kritisch, da sie edleres<br />

MnO2 bilden und so den »Edelstahl«<br />

zur (unedleren) Anode »degradieren«.<br />

Es wurden letztlich Widersprüche in der<br />

Literatur aufgezeigt, um zur Klärung<br />

der Sachlage beizutragen. Aus verschiedenen<br />

Vorschlägen leitete Dr. Graff den<br />

verwendbaren Überbegriff CIM (Corrosion<br />

Induced Microbiologial Activity)<br />

her, welcher viele (vernachlässigbare) Detailunterschiede<br />

überdeckt.<br />

Norbert Fischer (WSA Trier) stellte<br />

Entschichtungsmöglichkeiten von<br />

schadstoffbelasteten Altbeschichtungen<br />

an Stahlwasserbauteilen vor. Hierbei ist<br />

mit Gefahrstoffen wie Asbest, PAK (Leitsubstanz<br />

B[a]P) bzw. EPA-PAK für Teerersatzprodukte,<br />

PCB (Polychlorierte<br />

Biphenyle), Chromate und Blei zu rechnen.<br />

Im Vorfeld von Entschichtungsarbeiten<br />

ist nach Anhang I GefStoffV Nr.<br />

2.4.1 insbesondere festzustellen, ob Beschäftigte<br />

bei Korrosionsschutzarbeiten<br />

Asbeststaub ausgesetzt sein können.<br />

Grundsätzlich ist ebenfalls in die Betrachtung<br />

einzubeziehen, dass fast alle<br />

bekannten Entschichtungsverfahren<br />

zu einer Zerkleinerung der Stoffmatrix<br />

führen und es somit bei der Behandlung<br />

oder der Entschichtung von asbesthaltigen<br />

Altbeschichtungen potentiell zu<br />

Faserfreisetzungen kommt. Als vorteilhaft,<br />

also innerhalb der Expositionswer-<br />

© Wägener<br />

82<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


te entsprechend »emissionsarme Verfahren<br />

für Kleinmaßnahmen nach TRGS<br />

519, Pkt. 2.9 (Asbest)«, haben sich bei<br />

den Reinigungs- und Entschichtungsversuchen<br />

Wasserwaschen (bis 250 bar),<br />

Nadeln mit Restfaserbindemittel oder<br />

permanentes Absaugen, Abbeizen (nur<br />

im Außenbereich) für Ausbesserungsarbeiten<br />

als geeignet herausgestellt. Für<br />

großflächiges Entschichten (»Dekontamination«)<br />

stellt das Druckluftstrahlen<br />

mit abrasiven Strahlmitteln (Trockenstrahlen«)<br />

im Vergleich zu HDW-Strahlen,<br />

Beizen mit Abschaben und induktivem<br />

Entschichten die ausgereifteste und<br />

effektivste Technik dar. Aufgrund der<br />

hohen Faserfreisetzungen sind bei diesem<br />

Verfahren grundsätzlich die vollen<br />

Schutzmaßnahmen für Asbest nach<br />

TRGS 519 anzuwenden.<br />

Prüfung im Korrosionsschutz<br />

Das Thema Wiederkehrende Prüfungen<br />

im Korrosionsschutz wurde von Wolfgang<br />

Friese (APF Korrosionsschutz UG)<br />

präsentiert. Diese Prüfungen werden zur<br />

Lokalisierung von Unterrostungen und<br />

Fertigungsmängeln der Beschichtung<br />

sowie zur Feststellung der Beschädigungen<br />

durch Nutzung und auch zur Wiederherstellung<br />

des Korrosionsschutzes<br />

nach Regelwerken durchgeführt. Hierbei<br />

ist anzuführen, dass die Umstände<br />

der Offshore-Bedingungen es schwierig<br />

gestalten, diese Untersuchungen korrekt<br />

durchzuführen. Ebenso ist eine Wiederherstellung<br />

des Korrosionsschutzes nach<br />

Regelwerken on site schwierig, zumal<br />

anwendbare Regelwerke derzeit nicht<br />

existieren. Die oben genannten Prüfungen<br />

werden von Seiten der zugelassenen<br />

Überwachungsgesellschaft im Lastenheft<br />

gefordert, welches wiederum durch<br />

den Bauherrn erstellt wird. Die Überwachungsgesellschaft<br />

überprüft die Eignung<br />

der Prüfungen und gibt diese frei, bzw.<br />

überwacht die Prüfungen. Der Umfang<br />

der Prüfungen wird von der zu erwartenden<br />

Lebensdauer der Beschichtung,<br />

dem Standort, der Korrosivitätskategorie,<br />

der mechanischen und atmosphärischen<br />

Belastung und den Sicherheitsvorschriften<br />

bestimmt und sollte z.B.<br />

für Offshore-Windanlagen nahezu identisch<br />

sein. Die Prüfungen selbst werden<br />

mit den bekannten Hilfsmitteln entsprechend<br />

der in den Normen geregelten Bestimmungen<br />

durchgeführt. Als Ergebnis<br />

wird letztlich erwartet, dass der Korrosionsschutz<br />

langfristig erhalten bleibt, das<br />

Bauwerk seine vorgesehene Lebensdauer<br />

erfüllt und die Standfestigkeit gewährleistet<br />

ist.<br />

Schnittstellen-Probleme<br />

Florian Steffens (HPA) berichtete über<br />

Schnittstellenproblematiken bei der Anwendung<br />

von Beschichtungsproblemen<br />

des Blatts 87 nach TL/TP-KOR Stahlbauten.<br />

Als Ausgangspunkte für ein Gelingen<br />

der Korrosionsschutzausführungen<br />

gelten zunächst die Ausschreibung<br />

und die Beurteilung der Angebotsabgaben.<br />

Hinderlich dabei ist die häufig<br />

nicht durchdringbare Vertragsstruktur,<br />

in welcher der Ausführende der Korrosionsschutzarbeiten<br />

(KS) meist nicht<br />

erkennbar ist, sowie die Baustellenbedingungen<br />

selbst, wobei verschiedene<br />

Gewerke gleichzeitig tätig sind und<br />

die Gefahr der gegenseitigen Behinderung<br />

latent vorhanden ist. Aber auch bei<br />

den KS-Arbeiten selbst sind neben dem<br />

AG viele Beteiligte – Planungsbüro, Behörden,<br />

Bauüberwacher, Prüfinstanzen,<br />

Auftrag- und Subunternehmer – aufzuzählen,<br />

die zu koordinieren sind. Speziell<br />

bei der Ausführung nach Blatt 87 (s.<br />

Vortrag Pflugfelder) ist zu beachten, dass<br />

die Deckbeschichtung meist erst nach der<br />

Montage, z.B. einer Brücke, unter generell<br />

ungünstigen Baustellenbedingungen<br />

und Voraussetzungen (ungereinigte bzw.<br />

vorgewitterte Zwischenbeschichtung)<br />

aufgebracht wird.<br />

Über das Thema Spritzmetallisierung<br />

wurde auch von Thomas Wilhelm (SLV<br />

Duisburg) referiert. Unabhängig von Detailunterschieden<br />

verschiedener Varianten<br />

dieses Verfahrens ist dieses grundsätzlich<br />

so zu beschreiben, dass mittels<br />

Flamme oder Lichtbogen aufgeschmolzene<br />

Metallpartikel (Al, Zn und ihre Legierungen)<br />

mit hoher Energie auf die<br />

optimal flächenvorbereitete Stahloberfläche<br />

(ideal: Sa 3) mit hoher Rauheit<br />

(Rz: 50 bis 100 µm) unter gleichzeitigem<br />

Abkühlen und Oxidation, auf zu schützende<br />

Stahloberflächen aufgebracht<br />

werden. Für die atmosphärische Belastung<br />

werden dabei, in Abhängigkeit von<br />

der Schichtdicke (hier: 400 µm), große<br />

Schutzdauern bis zu 60 Jahre prognostiziert.<br />

Im eingetauchten Bereich werden,<br />

den Schätzungen nach, wesentlich<br />

kürzere Standzeiten erwartet. Durch das<br />

Aufbringen einer Versiegelung (sealer)<br />

erfährt die TSA eine Art Vergütung,<br />

nachweißbar durch die merkliche Absenkung<br />

der Korrosionsstromdichte an<br />

der Oberfläche. Hinweise auf Reparaturmöglichkeiten,<br />

auch für Offshorebauwerke<br />

im atmosphärischen Bereich, wurden<br />

ebenfalls dargestellt.<br />

Überzug durch Feuerverzinkung<br />

Der Korrosionsschutz an Schraubverbindungen<br />

ist, neben der organischen<br />

Beschichtung, vor allem auch mittels<br />

Überzug durch Feuerverzinkung zu bewerkstelligen.<br />

Sören Trollst (MPA-IfW,<br />

TU Darmstadt) führte in die Grundlagen<br />

der Feuerverzinkung mit ihren zwei<br />

grundsätzlichen Verfahren – Normal-<br />

(< 500oC) und Hochtemperaturverfahren<br />

(550oC) – mit den Abfolgen der Vorund<br />

Nachbereitungsschritte sowie der<br />

dabei entstehenden verschiedenen Legierungsschichten<br />

bzw. Phasen ein. Zum<br />

optimalen Einsatz der HV-Schrauben in<br />

Meerwasserumgebung gehört zunächst<br />

einmal das Wissen über die Schadensgefahren.<br />

Aufgrund der rel. hohen Löslichkeit<br />

von Zink kann es zur »Überzugskorrosion«<br />

kommen. Verschiedene<br />

Brucherscheinungen wie interkristalliner<br />

und transkristalliner Bruch im Gewinde<br />

sind häufig der Wasserstoffversprödung,<br />

vornehmlich in Kombination mit<br />

der Spannungsrisskorrosion, geschuldet.<br />

Hierzu werden Prüfungen (TDA<br />

bzw. step-load-test) zur Ermittlung des<br />

Wasserstoffgefährdungspotenzials kreiert,<br />

die sowohl hinsichtlich der produktions-<br />

und betriebsbedingten Gefahren<br />

an unterschiedlichen Stählen (z.B. bei C-<br />

und legierten Vergütungsstählen) angesetzt<br />

werden können. Herr Trollst konnte<br />

auf Grund der Untersuchungsergebnisse<br />

auch Maßnahmen zur Verringerung des<br />

Gefährdungspotenzials auflisten.<br />

Nicht zuletzt die Auswahl der aufgeführten<br />

Themen und die durchwegs<br />

hohe Qualität der Vorträge in Inhalt und<br />

Form, hinterließen bei der Zuhörerschaft<br />

sehr gute Eindrücke, die sich in der Beurteilung<br />

der Veranstaltung niederschlugen.<br />

Darüber hinaus blieb auch noch (fast<br />

immer) genügend Zeit zu Fragenstellungen<br />

und Diskussionen im Vortragssaal<br />

sowie in den Pausen. Nicht zu vergessen<br />

sind natürlich das tolle Ambiente des<br />

Veranstaltungsortes und die Lage über<br />

der Stadt Hamburg. Der nächste workshop<br />

wird am selben Ort am 7. November<br />

<strong>2019</strong> stattfinden.<br />

Autor: Dr. Günter Binder<br />

Corroconsult GmbH, Straubenhardt<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 83


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84<br />

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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> | 874


Termine<br />

freight & trade events<br />

worldwide conferences | exhibitions | seminars for shipping commodities finance<br />

Marine + Offshore<br />

02.-03.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />

Hamburg Offshore Wind Conference <strong>2019</strong><br />

www.eehh.de<br />

02.-<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> LONDON<br />

MCEDD Deepwater Development<br />

www.mcedd.com<br />

02.-<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> STAMFORD<br />

CMA Shipping<br />

www.maritime.knect365.com/<br />

<strong>04</strong>.-05.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> LAS PALMAS<br />

Mid Atlantic Ship Repair & Supply Summit<br />

www.midatlanticshiprepair.com<br />

08.-11.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> MIAMI BEACH<br />

Seatrade Cruise Global<br />

www.seatrade-cruise.com<br />

09.-10.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />

Workshop »Cyber Security in der<br />

maritimen Industrie, www.mariko-leer.de<br />

09.-11.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SINGAPUR<br />

Sea Asia, www.sea-asia.com<br />

10.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> GENF<br />

Mare Forum Geneva<br />

www.mareforum.com<br />

11.-12.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SINGAPUR<br />

Asian Marine Casualty Forum<br />

E-Mail: e.winsey@loc-group.com<br />

16.-17.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />

Workshop »Cyber Security in der<br />

maritimen Industrie<br />

www.mariko-leer.de<br />

24.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> LEER<br />

Fachseminar »Internetbasierte Plattformen«<br />

www.mariko-leer.de<br />

06.05.<strong>2019</strong> BONN<br />

Workshop »IT-Grundschutzprofil für<br />

Reedereien – Schiffbetrieb«<br />

Kontakt: Uwe Reder, cyber@vht-online.de<br />

08.-09.05.<strong>2019</strong> ROSTOCK<br />

Zukunftskonferenz Wind + Maritim<br />

www.wind-maritim.de<br />

21.-23.05.<strong>2019</strong> FORT LAUDERDALE<br />

Maritime Week Americas<br />

www.petrospot.com<br />

22.-23.05.<strong>2019</strong> FRIEDRICHSHAFEN<br />

11. Nationale Maritime Konferenz<br />

www.bmwi-registrierung.de/nmk/<br />

22.-23.05.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />

International Union of Marine Insurance Asia<br />

Forum, www.iumi.com<br />

23.05.<strong>2019</strong> HEEG<br />

Marigreen Abschlusskonferenz<br />

www.marigreen.eu<br />

27.05.<strong>2019</strong> KOPENHAGEN<br />

BIMCO 2020 Sulphur Cap Seminar<br />

www.bimco.org/training<br />

<strong>04</strong>.-07.06.<strong>2019</strong> OSLO<br />

NorShipping<br />

www.nor-shipping.com<br />

05.06.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />

Workshop »Alternative Kraftstoffe«<br />

www.mariko-leer.de<br />

06.06.<strong>2019</strong> LEER<br />

Workshop »Alternative Kraftstoffe«<br />

www.mariko-leer.de<br />

12.-15.06.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />

International Symposium on Maritime Health<br />

www.ismh15.com<br />

24.-28.06.<strong>2019</strong> GIBRALTAR<br />

Maritime Week Gibraltar<br />

www.petrospot.com<br />

25.-27.06.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />

Marine Fuels 360 China<br />

www.ibc-asia.com<br />

11.09.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />

Marine Interiors Cruise & Ferry Global Expo<br />

www.marineinteriors-expo.com<br />

Shipping + Logistics<br />

01.-05.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />

LNG <strong>2019</strong><br />

www.lng<strong>2019</strong>.com<br />

02.-<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> STAMFORD<br />

CMA Shipping<br />

www.maritime.knect365.com<br />

02.-05.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HELSINKI<br />

Arctic Shipping Forum<br />

www.maritime.knect365.com<br />

08.-11.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> MIAMI BEACH<br />

Seatrade Cruise Global<br />

www.seatrade-cruise.com<br />

09.-10.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SINGAPUR<br />

TOC Asia, www.tocevents-asia.com<br />

10.-11.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> KOPENHAGEN<br />

Copenhagen Shipping Summit<br />

www.shipping-summit.com<br />

15.-17.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> MOSKAU<br />

Transrussia<br />

www.transrussia.com<br />

16.-18.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HOUSTON<br />

JOC Gulf Shipping Conference<br />

www.events.joc.com<br />

16-18.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />

Automotive Logistics Global<br />

www.automotivelogistics.media/events<br />

23.-25.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HUNTINGTON BEACH<br />

Finished Vehicle Logistics North America<br />

www.automotivelogistics.media/events<br />

24.-25.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />

19. Tagung Schweißen in der<br />

maritimen Technik<br />

www.slv-nord.de/tagung-schweissen<br />

02.-03.05.<strong>2019</strong> SIEGBURG<br />

Marktplatzveranstaltung DSLV/VDV:<br />

»Kooperation zw. Spedition und Eisenbahnen«<br />

www.vdv.de<br />

07.-09.05.<strong>2019</strong> ANTWERPEN<br />

Antwerp XL Breakbulk Exhibition<br />

www.antwerpxl.com<br />

13.-15.05.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />

Global Liner Shipping Conference<br />

www.maritime.knect365.com<br />

14.-15.05.<strong>2019</strong> VENLO<br />

Cool Chain Association Global<br />

Perishables Event, www.coolchain.org<br />

21.-23.05.<strong>2019</strong> BREMEN<br />

Breakbulk Europe <strong>2019</strong><br />

www.breakbulk.com<br />

23.-24.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> LIVORNO<br />

ESPO Seaports Conference<br />

www.events. joc.com/canada-trade-<strong>2019</strong><br />

23.-24.05.<strong>2019</strong> SORRENTO<br />

EGC Spring Congress European Vehicle<br />

Logistics, www.ecgassociation.com<br />

03.-05.06.<strong>2019</strong> TORONTO<br />

Canada Trade Conference<br />

www.events.joc.com<br />

<strong>04</strong>.-07.06.<strong>2019</strong> MÜNCHEN<br />

Transport Logistic<br />

www.transportlogistic.de<br />

12.-14.06.<strong>2019</strong> TACOMA<br />

Agriculture Transportation Association<br />

annual meeting, www.agtrans.org<br />

13.-14.06.<strong>2019</strong> SOUTHAMPTON<br />

Coastlink Shortsea Conference<br />

www.coastlink.co/uk<br />

18.-20.06.<strong>2019</strong> ROTTERDAM<br />

TOC Europe, www.tocevents.europe.com<br />

18.-20.06.<strong>2019</strong> BIRMINGHAM<br />

Multimodal, www.multimodal.org<br />

24.-27.06.<strong>2019</strong> SRI LANKA<br />

Geschäftsanbahnungsreise zum Thema<br />

»Nachhaltige Mobilität, ÖPNV-Lösungen und<br />

Logistik, www.energiewaechter.de<br />

02.-<strong>04</strong>.07.<strong>2019</strong> MÜNCHEN<br />

Automotive Logistics Europe<br />

www.automotivelogistics.media/events<br />

12.-14.10.<strong>2019</strong> CORTONA<br />

HIPER (High-Performance Marine Vehicles) –<br />

»Technologies for the ship of the future«<br />

Kontakt: volker.bertram@dnvgl.com<br />

21.-25.10.<strong>2019</strong> ECUADOR/PERU<br />

Geschäftsanbahnungsreise zum Thema<br />

»Automatisierungslösungen für Logistik und<br />

Industrie, www.energiewaechter.de<br />

Commodities + Energy<br />

01.-05.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />

LNG <strong>2019</strong> Shanghai, www.lng<strong>2019</strong>.com<br />

02.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> GENF<br />

Geneva Sugar Conference<br />

https://www.spglobal.com/<br />

02.-<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> BILBAO<br />

Wind Europe Conference & Exhibition<br />

https://windeurope.org<br />

02.-<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> BILBAO<br />

Wind Europe Conference & Exhibition<br />

www.windeurope.org<br />

08.-10.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />

Coaltrans China<br />

www.coaltrans.com<br />

08.-14.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> MÜNCHEN<br />

BAUMA <strong>2019</strong>, www.bauma.de<br />

06.-07.05.<strong>2019</strong> VANCOUVER<br />

International Pulp Week<br />

www.internationalpulpweek.com<br />

07.-09.05.<strong>2019</strong> BRÜSSEL<br />

Seafood Expo Global<br />

www.seafoodexpo.com/global<br />

08.-09.05.<strong>2019</strong> VANCOUVER<br />

Global Softwood Log & Lumber Conference<br />

www.woodmarkets.com<br />

29.-31.05.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />

Fruit Logistica China, www.youwanguo.cn/en<br />

<strong>04</strong>.-06.06.<strong>2019</strong> HONGKONG<br />

Asia Fruit Logistica, www.asiafruitlogistica.com<br />

11.-13.06.<strong>2019</strong> MONTREAL<br />

IFA Annual Conference (Fertilizer Association)<br />

www. fertilizer.org<br />

88<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


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Gesellschaft zur Förderung des Maschinenbaues mbH. . . . . . . . . . . . . .U2<br />

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Hamburg Messe und Congress GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

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JAL Media Ltd .............................................................77<br />

Kalmar Germany GmbH ................................................37<br />

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Lloyd Werft Bremerhaven GmbH .......................................43<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ...................................U3<br />

Mercator Media Ltd ......................................................35<br />

Primarine GmbH .........................................................59<br />

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VEGA Grieshaber KG ............................................Einhefter<br />

voestalpine Böhler Welding Group GmbH ............................61<br />

Walter Hering KG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

WindEnergy Network e.V. ...............................................35<br />

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für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm, Thomas Bantle<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

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Stellv. Chefredakteur: Michael Meyer (MM)<br />

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Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />

Tel. +49 (0) 40-70 70 80-210 | f_selzer@hansa-online.de<br />

Redakteur: Thomas Wägener (TWG)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-209 | t_waegener@hansa-online.de<br />

Korrespondenten<br />

Schiffbau, Schiffsmaschinenbau, Schiffstechnik:<br />

Dr. Hans G. Payer, Dipl.-Ing. Michael vom Baur (MvB)<br />

Offshore: Anne-Katrin Wehrmann (aw)<br />

Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)<br />

Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang<br />

Asien: Patrick Lee<br />

Amerika: Barry Parker<br />

Großbritannien: Samantha Fisk<br />

Layout<br />

Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40-70 70 80-207, s_hasse@hansa-online.de<br />

Events | Layout<br />

Sylvia Wilde, Tel. +49 (0)40-70 70 80-211 | Fax -214 | s_wilde@hansa-online.de<br />

Verlag und Redaktion<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG, Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />

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www.hansa-online.de<br />

Leitung Marketing und Anzeigen<br />

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Australien: Michael Warneke, Permarinus – Maritime Consultancy Pty Ltd., Fremantle<br />

WA 6100 Australia, Mobile: +61 418 452 560, michael.warneke@permarinus.com.au<br />

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USA: Detlef Fox, D.A. Fox Advertising Sales Inc., 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

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Niederlande: Numij Media, Mark Meelker, Telderskade 53, 2321 TR Leiden,<br />

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Polen: LINK, Maciej Wedzinski, Wegornik 2/2, 72-0<strong>04</strong> Tanowo, Poland,<br />

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Abonnentenbetreuung/Vertrieb<br />

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22<strong>04</strong>1 Hamburg, Tel. +49 (0)40-38 66 66-318, Fax -299, hansa@pressup.de<br />

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Die <strong>HANSA</strong> ist Organ für:<br />

Schiffbautechnische<br />

Verband für Schiffbau und Meerestechnik Gesellschaft e.V.<br />

V. (VSM) | AG Schiffbau-/<br />

Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |<br />

DNV GL | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches<br />

Komitee für Meeresforschung und 1<strong>04</strong>. Meerestechnik Hauptversammlung in e. Berlin V. | Seeverkehrsbeirat des Bundesministers<br />

für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium,<br />

18. - 20. November 2009<br />

Abt. Seeverkehr) | Deutscher Nautischer Verein (DNV) |<br />

Annual General Meeting at Berlin<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Ortung und Navigation (DGON) | 18th<br />

Schutzverein<br />

– 20th November<br />

Deutscher<br />

2009<br />

Rheder V. a. G. | Hafentech<br />

nische Gesellschaft e. V. (HTG) | The World Association for Waterborne Transport<br />

Infrastructure (PIANC) | Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V.<br />

(ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochseefischerei-Verband e.V. |<br />

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 89


Letzte Seite<br />

Uwe Kutzner, Chef der Flensburger Museumswerft<br />

(l.), und Jens Fiedler, Vorsitzender des »Feuerland«-<br />

Vereins, vor dem Expeditionsschiff »Feuerland«<br />

Zweites Leben<br />

für »Feuerland«<br />

© meeco<br />

Die Geschichte der »Feuerland« soll in<br />

Deutschland einen Fortgang finden.<br />

Die Schäden am Traditionsschiff haben<br />

sich aber als so umfangreich herausgestellt,<br />

dass es nahezu komplett neu gebaut<br />

werden muss. Kürzlich fand die Ausstellung<br />

zum Traditionskutter »Feuerland«<br />

im Flensburger Schifffahrtsmuseum ihr<br />

Ende. Dabei stand lange nicht fest, ob<br />

das Schiff dabei sein könnte. Immer wieder<br />

hatte sich die Überführung aus Hamburg-Harburg<br />

verzögert.<br />

Wie es mit den anderen Ausstellungsstücken<br />

und all den gesammelten Informationen<br />

weitergeht, ist unklar, teilte das<br />

Museum jetzt mit. Die Leihgaben gehen<br />

zurück an ihre Eigentümer, der Rest wird<br />

eingelagert. »Vielleicht findet sich ja ein<br />

anderes Museum mit Interesse an der facettenreichen<br />

Geschichte des Schiffs«,<br />

heißt es.<br />

Klar ist dagegen, wie es mit der »Feuerland«<br />

selbst weitergeht. Jens Fiedler, ehrenamtlicher<br />

Geschäftsführer der »Denkmalschiff<br />

Feuerland gGmbH« kündigte an: »Sie<br />

soll wieder zurück an ihre alten Wirkungsstätten<br />

fahren, den Weg von Büsum nach<br />

Feuerland und andere Stationen ihres Lebensweges<br />

nachvollziehen. So auch nach<br />

Buenos Aires, wo der Kutter 2006 im Hafen<br />

verladen wurde, nachdem das Team um<br />

den Wiederentdecker des Schiffes, Bernd<br />

Buchner, und Fiedler selbst auf einer Fahrt<br />

von Feuerland aus feststellen musste, dass<br />

das Schiff es wohl doch nicht aus eigener<br />

Kraft über den Atlantik schaffen würde.<br />

Äußerlich machte es einen guten Eindruck.<br />

Schon kurz nach der Abfahrt zeigte sich jedoch,<br />

dass das Deck undicht war, es musste<br />

ständig abgepumpt werden, schlussendlich<br />

drang Wasser in die Maschine ein, die<br />

Fahrt musste abgebrochen werden.<br />

Wie schlecht der Zustand tatsächlich<br />

ist, erklärte jetzt Uwe Kutzner, Geschäftsführer<br />

der Museumswerft Flensburg, in<br />

dessen Obhut sich das Schiff seit wenigen<br />

Monaten befindet. Nach Rückbau der Beplankung<br />

wurde das ganze Ausmaß sichtbar:<br />

Steven, Achtersteven und Kiel sind<br />

verzogen und in ihrer Originalsubstanz<br />

irreparabel. Das Schiff muss von Grund<br />

auf neu aufgebaut werden. Allein die Materialkosten<br />

für diese drei Teile belaufen<br />

sich seinen Angaben zufolge auf bis zu<br />

30.000 €. »Zudem ist es quasi unmöglich,<br />

einen 16 m langen Balken aus Eiche, dem<br />

Originalbaumaterial, zu bekommen, der<br />

für den Kiel notwendig wäre. Nun müssen<br />

Verhandlungen mit dem Amt für<br />

Denkmalschutz geführt werden, damit<br />

auch ein anderes Holz verwendet werden<br />

darf«, so das Museum weiter.<br />

Insgesamt schätzt Fiedler die Gesamtkosten<br />

für die Wiederherstellung des historischen<br />

Denkmals auf etwa 1,5 Mio. €.<br />

Zudem müsse der zukünftige Einsatz des<br />

Schiffes bedacht werden. Nur so könnten<br />

sowohl die Auflagen der Denkmalschutzbehörde<br />

als auch der zuständigen Schiffsicherheitsbehörden<br />

berücksichtigt werden.<br />

Letztere sind für die Ausstellung von Zertifikaten<br />

zuständig, damit das Schiff dann<br />

für bestimmte Zwecke und Gewässer zugelassen<br />

wird. MM<br />

Ankunft und Abladen<br />

der »Feuerland«<br />

in Flensburg<br />

Hansa 181x44.qxp_IMMH 09.02.17 17:52 Seite 1<br />

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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>


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