HANSA 04-2019
Schiffsbanken | Interview Nils Aden | Start Elbvertiefung | Arktis | Ruderpropeller & Pods | Automation | Offshore-Marktkompass | Scrapping | SOx und NOx | HANSAs Tech-Hub
Schiffsbanken | Interview Nils Aden | Start Elbvertiefung | Arktis | Ruderpropeller & Pods | Automation | Offshore-Marktkompass | Scrapping | SOx und NOx | HANSAs Tech-Hub
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INTERNATIONAL MARITIME JOURNAL <strong>04</strong> |<strong>2019</strong><br />
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ISSN 0017750-4<br />
9 770017 750007<br />
<strong>04</strong><br />
April <strong>2019</strong> | 156. Jahrgang<br />
ISSN 0017-75<strong>04</strong> | C 3503 E | € 14,80<br />
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Topics<br />
Intelligent Power Systems /<br />
Shipping 4.0<br />
Digitalization, System Integration<br />
and Electronic Support<br />
Towards Zero Emissions<br />
What’s in store for the future and what<br />
are the alternative fuels for the future<br />
Operators’ Voice<br />
Case Studies from Operators<br />
and Global Trends<br />
And many more<br />
Basic research and New Engine<br />
Developments
Editorial<br />
Michael Meyer<br />
Stellvertretender Chefredakteur<br />
Deutsche Reeder in<br />
der Dunkelkammer<br />
Die Schiffsbanken halten die deutschen<br />
Reeder weiter auf Trab. Macht die HCOB<br />
als HSH-Nachfolgerin ihre Ankündigungen<br />
für das Schifffahrtssegment<br />
wahr? Was wird aus dem verbliebenen<br />
NordLB-Portfolio? Führt Finanzminister<br />
Scholz Commerzbank und Deutsche<br />
Bank tatsächlich in eine Fusion?<br />
Alles offene Fragen, auf die Reeder<br />
noch keine Antworten haben. Antworten,<br />
die viele aber benötigen, sofern sie<br />
Schiffe in den Büchern besagter Kreditinstitute<br />
haben. Das sind nicht wenige.<br />
Gab es in den vergangenen Jahren viel<br />
Ärger um fällig gestellte Kredite – mit einigen<br />
Reedereipleiten als Folge – machen<br />
es »neue« Modelle der Branche auch<br />
nicht unbedingt leichter. Oder doch?<br />
Die Ungewissheit der Reeder ist ebenso<br />
riskant wie hemmend. Sie wurden in<br />
eine Dunkelkammer geschoben. Nachdem<br />
sie jahrelang versucht haben, sich<br />
ein realistisches Bild zu machen, wissen<br />
sie jetzt nicht mal, ob dieses Bild überhaupt<br />
entwickelt wird. Oder ob auf den<br />
Abzügen andere Motive zum Vorschein<br />
kommen.<br />
Also: Wie gehen neue Eigentümer<br />
oder fusionierte Player mit den Krediten<br />
um? Wer ist überhaupt aktuell der<br />
Kreditgeber? Weitere offene Fragen …<br />
Klingt fast skurill, ist aber real: Nachdem<br />
der US-Investor Cerberus über<br />
260 Schiffskredite von der NordLB gekauft<br />
hat, wussten viele Reeder nicht<br />
einmal, ob das eigene Schiff dabei oder<br />
bei der Bank verblieben war. Während<br />
sich die eine Seite nicht äußern durfte,<br />
wollte es die andere Seite nicht. Seriöse<br />
und vorausschauende Planung ist unter<br />
solchen Umständen schwierig.<br />
Der Hunger nach deutschen Schiffskrediten<br />
ist in der Welt der Investoren<br />
nach wie vor groß. Das Bedürfnis, sogenannte<br />
»Altlasten« loszuwerden, ebenso.<br />
Für Reeder ein schwieriges Umfeld<br />
mit schlechter Sicht. Das politische Gebaren<br />
schafft auch keinen Durchblick –<br />
im Gegenteil.<br />
Es gibt allerdings auch einen Lichtschimmer<br />
im Dunkeln, möglicherweise<br />
mehr als nur eine vage Hoffnung. So<br />
erwarten einige Marktteilnehmer zumindest<br />
in der Containerschifffahrt<br />
eine positive Entwicklung – Stichwort<br />
»IMO 2020«. Weil eine wachsende Zahl<br />
an Schiffen mit Scrubbern ausgerüstet<br />
wird, rechnet etwa ein Global Player<br />
der Logistikbranche mit einer nicht unerheblichen<br />
Tonnage-Verknappung. Er<br />
bucht daher schon jetzt Slots für einen<br />
längeren Zeitraum im Voraus. Eine höhere<br />
Auslastung der Linien könnte zu einer<br />
besseren Situation für Charter-Reeder<br />
führen, in deren Markt noch immer<br />
einige hiesige Akteure aktiv sind.<br />
Die Antwort auf die Frage, wohin die<br />
Reise letztlich wirklich geht, liegt allerdings<br />
noch im Dunklen.<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 3
Inhalt | Contents<br />
3 EDITORIAL<br />
3 – Deutsche Reeder in der Dunkelkammer<br />
5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS<br />
5 – Arktis-Spezialist der Super-Kompakt-Klasse<br />
6 PEOPLE<br />
8 MÄRKTE | MARKETS<br />
8 – Fixing rally brings back hope to feeders<br />
10 VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
10 – Maersk treibt Eigenversicherung voran<br />
12 MOMENTAUFNAHME<br />
14 SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
14 – V.Ships hat Appetit auf mehr<br />
18 – <strong>HANSA</strong> bekommt ein PLUS.<br />
20 – Nordwestpassage zwischen den Fronten<br />
24 – Schneller klare Verhältnisse<br />
26 – Pan Ocean: Back from the brink<br />
28 FINANZIERUNG | FINANCING<br />
28 – »Wir bleiben ein wichtiger Schiffsfinanzierer«<br />
29 – Abschied auf Raten?<br />
30 – Investors push for responsible scrapping<br />
32 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
32 – Fähren führen in führerlose Zukunft<br />
34 – Autonomous, but always crew on board<br />
36 – IT and OT as cyber security gateways<br />
37 – Gastkommentar:<br />
Warum physische IT-Sicherheit?<br />
38 – Guest Commentary: Baseless attacks<br />
against Hong Kong Convention<br />
40 – Finnen setzen auf Bronze in der Arktis<br />
42 – Numerische Berechnungen für Dockanlagen<br />
44 – Pod drives/rim thrusters survey <strong>2019</strong><br />
47 – Azimuth thrusters survey <strong>2019</strong><br />
58 – Gemessen, berechnet, gemeldet<br />
62 – SCR, EGR – Optionen gegen NO x -Emissionen<br />
63 – Trend geht zu Hybrid-Scrubbern<br />
64 TECH-HUB<br />
68 OFFSHORE<br />
68 – Marktkompass Offshore-Wind<br />
70 HÄFEN | PORTS<br />
70 – IHATEC geht in die dritte Runde<br />
72 – Effizienter in der Revierfahrt<br />
74 – Das Warten an der Elbe hat ein Ende<br />
76 – Port News<br />
78 HTG-INFO<br />
81 – Korrosionsschutz für Meerwasserbauwerke<br />
84 BUYER’S GUIDE<br />
88 TERMINE<br />
89 IMPRESSUM<br />
90 LETZTE SEITE<br />
90 – Zweites Leben für »Feuerland«<br />
16<br />
38<br />
22<br />
Interview with JIN-HYUN PAIK,<br />
President ITLOS:<br />
»Don’t be afraid of coming<br />
to the Tribunal«<br />
Interview with GUDRUN JANSSENS<br />
and MARTIN DORSMAN, ECSA:<br />
»We must keep that momentum alive«<br />
Interview mit UWE PAHL,<br />
Ex-Kapitän der »Polarstern«:<br />
»Wir müssen das Rad<br />
nicht neu erfinden«<br />
4<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Spotlight on new Ships<br />
Spotlight on<br />
new ships<br />
© Nodosa<br />
Arktis-Spezialist der<br />
Super-Kompakt-Klasse<br />
Die Reederei Royal Arctic Line baut ihre Flotte für<br />
die Versorgung der grönlandischen Bevölkerung<br />
aus. Dabei setzt sie auf eine besonders kompakte Variante<br />
von Mehrzweck-Containerschiffen. Ein Blick<br />
auf das Neubau-Programm der Reederei könnte ähnelt<br />
fast einer (Kapazitäts-)Treppe mit immer kleineren<br />
Umfänge...<br />
Der Vertrag für zwei Neubauten sei nun in Kraft<br />
getreten, teilte die spanische Werft Astilleros Nodosa<br />
mit. Die Frachter werden jeweils lediglich fast 40 m<br />
lang sein, der Design-Auftrag war von der Reederei<br />
an die norwegische Werft Havyard beziehungsweise<br />
ihre Tochter Havyard Design & Solutions vergeben<br />
worden.<br />
Die Schiffe, klassifiziert von DNV GL, sollen speziell<br />
für arktische Bedingungen und den Transport<br />
von Kühlgütern entwickelt werden. Ihre grundlegende<br />
Aufgabe wird es sein, die verschiedenen Küstenstädte<br />
und -dörfer an der zerklüfteten Küstenlinie Grönlands<br />
zu versorgen. Die Ablieferung ist laut der Werft<br />
ab Ende 2020 geplant.<br />
Nach Angaben von Havyard verfügen die RAL-Zugänge<br />
über zwei Laderäume mit unterschiedlichen<br />
Temperaturzonen von -25 bis +10°C. Die Gesamtkapazität<br />
liegt bei nur fünf Containern oder 60 Paletten.<br />
Erst im vergangenen Jahr hatte RAL einen Neubau-Auftrag<br />
nach Spanien vergeben. Er ging an die<br />
Zamakona-Werft. An der Finanzierung beteiligt sich<br />
auch die deutsche Förderbank KfW-Ipex, weil ein<br />
signifikanter Teil der Zulieferer aus Deutschland<br />
kommt. Diese Schiffe sind zwar auch klein, aber mit<br />
zumindest 67 m doch etwas größer als die jüngst<br />
kontrahierten Einheiten. Vor diesem Auftrag wiederum<br />
hatte die RAL etwas weniger »exotisch« bestellt:<br />
Ein 2.150-TEU-Schiff soll schon ab diesem Sommer<br />
seinen Dienst zwischen Dänemark und Grönland<br />
aufnehmen.MM<br />
Details<br />
Eigner: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Royal Arctic Line<br />
Werft: . . . . . . . . . . . . . . . . Astilleros Nodosa, Spanien<br />
Design: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Havyard, Norwegen<br />
Typ: . . . . . . . . . Mehrzweckschiff / Versorger (2 x)<br />
Kapazität: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 TEU / 60 Paletten<br />
Länge: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . knapp 40 m<br />
Klasse: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DNV GL<br />
Einsatzgebiet: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grönland<br />
Laderäume: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
Temperatur: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -25°C bis +10°C<br />
Ablieferung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ab 2020<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 5
People<br />
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◼◼<br />
DFDS: Niels Smedegaard zieht sich<br />
Ende April als CEO zurück. Er stand<br />
zwölf Jahre lang an<br />
der Spitze der dänischen<br />
Fähr- und Ro-<br />
Ro-Reederei. Neuer<br />
Chef wird Torben<br />
Carlsen (53), bislang<br />
CFO. Er verfügt über<br />
einen breiten und internationalen<br />
Führungshintergrund mit<br />
Positionen in der Schweiz und den USA,<br />
hauptsächlich in den Bereichen Luftfahrt<br />
und Private Equity.<br />
◼◼<br />
CARGOTEC: Stefan Lampa (54)<br />
übernimmt bei der finnischen Zulieferergruppe<br />
die neue<br />
Einheit Kalmar Mobile<br />
Solutions als<br />
President und Mitglied<br />
der Cargotec-Geschäftsführung.<br />
Er kommt vom<br />
Augsburger Roboterbauer<br />
Kuka, dort<br />
war er zuletzt CEO<br />
Division Industries.<br />
Lampa bringt Erfahrung<br />
aus der Welt der<br />
Softwaresysteme und<br />
Robotik mit und verfügt<br />
über eine nachgewiesene<br />
Erfolgsbilanz bei der »Förderung<br />
der Geschäftsentwicklung hin zu<br />
einem Lösungsanbieter in verschiedenen<br />
Märkten«. Camilla Orko ist Vice President<br />
Ethics and Compliance. Sie soll die<br />
gesamte Abteilung verantworten und direkt<br />
an CEO Mika Vehviläinen berichten.<br />
Orko kommt von der norwegischen<br />
Telefongesellschaft Telenor, dort war sie<br />
als SVP ebenfalls Vorstandsmitglied für<br />
den Bereich Compliance. Beim finnischen<br />
Konzern ersetzt sie Anna Romberg,<br />
die nun neue Ziele außerhalb des<br />
Unternehmens verfolgen will.<br />
News des Monats: Liberia-Register vorerst ohne Chef<br />
◼◼<br />
LIBERIAN REGISTRY: Scott Bergeron, bislang CEO der global zweitgrößte Flaggenverwaltung,<br />
hat diese nach 19 Jahren (acht als CEO) überraschend verlassen. Gründe<br />
dafür wurden nicht genannt. Bergeron hatte noch im Oktober vergangenen Jahres<br />
zusammen mit dem Hamburger Team das 10-jährige Bestehen der deutschen Niederlassung<br />
gefeiert. Adam und Elan Cohen führen die Organisation auch künftig als<br />
Executive Chairmen, Alfonso Castillero die Rolle des COO übernommen.<br />
◼◼<br />
V.GROUP: Alison Henriksen ist Chief<br />
Financial Officer und tritt als Mitglied<br />
des Verwaltungsrats<br />
in das Führungsgremium<br />
ein. Neben<br />
CEO Ian El-<br />
Mokadem und dem<br />
Vorsitzendem John<br />
Pattullo übernimmt<br />
sie die Position von<br />
Rod Day, seit August 2017 Interim CFO.<br />
Sie kommt vom Cateringunternehmen<br />
Compass Group, wo sie zuletzt Finanzdirektorin<br />
UK und Irland war.<br />
◼◼<br />
BOLLORÉ: Cyrille Bolloré (33)<br />
übernimmt die Funktion des CEO der<br />
Gruppe. Am 14.<br />
März <strong>2019</strong> ernannte<br />
der Verwaltungsrat<br />
den 33-Jährigen<br />
zum Leiter des Hafen-,<br />
Logistik- und<br />
Energie-Konzerns.<br />
Der dritte Sohn von<br />
Vincent Bolloré wurde einstimmig zum<br />
Vorsitzenden und CEO gewählt. Nach<br />
zehn Jahren im Konzern leitet nun das<br />
1822 gegründete Familienunternehmen.<br />
◼◼<br />
WRIST SHIP SUPPLY: Jens Holger<br />
Nielsen, Ex-CEO von Samskip und<br />
ehemaliger Maersk-<br />
Manager, wird in<br />
Kürze in einer neu<br />
geschaffenen Position<br />
als Stellvertretender<br />
CEO der Gruppe<br />
und gleichzeitig<br />
Group COO anfangen.<br />
Zuletzt war er CEO des Schiffahrtsund<br />
Multimodalunternehmens Samskip,<br />
davor arbeitete er 20 Jahre bei A.P. Moller-Maersk<br />
in Führungspositionen.<br />
◼◼<br />
TRANS GLOBAL PROJECTS: Walter<br />
Prosetti ist Global Chartering Director<br />
des Projektlogistikers.<br />
Er kommt<br />
von der Hamburger<br />
MPP-Reederei Hansa<br />
Heavy Lift, die<br />
Ende 2018 Insolvenz<br />
anmelden musste.<br />
Prosetti war Director<br />
Global Sales, 2014 stieß er zum Nachfolgeunternehmen<br />
der Beluga-Gruppe. Zu<br />
seinen Stationen in der Branche zählen<br />
auch Thorco und Clipper Projects.<br />
6<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
People<br />
SPEAKERS’<br />
CORNER<br />
»Ein Drittel der Flotte kann<br />
IHM-Frist nicht einhalten«<br />
2020 läuft die Frist für zertifizierte<br />
Gefahrstoffkataster (Inventory<br />
of Hazardous Materials,<br />
IHM) aus. 30.000 Schiffe<br />
sind betroffen, rechnerisch sind<br />
täglich über 50 IHMs zu erstellen<br />
und zu zertifizieren. Bei den<br />
wenigen verfügbaren »IHM-<br />
Experten« und Ressourcen bei den Klassifikationsgesell<br />
schaften erscheint dies kaum möglich, meint<br />
Henning Gramann, CEO GSR Services.<br />
Henning Gramann eröffnet mit seinem Kommentar<br />
unsere neue Rubrik »Speakers’ Corner«. Das<br />
neue Format auf www.hansa-online.de bietet<br />
Entscheidungs trägern aus der maritimen Branche<br />
die Möglichkeit, Meinungen und Thesen zu aktuellen<br />
Themen mit der Leserschaft zu teilen.<br />
◼◼<br />
MARITIMES CLUSTER NORDDEUTSCH-<br />
LAND: Katrin Caldwell leitet die neue MCN-<br />
Geschäftsstelle in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Bisher<br />
war das MCN über eine Kooperationsvereinbarung<br />
in<br />
dem Bundesland präsent.<br />
Caldwell verantwortete zuvor<br />
u.a. den Aufbau und die<br />
Entwicklung des internationalen<br />
Vertriebs bei der Flussschiffreederei A-<br />
Rosa und war Direktorin zweier Berlitz-Schulen.<br />
Bereits dort hatte sie Berührungspunkte mit<br />
der maritimen Branche und MCN-Mitgliedern.<br />
◼◼<br />
SKULD: Hilde Søbstad Løvskar ist zum Chief<br />
Legal Officer (CLO) ernannt worden. Sie leitet<br />
nun die Rechtsabteilung des<br />
norwegischen Transportversicherers<br />
und wird Mitglied<br />
der Geschäftsleitung. Seit<br />
2012 ist Løvskar bei Skuld als<br />
Unternehmensjuristin tätig.<br />
In dieser Funktion war sie<br />
auch die Sekretärin des Unternehmens<br />
und arbeitete eng mit Geschäftsleitung<br />
und Vorstand zusammen. Sie startete ihre<br />
Karriere bei Skuld und dem norwegischen Reederverband.<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 7
MÄrkte | Markets<br />
Fixing rally brings back hope to feeders<br />
Hire rates for smaller boxships picking up again after months of sustained pressure.<br />
Fortunes for smaller tonnage in the dry cargo trade improving, too. By Michael Hollmann<br />
The weeks following Chinese New<br />
Year in early Febuary have seen<br />
mixed blessings, with only very large gearless<br />
tramp container ships initially benfiting<br />
from a resurrection of tonnage demand<br />
and climbing rate levels. During<br />
March, the market finally began to brighten<br />
up also for the feeder and handy classes<br />
below 3,000 TEU. The improvements<br />
are mirrored by the New ConTex (capturing<br />
1,100-4,250 TEU type vessels) which<br />
posted its first modest month-on-month<br />
gain (+1.0%) during the last four weeks<br />
since our July issue last year. Growing<br />
levels of tonnage availability made sure<br />
that pressure on rates was maintained for<br />
more than half a year. However, in early/<br />
mid March chartering activity for smaller<br />
vessels started to surge across Asia and<br />
the Far East as well as the Mediterranean.<br />
7,600 $ per day for 1,740 TEU<br />
The result was a sharp fall in spot/prompt<br />
vessels – by as much as 50% in some segments<br />
such as 2,700/2,800 TEU gearless<br />
and 500-800 TEU – and a stabilisation in<br />
charter rates. Some classes are now seeing<br />
a tentative firmer trend in fixing levels as<br />
borne out by the New ConTex: The geared<br />
1,700 TEU type saw its 12-month period<br />
assessment lifted from 7,389 to 7,695 $/<br />
day between 26 Febuary and 21 March,<br />
the index rate for 6 month durations rose<br />
from 7,163 to 7,430 $/day.<br />
At the time of writing there are growing<br />
reports of fixtures of standard geared<br />
1,700 TEU ship at mid/upper $ 7,000’s<br />
compared to flat 7,000 $/day during the<br />
previous weeks. Hanseatic Unity reportedly<br />
fixed the »Hansa Freyburg« (1,740 TEU<br />
geared, built 2003) to CMA CGM Group<br />
at 7,600 $/day for 9-12 months, it also extended<br />
the »Hansa Coburg« (2007) for<br />
5-7 months with the same charterer for<br />
the Australia/New Zealand trade, brokers<br />
said. The first designs to witness fresh demand<br />
were modern economic and Bangkok-max<br />
types at levels from mid $ 10,000’s<br />
to mid $ 11,000’s but supply has almost<br />
dried up, prompting more Asian operators<br />
to consider standard vessels again.<br />
»The general sentiment is<br />
definitely more positive as<br />
spot ships get scarcer or<br />
disappear completely«<br />
»The general sentiment is definitely more<br />
positive as spot ships get scarcer or disappear<br />
completely«, noted one broker. Another<br />
one stated, »owners have regained<br />
their confidence, they are able to command<br />
premiums on last done again.«<br />
There is also more optimism among owners<br />
active in the 2,500-2,800 TEU sub-panamax<br />
sectors where spot tonnage supply<br />
started diminishing fast during the first<br />
half of March on the back of increased fixing.<br />
Demand in Asia was pivotal in bringing<br />
down overall spot availability although<br />
interest also picked up in the Med<br />
(g`less and geared) and in the Caribbean.<br />
Rate levels in Asia and the Atlantic continued<br />
to show quite an imbalance, with<br />
the latter providing significant premiums:<br />
800 $ and more for gearless 2,800 TEU and<br />
500-1,500 $ for geared 2,500 TEU vessels.<br />
Hope for cascading<br />
Perhaps the most active player in the<br />
2,500 TEU segment was Maersk with a<br />
rumoured package deal for period extensions<br />
of six vessels plus further fixtures<br />
in the Mediterranean and the US<br />
Gulf. Still, the rate improvements in the<br />
sub-panamax arena look pretty marginal<br />
so far, with the 12-month period assessments<br />
of the ConTex broker panel only<br />
up a smidge for geared 2,500 and gearless<br />
2,700 TEU designs at 9,157 $/day<br />
and 8,8<strong>04</strong> $/day as per 21 March.<br />
Owners will be keenly watching events<br />
in the traditional post-panamax sector<br />
above 5,500 TEU hoping that the sustained<br />
upward momentum will finally filter<br />
down to the smaller sizes. With the supply<br />
of standard 8,500 TEU ships drying out,<br />
rate levels rose by another 3,000 $ to circa<br />
22,000 $/day last done, but that figure may<br />
already have been outstripped by a couple<br />
thousand dollars as this copy of <strong>HANSA</strong><br />
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8<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
MÄrkte | Markets<br />
Orders & Sales<br />
New Orders Container<br />
Orders only applied to smaller<br />
types between 635 and<br />
2,200 TEU. Maersk confirmed<br />
lease-financing deals<br />
for 13 feeder (2,200 TEU), to<br />
be bult in China (28 mill. $<br />
each) and Japan. Chinese<br />
owner Hunan Ocean ordered<br />
two 635 TEUs at Hunan Jinhang.<br />
They will be equipped<br />
with dual fuel engines and<br />
will be deployed for river<br />
transport. Sinokor continued<br />
its ordering spree and ordered<br />
two firm 1,800 TEUs at<br />
Hyundai Mipo.<br />
Secondhand Sales Container<br />
The market stayed on a low<br />
level, we saw seven transactions.<br />
Greek owner Contships<br />
implemented two transactions<br />
with in total seven vessels.<br />
The two 2007 Chinese-built<br />
1,432 TEUs »Independent Accord«<br />
and »Independent Concept«<br />
were purchased from<br />
Germany`s ICL for 12 mill. $.<br />
The other deal included five<br />
feedermaxes, purchased from<br />
Hartmann Schiffahrts KG for<br />
25.5 mill. $ en bloc.<br />
Demolition Sales<br />
Activity continued its pace<br />
with an additional 12 vessels<br />
sold for scrap. As long as the<br />
market remains oversupplied<br />
and scrap prices stay firm,<br />
scrapping activity is likely to<br />
remain on a high level. The<br />
vast majority of the vessels<br />
were recycled in Bagladesh,<br />
which remains the key player<br />
in the Indian sub-continent.<br />
However, India improved<br />
its competitiveness steadily,<br />
due to the stabilization of<br />
steel prices coupled with a<br />
strengthening of the Rupee.<br />
In general, scrap prices remained<br />
stable between $434/<br />
ldt and $475/ldt on the Indian<br />
subcontinent. The highest<br />
price achieved the 5,<strong>04</strong>0 TEU<br />
vessel »Zim Haifa« ($475/ldt).<br />
<br />
Jan Göldner<br />
COMPASS<br />
Container ship t / c market<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
20.09.18<br />
Container freight market<br />
21.03.19<br />
Month on Month 390 • + 1.0 %<br />
WCI Shanghai-Rotterdam 1,431 $/FEU - 13.6 %<br />
WCI Shanghai-Los Angeles 1,392 $/FEU - 29.7 %<br />
the shortage of very large gearless vessels<br />
tightening, it was the next-smaller postpanamax<br />
types of 6,000-6,500 TEU that<br />
suddenly found themselves at the centre<br />
of attention. Increased activity saw period<br />
rates nudging up by a few thousand<br />
dollars both east and west of Suez. The latest<br />
available benchmarks are the extension<br />
of the 6,039 TEU »Long Beach Trader«<br />
(built 2007) at 13,750 $/day for 5 months<br />
with KMTC in Asia and the extension of<br />
the 5,762 TEU »E. R. Seoul« (built 2000) at<br />
15,000 $/day for around one year trading<br />
between the US Gulf and the East Coast of<br />
South America for Hapag-Lloyd.<br />
Positive outlook with caution<br />
The positive trend is widely expected to<br />
continue over the coming months, with<br />
the second quarter usually the most active<br />
in the boxship charter market. However,<br />
some caution may be prudent given the latest<br />
wobbles in the liner freight markets.<br />
Cargo volumes have not recovered as expected<br />
since Chinese New Year, even increased<br />
blanked sailings in the Far East<br />
could not save box spot rates from steep<br />
falls over the past weeks (see »compass«<br />
side bar). Port throughput and cargo data<br />
for February are not yet available, though.<br />
For the time being, the consensus remains<br />
that global container trade growth is heading<br />
for +4% or more this year.<br />
Bulker spot market divided<br />
The dry cargo market continues to go<br />
through a difficult period, with the capesize<br />
segment suffering badly from a lack of<br />
iron ore spot business ex Brazil while the<br />
panamax and geared bulker types have enjoyed<br />
a bit of a recovery.<br />
The Baltic Dry Index achieved a 10%<br />
increase over the past four weeks, spurred<br />
mainly by rising activity in panamax<br />
chartering. Brokers pointed to two areas<br />
of strength in the market. First of all the<br />
East Coast of South America where the<br />
grain export season gets underway with<br />
82,000 dwt kamsarmaxes now achieving<br />
15,300 $ plus 530,000 $ ballast bonus for<br />
trips to the far East and over 16,000 $/d<br />
for trips to Europe, both for mid/end of<br />
April dates. Secondly, there has been a reported<br />
increase in coal liftings from Indonesia<br />
to India in the first months of the<br />
year, benefiting both panamaxes and supramaxes<br />
(52,000-58,000 dwt).<br />
Handysize: Substantial gains<br />
The handyisze market recorded substantial<br />
gains across Asia and on the East<br />
Coast of South America, with the 6 route-time<br />
charter average for the 28,000 dwt<br />
type increasing by almost 30% to over<br />
6,600 $/d. Bigger modern 38,000 dwt<br />
vessels are netting almost 8,600 $/d<br />
on average in time charter trip business.<br />
Business from ECSA to the continent<br />
or Mediterranean improved to high<br />
$ 9,000’s/mid $ 10,000’s by the middle<br />
of March. East of Suez, activity was the<br />
strongest in southeast Asia and Australia<br />
with a steady flow of all kinds of cargoes<br />
from minerals, salt, sugar to alumina.<br />
The positive sentiment in this segment is<br />
also mirrored by the period market, with<br />
short/medium durations concluded at levels<br />
way above 9,000 $/d with delivery in<br />
the Atlantic.<br />
n<br />
Dry cargo / Bulk<br />
Baltic Dry Index 695 + 10.3 %<br />
Spot time charter averages ($/day)<br />
Capesize 5TC average 4,511 - 24.7 %<br />
Panamax 4TC average 8,105 + 53.0 %<br />
Supramax 6TC average 8,745 + 17.5 %<br />
Handysize 6TC average 6,637 + 29.9 %<br />
Forward / ffa front month Apr´19 ($/day)<br />
Capesize 180k 6,967 + 9.0 %<br />
Panamax 74k 9,229 + 30.1 %<br />
MPP<br />
March ’18<br />
$ 6,956<br />
TMI<br />
Toepfer’s Multipurpose Index<br />
March ’19<br />
$ 7,440<br />
12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6-12 months TC<br />
Tankers<br />
Baltic Dirty Tanker Index 705 - 15.2 %<br />
Baltic Clean Tanker Index 634 + 4.8 %<br />
Shortsea / Coaster<br />
Norbroker 3,500 dwt earnings est. 2,500 €/d - 3.9 %<br />
HC Shortsea Index 17.50 - 2.6 %<br />
ISTFIX Shortsea Index 565 - 0 %<br />
Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round<br />
voyage North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index<br />
tracking spot freights on 5 intra-European routes; Istfix<br />
Istanbul Freight Index covering spot freight ex Black Sea<br />
Bunkers<br />
IFO 380 Rotterdam $/t 411 + 1.0 %<br />
MGO Rotterdam $/t 579 - 0.7 %<br />
Forward / Swap price Q2 / 19<br />
IFO 380 Rotterdam $/t 400.0 + 1.5 %<br />
Data per 21.03.<strong>2019</strong>, Alterations within four weeks<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 9
Versicherungen | Insurance<br />
Maersk treibt<br />
Eigenversicherung voran<br />
Maersk Insurance hat mehr als 900 Schiffe in der Flotte<br />
und macht Jahr für Jahr Gewinn – gegen den Branchentrend,<br />
schreibt Michael Hollmann<br />
Abstract: Maersk Insurance<br />
expands its portfolio<br />
Maersk captive keeps making profits<br />
– even in hull & machinery – as<br />
it evolves into a one-stop-shop for insurance<br />
for the world’s top shipowner.<br />
H&M book now covers over 900 vessels.<br />
Equity more than doubled to<br />
around $190 m over the years.<br />
redaktion@hansa-online.de<br />
Make or buy? Diese Frage stellen sich<br />
Großkonzerne stets aufs Neue,<br />
wenn es um wichtige Vorleistungen oder<br />
Komponenten geht. In Bezug auf die Seekaskoversicherung<br />
lautet die Devise beim<br />
Reedereigiganten A.P. Moller – Maersk<br />
(APMM) seit 2011 »make!«.<br />
Mit dem Aufbau eines Versicherungsvehikels<br />
für den Eigenbedarf (»Captive«)<br />
fährt der Konzern nicht schlecht, wie man<br />
in den Finanzberichten der Versicherungssparte<br />
Maersk Insurance AS nachlesen<br />
kann. Für das erste Halbjahr 2018 betrug<br />
der Vorsteuergewinn 9,3 Mio. $, wovon<br />
der Löwenanteil (7,25 Mio. $) auf das technische<br />
Ergebnis – also das Underwriting,<br />
nicht die Kapitalanlagen – entfiel. Der<br />
Jahresbericht 2018 wird erst in einigen<br />
Wochen veröffentlicht.<br />
Wie der Geschäftsführer von Maersk<br />
Insurance AS und Head of Risk Management<br />
bei APPM, Lars Henneberg, im Gespräch<br />
mit der <strong>HANSA</strong> erklärt, war auch<br />
das Gesamtjahr von einem Millionengewinn<br />
gekrönt. Das Eigenkapital des<br />
Captive ist per heute auf rund 190 Mio. $<br />
angewachsen. Ende 2017 waren es laut Finanzbericht<br />
erst 176,2 Mio. $.<br />
Rund 100 Mio. $ Gewinn habe Maersk<br />
Insurance AS seit dem ersten vollen Geschäftsjahr<br />
2012 in das Geschäft zurück<br />
investiert. Den größten Teil des versicherten<br />
Risikos und auch der Bruttoprämieneinnahmen<br />
von über 50 Mio. $ stellt das<br />
Seekaskoprogramm dar. Für viele kommerzielle<br />
Versicherer ist dieses Segment<br />
chronisch verlustbringend – bei Maersk<br />
Insurance warf es 2017 mehr als 3 Mio. $<br />
Gewinn ab. «Wir haben es über die vergangenen<br />
sieben Jahre geschafft, ein gutes<br />
Prämienvolumen und hohe Kompetenz<br />
aufzubauen«, konstatiert Henneberg, dessen<br />
Team drei Vollzeitkräfte bei Maersk<br />
Insurance und rund 20 Risiko- und Schadensexperten<br />
konzernweit umfasst.<br />
Lars Henneberg<br />
© Maersk<br />
Natürlich stemmt der Captive die Risiken<br />
nicht allein. Wie in der Transportversicherung<br />
üblich, sind viele Partner<br />
beteiligt. Bislang hat sich Maersk Insurance<br />
hauptsächlich als Folgeversicherer<br />
engagiert, jedoch mit hohen Anteilen<br />
zwischen 30% und 90%. Das gelte auch<br />
für das Seekaskoprogramm, das kurz vor<br />
der völligen Abspaltung des Energiegeschäfts<br />
der Gruppe noch rund 915 Schiffe<br />
abdeckt – Containerschiffe, Schlepper,<br />
Offshore-Versorger etc. Den Großteil des<br />
eigenen Risikos platziert das Unternehmen<br />
wiederum an Rückversicherer aus,<br />
sie springen mitunter schon für die erste<br />
Haftungsstrecke ein.<br />
Im Fall des schweren Brands an Bord<br />
des Groß-Containerschiffes »Maersk Honam«<br />
beträgt der Selbstbehalt null, wie<br />
aus dem Halbjahresbericht für 2018 hervorgeht.<br />
Die dafür gebuchte Bruttoschadenreserve<br />
von fast 59 Mio. $ geht voll zu<br />
Lasten der Rückversicherer, deren Liste<br />
im Vorjahr von Lloyd’s of London und<br />
der People’s Insurance Company of China<br />
(PICC) angeführt wurde. Führungsversicherer<br />
der Maersk-Flotte und damit<br />
für die Schadensbearbeitung verantwortlich<br />
ist der norwegische Versicherer<br />
Gard. Nach Angaben von Henneberg<br />
werde sich die Strategie von Maersk Insurance<br />
aber ändern. Man wolle künftig die<br />
Rolle des Führungsversicherers für einzelne<br />
Programme übernehmen. Trotzdem<br />
bleibe Gard für die Schadensbearbeitung<br />
zuständig.<br />
Darüber hinaus soll Maersk Insurance<br />
alle übrigen Risiken übernehmen, die der<br />
Konzern bislang noch extern versichert –<br />
als ein »One-Stop-Shop«, so Henneberg.<br />
Dazu zählen Gebäude- und Personenversicherungen<br />
im Konzernbereich. Sie sollen<br />
die Lücken auffüllen, die sich aus dem<br />
Verkauf des Öl- und Energie-Geschäfts<br />
ergeben. Als nächstes dürfte mittelfristig<br />
die Versicherung der Bohrplattformen<br />
wegfallen, wenn die Konzernsparte Maersk<br />
Drilling abgespalten wird.<br />
Verbunden mit der Erweiterung des<br />
Geschäfts ist das dritte große Ziel: die<br />
Vereinfachung und Harmonisierung<br />
der einzelnen Deckungen. Der Idealfall<br />
wäre: Maersk bündelt alle Versicherungsbedarfe<br />
– von der Gebäudefeuerversicherung<br />
bis Seekasko – in einem großen Programm<br />
mit einheitlichen Laufzeiten und<br />
Prolongationsdaten. Maersk Insurance<br />
übernimmt es zu 100% und strickt daraus<br />
ein Rückversicherungsprogramm,<br />
das sich aus weniger Blöcken als heute zusammensetzt.<br />
«Auf diesem Wege könnten<br />
wir viele Einzeltransaktionen abbauen,<br />
die Risikokosten im ganzen senken«,<br />
glaubt Henneberg. Doch keine Regel<br />
ohne Ausnahme: Bei der P&I-Versicherung<br />
(Schiffshaftpflicht) wolle Maersk am<br />
bestehenden System auf Gegenseitigkeit<br />
festhalten. Wichtige Clubs für die Reederei<br />
sind Britannia, Gard, North und Standard.<br />
n<br />
10<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Versicherungen | Insurance<br />
3<br />
6<br />
2<br />
1<br />
5<br />
7<br />
4<br />
Havariechronik<br />
Datum Ereignis Ort Schiff Typ tdw Flagge Haftpflicht Reise<br />
1 05.03. Kran eingestürzt /<br />
1 Toter / 2 Verletzte<br />
2 08.03. Maschinen probleme /<br />
LOF-Bergung<br />
Adria, 30 sm vor<br />
Alcona<br />
nördlich vor<br />
Terschelling<br />
3 10.03. Brand und Untergang 140 sm südwestlich<br />
von Penmarch (F)<br />
4 12.03. Kollision mit<br />
Fischkutter / 12 Tote<br />
5 15.03. Strandung /<br />
LOF-Bergung<br />
6 17.03. Manövierunfähig /<br />
Schlepperassistenz<br />
7 19.03. Explosion / Brand im<br />
Maschinenraum<br />
östlich des<br />
Jangtse Deltas<br />
Westküste Andros<br />
Island, Nähe Gavrio<br />
östlich kurz vor<br />
Isle of Wight<br />
Ostee zwischen<br />
Primorsk / Vysotsk<br />
Barbara F Offshore- Plattform k.A. k.A. k.A. k.A.<br />
Brufjell General Cargo Ship 4.372 St. Vincent Gard Eemshaven nach<br />
Moerdijk<br />
Grande America RoRo Cargo Ship 27.965 Italien North P&I Hamburg nach<br />
Casablanca<br />
Vathy Bulk Carrier 229.186 Bahamas UK P&I Club Australien nach<br />
Caofeidian (China)<br />
Agios Georgios 1 Chemical /<br />
Oil Tanker<br />
985 Griechenland k.A. Syros nach Gavrio<br />
(Griechenland)<br />
Grande Roma Vehicle Carrier 14.483 Italien Standard Club Antwerpen nach<br />
Salerno (ItalienI<br />
NS Point Chemical /<br />
Products Tanker<br />
40.149 Liberia North P&I Primorsk nach Vysotsk<br />
(Russland)<br />
Der kompette Überblick zu allen aktuellen Havarien unter www.hansa-online.de/havariechronik/<br />
HOHE VERLUSTE<br />
Skuld zieht Reißleine bei Lloyd’s<br />
Die Reihen der Seeversicherer im Lloyd’s-Markt dünnen sich weiter<br />
aus. So hat der norwegische P&I Club Skuld die Schließung<br />
seines Syndikats 1897 beschlossen. Ab 1. Juli würden die Zeichnungsaktivitäten<br />
bei Lloyd’s eingestellt, teilte die Gesellschaft mit.<br />
Seekasko und Energierisiken sollen zwar weiter versichert werden,<br />
aber künftig auf eigene Rechnung (»on corporate paper«) der Tochtergesellschaften<br />
Skuld UK in London und SMA in Oslo. Das Syndikat<br />
1897 hatte den Norwegern seit Gründung 2011 hohe Verluste<br />
beschert – für die Jahre 2016 und 2017 zusammen fast 34 Mio. £.<br />
Das Prämienvolumen belief sich für 2017 auf 138 Mio. £. n<br />
CMA CGM SCHEITERT<br />
Havarie-grosse-Forderung abgelehnt<br />
Ladungseigner und ihre Versicherer haben sich erfolgreich gegen<br />
die Zahlung von Havarie-grosse-Beiträgen für die Bergung des<br />
Großcontainerschiffs »CMA CGM Libra« (11.356 TEU, Bj. 2009)<br />
vor acht Jahren gewehrt. Das Schiff galt wegen schlechter nautischer<br />
Planung nicht als seetüchtig, der »Passage Plan« hätte Untiefen<br />
im Gebiet berücksichtigen müssen, heißt es in einem Urteil<br />
des Admiralty Court in London. Die »CMA CGM Libra« war im<br />
Mai 2011 beim Verlassen des Hafens Xiamen auf Grund gegangen.<br />
Gesamtkosten 13 Mio. $. Als Gewinner gehen 8% der Ladungsinteressen<br />
hervor, die die Zahlung der Beiträge verweigert hatten.n<br />
+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm<br />
Glänzendes Jahr für Hannover Re: Marine-Segment hat Erwartungen übererfüllt: Kombinierte Schaden-Kosten-Quote von nur<br />
9,9% für 2018 bei Bruttoprämienneinahmen von knapp 240 Mio. €. EBIT für die Sparte: 1<strong>04</strong>,9%! +++ Nachlese P&I-Renewals:<br />
Skuld meldet 4,3% Tonnagezuwachs (Year-on-Year) auf 95 Mio. BRZ. American P&I Club verzeichnet Plus von 10% bzw.<br />
1,6 Mio. BRZ. West of England stabil bei 90 Mio. BRZ trotz angekündigter Prämienanhebung +++ Sicherheits-Benchmarking<br />
bei North P&I: Neues Self-Assessment-Tool (»SCORA«) zur Analyse von Schwachstellen an Bord und an Land aufgelegt. Kostenlose<br />
Nutzung für P&I-Mitglieder, für externe Kunden gegen Gebühr +++ Leute Leute ... +++ Willis Towers Watson, London:<br />
David Ripton (Ex-Marsh, CEO Marine UK) als Head of Broking, Global Marine, angeworben +++ Skuld, Oslo: Søbstad Løvskar<br />
– derzeit Head of Legal Department – als Chief Legal Officer ins Executive Team aufgenommen +++ Hansekuranz Kontor,<br />
Münster: Markus Große Daldrup (Senior Underwriter, Munich Re) zum Geschäftsführer ernannt +++ Mund + Bruns,<br />
Bremen: David Rieger (Ex-RINA, Ex-Lloyd’s Register) zum Country Manager für China bestellt +++<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 11
Momentaufnahme<br />
omentaufnahme<br />
Licht ins Dunkel zum Valentinstag<br />
Der Hafen schläft ja bekanntlich nie so wirklich, die Container-Terminals in<br />
Hamburg-Waltershof legen Zeugnis davon ab. Denn auch wenn unsere Aufnahme<br />
am Valentinstag gemacht wurde, das Lichterspiel ist nicht etwa ein<br />
Luftbild unzähliger Kerzenschein-Dinner. So romantisch die Vorstellung von<br />
rastenden Hafen-Arbeitern, mit ihren Frauen im Arm, den Blick in die Ferne<br />
schweifen lassend, auch wäre. Was wir sehen, ist die Moderne, ist Umschlag-<br />
Effizienz, ist Produktivität. Selbst am Tag der Liebenden. Fotograf: Scheer<br />
12<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Momentaufnahme<br />
Liebe Leser,<br />
wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden Zeilen<br />
dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg.<br />
Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht vor, eingegangene Fotografien für redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 13
Schifffahrt | Shipping<br />
V.Ships hat Appetit auf mehr<br />
Nach der Übernahme der Norddeutschen Reederei H. Schuldt ist der weltgrößte Third-<br />
Party-Manager jetzt mit der Eingliederung der Organisation in Hamburg beschäftigt.<br />
Die gemanagte Flotte soll deutlich ausgebaut werden. Von Michael Hollmann<br />
Der Weg ist das Ziel. So bildet die<br />
Mehrheitsübernahme der Norddeutschen<br />
Reederei H. Schuldt vergangenen<br />
Herbst für die V.Group und ihren Bereederungsarm<br />
V.Ships keinen Abschluss,<br />
sondern nur eine Zwischenetappe ihres<br />
Wachstumsplans für Deutschland.<br />
Auf rund 90 Mitarbeiter ist der Standort<br />
dadurch angewachsen. Die gemanagte<br />
Flotte hat sich von 28 auf 75 Einheiten<br />
erhöht. Im weltweiten Netzwerk von<br />
V.Ships fällt Hamburg künftig die Rolle<br />
eines Kompetenzzentrums für Containerschiffsmanagement<br />
zu, dessen Gewicht<br />
noch deutlich zunehmen werde,<br />
wie Topmanager der Firma im Gespräch<br />
mit der <strong>HANSA</strong> erklären.<br />
Interesse an weiteren Zukäufen<br />
Neben regulärem organischen Wachstum<br />
sei V.Ships an weiteren Zukäufen<br />
in Deutschland sowie Übernahmen<br />
größerer »Blöcke« von Schiffen ins Management<br />
interessiert, unterstreicht Nils<br />
Aden (Ex-Zeaborn Shipmanagement/<br />
E.R. Schiffahrt), der seit Jahresanfang die<br />
Geschäfte von V.Ships führt. »Wir wollen<br />
an der Konsolidierung teilhaben und<br />
sind für Gespräche mit Partnern, die gut<br />
zu uns passen, sehr offen.« Ansatzpunkte<br />
für neues Bereederungsgeschäft könnten<br />
sich zum Beispiel aus den zunehmenden<br />
Verkäufen von Schiffskreditportfolien<br />
und daraus resultierenden Flottenrestrukturierungen<br />
ergeben.<br />
Großes Interesse innerhalb der Branche<br />
erregt dabei der US-Investor Cerberus,<br />
der zuletzt ein 2,7 Mrd. € schweres<br />
Schiffskreditpaket der NordLB übernommen<br />
hat und weitere Zukäufe in dem Segment<br />
plant. »Wir werden genau beobachten,<br />
was mit den betroffenen Flotten<br />
passiert«, so Aden. So sei zu erwarten, dass<br />
noch mehr Teilflotten schließlich an institutionelle<br />
Investoren veräußert werden,<br />
die auch »ein entsprechendes Pendant auf<br />
der Schiffsmanagementseite« bräuchten.<br />
Für eine solche »Umschichtung« in der Eigentümerstruktur<br />
der von Deutschland<br />
aus finanzierten Flotte sei V.Ships bestens<br />
V.Ships pusht Hamburg: Frank J. Kayser (Group Managing Director V.Ships, rechts),<br />
Nils Aden (Managing Director V.Ships Germany, links)<br />
positioniert, sagt Aden. »Wir können die<br />
Reportinganforderungen dieser Investoren<br />
erfüllen und sind so aufgestellt, dass<br />
wir nicht nur zwei oder drei, sondern ganze<br />
Portfolien von Schiffen kurzfristig ins<br />
Management nehmen können.« Auf eine<br />
konkrete Schiffsanzahl als Wachstumsziel<br />
für die kommenden Jahre möchte sich<br />
Aden allerdings nicht festlegen.<br />
»Ich bin davon überzeugt,<br />
dass wir hier die größte<br />
Expertise entwickeln werden,<br />
wie man Containerschiffe<br />
als Assets optimiert«<br />
Nach der Übernahme der Norddeutschen<br />
Reederei H. Schuldt mit 47 Schiffen hat<br />
die V.Group noch weitere Entscheidungen<br />
zur Aufwertung des Standorts Hamburg<br />
getroffen – vor allem durch Ansiedlung<br />
übergeordneter Funktionen. So hat<br />
der Gruppengeschäftsführer für V.Ships,<br />
Franck Kayser, kürzlich seinen Sitz in der<br />
Hansestadt eingenommen. Der Däne, der<br />
auf eine lange Karriere in der Linienschifffahrt<br />
(u.a. Maersk) zurückblicken<br />
kann, trägt die Gesamtverantwortung<br />
für das technische Bereederungsgeschäft<br />
der Gruppe mit rund 650 Schiffen<br />
im Vollmanagement. Mit Ulla Eithz Nielsen<br />
(Ex-Norden A/S) – ebenfalls Dänin<br />
– hat zudem die frisch ernannte Direktorin<br />
der V.Group für »operational Excellence«<br />
ihren Arbeitsplatz im Hamburger<br />
Büro. Eine übergeordnete Funktion<br />
nimmt ebenso der gebürtige Brite Colin<br />
Rawlins ein, der zuvor über Jahre die Geschäfte<br />
von V.Ships in Deutschland geführt<br />
hat. Er kümmert sich als Leiter für<br />
Business Development Nordeuropa um<br />
den Vertrieb über Deutschland hinaus.<br />
Als »superwichtig« für die Unternehmensstrategie<br />
bezeichnet Kayser die<br />
Hamburger Niederlassung. »Ich bin davon<br />
überzeugt, dass wir hier die größte<br />
Expertise entwickeln werden, wie man<br />
Containerschiffe als Assets optimiert.<br />
Dieses Wissen werden wir den übrigen<br />
Büros der Gruppe zur Verfügung stellen.«<br />
Eine ähnliche Funktion übernimmt<br />
heute schon der Standort Glasgow für das<br />
Management von Tankern.<br />
© Hollmann<br />
14<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schifffahrt | Shipping<br />
Das heißt nicht, dass alle Schiffe eines<br />
bestimmten Schiffstyps direkt vom<br />
Kompetenzzentrum aus gemanagt werden<br />
und nirgendwo sonst, wie Kayser<br />
ausführt. Welches Büro verantwortlich<br />
ist, entscheide der Kunde. »Unsere Auftraggeber<br />
haben sehr spezifische Gründe,<br />
warum sie ihre Schiffe von bestimmten<br />
Standorten aus managen lassen. Dabei<br />
können sprachliche, steuerrechtliche,<br />
flaggenrechtliche oder auch emotionale<br />
Faktoren ausschlaggebend sein.«<br />
Integration läuft auf Hochtouren<br />
Abstract: V.Group eyes further growth in Germany<br />
The takeover of a 66% shareholding in Norddeutsche Reederei marks a significant milestone<br />
in the development of global third party manager V.Group/V.Ships. As competence<br />
centre for container ship managment, the enlarged Hamburg operation is to<br />
drive the group’s expansion in that segment worldwide. V.Ships is also open for further<br />
discussions and joint ventures with partners to generate more business in Hamburg,<br />
group executives tell <strong>HANSA</strong>. Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
Bis das Kompetenzzentrum für Containerschiffe<br />
in Hamburg voll eingerichtet<br />
ist, könnte es noch ein paar Monate<br />
dauern. Derzeit arbeitet das Unternehmen<br />
mit Hochdruck an der Integration<br />
und Anpassung aller Prozesse am neuen<br />
Hauptstandort – dem Sitz der Norddeutschen<br />
Reederei an der Rolandsbrücke 4.<br />
Die Integration trifft zusammen mit der<br />
Einführung einer neuen Shipmanagement-Software<br />
konzernweit und an Bord<br />
aller gemanagten Schiffe.<br />
Es handelt sich um eine Weiterentwicklung<br />
(»2.0«) des eigenen Programms<br />
»Shipsure«. Die Einführung begann Ende<br />
vergangenen Jahres und soll im zweiten<br />
Quartal abgeschlossen sein, auch für die<br />
von Hamburg aus betreuten Schiffe. Die<br />
neue Version soll alle Arbeits- und Buchhaltungsprozesse<br />
auf einer Plattform<br />
bündeln und mehr Echtzeitinformationen<br />
zu allen wesentlichen Aspekten von<br />
der Sicherheit bis zur finanziellen Performance<br />
liefern.<br />
Darüber hinaus führt die V.Group im<br />
Rahmen des Projekts »Embark« eine Generalüberholung<br />
aller Abläufe im Crew<br />
Management durch. Dazu gehören die<br />
Verarbeitung von Personaldaten, medizinischen<br />
Zertifikaten und Qualifikationsnachweisen<br />
genauso wie die Einsatzplanung<br />
und elektronische Kommunikation<br />
mit den Seeleuten. Damit geht auch eine<br />
stärker zentralisierte Datenverarbeitung<br />
einher. Früher sei die Personalplanung<br />
auf alle Standorte verteilt gewesen, künftig<br />
soll alles über ein zentrales System in<br />
Manila laufen.<br />
n<br />
Andere werden teurer,<br />
wir werden besser.<br />
Die <strong>HANSA</strong> bekommt ein +<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 15
Schifffahrt | Shipping<br />
»Don’t be afraid of coming to the Tribunal«<br />
The United Nations’ International Tribunal for the Law of the Sea (ITLOS) was established<br />
1982 and has been based in Hamburg since 1996. It can be called to adjudicate between<br />
States Parties on shipping, seabed, fisheries and the marine environment. Jin-Hyun Paik,<br />
elected as president in 2017, provided <strong>HANSA</strong> insights into the work<br />
What exactly are your duties as<br />
president of ITLOS?<br />
Jin-Hyun Paik: My major<br />
responsibility is the judicial<br />
work. I am president<br />
but at the same<br />
time a judge. I have<br />
to deal with the cases<br />
and in addition<br />
have to preside over<br />
the judicial meetings<br />
in the Tribunal. We<br />
have 21 judges and I<br />
don’t know any court,<br />
domestic or international,<br />
that has such a<br />
number of judges working<br />
together. Sometimes<br />
with ad hoc judges we<br />
are even 23. It is a challenge<br />
for me to preside over the deliberations<br />
attended by this number<br />
of judges. We have a Registrar who is<br />
responsible for the administration but as<br />
president I have to give my approval on<br />
all this. My third responsibility is to represent<br />
the Tribunal, which involves attending<br />
State Parties’ meetings, speaking<br />
at the United Nations General Assembly<br />
or at international conferences, and<br />
attending various functions in the host<br />
country, Germany.<br />
How many cases are you currently working<br />
on?<br />
Paik: We have one pending case at the<br />
moment. The dispute concerns the arrest<br />
and detention of the oil tanker »Norstar«.<br />
Panama, as the applicant, argues that the<br />
arrest and detention was unlawful and is<br />
therefore seeking compensation for damages<br />
to the ship as well as to the flag state.<br />
The respondent, Italy, argues that the<br />
arrest and detention was not unlawful.<br />
We are expecting to give the judgement<br />
in two or three months time.<br />
Jin-Hyun Paik,<br />
member of the Tribunal since 2009 and elected<br />
as president for a three-year term in 2017<br />
Is this a typical case for the Tribunal?<br />
Paik: Yes, it has already dealt with the arrest<br />
and detention of ships on several occasions.<br />
But each case is different.<br />
What has been the most important judgement<br />
so far?<br />
Paik: It is difficult to single out one case.<br />
Besides ship-related issues, especially arrest<br />
and detention, the Tribunal has made<br />
quite substantial contributions to maritime<br />
boundary disputes as well as to the<br />
protection and preservation of the marine<br />
environment.<br />
In addition to your duties at the Tribunal<br />
you are, amongst others, also serving<br />
as the president of the Arbitral Tribunal<br />
in the dispute concerning »Coastal State<br />
Rights in the Black Sea, Sea of Azov and<br />
Kerch Strait« (Ukraine v. Russia). Could<br />
you give more insight into that?<br />
Paik: This is a pending case, submitted<br />
© ITLOS<br />
in late 2016, on which I cannot<br />
comment.<br />
In 20 years ITLOS has<br />
delivered 25 judgements.<br />
This might seem<br />
– at least compared to<br />
other courts – a small<br />
number.<br />
Paik: The disputes we<br />
deal with are between<br />
two sovereign states so<br />
it’s not comparable to<br />
a domestic court. Often<br />
the legal issues involved<br />
are quite sensitive.<br />
We try to make sure<br />
that we give every possible<br />
consideration to all issues involved<br />
in the dispute. In the international<br />
community there are<br />
about 200 States that are potential<br />
clients. That’s why you cannot compare<br />
the number of cases within the domestic<br />
context. We always respect parties’ decisions<br />
to bring a case to the Tribunal. But after<br />
we have given our judgement on a certain<br />
legal issue many States will learn how<br />
the relevant law was interpreted and applied<br />
by the Tribunal. So when other States<br />
are faced with a similar dispute they<br />
might know how the Tribunal will decide<br />
this case in light of previous decisions.<br />
What is necessary to submit a dispute<br />
to ITLOS?<br />
Paik: As I said we are basically dealing<br />
with disputes between States. If they cannot<br />
settle their disputes through negotiation<br />
or any other means then they may<br />
bring it to us. Sometimes we are faced<br />
with specific legal issues, but if you look<br />
into them you find some general questions<br />
that can be relevant for other cases.<br />
The Tribunal renders a judgement in the<br />
specific dispute and by settling it very<br />
often the judgement can be applicable to<br />
other cases. Herewith we clarify and develop<br />
international law.<br />
16<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schifffahrt | Shipping<br />
Are there any costs involved?<br />
Paik: No, there aren’t. We are operating<br />
based on the contribution made by the<br />
state parties. Of course, parties must pay<br />
for their travel expenses and lawyers fees<br />
but for the use of the Tribunal no costs<br />
are incurred. States should not be afraid<br />
of coming to the Tribunal if they have a<br />
dispute and are unable to settle it.<br />
How long does it take from the submission<br />
of a case until the judgement?<br />
Paik: Normally proceedings consist of<br />
two phases, a written and an oral one.<br />
Usually in the written phase the parties<br />
submit a memorial and a counter-memorial<br />
to the Tribunal, for which each party<br />
has six months to prepare. After this<br />
first round parties may ask for a second<br />
round of pleadings. We then give usually<br />
three or four months to each party to respond<br />
to the position of the other one.<br />
The pleadings are called reply and rejoinder.<br />
Altogether this results in about two<br />
years for the written phase. The time for<br />
the hearing, for which all judges have to<br />
be present here in Hamburg, depends on<br />
the case and may take one week, sometimes<br />
two weeks or longer. After the hearing<br />
the judges get together to deliberate<br />
on the case, which normally includes<br />
more than two rounds. So this phase usually<br />
takes six to nine months. Altogether<br />
we need about three years, which is short<br />
in comparison with other courts.<br />
Will ITLOS have to deal with the need<br />
for new boundaries of States due to rising<br />
sea levels in the future?<br />
Paik: If States submit a dispute concerning<br />
the rise of sea level, we may deal with<br />
various issues including the question of<br />
new boundaries. We can also give an advisory<br />
opinion on legal questions. But so<br />
far nobody has asked. I personally encourage<br />
States and international organizations<br />
to submit such a request because<br />
there are many legal issues and uncertainties.<br />
We are ready.<br />
Have you already dealt with the exploitation<br />
of deep sea bed mining?<br />
Paik: Yes, we made a very important<br />
contribution in this area of law through<br />
an advisory opinion. In this we clarified<br />
the extent of responsibility and liability<br />
of sponsoring States, normally small<br />
islands States such as Nauru and Tonga<br />
working with the seabed mining companies.<br />
At present we are still in a phase of<br />
exploration and no commercial exploitation<br />
has taken place but we expect that<br />
mining may start in five to ten years and<br />
that some disputes will arise out of these<br />
activities which will then be placed before<br />
the Seabed Disputes Chamber of the<br />
Tribunal.<br />
<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 19
Schifffahrt | Shipping<br />
Nordwestpassage zwischen den Fronten<br />
Die Schifffahrt und (Kanadas) Politik wollen die arktische Nordwestpassage stärker<br />
erschließen. Ein wichtiger Faktor: der Polar Code. Doch weder Umweltschützer noch<br />
Reeder sind vollends zufrieden. Von Michael Meyer<br />
Neben der Nordostpassage nördlich<br />
von Russland wird auch der Nordwestpassage<br />
großes Potenzial für mehr<br />
arktische Verschiffungen beschieden. Mit<br />
transozeanischen Transporten durch die<br />
nordkanadische Inselwelt ließen sich die<br />
weit südlicher gelegenen Wasserstraßen<br />
Panama-Kanal und Suez-Kanal umgehen.<br />
Auf diese Weise könnte die Handelsschifffahrt<br />
über 2.700 sm sparen.<br />
Noch allerdings sorgt das Abschmelzen<br />
der Polkappen für den umgekehrten<br />
Effekt. Eismassen lösen sich und driften<br />
südwärts, wo sie die Gewässer zeitweise<br />
komplett unpassierbar machen. Aufgrund<br />
der extremen Eisbedingungen im<br />
Jahr 2018 wurde die Nordwestpassage –<br />
von der Baffin-Bucht bis zur Beaufort-See<br />
– nicht vollständig für die Schifffahrt geöffnet.<br />
Die Eisbrecher der Küstenwache<br />
eskortierten allerdings kommerzielle Seeschiffe<br />
für die Versorgung der Gemeinden<br />
in der westlichen Arktis, bestätigt<br />
die kanadische Regierung auf <strong>HANSA</strong>-<br />
Anfrage. Auch im Amundsen-Golf gab<br />
es schweres Eis, daher konnte das Gebiet<br />
eine Zeitlang nicht ohne Eisbrecherhilfe<br />
passiert werden. Offiziellen Statistiken<br />
zufolge gab es 93 Eskorten mit sieben Eisbrechern<br />
für 166 Schiffe, darunter Tanker,<br />
Kreuzfahrer, Bulker, Schlepper und<br />
Fischereischiffe. Die Zahl der kompletten<br />
Passagen schrumpfte von 31 (2017) auf 5<br />
(2018). Bei »teilweisen Transiten« gab es<br />
einen Rückgang von 14 auf 12. Ab Mai<br />
soll die neue Saison beginnen.<br />
Streitpunkte bleiben<br />
Die Hoffnung auf kürzere Transite wird<br />
stets – wenn auch von anderer Seite –<br />
von Sorgen um die sensible Ökologie<br />
flankiert. Um den Bedenken von Umweltschützern<br />
gerecht zu werden und die<br />
Sicherheit in der wenig erschlossenen Region<br />
zu verbessern, hat die Internationale<br />
Schifffahrtsorganisation IMO vor Jahren<br />
den »Polar Code« verabschiedet, der<br />
einen umfassenden Katalog harmonisierter<br />
Regularien, Vorschriften und Empfehlungen<br />
vorhält (siehe S. 22). Die meisten<br />
Beteiligten zeigen sich mit dem Regelwerk<br />
durchaus zufrieden, ein gerade im<br />
Verhältnis zwischen Schifffahrt und Umweltschutz<br />
eher seltenes Phänomen. Bei<br />
genauerem Hinsehen offenbaren sich allerdings<br />
noch immer Streitpunkte.<br />
Helio Vicente, Manager beim internationalen<br />
Reederverband ICS bezeichnet<br />
den Code als »historische Errungenschaft<br />
zur Verbesserung der Umweltleistung der<br />
Schifffahrt in der Arktis und zum Schutz<br />
der in der Region operierenden Schiffe«.<br />
Aufgrund der erwarteten Zunahme der<br />
Schifffahrtsaktivitäten gebe es aber noch<br />
Verbesserungsbedarf: Lange Zeiträume<br />
der Voranmeldung seien nicht praktikabel<br />
»und mit der Funktionsweise der Schifffahrtsmärkte<br />
unvereinbar«. Zur weiteren<br />
Erschließung der Nordwestpassage muss<br />
aus Sicht der ICS zudem in die Infrastruktur<br />
investiert werden. »Dazu gehören Navigationshilfen,<br />
Seekarten, Satellitenkommunikation,<br />
Bunkereinrichtungen,<br />
Annahmestellen für Schiffsabfälle, Lotsendienste<br />
sowie Such- und Rettungseinrichtungen«,<br />
sagt Vicente.<br />
Zusätzliche Vermessungen seien nötig,<br />
um die arktischen Navigationskarten<br />
wenigstens »auf ein akzeptables<br />
Niveau« zu bringen. »Darüber hinaus<br />
werden Systeme benötigt, die die Erfassung,<br />
Analyse und Übertragung von<br />
Meereis- und Eisbergdaten in Echtzeit<br />
an Schiffe ermöglichen.« Doch damit<br />
nicht genug: Nicht zuletzt fordert er, das<br />
hohe Entgelt für Eisbrecher und andere<br />
Dienstleistungen zu untersuchen, wenn<br />
die arktischen Seerouten eine wirtschaftlich<br />
tragfähige Alternative zum<br />
Ein Bild von 2018: »CCGS Pierre Radisson«<br />
eskortiert den Tanker »Esta Desgagnés«<br />
in der Ungava Bay zwischen Nord-Québec<br />
und Baffin Island<br />
Die Nordwestpassage<br />
Rotterdam/Tokyo über NWP: ca. 8.400 sm<br />
Rotterdam/Tokyo über Suez: ca. 11.800 sm<br />
Rotterdam/Tokyo über Panama: ca. 12.600 sm<br />
Rotterdam/Tokyo über NOP: ca. 7.500 sm<br />
© Canadian Coast Guard<br />
20<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schifffahrt | Shipping<br />
Suezkanal oder zu den transpazifischen<br />
Seerouten darstellen sollen.<br />
Ein Experte, der sich seit langer Zeit<br />
mit der arktischen Schifffahrt beschäftigt,<br />
ist James Bond, Senior Technical Director<br />
bei der Klassifikationsgesellschaft<br />
ABS. Er sieht die Branche noch in der<br />
Phase des Erfahrungsaufbaus: »Erfahrene<br />
Operator sind mit dem Polar Code<br />
vertraut, aber sie empfinden die Anforderungen<br />
an Rettungsmaßnahmen als zu<br />
hoch.« Für viele »Neueinsteiger« sei dies<br />
sogar ein Augenöffner, so Bond.<br />
© <strong>HANSA</strong><br />
Kanada investiert und initiiert<br />
Ein weiterer Streitpunkt könnte ein Verbot<br />
von Schweröl (HFO) werden, wie es<br />
für die Antarktis bereits seit 2011 gilt und<br />
wie es auch für die Arktis debattiert wird.<br />
»Es zieht sich hin und wird vom Sulphur<br />
Cap 2020 überlagert«, sagt Bond, der<br />
auch die Entsorgung von Grauwasser auf<br />
der arktischen Agenda stehen sieht.<br />
Gerade beim HFO-Verbot sind Umweltschützer<br />
sehr aktiv. Andrew Dumbrille<br />
kümmert sich bei der Organisation<br />
WWF um die Schifffahrt. Aus seiner<br />
Sicht ist der Polar Code ein »guter erster<br />
Schritt«. Für einen wirklichen Schutz der<br />
Ökologie und der Menschen fordert Dumbrille<br />
jedoch, dass die Gesetzgebung ein<br />
vollständiges Verbot von Schweröl durchsetzt.<br />
»Kanada und Russland sind die einzigen<br />
beiden Arktisstaaten, die sich nicht<br />
für ein solches Verbot ausgesprochen haben«,<br />
kritisiert er. Dem WWF ist zudem<br />
wichtig, das Risiko von Unfällen zu reduzieren.<br />
Vorgeschlagen werden Korridore<br />
mit geringer Verkehrsbelastung und reduzierter<br />
Reisegeschwindigkeit.<br />
Kanada ist indes nicht untätig. Die regierende<br />
Liberale Partei mit ihrer tendenziell<br />
links- und ordoliberalen Ausrichtung<br />
sucht einen gesunden Mittelweg.<br />
Ein Sprecher aus dem Küstenschutz-<br />
Ministerium nennt als Beispiel den<br />
2016 initiierten, 1,5 Mrd. $ schweren<br />
Fünfjahresplan zum Schutz der Meere<br />
(Oceans Protection Plan, OPP). Damit<br />
soll der Schutz der Wasserwege und<br />
die Sicherheit der Navigation verbessert<br />
werden. »Wir setzen uns dafür ein, Lücken<br />
in der Hydrographie zu schließen,<br />
insbesondere in der Arktis. Mit dem<br />
OPP können wir Daten besser erfassen<br />
und die Seeleute mit aktuellen Informationen<br />
versorgen«, so der Sprecher. Aus<br />
dem Verkehrsministerium heißt es, mit<br />
der Umsetzung des Polar Code in nationales<br />
Recht habe man »die bedeutendste<br />
Aktualisierung<br />
zur Vermeidung<br />
von Umweltverschmutzungen<br />
seit über<br />
20 Jahren« vorgenommen.<br />
Als glücklicher Umstand<br />
könnte sich erweisen, dass Kanada ein<br />
hohes Eigeninteresse an der Erschließung<br />
der arktischen Gewässer hat – die<br />
internationale Schifffahrt könnte als<br />
Trittbrettfahrer davon profitieren.<br />
36.000 Inseln<br />
Erstens werden die nördlichen Territorien<br />
zum größten Teil über maritime<br />
Transporte versorgt. Zweitens würde<br />
eine bessere maritime Infrastruktur<br />
auch der effizienteren Ausbeutung von<br />
Rohstoffvorkommen dienen. Kanada hat<br />
immerhin die drittgrößten Erdölreserven<br />
der Welt und liegt auf Rang 4 in der Erdgas-<br />
und Erdölförderung. Zudem verfügt<br />
das Land über weitere minerale Rohstoffe.<br />
Für all das spielt die Schifffahrt eine<br />
tragende Rolle.<br />
Es gibt einiges zu tun. Die arktische<br />
Region des Landes umfasst nach offiziellen<br />
Angaben 4,4 Mio. km2 Fläche und<br />
36.000 Inseln. 47% der Fläche liegen unter<br />
Wasser mit einer Vielzahl an Buchten,<br />
Zuflüssen und Kanälen. Die Behörden gestehen<br />
unumwunden ein, dass zwar die<br />
gesamte Region erfasst, aber nur 28% der<br />
Abstract: Northwest Passage between the frontlines<br />
Fast 3.000 sm könnten durch<br />
die Nordwestpassage eingespart werden<br />
Schifffahrtswege »adäquat« oder »modernen<br />
Standards entsprechend« kartographiert<br />
sind.<br />
Von potenziell großer Bedeutung für die<br />
arktische Schifffahrt ist auch das von der<br />
Regierung aufgelegte Förderprogramm für<br />
Infrastrukturprojekte. Bis Ende 2018 wurden<br />
im Rahmen des »National Trade Corridors<br />
Fund« 800 Mio. $ freigegeben. Im<br />
November wurde schließlich der »Northern<br />
call for proposals« veröffentlicht, mit<br />
der Begründung, dass gerade der Norden<br />
»dringend« Investitionen benötige.<br />
Zu den politischen Anstrengungen<br />
zählt ein milliardenschweres Schiffbauprogramm.<br />
Die »National Shipbuilding<br />
Strategy« soll der darbenden Werften<br />
helfen sowie die Küstenschutz- und Vermessungsflotte<br />
erneuern, explizit auch für<br />
arktische Gewässer. Schiffe werden überholt,<br />
im Ausland gekauft oder neu gebaut,<br />
so auch Eisbrecher und Patrouillenboote.<br />
Die Vorzeichen stehen also nicht<br />
schlecht, dass die Nordwestpassage wirtschaftlich<br />
und ökologisch nachhaltig erschlossen<br />
werden kann. <br />
n<br />
Shipping and (Canada’s) politics intend to make more use of the Arctic Northwest Passage.<br />
An important factor: The Polar Code. But neither environmentalists nor shipowners<br />
are completely satisfied. While some demand a ban on heavy fuel oil, others<br />
expect a better maritime infrastructure. Meanwhile, the Canadian government is<br />
looking for a compromise.<br />
Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 21
Schifffahrt | Shipping<br />
© F. Laeisz<br />
»Wir müssen das Rad nicht neu erfinden«<br />
Die arktische Schifffahrt gilt als vielversprechend. Doch was bedeutet das für den nautischtechnischen<br />
Betrieb an Bord, welche Effekte hat der Polar Code? Die <strong>HANSA</strong> hat mit Uwe Pahl<br />
von der Reederei F. Laeisz gesprochen, ehemals Kapitän des Forschungsschiffs »Polarstern«<br />
Was sind die nautisch-technischen Herausforderungen<br />
in arktischen Regionen?<br />
Uwe Pahl: Man muss sich fragen, wie der<br />
Stahl und das Material reagieren, auch<br />
hinsichtlich der Kälte- und Schlagfestigkeit.<br />
Zudem ist der Informationsgehalt<br />
von Seekarten ein Problem. Die Wassertiefen<br />
sind andernorts über viele Jahrhunderte<br />
ausgelotet worden, das gibt es<br />
in vielen arktischen Gebieten nicht, weil<br />
die Notwendigkeit bis dato nicht bestand.<br />
Dazu kommt, im Norden gibt es Schwierigkeiten<br />
mit Navigationsanlagen. Der<br />
Magnetkompass stößt schon vor Erreichen<br />
der Polregion an seine Grenzen, der<br />
Kreiselkompass hat in sehr hohen Breiten<br />
Schwierigkeiten. Moderne Anlagen können<br />
das einigermaßen eliminieren, die<br />
Standardausstattung nicht. Auch die auf<br />
Basis der Mercator-Projektion beruhende<br />
elektronische Seekarte ist nördlich von<br />
85° nicht mehr einsetzbar.<br />
Was bedeutet das für die Navigation?<br />
Pahl: Man muss die Geschwindigkeit und<br />
die Routenwahl anpassen, permanent per<br />
Lot die Wassertiefen überprüfen. Für die<br />
Standortbestimmung ist das GPS mit hinreichender<br />
Genauigkeit verwendbar. Auf<br />
dem Schirm der elektronischen Seekarte<br />
wird außer den »Way Points« nicht mehr<br />
viel angezeigt. Die Kurslinie wird, anders<br />
als bei der Mercator-Projektion, nicht<br />
mehr als Gerade, sondern gekrümmt<br />
dargestellt. Mit all diesen Dingen kann<br />
man leben, die Wassertiefen sind ausreichend.<br />
Für Forschungs- oder Offshore-<br />
Erkundungen reicht das allerdings nicht.<br />
Da wird man nachbessern müssen, etwa<br />
durch eine Kartierung des Meeresbodens.<br />
Muss man angesichts der Eisbildung vermehrt<br />
Ausweichmanöver fahren?<br />
Pahl: Auf jeden Fall. Wie in der Containerfahrt<br />
mit ihrem vorgegebenen<br />
Zeitplan ist das bei intensiver Eisfahrt<br />
so nicht möglich. Auch das Schiff per<br />
Selbststeuerung auf Kurs zu halten, geht<br />
so nicht, sie müssen mehr manuell arbeiten.<br />
Man nutzt jede Rinne und schwächere<br />
Stelle. Auf der Karte sieht die zurückgelegte<br />
Route natürlich kurios aus, aber<br />
es macht Sinn. Fahren auf dem Wege des<br />
geringsten Widerstands ist die Prämisse.<br />
Hat das Schiff ein anderes Manövrierverhalten?<br />
Pahl: Wichtig ist, seine Manöver mit Bedacht<br />
zu wählen, etwa wenn man im Eis<br />
stecken bleibt und rückwärts fahren will.<br />
Nichts ist verwundbarer als der Heckbereich<br />
mit Schrauben und Rudern. Das<br />
Ruder muss in der Mittschiffslinie bleiben,<br />
um keine zerstörerischen Kräfte auf<br />
Schaft und Blatt zu haben. Auch muss<br />
man reagieren, wenn die Schrauben Eis<br />
fassen. Das bekommt man durch unangenehme<br />
Schwingungen früh genug mit.<br />
Gibt es einen höheren Wartungsbedarf?<br />
Pahl: Die Vorbereitung ist aufwendiger.<br />
Herstelleranweisungen für Decksmaschinen<br />
müssen beachtet werden, eventuell ist<br />
eine Umorientierung bei Schmierstoffen<br />
nötig. Es geht auch um ansonsten kaum<br />
beachtete Details. Man fährt in längerer<br />
Dunkelheit. Das heißt, die Scheinwerfer<br />
müssen nicht nur intakt sein. Das Bedienen<br />
erfordert auch Erfahrung, etwa<br />
beim Umgang mit der Zündeinrichtung.<br />
Bei extremen Temperaturen kann es passieren,<br />
dass sie beim Zuschalten durchbrennt.<br />
Also muss man dafür sorgen,<br />
dass die Scheinwerfer schon in gemäßigten<br />
Bereichen durchlaufen. Scheinwerfer<br />
sind in der Eisfahrt mindestens so viel<br />
wert wie ein Radargerät.<br />
Auch die Crew muss vorbereitet sein...<br />
Pahl: Jeder Kapitän sollte im Vorfeld mit<br />
Nautikern und Technikern erörtern, was<br />
zu erwarten ist. Das fängt bei ganz banalen<br />
Dingen an: Wenn sie für Rettungsboote<br />
keinen Polardiesel nehmen, können<br />
sie eine Panne erleben. Sind – wie bei<br />
den meisten Schiffen – die Rettungsboote<br />
nicht beheizt, muss man auf den Trinkwasservorrat<br />
achten. Muss die Energieversorgung<br />
an Bord nach einem Ausfall<br />
22<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schifffahrt | Shipping<br />
© F. Laeisz<br />
Uwe Pahl, Ex-Kapitän der »Polarstern«<br />
Abstract: We don’t have to reinvent the wheel<br />
Arctic shipping is considered as promising. But what does this<br />
mean for nautical-technical operations on board? Which effects<br />
does the Polar Code have? <strong>HANSA</strong> spoke to Uwe Pahl, former captain<br />
of the research vessel »Polarstern«. He reports differences for<br />
navigation between Arctic and Antarctic. Dependence on nature<br />
is increased and special equipment is needed. In his opinion, the<br />
Code does not demand anything impossible or new.<br />
Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
über den Notdiesel neu aufgebaut werden,<br />
benötigt man polartauglichen Kraftstoff.<br />
Vieles ist mittlerweile durch den neuen<br />
Polar Code der IMO abgedeckt, Schiffe<br />
müssen das »Polar Shipping Certificate«<br />
haben. Das ist eng verbunden mit dem<br />
»Polar Water Operational Manual«, ein<br />
umfangreiches Hinweisbuch.<br />
Das wird für jedes einzelne Schiff nötig?<br />
Pahl: Ja, es geht von der Einschätzung<br />
der zu erwartenden Gefahren bis hin zu<br />
technischen Details. Was ist zu beachten<br />
bei Vereisung oder Stabilitätsproblemen?<br />
Das wird genau beschrieben, ebenso wie<br />
Kleidung und Ausbildung. In hocharktischen<br />
Regionen über 80° wird es strikter<br />
und umfangreicher.<br />
Was sind die größten Veränderungen<br />
durch den Polar Code?<br />
Pahl: Erfahrungen von Ländern wie Norwegen,<br />
Russland oder auch Deutschland<br />
wurden gebündelt und kategorisiert. Dadurch<br />
müssen wird das Rad jetzt nicht<br />
neu erfinden. Der Code verlangt im Wesentlichen<br />
nichts Unmögliches und Neues,<br />
aber die klare Definition bestimmter<br />
Aspekte gab es in dieser Form vorher<br />
nicht. Das ist nun geordnet und vereinheitlicht<br />
worden, darin besteht meiner<br />
Meinung nach auch sein größter Wert.<br />
Gibt es hinsichtlich der Stabilität andere<br />
Parameter, die bedacht werden müssen?<br />
Pahl: Ja, was die vertikale Stabilität angeht,<br />
also das Wiederaufrichtevermögen.<br />
Alles, was über der Wasserlinie dem<br />
Schiff an Gewicht zufällt, also die Vereisung,<br />
kann eine Gefahr sein.<br />
Wie unterscheiden sich Arktis und Antarktis?<br />
Pahl: Das Eis unterscheidet sich deutlich.<br />
In der Antarktis hat man weitestgehend<br />
einjähriges Meer-Eis, damit kommt man<br />
gut klar. In der Arktis gibt es viele Gebiete<br />
mit mehrjährigem Eis, das ist ein<br />
Problem. Mit jedem Neufrieren der Saison<br />
nimmt der Frischwasseranteil zu, dadurch<br />
wird das Eis besonders hart. In der<br />
nordsibirischen Gegend drücken die großen<br />
Ströme Flusseis ins Meer. Das ist sehr<br />
hart und man muss anders operieren, damit<br />
Schiffe nicht durch zu hohe Anprallgeschwindigkeit<br />
beschädigt werden.<br />
Welches Risiko ist höher, Steckenbleiben<br />
oder Rumpfschäden?<br />
Pahl: Letzteres ist das Worst-Case-Szenario,<br />
was sehr oft auf Fehleinschätzung<br />
der Eisverhältnisse beruht. Das Steckenbleiben<br />
ist eine operative Erscheinung. Es<br />
gibt kaum ein Schiff, das ohne jede Verzögerung<br />
durchfährt, selbst Atomeisbrecher<br />
fahren auch mal einen Stopp.<br />
Bis zu welcher Eisdicke kann die »Polarstern«<br />
fahren?<br />
Pahl: Das ist eine theoretische Frage.<br />
Sie werden kaum, weder in der Arktis<br />
noch in der Antarktis, den Regelfall<br />
haben, dass Sie vor sich eine gleichmäßige,<br />
glatte Fläche vorfinden. Meereis<br />
ist ständig in Bewegung. Aber nichtsdestotrotz<br />
muss man natürlich Normative<br />
haben für die Reiseplanung, im<br />
kommerziellen Bereich für die Charterparty.<br />
So entwickelt man bestimmte Modelle<br />
und Werte, wie etwa bei der »Polarstern«<br />
1,5 m bei 4 kn. Das heißt aber<br />
nicht, dass andere Eisformationen nicht<br />
gemeistert werden können. Die Frage ist<br />
dann, wie viel Aufwand man zu investieren<br />
bereit ist. Dann hat der Verbrauch<br />
hohe Bedeutung. Ab Auslaufen muss<br />
die Schiffsführung beachten, dass jederzeit<br />
ausreichend Kraftstoff verfügbar ist.<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 23
Schifffahrt | Shipping<br />
Schneller klare Verhältnisse<br />
Mit 6.985 eingetragenen Schiffen führt das Amtsgericht Hamburg das größte deutsche<br />
Schiffsregister. Durch digitale Prozesse soll alles schneller und besser werden. Nun werden<br />
Endkunden – Reeder und deren Vertreter – in die Entwicklung eingebunden<br />
Seit Anfang <strong>2019</strong> schreitet der Aufbau<br />
des digitalen Schiffsregisters am Amtsgericht<br />
Hamburg kontinuierlich voran.<br />
Die Hamburger Behörde für Wirtschaft,<br />
Verkehr und Innovation, das Amtsgericht<br />
und die Justizbehörde modernisieren das<br />
Schiffsregister, das die Eigentumsverhältnisse<br />
der eingetragenen Schiffe dokumentiert.<br />
Ab Anfang 2020 wollen sie<br />
ein benutzerfreundliches Onlineportal<br />
anbieten. Bei der Vorstellung des Projekts<br />
Anfang Januar hatte Justizsenator<br />
Till Steffen erklärt: »Unser Ziel ist, einen<br />
Service anzubieten, der Hamburg für die<br />
Branche zur ersten Wahl bei der Registrierung<br />
von Schiffen macht«.<br />
Zum aktuellen Stand berichtet Projektleiter<br />
Christian Thomsen von mgm<br />
technology partners: »Unser derzeitiges<br />
Zwischenziel ist die Abbildung der Neueintragung<br />
eines Schiffes. Dies soll Ende<br />
April erreicht werden. Im Rahmen der<br />
›agilen Vorgehensweise‹ haben die Mitarbeiter<br />
des Amtsgerichts jederzeit direkten<br />
Zugriff auf die sich in der Entwicklung<br />
befindlichen Applikation und können so<br />
sehr frühzeitig die umgesetzten Funktionen<br />
ausprobieren und begutachten«,<br />
erklärt er. Die Rückmeldungen der Benutzer<br />
fließen so direkt in den Entwicklungsprozess<br />
ein. Somit soll sichergestellt<br />
werden, dass das Ergebnis die Ansprüche<br />
derjenigen erfüllt, die später damit arbeiten<br />
sollen. Die späteren Nutzer sind einerseits<br />
die Mitarbeiter des Amtsgerichts,<br />
andererseits die Endkunden des Schiffsregisters,<br />
also die Schiffseigentümer und<br />
ihre Vertreter.<br />
Anfang März hat die Stadt Hamburg<br />
ein Arbeitstreffen mit Letzteren durchgeführt,<br />
um deren Erwartungen aufzunehmen.<br />
Hier wurden laut Thomsen<br />
vor allem die Umstellung von Papier auf<br />
elektronische Dokumente, die Transparenz<br />
des aktuellen Bearbeitungsstatus<br />
sowie eine ständige Verfügbarkeit (24/7)<br />
der elektronischen Dienste genannt. Daneben<br />
habe es Anregungen zum Abbau<br />
bürokratischer Vorschriften gegeben.<br />
Im Rahmen der Umsetzung des digitalen<br />
Schiffsregisters werden die Anregungen<br />
an die zuständigen Stellen weitergeleitet<br />
und geprüft. Zudem wurde eine<br />
Einbindung der Teilnehmer in den »agilen<br />
Entwicklungsprozess« vereinbart.<br />
»Ziel dabei ist es, das Programm soweit<br />
wie technisch und rechtlich möglich auf<br />
die Anforderungen der Geschäftswelt anzupassen<br />
– und nicht umgekehrt«, sagt<br />
Thomsen.<br />
Abstimmung mit BSH<br />
Ebenfalls Anfang März starteten die konkreten<br />
Abstimmungen zwischen dem<br />
Schiffsregister und dem Bundesamt für<br />
Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).<br />
Viele Vorgänge, v.a. in den Bereichen<br />
Schiffsvermessung und Flaggenrecht,<br />
laufen behördenübergreifend ab. Da auch<br />
das BSH sich mit der Deutschen Maritimen<br />
Datenbank (DeuMarDa) im digitalen<br />
Bereich neu aufstellt, sollen beide Systeme<br />
so entwickelt werden, dass sie später<br />
möglichst reibungslos zusammenarbeiten<br />
können.<br />
Die fertige Anwendung soll auch für<br />
den Einsatz in anderen Bundesländern<br />
geeignet sein. Diese könnten außerdem<br />
die Führung ihrer Schiffsregister auf<br />
Hamburg übertragen. Laut Thomsen<br />
könnten durch die Verwendung standardisierter<br />
Datensätze künftig auch Fachanwendungen<br />
anderer Stellen oder Kunden<br />
mit dem Gericht kommunizieren,<br />
beispielsweise Reeder oder deren Anwälte<br />
und Notare. Ralf Nagel, Geschäftsführendes<br />
Präsidiumsmitglied des Verbands<br />
Deutscher Reeder (VDR), begrüßt das<br />
Projekt. Mit Blick auf oft zeitkritische<br />
Schiffsverkäufe erklärt er auf Anfrage<br />
der <strong>HANSA</strong>: »Das ist ein wichtiger<br />
Schritt, das Register nutzerfreundlicher<br />
zu gestalten, und zugleich ein gutes Beispiel<br />
für den Mehrwert, den Digitalisierung<br />
bringen kann, wenn sich die Mitarbeiter<br />
des Registers künftig stärker ihren<br />
Hauptaufgaben zuwenden können.« Er<br />
hoffe, dass sich andere Bundesländer mit<br />
ihren Schiffsregistern diesen Bemühungen<br />
rasch anschlössen. »Es ist gut, dass<br />
die Nutzer und auch der VDR derzeit in<br />
den Entwicklungsprozess aktiv eingebunden<br />
werden«, fügt er hinzu.<br />
Standort des Schiffsregisters ist das<br />
Amtsgericht Hamburg. Eintragungspflichtig<br />
sind Seeschiffe, wenn die<br />
Rumpflänge 15 m übersteigt. Binnenschiffe<br />
sind ab einer Wasserverdrängung<br />
von 10 m³ oder einer Tragfähigkeit von<br />
mehr als 20 t eintragungspflichtig. In<br />
Hamburg sind 4.866 See-, 2.077 Binnenschiffe<br />
und 42 Schiffsbauwerke registriert<br />
(Stand Dezember 2018). Im vergangenen<br />
Jahr wurden 420 Neueintragungen vorgenommen<br />
und rund 3.500 Anträge bearbeitet.<br />
Für diese Aufgabe stehen dem<br />
Amtsgericht 5,25 Vollzeitstellen zur Verfügung.<br />
Eine Eintragung oder Änderung<br />
dauert zwischen wenigen Tagen und einer<br />
Woche. Für die Reeder ist es wichtig,<br />
dass bei Änderung der Eigentumsverhältnisse<br />
immer Klarheit herrscht, sonst<br />
kann es Probleme beim Versicherungsschutz<br />
oder bei Verhandlungen mit ausländischen<br />
Eignern geben. Die Bearbeitungszeit<br />
soll mit dem digitalen Register<br />
halbiert werden.<br />
An der Digitalisierung des Schiffsregisters<br />
arbeiten seit August 2018 die Innovationsbehörde,<br />
die Justizbehörde und<br />
das Amtsgericht gemeinsam mit den Unternehmen<br />
Dataport und mgm technology<br />
partners (bekannt u.a. durch das<br />
Steuerformular Elster). Die Kosten des<br />
Projektes belaufen sich auf 2,2 Mio. €.<br />
Die Inbetriebnahme ist für den 1. Januar<br />
2020 geplant. n<br />
24<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schifffahrt | Shipping<br />
WORLD MARITIME UNIVERSITY & ITF<br />
A plea for future transport workers<br />
A high-ranking alliance has come up in<br />
the debate about the automation of the<br />
maritime industry, calling for efficient<br />
qualification programmes in order to<br />
not leaving transport workers behind.<br />
The International Transport Workers’<br />
Federation (ITF) and the World Maritime<br />
University (WMU) have analysed the<br />
potential consequences of the widely debated<br />
automation in the maritime industry<br />
on the human work.<br />
The report intends to show how the global<br />
transport industry will change as a result<br />
of automation and advanced technologies,<br />
forecasting and analyzing trends<br />
and developments in the major transport<br />
sectors – seaborne, road, rail and aviation<br />
– to 2<strong>04</strong>0 with an emphasis on the<br />
implications for jobs and employment<br />
for transport workers. It concludes that<br />
the introduction of automation in global<br />
transport will be »evolutionary, rather<br />
than revolutionary,« and that »despite<br />
high levels of automation, qualified human<br />
resources with the right skill sets will<br />
still be needed in the foreseeable future.«<br />
Key findings indicate that technological<br />
advances are inevitable, but will be gradual<br />
and vary by region. Workers will be<br />
affected in different ways based on their<br />
skill levels and the varying degrees of preparedness<br />
of different countries. Case studies,<br />
as well as comparisons of autonomy<br />
scales and automation potential for job<br />
profiles in transport provide insight to<br />
the future of work. Regarding maritime<br />
transport, the report looks at 17 countries<br />
more specifically to assess how prepared<br />
they are for technical innovation.<br />
It is noted that new technologies and<br />
automation are impacting transport sector<br />
workers through both the displacement<br />
and creation of jobs, and may result<br />
in difficult transitions for many employed<br />
in the transportation sector. »The future<br />
of work needs to ensure that workers are<br />
suitably qualified and re-trained to effectively<br />
master new technologies and higher<br />
levels of automation«, it says.<br />
IMO Secretary-General, Kitack Lim<br />
emphasized that integrating new and advancing<br />
technologies in the regulatory<br />
framework is a key strategic direction for<br />
IMO. ITF General Secretary Stephen Cotton<br />
said that automation, new technology<br />
and the future of work are some of the<br />
most important challenges facing workers<br />
today: »Transport workers must be equipped<br />
with the required knowledge, skills<br />
and expertise for the jobs of tomorrow.«<br />
The importance of the study was echoed<br />
by Cleopatra Doumbia-Henry, President<br />
of WMU: »It enabled us to provide a<br />
more accurate assessment of technology,<br />
the modes of transport, and their status in<br />
the short, medium and long term.« RD<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 25<br />
Bild: Fassmer
Schifffahrt | Shipping<br />
Pan Ocean: Back from the brink<br />
With the new owner, the reborn South Korean dry bulk player Pan Ocean anticipates<br />
new business in <strong>2019</strong>, reports Patrick Lee<br />
Harim Group’s chairman Kim Hong-kuk<br />
also became the CEO of Pan Ocean<br />
© Harim Group<br />
Pan Ocean has been on a roll in the<br />
four years after a new owner pulled<br />
South Korea’s largest dry bulk shipping<br />
company from the brink. The<br />
company is now controlled by South<br />
Korean agribusiness Harim Group,<br />
which acquired Pan Ocean in 2015.<br />
Since then, Pan Ocean, which suffered<br />
through the global financial<br />
crisis of 2008, has been in the black.<br />
During a meeting with <strong>HANSA</strong>, a<br />
Pan Ocean representative detailed the<br />
company’s investment strategy for <strong>2019</strong>.<br />
The company’s long-term consecutive<br />
voyage charters with Brazilian miner<br />
Vale have been well documented. In 2017,<br />
Pan Ocean was one of several ship owners<br />
that won such CVCs for Vale, pursuant<br />
to which, six 325,000 dwt very large<br />
ore carriers were commissioned at New<br />
Times Shipbuilding in China, for delivery<br />
by September 2021.<br />
On 28 January, Pan Ocean announced<br />
it would acquire two Capesize newbuildings<br />
from an undisclosed shipyard<br />
for nearly 107 mill. $ to service another<br />
Vale contract, which involves transporting<br />
8.12 mill. t of iron ore for five years<br />
from late 2020. Concurrently, the company<br />
is servicing a 21-year CVC that was<br />
inked in September 2009, to transport<br />
238.4 mill. of iron ore.<br />
Besides the Vale deals, Pan Ocean is<br />
optimistic about the medium to longterm<br />
outlook for the dry bulk market,<br />
and is looking to charter in a few ships<br />
for several years.<br />
The company’s representative said that<br />
discussions are underway with Japanese<br />
tonnage providers Mitsui & Co and Itochu.<br />
From Mitsui & Co, Pan Ocean is<br />
considering chartering two 63,000 dwt<br />
bulk carriers that are to be built by Imabari<br />
Shipbuilding in the third quarter of<br />
<strong>2019</strong>. Pan Ocean is also discussing chartering<br />
a 61,000 dwt bulk carrier that will<br />
be built by Nantong COSCO KHI Ship<br />
Engineering in the first half of 2020. »If<br />
all goes well, the ships would be fixed for<br />
five to seven years,« he said.<br />
In line with the South Korean government’s<br />
promotion of liquefied natural<br />
gas as a marine fuel, Pan Ocean is also<br />
discussing CVCs involving LNG-fuelled<br />
newbuildings.<br />
»We are looking to fix a Capesize to<br />
POSCO (South Korean steel producer)<br />
and a Kamsarmax vessel to Korea<br />
South-East Power (a local utility company),«<br />
said the representative.<br />
It is likely that these ships would be<br />
built by South Korean shipyards, as the<br />
charterers are local industrial shippers.<br />
Pan Ocean’s decision to order the<br />
VLOCs from a Chinese ship builder<br />
did not sit well with the South Korean<br />
maritime community, which is<br />
working to rebuild itself following<br />
highly publicized corporate failures<br />
and bailouts.<br />
A joint venture with PT Korindo<br />
Group, an Indonesian plywood manufacturer<br />
that is controlled by the Seung<br />
family that is also behind the Dongwha<br />
group in South Korea, is also in the<br />
pipeline.<br />
The joint venture aims to deploy Supramax<br />
bulkers to engage in transporting<br />
plywood in domestic Indonesian waters.<br />
Confirming the business plans, a<br />
spokesman for Pan Ocean told <strong>HANSA</strong><br />
that the recent weakness in the dry bulk<br />
segment has not affected the company’s<br />
strategy.<br />
»Pan Ocean has various teams and operations.<br />
Therefore, there is always a demand<br />
for ships and various types of longterm<br />
charter from various ship owners<br />
are continuously reviewed,« said the<br />
spokesman.<br />
Pan Ocean says it has maintained longterm<br />
contracts and CVCs in excess of a<br />
certain percentage. In 2016, even when<br />
the Baltic Dry Index was at a low, the<br />
company maintained its profitability, and<br />
the company is flexibly dealing with the<br />
current BDI plunge. Pan Ocean is constantly<br />
reviewing long-term contracts<br />
and CVCs to prepare for BDI fluctuations.<br />
Fleet size<br />
7 mill. gt<br />
83<br />
ships in service<br />
15<br />
newbuildings<br />
52<br />
bulk carriers<br />
18<br />
chemical/products tankers<br />
7<br />
open hatch<br />
cargo ships<br />
2<br />
container ships<br />
26<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schifffahrt | Shipping<br />
A history of changes<br />
The company’s current state of affairs marks a voyage<br />
through a series of ownership and name changes since it<br />
was originally established as Beomyang (Korean for panocean)<br />
Bulk Carriers in 1966.<br />
It fell into financial difficulties for the first time in the<br />
1990s, resulting in it entering receivership. In February<br />
2002, state policy lender Korea Development Bank swapped<br />
177 mill. $ of debt for a 67% stake in Beomyang, enabling the<br />
company to emerge from receivership.<br />
In November 20<strong>04</strong>, KDB then sold its stake to STX Corporation,<br />
which was formed from a buyout of SsangYong Heavy<br />
Industries by the latter’s finance chief Kang Duck-soo. Beomyang<br />
was renamed STX Pan Ocean and, as shipping markets<br />
boomed in the mid-2000s, the company’s fortunes improved.<br />
Then came the global financial crisis in 2008 and charter<br />
rates fell. In June 2013, STX Pan Ocean entered receivership<br />
again. As the STX group swapped debt for equity with creditor<br />
banks, the »STX« was dropped from Pan Ocean’s name.<br />
In February 2015, Harim Group and private equity investor<br />
JKL Holdings teamed to acquire a controlling stake<br />
in Pan Ocean, bringing the latter out of receivership once<br />
more. Harim Group’s chairman Kim Hong-kuk also became<br />
the CEO of Pan Ocean. Harim’s acquisition sought to lower<br />
its shipping costs, and to realise its ambitions of becoming<br />
a significant agri-products trader.<br />
Despite selling a number of ships during its troubled times,<br />
Pan Ocean has maintained its position as South Korea’s largest<br />
dry bulk shipping business, with a fleet size of over 7 mill. gt,<br />
comprising 83 in-service ships and 15 newbuildings. The active<br />
fleet is made up of 52 bulk carriers, 18 chemical/products<br />
tankers, seven open hatch cargo ships, two container ships,<br />
one dock gate, two heavy load carriers and one LNG carrier.<br />
Pan Ocean also has long-term shipping contracts with clients<br />
that include Korea Electric Power Corporation, Brazilian<br />
woodpulp producer Fibria Celulose as well as steel mills<br />
POSCO and Hyundai Steel. The company’s sole LNG carrier<br />
has dedicated shipping contract with Korea Gas Corporation.<br />
JKL Partners cashed out its investment in Pan Ocean<br />
in June 2018, realizing a profit of nearly 140 mill. $. n<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 27
Finanzierung | Financing<br />
»Wir bleiben ein wichtiger Schiffsfinanzierer«<br />
Nach ihrem Neustart hält die Hamburg Commercial Bank als Nachfolgerin der<br />
HSH Nordbank an der Schiffsfinanzierung fest: Das Portfolio soll stabil bei rund 5 Mrd. €<br />
gehalten werden, dazu gehört auch jährliches Neugeschäft in Höhe von etwa 1 Mrd. €<br />
Seit drei Monaten ist Nicolas Blanchard<br />
zuständig für das gesamte Kundengeschäft<br />
und die Produkte des privatisierten Hamburger<br />
Geldinstituts. Erstmals äußert er<br />
sich in einem Exklusiv-Interview gegenüber<br />
der <strong>HANSA</strong> zur künftigen Strategie<br />
und zu den Aussichten in der Schiffsfinanzierung.<br />
<strong>HANSA</strong>: Die Geschäftszahlen für<br />
2018 sind besser als erwartet. Ist die<br />
Bank bereits aus dem Gröbsten heraus?<br />
Nicolas Blanchard: Wir haben die Privatisierung<br />
und damit den größten Teil der<br />
Restrukturierung geschafft. Das ist ein<br />
Riesenerfolg für uns. Sind wir schon da,<br />
wo wir hinwollen? Sicherlich nicht. Die<br />
Bank wird verkleinert, wir wollen noch<br />
Komplexität herausnehmen. Vor aber allem<br />
müssen wir unsere Rentabilität deutlich<br />
steigern. Es bleibt also noch einiges<br />
zu tun.<br />
Gerade in der Schiffsfinanzierung hat<br />
die Bank die Portfolio-Größe sehr<br />
schnell und sehr deutlich auf jetzt nur<br />
noch rund 5 Mrd. € reduziert. Sind Sie<br />
jetzt alle Altlasten losgeworden?<br />
Blanchard: Ja, alle großen Belastungen<br />
sind raus. Wir haben jetzt ein normales<br />
Buch, wie es sich für eine private Geschäftsbank<br />
gehört.<br />
Zur Person<br />
Der promovierte Jurist Nicolas<br />
Blanchard hat mehr als zwanzig<br />
Jahre Erfahrung im europäischen<br />
und deutschen Bankgeschäft.<br />
Nach verschiedenen Stationen bei<br />
der HypoVereinsbank und der<br />
UniCredit war der in Bielefeld<br />
aufgewachsene Franzose Blanchard<br />
persönlich haftender Gesellschafter<br />
beim Bankhaus Lampe<br />
und zuletzt Of Counsel bei der<br />
internationalen Großkanzlei Dentons<br />
in München. Als Mitglied des<br />
vierköpfigen Vorstands der HCOB<br />
verantwortet Blanchard künftig<br />
das gesamte Kundengeschäft und<br />
Was wird sich denn in der strategischen<br />
Ausrichtung künftig ändern?<br />
Blanchard: Wir werden kleiner, dafür<br />
aber auch agiler, schneller und für den<br />
Kunden spürbar besser. An unseren zentralen<br />
Geschäftsfeldern – Unternehmenskunden<br />
inklusive aller Projektfinanzierungen<br />
bei Erneuerbaren Energien, für<br />
gewerbliche Immobilienkunden und natürlich<br />
auch im Bereich Shipping – halten<br />
wir fest. Wir setzen nur die Schwerpunkte<br />
ein wenig anders, mit Augenmaß<br />
und internationaler, immer dort, wo es<br />
Sinn macht.<br />
Das gilt auch für die Schiffsfinanzierung?<br />
Blanchard: Ganz klar, ja. Wir werden<br />
weiter zu den wichtigen Schiffsfinanzierern<br />
zählen. Das zeigt sich unter anderem<br />
daran, dass wir auch während der Privatisierung<br />
aktiv waren. 2018 haben wir ein<br />
solides Neugeschäft von knapp 1 Mrd. $<br />
geschlossen. Das ist in etwa auch unser<br />
Ziel für dieses Jahr. Im Übrigen haben<br />
wir uns personell neu aufgestellt – sind<br />
eindeutig akquisitionsorientiert.<br />
Und was ist die genaue Zielgröße, mit<br />
Blick auf den Bestand?<br />
Blanchard: Das Shipping-Portfolio<br />
soll stabil gehalten werden, also um die<br />
5 Mrd. €. Das ist das Niveau, das wir jetzt<br />
haben. Nicht viel mehr, aber auch nicht<br />
viel weniger. Um das zu halten, brauchen<br />
wir jedes Jahr Neugeschäft in der Größenordnung<br />
des vergangenen Jahres. So<br />
planen wir auch. Wir sind finanziell gut<br />
© HCOB<br />
die Produkte der Bank. Dazu zählt<br />
auch die Zuständigkeit für den<br />
Bereich Shipping, der mit dem<br />
Immobiliensektor zusammengelegt<br />
wurde.<br />
ausgestattet und können durchaus auch<br />
etwas größere Tickets vergeben.<br />
Aber nicht mehr unbedingt in Hamburg?<br />
Blanchard: Doch, warum nicht? Eine<br />
der größten Transaktionen des vergangenen<br />
Jahres haben wir hier abgeschlossen.<br />
Aber wir fokussieren uns zusätzlich<br />
auf das Ausland. Dort sehen<br />
wir gute Chancen und wollen über unsere<br />
Standorte in Athen und Singapur<br />
– wie schon in den vergangenen Jahren<br />
– etwa 70% des Neugeschäfts machen.<br />
Wenn wir Opportunitäten sehen, zählt<br />
am Ende nicht, wo der Kunde sitzt. Das<br />
kann und wird auch in Deutschland der<br />
Fall sein.<br />
Müssen Sie im Portfolio noch umschichten,<br />
es weiter diversifizieren?<br />
Blanchard: Das ist im Wesentlichen<br />
schon geschehen, die Containerlastigkeit<br />
ist bereits deutlich zurückgefahren<br />
worden. Alles andere wird künftig zum<br />
»normalen« Geschäft, abhängig von der<br />
Entwicklung der Märkte und von den jeweiligen<br />
Kundenbeziehungen.<br />
<br />
Interview: Krischan Förster<br />
28<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Finanzierung | Financing<br />
Abschied auf Raten?<br />
Die NordLB will sich offenbar aus der Schiffsfinanzierung<br />
zurückziehen. Die Kredite stehen zum Verkauf oder<br />
könnten ausgelagert werden. Von Krischan Förster<br />
Vor wenigen Wochen erst war eine<br />
Einigung zur Fortführung der<br />
Landesbank erzielt worden. Das Land<br />
Niedersachsen als Hauptgesellschafter<br />
(60%) soll demnach mit 2,5 Mrd. € den<br />
Löwenanteil der nötigen Kapitalerhöhung<br />
stemmen, die restlichen 1,2 Mrd. €<br />
kommen von den Sparkassen. Damit<br />
bleibt das Geldinstitut in öffentlichrechtlichem<br />
Besitz. Private Investoren<br />
kommen nicht zum Zug – anders als bei<br />
der einstigen HSH Nordbank, heute als<br />
Hamburg Commercial Bank im Besitz<br />
eines Konsortiums um Cerberus und<br />
J.C. Flowers.<br />
Doch diese Lösung<br />
hat offensichtlich<br />
ihren Preis – vor<br />
allem für die Reedereikunden.<br />
Denn<br />
die NordLB steht nach Informationen<br />
der <strong>HANSA</strong> vor dem endgültigen Ausstieg<br />
aus der Schiffsfinanzierung, lange<br />
Zeit ein wichtiges Standbein im Kreditgeschäft<br />
des Geldinstituts.<br />
Bekanntlich hat die NordLB ein<br />
2,7 Mrd. € schweres Portfolio (263 Schiffe)<br />
bereits an den US-Investor Cerberus<br />
veräußert. Ein bedeutend größeres Kreditpaket<br />
im Wert von rund 4 Mrd. €, intern<br />
unter dem Namen »Tower Bridge«<br />
geführt, soll auch abgestoßen werden –<br />
entweder ebenfalls an private Investoren<br />
oder aber durch eine Auslagerung<br />
an die AöR Portfoliomanagement in<br />
Kiel. Sie hatte als Auffanggesellschaft<br />
der Länder Hamburg und Schleswig-<br />
Holstein bereits ein größeres Kreditpaket<br />
der damaligen HSH Nordbank<br />
übernommen. Grundsätzlich seien die<br />
beiden Länder dazu bereit, heißt es. Sie<br />
wollten dabei allerdings keine Risiken<br />
übernehmen.<br />
Doch damit nicht genug: Wie die<br />
<strong>HANSA</strong> aus verlässlichen Quellen erfahren<br />
hat, will die Bank auch den »gesunden«<br />
Teil des Schifffahrtsportfolios<br />
loswerden. Diese Ausstiegsstrategie sei<br />
vor wenigen Wochen von Vorstand und<br />
den Trägern der Landesbank beschlossen<br />
worden, heißt es.<br />
Die NordLB hielt Ende 2018 noch<br />
10,8 Mrd. € in ihrem Schiffsportfolio –<br />
gegenüber rund 19 Mrd. € im Jahr 2015.<br />
Vorstandschef Thomas Bürkle hatte erst<br />
kürzlich erklärt, dass der sogenannte<br />
NPL-Anteil (non-performing loans) bereits<br />
bis Ende <strong>2019</strong> vollständig abgebaut<br />
werden soll. Zuletzt waren das noch<br />
7,3 Mrd. €. Nach dem Cerberus-Deal<br />
wäre der Verkauf weiterer 4,6 Mrd. € an<br />
»faulen« Krediten demnach beschlossene<br />
Sache. Das Portfolio »Tower Bridge«<br />
ist ein Teil davon.<br />
Blieben rund 3,5 Mrd. € an sogenannten<br />
»performing<br />
loans«. Dabei handelt<br />
es sich um Kredite,<br />
für die von den<br />
Gläubigern in der<br />
Regel noch Zins und<br />
Tilgung gezahlt werden. Auch dafür<br />
werden jetzt offenbar Käufer gesucht.<br />
In Branchenkreisen heißt es, dass die<br />
NordLB bereits konkrete Gespräche mit<br />
anderen Geldinstituten aufgenommen<br />
habe. Ein Verkauf an Privatinvestoren<br />
sei in diesem Fall ausdrücklich »nicht<br />
gewünscht«. Weitere Details sind bislang<br />
nicht durchgesickert.<br />
Sollte es so kommen, steht die in<br />
Deutschland beheimatete Schiffsfinanzierung<br />
vor einem neuerlichen gewaltigen<br />
Aderlass. Denn neben der NordLB<br />
bietet auch die inzwischen zur DZ Bank<br />
gehörende DVB Bank ihr Shipping-<br />
Portfolio zum Kauf an. Das sind weitere<br />
7,2 Mrd. €. Die Folgen für Reedereikunden,<br />
Märkte und auch den Standort sind<br />
nicht abzusehen.<br />
Als Fels in der Brandung erweist sich<br />
neben der bundeseigenen KfW IPEX-<br />
Bank mit einem relativ stabilen Kreditportfolio<br />
von gut 14 Mrd. € ausgerechnet<br />
die privatisierte HSH Nordbank, heute<br />
Hamburg Commercial Bank (HCOB).<br />
Aber sie hat sich ihrer Altlasten entledigt<br />
und ist auf gut 5 Mrd. € geschrumpft.<br />
Alle anderen, ehemals gewichtigen Institute<br />
wie Commerzbank, Deutsche Bank,<br />
Deka oder Helaba spielen dagegen kaum<br />
noch eine Rolle.<br />
n<br />
DEUTSCHE COBA<br />
Im Bankensektor<br />
steht Mega-Fusion an<br />
Deutsche Bank und Commerzbank verhandeln<br />
offiziell über einen möglichen<br />
Zusammenschluss. In der Schiffsfinanzierung<br />
dürfte dies kaum Auswirkungen<br />
haben.<br />
Viele Details sind noch offen, zum<br />
Beispiel, wie die Deutsche Bank eine<br />
solche Übernahme finanzieren würde.<br />
Sie selbst ist derzeit mit 16 Mrd. € bewertet,<br />
die Commerzbank mit 9 Mrd. €.<br />
Gemessen an der Bilanzsumme von<br />
knapp 2 Bio. € entstünde eines der größten<br />
Finanzinstitute Europas. Ein Zusammengehen<br />
würde aber auch vermutlich<br />
Tausende von Arbeitsplätzen<br />
kosten, warnen die Kritiker.<br />
In der Schiffsfinanzierung spielen die<br />
beiden Großinstitute keine große Rolle<br />
mehr. Die Commerzbank, mit rund<br />
23 Mrd. € im Portfolio 2009 noch die<br />
Nr. 2 weltweit hinter der HSH Nordbank,<br />
hatte 2012 den Ausstieg aus diesem<br />
Geschäftssegment angekündigt<br />
und seither konsequent umgesetzt. Zuletzt<br />
hielt sie lediglich noch 60 Schiffe<br />
für weniger als 500 Mio. € in den Büchern.<br />
Bei der Deutschen Bank waren<br />
es zuletzt noch 2,6 Mrd. €.<br />
n<br />
MILLIARDEN-DEAL<br />
Brookfield übernimmt<br />
Mehrheit an Oaktree<br />
Der US-Investmentfirma Oaktree, einer<br />
der größten privaten Kapitalgeber<br />
in der Schifffahrt, bekommt neue Eigner.<br />
Konkurrent Brookfield übernimmt<br />
mit 62% die Mehrheit der Anteile für<br />
4,7 Mrd. $. Zusammen verwalten die<br />
beiden Schwergewichte künftig ein Anlagevermögen<br />
von 47 Mrd. $.<br />
Oaktree, das gerade die Hamburger<br />
MPP-Reederei Hansa Heavy Lift<br />
in die Insolvenz geschickt hat, ist einer<br />
der größten Schifffahrtsinvestoren aus<br />
dem Private Equity-Bereich: Hauptaktionär<br />
bei Star Bulk und Eagle Bulk, dazu<br />
gewichtiger Anteilseigner bei Euronav,<br />
Capital Product Partners und Torm,<br />
Anleihe-Investor bei Seacor Holdings,<br />
Ship Finance International und DHT<br />
Holding. Auch am Shipmanager OSM<br />
und am Yacht-Projekt von Ritz Carlton<br />
sind die Amerikaner beteiligt. n<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 29
Finanzierung | Financing<br />
Investors push for responsible scrapping<br />
Breaking ships regardless of environmental conditions and safety issues is becoming<br />
increasingly difficult. Investors are cracking down on shipowners and recyclers who do not<br />
comply with standards, writes Felix Selzer<br />
While European owners have already<br />
come under pressure, Standard<br />
Chartered Bank pushes for more responsible<br />
scrapping practices among its ship<br />
recycling clients. In its Position Statement,<br />
the bank states that it »will only<br />
provide financial services to clients who<br />
have an environmental and social management<br />
system (ESMS) certified to the<br />
International Organisation for Standardisation<br />
standard ISO14001, the occupational<br />
health and safety standard<br />
ISO45001, or ISO3000 for Ship Recycling<br />
Management Systems.« A time-bound<br />
plan to comply with the requirements of<br />
the IMO’s International Convention for<br />
the Safe and Environmentally Sound Recycling<br />
(Hong Kong Convention, HKC)<br />
is also required. The bank fears a reputational<br />
risk in case of failures of environment<br />
and social governance (ESG).<br />
»In order to minimise these risks or<br />
avoid them altogether, we believe in<br />
working with our clients to help them<br />
raise their performance in relation to<br />
E&S issues, and demonstrate to us that<br />
they are managing these appropriately,«<br />
Roger Charles, Director, Environmental<br />
and Social Risk Management, tells<br />
<strong>HANSA</strong>.<br />
»The HKC has not come into force yet;<br />
however, we have seen that the technical<br />
standards of the Convention and of<br />
its Guidelines are already having the expected<br />
positive effect on the recycling<br />
industry,« he adds. Interestingly, Standard<br />
Chartered Bank does not exclude the<br />
much disputed beaching method. »We<br />
believe that beaching can be developed<br />
to a level compliant with important international<br />
regulation, and will continue<br />
to work with both ship owners and recyclers<br />
to make a positive impact across the<br />
industry as a whole,« Charles states.<br />
»Satisfactory progress«<br />
Since 2013, Standard Chartered has engaged<br />
independent consultants Litehauz<br />
to conduct annual audits of its ship recycling<br />
clients. »They measure against<br />
390 KPIs derived primarily from the<br />
Bangladeshi legislation and where relevant,<br />
international standards including<br />
the HKC,« Charles says. Between now<br />
and 2021, the auditor will make two visits<br />
per year to help the yards achieve their<br />
time-bound plans to comply with SCB’s<br />
standards.<br />
»As a result, several yards have conducted<br />
self-financed upgrade activities<br />
and/or participated in joint industry efforts.<br />
Improvements in infrastructure,<br />
procedures and organisational capacities<br />
are evident in several of the yards<br />
and the most recent audit showed that<br />
each is making satisfactory progress, but<br />
complete alignment takes time due to the<br />
sheer volume of investment and effort required,«<br />
Charles says.<br />
Other investors are cracking down on<br />
their shipping clients as well, most notably<br />
Norway’s state pension fund (Oljefondet).<br />
The over 1 tr.$ fund that invests the<br />
oil business revenues holds shares in over<br />
9,150 companies, an average of 1.4% of<br />
all equity globally. Now the fund’s Ethics<br />
Council will check whether the companies<br />
in which it invests meet certain<br />
standards set by the government. At first<br />
the focus will be on the situation India.<br />
In 2018, Oljefondet and Norwegian KLP<br />
(Kommunal Landspensjonskasse) already<br />
excluded shipping companies Evergreen<br />
Marine, Korea Line, Precious Shipping<br />
and Thoresen Thai Agencies »based<br />
on an assessment of the risk of severe environmental<br />
damage and serious or systematic<br />
violations of human rights«. Pan<br />
Ocean is under observation.<br />
SCB has not yet actively excluded or<br />
blacklisted non-compliant companies<br />
from funding. »We aim not to be in this<br />
situation; our clients have clearly stated<br />
their commitment to invest in environmental<br />
and social protection, and this investment<br />
is taking place over a period of<br />
years. Naturally, there is some flexibility<br />
on the order in which a client tackles<br />
the actions needed, and progress is a<br />
partnership between clients and external<br />
specialists«, Charles explains, but adds:<br />
»If a client were to rescind their commitment<br />
to making such progress, we<br />
would treat this seriously and seek to understand<br />
their rationale. Ultimately, we<br />
would withdraw from the relationship if<br />
we could not re-establish progress.«<br />
Working on transparency<br />
In early March, the Ship Recycling Transparency<br />
Initiative (SRTI), that brings together<br />
leading shipowners, investors,<br />
banks, insurers, cargo owners and other<br />
key stakeholders, launched its first report.<br />
Presenting data<br />
30<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Finanzierung | Financing<br />
EU SRR to change the picture?<br />
Recently, Dutch shipping company Holland Maas was fined<br />
780,000€ and paid a settlement of 2.2mill. € for scrapping a ship<br />
in India, based on the EU Waste Shipment Regulation. Dutch<br />
Seatrade had already been convicted in 2018. Since 1 January<br />
<strong>2019</strong>, EU-flagged ships fall within the scope of the new EU Ship<br />
Recycling Regulation (EU SRR). They may only be recycled in<br />
facilities included in the European List of Ship Recycling Facilities.<br />
Beaching does not comply with the requirements. At the<br />
moment, this hardly seems to be a reason for EU ship recycling<br />
to celebrate. 26 facilities are on the EU list of licensed yards, 23 in<br />
Europe, one in the USA and two in Turkey. Nine yards located<br />
in Lithuania, Finland, Denmark, the Netherlands, Belgium,<br />
France and Spain form the European Ship Recyclers group<br />
(ESR).<br />
ESR chairman Peter Wyntin of Belgian recycler Galloo in Ghent<br />
describes the EU yards’ market share as »marginal«. »Last<br />
year we have recycled 115,000 ldt at the ESR group yards against<br />
a total of 8mill. ldt scrapped globally. For <strong>2019</strong> I have two offers<br />
outstanding for EU ships in Ghent, a total of 5,000t. These are<br />
the only EU ships that are on the market today. Something must<br />
be wrong in the system,« he tells <strong>HANSA</strong>. »It all has to do with<br />
illegal exports and changing of flags.«<br />
Shipowners keep arguing that the EU-listed capacity is just too<br />
low to accommodate their scrapping needs. Wyntin counters: »Today,<br />
the capacity of the ESR member yards is 470,000t, the other<br />
EU-listed yards add 978,000t. In total we have close to 1.5mill. t<br />
of EU-licensed capacity available. On average there is 300,000-<br />
400,000t of EU-flagged ships to be recycled annually.«<br />
Until last year 90% of the 400,000t recycled globally p.a. went to<br />
non-EU-licensed yards. »We were hoping that maybe only 10-20%<br />
of that would stay in Europe, meaning an extra tonnage of<br />
100,000t. But it does not materialize. Maybe that will change<br />
later in the year,« Wyntin says.<br />
The five most important ship recycling countries in the world<br />
account for more than 90% of all recycled tonnage: Bangladesh,<br />
China, India, Pakistan and Turkey. In January, Turkey ratified the<br />
Hong Kong Convention that will enter into force 24 months after<br />
ratification by 15 states representing 40% of world merchant<br />
shipping by GT and a combined annual recycling capacity of at<br />
least 3% of total tonnage. The seven contracting states (Belgium,<br />
Congo, Denmark, France, Norway, Panama, Turkey) account for<br />
more than 20% of world merchant shipping tonnage. Their combined<br />
annual recycling volume over the last ten years amounts to<br />
1,652,961GT (0.62% of their merchant shipping tonnage).<br />
collected through a questionnaire, it<br />
clearly indicates that there is a growing<br />
movement stepping up the pressure on<br />
owners to disclose their approaches to<br />
ship recycling.<br />
»We’re seeing increasing pressure on<br />
shipowners from key stakeholders including<br />
investors, retailers and manufacturers,«<br />
says Andrew Stephens, Executive<br />
Director of the Sustainable Shipping Initiative<br />
(SSI) that hosts the SRTI. »Conversations<br />
with cargo owners, lenders<br />
and insurance companies have highlighted<br />
that they too want more information<br />
on ship recycling to inform their decision-making.«<br />
Major vehicle manufacturers including<br />
BMW and Scania have recently signed up<br />
to the SRTI, demonstrating their willingness<br />
to be held to account for their supply<br />
chain. Financial stakeholders make up<br />
one third of those involved in the SRTI<br />
– including recent signatories MP Pension<br />
and PBU.<br />
The SRTI report also reveals how shipowners<br />
implement their responsible ship<br />
recycling commitments through the use<br />
of standard contracts such as BIMCO’s<br />
RECYCLECON for the sale of vessels for<br />
green recycling or explicit requirements<br />
for ship recycling facilities. 100% of disclosing<br />
shipowners monitor facilities’<br />
compliance during the ship recycling process,<br />
mostly by way of ongoing supervision<br />
and assigning a company representative,<br />
follow-up onsite and spot checks.<br />
SRTI’s initial signatories include shipping<br />
companies China Navigation Company,<br />
Hapag-Lloyd, A.P. Moeller-Maersk,<br />
Norden, Stolt Tankers, and Wallenius<br />
Wilhelmsen; financial stakeholders<br />
GES/Sustainalytics, Nykredit and<br />
Standard Chartered Bank; classification<br />
society Lloyd’s Register and sustainability<br />
non-profit Forum for the Future. Recent<br />
signatories include BMW, MP Pension,<br />
PBU, RightShip, Scania and Teekay.<br />
Commenting on the SRTI, Standard<br />
Chartered’s Roger Charles says: »This is<br />
a positive step in encouraging more recycling<br />
yards to invest in improvements.<br />
However, we need more shipowners to<br />
demand and control high quality ship<br />
recycling.« <br />
n<br />
© IMO<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 31
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Fähren führen in führerlose Zukunft<br />
Für ferngesteuerten und autonomen Betrieb ist die Fährschifffahrt das perfekte Testgebiet.<br />
Versuche in Norwegen und Finnland haben die technische Machbarkeit bewiesen.<br />
Der Fährsektor in Nordeuropa dient weiter als Experimentierfeld, doch wie geht es weiter?<br />
Rolls-Royce und Finferries<br />
sehen ihren Test als Beweis<br />
für die Zukunft der<br />
Technologie<br />
© Rolls-Royce<br />
Die Schiffe verkehren auf festen Routen,<br />
oft über kurze Strecken und<br />
meist zwischen festen Terminals oder<br />
Anlegern. Gerade in den nordeuropäischen<br />
Ländern mit ihren vielen vorgelagerten<br />
Inseln und Fjorden sind die Fährschiffe<br />
absolut notwendig. Die kurzen<br />
Strecken und die Aussicht auf Einsparmöglichkeiten<br />
legen eine verstärkte Automatisierung<br />
nahe. So wird denn insbesondere<br />
in Norwegen und Finnland auch<br />
entwickelt, was das Zeug hält. Innerhalb<br />
weniger Tage »hagelte« es Ende vergangenen<br />
Jahres Neuigkeiten von einigen der<br />
wichtigsten Player.<br />
So hatte Wärtsilä Ende November<br />
eine weitere Runde von Tests seiner automatisierten<br />
Dock-to-Dock-Technologie<br />
erfolgreich abgeschlossen. Unter den<br />
Augen der norwegischen Schifffahrtsbehörde<br />
fuhr die Fähre »Folgefonn« der<br />
Reederei Norled drei Häfen komplett<br />
autonom an. »Dies ist ein großer Fortschritt<br />
bei der Validierung automatisierter<br />
Schifffahrtslösungen und ein wichtiger<br />
Fortschritt innerhalb unseres Smart<br />
Marine Programms«, sagte Joonas Makkonen,<br />
VP Voyage Solutions, Wärtsilä.<br />
Nachdem der Operator den nächsten<br />
Zielliegeplatz ausgewählt hatte, wurde<br />
der Vorgang durch einfaches Auswählen<br />
der Systemfunktion »Sail« gestartet, wodurch<br />
die autonome Steuerung die Kontrolle<br />
über das Schiff übernahm. Die Fähre<br />
konnte das Dock verlassen, aus dem<br />
Hafen herausmanövrieren, zum nächsten<br />
Hafen fahren, durch die Hafeneinfahrt<br />
manövrieren und am Terminal anlegen<br />
– alles ohne menschliches Zutun.<br />
Es ist laut Wärtsilä der erste Versuch eines<br />
vollautomatischen Dock-to-Dock-<br />
Betriebs im »Hands-Off«-Modus für ein<br />
Schiff dieser Größe.<br />
Die Navigation wurde durch eine Reihe<br />
von Wegpunkten gesteuert, die das Schiff<br />
zum nächsten Ziel führten. Die autonome<br />
Steuerung, die auf dem bestehenden<br />
dynamischen Positionierungssystem von<br />
Wärtsilä basiert, steuert die Geschwindigkeit,<br />
die Position auf der vordefinierten<br />
Route und den Kurs. Primär wird zur<br />
Positionsbestimmung GNSS verwendet,<br />
während ein CyScan-System der Wärtsilä-Tochter<br />
Guidance Marine als sekundärer<br />
Positionssensor für den Zugang<br />
zum Liegeplatz getestet wurde.<br />
»Natürlich wird noch weiter entwickelt,<br />
aber ich bin beeindruckt, wie stabil<br />
das System bereits jetzt ist«, sagt Nils<br />
Haktor Bua, Projektleiter bei der norwegischen<br />
Schifffahrtsbehörde.<br />
Sigbjørn Myrvang, Technical Manager<br />
bei Norled, erklärt: »Eine völlig autonome<br />
Dock-to-Dock-Lösung wird uns<br />
erhebliche wertschöpfende Vorteile in<br />
Form von mehr Effizienz, mehr Sicherheit,<br />
weniger Kraftstoffverbrauch und damit<br />
weniger Abgasemissionen bringen.«<br />
Die 85 m lange »Folgefonn« wurde auch<br />
für die ersten Tests der Wärtsilä Autodocking-Lösung<br />
verwendet, die Anfang<br />
2018 stattfanden. Das Schiff verfügt<br />
über zahlreiche weitere Innovationen von<br />
Wärtsilä, darunter einen drahtlosen Landstromanschluss<br />
zum Laden der Batterien<br />
per Induktion. Innovation Norway, ein<br />
Investmentfonds, hat sowohl Wärtsilä als<br />
auch Norled Zuschüsse für die Erprobung<br />
der Auto-Docking-Technologie gewährt.<br />
Wenige Tage nach Wärtsilä schickte<br />
Rolls-Royce mit der »Falco« der staatlichen<br />
Reederei Finferries im Dezember<br />
ein Schiff völlig autonom durch den Turku-Archipel.<br />
Die »Falco« ist eine 53,8 m<br />
lange Doppelendfähre, die seit 1993 in<br />
Betrieb ist. Jetzt wurde sie mit einer Reihe<br />
fortschrittlicher Sensoren ausgestattet,<br />
die es ermöglichen sollen, ein detailliertes<br />
Bild der Umgebung in Echtzeit<br />
und mit höchster Genauigkeit zu erstellen,<br />
die – so Rolls-Royce – »über die des<br />
menschlichen Auges hinausgeht.« Sensordaten<br />
werden zusammengeführt und<br />
an das »Remote Operating Center« von<br />
Finferries, etwa 50 km entfernt im Stadtzentrum<br />
von Turku, weitergeleitet. Hier<br />
überwacht ein Kapitän die autonomen<br />
Operationen und kann bei Bedarf die<br />
Kontrolle über das Schiff übernehmen.<br />
Bisher wurden fast 400 Stunden Seeversuche<br />
absolviert. Das Autodocking-<br />
System ermöglicht es dem Schiff, Kurs<br />
32<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
und Geschwindigkeit beim Annähern an<br />
den Kai automatisch zu ändern und ohne<br />
menschliche Hilfe anzudocken.<br />
Mikael Makinen, Präsident der<br />
»Marine«-Sparte von Rolls-Royce, nannte<br />
den Tag »einen großen Schritt vorwärts<br />
auf dem Weg zu einer autonomen Schifffahrt«.<br />
»Er bekräftigt genau das, was wir<br />
seit mehreren Jahren sagen, dass eine autonome<br />
Schifffahrt stattfinden wird.« Die<br />
heutige Demonstration zeige, dass das<br />
autonome Schiff nicht nur ein Konzept<br />
sei, sondern etwas, das die Schifffahrt,<br />
wie wir sie kennen, verändern werde.<br />
Abstract: Ferry sector leads the way into an autonomous future<br />
The ferry sector is the perfect testing ground for remote and autonomous vessel technology.<br />
Projects in Norway and Finland have demonstrated the technical feasibilty.<br />
Wärtsilä has been the first to test its autonomy solution on board a Norled ferry. Rolls-<br />
Royce and Finferries were second to report successful tests followed by ABB. The automation<br />
company has not gone all the way and decided to steer a passenger ferry remotely,<br />
an important step for acquainting people with the idea of a captain not being<br />
on board but in a control center on shore. The ship autonomy market is predicted to<br />
grow significantly in the future. Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
Remote als erster Schritt<br />
Zwei Tage nach Rolls-Royce meldete auch<br />
der Automatisierungsspezialist ABB einen<br />
Durchbruch. So wurde im Hafen<br />
von Helsinki erstmals eine Passagierfähre<br />
von einem Kontrollzentrum in der<br />
finnischen Hauptstadt ferngesteuert – ein<br />
»wichtiger Schritt zur Steigerung der Akzeptanz«<br />
autonomer Schiffe.<br />
Die Eisklasse-Passagierfähre »Suomenlinna<br />
II« wurde durch ein Testgebiet<br />
gesteuert, was laut ABB beweist, dass die<br />
»menschliche Aufsicht über Schiffe von<br />
überall her mit den heutigen Technologien<br />
erreichbar ist.« Die 20<strong>04</strong> gebaute<br />
»Suomenlinna II« wurde mit der Situationserkennungslösung<br />
ABB Ability Marine<br />
Pilot Vision und dem neuen dynamischen<br />
Positionierungssystem ABB Ability<br />
Marine Pilot Control, nachgerüstet.<br />
Das Schiff verkehrt normalerweise zwischen<br />
Helsinki und der Festung Suomenlinna.<br />
Der Pilotversuch fand außerhalb<br />
der Betriebszeit des Schiffes statt, abseits<br />
der Küste ohne Passagiere an Bord, in<br />
einem Bereich ohne andere Schiffe. Die<br />
Forschung und Entwicklung soll mit der<br />
Fähre und ihrer Crew fortgesetzt werden.<br />
»Autonom bedeutet nicht unbemannt.<br />
Da Schiffe immer weiter elektrifiziert,<br />
digitalisiert und vernetzt werden als<br />
je zuvor, ist ABB in der Lage, Seeleute<br />
mit bestehenden Lösungen auszustatten,<br />
die ihre Fähigkeiten erweitern. Auf<br />
diese Weise erhöhen wir die Gesamtsicherheit<br />
des Schiffsbetriebs«, sagt Juha<br />
Koskela, Managing Director, ABB Marine<br />
& Ports.<br />
Anwendung in Asien?<br />
Im ABB-Versuch saß der Kapitän im Kontrollzentrum an Land am Joystick<br />
Die Fährschifffahrt im Norden könnte nur<br />
das Testfeld für eine spätere Verbreitung<br />
der Technologie sein. Kommerziell wird<br />
es in den nächsten Jahren rasant vorangehen,<br />
meint das Marktforschungsinstitut<br />
»MarketsandMarkets«. Nach einem Bericht<br />
des US-amerikanischen Analysehauses<br />
zu voll- und teil-autonomer sowie ferngesteuerter<br />
Schifffahrt wird der Wert des<br />
Marktes für 2018 mit 6,1 Mrd.$ angegeben.<br />
Bis 2023 soll er – bei einer durchschnittlichen<br />
Wachstumsrate von 7% (bis 2030) –<br />
auf 13,8 Mrd. $ wachsen. Das würde eine<br />
Steigerung um 126% bedeuten.<br />
Als Grund für die Annahme werden<br />
Faktoren wie der zunehmende Welthandel<br />
auf dem Seeweg, steigende Nachfrage<br />
nach Automatisierung für die Sicherheit<br />
der Schifffahrt und der wachsende Seetourismus<br />
aufgeführt. MarketsandMarkets<br />
beruft sich auf eine quantitative Untersuchung<br />
im B2B-Bereich.<br />
Der vollautonomen Schifffahrt wird<br />
der stärkste Wachstumsschub prognostiziert.<br />
Steigende Betriebsausgaben und<br />
die Vermeidung menschlicher Fehler an<br />
Bord würden die Industrie dazu bewegen,<br />
diese Technologie voranzutreiben.<br />
In Bezug auf die relevanten Akteure<br />
orientiert man sich vor allem an Unternehmen,<br />
die auch jetzt schon mit autonomer<br />
Technik aktiv sind, unter anderem<br />
Wärtsilä, Kongsberg, Northrop<br />
Grumman, Rolls-Royce, General Electric,<br />
ABB und Honeywell International.<br />
Sind dies vor allem Firmen aus Europa<br />
und Nordamerika, sieht man hingegen<br />
im asiatisch-pazifischen Raum das<br />
höchste Potenzial für den Einsatz autonomer<br />
Schiffe. »Die Region hat im Laufe<br />
der Jahre eine rasante wirtschaftliche<br />
Entwicklung erlebt, die zu einem Anstieg<br />
des Seehandels führte. Dieser Anstieg des<br />
Seehandels hat in der Folge zu einer steigenden<br />
Nachfrage nach Schiffen für den<br />
weltweiten Transport von Industriegütern<br />
geführt. So hat die steigende Anzahl<br />
von Schiffen die Nachfrage nach autonomen<br />
Schiffen in der Region Asien-Pazifik<br />
erhöht«, heißt es.fs<br />
© ABB<br />
Mit der Norled-Fähre »Folgefonn« konnte<br />
Wärtsilä den ersten Autonomie-Erfolg verbuchen<br />
© Wärtsilä<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 33
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Autonomous, but always crew on board<br />
Recently, shortsea operator Samskip revealed its role in the autonomous and hybrid project<br />
»Seashuttle«. <strong>HANSA</strong> reveals more details as well as open questions<br />
First and foremost, as this question<br />
persistently keeps coming up when<br />
it comes to such projects: Samskip and<br />
its partner do not plan to operate a ship<br />
without crew – at least for the moment.<br />
Autonomous, yes; unmanned, no. The<br />
size of crew has not been determined,<br />
yet, the operator states. No pilots will<br />
be used in the intended trading area as<br />
the ship officers will have pilot exemption<br />
licenses.<br />
Seashuttle partners include logistics<br />
consultant FlowChange, technology<br />
group Kongsberg Maritime, hydrogen integrator<br />
HYON and Massterly, a Kongsberg<br />
Maritime/Wilhelmsen venture. Europe’s<br />
largest multimodal operator has<br />
been named lead partner in the project,<br />
which is seeking to bring emissions-free,<br />
autonomous container ships to the market<br />
that also operate at a profit.<br />
Open questions remain<br />
In the first phase it is expected that crew<br />
on board will take sole responsibility<br />
for the ship’s control with a shore centre<br />
monitoring the operation. Later, subject<br />
to the development of the appropriate<br />
rules, shore operations are expected<br />
to take a control centre function for<br />
a part-time autonomous operation of<br />
the vessel. »However, there will always<br />
be crew on board, on ›stand-by‹«, Samskip<br />
emphasizes. Ship-to-shore crane<br />
loading and unloading operations are<br />
expected to be accomplished autonomously.<br />
The other question discussed equally<br />
often ist that of liability in cases of emergency<br />
resulting from technical problems<br />
or failures on board. It is left unanswered.<br />
Are Grathen, Managing Director of<br />
Samskip Norway already said: »Aspirations<br />
for sustainability are best encouraged<br />
by door-to-door services that<br />
provided cost-effective and scalable competition<br />
with truck-ferry options, feeding<br />
into a pan-European distribution<br />
network.« Automation of key shipboard<br />
activities would also bring cost savings,<br />
as exporters increasingly seek lower and<br />
even zero emissions transport solutions,<br />
but they need to be assured on reliability,<br />
frequency, efficiency and cost effectiveness.<br />
Questioned which key shipboard activities<br />
are planned to be automated, Samskip<br />
now confirms, that this has not yet<br />
been determined and is subject to evaluation<br />
within the R&D project. All shipboard<br />
activities such as navigation, manoeuvring<br />
and docking will be evaluated<br />
to investigate optimum levels of automation,<br />
including benefits of autonomous<br />
operations under manual supervision<br />
either from the bridge or from a remote<br />
shore control centre.<br />
»There is no reason why zero<br />
emission ships should not target<br />
the 2,000 truck loads passing<br />
through Norways ports every day«<br />
»IMO rules are not ready and the ship<br />
must comply with national rules. Special<br />
permits are expected to be introduced for<br />
Norwegian waters that will open the way<br />
to explore new opportunities«, it is said.<br />
Grathen adds: »Once operational, there is<br />
no reason why zero emissions ships should<br />
not target the 2,000 truck loads passing<br />
through Norwegian ports every day.«<br />
The vessels will have capacity for<br />
170 x 45 ft containers, or 350 TEU. However,<br />
final details have to be determined<br />
after talks with customers about frequency<br />
and the intended trade.<br />
The newbuildings will draw on hydrogen<br />
fuel cells for their propulsion<br />
power. The propulsion will be achieved<br />
through a hybrid solution, with main<br />
engines running on MGO and/or LNG,<br />
supported by power from both batteries<br />
and hydrogen fuel cells. The objective<br />
is for zero emission fuel cells/batteries<br />
to contribute 20% of the power load<br />
in a typical round trip. Again: The final<br />
systems configuration will be developed<br />
within the R&D project. No main<br />
engine supplier has been chosen at this<br />
stage. Swedish fuel cell manufacturer<br />
PowerCell will participate through its<br />
joint venture interest in HYON.<br />
Final ports of call are yet to be determined<br />
as well, but it is already decided<br />
that the fuel cell technology will<br />
convert hydrogen into power for propulsion.<br />
The gas will be generated through<br />
electrolysis at a Norwegian port. For<br />
the moment, the project envisages zero<br />
emissions during 20% of a round trip<br />
between Poland and the Oslo Fjord –<br />
sufficient for all operations in Norwegian<br />
waters. That proportion of 20%<br />
emission-free time is supposed to grow<br />
as more stations supply hydrogen along<br />
the route. MM<br />
© Samskip<br />
34<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
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Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> Media partners: 35
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
IT and OT as cyber<br />
security gateways<br />
A comprehensive group of maritime players has released new cyber<br />
risk management guidelines. A special focus lies on so-called<br />
»operational technology«<br />
As technology continues to develop, information<br />
technology (IT) and operational technology<br />
(OT) onboard ships are are getting interconnected<br />
– and increasingly often connected to<br />
the internet. This brings the greater risk of unauthorised<br />
access or malicious attacks to ships’ systems<br />
and networks. Risks may also occur from<br />
personnel accessing systems on board, for example<br />
by introducing malware via portable media.<br />
The third edition of the »Guidelines on Cyber<br />
Security Onboard Ships« addresses the requirement<br />
to incorporate cyber risks in the ship’s safety<br />
management system (SMS). It also reflects a<br />
deeper experience with risk assessments of operational<br />
technology – such as navigational systems<br />
and engine controls – and provides more<br />
guidance for dealing with the cyber risks arising<br />
from parties in the supply chain.<br />
OT systems control the physical world and IT<br />
systems manage data. OT is hardware and software<br />
that directly monitors/controls physical devices<br />
and processes. IT covers the spectrum of<br />
technologies for information processing, including<br />
software, hardware and communication technologies.<br />
Traditionally OT and IT have been separated,<br />
but with the internet, OT and IT are coming<br />
closer as historically stand-alone systems are becoming<br />
integrated.<br />
Disruption of the operation of OT systems<br />
may impose significant risk to the safety of onboard<br />
personnel, cargo, damage to the marine<br />
environment, and impede the ship’s operation,<br />
the partners think. Participants were BIMCO,<br />
InterManager, International Association of Dry<br />
Cargo Shipowners (INTERCARGO), International<br />
Association of Independent Tanker Owners<br />
(INTERTANKO), International Chamber<br />
of Shipping (ICS), International Union of Marine<br />
Insurance (IUMI), Oil Companies International<br />
Marine Forum (OCIMF) and World Shipping<br />
Council (WSC). The work was supported<br />
by Anglo Eastern, Columbia Ship Management,<br />
Maersk Line, Moran Shipping Agencies as well<br />
as the cyber security experts NCC, SOFTimpact,<br />
Templar Executives and Cyber Keel.<br />
»The industry will soon be under the obligation<br />
to incorporate measures to deal with cyber<br />
risks in the ship’s safety management system.<br />
This had not been tackled in the previous<br />
versions,« said Dirk Fry, chair of BIMCO’s cyber<br />
security working group and Director of Columbia<br />
Ship Management. »The third edition<br />
provides additional information which should<br />
help shipping companies carry out proper risk<br />
assessments and include measures in their safety<br />
management systems to protect ships from<br />
cyber-incidents. A new dedicated annex provides<br />
measures that all companies should consider<br />
implementing to address cyber risk management<br />
in an approved SMS,« he added. In his<br />
opinion, this is much easier said than done, noting<br />
that the criminals trying to exploit companies<br />
or breach their security are getting more inventive<br />
by the minute.<br />
A second key expansion in the guidelines is<br />
around operational technology. Ships have more<br />
and more operational technology which is integrated<br />
with information technology and which<br />
can be connected to the internet, but the risks associated<br />
with OT are different from IT systems.<br />
For example, malfunctioning IT may cause<br />
significant delay of a ship’s unloading or clearance,<br />
but with malfunctioning or inoperative OT<br />
there can be a real risk of harm to people, the ship<br />
or the marine environment.<br />
»On a ship, the job may be less focused on protecting<br />
data while protecting operational systems<br />
working in the real world has direct safety implications.<br />
If the ECDIS system or software controlling<br />
an engine are hit with malware, or if it<br />
breaks down due to lack of compatibility after an<br />
update of software, it can lead to dangerous situations,«<br />
Fry said.<br />
According to the Cyber Security Survey by<br />
BIMCO and ABS Advanced Solutions, the industry<br />
is more aware of the issue and has increased<br />
cyber risk management training, but there remains<br />
room for improvement.<br />
A third new focus area is the risk of malware<br />
infecting the ship’s systems via the many parties<br />
associated with the operation of a ship and<br />
its systems. »The ships are not just sitting there<br />
in the middle of the ocean. More and more ships<br />
are also closely connected to security systems in<br />
the companies’ offices and shippers’ offices and<br />
agents’ offices,« says Fry.MM<br />
36<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Gastkommentar<br />
Warum physische IT-Sicherheit?<br />
Nils Fleischhauer<br />
Smart Light Solutions GmbH<br />
smartkeeper@smartlightsolutions.de<br />
Das Thema Sicherheit und Schutz<br />
sensibler Daten und deren Systeme<br />
und somit das Managen der IT-Sicherheit<br />
wird aufgrund der steigenden Komplexität<br />
sowie steigender Vorgaben der Behörden<br />
zunehmend wichtiger. Die Gefahren<br />
lauern nicht nur zu Lande, sondern<br />
auch zu Wasser, was zur Folge hat, dass<br />
auch die Schifffahrtsbranche davon betroffen<br />
ist. Mit der Veröffentlichung der<br />
siebten Ausgabe des SIRE Vessel Inspection<br />
Questionnaire (VIQ7) im Herbst<br />
2018 wurde das Thema Cybersecurity,<br />
insbesondere für Öl-, Chemie- und Gastanker,<br />
auf die Agenda gebracht.<br />
Um das Risiko so gering wie möglich<br />
zu halten, sollte der Schutz kritischer<br />
IT-Schnittstellen in Betracht gezogen<br />
werden. Insbesondere, um mögliche<br />
Schadprogramme, die u.a. auf USB-Speichermedien<br />
mitgeführt und bewusst<br />
oder unbewusst in das Schiffsnetzwerk<br />
eingeführt werden können, zu verhindern.<br />
USB-Schnittstellen, aber auch alle<br />
anderen kritischen Ports, stellen grundsätzlich<br />
eine unmittelbare Gefahr dar<br />
und sollten geblockt werden.<br />
Schließlich lassen sich USB Ports flexibel<br />
nutzen, ein USB-Stick oder das Handy<br />
ist schnell eingesteckt, etwa zum unbefugten<br />
Kopieren oder dem unerwünschten<br />
Datenaustausch. Vermeintlich harmlose<br />
USB-Sticks, die an einem beliebigen<br />
Ort von einem Mitarbeiter entdeckt wurden,<br />
könnten von Dritten mutwillig dort<br />
platziert worden sein und stellen eine große<br />
Gefahr dar. Steckt der Mitarbeiter diesen<br />
gefundenen Stick an seinem Arbeitsplatz-System<br />
an, kann im Hintergrund<br />
eine Schadsoftware installiert werden –<br />
ohne dass die Mitarbeiter oder die Administratoren<br />
dies zunächst bemerken.<br />
Zum anderen ist es denkbar, dass manipulierte<br />
Geräte oder Keylogger eingesetzt<br />
werden, um Kollegen zu bespitzeln, oder<br />
an deren Passwörter zu gelangen. Dabei<br />
geht auch von unzufriedenen Mitarbeitern<br />
eine Gefahr aus, etwa könnten sich<br />
diese Personen vertraulichen Informationen<br />
beschaffen und auf einem USB-Speichermedium<br />
aus dem Unternehmen entwenden.<br />
Eine ähnliche Gefahr geht hier<br />
gleichermaßen von externen Personen<br />
aus. Sei es, wenn Mitarbeiter gezielt angesprochen<br />
oder Personen in Unternehmen<br />
eingeschleust werden, um an Daten<br />
heranzukommen.<br />
Nötig ist eine physische IT-Präventions-Sicherheitslösung,<br />
die kritische<br />
Eingangs- und Ausgangsports der IT-<br />
Hardware – wie USB-Ports, Netzwerkanschlüsse,<br />
Switches, Drucker oder Server<br />
– mechanisch verschließt. Auch das<br />
Sichern und Verwalten von IT-Schnittstellen<br />
auf Schiffen sollte gewährleistet<br />
werden, als physischer Komplementär<br />
zu softwarebasierten Sicherheitsmechanismen.<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 37
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
»We must keep that momentum alive«<br />
The EU regulation for ship recycling (EU SRR) entered into force in January. EU-flagged vessels<br />
need to be scrapped at an approved facility. <strong>HANSA</strong> talked to Martin Dorsman and Gudrun<br />
Janssens of European Community Shipowners’ Association about chances and challenges<br />
How do you assess the co-existence of<br />
Hong Kong Convention and EU SRR?<br />
Martin Dorsman: The general comment<br />
on that is that we are a global industry that<br />
needs global regulations. For ship recycling,<br />
we have the Hong Kong Convention.<br />
The point is, that it has not been ratified<br />
by enough countries, yet. We are urging<br />
countries to ratify. The good thing about<br />
the European regulation in this respect is<br />
that its aims are also to have the HKC ratified<br />
as soon as possible and to increase<br />
standards globally. Because it is clear that<br />
a lot of what is happening in ship recycling<br />
yards should be a thing of the past.<br />
Gudrun Janssens: We are happy to see<br />
that states think alike, as Turkey ratified<br />
the HKC. It is the next logical step. Although<br />
they have two facilities on the European<br />
List, they still choose to ratify the<br />
HKC because they realize, that you need a<br />
global instrument to create a level playing<br />
field. The regulation is facilitating the HKC<br />
and the European list is an incentive for<br />
third countries to upgrade their facilities.<br />
Gudrun Janssens,<br />
Director for Maritime Safety & Environment<br />
at ECSA<br />
Do you expect more regional regulation?<br />
Janssens: I haven’t heard anything like<br />
that. However, if there are any regional<br />
arrangements, I would assume that they<br />
would try to also facilitate the HKC. I<br />
think most IMO states agree to the opinion,<br />
that there is a need for a global level<br />
playing field.<br />
Martin Dorsman,<br />
Secretary General at ECSA<br />
© ECSA<br />
Is it still an option to change flag shortly<br />
before selling the ship for recycling?<br />
Dorsman: We should take the global perspective<br />
into account. EU shipowners control<br />
40% of the global fleet, 20% of the<br />
global fleet is EU flagged. So half of the vessels<br />
managed by EU owners are non-EU<br />
flagged. A big part of those vessels don’t<br />
Guest Commentary<br />
Baseless attacks against<br />
Hong Kong Convention<br />
The implementation of the European<br />
Regulation on Ship Recycling and the<br />
prosecution of shipping companies in the<br />
Netherlands for recycling ships in South<br />
Asia have enforced the urgent need for<br />
the entry into force of Hong Kong Convention<br />
(HKC). When in force, it will<br />
provide international regulations that<br />
ensure a minimum set of standards for<br />
the safety of workers and the protection<br />
of the environment. The Convention was<br />
designed to be an enforceable, workable<br />
and pragmatic standard that fits with<br />
the governance regime of international<br />
shipping and that provides a level playing<br />
field. Nevertheless, it often comes under<br />
unwarranted and baseless attacks by<br />
NGOs dedicated to opposing beaching<br />
and to shutting down the shiprecycling<br />
industries in South Asia.<br />
Whereas it is not unusual for long delays<br />
before new IMO Conventions enter<br />
into force, the current heightened focus<br />
on ship recycling suggests that, ten years<br />
after HKC’s adoption, it is high time now<br />
for governments to ratify/accede to it, and<br />
there are signs that this is already happening.<br />
With Turkey’s recent ratification<br />
there are now seven Contracting States<br />
representing more than 20% of world<br />
merchant shipping tonnage.<br />
We are informed that the German<br />
parliament has now agreed its accession,<br />
while also the Netherlands, Japan,<br />
Estonia, India and possibly other countries<br />
are making progress and may be<br />
announcing their accession soon. It is<br />
therefore probable that by the end of this<br />
year we may be very close to fulfilling the<br />
three conditions for entry into force, with<br />
the only remaining obstacle being the accession<br />
of one more major shiprecycling<br />
country, namely China or Bangladesh.<br />
Even with HKC not in force, the technical<br />
standards of the Convention and its<br />
Guidelines are already implemented on a<br />
38 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
call at European ports. That’s why we say<br />
that we need approved facilities outside the<br />
EU, too. And that’s why we say we need a<br />
global level playing field in order for EU<br />
shipowners to remain competitive.<br />
The recycling facilities in Asia are probably<br />
much more competitive pricewise...<br />
Janssens: In the end, it doesn’t matter if a<br />
European shipowner receives 20 $ per ldt<br />
or 200 $ as long as his competitor receives<br />
the same amount and all have to meet the<br />
same requirements.<br />
There was a proposal during the debate<br />
for a European regulation to offer financial<br />
assistance to shipowners who send<br />
ships to a facility on the EU list. What<br />
happened to that idea?<br />
Dorsman: At this moment there is no work<br />
being done on a financial instrument. But<br />
it depends of course on the ratification of<br />
the HKC and the question whether we do<br />
still need any financial instrument.<br />
Janssens: The Commission and the member<br />
states agreed rightfully to wait and see.<br />
What if the EU-SRR with an adequate list<br />
of facilities and a good enforcement works<br />
as it is? If it works, no one needs to invest<br />
in a very expensive financial mechanism.<br />
How do you assess the chance, that<br />
South-Asian shipyards are included in<br />
the EU list?<br />
Dorsman: The positive element from the<br />
Norwegian Shipowner Grieg Star<br />
sent the 33 years old<br />
»Star Gran« to Leyal<br />
Ship Recycling Group<br />
in Turkey in a move<br />
what is described as the<br />
one of the first vessels<br />
to be recycled under the<br />
EU regulation on Ship<br />
Recycling (EU SRR).<br />
© Grieg Star<br />
EU regulation that we see, is that non-EU<br />
yards want to be on the list, because then<br />
they could do business with European<br />
shipowners of EU-flagged vessels. At this<br />
moment, 13 Indian yards applied, but none<br />
of them haven been approved yet. But we<br />
know that the European Commission visited<br />
some of them. We told the Commission<br />
that it is very important to make their<br />
reports transparent so that everybody can<br />
learn from it. There is a whole process that<br />
has being set in motion.<br />
Janssens: The Commission recently visited<br />
two Indian yards and they said, that at this<br />
stage they were not sufficiently compliant<br />
to the EU-SRR. But they clearly indicated<br />
that the doors are open. We are very much<br />
looking forward to that and we hope that<br />
the Commission provides sufficient transparency<br />
and also assistance to encourage<br />
the improvements. Imagine, if you are a<br />
yard and you have made all this investments<br />
and you see that it isn’t really worthwhile.<br />
If you see that your neighbouring<br />
facilities doing nothing and also making a<br />
business, maybe a profitable business, because<br />
it doesn’t do all this additional environmentally<br />
and safety measures, then you<br />
could say, ok, let this European list be what<br />
it is, I am not applying anymore. It is important<br />
that the Commission continues to<br />
keep in touch with the facilities.<br />
Are you rather optimistic that there will<br />
be a global level playing field for European<br />
shipowners in the near future?<br />
Dorsman: If I look at what the Commission<br />
is doing and what Indian yards are<br />
doing to get on the list, I see that there<br />
definitely is a positive development and<br />
we urge all parties to support that. We<br />
see that there is a momentum now and we<br />
must keep it alive. <br />
<br />
Interview: Michael Meyer<br />
voluntary basis and with positive results.<br />
The Diplomatic Conference that adopted<br />
HKC also adopted a Conference Resolution<br />
on: »Early Implementation of the<br />
Technical Standards of the Hong Kong<br />
Convention«. The Resolution, as if anticipating<br />
the delay in entry into force, invites<br />
the voluntary implementation of the<br />
technical standards of HKC by countries<br />
to their ship recycling facilities; and by the<br />
industry to ships and to recycling facilities.<br />
Until 2013, I worked for IMO and was responsible<br />
for the development of HKC and<br />
of its guidelines. During that time, I invited<br />
and encouraged the participation of industry<br />
stakeholders in various IMO meetings<br />
and seminars, including shipowners, ship<br />
recyclers, lawyers, brokers, and cash buyers<br />
so that these professionals could impart<br />
their expertise to the IMO regulators. This<br />
simple and expedient initiative did a lot to<br />
avoid mistakes that occasionally plague<br />
other international conventions.<br />
From an early stage, the Chairman of<br />
GMS, which is the leading and largest<br />
cash buyer of end of life ships, understood<br />
how the industry will be changing in the<br />
future and not only supported IMO’s efforts,<br />
but also engaged me as a non-executive<br />
director after my retirement. I was<br />
delighted to have the opportunity to work<br />
on the »coal face« of the industry and to<br />
be able to develop an avenue for shipowners<br />
who wanted to recycle their ships in<br />
line with HKC. This led GMS to establish<br />
its Responsible Ship Recycling Programme<br />
(RSRP) that provides contractual<br />
assurance to a seller shipowner: for<br />
the selection of suitably certificated yard;<br />
that will be recycling his ship according to<br />
Nikos Mikelis<br />
Mikelis Consulting<br />
© Mikelis<br />
HKC standards; that would allow the Seller<br />
access to its facilities during recycling<br />
works; and will provide frequent progress<br />
reports and a completion report. In the<br />
last two years 36 ships have been recycled<br />
according to RSRP. Now more cash buyers<br />
are offering similar services. Not a bad<br />
job for a retiree!<br />
n<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 39
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Finnen setzen auf Bronze in der Arktis<br />
Die Eis-Experten von Aker Arctic in Helsinki sehen nicht nur in der autonomen Schifffahrt<br />
großes Potenzial. Das Team propagiert ein neues Propeller-Design aus Bronze für arktische<br />
Regionen. Von Michael Meyer<br />
Seit 2005 als eigenständiger Anbieter<br />
– zuvor unter anderem als Teil der<br />
Konzerne Wärtsilä und Arctic Technology<br />
– haben sich die Finnen auf die Entwicklung<br />
und Modelltests für die arktische<br />
Schifffahrt fokussiert.<br />
Eine der jüngsten Vorstöße ist ein<br />
bronzener Propeller. Bislang wurde dafür,<br />
anders als in »normalen« Gewässern,<br />
auf stärkeren Stahl zurückgegriffen.<br />
Der ist allerdings teurer. »Daher<br />
wollten wir die hydrodynamischen Eigenschaften<br />
und die Stärke von Bronze<br />
im Eis beziehungsweise für Schiffe mit<br />
hoher Eisklasse genauer untersuchen.<br />
Das Ergebnis war eindeutig, ein Bronzepropeller<br />
spart dem Reeder Geld für<br />
Anschaffung und Aufwand bei Wartungsarbeiten«,<br />
sagt Geschäftsführer<br />
Reko-Antti Suojanen im Gespräch mit<br />
der <strong>HANSA</strong>. Ein Vorteil sei, dass das<br />
Material weniger sensibel reagiere und<br />
weniger anfällig für Korrosion und Kavitationsschäden<br />
sei. Bei den Tests arbeitete<br />
Aker Arctic mit dem finnischen Propellerhersteller<br />
Tevo zusammen. Einen<br />
signifikanten Gewichtsunterschied soll<br />
es nicht geben.<br />
Das Team beschäftigt sich mit Fragen<br />
des Materials, der Kavitation und<br />
des Designs. Dabei ist stets eine Abwägung<br />
zwischen Charakteristika für »offene<br />
Gewässer« und eisbrechende Eigenschaften<br />
nötig. Das Material muss stark<br />
genug sein, um den Einflüssen des Eises<br />
standhalten zu können. Zudem müsse<br />
man für die Hydrodynamik beachten,<br />
dass sich »die Optimierung des Propellers<br />
deutlich von einem normalen Propeller<br />
unterscheidet. Die Schiffe müssen<br />
auch bei niedriger Geschwindigkeit über<br />
eine hohe Schubkraft verfügen«, erläutert<br />
Suojanen.<br />
Noch immer ist nicht ausreichend erforscht,<br />
wie welche Arten von Eis unter<br />
welchen Umständen reagieren. Die ausgiebigen<br />
Tests im Schlepptank haben<br />
zu einem besseren Verständnis geführt.<br />
»Wir brauchten die Versuche, denn es<br />
ist sehr schwierig, diese Art von Wissen<br />
über Eisbelastungen zu sammeln. Jetzt<br />
Der Bronzepropeller soll Schiffseignern Geld sparen<br />
können wir den Bronzepropeller für höhere<br />
Eisklassen auswählen als bisher«, so<br />
der Geschäftsführer weiter.<br />
Unabhängig vom verwendeten Material<br />
ist der Propeller laut Suojanen verbrauchsoptimiert<br />
konstruiert. Bei eisgehenden<br />
Schiffen müsse man jedoch<br />
auch andere Aspekte berücksichtigen.<br />
»Am Ende ist es eine Art Kompromiss.<br />
Das Vor- und Zurückmanövrieren etwa<br />
ist sehr wichtig für Eisbrecher und Forschungsschiffe.<br />
Auch das Geräuschverhalten<br />
hat dabei große Bedeutung. Dies<br />
war auch Teil der Versuche und wir<br />
konnten ein Design finden, das relativ<br />
leise ist«, meint er.<br />
In der Branche stoße das Projekt auf<br />
Interesse, vor allem aus der kommerziellen<br />
Schifffahrt. Für den Prototyp konnte<br />
in der finnischen Schlepp-Reederei<br />
Alfons Håkans ein erster Abnehmer gefunden<br />
werden. Im November 2018 wurde<br />
der ASD-Schlepper »Calypso« (Eisklasse<br />
1A) ausgerüstet.<br />
© Aker Arctic<br />
40<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Autonomie und LNG<br />
Neben dem prinzipiellen Schiffsdesign<br />
gelten LNG und Autonomie auch<br />
bei Aker Arctic als die derzeit wichtigsten<br />
Trends. Im vergangenen Jahr<br />
führten die Finnen Schlepptankversuche<br />
für autonome Schiffe in Eisgewässern<br />
durch. Mit Bordsensoren war<br />
das Modell in der Lage, Eishindernisse<br />
zu erkennen, zu umfahren und an einer<br />
Pier anzulegen. Zentraler Bestandteil<br />
war die Netzwerk-Software »Divec«,<br />
die Aker Arctic für die Konnektivität<br />
zwischen Land und See entwickelt hat.<br />
Mit Iceeye, einem Dienstleister für Satellitendaten,<br />
will man zudem die Bereitstellung<br />
von Eisinformationen weiter<br />
verbessern.<br />
»Eine der Herausforderungen ist die<br />
Steuerungskontrolle«, meint Suojanen.<br />
Die Vermeidung von Kollisionen kann<br />
unter arktischen Bedingungen aufgrund<br />
der vorherrschenden Eisverhältnisse<br />
schwieriger sein. Seiner Meinung nach<br />
könnte ein verbessertes Autopilotsystem<br />
Die autonome Schifffahrt ist für Aker Arctic ebenfalls von wachsender Bedeutung<br />
helfen, das größere Eisströme und Eisberge<br />
erkennt und automatisch umfährt.<br />
»Wir brauchen eine Lösung zwischen einem<br />
vollständigen DP-System und einem<br />
Autopiloten. Wir nennen es ein automatisches<br />
Lenksystem. Es ist kostengünstiger<br />
als ein komplettes DP-System. Unser<br />
Software-Netzwerksystem kann verschiedene<br />
Elemente von Schiff, Antrieb<br />
und Steuerung kombinieren. Die Integration<br />
wird erleichtert«, so der Geschäftsführer.<br />
n<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 41
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Momentaufnahme während<br />
des Ausdockens einer Stahlsektion<br />
bei der Pella Sietas Werft<br />
Berechnungen für Dockanlagen<br />
Numerische © Pella Sietas<br />
Viele Werften erhalten heutzutage Anfragen für die Dockung sehr individueller,<br />
meist kompakter Schiffstypen. Numerische Berechnungen geben im Vorfeld Aufschluss,<br />
wie der Dockvorgang am besten ablaufen kann<br />
An der Technischen Universität Hamburg<br />
(TUHH) wurde eine numerische<br />
Berechnungsmethode entwickelt,<br />
die mit wenig Modellierungsaufwand<br />
vollständige Dockvorgänge berechnet.<br />
Dabei befüllt der Anwender manuell die<br />
Ballastwassertanks des Docks und erhält<br />
die Schwimmlage mit zugehöriger Stabilität<br />
sowie die Pallenkraftverteilung auf<br />
den Kielpallen mit den entsprechenden<br />
Biegelinien von Schiff und Dock. Zudem<br />
wird die Querstabilität des Schiffes<br />
auf den Kielpallen ausgegeben und in<br />
der hydrostatischen Berechnung durch<br />
eine mögliche Relativkrängung zwischen<br />
Schiff und Dock berücksichtigt.<br />
Für die Berechnungen werden Schiff<br />
und Dock als Biegebalken betrachtet, die<br />
durch nichtlineare Federn miteinander<br />
gekoppelt sind. Die Biegebalken werden<br />
durch Timoschenko-Balken modelliert,<br />
sodass Biegung und Schub berücksichtigt<br />
werden. Den Federn liegen nichtlineare<br />
Kennlinien zugrunde, die aus Messungen<br />
an Dockpallen und Stapellaufunterfütterungen<br />
gewonnen worden sind. Mithilfe<br />
einer Deformationsmethode werden<br />
die Verformungen der Pallen berechnet.<br />
Die Spanten werden an den Biegelinien<br />
ausgerichtet, sodass die hydrostatischen<br />
Berechnungen mit verformten Rümpfen<br />
durchgeführt werden.<br />
Je nach Art des Kontaktes zwischen<br />
Schiff und Dock wird die hydrostatische<br />
Gleichgewichtslage bei erfülltem Kräfteund<br />
Momentengleichgewicht berechnet.<br />
Bei positiver Wasserfläche, Breiten- und<br />
Längenmetazentrum liegt eine stabile<br />
Gleichgewichtslage vor. Um die Stabilität<br />
des Schiffes auf den Pallen zu berücksichtigen,<br />
werden die Krängungen von Schiff<br />
und Dock voneinander entkoppelt. In<br />
Abhängigkeit von der Relativkrängung,<br />
der Breite der Aufstandsfläche, der jeweiligen<br />
Belastung der Kielpalle und<br />
dem Zustand des Holzes wird die Lastumverteilung<br />
innerhalb der Kielpallen<br />
bestimmt. Das resultierende aufrichtende<br />
Moment wird in die Momentenbilanz<br />
miteinbezogen. Bei vorhandenen Kimmpallen<br />
werden diese ebenfalls berücksichtigt.<br />
In dem Fall, dass das Schiff auf den<br />
Kielpallen kentert und sich gegen die Seitenwand<br />
des Docks lehnt, wird die Endschwimmlage<br />
ausgegeben.<br />
Messungen im Marinearsenal<br />
Für die Validierung der Berechnungsmethode<br />
wurden während eines vollständigen<br />
Dockzyklus Messungen aufgenommen<br />
und mit den Berechnungsergebnissen<br />
verglichen. Vor dem Dockvorgang wurde<br />
die Ausgangssituation aufgenommen. Dafür<br />
wurde der Beladungszustand des Schiffes<br />
anhand der abgelesenen Tiefgänge ermittelt.<br />
Zudem wurde die Biegelinie des<br />
Docks mithilfe eines Lasermessgerätes<br />
und durch abgelesene Tiefgänge bestimmt.<br />
Die Ausgangshöhe der Kielpallen wurde<br />
mit einem Zollstock vermessen. Dabei<br />
stellte sich heraus, dass die Holzauflagen<br />
in der Mitte des Kielpallensystems höher<br />
als an den Enden sind. Dies ist notwendig,<br />
um die baulich bedingte Durchbiegung<br />
des Docks auszugleichen und eine<br />
ebene Fläche für den Schiffskiel bereitzustellen.<br />
Mit diesen Eingangswerten und<br />
den Füllständen der Ballastwassertanks<br />
wurden die Verformungen der Kielpallen<br />
und die Biegelinie des Docks während<br />
des Dockens berechnet.<br />
Aufgrund der Überhänge an den Schiffsenden<br />
weisen die äußeren Kielpallen eine<br />
deutlich größere Verformung auf als die<br />
inneren. Der Vergleich der Messwerte mit<br />
den Berechnungsergebnissen zeigt eine<br />
gute Übereinstimmung. Da sich die Pallenkraftverteilung<br />
direkt aus den Verformungen<br />
der Kielpallen ergibt, kann davon<br />
ausgegangen werden, dass die berechneten<br />
Kräfte richtig wiedergegeben werden. Die<br />
gemessene und berechnete Biegelinie des<br />
Docks stimmen ebenfalls gut überein.<br />
Autodocking bei Pella Sietas<br />
Zu Jahresbeginn 2018 wurden auf der Pella<br />
Sietas Werft zwei Ausdockvorgänge auf<br />
der werfteigenen Bauplattform durchgeführt.<br />
Da die Bauplattform keine Seitenwände<br />
besitzt, waren die Ausdockvorgänge<br />
eine besondere Herausforderung. Zum<br />
einen weist die Bauplattform eine geringe<br />
hydrostatische Stabilität um die Querachse<br />
auf, sobald das Plattformdeck zu Wasser<br />
kommt. Zum anderen reagiert die Plattform<br />
sehr sensibel auf Lasteinwirkungen,<br />
sodass diese schnell große Verformungen<br />
einnimmt. Außerdem musste die Bauplattform<br />
samt auszudockenden Einheiten<br />
in tieferes Wasser geschleppt werden.<br />
Es war das erste Mal, dass das Ausdocken<br />
auf diese Weise durchgeführt wurde.<br />
Aufgrund dessen mussten im voraus<br />
die genannten Herausforderungen bewältigt<br />
und die sich ergebenden Risiken minimiert<br />
werden. Zu diesem Zweck wurden<br />
die Abläufe der Dockvorgänge mit<br />
der vorgestellten Berechnungsmethode<br />
erstellt und anschließend entsprechend<br />
in der Großausführung umgesetzt. Die<br />
auszudockenden Einheiten wurden über<br />
42<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
eine achterliche Vertrimmung der Bauplattform<br />
zu Wasser gelassen, sodass eine<br />
ausreichende hydrostatische Stabilität vorhanden<br />
war. Durch eine wohl überlegte<br />
Befüllung der Ballastwassertanks wurde<br />
die Bauplattform zu Beginn der Ausdockvorgänge<br />
in einen Hoggingfall gebogen,<br />
sodass die Verformungen während des<br />
Dockvorganges minimiert wurden. Ein<br />
Vergleich der gemessenen mit den zuvor<br />
berechneten Biegelinien zeigt, dass die Berechnungen<br />
zuverlässig sind.<br />
Eine wichtige Betrachtung beim Docken<br />
eines Schiffes in einem Schwimmdock<br />
ist die Querstabilität des Schiffes<br />
auf den Kielpallen. Bereits bei geringem<br />
außermittigen Schwerpunkt des Schiffes<br />
wirkt ein krängendes Moment, das<br />
durch eine Lastumverteilung innerhalb<br />
der Kielpallen ausgeglichen werden muss.<br />
Reicht dieses aufrichtende Moment nicht<br />
aus, können Kimmpallen an die Außenhaut<br />
des Schiffes gestellt werden.<br />
Um zu zeigen, dass die Methode eine<br />
gute Einschätzung der Querstabilität des<br />
Abstract: Numerical calculations for dock facilities<br />
Many yards nowadays receive requests for very individual, mostly compact vessel<br />
types with a high center of gravity and mass. However, the requested project can only<br />
be implemented if a secure docking of the ship at the shipyard’s own facilities is possible.<br />
Especially in borderline cases and without comparable experience, an assessment<br />
is difficult. A numerical calculation method that has been developed at the Technical<br />
University of Hamburg offers support. Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
Schiffes auf den Kielpallen liefert, wurde<br />
ein dokumentierter Kenterunfall nachgerechnet.<br />
Das Schiff kenterte damals während<br />
des Hebevorganges auf den Pallen<br />
und legte sich schließlich gegen die Seitenwand<br />
des Docks. Es stellte sich im<br />
Nachhinein heraus, dass die Kimmpallen<br />
nicht direkt an der Außenhaut ansetzten<br />
und lediglich drei auf jeder Seite<br />
des Schiffes verwendet worden waren.<br />
Unter diesen Randbedingungen ergeben<br />
die Berechnungen, dass das Schiff<br />
bereits bei einem verbleibenden Tiefgang<br />
von 1,5 m auf den Pallen instabil<br />
war. Hätten hingegen die drei Kimmpallen<br />
direkt an der Außenhaut des<br />
Schiffes angesetzt, wäre es höchst wahrscheinlich<br />
nicht gekentert. Bei einer erhöhten<br />
Anzahl an korrekt positionierten<br />
Kimmpallen wäre das Schiff stabil<br />
gewesen.<br />
Autor: Charlott König,<br />
Naval Architect, Technische Universität<br />
Hamburg-Harburg<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 43
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
© Rolls-Royce<br />
Pod drives/rim thrusters survey <strong>2019</strong><br />
While some makers of pod drives and rim thrusters have used the last year to<br />
optimise their portfolios, one company developed a completly new series<br />
of pods. <strong>HANSA</strong> gives an overview of the market<br />
Rolls-Royce’s<br />
new ELegance pod<br />
More efficiency, more power,<br />
more electrification – the<br />
booming cruise ship market with its<br />
special efficiency, comfort, ice class and<br />
maneuverability needs as well as the<br />
ferry sector, working on cleaning up<br />
its act, are driving the recent development<br />
of pod drive technology.<br />
Rolls-Royce’s new ELegance iceclass<br />
pods illustrate this trend. The<br />
R & D process took four years resulting<br />
in a completely new podded propulsion<br />
system, designed to meet customer<br />
demand for more choices in the<br />
electric propulsion segment. The new pods are available in a range<br />
of 1.5 to 7 MW and are best suited for the cruise, passenger and<br />
ferry segments, but also for other applications like rigs, tugs and<br />
workboats.<br />
Both pod types, open propeller or ducted, build on the experience<br />
gained from the Mermaid range’s more than 4,000,000 operational<br />
hours and data from Rolls-Royce’s range of mechanical<br />
thruster products.<br />
ELegance thrusters incorporate the latest in permanent magnet<br />
(PM) motor technology. Per Nahnfeldt, General Manager Product<br />
– Electric Propulsion, says: »Based on an extensive system optimisation<br />
approach, this has resulted in a pod that optimises the tradeoff<br />
between electrical, mechanical and hydrodynamic efficiency,<br />
utilizing our expertise within all these fields. The PM technology<br />
and the motor fitting in the casing, inherited from the Mermaid<br />
range, allowed us to create a sleek, slimline pod, which adds significantly<br />
to hydrodynamic efficiency.«<br />
The pods are delivered together with Rolls-Royce’s Active<br />
Front End Converters, either fed from a conventional 690 V<br />
system or through transformers on a medium voltage distribution<br />
system, such as the Rolls-Royce SAVe Step solution. Batteries<br />
can be integrated to perform load smoothing on the engines<br />
and increase redundancy. SAVe allows a power-generating capacity<br />
reduction by up to 30 %.<br />
The pods meet 1A Super and Polar Code 6 ice-class requirements.<br />
Rolls-Royce is now building a 4.6 MW unit.<br />
An order for pod maker ABB from Viking Line also serves<br />
to illustrate the recent market dynamics: ABB’s Twin XO 2100-<br />
type Azipod units will be installed on the new Viking Line cruise<br />
ferry. The 63,000GT vessel with a capacity for 2,800 passengers<br />
being built in China is the first cruise ferry to be fitted with this<br />
technology. The XO features intelligent control systems and advanced<br />
condition monitoring. A remote diagnostics system enables<br />
connectivity to ABB Ability Collaborative Operation Centers.<br />
The Azipod XO units are also designed to match the ship’s ice<br />
class 1A Super notation.<br />
The following pages provide you with an overview of available<br />
products in the pod/rim thruster segment <br />
n<br />
44<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship TechnologyPOD 1<br />
Power Relate /<br />
Maximum kW<br />
Speed min -1 Type Related Thrust kN Propeller open mm Propeller nozzle mm<br />
ABB<br />
Zurich, Switzerland, online: www.abb.com, e-mail: thomas.voelkel@de.abb.com<br />
1300 – 2300 240 – 365 Azipod CO 980 1900 – 2600<br />
2100 – 3900 160 – 280 Azipod CO 1250 2400 – 3500<br />
2200 –4500 120 – 205 Azipod CO 1400 2700 – 4000<br />
2700 Azipod CZ 1250 A<br />
3300 Azipod CZ 1250 L<br />
4500 Azipod CZ 1400 L<br />
4700 Azipod CZ 1400 XL<br />
1600 – 7000 Azipod DO<br />
1600 – 7000 Azipod DZ<br />
1500 – 17000 Azipod VI<br />
500 – 17500 Azipod XL<br />
2000 – 5000 Azipod ICE 1400<br />
4500 – 10000 Azipod XO 1600<br />
7500 – 13000 Azipod XO 1800<br />
12000 – 21000 122 – 170 Azipod XO 2100 4400 – 6400<br />
14000 – 22500 112 – 155 Azipod XO 2300 4400 – 6600<br />
17000 – 25000 Azipod XO 2500<br />
Brunvoll AS<br />
Volda, Norway, online. www.brunvoll.no, e-mail: office@brunvoll.no<br />
Rim Driven Thrusters<br />
200 RDT 800<br />
300 RDT 1000<br />
600 RDT 1500<br />
1000 RDT 1800<br />
1400 RDT 2100<br />
Engtek Manoeuvra Systems Pte Ltd<br />
Singapore, Singapore, online. www.ems-thrusters.com, e-mail: info@ems-thrusters.com<br />
Electric podded rotatable propulsions and deck mounted rotatable drives<br />
200 580 A 200 E 1100 optional<br />
275 540 A 275 E 1175 optional<br />
350 500 A 350 E 1250 optional<br />
500 450 A 500 E 1400 optional<br />
800 360 A 800 E 1750 optional<br />
1000 325 A 1000 E 1925 optional<br />
1200 265 A 1200 E 2300 optional<br />
1500 250 A 1500 E 2475 optional<br />
2100 215 A 2100 E 2800 optional<br />
3000 180 A 3000 E 3450 optional<br />
3500 165 A 3500 E 3700 optional<br />
Rolls-Royce plc<br />
Aelesund, Norway, online: www.rolls-royce.com, e-mail: marine247support@rolls-royce.com<br />
Mermaid standard range<br />
6000 – 11000 110 – 210 185 3600 – 5400<br />
8000 – 16000 105 – 195 210 4100 – 5900<br />
11000 – 20000 100 – 180 232 4500 – 6400<br />
13000 – 23000 95 – 170 250 4900 – 6900<br />
15000 – 27000 90 – 160 277 5400 – 8000<br />
Mermaid Ice / HIce<br />
4000 – 7000 110 – 170 185 450 – 850 3200 – 4500<br />
6000 – 11000 105 – 155 210 950 – 1200 3700 – 5000<br />
8000 – 13000 100 – 147 232 1500 – 1550 4500 – 5650<br />
10000 – 15000 95 – 140 250 1200 – 1650 4700 – 6000<br />
12000 – 18000 90 –132 277 1300 – 2050 5200 – 6600<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>HANSA</strong> <strong>04</strong> | International <strong>2019</strong> Maritime Journal – 156. Jahrgang – <strong>2019</strong> – Nr. 5 453
POD 1Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Power Relate /<br />
Maximum kW<br />
Speed min -1 Type Related Thrust kN Propeller open mm Propeller nozzle mm<br />
ELegance pods with ducted propeller<br />
1550 – 1850 255–305 850 2400<br />
2100 – 2500 220–265 960 2800<br />
2750–3200 195–230 1080 3200<br />
3700 – 4300 175–205 1230 3600<br />
4750 – 5400 160–180 1380 4000<br />
5900 – 6700 145–165 1570 4400<br />
ELegance pods with open propeller<br />
1950 145–365 850 1800 – 2900<br />
2700 130–325 960 2100 – 3400<br />
3500 117–285 1080 2400 – 3900<br />
4600 106–250 1230 2700 – 4400<br />
5800 97–220 1380 3000 – 4900<br />
7000 90–200 1570 3200 – 5300<br />
Schottel GmbH<br />
Spay, Germany, online: www.schottel.de, e-mail: info@schottel.de<br />
Rim thrusters<br />
200 SRT 800 800<br />
315 SRT 1000 1000<br />
500 SRT 1250 1250<br />
800 SRT 1600 1600<br />
Siemens AG<br />
Hamburg, Germany, online: www.siemens.com / marine, e-mail: marine@siemens.com<br />
4500 – 8500 110 – 210 SISHIP eSiPOD 07<br />
6500 – 12000 105 – 195 SISHIP eSiPOD 10<br />
9000 – 16500 95 – 180 SISHIP eSiPOD 14<br />
11000 – 20500 90 – 170 SISHIP eSiPOD 17<br />
13000 – 24000 80 – 160 SISHIP eSiPOD 20<br />
15000 – 26000 75 – 150 SISHIP eSiPOD 23<br />
Available as twin (SISHIP eSiPOD-T) or mono propeller (SISHIP eSiPOD-M) version.<br />
Highly depending on propeller layout and purpose of the vessel will be costumized on<br />
every project.<br />
Verhaar Omega<br />
Sassenheim, Netherlands, online: www.verhaar.com, e-mail: info@verhaar.com<br />
330 – 500 V-Pod 600 1710<br />
600 – 1000 V-Pod 670 2565<br />
900 – 1500 V-Pod 770 3054<br />
Voith GmbH<br />
Heidenheim, Germany, online: www.voith.com, e-mail: info@voith.com<br />
Rim Drives<br />
50 VIT 380-50 380 560<br />
110 VIT 550-110 550 790<br />
200 VIT 850-200 850 1120<br />
300 VIT 1000-300 1000 1380<br />
500 VIT 1350-500 1350 1750<br />
500 VIP 1350-550 H 1350 1250<br />
750 VIP 1650-750 H 1650 1550<br />
1000 VIP 2000-1000 H 2000 1800<br />
1500 VIP 2300-1500 H 2300 2000<br />
Voith Inline Thrusters (VIT), Voith Inline Propulsors (VIP)<br />
No claim to be exhaustive, all information without guarantee<br />
HERO LANG<br />
Luftaufnahmen<br />
BREMERHAVEN<br />
Der FOTOSPEZIALIST<br />
Hero Lang<br />
für Luftaufnahmen aus allen Bereichen der Schifffahrt<br />
Dieselstr. 17 | 27574 Bremerhaven | Tel. <strong>04</strong>71-31063<br />
46<br />
4 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 156. Jahrgang <strong>HANSA</strong> – <strong>2019</strong> – International Nr. 5 Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Azimuth thrusters survey <strong>2019</strong><br />
Most makers of azimuth thrusters have optimised their portfolio in terms of power<br />
range and propeller diametres over the past twelve months. One of the few completely<br />
new products comes from Germany<br />
German manufacturer Schottel was<br />
one of the few companies to present<br />
a completely new product to the market.<br />
With the shallow water thruster SPJ<br />
30 the company extends the power range<br />
to 150 kW.<br />
According to Schottel, the new pump<br />
jet type is suitable for a wide range of different<br />
ship types, such as passenger vessels,<br />
ferries, work boats and freighters.<br />
The thruster is characterised by optimal<br />
efficiency and gives the vessel maximum<br />
manoeuvrability, thrust and propulsion<br />
efficiency have been further enhanced,<br />
particularly by means of CFD<br />
optimisations.<br />
The new product is ideal not only for<br />
newbuildings, but also for modernisations,<br />
says Schottel. Due to the compact<br />
design of the Pump Jet, space-saving installation<br />
is possible with minimal displacement<br />
loss. The above-water gearboxes<br />
are available as Z and L variants,<br />
and diesel engines, electric or hydraulic<br />
motors can be used as power sources.<br />
The Pump Jet is installed flush with<br />
the hull of the vessel, so the vessel’s hull<br />
resistance is not increased and the risk<br />
of collisions with flotsam are reduced.<br />
Further protection against damage is<br />
provided by the protective grille on<br />
the inlet.<br />
The robust SPJ is thus predestined for<br />
operation in extremely shallow waters<br />
– even in the event of grounding the<br />
risk of damage is considerably reduced.<br />
The thruster is optionally available with<br />
elastic mounting, which further reduces<br />
noise levels and vibrations. The new<br />
SPJ 30 will be available from the end of<br />
this year.<br />
Rolls-Royce upgrades thruster plant<br />
PU74 azimuth thruster<br />
from Brunvoll<br />
© Brunvoll<br />
With an eye on the slow comeback<br />
of the offshore vessel thruster market,<br />
Rolls-Royce has upgraded and refurbished<br />
its thruster manufacturing<br />
plant in Rauma, Finland. The 57 mill. €<br />
investment included the complete rebuilding<br />
of the site’s existing production<br />
hall, along with the building of a<br />
new, 35 m high hall with 40 t, 80 t and<br />
200 t lift capacities for the manufacturing<br />
and testing of thruster units in all size<br />
ranges.<br />
»Our azimuth thrusters are one of our<br />
most important products, providing mission<br />
critical power and propulsion for<br />
some of the largest floating objects on the<br />
planet. The conclusion to this significant<br />
investment in Rauma prepares us for future<br />
growth in this market«, says Mikael<br />
Mäkinen, Rolls-Royce, President – Marine.<br />
»By consolidating and optimising<br />
our thruster production processes we are<br />
in a better position to facilitate the markets<br />
we serve, particularly the offshore<br />
sector which we see beginning to emerge<br />
from its downturn«, he adds. A renewed<br />
welding hall, six factory acceptance test<br />
(FAT) rigs, an integrated logistics centre<br />
and a main office complex also formed<br />
part of the extensive work scope. »What<br />
we have created is a modern, state-ofthe<br />
art thruster manufacturing hub that<br />
increases operational capacity, optimises<br />
production flow lines and delivers on<br />
our commitment to meeting our customers’<br />
future requirements«, says Ulla<br />
Ylisäe, Rolls-Royce, Programme Manager,<br />
Rauma. The new facility streamlines<br />
production and the simultaneous<br />
testing of a wide range of mechanical<br />
thrusters, including the US and UUC<br />
type azimuthing thrusters and newly<br />
launched ELegance pods (see p.44).<br />
Thrustmaster enters pod-land<br />
Another thruster maker that has taken<br />
steps into the future is Thrustmaster<br />
of Texas. In February, the company acquired<br />
the product Dynamic Positioning<br />
(DP) from Rolls-Royce Commercial<br />
Marine together with the corresponding<br />
intellectual property rights. In November<br />
2018, Thrustmaster already<br />
took a 58.5% stake in Dutch company<br />
Blue Thruster. With this transaction<br />
Thrustmaster gains access to two<br />
innovative patents developed by Blue<br />
Thruster. Those relate to the so-called<br />
V-pod concept that configures an azimuth<br />
thruster with an integrated permanent<br />
magnet motor.<br />
Furthermore the US company expands<br />
its product portfolio and has engaged<br />
into a cooperation with AAApropulsion,<br />
an independent supplier of<br />
bow thrusters which avails of a license<br />
agreement with Blue Thruster and also<br />
markets and supplies the V-pods. n<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 47
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
Talleres Blanchadell SL<br />
Vinaros, Spain, online: www.blanchadell.com, e-mail: comercial@blanchadell.com<br />
The programme comprises transversal thrusters, azimuth and retractable thrusters in various designs for the power range with outputs ranging from 40 to 200 Hp with hydraulic drive.<br />
Further information on request.<br />
Brunvoll AS<br />
Molde, Norway, online: www.brunvoll.no, e-mail: office@brunvoll.no<br />
Azimuth thrusters pull open propeller<br />
Azimuth thrusters push ducted propeller<br />
800 – 1250 PU 74 2000 – 2200<br />
1000 – 1660 PU 93 2500 – 2700<br />
2000 – 3200 PU 115 3000 – 3300<br />
400 - 680 AUP / AWP 63 1650<br />
800 - 1250 AUP / AWP 74 2000<br />
800 - 1100 AUP / AWP 80 2100<br />
1000 – 1600 AUP / AWP 93 2500<br />
1600 – 2200 AUP / AWP 100 2650<br />
2000 – 3200 AUP / AWP 115 2900<br />
Rectrable azimuth thrusters / retractable azimuth combi thrusters /<br />
500 – 880 AR 63 1650<br />
100 – 1500 AR 80 2100<br />
1800 – 2500 AR 100 2600<br />
2500 – 3300 AR 115 2900<br />
Azipull propulsion thrusters<br />
Performance overview on request<br />
Caterpillar Inc.<br />
Peoria, USA, online: www.caterpillar.com, Marcoux_Jenna_J@cat.com<br />
Azimuth thruster Z-Drive with CP or FP<br />
A / B Rating<br />
1000 1000 MTA316 900-2000 284-3<strong>04</strong> optional 1.600<br />
1000 1000 MTA317 900-2000 294-314 optional 1.700<br />
1000 1000 MTA318 900-2000 3<strong>04</strong>-324 optional 1.800<br />
C / D Rating (not aivailable with CP)<br />
1081 1081 MTA318 1600-2000 324-343 optional 1.850<br />
A / B Rating<br />
1320 1320 MTA418 900-2000 363-392 optional 1.800<br />
1320 1320 MTA419 900-2000 383-402 optional 1.900<br />
1320 1320 MTA420 900-2000 392-412 optional 2.000<br />
C / D Rating (not aivailable with CP)<br />
1500 1500 MTA420 1600-1800 432-461 optional 2.050<br />
A / B Rating<br />
1710 1710 MTA522 700-2000 500-530 optional 2.200<br />
1710 1710 MTA523 700-2000 520-549 optional 2.300<br />
1710 1710 MTA524 700-2000 520-559 optional 2.400<br />
C / D Rating (not aivailable with CP)<br />
1920 1920 MTA524 1500-1800 579-618 optional 2.400<br />
A / B Rating<br />
2240 2240 MTA625 700-1800 657-696 optional 2.500<br />
2240 2240 MTA626 700-1800 677-716 optional 2.600<br />
2240 2240 MTA627 700-1800 687-726 optional 2.700<br />
C / D Rating<br />
2525 2525 MTA627 1500-1800 765-8<strong>04</strong> optional 2.700<br />
2525 2525 MTA628 1500-1800 775-824 optional 2.800<br />
A / B Rating<br />
2827 2827 MTA727 600-1800 8<strong>04</strong>-853 optional 2.700<br />
48<br />
1 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
C / D Rating<br />
2827 2827 MTA728 600-1800 834-883 optional 2.800<br />
2827 2827 MTA729 600-1800 844-902 optional 2.900<br />
2827 2827 MTA730 600-1800 863-912 optional 3.000<br />
2850 2850 MTA730 1600-1800 863-922 optional 3.000<br />
Chongqing Guanheng Technology & Development Co. Ltd.<br />
Chongqing, China, online: www.cqguanheng.com, e-mail: adam@cqguanheng.com<br />
Azimuth thrusters<br />
Hydraulic azimuth thrusters<br />
223 RFRP-W300 1100<br />
298 RFRP-W400 1150<br />
447 RFRP-W600 1280<br />
746 RFRP-W1000 1600<br />
895 RFRP-W1200 1750<br />
1<strong>04</strong>4 RFRP-W1400 1850<br />
1193 RFRP-W1600 2000<br />
1342 RFRP-W1800 2100<br />
1491 RFRP-W2000 2200<br />
1790 RFRP-W2400 2480<br />
1939 RFRP-W2600 2500<br />
2088 RFRP-W3000 2600<br />
2137 RFRP-W3200 2700<br />
37 RFHP50 620<br />
37–75 RFHP100 830<br />
75–149 RFHP200 950<br />
149–223 RFHP300 1000<br />
223–298 RFHP400 1180<br />
298–373 RFHP500 1300<br />
Engtek Manoeuvra Systems<br />
Singapore, Singapore, online: www.ems-thrusters.com, e-mail: info@ems-thrusters.com<br />
225 ZM200 2400 915 optional<br />
295 ZM300 2400 1000 optional<br />
388 ZM400 2400 1250 optional<br />
597 ZM700 2000 1450 optional<br />
1015 ZM1200 1800 1950 optional<br />
1640 ZM1700 1800 2100 optional<br />
1790 ZM2000 1800 2300 optional<br />
2610 ZM3000 1800 2600 optional<br />
3000 ZM3500 1800 2800 optional<br />
4180 ZM5000 1500 3250 optional<br />
4700 ZM6000 1500 3500 optional<br />
Flowserve Hamburg<br />
Hamburg, Germany, online: www.flowserve.com, e-mail: thruster@flowserve.com<br />
Azimuth thruster L-drive with FPP<br />
2000 – 6000 Pleuger-WFS 2000 – 4200 2000 – 4200<br />
Azimuth thruster Z-drive with FPP<br />
2000 – 6000 Pleuger-WFSZ 2000 – 4200 2000 – 4200<br />
Underwater mountable azimuth thruster with FPP<br />
2500 – 6000 Pleuger-WFSD 3000 – 5000 3000 – 5000<br />
Retractable azimuth thruster with FPP<br />
1800 – 4500 Pleuger-WFSE 2000 – 4000<br />
Retractable azimuth thruster with FPP, Z-drive<br />
1800 – 4500 Pleuger-WFSZE 2000 – 4000<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> | 49 2
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Underwatermountable retractable azimuth thruster with FPP<br />
1800 – 4500 Pleuger-WFSDE 2000 – 4000<br />
Underwatermountable retractable azimuth thruster with FPP, Z-drive<br />
1800 – 4500 Pleuger-WFSDZE 2000 – 4000<br />
Containerized azimuth thrusters retractable and non-retractable<br />
2000 – 4500 Pleuger-WFSDK / E 3000 – 5000<br />
Transverse thruster<br />
800 – 3500 Pleuger-WF 1500 – 3800<br />
Global Marine Engineering BV<br />
Heijningen, Netherlands, online: global-engineering.nl<br />
Azimuth thrusters and electric azimuth thrusters<br />
Retractable azimuth thrusters<br />
Deck mounted azimuth thrusters<br />
Jastram GmbH & Co. KG<br />
Hamburg, Germany, online: www.jastram.net, e-mail: info@jastram.net<br />
Rudder propellers<br />
150 150 GA / GCA 715 2300 750 715<br />
250 250 GA / GCA 960 2000 1050 960<br />
400 400 GA / GCA 1160 1800 1200 1160<br />
550 550 GA / GCA 1350 1800 1400 1350<br />
750 750 GA / GCA 1550 1800 1600 1550<br />
1000 1000 GA / GCA 1800 1800 1850 1800<br />
1300 GA 2000 1800 2100 2000<br />
1550 GA 2200 1800 2300 2200<br />
1900 GA 2400 1000 2500 2400<br />
45 GRAT 420 420 620<br />
90 GRAT 570 570 841<br />
150 GRAT 715 715 1025<br />
250 GRAT 960 960 1420<br />
400 GRAT 1160 1160 1350<br />
550 GRAT 1350 1350 1592<br />
750 GRAT 1550 1550 1828<br />
1000 GRAT 1800 1800 2129<br />
150 DAT 715 750 710<br />
250 DAT 960 1000 960<br />
400 DAT 1160 1200 1160<br />
550 DAT 1350 1400 1350<br />
230 295 350 RP 230 1800 – 2100 14 – 41 900 – 1000 800 – 900<br />
380 450 480 RP 380 1800 – 2100 24 – 68 1000 – 1200 1000 – 1200<br />
Shallow water thrusters – grid thrusters<br />
Kawasaki Heavy Industries (Europe) BV<br />
Amsterdam, Netherlands, online: www.khi.co.jp, e-mail: diesel@keb.nl<br />
Rexpeller<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
116 – 140 138 – 165 W20 1500 – 1800 11 – 17 840<br />
187 – 225 217 – 260 W40 1500 – 1800 16 – 25 990<br />
Well ø<br />
315 315 W50 1500 21 – 29 1000<br />
426 – 510 510 – 610 W60 1500 – 1800 33 – 51 1220<br />
500 – 600 583 – 700 W90 1500 – 1800 43 – 67 1600<br />
688 – 825 750 – 900 W100 1000 – 1200 57 – 90 1940<br />
410 KST-92ZF 1200 – 2100 1150<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
50<br />
3 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
590 KST-115ZF (ZC) 900 – 1800 1350<br />
880 KST-130ZF (ZC) 750 – 1800 1600<br />
1030 KST-145ZF (ZC) 750 – 1800 1750<br />
1360 KST-165ZF (ZC) 750 – 1800 2100<br />
1620 1471 KST-180ZF / E (ZC) 750 – 1800 2200<br />
1920 KST-200ZF (ZC) 750 – 1800 2400<br />
2350 KST-220ZF (ZC) 600 – 1200 2700<br />
3000 KST-240ZF (ZC) 600 – 1200 3000<br />
3800 KST-280ZF (ZC) 600 – 1200 3500<br />
4500 KST-320ZF (ZC) 600 – 1200 3800<br />
Underwater mounting Rexpeller<br />
3800 KST-280LF / U 600 – 750 3500<br />
4500 KST-320LF / U 600 – 750 3800<br />
5500 KST-360LF / U 600 4200<br />
6500 KST-400LF/ U 600 4500<br />
Retractable Rexpeller<br />
590 KST-115ZF / R 1200 – 1800 1350<br />
820 KST-130ZF / R 1600 1600<br />
1620 KST180LF (LC)/R 600 – 900 2150<br />
2200 KST-220LF (LC)/R 600 – 900 2550<br />
3000 KST240LF (LC)/R 600 – 750 2800<br />
»ZF« and »LF« mean the FPP type, »LC« means the CPP type<br />
Masson Marine<br />
Saint Denise Les Sens, France, online: www.masson-marine.com<br />
Azimuth thrusters<br />
No technical data available<br />
Niigata Power Systems (Europe) BV<br />
Rotterdam, Netherlands, online: www.niigata-power.com<br />
Z-Peller FPP series<br />
MML 15<br />
70 – 1000 MML 55<br />
735 ZP-09 1000 – 1650 1600<br />
956 ZP-10 1000 1750<br />
1176 ZP-11 A 750 – 1000 1900<br />
1323 ZP-21 750 2000 2000<br />
1654 ZP-31 750 2200 – 2300 2300<br />
1654 ZP-31 B 750 2300<br />
1838 ZP-41 A 750 2500 – 2600 2600<br />
2390 ZP-41 750 – 800 2500 – 2700 2700<br />
2574 ZP-41 B 750 2700 2800<br />
Z-Peller CPP series<br />
1618 ZP-31 CP 750 2300<br />
2206 ZP-41 CP 750–800 2700<br />
3310 ZP-52 CP 800 3200<br />
Rolls-Royce plc<br />
Aelesund, Norway, online: www.rolls-royce.com, e-mail: olaf.dahl@rolls-royce.com<br />
Azimuth thrusters<br />
300 – 5000 300 – 5000 Ducted FP prop 720 – 1800 1050 – 4000<br />
1050 – 3700 1050 – 3700 Ducted CP prop 720 – 1800 1600 – 3500<br />
330 – 1500 330 – 1500 CRP 750 – 1800 1250 – 2700<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> | 514
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Combined azimuth / side thrusters<br />
880 880<br />
TCNS /<br />
TCNC / 73 / 50-180<br />
1800 1800<br />
2000<br />
TCNS /<br />
TCNC / 92 / 62-220<br />
1800 2200<br />
3000 3000<br />
TCNS /<br />
TCNC / 120 / 85-200<br />
720 – 750 2800<br />
750 – 1000 750 – 1000 TCNS / C 075 1500 – 2000 1700<br />
1665 – 2000 1665 – 2000 TCNS / C 100 1500 – 1800 2200<br />
2200 – 3200 2200 – 3200 UL 305 Combi 750 – 1600 3000<br />
Thrusters with pulling propellers (Azipull)<br />
900 – 1600 900 – 1600 AZP 085 1200 – 2000 1900 – 2300<br />
1400 – 2500 1400 – 2500 AZP 100 720 – 1800 2300 – 2800<br />
1800 – 3500 1800 – 3500 AZP 120 720 – 1200 2800 – 3300<br />
3000 – 5000 3000 – 5000 AZP 150 600 – 1000 3300 – 4200<br />
Thrusters with contra-rotating propellers<br />
Underwater mountable thrusters<br />
1700 – 2200 Contaz 15 750 – 1200 3200<br />
2400 – 3000 Contaz 25 750 – 1200 3700<br />
3000 – 3700 Contaz 35 750 – 1200 4200<br />
3200 3200 UUC 305 720 3000 – 3200<br />
3800 – 4000 3800 – 4000 UUC 355 720 – 750 3500<br />
4600 – 4800 4600 – 4800 UUC 405 720 – 750 3800<br />
5200 – 5500 5200 – 5500 UUC 455 720 – 750 4100<br />
6500 6500 UUC 505 600 4200 – 4500<br />
Retractable thrusters with FPP or CPP<br />
440 440 UL 601 1500 – 1800 1300<br />
660 660 UL 901 1000 – 1800 1600<br />
880 880 UL / ULE 1201 750 – 1800 1800<br />
1200 1200 UL 1401 750 – 1800 2000<br />
1500 1500 UL / ULE 2001 750 – 1800 2300<br />
2200 2200 UL / ULE 255 900 – 1800 2800<br />
3200 3200 UL / ULE 305 750 – 1600 3000 – 3200<br />
3700 3700 UL 355 720 – 1200 3500<br />
Swing-up thrusters<br />
736 – 1000 736 – 1000 TCNS 73 1500 – 2000 1800<br />
1650 – 2000 1650 – 2000 TCNS 92 1500 – 1800 2200<br />
3000 3000 TCNS 120 720 – 750 2800<br />
750 – 1000 750 – 1000 TCNS 075 1500 – 2000 1700<br />
1665 – 2000 1665 – 2000 TCNS 100 1500 – 1800 2200<br />
Schottel GmbH<br />
Spay, Germany, online: www.schottel.de, e-mail: info@schottel.de<br />
Rudder propellers SRP<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
190 – 225 SRP 100 1800 / 2300 805<br />
260 – 315 SRP 130 1800 / 2000 1050<br />
330 – 400 SRP 150 1600 – 2100 1200<br />
500 – 640 SRP 210 1600 – 2100 1450<br />
660 – 850 SRP 240 1600 – 2100 1600<br />
700 – 920 SRP 260 1000 – 1800 1750<br />
780 – 1000 SRP 270 1600 – 2100 1800<br />
1090 – 1400 SRP 340 750 – 1800 2100<br />
1190 – 1530 SRP 360 750 – 1800 2200<br />
52<br />
5 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
Underwater mountable thrusters SRP-U<br />
Retractable thrusters SRP-R<br />
Rudder propellers with two propellers – Twin propellers STP<br />
Combi drives with two propellers – Twin propeller version SCD<br />
Combi drives single propeller version SCD<br />
Rudder EcoPeller SRE<br />
Mobile rudder propellers – Navigators NAV<br />
1280 – 1700 SRP 400 750 – 1800 2300<br />
1450 – 2000 SRP 430 750 – 1800 2400<br />
1830 – 2350 SRP 460 750 – 1200 2600<br />
2000 – 2550 SRP 490 750 – 1800 2800<br />
2030 – 2600 SRP 510 750 – 1800 2800<br />
2190 – 2800 SRP 560 750 – 1800 3000<br />
2490 – 3200 SRP 610 600 – 1800 3200<br />
2520 – 3300 SRP 630 600 – 1000 3400<br />
3270 – 4200 SRP 730 600 – 1000 3800<br />
4100 – 5270 SRP 750 3800<br />
4810 – 6190 SRP 800 4100<br />
4500 SRP 750 U 720 / 750 3800<br />
5500 SRP 800 U 720 / 750 4100<br />
330 SRP 130 R 1800 / 2000 1000<br />
490 SRP 190 R 1800 1400<br />
880 SRP 260 R 1200 – 1600 1650<br />
1300 SRP 340 R 1000 – 1600 2100<br />
1500 SRP 380 R 900 – 1200 2200<br />
2450 SRP 460 R 750 2600<br />
2500 SRP 510 RC 2100 2800<br />
3300 SRP 610 R 750 3200<br />
190 – 230 STP 100 1800 / 2300 750<br />
330 – 400 STP 150 1800 / 2100 1005<br />
470 – 560 STP 190 1800 1300<br />
660 – 790 STP 230 1600 / 1800 1400<br />
700 – 920 STP 260 1000 – 1800 1650<br />
1100 – 1410 STP 340 750 – 1800 2000<br />
1290 – 1650 STP 380 750 – 1800 2300<br />
1750 – 2250 STP 460 750 – 1800 2500<br />
2250 – 2700 SCD 560 STP 800 2650<br />
1450 – 2000 SCD 430 750 2400<br />
1850 – 2400 SCD 460 750 2600<br />
2050 – 2600 SCD 510 900 2800<br />
2800 – 3300 SCD 630 750 3400<br />
3250 – 4200 SCD 710 750 3600<br />
500 – 640 SRE 210 1500 – 2100 1550<br />
1050 – 1350 SRE 340 750 – 1800 2100<br />
1450 – 1920 SRE 430 750 – 1800 2500<br />
1750 – 2250 SRE 460 750 – 1800 2750<br />
2190 – 2800 SRE 560 750 3100<br />
2630 – 3400 SRE 640 3350<br />
3060 – 4000 SRE 700 651 3600<br />
3940 – 5000 SRE 750 4200<br />
190 – 225 NAV 100 1800 – 2300 800<br />
260 – 315 NAV 130 1800 1050<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> | 536
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
Shallow water thrusters – Pump jets SPJ<br />
All data are for guidance only and depending on the operating profile of each ship<br />
Steerprop Ltd.<br />
Rauma, Finland, online: www.steerprop.com, e-mail: steerprop@steerprop.com<br />
Basic line of azimuth propulsor<br />
310 – 370 NAV 150 1800 – 2100 1100<br />
470 – 560 NAV 190 1800 1400<br />
50 – 75 SPJ 15 1480 – 1655 660<br />
72 – 110 SPJ 22 1654 – 2194 900<br />
90 – 150 SPJ 30 1000<br />
150 – 257 SPJ 57 1337– 1531 1300<br />
250 – 420 SPJ 82 1035 – 1200 1680<br />
450 – 746 SPJ 132 1025 – 1182 2180<br />
800 – 1250 SPJ 220 994 – 1146 2700<br />
1300 – 2200 SPJ 320 833 – 970 3400<br />
2100 – 3500 SPJ 520 848 – 980 4300<br />
900 SP 10 1700 1600<br />
1250 SP 14 D 2000 1900<br />
1600 SP 20 D 2300 2150<br />
2000 SP 25 D 2550 2400<br />
2400 SP 35 D 2950 2800<br />
3400 SP 45 D 3300 3100<br />
4500 SP 50 D 3800 3600<br />
5100 SP 60 D – 3800<br />
6200 SP 70 D – 4200<br />
7000 SP 80 D – 4500<br />
Azimuth thrusters with two contra-rotating propellers<br />
900 SP 10 CRP 1800<br />
1250 SP 14 CRP 2100<br />
1600 SP 20 CRP 2400<br />
2000 SP 25 CRP 2800<br />
3000 SP 35 CRP 3200<br />
3500 SP 45 CRP 3500<br />
High efficient thrusters with contra-rotating propellers from 4,000 kW up to 22,000 kW<br />
Steerprop Azimuth Propulsors are tailored to each individual project.<br />
This chart is made for open water models and should be used only as reference.<br />
Thrustmaster<br />
Houston, Texas, USA, online: www.thrustmaster.net, e-mail: info@thrustmastertexas.com<br />
Underwater demountable azimuth thrusters<br />
L-drive azimuthing thrusters bottom mounted<br />
SP CRP ECO LM<br />
1500 TH2000ML 900 2100<br />
2000 TH2500ML 720 2360<br />
2500 – 2700 TH3000ML 720 2660<br />
3000 TH4000ML 720 2990<br />
3500 - 4000 TH5000ML 720 3350<br />
4200 – 5500 TH6000ML 720 3910<br />
6000 – 7000 TH8000ML 720 4260<br />
7500 – 8000 TH10000ML 720 4520<br />
250 TH300ML 920<br />
54<br />
7 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
Veth Propulsion<br />
Papendrecht, Netherlands, online: www.vethpropulsion.com, e-mail: info@veth.net<br />
Single propeller thrusters with Z-drive (VZ) and L-drive (VL)<br />
Thrusters with counter rotating propellers Z-drive (VZ) and L-drive (VL)<br />
Voith Turbo Schneider Propulsion GmbH & Co. KG<br />
Heidenheim, Germany, online: www.voith.com, e-mail: info@voith.com<br />
Standard thrusters with L-drive and nozzle<br />
300 TH400ML 1070<br />
400 TH500ML 1120<br />
600 TH750ML 1400<br />
800 TH1000ML 1450<br />
1000 TH1250ML 1750<br />
1250 TH1500ML 1980<br />
1500 TH2000ML 2180<br />
2000 TH2500ML 2360<br />
2500 – 2700 TH3000ML 2660<br />
3000 TH4000ML 3000<br />
3500 – 4000 TH5000ML 3350<br />
4500 – 5500 TH6000ML 3910<br />
6000 – 7000 TH8000ML 4260<br />
7000 – 8000 TH10000ML 4520<br />
154 VZ / VL-180 1800– 2000 700<br />
233 VZ / VL-200 1800 900<br />
385 VZ / VL-400 1800–2000 1130<br />
426 VZ / VL-400A 1800–2000 1030<br />
555 VZ / VL-550 1800 1250<br />
631 VZ / VL-700 1800–2000 1400<br />
968 VZ / VL-900 1600–2000 1600 – 1700<br />
1305 VZ / VL-1100 1600–2000 1800 – 1900<br />
1425 VZ / VL-1250 1600–2000 1900 – 2100<br />
1920 VZ / VL-1550 1600–2000 2200 – 2400<br />
2350 VZ / VL-1800 1500–1800 2400 – 2600<br />
180 VZ / VL-160-CR 1800 - 2000 585– 650<br />
540 VZ / VL-450-CR 1800 - 2000 1080 – 1200<br />
800 VZ / VL-700-CR 1800 1210 – 1350<br />
995 VZ / VL-900-CR 1600 – 1800 1350 – 1500<br />
1385 VZ / VL-1250-CR 1600 – 1800 1485 – 1650<br />
3500 VRP 3.5-34 720 3400 4330<br />
4500 VRP 4.5-38 720 3800 4838<br />
5500 VRP 5.5-42 600 4200 5350<br />
Voith-Schneider Propellers Blade orbit Blade length<br />
180 10EG / 65 900 1000 650<br />
260 12R4 EC / 90-1 1000 1200 912<br />
540 16R5 EC / 120-1 670 1600 1213<br />
780 18R5 EC / 150-1 570 1800 1512<br />
1000 21R5 / 150-2 700 – 1700 2100 1516<br />
1300 26GII / 165 AE45 1000 – 1800 2600 1666<br />
1500 26R5 / 195-2 720 – 1200 2600 1965<br />
1900 28R5 / 210-2 720 – 1200 2800 2115<br />
1900 28R5 / 210-2 AE50 1200 – 1600 2800 2115<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> | 558
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
Wärtsilä Corporation<br />
Helsinki, Finland, online: www.wartsila.com, e-mail: wim.knoester@wartsila.com<br />
Steerable thrusters with FPP or CPP and Z-drive<br />
Retractable thrusters as L- or Z-drive<br />
Underwater mountable thrusters<br />
Thrusters with pulling propeller<br />
2000 28R5 / 234-2 720 – 1200 2800 2355<br />
2000 28R5 ECS / 234-2 720 – 1600 2800 2355<br />
2300 30R5 / 250-2 720 – 1200 3000 2506<br />
2600 32R5 / 265-2 720 – 1200 3200 2666<br />
2600 32R5 ECS / 265-2 720 – 1200 3200 2666<br />
2500 32R5 ECS / 300-2 720 – 1200 3200 3016<br />
3400 36R6 / 265-2 720 – 1050 3600 2672<br />
3900 36R6 ECR / 285-2 720 – 1200 3600 2872<br />
3800 36R6 ECR / 300-2 720 – 1200 3600 3022<br />
900 / 1050 WST-11 750 – 1800 1942 – 1948<br />
1150 – 1350 WST-14 750 – 1800 1942 – 1948<br />
1400 / 1600 WST-16 750 – 1800 2342 – 2326<br />
1700 / 1800 WST-18 750 – 1800 2342 – 2326<br />
2050 / 2100 WST-21 750 – 1800 2542 – 2512<br />
2400 WST-24 750 – 1800 2692 – 2660<br />
2800 WST-28 720 – 1200 2862 – 2825<br />
3200 WST-32 720 – 1200 3<strong>04</strong>2 – 3000<br />
1000<br />
1200<br />
1500 / 1600<br />
2000<br />
LMT CS / FS175<br />
MNR<br />
LMT CS / FS200<br />
MNR<br />
LMT CS / FS225<br />
MNR<br />
LMT CS / FS250<br />
MNR<br />
2145 – 2435 LMT FS1510NU 1200<br />
ZF Marine Krimpen BV<br />
Krimpen aan de Lek, Netherlands, online: www.zf.com, e-mail: service.marine@zf.com<br />
Well mounted azimuth thrusters, available as L- and Z-drive<br />
1000 / 1200 1700<br />
1000 / 900 1900<br />
1000 / 900 2100<br />
750 / 720 2400<br />
2850 – 3250 LMT FS2510NU 900 3000 – 3200<br />
3650 – 4500 LMT FS3500 MNR 900 – 720 3400 – 3600<br />
2400 WST-24R 900 – 1200 2600 – 2800<br />
5500 – 6500 WST-RU 600 – 720 4200<br />
4000 – 4500 WST-45-U 600 – 720 3600<br />
4500 – 5500 WST-55-U 600 – 720 3900<br />
5500 – 6500 WST-65-U 600 – 720 4200<br />
1750 Icepod 1750 900 2050<br />
2500 Icepod 2500 900 2300<br />
4100 3500 pulling 4100<br />
200 ZF AT 2000 WM-FP 750 700<br />
300 ZF AT 3000 WM-FP 1050 1000<br />
440 ZF AT 400 WM-FP 1150 1100<br />
525 ZF AT 4000 WM-FP 1350 1300<br />
56<br />
9 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik POD 2 NOcHzuerStelleN<br />
| Ship Technology<br />
Rated<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Rated<br />
Power Electro<br />
kW<br />
Maximum<br />
Power Diesel<br />
kW<br />
Max. Power<br />
Electro<br />
kW<br />
Type<br />
Input<br />
Speed<br />
min -1<br />
Rated<br />
Thrust<br />
kN<br />
Propeller<br />
Open<br />
mm<br />
Propeller<br />
Nozzle<br />
mm<br />
825 ZF AT 5000 WM-FP 1700 1650<br />
1200 ZF AT 6000 WM-FP 1950 1900<br />
1650 ZF AT 7000 WM-FP 2300 2200<br />
2000 ZF AT 8000 WM-FP 2500 2400<br />
Contra rotation azimuth thrusters, available as L- or Z-drive Propeller pulling Propeller pushing<br />
150 ZF AT 2000 WM-CR 700 670<br />
300 ZF AT 3000 WM-CR 1125 950<br />
385 ZF AT 400 WM-CR 1000 960<br />
435 ZF AT 4000 WM-CR 1250 1150<br />
770 ZF AT 5000 WM-CR 1400 1250<br />
Deck mounted azimuth thrusters, available as Z-drive<br />
180 ZF AT 2000 DM-FP 750 700<br />
300 ZF AT 3000 DM-FP 1050 1000<br />
440 ZF AT 400 DM-FP 1150 1100<br />
525 ZF AT 4000 DM-FP 1350 1300<br />
825 ZF AT 5000 DM-FP 1700 1650<br />
1200 ZF AT 6000 DM-FP 2100 2050<br />
Stern mounted azimuth thrusters, available as L- and Z-drive<br />
180 ZF AT 2000 SM-FP 750 700<br />
300 ZF AT 3000 SM-FP 1050 1000<br />
440 ZF AT 400 SM-FP 1150 1100<br />
525 ZF AT 4000 SM-FP 1350 1300<br />
825 ZF AT 5000 SM-FP 1700 1650<br />
1200 ZF AT 6000 SM-FP 2100 2050<br />
Retractable azimuth thrusters, available as L- and Z-drive<br />
200 ZF AT 2000 RT-FP 700<br />
300 ZF AT 3000 RT-FP 1000<br />
440 ZF AT 400 RT-FP 1150<br />
525 ZF AT 4000 RT-FP 1300<br />
825 ZF AT 5000 RT-FP 1650<br />
1200 ZF AT 6000 RT-FP 1900<br />
1650 ZF AT 7000 RT-FP 2200<br />
2000 ZF AT 8000 RT-FP 2400<br />
Zhejiang Helicetude Propulsion<br />
Zhejiang, China, online: www.helicetude.com, e-mail: sale@helicetude.com<br />
Azimuth thrusters<br />
90 – 147 MRP50 1500 – 2500 700 / 800<br />
164 – 240 MRP90 1500 – 2350 800 / 900<br />
250 – 358 MRP100 1200 – 2350 1000 – 1200<br />
372 – 480 MRP110 1200 – 2350 1300 / 1400<br />
522 – 675 MRP130 830 – 1800 1500 / 1600<br />
700 – 970 MRP165 830 – 1800 1700 / 1800<br />
1030 – 1380 MRP185 830 – 1800 2000 / 2100<br />
1425 – 1780 MRP200 750 – 1500 2200 / 2300<br />
1920 – 2250 MRP225 550 – 1200 2500 / 2600<br />
2300 – 2600 MRP245 550 – 1200 2700<br />
2750 – 3400 MRP300 550 – 1200 3300 / 3500<br />
3350 – 4500 MRP400 750 – 1000 159<br />
No claim to be exhaustive, all information without guarantee<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>04</strong> <strong>2019</strong> | <strong>2019</strong> 57 10
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Gemessen, berechnet, gemeldet<br />
In Wedel, Bremerhaven und Kiel betreibt das Bundesamt für Seeschifffahrt und<br />
Hydrographie (BSH) Messstationen für Schiffsabgase. Die Technik funktioniert offenbar<br />
gut, mit mobilen Stationen sollen die Kontrollen ausgeweitet werden, schreibt Felix Selzer<br />
Schiffskontrolle wegen möglicher<br />
Überschreitung des zulässigen Schwefelgrenzwerts<br />
im Kraftstoff: Die Polizei<br />
geht im Hafen an Bord, schaut sich die<br />
Dokumentenlage an – welcher Kraftstoff<br />
wurde gebunkert, wie war der Verbrauch,<br />
wann wurde umgestellt von HSFO auf<br />
LSFO, wenn ein Schiff von außerhalb der<br />
SECA kam? Gegebenenfalls erfolgt auch<br />
eine Sichtkontrolle des Kraftstoffs. Ergeben<br />
sich Verdachtsmomente, kann die<br />
Polizei eine Probe nehmen, die dann ins<br />
Labor geht.<br />
Der zulässige Schwefelgehalt im Schiffskraftstoff<br />
liegt global derzeit noch bei<br />
3,5% (MARPOL Annex VI), im Schwefelemissionskontrollgebiet<br />
(SECA) in der<br />
Nord- und Ostsee wurde er zum 1. Januar<br />
2015 von 1% auf 0,1% gesenkt. Schiffe<br />
müssen somit bei Einfahrt in die Zone<br />
Kraftstoff mit 0,1% Schwefelgehalt oder<br />
ein Kraftstoffreinigungssystem nutzen.<br />
Die Kontrollen an Bord sind sehr zeitund<br />
personalaufwändig. Zudem müssen<br />
sich die Beamten auch sehr gut auskennen.<br />
»Sie bekommen die Dokumente vorgelegt<br />
und müssen sich darin zurechtfinden,<br />
auch wenn es ein russisches Schiff ist.<br />
Sie müssen Unstimmigkeiten erkennen<br />
und wissen, wo sie im Pipelinesystem des<br />
Schiffs eine Probe nehmen müssen«, sagt<br />
Andreas Weigelt, Leiter des Schiffsabgasmessnetzes<br />
des BSH. Darum könne nur<br />
ein kleiner Teil der ankommenden Schiffe<br />
überhaupt kontrolliert werden. 2017 wurden<br />
im Hamburger Hafen von 10.000 Anläufen<br />
450 Einheiten überprüft.<br />
Wie also kann die Zahl der überprüften<br />
Frachter erhöht werden? »Was wäre denn,<br />
wenn jedes Schiff eine Flagge hätte, welche<br />
die Qualität des Kraftstoffs anzeigt?<br />
Das Schöne ist: das machen die Schiffe bereits,<br />
nämlich mit der Abgasfahne«, sagt<br />
Weigelt. Daher betreibt das BSH Messstationen<br />
an ausgesuchten Stellen.<br />
Blowing in the wind<br />
Das Schiff kommt an der Messstation<br />
vorbei, die Abgasfahne wird vom Wind<br />
zum Sniffer transportiert, es werden unter<br />
anderem Schwefeldioxid und Kohlendioxid<br />
gemessen. Aus dem Verhältnis<br />
der beiden Abgasbestandteile lassen<br />
sich Rückschlüsse auf den Schwefelgehalt<br />
im Kraftstoff ziehen. »Zwar verdünnt<br />
sich die Abgasfahne auf dem Weg vom<br />
Schornstein bis zur Messstation, aber so<br />
wie sich Schwefel verdünnt, verdünnt sich<br />
auch Kohlenstoff. So kann man in der<br />
Mitte der Abgasfahne genau so messen,<br />
wie am Rand«, erklärt Weigelt.<br />
Die Fernmessung liefert später der<br />
Wasserschutzpolizei einen Anfangsverdacht<br />
für weitere Kontrollen eines auffälligen<br />
Schiffs. Der Messwert selbst<br />
taugt nicht als gerichtlich verwertbarer<br />
Beweis, gibt aber der Polizei die Legitimation,<br />
an Bord eine Probe zu nehmen.<br />
Wird bei der Kraftstoffanalyse im Labor<br />
eine Überschreitung des Schwefelgehalts<br />
festgestellt, die BSH-Messung also bestätigt,<br />
werden Sanktionen verhängt. Je<br />
nach Umfang der Überschreitung erfolgt<br />
die Einstufung als Ordnungswidrigkeit<br />
oder Straftat. Für Ordnungswidrigkeiten<br />
ist das BSH zuständig, um Straftatbestände<br />
kümmert sich die Staatsanwaltschaft.<br />
Die Bußgelder bewegen sich im Rahmen<br />
von wenigen hundert Euro für kleine<br />
Fehler wie falsche Dokumentation<br />
bis hin zu mehreren zehntausend Euro,<br />
wenn etwa in der ECA mit HSFO gefahren<br />
wurde. »Die Strafverfolgung richtet<br />
sich dabei nicht gegen die Reederei, sondern<br />
gegen die verantwortlichen Personen<br />
an Bord, also gegen den Kapitän oder<br />
den 1. Offizier«, erklärt der BSH-Mann.<br />
Damit es soweit kommen kann, müssen<br />
die im Freien stehenden Stationen<br />
zunächst überhaupt die Abgasfahnen<br />
abbekommen. »Wenn der Wind von der<br />
falschen Seite kommt, sieht man nichts.<br />
Daher positionieren wir unsere Messstationen<br />
strategisch so, dass wir die Hauptwindrichtung<br />
ausnutzen«, erklärt der<br />
Wissenschaftler. Wedel sei in dieser Hinsicht<br />
ein sehr guter Messstandort.<br />
Die Messungen dort begannen schon<br />
2014 im Rahmen eines Forschungsprogramms<br />
und wurden dann in eine<br />
Routinemessung überführt. Im Schnitt<br />
An den Abgasmessstationen des BSH<br />
(hier Bremerhaven) sinkt die Quote<br />
auffälliger Schiffe<br />
© BSH<br />
58 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>04</strong> <strong>2019</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
werden hier 3.000 bis 4.000 Abgasfahnen<br />
pro Jahr gemessen. »Verglichen mit<br />
450 Schiffen, die die Polizei im Jahr in<br />
Hamburg kontrollieren kann, ist das<br />
schon eine deutlich größere Stichprobe«,<br />
sagt Weigelt.<br />
Nach dem Vorbild von Wedel sind auch<br />
die anderen Stationen des BSH aufgebaut.<br />
In Bremerhaven am Nordende des Containerterminals<br />
fahren die Schiffe in einer<br />
Entfernung von 200 bis 400 m vorbei,<br />
so wie in Wedel, auch die technische Ausstattung<br />
ist sehr ähnlich. Die Kieler Station<br />
steht auf dem Gelände eines Munitionslagers<br />
der Bundeswehr in Laboe am<br />
Ostufer der Kieler Förde, nördlich des<br />
Eingangs zum Nord-Ostsee-Kanal. »So<br />
können wir bei Westwind – und meistens<br />
haben wir Westwind – den gesamten<br />
Verkehr, der nach Kiel geht, aber auch<br />
den Verkehr durch den Nord-Ostsee-Kanal,<br />
messen«, erklärt Weigelt.<br />
Abstract: Tested, calculated, reported – German ship emissions testing a success<br />
The German maritime authority (BSH) operates ship emissions testing facilities in<br />
Wedel (near the port of Hamburg), Bremerhaven and Kiel. The »sniffers« detect ship<br />
exhaust gases, calculate the fuel’s original sulphur content based on certain exhaust<br />
gas components and – if a violation of SECA-legislation is likely – automatically notify<br />
the police, which is then authorized to inspect the vessel. Air quality has measurably<br />
improved since the programme start, numbers of suspicious vessels are below 1 %.<br />
BSH plans to install mobile sniffers on research and coast guard vessels in the future.<br />
Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
Schwefelgehalt wird errechnet<br />
Schiffsabgase verraten sich am deutlichsten<br />
durch Spitzen bei NO- und NO2-Werten.<br />
Der Hintergrundwert in der Luft<br />
liegt in der Regel bei +/- 0 ppb (parts per<br />
billion). Trifft eine Schiffsabgasfahne<br />
das Messgerät, steigt dieser Wert je nach<br />
Verdünnung auf 80, 100, 200, 300 oder<br />
400 ppb an. Der Anstieg ist auch beim<br />
Kohlendioxid und, falls ein Schiff schwefelhaltigen<br />
Kraftstoff einsetzt, auch am<br />
Schwefeldioxid zu sehen. Gleichzeitig ist<br />
ein Abbau von Ozon zu erkennen. Schiffe<br />
emittieren hauptsächlich Stickstoffmonoxid<br />
(NO). Altert die Abgasfahne,<br />
holt sich das NO ein Sauerstoffatom vom<br />
Ozonmolekül (O3) und wird zu NO2.<br />
Aus den gemessenen Werten errechnen<br />
die Wissenschaftler den Schwefelgehalt<br />
des Kraftstoffs, indem sie den SO2-<br />
durch den CO2-Wert teilen und dann mit<br />
einem Faktor multiplizieren, der sich aus<br />
verschiedenen Annahmen (z.B. Kraftstoff<br />
besteht zu 87% aus Kohlenstoff) und diversen<br />
Fakten (z.B. ein Schwefelatom hat<br />
anderes Molekulargewicht als ein Kohlenstoffatom)<br />
zusammensetzt.<br />
Die Zuordnung von Abgaswerten zu<br />
einzelnen Schiffen erfolgt per AIS. Die<br />
Schiffsbewegungen vor der Station werden<br />
aufgezeichnet, zusätzlich wird die<br />
Zugbahn der Abgasfahne anhand der<br />
Windrichtung und -geschwindigkeit berechnet.<br />
Im Falle einer eindeutigen Zuordnung<br />
geht eine E-Mail an die Wasserschutzpolizei<br />
mit Messwert und<br />
Schiffsidentität – alles automatisch.<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 59
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
NO x<br />
Stickoxide oder NO x sind Teil von MARPOL, Tier I, II und III. Ab 2021 wird es in<br />
Nord- und Ostsee NO x -Kontrollgebiete (NECA) geben. Die Grenzwerte gelten<br />
dann aber nur für Neubauten, ansonsten gilt ein Bestandsschutz. Die NO x werden<br />
bereits heute von den Sniffern des BSH gemessen. Allerdings sind die Tier-Regelungen<br />
der IMO schiffsspezifisch. Pro kW Leistung einer Schiffsmaschine darf eine<br />
gewisse Menge an Stickoxid ausgestoßen werden. »Wir messen zwar die NO x in<br />
den einzelnen Abgasfahnen, wissen aber nicht, wie viel ein bestimmtes Schiff davon<br />
emittieren darf«, erklärt Andreas Weigelt vom BSH. »Zudem spielen noch andere<br />
Faktoren eine Rolle: fährt das Schiff gegen oder mit dem Strom, unter welcher Last<br />
läuft die Maschine in dem Moment, von wo kommt der Wind?« Der Stickstoff<br />
kommt aus der Atmosphäre und nicht aus dem Tank, NO x entsteht also erst bei<br />
der Verbrennung. »Wir arbeiten dran, es gibt noch viel Forschungsbedarf«, sagt<br />
Weigelt. Im Mai startet dazu ein neues Forschungsprojekt mit BSH-Beteiligung.<br />
Typisches Bild einer Abgasmessung; die Ausschläge bei den<br />
Schadstoffwerten zeigen das Vorbeifahren eines Schiffs an<br />
Bisher werden die Messstationen routinemäßig<br />
in Wedel, Bremerhaven und<br />
Kiel betrieben, außerdem will das BSH<br />
eine mobile Messstation einsetzen, einen<br />
Pkw-Anhänger mit einem Messgerät.<br />
So kann man je nach Windrichtung<br />
den Standort wechseln. Mit dem Neubau<br />
des Forschungsschiffs »Atair« bekommt<br />
das BSH zudem noch eine mobile Abgasmessanlage<br />
auf dem Wasser. So könnten<br />
in der Kadettrinne oder in der Deutschen<br />
Bucht Messungen erfolgen, allerdings<br />
werde das nur eine von ganz vielen Aufgaben<br />
der »Atair« sein, sagt Weigelt. »Wir<br />
befinden uns aber auch in Gesprächen<br />
mit der Bundespolizei See, ob wir nicht<br />
auf deren Schiffen ebenfalls Abgasmessstationen<br />
montieren.«<br />
Statistik der Ordnungswidrigkeiten<br />
MARPOL<br />
Annex VI<br />
Deutschland ist mit der 2014 in Wedel<br />
in Betrieb gegangenen Station einer der<br />
Vorreiter in Europa. Die Belgier messen<br />
Schiffsabgase vor ihrer Küste vom Flugzeug<br />
aus, die Niederländer im Hafen Rotterdam<br />
mit ähnlichen Vorrichtungen wie<br />
in Deutschland. In Dänemark wird an<br />
der Öresund- und der großen Beltbrücke<br />
gemessen, außerdem gibt es Hubschrauber-Kampagnen.<br />
Die Schweden<br />
haben sich am Hafeneingang von Göteborg<br />
positioniert, messen aber auch mit<br />
Flugzeugen über See, in Finnland wurde<br />
ebenfalls ein Messnetz mit fünf Stationen<br />
eingerichtet.<br />
Die Messwerte aus Wedel zeigen, dass<br />
der weit überwiegende Teil der Schiffe<br />
sich an die Vorgaben hält. Direkt nach<br />
MARPOL<br />
Annex VI<br />
MARPOL<br />
Annex VI<br />
2015 Gesamt 2015 2016 Gesamt 2016 2017 Gesamt 2017<br />
Kontrollen WSP der Küstenländer 2.208 9.538 1.982 8.639 1.658 8.249<br />
Festgestellte Verstöße 430 1.720 484 1.780 401 1.612<br />
Verwarnungsgelder bis zu 55 € 186 966 201 797 183 791<br />
Ordnungswidrigkeiten-Verfahren 175 351 198 359 95 213<br />
Bußgelder 166 305 123 230 186 267<br />
Summe (€) 83.762,00 132.952,00 50.725,00 114.223,00 34.590,00 81.117,00<br />
Einstellungen 25 90 56 89 24 33<br />
Messstation Wedel<br />
2015 2016 2017 2018<br />
<strong>2019</strong><br />
(Jan-Feb)<br />
Analysierte Abgasfahnen 3.479 4.271 4.432 3.643 855<br />
Verdächtig gemessen 69 62 33 9 2<br />
Quote verdächtiger Schiffe 1,98% 1,45% 0,74% 0,27% 0,23%<br />
Anzahl MARPOL VI<br />
Inspektionen (Hamburg)<br />
425 456 415 – –<br />
Bremerhaven<br />
2017<br />
(Aug-Dez) 2018 <strong>2019</strong><br />
(Jan-Feb)<br />
1.216 2.445 664<br />
5 3 2<br />
0,41% 0,12% 0,30%<br />
393<br />
Kiel / Laboe<br />
2018 <strong>2019</strong><br />
(Mai-Dez) (Jan-Feb)<br />
1.557 533<br />
46 0<br />
2,95% 0,00%<br />
© BSH<br />
Einführung der verschärften SECA-<br />
Grenzwerte von 2014 auf 2015 waren 2%<br />
der vom BSH gemessenen Schiffe auffällig<br />
– mit 3.000 bis 4.000 im Jahr eine repräsentative<br />
Stichprobe. »Diese Zahl ist<br />
seitdem kontinuierlich nach unten gegangen<br />
und liegt nun deutlich unter 1%«,<br />
erklärt Weigelt.<br />
Während die Peak-Höhen am Sniffer in<br />
Wedel für den Übergang 2014/2015 kaum<br />
Veränderungen für die Stickoxide zeigen,<br />
gibt es klare Unterschiede bei den<br />
SOx-Werten vor und nach Inkrafttreten<br />
der SECA-Regelung. »Wir messen<br />
beim Schwefeldioxid einen Rückgang<br />
um 50 bis 70%, das ist eine physikalisch<br />
messbare Verbesserung der Luftqualität,<br />
diese Grenzwertverschärfung bringt also<br />
wirklich etwas«, so Weigelt. Dies habe<br />
man auch anhand der 2014/2015 projektweise<br />
auf der Insel Neuwerk installierten<br />
Messstation nachvollziehen können.<br />
Befinden sich zum selben Zeitpunkt<br />
zwei Schiffe im Erfassungsbereich des<br />
Sniffers, kann der Computer die Abgasfahne<br />
nicht eindeutig zuordnen. Dann<br />
geht keine automatische E-Mail an die<br />
Wasserschutzpolizei, sondern ans BSH.<br />
»Der Operator versucht dann mit seiner<br />
Erfahrung eine Zuordnung zu ermöglichen«<br />
sagt Weigelt, das gelinge auch, es<br />
sei aber auch schon vorgekommen, dass<br />
es nicht möglich gewesen sei. »Wir haben<br />
dann die Wasserschutzpolizei angerufen<br />
und die Situation erklärt. Da es<br />
aber nicht eindeutig genug war, wurde<br />
die Information verworfen. In dem Fall<br />
hat das Schiff also Glück gehabt. Diese<br />
Situationen kommen jedoch äußerst selten<br />
vor, bisher zwei Mal bei knapp über<br />
23.000 Messungen.« n<br />
60<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Advertorial<br />
Lasting Connections –<br />
weil im Schiffbau jede Schweißnaht zählt<br />
Das Verbindungsschweißen ist eines der Hauptfertigungsverfahren im Schiffbau. Wie in vielen anderen Industrien auch, ist der<br />
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Leitungen hervorragend einsetzbar. Gute<br />
Korrosionsbeständigkeit gepaart mit einfacher<br />
Verarbeitbarkeit zeichnen diese Fülldrähte<br />
aus.<br />
Unter dem Namen „diamondspark“ finden<br />
Sie unsere nahtlosen Fülldrähte, mit denen<br />
die Schweißer das ultimative Präzisionswerkzeug<br />
für die anspruchsvollsten Schweißanwendungen<br />
haben. Diese Drähte erfüllen<br />
alle Anforderungen für hohe Produktivität<br />
und sind auf Grund des nahtlosen Designs<br />
extrem resistent gegen die Aufnahme von<br />
Feuchtigkeit aus der Umgebungsatmosphäre.<br />
Die damit verbundene Gefahr von Porenbildung<br />
kann auf diese Weise ausgeschlossen<br />
werden. Die schlackeführenden Produkte wie<br />
z.B Böhler Ti 46 TFD sind ausgezeichnet in<br />
der Zwangslage verarbeitbar. Die Metallpulverfülldrähte,<br />
die vorwiegend automatisiert<br />
verwendet werden, zeigen höchste Produktivität<br />
bei sehr sauberer Nahtoberfläche, was<br />
die Nahtreinigung minimiert. Hier ist das<br />
Produkt BÖHLER HL 51 LMC besonders<br />
hervorzuheben, weil es neben ausgezeichneter<br />
Schweißeigenschaften auch noch sehr<br />
gute Zähigkeitseigenschaften zeigt.<br />
Sehen Sie hier die Hauptvorteile, die Ihnen<br />
Böhler Welding in Schiffbau bieten kann:<br />
» Komplettes Produktsortiment von<br />
Stabelektroden und Fülldrähten in allen<br />
Legierungs und Festigkeitsklassen<br />
» Hervorragende mechanische Eigenschaften<br />
und Korrosionsbeständigkeit im Schweißgut<br />
» Beständigkeit gegen Feuchtigkeitsaufnahme<br />
bei sämtlichen nahtlosen Fülldrähten<br />
» Verlässlich konstante Schweißeigenschaften<br />
» Glatte Nahtoberfläche<br />
» Wenig bis keine Spritzerbildung<br />
» Minimale Nahtnachbearbeitung<br />
» Gesteigerte Produktivität bei Verwendung<br />
von Fülldrähten<br />
Sie sind interessiert?<br />
Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.<br />
Besuchen Sie ganz einfach<br />
unsere Webseite:<br />
www.voestalpine.com/welding<br />
Dort stehen Ihnen verschiedene Broschüren<br />
und Factsheets zum Download<br />
zur Verfügung oder nutzen Sie unsere<br />
Produktsuche für Ihre individuelle Anwendung.<br />
Bei Rückfragen zu unserem Fülldrahtsortiment<br />
können Sie sich gerne an unseren<br />
Experten Michael Staber wenden:<br />
Michael.staber@voestalpine.com<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 61
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Bislang gibt es nur zwei<br />
ECAs für Stickoxide<br />
© DNV GL<br />
SCR, EGR – Optionen gegen NO x -Emissionen<br />
Bei allem Trubel um Schwefeloxide und Scrubber rückt die vorgegebene Reduzierung von<br />
Stickoxid-Emissionen (NO x ) fast etwas in den Hintergrund. Eine geografische Ausdehnung<br />
ist nicht unwahrscheinlich. Die Technik ist verfügbar. Von Michael Meyer<br />
Wie für SOx gilt auch für NO x : Alternative<br />
Antriebsarten wie LNG,<br />
Wasserstoff, Methanol oder gar Batterien<br />
bieten großes bis sehr großes Einsparpotenzial.<br />
Doch wer nicht willens oder in<br />
der Lage ist, seinen Schiffsbetrieb komplett<br />
umzustellen und stattdessen auf traditionellen<br />
Kraftstoff setzt, muss auf die<br />
Ausrüstung achten.<br />
Die Anfang 2016 in Kraft getretene<br />
IMO-Regulierung fordert, dass alle<br />
Schiffe mit Kiellegung ab 2016 und einer<br />
Mindest-Motorleistung von 130 kW<br />
die Tier-III-Bestimmung von 80% weniger<br />
NO x -Emissionen erfüllen müssen.<br />
Zumindest, wenn das Schiff in einer entsprechenden<br />
Schutzzone (ECA) fährt.<br />
Bislang gibt es diese nur in Nordamerika,<br />
für Schiffe mit Kiellegung nach<br />
2010, und in der Ostsee mit Kiellegung<br />
nach 2021.<br />
Die in der Regel als passende Alternativen<br />
genannten Technologien zur NO x -<br />
Reduktion sind EGR und SCR: Exhaust<br />
Gas Recirculation und Selective Catalytic<br />
Reduction. Beides gilt als ausgereift.<br />
Die Regulierung stellt die Schifffahrt<br />
nicht prinzipiell vor große Schwierigkeiten,<br />
meinen Experten wie Fabian Kock,<br />
Head of Environmental Certification bei<br />
der Klassifikationsgesellschaft DNV GL:<br />
»Aus technologischer Perspektive ist das<br />
kein Problem. Die Technik ist seit Jahren<br />
in anderen Branchen erprobt.«<br />
Eine allgemeine Empfehlung für EGR<br />
oder SCR gibt es nicht. »Jeder Reeder<br />
muss das je nach Flotte entscheiden.<br />
Wichtig ist der Vergleich von Betriebskosten<br />
(OPEX), Kapitalkosten (CAPEX)<br />
und dem verfügbaren beziehungsweise<br />
nötigen Raum an Bord«, sagt Kock.<br />
Bei SCR – installiert vor oder nach dem<br />
Turbolader des Dieselmotors – muss Urea<br />
an Bord vorgehalten werden. Ein Urea-<br />
Wasser-Gemisch wird in den Abgas-<br />
Strom geleitet.<br />
Der Urea-Verbrauch liegt bei ungefähr<br />
5 bis 8% des Kraftstoffverbrauchs. Wenn<br />
der Preis in die Nähe des Diesel-Preises<br />
kommt – im Moment sind das ungefähr<br />
50% – können die Kosten um rund 2,5 bis<br />
4% steigen. Als Vorteil von SCR wird bei<br />
DNV GL unter anderem angeführt, dass<br />
Effizienz und nicht zuletzt die Lebensdauer<br />
der Maschine nicht wesentlich beeinträchtigt<br />
werden. Zudem werden keine<br />
Rückstände (Sludge) produziert und<br />
entsprechend müssen keine Abgabe-Vorschriften<br />
beachtet oder Aufbereitungsanlagen<br />
installiert werden.<br />
EGR-Systeme gelten als interne Systeme<br />
und nicht als Nachbehandlungssysteme.<br />
Ein Teil der Abgase wird gereinigt,<br />
gekühlt und wieder zurückgeleitet. Sie<br />
führen aber zu einem höheren Verbrauch,<br />
weil dem Motor Sauerstoff entzogen wird,<br />
um weniger Stickoxide entstehen zu lassen.<br />
Weniger Sauerstoff ist allerdings der<br />
Verbrennung abträglich. Bei DNV GL geht<br />
man von 2 bis 3% höherem Verbrauch aus.<br />
Auch ist die Sludge-Entsorgung notwendig.<br />
Zudem gebe es geringere Erfahrungswerte.<br />
Allerdings könnten EGR-Systeme<br />
unkomplizierter auf Schiffen verwendet<br />
werden, die mit Schweröl und Scrubber<br />
fahren, heißt es bei der Klassifikationsgesellschaft,<br />
der Platzbedarf sei kleiner, weil<br />
die Anlage größtenteils in den Motor integriert<br />
werde, und auch die OPEX geringer<br />
seien als bei SCR-Systemen.<br />
»Der Trend geht dahin, für Hauptmaschinen<br />
mit großen 2-Taktern eher EGR<br />
zu wählen und für Hilfsdiesel SCR. Das<br />
ist auch eine Platzfrage, SCR für Zweitakter<br />
sind sehr groß«, sagt Kock.<br />
Eine Empfehlung hat er jedoch parat.<br />
Lasse man das SCR-System nicht am<br />
Prüfstand zertifizieren, sondern erst nach<br />
Einbau an Bord, könnten Schwierigkeiten<br />
auftreten. »Einige Werften haben das<br />
gemacht. Viele wissen nicht, dass dann<br />
auch onboard-Messungen durchgeführt<br />
werden. Das ist aufwendig und es könnte<br />
passieren, dass man erst nach der Installation<br />
Mängel feststellt.«<br />
Wichtig könnte werden, dass Stickoxiden<br />
schon bald eine größere Bedeutung<br />
zukommt. Eines der wichtigsten Seegebiete<br />
könnte zu den bestehenden ECAs<br />
stoßen, meint Kock: »China arbeitet daran,<br />
es könnte bald die Einrichtung einer<br />
NO x -ECA bei der IMO beantragen.« n<br />
62<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Trend geht zu Hybrid-Scrubbern<br />
Abgasreinigungsanlagen können helfen, die IMO-Vorgaben zum<br />
Schwefeldioxid im Kraftstoff einzuhalten. Aus Umweltschutzgründen<br />
setzen viele Reedereien auf eine Hybrid-Technologie<br />
© Bilfinger<br />
Ab 2020 gilt bekanntlich weltweit ein<br />
Schwefelgrenzwert im Kraftstoff von<br />
0,5%. Nach Angaben des Verbands Deutscher<br />
Reeder (VDR) sind davon weltweit<br />
rund 50.000 Handelsschiffe betroffen.<br />
Entschwefelungsanlagen können hier<br />
helfen. Sie senken die Schwefeldioxidkonzentration<br />
im Abgas so deutlich wie<br />
beim Betrieb mit schwefelarmen Kraftstoffen<br />
wie Marinediesel oder LNG, die<br />
vergleichsweise teuer sind.<br />
Vor allem Nass-Abgaswäscher sind heute<br />
im Einsatz. Zur Reinigung wird Seeoder<br />
Frischwasser verwendet. Das Prinzip<br />
ist jedoch immer gleich. Abgase werden<br />
mit dem Wasser in Kontakt gebracht, um<br />
den Reinigungsprozess auszulösen.<br />
Beim sogenannten Open Loop Scrubber<br />
werden die Abgase durch die natürliche<br />
Alkalität des Seewassers im<br />
Durchlaufverfahren gewaschen und<br />
das Prozesswasser unter Einhaltung der<br />
IMO-Vorgaben wieder ins Meer geleitet.<br />
Das Closed-Loop-Verfahren ist ein geschlossener<br />
Kreislauf, bei dem zusätzlich<br />
Natriumhydroxid oder Magnesiumhydroxid<br />
zur Neutralisierung der Schwefelsäure<br />
eingesetzt wird. Das Prozesswasser<br />
wird aufbereitet und in einem Tank gespeichert.<br />
Hybrid Scrubber kombinieren<br />
das offene und geschlossene System. Sie<br />
sind damit vor allem für solche Gebiete<br />
geeignet, in denen Open-Loop-Systeme<br />
verboten sind.<br />
Scrubber zeichnen sich durch geringe<br />
Betriebskosten sowie hohe Umweltfreundlichkeit<br />
und Anlagenverfügbarkeit<br />
aus. Die Amortisation liegt zwischen<br />
zwölf Monaten und zweieinhalb Jahren.<br />
Bilfinger verfügt seit Jahrzehnten über<br />
Erfahrung in der Rauchgasentschwefelung.<br />
Inzwischen wurde das Know-how<br />
auf die Hochseeschifffahrt übertragen<br />
und verfahrenstechnisch an die maritimen<br />
Gegebenheiten sowie das zu reinigende<br />
Rauchgas angepasst. Das Unternehmen<br />
bietet sowohl Open-Loop- als<br />
auch Hybrid-Systeme für die Nachrüstung<br />
und Erstausstattung an. Aus Umweltschutzgründen<br />
geht der Trend eindeutig<br />
in Richtung Hybridtechnologie.<br />
Denn immer mehr Länder verbieten das<br />
Einleiten der belasteten Waschwasser in<br />
ihren Küstengebieten.<br />
Zu den Kunden gehört auch die Bremer<br />
Reederei Carl Büttner: 2016 baute<br />
Bilfinger in den Tanker »Aurelia« einen<br />
Multi-Stream-Scrubber mit Hybrid-System<br />
ein. Nach nur<br />
drei Monaten Testphase<br />
wurde die<br />
Wirksamkeit des<br />
Scrubbers mit dem<br />
»International Air<br />
Pollution Prevention<br />
Certificate« bestätigt.<br />
Das Auftragsvolumen<br />
für maritime Rauchgasreinigung<br />
wuchs bei Bilfinger auf mittlerweile<br />
mehr als 100 Mio. €. Insgesamt 70 Schiffe<br />
werden in den kommenden Jahren nachgerüstet.<br />
Um dem erwarteten Bedarf gerecht<br />
zu werden, werden aktuell Fertigungspartner<br />
in Asien aufgebaut.<br />
Das Geschäftsmodell von Bilfinger basiert<br />
auf dem Turn-Key-Konzept: Von der<br />
Entwicklung über die Fertigung bis zur<br />
Wartung bietet das Unternehmen alles<br />
aus einer Hand. So werden kostenintensive<br />
Schnittstellen reduziert. Zudem werden<br />
die Entschwefelungsanlagen »customized«<br />
konzipiert.<br />
Autoren: Karsten Knipper,<br />
Head of Maritime Solutions<br />
Andreas Breeger, Head of Sales Maritim<br />
Bilfinger Engineering & Technologies<br />
Entschwefelungsanlagen senken die Schwefeldioxidkonzentration<br />
im Abgas so deutlich wie beim Betrieb mit schwefelarmen<br />
Kraftstoffen (Marinediesel, LNG), die vergleichsweise teuer sind<br />
© Bilfinger<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 63
Tech-Hub<br />
HELMUT FISCHER GMBH<br />
Der neue »<strong>HANSA</strong> Tech-Hub«<br />
Ab sofort in jeder <strong>HANSA</strong>-Ausgabe unser neuer Service: Im »Tech-Hub« berichten wir<br />
über technologische Lösungen und Produkte aus allen Sparten der maritimen Industrie.<br />
Übersichtlich, umfassend, unabhängig.<br />
Sie schicken uns Ihre Unternehmensnachrichten, Personalien, Aufträge, Neuheiten<br />
an redaktion@hansa-online.de. Wir sichten, verarbeiten, veröffentlichen.<br />
Neue MMS Inspection Serie für Korrosionsschutz<br />
Das in Sindelfingen ansässige Messtechnik-Unternehmen<br />
Helmut Fischer hat eine neue MMS Inspection<br />
Serie auf den Markt gebracht. Die<br />
geräte sind auf Inspektionen im<br />
Korrosionsschutz zugeschnitten.<br />
Die Serie besteht aus einem Dreierset,<br />
abgedeckt werden damit<br />
Schichtdickenmessung, Überprüfung<br />
des Oberflächenprofils und<br />
die Ermittlung des Taupunkts.<br />
Nach Angaben des Unternehmens<br />
erfüllen die Geräte bezüglich der<br />
Staub- und Wasserresistenz die<br />
Wir freuen uns auf Ihre News!<br />
Schutzklasse IP65. Auf der Hannover Messe will die Helmut<br />
Fischer GmbH die Serie weiter am Markt etablieren.<br />
Man habe die Produkte auf eine<br />
leichte Handhabung getrimmt,<br />
etwa durch eine sichere Ein-Hand-<br />
Bedienung und ein kontraststarks,<br />
sich automatisch drehendes Display<br />
für jeden Blickwinkel, heißt<br />
es. Bei der Schichtdickenmessung<br />
kann das Modell MMS Inspection<br />
DFT High dem Hersteller zufolge<br />
automatisch die richtige Messemethode<br />
wählen.<br />
© Helmut Fischer<br />
LNG-UMBAU<br />
Hapag-Lloyd beauftragt Hamburger Ingenieurbüro<br />
Technolog Services hat den Zuschlag für die Konstruktion<br />
im Zusammenhang mit der weltweit ersten LNG-<br />
Umrüstung eines Großcontainerschiffes bekommen. Bereits<br />
in der Vorphase zur Umrüstung der »Sajir« von<br />
Hapag-Lloyd war Technolog in das Pilotprojekt mit technischen<br />
Beratungsleistungen eingebunden. Nun übernehmen<br />
die Hamburger auch die gesamte Umbaukonstruktion<br />
für die chinesische Hudong-Zhonghua Werftengruppe<br />
mit der ausführenden Reparaturwerft Huarun Dadong Dockyard<br />
(HRDD). Die »Sajir« werde als Demonstrator Vessel<br />
den Maßstab für künftige deartige Umrüstungen sein, so<br />
Technolog-Geschäftsführer Hans-Jürgen Voigt. Alle für die<br />
Klassifikationsgesellschaft DNV GL relevanten Zeichnungen,<br />
Dokumente und Zertifikate werden in Abstimmung<br />
mit dem Fleet Management von Hapag-Lloyd angefertigt.<br />
Die Vorfertigung des LNG-Tanks und kryogenen Gas-<br />
Komponenten sowie der spätere Schiffsumbau wird von<br />
einem Team von Technolog und Hapag-Lloyd überwacht.<br />
© Norsepower<br />
NORSEPOWER<br />
Approval für Flettner Rotoren<br />
Flettner-Rotoren von Norsepower<br />
sind als erster windbasierter Hilfsantrieb<br />
erstmals vom DNV GL zugelassen<br />
worden. Zwei dieser Rotoren sind auf einem<br />
Maersk-Tanker installiert. Die Typprüfung<br />
ist nach einer Designbewertung<br />
der 30 m hohen Norsepower-Rotorsegel erfolgt,<br />
die auf dem LR2-Tanker »Maersk Pelican«<br />
installiert sind. Die Zertifizierung<br />
bescheinigt dem System, in »allen Betriebssituationen«<br />
technisch sicher zu sein.<br />
Die Rotoren wurden bereits auf drei Schiffen<br />
installiert und haben inzwischen mehr<br />
als 35.000 Betriebsstunden erreicht. Dabei<br />
wurden bislang mehr als 4.500 t CO2 eingespart.<br />
Zudem liegt die nachgewiesene<br />
Kraftstoffeinsparung bei bis zu 20%. Die<br />
Zulassung gibt Reedern, Betreibern und<br />
Charterern eine gewisse Sicherheit bei Investitionen<br />
in die Rotorsegellösung.<br />
64<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Tech-Hub<br />
© Wärtsilä<br />
WÄRTSILÄ<br />
Hybrid-Mehrzweckschiff für die Antarktis<br />
Wärtsilä hat den Design-Auftrag für ein modernes Mehrzwecktransportschiff<br />
erhalten, das das norwegische Unternehmen Aker BioMarine bei CIMC Raffles in<br />
China bauen lässt. Der 20.300-dwt-Neubau ist 168 m lang, soll in der Antarktis eingesetzt<br />
werden und dort Nachschub und Flüssigkeiten transportieren sowie Produkte<br />
von Fischereifahrzeugen. Das Schiff wird den Polar Code der IMO erfüllen. Der finnische<br />
Technologiekonzern wird den Mehrzwecktransporter auch mit einem umfassenden<br />
Paket integrierter Antriebs- und Hybridlösungen zusammenstellen, um einen<br />
effizienten und umweltschonenden Betrieb zu gewährleisten. Dazu zählt der Viertaktmotor<br />
W31 von Wärtsilä sowie zwei W20-Motoren als Hilfsantriebe. Alle Motoren<br />
werden mit einem Nox-Reduzierer (NOR) der Finnen ausgestattet, um Stickoxidemissionen<br />
im Dieselbetrieb zu vermeiden. Der Neubau soll 2021 einsatzbereit sein.<br />
ABB<br />
Fähre spart 18 % Energie<br />
ABB ist es gelungen, mit seiner Lösung für Kühlungsoptimierung<br />
von Passagierschiffen 18% des<br />
Energieverbrauchs an Bord der Fähre »La Suprema«<br />
einzusparen. Das Ziel für die Optimierung der<br />
Kältemaschine lag urspünglich bei 10% Energieeinsparung.<br />
Die ersten Ergebnisse zeigen nun, dass der<br />
Stromverbrauch an Bord der »La Suprema« um 18%<br />
gesenkt werden kann. Damit kann die Reederei jeden<br />
Monat 70 MWh Strom einsparen, was einer jährlichen<br />
Einsparung von bis zu 77.000 € entspricht. Der<br />
Energieverbrauch wurde in Echtzeit über ein Online-Dashboard<br />
dargestellt, die Optimierung zeigte<br />
konsequent direkte Einsparungen.<br />
COATINGS<br />
Nippon Paint will wachsen<br />
Nippon Paint Marine will in neue Regionen vordringen<br />
und vorhandene Marktsegmente stärken. Der<br />
Nahe Osten rückt ins Blickfeld, in den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten wird ein Büro eröffnet. Seit der<br />
Gründung im Jahr 2016 haben Nippon Paint Marine<br />
(Europe) und ihre Tochter Nippon Paint Marine<br />
(Turkey) den Umsatz um mehr als ein Drittel steigern<br />
können. Großen Anteil daran hat das kraftstoffsparende<br />
Antifoulingprodukt A-LF Sea, insbesondere in<br />
den Segmenten LNG/LPG und Kreuzfahrtschiffe. Seit<br />
der Markteinführung der auf Hydrogelbasis basierenden<br />
reibungsarmen Beschichtung sind damit mehr als<br />
3.000 Schiffe versehen worden.<br />
NEU<br />
FAR-2xx8 Serie<br />
Neues von den Radar-Experten<br />
Fast Target Tracking<br />
S-Band auch als Solid State verfügbar<br />
Neues Antennendesign – und Technik<br />
Wide Screen kompatibel<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 65
Tech-Hub<br />
<strong>HANSA</strong> TECH-HUB<br />
PROPELLERS & GEARBOXES<br />
Finnøy invests in future product development<br />
Norway- based Finnøy Gear & Propeller have recently<br />
invested in a new high- performance CNC lathe<br />
machine in order to increase production capability and<br />
flexibility when it comes to customization of products.<br />
With 15 m turning length and 1.300 mm swing over bed,<br />
this machine is one of the longest lathes in Norway. The<br />
new Gurutzpe GLX 13.10.15 is designed and built to<br />
meet the most demanding machining needs, standing<br />
out for their robustness, precision and reliability. Jan<br />
Olof Karlsson, foreman of production, said: »In order<br />
to expand our capacity and to meet future customer requirements,<br />
we wish to invest in optimal manufacturing<br />
solutions. This lathe was successfully installed in fall<br />
2018 and is now fully operational – marking a significant<br />
step forward in correspondence with the company’s continuous<br />
development program in propeller systems and<br />
our intention to be a market leader in this field.«<br />
© Finnøy<br />
BALLAST WATER<br />
Optimarin gets O.K. to slash holding time by 24 hours<br />
Optimarin Ballast Systems (OBS) have gained approval<br />
from the United States Coast Guard (USCG)<br />
slashing their required holding time from 72 to just<br />
24 hours for all salinities. The certification ensures the<br />
systems are optimized for shortsea shipping routes in<br />
the US, as the time between ballast water treatment<br />
(BWT) and de-ballasting is cut dramatically. USCG requires<br />
a holding time post treatment for environmentally<br />
friendly UV systems. This is to ensure all cells are inactive<br />
before testing. However, with increased UV doses,<br />
such as those provided by OBS’ powerful 35 kW lamps,<br />
the holding time can be reduced, thus enabling greater<br />
vessel flexibility. »This is another endorsement of OBS by<br />
the USCG, which will itself be utilizing our techno logy<br />
in its new Offshore Patrol Cutter programme,« comments<br />
Optimarin CEO Tore Andersen. Systems with<br />
three day holding times are required to wait for that<br />
duration before discharging treated water at port. The<br />
efficacy of the 50-3,000 m3/h OBS, ensures short turnarounds.<br />
• Drahtseile • Tauwerk • Festmacher<br />
• CASAR Bordkranseile • Anschlagmittel<br />
• Prüflasttest bis 1.000 t<br />
• Segelmacherei • Taklerei • Montage<br />
Sein Einsatz ist<br />
unbezahlbar.<br />
Deshalb braucht<br />
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www.seenotretter.de<br />
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66<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong><br />
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Tech-Hub<br />
DANIAMANT<br />
New Inclinometer for tugboats<br />
The Danish marine safety equipment manufacturer<br />
Daniamant has launched its tugboat version of<br />
their Electronic Inclinometer named DanEI-300T.<br />
The new DanEI-300T is in principle identical to<br />
the standard version DanEI-300, which consists of<br />
a sensor unit and a display. The sensor includes an<br />
advanced gyro MEMS component, an advanced<br />
accelerometer MEMS component as well as a microcontroller.<br />
»And through complex algorithms,<br />
the so-called »6 degrees of freedom” (6 D-o-F) are<br />
all accurately calculated«, Daniamant stated. These<br />
data are sent from the sensor to the display unit,<br />
from which they can be retrieved either via serial or<br />
Ethernet (marine) interface and in standard NMEA<br />
format. The system is self-calibrating and the sensor<br />
does not require a special location, as position to<br />
the tugboat`s centerline is calculated automatically.<br />
© Daniamant<br />
RH MARINE<br />
Integration for navigation<br />
In order to give naval vessels more opportunities<br />
to fix their position, the Dutch company RH Marine<br />
has integrated an optical bearing device (OBD) in<br />
WECDIS, the digital chart system for military purposes.<br />
The optical bearings of objects, such as lighthouses<br />
and other landmarks, are automatically displayed<br />
on the digital chart. Also the system can send<br />
back data to the OBD, which makes it unique in the<br />
industry. »Objects that are important for navigation<br />
can also be embedded into the radar grid log, so that<br />
the radar can fix the ship’s position based on these<br />
fixed points«, RH Marine stated. »Both features<br />
make naval vessels less dependent on satellite navigation<br />
systems like GPS. Those systems can be distorted<br />
and are sometimes less accurate«, it was said.<br />
In addition and in order to improve the accuracy<br />
of position fixes, RH Marine has developed R95 Ellipse.<br />
This algorithm is said to calculate the most<br />
likely position of the ship with 95% accuracy, based<br />
on radar, GPS or OBD bearings. That position is displayed<br />
on the map in the form of an ellipse. »This<br />
ensures that the various departments or even ships<br />
know that they »are all talking about the same target,«<br />
said portfolio manager Marcel Vermeulen.<br />
RH Marine also extended its Voyage Planning Station<br />
(VPS), a 55 inch touchscreen that replaced the<br />
former paper chart, with new features. In addition<br />
to pointing, planning and calculating voyages and<br />
routes, photos and videos can now be added. These<br />
can be viewed with one click on an icon on the digital<br />
sea chart.<br />
Das konstruktive Klebeband für den Schiffbau<br />
Im Schiffbau müssen häufig verschiedene Werkstoffe, wie z.B.<br />
Glas und Metall in unterschiedlichen Formen miteinander<br />
verbunden werden. Zudem kommen designtechnische Aspekte<br />
und Gewichtseinsparungen zum Tragen.<br />
Das doppelseitige Acrylatschaum-Klebeband „Iguna“ bietet<br />
einige Vorteile gegenüber mechanischen Fügemethoden.<br />
IGUNA in verschiedenen<br />
Formen als Klebestanzteil<br />
IGUNA<br />
Acrylatschaum<br />
Klebeband<br />
IGUNA-Formstanzteil<br />
mit Anfasslasche<br />
Das leistungsfähigste Klebeband<br />
und seine Eigenschaften<br />
■ Dauerhafte und extrem starke Klebkraft (alterungsbeständig)<br />
■ Witterungsunabhängig, kälte- und hitzebeständig<br />
■ Keine Korrosion an den Verbindungstellen<br />
■ Abdichtend gegen Flüssigkeiten & Gase<br />
■ Ausgleich von Fügeteildynamiken<br />
■ Wasserfest und UV-beständig<br />
■ Resistent gegen Chemikalien<br />
■ Isolierende Eigenschaften<br />
■ Schwingungsdämpfend<br />
Krückemeyer GmbH<br />
Dortmunder Straße 4<br />
57234 Wilnsdorf<br />
Telefon: 02739/801-0<br />
info@krueckemeyer.de<br />
www.krueckemeyer.de<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 67
Offshore<br />
Marktkompass Offshore-Wind<br />
Der Chartermarkt für Offshore-Schiffe blickt insgesamt auf einen recht schwachen Winter 2018/19 mit weiterhin historisch niedrigem<br />
Ratenniveau zurück. Begründet durch das Überangebot in fast allen Segmenten bleibt bzw. erhöht sich der wirtschaftliche<br />
Druck gegenüber den Offshore-Reedern. Konsolidierungen, Insolvenzen und Aufgaben sind klare Indikatoren für die aktuelle Situation.<br />
Für das restliche Jahr <strong>2019</strong> und 2020 können dennoch leichte Ratensteigerungen erwartet werden, da zum einen der Öl- und Gasmarkt<br />
sich weiter erholt, aber auch der Offshore-Windmarkt weiter global wächst. Hoffnungsträger sind insbesondere der Fernöstliche<br />
Offshore-Windmarkt (Taiwan und Japan) sowie der US-amerikanische Markt, welche sich bedingt der europäischen Tonnage bedienen<br />
werden. Die <strong>HANSA</strong> veröffentlicht in Kooperation mit Global Renewables Shipbrokers GmbH (GRS) einen Marktbericht mit den<br />
wichtigsten Fakten zu Raten und neuen Entwicklungen.<br />
JACK-UP TONNAGE<br />
EUR<br />
140 k<br />
120 k<br />
100 k<br />
80 k<br />
60 k<br />
40 k<br />
20 k<br />
0 k<br />
Jack-up Charterratenniveau Okt 18/ Mrz 19<br />
Apr 18 - Sep 18<br />
Apr 18 - Sep 18<br />
Okt 18 - Mrz 19<br />
Okt 18 - Mrz 19<br />
-5,26%<br />
-15,38%<br />
-3,17%<br />
-5,26%<br />
max max min<br />
max<br />
1 Generation 2 Generation 3 Generation<br />
Schiffstyp / Segment Trend<br />
1. Generation<br />
2. Generation •<br />
3. Generation •<br />
•<br />
min<br />
»Rates remain under pressure« – So lässt sich die Situation der<br />
Jack-up-Reeder für das Jahr <strong>2019</strong> umschreiben. Auch wenn sich<br />
wachsende Aktivität in Fernost (Taiwan, Japan, China) abzeichnet,<br />
so wird diese Entwicklung sich nicht auf die derzeit niedrigen<br />
Tagesraten in Nord- und Ostsee auswirken, unter anderem<br />
auch ob der anstehenden Auslieferung von Schiffsneubauten. Darüber<br />
hinaus zeichnet sich im europäischen Raum eine geringere<br />
Aktivität für <strong>2019</strong> ab, sodass hier sich positiv auswirkende Impulse<br />
nicht erwartet werden.<br />
Während die dritte Generation von Errichterschiffen (Krankapazität<br />
>1000 t) weiterhin hauptsächlich im Installationsbereich<br />
tätig ist, bleibt die Nutzung von Jack-up-Schiffen für die Unterbringung<br />
von Personal der wichtigste Einsatzbereich der Jackups<br />
aus der ersten und zweiten Generation und nicht selbstangetriebene<br />
Tonnage.<br />
Zusammenfassend erwarten wir für Jack-ups <strong>2019</strong> ähnliche<br />
Ratenniveaus wie 2018.<br />
CREW TRANSFER VESSEL (CTV)<br />
Nachdem die hohe Nachfrage insbesondere nach CTVs mit einer<br />
Kapazität für 24Pax im letzten Sommer im Spot-Markt bei<br />
weitem nicht bedient werden konnte, scheint man daraus gelernt<br />
zu haben. Wir haben Anfragen für CTVs für die kommende Saison<br />
bereits deutlich früher erhalten, schon zum Ende des letzten<br />
Jahres. Daraus resultierend gibt es bereits jetzt so gut wie keine<br />
Verfügbarkeiten für CTVs mit einer Kapazität für 24Pax (über<br />
24 m LOA) für diese Saison mehr. Frühzeitig und meist langfristig<br />
sind die großen CTVs verchartert worden. Reeder freuen sich<br />
über die hohe Nachfrage und konnten zum Teil sehr hohe Charterraten<br />
erzielen (über 5,000 € pro Tag). Erwartet wird für den<br />
Sommer <strong>2019</strong> dennoch und weiterhin eine sehr hohe Nachfrage<br />
an 24-Pax-CTVs, die der Markt, wie auch schon im letzten Jahr,<br />
trotz einiger Neubauten und Umbauten nicht hergibt.<br />
Für CTVs mit einer Kapazität für 12Pax und mit einer Länge<br />
über alles von 21 m und größer wird dieses Jahr eine ähnliche<br />
gute Auslastung erwartet. Davon profitieren werden auch ab<br />
dem (Spät-)Sommer wieder die kleineren CTVs, die aufgrund der<br />
Nichtverfügbarkeiten der großen Einheiten im Spot-Markt ebenfalls<br />
sehr ordentliche Tagesraten einfahren und aufrufen dürften.<br />
EUR<br />
6k<br />
5k<br />
4k<br />
3k<br />
2k<br />
1k<br />
0k<br />
12h<br />
12 Pax, max<br />
12 Pax, min<br />
24 Pax, max<br />
24 Pax, min<br />
CTV Charterratenniveau Okt 18/ Mrz 19<br />
12 Pax, max<br />
12 Pax, min<br />
24 Pax, max<br />
24 Pax, min<br />
18-24m 24-32m 18-24m 24-32m<br />
12 Pax, max<br />
Schiffstyp / Segment 12h / € 24h / €<br />
12-18 m • •<br />
18-24 m • •<br />
24-32 m • •<br />
12 Pax, min<br />
24 Pax, max<br />
24 Pax, min<br />
12 Pax, max<br />
12 Pax, min<br />
24 Pax, max<br />
24 Pax, min<br />
24h<br />
68<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Offshore<br />
DIVE SUPPORT VESSEL/DP2 (DSV)<br />
EUR<br />
40 k<br />
35 k<br />
30 k<br />
25 k<br />
20 k<br />
15 k<br />
10 k<br />
5 k<br />
0 k<br />
Charterrate<br />
Short-Term<br />
Long-Term<br />
DSV Charterratenniveau Okt 18/ Mrz 19<br />
-27.78%<br />
-27,78%<br />
max<br />
0.00%<br />
Trend<br />
•<br />
0.00%<br />
Okt 18 - Mrz 19<br />
Apr 18 - Sep 18<br />
min<br />
Traditionell finden im Offshore-Geschäft die meisten Installationsund<br />
Wartungskampagnen aus Wettergründen über die Sommermonate<br />
statt. So ist es nicht verwunderlich, dass wir auch in den<br />
vergangenen Monaten weniger Abschlüsse im Bereich der DP2-<br />
Schiffe verzeichnen konnten im Vergleich zum letzten Sommer.<br />
Langfristig gehen wir von einer deutlichen Verbesserung der Raten<br />
für DP2-Schiffe aus, da das Öl- und Gasgeschäft langsam wieder<br />
in Schwung kommt und für einige Nachfrage an Schiffstonnage<br />
sorgt, die in den vergangenen Jahren eher ausgeblieben ist.<br />
Ende 2018 wurden zwei DP2-Construction-Vessel-Neubauten<br />
für die Reederei Topaz Marine in Norwegen abgeliefert und direkt<br />
für den Einsatz im Offshore-Windmarkt verchartert.<br />
Neben den mittlerweile etablierten Märkten in der Nord- und<br />
Ostsee erwarten wir für die kommenden Jahre, dass sich auch Taiwan<br />
und die Vereinigten Staaten erste Schiffe für Offshore-Wind-<br />
Projekte sichern werden. Zumindest spricht eine hohe Tender-Aktivität<br />
dafür, dass sich dort Märkte für DP2-Schiffe öffnen könnten.<br />
SERVICE OPERATION VESSEL | WALK-2-WORK TONNAGE<br />
Nach einer Wintersaison 2018/<strong>2019</strong>, die von einem starken Angebot<br />
geprägt war und mit entsprechend niedrigen Tagesraten<br />
einherging, zeichnet sich für <strong>2019</strong> eine Kehrtwende im W2W-<br />
Markt ab. Das Bestreben vieler Eigner, die Auslastung der Schiffe<br />
über den Winter trotz geringer Nachfrage konstant hoch zu halten,<br />
hat die Tagesraten über die Monate Oktober 2018 bis März<br />
<strong>2019</strong> signifikant gedrückt.<br />
Für das Frühjahr und den Sommer <strong>2019</strong> lässt sich allerdings ein<br />
gegenläufiger Trend beobachten. Eine steigende Nachfrage aus<br />
dem Öl- und Gassegment lässt besonders Schiffe mit hoher Anzahl<br />
an Kojen (>70 POB), SPS Klassifizierung, überdurchschnittlicher<br />
LOA (>100 m), großen Offshore-Kranen (>100 t) und permanent<br />
installierten Gangways wieder in den Fokus der fossilen<br />
Offshore-Branche rücken.<br />
Dies führt dazu, dass angebotene Tagesraten für die Monate<br />
Mai bis September <strong>2019</strong> vermutlich deutlich über dem Vorjahresniveau<br />
liegen werden. Besonders Schiffe mit hohen Schlafkapazitäten<br />
von über 80 POB werden frequentiert angefragt und,<br />
je nach Schiffsstandard und Charterdauer, für 30-40.000 € angeboten.<br />
Tonnage von höchstem Standard, die ursprünglich für<br />
den Öl- und Gasmarkt geordert wurde, wird mit über 50.000 €<br />
angeboten und von sogenannten »Oil Majors« entsprechend eingechartert<br />
werden.<br />
Eine weiterhin stabile Nachfrage aus dem Bereich der erneuerbaren<br />
Energien und die steigende Nachfrage aus dem Öl- und<br />
Gasmarkt, werden zumindest in der Hauptsaison <strong>2019</strong> dazu<br />
führen, dass sich die Anforderungen der Charterer dem Markt<br />
EUR<br />
40 k<br />
35 k<br />
30 k<br />
25 k<br />
20 k<br />
15 k<br />
10 k<br />
5 k<br />
0 k<br />
SOV/W2W Charterratenniveau Okt18/ Mrz 19<br />
-19.44%<br />
max<br />
0.00%<br />
Charterrate<br />
Short-Term<br />
Long-Term<br />
Okt 18 - Mrz 19<br />
Apr 18 - Sep 18<br />
anpassen werden und explizit kürzere Kampagnen von unter<br />
30 Tagen durchgeführt werden, um der zunehmenden Nachfrage<br />
nach der Verfügbarkeit von Schiffen gerecht werden zu<br />
können.<br />
Zusammenfassend ist eine deutliche Erholung der Raten durch<br />
die erhöhte Nachfrage im Öl- und Gasmarkt sowie eine stabile<br />
Nachfrage aus dem Offshore-Wind-Bereich zu erkennen.<br />
min<br />
•<br />
•<br />
Trend<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 69
HÄFEN | Ports<br />
IHATEC geht in die<br />
dritte Runde<br />
Um neue Technik für die<br />
Hafenwirtschaft zu entwickeln,<br />
hat sich in Deutschland die<br />
Forschungsinitiative IHATEC<br />
(Innovative Hafentechnologie)<br />
bewährt. Am Jahresbeginn wurde<br />
ein dritter Förderaufruf gestartet.<br />
Von Thomas Wägener<br />
Unternehmen in der Hafentechnologie, die auf<br />
neue, innovative Technik setzen, werden vom<br />
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
(BMVI) seit 2016 bei ihrem Vorhaben finanziell<br />
unterstützt. Da das IHATEC-Projekt bisher<br />
seine Wirkung nicht verfehlt hat, wurde zu Beginn<br />
dieses Jahres ein dritter Förderaufruf gestartet. Ab<br />
2021 stehen weitere 64 Mio. € zur Verfügung. Mit der<br />
Umsetzung der ersten beiden Aufrufe hat das Bundesverkehrsministerium<br />
nach eigenen Angaben insgesamt<br />
35 Projekte mit 126 Partnern und 52,5 Mio. €<br />
unterstützt. Die geförderten Projekte in deutschen<br />
See-, aber auch Binnenhäfen haben die Schwerpunkte<br />
»Umschlag«, »Transport«, »Infrastruktur«, »Umwelt«<br />
und »Sicherheit«.<br />
Straddle Carrier zu automatisieren<br />
ist Gegenstand des Projekts »STRADegy«<br />
© Kalmar<br />
Höherer Automatisierungsgrad als Ziel<br />
Beim »Umschlag« geht es vor allem um neue Technologien,<br />
Automatisierung und Digitalisierung. Es<br />
gilt, die wasserseitige Umschlagleistung der Anlagen<br />
zu steigern, zudem stehen die terminalinternen<br />
Umschlagprozesse im Lagerbereich ebenso im Fokus<br />
wie Umschlaglösungen für die Verkehrsträger<br />
im Hinterland.<br />
Das mit Abstand größte Volumen hat das Projekt<br />
»STRADegy«, mit fast 19 Mio. €. Der Förderanteil<br />
des BMVI liegt bei 51%. In dem Projekt geht es<br />
darum, den automatischen Containerumschlag unter<br />
Einsatz von Straddle Carriern zu erforschen und<br />
zu evaluieren. Das gemeinsame Ziel der Partner Eurogate<br />
als Verbundkoordinator und des Bremer Instituts<br />
für Produktion und Logistik (BIBA) ist es, eine<br />
Vorreiterrolle in der Automatisierung von Hafenumschlagprozessen<br />
einzunehmen. Für die Untersuchung<br />
wird im Container Terminal Wilhelmshaven<br />
(CTW) eine Pilotanlage errichtet, mit der alle relevanten<br />
Umschlagprozesse betrachtet werden können.<br />
Kern ist eine Kombination aus einer Simulation der<br />
Prozessabläufe und einer Computer-Emulation. Das<br />
fast dreijährige Projekt läuft noch bis Februar 2020.<br />
Jüngst wurde ein Förderbescheid für das Projekt<br />
»UniPort 4.0« erteilt, auch hier geht es um digitale<br />
Lösungen für die Umschlagtechnologie. Beteiligt<br />
sind Brunsbüttel Ports, Hansaport Hafenbetriebsgesellschaft,<br />
Seehafen Wismar, Rockstocker Fracht- und<br />
Fischereihafen, das Fraunhofer IGD, die Fachhoch-<br />
70<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
HÄFEN | Ports<br />
schule Westküste und das Hafen-Softwareentwicklungsunternehmen<br />
Inplan.<br />
Externer Projektkoordinator ist CPL Competence<br />
in Ports und Logistics aus Lübeck.<br />
Mit etwas mehr als 4 Mio. € Gesamtbudget<br />
sei »UniPort 4.0« eines der größten geförderten<br />
IHATEC-Projekte, heißt es.<br />
Beim Schwerpunkt »Transport« sollen<br />
Schnittstellen im Hafen selbst aber auch<br />
im Hinterland mit Hilfe der Digitalisierung<br />
aufeinander abgestimmt werden,<br />
um Geschwindigkeit und Effizienz der<br />
Transportströme zu erhöhen.<br />
Ein Projekt, das in diese Kategorie einzuordnen<br />
ist, nennt sich »EMP 4.0 – Export<br />
Management Plattform 4.0«. Dakosy<br />
als Verbundkoordinator sowie die Projektpartner<br />
Kühne + Nagel und DB Cargo<br />
wollen im Sinne der Logistik 4.0 eine<br />
ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination,<br />
Durchführung, und Kontrolle<br />
der gesamten Transportkette erreichen.<br />
Bis März 2021 soll eine Plattform als internetfähige<br />
Cloud entwickelt werden,<br />
die die für den Transport relevanten Informationen<br />
an zentraler Stelle zur Verfügung<br />
stellt. Dadurch soll sich die Planungssicherheit<br />
erhöhen. Die Hälfte der<br />
Kosten von rund 3,4 Mio. € wird durch<br />
die IHATEC-Förderung getragen.<br />
Einen Fokus auf die »Infrastruktur«<br />
legen die Unternehmen Dr. Hesse und<br />
Partner Ingenieure als Gesamtkoordinator<br />
sowie WKC Hamburg, Leibniz Universität<br />
Hannover – Geodätisches Institut,<br />
Fraunhofer IGP und Niedersachsen<br />
Ports (NPorts) bei ihrem Projekt »3D Hydro<br />
Mapper«. Sie wollen eine weitestgehend<br />
automatisierte, qualitätsgesicherte<br />
und reproduzierbare Über-und Unterwasser-3D-Aufnahme<br />
und Schadenserkennung<br />
von Hafenanlagen mittels eines<br />
hybriden Multi-Sensorsystems erreichen.<br />
Sowohl die Digitalisierung der Bauwerkerfassung<br />
als auch die Beschleunigung<br />
von Umschlagprozessen durch verringerte<br />
Ausfallzeiten von Hafenanlagen ist<br />
das Ziel. Das Projekt, für das 2,44 Mio. €<br />
aufgewendet werden sollen, ist Ende<br />
2018 angelaufen und soll im November<br />
2021 beendet werden. Fast drei Viertel<br />
der Projektkosten werden durch den Förderanteil<br />
des BMVI getragen.<br />
Der Umwelt-Aspekt ist beim Hafen<br />
der Zukunft ein zentraler Bestandteil.<br />
Neuartige Energiekonzepte, die Nutzung<br />
alternativer Energiequellen, die<br />
Umstellung der Fahrzeugflotten auf<br />
elektromobile Lösungen oder die Einsparung<br />
von Verkehren sind signifikante<br />
Beispiele.<br />
Die »Umwelt« ist auch der Hauptfaktor<br />
beim Projekt »Zero Emission Terminal<br />
Tractor« (ZETT) des Verbundkoordinators<br />
Konecranes mit den Projektpartnern<br />
BMZ, ika-RWTH Aachen und CTA-<br />
HHLA. Zusätzlich dienen die Firmen<br />
REFU, NMT sowie DCH als assoziierte<br />
Partner. Es soll eine Systemlösung für den<br />
batterie-elektrischen innerbetrieblichen<br />
Transport entwickelt werden, mit der Umweltvorteile<br />
mittelfristig zu wirtschaftlichen<br />
Konditionen erzielt werden können.<br />
Im Blickpunkt stehen dabei der batterieelektrische<br />
Antriebsstrang des Fahrzeugs<br />
und die erforderliche Ladetechnologie.<br />
56% des Projektvolumens von 3,4 Mio. €<br />
kommen aus der IHATEC-Förderung.<br />
Neue Bedrohung Cyberangriffe<br />
Abstract: Third round for German IHATEC<br />
Beim Projekt »ZETT« steht der<br />
umweltschonende Betrieb der Terminal-<br />
Traktoren im Fokus<br />
Wie Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit<br />
gezeigt haben, etwa der Angriff auf<br />
den Maersk-Konzern 2017, können Häfen<br />
auch bei Cyber-Kriminalität zu Zielobjekten<br />
werden. Neben kriminellen Handlungen<br />
und terroristischen Anschlägen können<br />
aber auch Naturkatastrophen oder<br />
schwere Unglücksfälle Betriebsstörungen<br />
oder Systemfehler hervorrufen.<br />
Die »Sicherheit« steht beim Projekt<br />
»SecProPort« ganz oben auf der Prioritätenliste,<br />
das sich mit skalierbaren Sicherheitsarchitekturen<br />
für die Geschäftsprozesse<br />
in deutschen Häfen befasst. Als<br />
Koordinator agiert dbh Logistics, die<br />
Reederei Hapag-Lloyd, die BLG Logistics<br />
Group, der Duisburger Hafen, die Universität<br />
Bremen, das Deutsche Forschungszentrum<br />
für Künstliche Intelligenz, das<br />
Institut für Seeverkehrswirtschaft und<br />
Logistik (ISL) sowie datenschutz cert stehen<br />
als Partner zur Seite.<br />
Bestreben ist es, eine Sicherheitsarchitektur<br />
für den Hafenkommunikationsverbund<br />
(HKV) auf Basis einer Prozess- und<br />
Bedrohungsanalyse zu entwickeln. Diese<br />
Sicherheitsarchitektur soll Resilienzanforderungen<br />
erfüllen, sodass das Gesamtsystem<br />
auch bei einem Angriff weiter arbeitet.<br />
In SecProPort werden systematisch<br />
die erforderlichen Hafenprozesse und<br />
ihre jeweiligen Sicherheitsanforderungen<br />
bei den beteiligten Partnern aufgenommen.<br />
Aus diesen Ergebnissen wird<br />
die IT-Sicherheitsarchitektur entwickelt,<br />
aus der wiederum die Resilienzmechanismen<br />
abgeleitet werden, um mit Cyberangriffen<br />
effizient umgehen zu können.<br />
Ferner sollen Überlegungen angestellt<br />
werden, wie die Sicherheitsarchitektur in<br />
die Prozesse eingebunden werden kann.<br />
Dreiviertel der Kosten in Höhe von rund<br />
3,5 Mio. € werden durch den Förderanteil<br />
des Bundesverkehrsministeriums abgedeckt.<br />
Gestartet im November 2018 läuft<br />
das Projekt noch bis Oktober 2021. n<br />
In order to develop new technologies for the port industry, the German research initiative<br />
IHATEC (innovative port technologies) has proved its worth. Companies working<br />
in port technology which rely on new, innovative technology have received financial<br />
support from the Federal Ministry of Transport and Digital Infrastructure (BMVI)<br />
for their project since 2016. Now a third call has been launched at the beginning of this<br />
year. As from 2021, another 64 mill. € will be available. With the implementation of the<br />
first two calls BMVI has supported 35 projects with 126 partners and spent 52.5 mill. €<br />
altogether. The projects funded focus on »transshipment«, »transport«, »infrastructure«,<br />
»environment« and »security«. Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
©BMVI<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 71
HÄFEN | Ports<br />
Effizienter in der Revierfahrt<br />
© Wägener<br />
Mit einer neuen digitalen Anwendung will ein Hamburger Unternehmen für Reeder,<br />
Terminals und Dienstleister Schiffsanläufe effizienter gestalten. Der Maritime Digital<br />
Assistant schließt eine Lücke in der elektronischen Datenkette, schreibt Krischan Förster<br />
Die Digitalisierung hat längst Einzug<br />
in die Schifffahrt gehalten. Reeder,<br />
Verlader und auch Terminalbetreiber<br />
durchleuchten zunehmend die Transportketten,<br />
um den Zustand der Schiffe<br />
ebenso wie die Reisedaten und damit<br />
den Weg der Ladung nahezu in Echtzeit<br />
zu verfolgen. Doch gerade in der Revierfahrt,<br />
den letzten Meilen im Hafenanlauf,<br />
wie auch im Shortsea-Verkehr besteht offenbar<br />
noch riesiger Handlungsbedarf.<br />
Dort fließen die Informationen nur<br />
spärlich und zäh, viele Abläufe seien bis<br />
heute ziemlich archaisch organisiert, sagt<br />
Thorsten Schütt, Mitbegründer des Unternehmens<br />
Sleipner. »Das führt zu Intransparenz,<br />
geht zu Lasten der Effizienz<br />
und kostet somit viel Geld«, sagt Schütt.<br />
Datentechnisch betrachtet sei dies oft<br />
noch ein »schwarzes Loch«. Man wisse<br />
heute nicht viel mehr, als dass ein Schiff<br />
die Revierfahrt beginne und wann es ungefähr<br />
am Terminal eintreffen werde.<br />
Sleipner hat daher jetzt den Maritime<br />
Digital Assistant entwickelt, eine Cloudbasierte<br />
Anwendung, die Abhilfe schaffen<br />
soll. Die Idee: Die App verknüpft die<br />
AIS-Daten des Schiffes mit allen relevanten<br />
Ereignissen während eines Hafenanlaufs<br />
einschließlich einer automatisieren<br />
Auftragsvergabe und -abwicklung durch<br />
Dienstleister wie Schlepper, Lotsen, Festmacher<br />
oder Bunker-, Wasser- und Proviantlieferanten.<br />
Somit werde minutiös festgehalten,<br />
wann und was genau mit dem<br />
Schiff passiere. Alle Beteiligten seien miteinander<br />
vernetzt und könnten ihrerseits<br />
die betriebsinternen Abläufe besser planen.<br />
»Es profitieren also alle Seiten davon.«<br />
Mit dem MDA könne die »letzte Meile«<br />
effizienter, verlässlicher und günstiger<br />
abgewickelt werden, versprechen die<br />
MDA-Entwickler. Zu ihnen gehört mit<br />
Thomas Tihl einer der Gründer der AIS-<br />
Anwendung Vesseltracker. »Wir können<br />
auch Alarmfunktionen, etwa bei Verspätungen,<br />
oder Regeln hinterlegen, was im<br />
Falle eines bestimmten Ereignisses aus-<br />
© Sleipner<br />
Making port calls more efficient<br />
With a new digital application, Hamburg-based<br />
Sleipner promises to make<br />
port calls more efficient for shipowners,<br />
terminals and service providers.<br />
The Maritime Digital Assistant<br />
(MDA) links the vessel’s AIS data<br />
with all relevant events, including<br />
automated order placement and processing<br />
by service providers such as<br />
tugboats, pilots, mooring services or<br />
bunker, water and food suppliers. On<br />
the other hand, all parties involved<br />
can better plan their own operations.<br />
Further information:<br />
redaktion@hansa-online.de<br />
72<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
HÄFEN | Ports<br />
gelöst werden soll.« Ebenso könnten »bevorzugte«<br />
Dienstleister oder Lieferanten<br />
im System hinterlegt werden, die mit ihren<br />
IT-Systemen über Schnittstellen in<br />
den MDA integriert werden können.<br />
Kein Papierkram, kein Fax, keine vergeblichen<br />
Anrufe und keine Missverständnisse<br />
mehr – stattdessen werden alle<br />
Interaktionen zwischen Schiff und Land<br />
weitestgehend automatisiert, vereinfacht<br />
und beschleunigt, so verspricht es der Anbieter<br />
Sleipner. Und damit gingen unmittelbar<br />
eine höhere Flexibilität, zum Beispiel<br />
bei der Personalplanung, und eine<br />
Kostenersparnis einher. Die App könne<br />
den klassischen Hafenagenten unterstützen<br />
oder sogar ersetzen, sagt Schütt. Dazu<br />
sei es nicht nur ein Planungstool, sondern<br />
erlaube auch Überprüfung von abgerechneten<br />
Aufträgen und sogar die Rechnungsstellung.<br />
Die vorhandenen Daten<br />
könnten von den Beteiligten zudem für<br />
aussagekräftige Analysen genutzt werden,<br />
um Betriebsabläufe zu verbessern. »Das<br />
ist etwas, was es bislang gar nicht auf dem<br />
Markt gibt«, sagt Schütt.<br />
Der Maritime Digital Assistant steht<br />
jetzt – nach gut einem dreiviertel Jahr<br />
Vorarbeit – vor dem Verkaufsstart.<br />
Hamburg wurde als Pilothafen für die<br />
Programmierung der Anwendung ausgewählt.<br />
Bei den Elbe-Lotsen und einigen<br />
Schlepp-Reedereien sei das Interesse<br />
groß. »Unser System kann aber auf jeden<br />
anderen Standort übertragen und beliebig<br />
in der Größe skaliert werden«, sagt<br />
Tihl. Gerade kleinere und mittlere oder<br />
sehr abgelegene Häfen böten das größte<br />
Potenzial, weil sie in ihrer digitalen Vernetzung<br />
vermutlich noch nicht soweit seien<br />
wie die Großhäfen der Nordrange.<br />
Als potenzielle Kunden hat Sleipner vor<br />
allem Reeder/Operator in der Tank- und<br />
Bulk-Schifffahrt ausgemacht, daneben<br />
natürlich alle involvierten Dienstleister<br />
und auch Hafen- und Terminalbetreiber.<br />
Investitionen in die Hardware sind nicht<br />
erforderlich, lediglich Schnittstellen müssen<br />
gegebenenfalls eingerichtet werden.<br />
Gedacht ist bei Sleipner an ein »Abonnement-Modell«,<br />
dessen monatlicher<br />
Preis von dem Umfang der Leistungen abhängt.<br />
Ein Startpreis von etwa 200 € wäre<br />
zum Beispiel fällig, wenn die Basisfunktionalitäten<br />
(AIS, Bestelldaten, Updates)<br />
ausreichen. Performance-Analysen sowie<br />
Abrechnungsmodule (Invoicing) wären<br />
eher Teil von Prämium-Paketen. n<br />
© Sleipner<br />
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UND SICHERHEIT AN BORD<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 73
HÄFEN | Ports<br />
Das Warten an der Elbe hat ein Ende<br />
Rund 17 Jahre hat es gedauert, jetzt wurden die ersten Aufträge für die Elbvertiefung<br />
vergeben. Die Zuschläge gingen an verschiedene Anbieter, auch aus Deutschland<br />
In Brunsbüttel wird bereits für die<br />
Fahrrinnenanpassung gearbeitet<br />
Das Aktionsbündnis aus BUND, NABU<br />
und WWF hat zwar gegen das grüne<br />
Licht vom Bundesverwaltungsgericht erneut<br />
Klage eingereicht. Allerdings wurde<br />
bewusst auf einen Eilantrag für einen<br />
Baustopp verzichtet. Für Jörg Osterwald,<br />
Leiter der Geschäftsstelle »Fahrrinnenanpassung«<br />
bei der Wasserstraßen- und<br />
Schifffahrtsverwaltung (WSV), ist damit<br />
klar, dass die Elbvertiefung nicht mehr<br />
verhindert wird. Allerdings, so wurde bereits<br />
hervorgehoben, könnten weitere Verzögerungen<br />
drohen, wenn erneut Mängel<br />
an der Planergänzung auftauchen sollten.<br />
Die behördliche Maschinerie zur Auftragsvergabe<br />
ist davon unberührt in Gang<br />
gesetzt worden. Es wird sogar schon gearbeitet.<br />
Zunächst gilt es, sogeannte Unterwasserablagerungsflächen<br />
(UWA) zu<br />
errichten, die Auswirkungen der Fahrrinnenanpassung<br />
auf Strömungen und Wasserstände<br />
minimieren sollen. Dort sollen<br />
auch die auszubaggernden Sedimente aus<br />
der Fahrrinnenanpassung untergebracht<br />
werden.<br />
»Die ersten Aufträge wurden jetzt planmäßig<br />
erteilt. Das ist ein gutes Startsignal«,<br />
sagt Hans-Heinrich Witte, Präsident<br />
der Generaldirektion Wasserstraßen und<br />
Schifffahrt (GDWS) in Bonn. Weitere Aufträge<br />
befänden sich im Vergabeverfahren.<br />
Nach der Unterwasserablagerungsfläche<br />
(UWA) »Brokdorf« hat auch der Bau<br />
der zweiten UWA Medemrinne begonnen.<br />
Bislang haben die belgische Gruppe Jan<br />
de Nul, die Bietergemeinschaft Van den<br />
Herik aus Kleve und Heuvelman Ibis aus<br />
Leer Aufträge erhalten.<br />
Bei der »Medemrinne« kommt die Bietergemeinschaft<br />
Van den Herik aus Kleve<br />
zum Zug. Kostenpunkt für den Bund:<br />
9,5 Mio. €. Gebaut wird nach Angaben<br />
der WSV ein sogenannter Initialdamm,<br />
ein zentraler Damm innerhalb der zukünftigen<br />
Ablagerungsfläche, mit einer<br />
Länge von ca. 2.100 m. Über 200.000 t<br />
Steingemisch werden dafür benötigt.<br />
Nach der Fertigstellung des Dammes<br />
soll das anfallende Baggergut beidseitig<br />
auf die über 560 ha verteilt werden. Das<br />
Gebiet hat ein Volumen von 12,4 Mio. m³.<br />
Stromlenkung im Fokus<br />
Das Unternehmen Heuvelman Ibis aus<br />
Leer ist mit einer zweiten Strombaumaßnahme<br />
betraut worden, der UWA »Brokdorf«.<br />
Hier wird ein Steindamm für eine<br />
Ablagerungsfläche in der Größe von 24 ha<br />
errichtet. Diese Fläche wird 670.000 m³<br />
des später anfallenden Baggermaterials<br />
aus der Verbreiterung und Vertiefung<br />
aufnehmen. Für den rund 1.700 m langen<br />
Damm werden insgesamt 113.000 t<br />
© Brunsbüttel Ports<br />
Abstract: Waiting on the Elbe has<br />
come to an end<br />
It took about 17 years, now the first orders<br />
for the Elbe deepening have actually<br />
been awarded. The »bureaucratical<br />
machinery« for awarding contracts<br />
has already been set in motion. The<br />
project is even in progress. After works<br />
started for the Brokdorf Underwater<br />
Storage Area (UWA), the construction<br />
of the second UWA Medem channel<br />
has begun, too.<br />
Further information: redaktion@<br />
hansa-online.de<br />
74<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
HÄFEN | Ports<br />
Steine aus Norwegen in der Größe von<br />
1 mm bis 20 cm verbaut. In Brunsbüttel<br />
werden als vorbereitende Maßnahmen<br />
die Randeinfassungen der UWA<br />
»Brokdorf« hergestellt. Bereits seit Anfang<br />
Februar erreichen den Brunsbütteler<br />
Elbehafen Baustoffe des Unternehmens<br />
Mibau per Schiff. Sie werden mit<br />
Radladern und Förderbandanlagen auf<br />
Klappschuten verladen, die das Material<br />
zum Baufeld »Brokdorf« transportieren.<br />
Der Auftrag für die Unterwasserablagerungsfläche<br />
»Neufelder Sand« ging<br />
an Jan de Nul aus Hofstade-Aaalst. Die<br />
Baukosten betragen rund 25 Mio. €. Die<br />
»UWA Neufelder Sand« ist ebenfalls Bestandteil<br />
des »Integrierten Strombaukonzepts«.<br />
Die westlich von Brunsbüttel gelegene<br />
UWA »Neufelder Sand« ist insgesamt<br />
ca. 6.700 m lang und dient vor allem der<br />
Stromlenkung. Auf der Fläche werden zukünftig<br />
rund 9,5 Mio. m³ der später anfallenden<br />
Baggermengen gelagert.<br />
»Es ist kein Moment des Jubelns,<br />
sondern ein Moment,<br />
sich besonders anzustrengen«<br />
Jörg Osterwald, Leiter der Geschäftsstelle»<br />
Fahrrinnenanpassung« bei der Wasserstraßenund<br />
Schifffahrtsverwaltung (WSV)<br />
Laut WSV ist der Beginn der Nassbaggerarbeiten<br />
für die Verbreiterung und<br />
Vertiefung für das zweite Quartal dieses<br />
Jahres vorgesehen. So hofft das niederländische<br />
Baggerunternehmen Boskalis<br />
auf den Zuschlag für ein 200 Mio. €<br />
schweres Auftragspaket, nachdem es bei<br />
der Ausschreibung nach eigenen Angaben<br />
das günstigste Angebot abgegeben hatte.<br />
Katrin Graeser, Sachbereichsleiterin<br />
Neubau beim WSA Hamburg, betonte<br />
jüngst anlässlich der Entwicklung, dass<br />
nur bestimmte Baggerverfahren angewendet<br />
dürften, um das Problem des<br />
Sauerstoffgehalts der Elbe nicht zu verschärfen.<br />
Auch gelte es, die mausernde<br />
Brandgans zu beachten sowie die Finte,<br />
die von April bis Juni zwischen der<br />
Schwingemündung und dem Mühlenberger<br />
Loch laicht. Deswegen besteht gemäß<br />
dem Planfeststellungsbeschluss aus<br />
dem Jahr 2012 in der Zeit vom 15. April<br />
bis zum 30. Juni für den Ausbau ein Hopperbaggerverbot,<br />
das gemäß eines Ergänzungsbeschlusses<br />
aus dem Jahr 2016 seither<br />
auf das Wasserinjektionsverfahren<br />
(WI-Verfahren) ausgeweitet wurde.<br />
Dies gelte im selben Zeitraum auch für<br />
Unterhaltungsbaggerungen durch Hopperbagger<br />
und könne nur dann aufgehoben<br />
werden, wenn nachweislich kein<br />
Laichgeschehen stattfinde. »Es ist uns<br />
bewusst, das genau geschaut werden<br />
wird, was wir machen«, so Graeser. In<br />
Hamburg überwog die Freude, dass man<br />
nun endlich beginnen kann. Osterwald<br />
Die Umsetzung der Fahrrinnenanpassung hat begonnen,<br />
hier geht es um die Unterwasserablagerungsfläche »Brokdorf«<br />
will aber nicht in Euphorie verfallen:<br />
»Es ist kein Moment des Jubelns, sondern<br />
ein Moment, sich besonders anzustrengen.«<br />
Projekt in vier Akten<br />
Seit 2002 wird an der neunten Erweiterung<br />
der Elbfahrrinne geplant. Das Projekt besteht<br />
aus vier Teilen: Neben dem Ausbaggern<br />
der Elbe sind das der Bau einer<br />
Uferbefestigung auf der Ostseite des Köhlbrands,<br />
die Verlegung der Richtfeuerlinie<br />
Blankenese aufgrund der Verbreiterung<br />
der Begegnungsbox sowie die Erneuerung<br />
eines Dükers zwischen dem Falkensteiner<br />
Ufer und der Elbinsel Neßsand. Außerdem<br />
gibt es insgesamt 16 Ausgleichsmaßnahmen.<br />
Ein besonders wichtiger Bestandteil<br />
ist die Begegnungsbox zwischen Blankenese<br />
und Wedel. Für sie ist der Baustart<br />
für das dritte Quartal <strong>2019</strong> vorgesehen.<br />
Bis Jahresende soll die Fahrrinne dort von<br />
bisher 250 bi s 300 m auf 385 m verbreitert<br />
werden. Die Baggerarbeiten an der<br />
Elbe sollen bis Ende des zweiten Quartals<br />
2021 abgeschlossen sein.MM<br />
© WSV<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 75
HÄFEN | Ports<br />
PORT NEWS<br />
AUSTRALIEN: Der Hafen Newcastle<br />
prüft noch einmal seine Pläne für den<br />
Bau eines neuen Containerterminals und<br />
sucht dabei offenbar die Zusammenarbeit<br />
mit DP World. Es geht darum, Agrarexporteuren<br />
für ihre Produkte, die<br />
sonst über Botany Bay oder Brisbane laufen,<br />
adäquate Verschiffungsmöglichkeiten<br />
zu bieten. Angedacht ist der Bau von<br />
zwei 800-m-Liegeplätzen und einem von<br />
400 m. Mit dem Baubeginn wird nicht<br />
vor 2021 gerechnet, mit der Inbetriebnahme<br />
frühestens 2023.<br />
GEORGIEN: Es wird kräftig in den Ausbau<br />
der Infrastruktur investiert, um das<br />
Land als Drehscheibe für den Warenverkehr<br />
zwischen China und Europa<br />
zu etablieren. Eine wichtige Rolle spielt<br />
der neue Tiefwasserhafen Anaklia am<br />
Schwarzen Meer, mit dessen Bau 2018 begonnen<br />
wurde. Als langfristiges Ziel wird<br />
der Umschlag von jährlich 100 Mio.t angestrebt.<br />
2021 sollen die ersten Großcontainerschiffe<br />
abgefertigt werden können.<br />
Die Investitionen, die ein georgisch-amerikanisches<br />
Konsortium tätigt, belaufen<br />
sich auf rund 2,5 Mrd. $.<br />
INDONESIEN: Nach dem Willen der<br />
Regierung soll die Insel Batam für rund<br />
60 Mrd. $ zu einem Schifffahrts- und Industriezentrum<br />
als Alternative zu dem<br />
nur 70 km entfernt gelegenen Singapur<br />
ausgebaut werden. Ein Teil der Summe<br />
soll bereits für konkrete Projekte vorgesehen<br />
sein, vor allem für die Ansiedlung von<br />
Unternehmen im Elektronik- und Schiffbauzulieferbereich.<br />
KANADA: Die Vancouver Fraser Port<br />
Authority will das DP-World-Containerterminal<br />
flächenmäßig erweitern<br />
und seine Umschlagleistung von derzeit<br />
900.000 TEU auf 1,5 Mio. TEU steigern.<br />
Außerdem sollen die Straßenanbindung<br />
und der seewärtige Zugang ausgebaut<br />
und verbessert werden.<br />
KOREA: Hyundai Merchant Marine<br />
(HMM) hat 50% der Anteile am PSA-Hyundai<br />
Busan New Port (PHBNT) übernommen.<br />
Das Terminal soll mit einem<br />
Investment in Höhe von 198 Mio. $ so<br />
ausgebaut werden, dass es von den neuen<br />
23.000-TEU-Schiffen bedient werden<br />
kann, deren Zulauf HMM ab dem 2. Quartal<br />
2020 für die eigene Flotte erwartet.<br />
NEUSEELAND: Mit dem Anlauf des<br />
3.400-TEU-Schiffes »Gottfried Schulte«<br />
ist im Hafen von Auckland der dritte Liegeplatz<br />
am Fergusson Container Terminal<br />
North Wharf in Betrieb genommen<br />
worden. Es wird aufgrund der Wassertiefe<br />
an seiner Kaistrecke und seiner Ausstattung<br />
mit dem im Oktober 2018 gelieferten<br />
entsprechenden Umschlaggerät<br />
wahrscheinlich zum einzigen Terminal<br />
ausgebaut, das Schiffe bis zu 11.000 TEU<br />
abfertigen kann. Es soll Anfang 2020 voll<br />
betriebsbereit sein.<br />
PERU: Cosco Shipping Ports (CSP) hat<br />
von der Volcan Compania Minera für<br />
225 Mio. $ 60% der Anteile am Chancay<br />
Terminal erworben. So sollen die<br />
Verbindungen mit Südamerika verbessert<br />
werden. Es ist beabsichtigt, den Hafen,<br />
58 km von der Hauptstadt Lima entfernt,<br />
mit dem Bau von Container- und<br />
Mehrzweck-Terminals massiv auszubauen,<br />
einschließlich der notwendigen<br />
Infrastruktur. Mit einer Investition von<br />
56 Mio. $ sollen zunächst vier neue Liegeplätze<br />
mit einer Umschlagkapazität von<br />
1 Mio. TEU p.a. entstehen.<br />
RUSSLAND: Die Häfen in der Arktisregion<br />
erreichten 2018 gegenüber dem Vorjahr<br />
ein Umschlagplus von 25% auf 92,7 Mio.t.<br />
Rund 70% davon waren Öl und Flüssiggas.<br />
Den größten Zuwachs konnte Sabetta<br />
verbuchen, dort wurden 17,4 Mio.t<br />
(+130 %) umgeschlagen, fast ausschließlich<br />
Gas aus dem großen Yamal–Gas-<br />
Projekt. Murmansk erzielte mit einer Zunahme<br />
um 18,1% 60,7 Mio.t, das ist die<br />
größte bislang erreichte Umschlagmenge.<br />
Es werden vor allem Kohlen, gefolgt von<br />
Eisen, Nickel und Apatit, aber auch Konstruktionsteile<br />
sowie im lokalen Bereich Öl<br />
und Gas umgeschlagen, hier kommt häufig<br />
das Ship-to-Ship-Verfahren zum tragen.<br />
Einen großen Sprung mit einem Plus<br />
von 15,5% auf 2,8 Mio.t hat auch Archangelsk<br />
zu verzeichnen. Die an der Küste der<br />
Petchora See gelegene Lukoil-Anlage Varandey<br />
musste dagegen einen Rückgang<br />
um 15,3% auf 7 Mio.t hinnehmen. Grund<br />
dafür sollen Streitigkeiten um Tarife zwischen<br />
Lukoil und Rosneft gewesen sein.<br />
SAUDI ARABIEN: Die Saudi Ports Authority<br />
(SPA) hat mit der Saudi Industrial<br />
Services Co. (SISCO) eine auf lange Zeit<br />
angelegte Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet,<br />
nach der das Red Sea Gateway<br />
Terminal im Jeddah Islamic Port zu<br />
einem globalen Transshipment-Hub ausgebaut<br />
werden soll. Es hat aktuell eine<br />
Kapazität von 2,5 Mio. TEU p.a. SISCO,<br />
mit 60% Mehrheitseigner des Terminals,<br />
hat sich im Rahmen des MoU verpflichtet,<br />
den Gesamthafen in die Planungen<br />
einzubeziehen. Das Vorhaben soll Teil<br />
der landesweit verfolgten Entwicklung<br />
»Vision 2030« sein.<br />
USA: Die International Longshore and<br />
Warehouse Union (ILWU) hat gegen die<br />
geplante Automatisierung von APM Terminals<br />
(APMT) Pier 400 im Hafen von<br />
Los Angeles protestiert. Es sei nicht gut<br />
für die Beschäftigten und nicht gut für<br />
Amerika. APTM verweist dagegen auf<br />
eine 2008 von der Gewerkschaft gegebene<br />
Zustimmung, neue Technologie einzuführen,<br />
mit der auch die Mitarbeiterzahl<br />
verringert werden könnte. Dagegen<br />
die Gewerkschaft: »Wir repräsentieren<br />
Menschen, keine Roboter, und Menschen<br />
brauchen Beschäftigung.«<br />
Die Georgia Ports Authority (GPA) hat<br />
die Pläne im Zusammenhang ihres ambitionierten<br />
»big berth/bigship«-Programms<br />
bekannt gegeben. Es hat das Ziel, am Garden<br />
City Terminal im Hafen Savannah bis<br />
2024 die Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />
dass sechs 14.000-TEU-Schiffe gleichzeitig<br />
abgefertigt werden können. Geplant<br />
ist innerhalb der kommenden fünf Jahre<br />
die Beschaffung von 21 Neo-Postpanamax-Brücken.<br />
Dadurch erhöht sich die<br />
Zahl auf dann 37 Anlagen. Mit einem Dutzend<br />
neuer RTGs wird deren Anzahl auf<br />
dem Terminal auf insgesamt 158 gebracht.<br />
Der Hafen Long Beach und das US<br />
Army Corps of Engineers beabsichtigen,<br />
die Zufahrt und die Wassertiefe an bestimmten<br />
Terminals auszubaggern, um<br />
so die Voraussetzungen für die Ankunft<br />
größerer Schiffe zu schaffen. »Wir erwarten<br />
19.000- oder 20.000-TEU-Schiffe in<br />
nächster Zeit«, hieß es.HJW<br />
76<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
HÄFEN | Ports<br />
FULL<br />
AGENDA<br />
ANNOUNCED<br />
JUNE 18 – 20, <strong>2019</strong><br />
MIAMI BEACH CONVENTION CENTER<br />
VITTORIO GARRONI<br />
FOUNDER & PRESIDENT<br />
BG<br />
STUDIO<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 77
HTG Kongress <strong>2019</strong><br />
11.–13.09.<strong>2019</strong> in Lübeck<br />
Veranstaltungen <strong>2019</strong><br />
11.<strong>04</strong>. Junge HTG Working Group<br />
08.05. 2. Forum Wissenschaft<br />
Hamburg<br />
24.05. Fachexkursion<br />
der Jungen HTG<br />
13.06. Forum HTG<br />
»Hammerbrooklyn«<br />
i<br />
Annmeldung zum HTG Kongress<br />
jetzt möglich!<br />
Infos und Anmeldung unter: www.htg-online.de<br />
Frühbucherrabatt bis zum 16.06.<strong>2019</strong>!<br />
Anmeldung<br />
ab<br />
18.03.<strong>2019</strong>!<br />
16.07. Junge HTG Working Group<br />
21.– Fachexkursion<br />
23.08. der Jungen HTG<br />
11.– HTG Kongress<br />
13.09. Lübeck<br />
21.10. Junge HTG Working Group<br />
Nov.<br />
Forum HTG »Blue Mining«<br />
07.11. Workshop<br />
Korrosionsschutz<br />
Hamburg<br />
20.11. Junge HTG<br />
Zukunftswerkstatt<br />
Auslobung Förderpreise <strong>2019</strong><br />
Die Hafentechnische Gesellschaft e.V. vergibt<br />
in zweijährigem Turnus unterschiedliche Förderpreise.<br />
Auch für <strong>2019</strong> werden folgende Förderpreise ausgeschrieben:<br />
• HTG Förderpreise<br />
• Förderpreis für Innovation der Werner Möbius-Stiftung<br />
• Förderpreis der Victor Rizkallah-Stiftung.<br />
Fristverlängerung<br />
bis<br />
15.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong>!<br />
Die Ausschreibungstexte und alle nötigen Informationen zu den Teilnahmebedingungen<br />
finden Sie unter www.htg-online.de »Förderpreise«.<br />
Anmeldemodalitäten<br />
Die angegebenen Preise gelten bei Onlineanmeldung. Bei schriftlicher Anmeldung über die HTG Geschäftsstelle wird eine<br />
Bearbeitungsgebühr von 10,00 € berechnet. Jede Anmeldung gilt als verbindlich. Schriftliche Abmeldungen sind kostenfrei möglich<br />
bis zum Datum des Anmeldeschlusses. Danach wird die Gebühr vollständig fällig. Jeder Teilnehmer erhält nach Anmeldung<br />
eine Rechnung die gleichzeitig Anmeldebestätigung ist. Zahlungsfrist und Bankverbindung entnehmen Sie Ihrer Rechnung.<br />
Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das Anmeldeportal automatisch. Für<br />
HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das Antragsformular kann über die HTG<br />
Geschäftsstelle angefordert werden. Bettina Blaume, Ansprechpartnerin, Telefon: <strong>04</strong>0/428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de<br />
78<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Forum Wissenschaft<br />
08. 05. <strong>2019</strong> Tag der Wissenschaft!<br />
Küsten und Küstenmeere im Wandel<br />
am 8. Mai <strong>2019</strong> in Hamburg<br />
Als Schwerpunkt für das ganztägige<br />
2. HTG-Forum Wissenschaft wurde<br />
das Leitthema »Küsten und Küstenmeere<br />
im Wandel« gewählt. Der damit<br />
gesetzte Schwerpunkt greift eine<br />
auf Bundesebene angestoßene Forschungsagenda<br />
auf, welche insbesondere<br />
auf die Küsten und Küstenmeere<br />
als Entwicklungsbereiche für vielfältige,<br />
wachsende, divergierende und<br />
teilweise konkurrierende menschliche<br />
Aktivitäten abzielt. Damit beleuchtet<br />
die HTG das wichtige Spannungsfeld<br />
des Erhalts eines Natur- und der Nutzung<br />
eines Wirtschaftsraums, das zukünftig<br />
von weitreichenden klimatischen<br />
Veränderungen und einem<br />
wachsenden Nutzungsdruck geprägt<br />
wird.<br />
Besonders beleuchtet werden dabei<br />
»Herausforderungen«, »Chancen« und<br />
»Lösungsansätze«, die jeweils mit Bezug<br />
zu praktischen Ansätzen behandelt<br />
werden.<br />
Programm<br />
9:30 – 10:00 Anmeldung und Kaffee<br />
10:00 – 10:10 Begrüßung Prof. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Wasserstraßen<br />
und Schifffahrtsverwaltung<br />
10:10 – 10:40 Key Note: Multiple Stressoren auf Küsten und<br />
Küstenmeere der Zukunft<br />
Prof. Corinna Schrum, Helmholtz-Zentrum<br />
Geesthacht, Institut für Küstenforschung<br />
10:40 – 12:10 Themenblock 1: Herausforderungen Convener: Prof. H. Schüttrumpf (Aachen) und<br />
Prof. F. Saathoff (Rostock)<br />
10:40 – 11:10 Küstenschutz in Mecklenburg-Vorpommern –<br />
Strategie und Herausforderungen<br />
Dr. Frank Weichbrodt, Ministerium für Landwirtschaft<br />
und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Referat Küsten- und Hochwasserschutz<br />
11:10 – 11:40 Entwicklung der Wasserstände in der deutschen<br />
Bucht – Implikationen für den Küstenschutz<br />
Dr.-Ing. Arne Arns, Forschungsinstitut Wasser<br />
und Umwelt, Universität Siegen<br />
11:40 – 12:10 Nature-based Solutions im Küstenschutz –<br />
Herausforderungen für Wissenschaft und Praxis<br />
Babette Scheres, M.Sc., Institut für Wasserbau und<br />
Wasserwirtschaft, RWTH Aachen University<br />
12:10 – 13:00 Mittagsimbiss<br />
13:00 – 14:30 Themenblock 2: Chancen Convener: Prof. T. Schlurmann (Hannover) und<br />
Prof. N. Goseberg (Braunschweig)<br />
13:00 – 13:30 Combining harbours, cities and salt-marshes Dr. Petra Dankers, HaskoningDHV Nederland B.V.<br />
in the Ems-Dollart estuary<br />
13:30 – 14:00 Beneficial use of dredged sediment to enhance Dr. Martin Baptist, Wageningen University & Research<br />
salt marsh development by applying a ›Mud Motor‹<br />
14:00 – 14:30 Woods vs. Waves Dr. Bregje van Wesenbeeck & Prof. Dr. Bas Hofland,<br />
Deltares and Delft, University of Technology<br />
14:30 – 15:00 Kaffeepause<br />
15:00 – 16:30 Themenblock 3: Lösungsansätze Convener: Prof. P. Fröhle (Hamburg) und<br />
Prof. J. Grabe (Hamburg)<br />
15:00 – 15:30 EarlyDike – Entwicklung eines sensor- und Verena Krebs, RWTH Aachen University<br />
risikobasierten Frühwarnsystems für Seedeiche<br />
15:30 - 16:00 Pfahl-Boden-Interaktion Dr. Evelyn Heins, Ramboll GmbH<br />
16:00 – 16:30 Sandaufspülungen für den Küstenschutz –<br />
das Vorhaben Stencil<br />
Dr. Franziska Staudt, Leibniz Universität Hannover,<br />
Forschungszentrum Küste<br />
16:30 – 16:45 Zusammenfassung und Abschluss<br />
Anmeldung: Ort: Katholische Akademie, Herrengraben 4, 2<strong>04</strong>59 Hamburg<br />
Kostenbeitrag: HTG-Mitglieder: 90,– €, HTG-Nichtmitglieder: 110,– €<br />
Anmeldungen bitte online unter: https://www.htg-online.de /veranstaltungen / Anmeldeschluss: 07. 05. 019<br />
Für HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das Antragsformular kann über die<br />
HTG-Geschäftsstelle angefordert werden. Anmeldemodalitäten: Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das<br />
Anmeldeportal automatisch. Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Telefon: <strong>04</strong>0 /428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 79
Junge HTG Working Group<br />
11. <strong>04</strong>. <strong>2019</strong><br />
Junge HTG - Working Group<br />
Engagierte Mitglieder der HTG und<br />
all diejenigen, die es werden wollen,<br />
sind wieder aufgerufen, sich der Working<br />
Group der Jungen HTG anzuschließen.<br />
Neben der Planung der nächsten Veranstaltungen<br />
sowie der Konzeption und<br />
Weiterentwicklung der Jungen HTG<br />
steht vor allem das Netzwerken der jungen<br />
und jung gebliebenen Mitglieder<br />
(und solchen, die noch vor der Entscheidung<br />
über eine Mitgliedschaft stehen) im<br />
Vordergrund.<br />
Das nächste Treffen der HTG Working<br />
Group wird am 11. April <strong>2019</strong> um<br />
18:00 Uhr in Hamburg stattfinden. Im<br />
Anschluss geht die Gruppe wie immer<br />
noch im näheren Umfeld des Treffpunktes<br />
gemeinsam essen (auf Selbstzahlerbasis).<br />
Eine Termineinladung mit Agenda<br />
und genauem Veranstaltungsort<br />
erfolgt rechtzeitig an alle Mitglieder<br />
der Working Group. Alle Interessierten<br />
erhalten Infos und eine Einladung<br />
unter JungeHTG@htg-online.de.<br />
In eigener Sache:<br />
Bitte überprüfen Sie gelegentlich Ihre Kontaktdaten im Mitgliederportal der HTG,<br />
damit wir immer auf dem aktuellen Stand sind. Sichern Sie hierzu Ihre geänderten Daten<br />
unten rechts stets mit »Aktualisieren«. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!<br />
P.S.: Gern können Sie uns auch Ihre aktuellen Daten per Mail unter service@htg-online.de senden.<br />
HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 2<strong>04</strong>57 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir Reinhard Klingen,<br />
service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. <strong>04</strong>0/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de<br />
Schriftleitung: Dr.-Ing. Manuela Oster thun, General direktion Wasser straßen u. Schifffahrt, Standort Hannover, Tel. 0511/ 91 15-31 88,<br />
manuela.osterthun@wsv.bund.de Sekretariat: Bettina Blaume, Tel. <strong>04</strong>0/428 47-21 78, service@htg-online.de<br />
80<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
Oliver Heins (vordere Reihe 2. v.r.) ist Vorsitzender des Fachausschusses für Korrosionsfragen<br />
© HTG<br />
Korrosionsschutz für Meerwasserbauwerke<br />
Der Fachausschuss für Korrosionsfragen (FA KOR) der Hafentechnischen Gesellschaft<br />
(HTG) führte seinen 15. Workshop der letzten 21 Jahre durch. Der Ausschussvorsitzende<br />
Oliver Heins (EnBw) konnte dabei etwa hundert Gäste begrüßen<br />
Ebenso begrüßte der Geschäftsführer<br />
der HTG, Michael Ströh, die Gäste<br />
und gab einen Überblick zu den Aktivitäten<br />
der Gesellschaft.<br />
Im ersten Vortrag von Dr. Günter Binder<br />
(Corroconsult) wurde das Thema<br />
Berechnungen zum Kathodischen Korrosionsschutz<br />
(KKS) von Offshore Windenergie<br />
Anlagen (OWEA) behandelt.<br />
Dabei wurde die Auslegung von KKS-<br />
Anlagen, welche im Handbuch des FA<br />
KOR’s bereits in ihren Grundzügen dargelegt<br />
sind, nochmals für die OWEA im<br />
Allgemeinen und für Fälle der Finiten<br />
Elementberechnungen (FE) von Schutzpotenzialverteilungen<br />
im Speziellen angewandt.<br />
Dies ist insofern aktuell von<br />
Bedeutung, als dass KKS-Designs für<br />
OWEA häufig in nicht nachvollziehbaren<br />
FE-begründeten Ergebnissen zur Zulassung<br />
für den Offshore-Bereich vorgelegt<br />
werden. Bei der Anwendung an aktuellen<br />
Fällen existierender Strukturen konnte<br />
das Vorgehen mit ausgewählten und verketteten<br />
Berechnungsschritten, auf Basis<br />
des o.g. Handbuches, die Kontrollfunktion<br />
erfüllen. Korrekturen in der vorgelegten<br />
Auslegung von Schutzanlagen konnten<br />
dadurch rechtzeitig vorgenommen<br />
werden, z.B. wenn die Spannungsverluste<br />
unberücksichtigt blieben und Gleichrichteranlagen<br />
daher zu schwach ausgelegt<br />
worden wären. Teilweise war wiederum<br />
eine Übereinstimmung der Resultate bei<br />
der KKS-Berechnung im Vergleich zu<br />
FE-Berechnungen feststellbar.<br />
Klare Regelungen fehlten<br />
Mangels eindeutiger Regelungen in<br />
der Vergangenheit für den Korrosionsschutz<br />
von OWEA kommen zunehmend<br />
Schutzmaßnahmen zum Einsatz, welche<br />
in ihrem Schutznachweiß Lücken aufweisen<br />
bzw. keine praktischen Erfahrungen<br />
aufweisen. Herr Torsten Krebs<br />
(GCP) nahm sich dieses Themas an, um<br />
im speziellen Fall der Anwendungen des<br />
sog. Thermischen Spritzens von Partikel<br />
aus Aluminium bzw. Al-Zn-Legierungen<br />
(TSA), grundsätzliche Überlegungen<br />
hinsichtlich deren Schutzwirkung<br />
anzustellen. Zunächst steht der Widerspruch<br />
im Raum, dass Metalle wie Zink<br />
und Aluminium, die gegenüber Eisen,<br />
d.h. Stahl, unedler sind, diesen in Form<br />
einer Schutzschicht vor Korrosion schützen<br />
aber gleichzeitig, in entgegengesetzter<br />
Funktion, als eine Art Opferanode<br />
fungieren sollen. Hierbei soll wiederum<br />
ein Selbstheilungsprozess den Schutz<br />
aufrechterhalten. Die von Herrn Krebs<br />
aufgezeigten physiko-chemischen Daten<br />
sprechen dafür, dass beide Funktionen<br />
nicht gleichzeitig erfüllt werden können<br />
und daher die alleinige Anwendung,<br />
zudem im schwierigen Wasserwechselund<br />
Unterwasserbereich, als Korrosionsschutzmaßnahme<br />
nicht zielführend sein<br />
kann. Zudem fehlt der praktische Nachweis<br />
der Schutztauglichkeit von TSA,<br />
welcher auch durch Normen und Regelwerke<br />
nicht abgedeckt ist.<br />
Ausbesserungstoffe<br />
Mario Hörnig (BAW) berichtete über<br />
Erfahrungen und Möglichkeiten zur<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 81
Prüfung von Ausbesserungsstoffen im<br />
Stahlwasserbau. Hintergrund ist der<br />
hohe Schadensanteil durch Korrosion im<br />
Stahlwasser- und Stahlhochbau, so dass<br />
ein F&E-Vorhaben (»smart repair«) initiiert<br />
worden ist, welches die kostengünstigere<br />
Bauwerkserhaltung durch Reparatur<br />
und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
des Korrosionsschutzes durch Beschichten,<br />
basierend auf Landwehr (DB, 1987),<br />
darstellt. Zur Eruierung von tauglichen<br />
und für die Baustelle umsetzbaren<br />
Maßnahmen insgesamt wurden Prüfplatten<br />
mit Verletzungen, teilweise vorkorrodiert,<br />
ausgebessert und im Labor<br />
Belastungen ausgesetzt. Dabei wurden<br />
unterschiedliche Bauteilformen (Verbindungsteile<br />
z.B.) mit verschiedenen Flächenvorbereitungsmaßnahmen<br />
und Beschichtungsstoffen<br />
bearbeitet. Letztlich<br />
werden die so erzeugten Prüfkörper korrosiven<br />
Belastungen wie u.a. dem Salzsprühnebeltest<br />
ausgesetzt um Zusammenhänge<br />
der Korrosionsschutzwirkung<br />
zu erkennen. Ergebnisse werden in Kürze,<br />
mit Abschluss des F&E-Vorhabens, zu<br />
erwarten sein.<br />
Joachim Pflugfelder (Sika) referierte<br />
über die aktuellen Regelwerksänderungen<br />
im Korrosionsschutz aus dem Sektor<br />
Beschichtung mit dem Schwerpunkt<br />
der neuen ZTV-ING, Teil 4, Abschnitt 3.<br />
Den Ansprüchen gerecht werden muss<br />
z.B. die Oberflächenvorbereitung (siehe<br />
ISO 9020, Teil 2), in welcher grundsätzlich<br />
P3 gefordert wird (Ausnahme,<br />
geriffelte, profilierte Schweißnähte: P2).<br />
Herr Pflugfelder ging auch auf die Gleitmittel<br />
beim Längsverschub von Brücken<br />
ein, um die Nachteile von silikonhaltigen<br />
Fetten auf noch nicht mit der Deckbeschichtung<br />
versehenen Flächen (siehe<br />
Vorgehen nach Blatt 87) aufzuzeigen.<br />
Ergänzend gibt es hierfür nun auch die<br />
Möglichkeit, eine Zwischenbeschichtung<br />
aus Polyurethan 2k aufzubringen.<br />
Bei Grundbeschichtungen aus zinkstaubhaltigen<br />
Harzen (EP wie auch PUR)<br />
wird jetzt eine Trockenfilmdicke von<br />
80 µm statt bisher 70 µm (jeweils Messwert!)<br />
als erforderlich erachtet. Weitere<br />
wesentliche Änderungen sind u.a. die<br />
Grenzwertänderung zu erlaubten Salzablagerungen<br />
(DIN SPEC 55684), neues<br />
Bindemittel bei HV-Verbindungen, Einführung<br />
neuer Schutzsysteme wie Blatt<br />
50 (Hohlkästen), Blatt 90 (Duplexsysteme<br />
ohne Sweepstrahlen) und Blatt 100<br />
(längere Schutzdauer).<br />
Induzierte Korrosion<br />
Der Vortrag von Dr. Matthias Graff<br />
(Danfoss A/S) griff das Thema Mikrobiell<br />
Induzierte Korrosion, mit dem provokanten<br />
Titel »MIC – Gibt es das überhaupt?«<br />
auf. Dabei ging er auf neuere<br />
Arbeiten und Publikationen ein, mit denen<br />
Verwirrung und letztlich sogar Zweifel<br />
über diese Art der Korrosion verbreitet<br />
worden sind. Grundsätzlich kann man<br />
Bakterien im Wirkungsfeld der Umgebung<br />
einteilen: Anaerob, aerob und beide<br />
Milieus gleichzeitig. Neben den SRBs<br />
(e--konsumierend) ist für die Baustahlkorrosion<br />
noch die Spezies SOB (sulfatbzw.<br />
säurebildend) interessant. Manganoxidierende<br />
Bakterien werden wiederum<br />
für CrNi-Stahl kritisch, da sie edleres<br />
MnO2 bilden und so den »Edelstahl«<br />
zur (unedleren) Anode »degradieren«.<br />
Es wurden letztlich Widersprüche in der<br />
Literatur aufgezeigt, um zur Klärung<br />
der Sachlage beizutragen. Aus verschiedenen<br />
Vorschlägen leitete Dr. Graff den<br />
verwendbaren Überbegriff CIM (Corrosion<br />
Induced Microbiologial Activity)<br />
her, welcher viele (vernachlässigbare) Detailunterschiede<br />
überdeckt.<br />
Norbert Fischer (WSA Trier) stellte<br />
Entschichtungsmöglichkeiten von<br />
schadstoffbelasteten Altbeschichtungen<br />
an Stahlwasserbauteilen vor. Hierbei ist<br />
mit Gefahrstoffen wie Asbest, PAK (Leitsubstanz<br />
B[a]P) bzw. EPA-PAK für Teerersatzprodukte,<br />
PCB (Polychlorierte<br />
Biphenyle), Chromate und Blei zu rechnen.<br />
Im Vorfeld von Entschichtungsarbeiten<br />
ist nach Anhang I GefStoffV Nr.<br />
2.4.1 insbesondere festzustellen, ob Beschäftigte<br />
bei Korrosionsschutzarbeiten<br />
Asbeststaub ausgesetzt sein können.<br />
Grundsätzlich ist ebenfalls in die Betrachtung<br />
einzubeziehen, dass fast alle<br />
bekannten Entschichtungsverfahren<br />
zu einer Zerkleinerung der Stoffmatrix<br />
führen und es somit bei der Behandlung<br />
oder der Entschichtung von asbesthaltigen<br />
Altbeschichtungen potentiell zu<br />
Faserfreisetzungen kommt. Als vorteilhaft,<br />
also innerhalb der Expositionswer-<br />
© Wägener<br />
82<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
te entsprechend »emissionsarme Verfahren<br />
für Kleinmaßnahmen nach TRGS<br />
519, Pkt. 2.9 (Asbest)«, haben sich bei<br />
den Reinigungs- und Entschichtungsversuchen<br />
Wasserwaschen (bis 250 bar),<br />
Nadeln mit Restfaserbindemittel oder<br />
permanentes Absaugen, Abbeizen (nur<br />
im Außenbereich) für Ausbesserungsarbeiten<br />
als geeignet herausgestellt. Für<br />
großflächiges Entschichten (»Dekontamination«)<br />
stellt das Druckluftstrahlen<br />
mit abrasiven Strahlmitteln (Trockenstrahlen«)<br />
im Vergleich zu HDW-Strahlen,<br />
Beizen mit Abschaben und induktivem<br />
Entschichten die ausgereifteste und<br />
effektivste Technik dar. Aufgrund der<br />
hohen Faserfreisetzungen sind bei diesem<br />
Verfahren grundsätzlich die vollen<br />
Schutzmaßnahmen für Asbest nach<br />
TRGS 519 anzuwenden.<br />
Prüfung im Korrosionsschutz<br />
Das Thema Wiederkehrende Prüfungen<br />
im Korrosionsschutz wurde von Wolfgang<br />
Friese (APF Korrosionsschutz UG)<br />
präsentiert. Diese Prüfungen werden zur<br />
Lokalisierung von Unterrostungen und<br />
Fertigungsmängeln der Beschichtung<br />
sowie zur Feststellung der Beschädigungen<br />
durch Nutzung und auch zur Wiederherstellung<br />
des Korrosionsschutzes<br />
nach Regelwerken durchgeführt. Hierbei<br />
ist anzuführen, dass die Umstände<br />
der Offshore-Bedingungen es schwierig<br />
gestalten, diese Untersuchungen korrekt<br />
durchzuführen. Ebenso ist eine Wiederherstellung<br />
des Korrosionsschutzes nach<br />
Regelwerken on site schwierig, zumal<br />
anwendbare Regelwerke derzeit nicht<br />
existieren. Die oben genannten Prüfungen<br />
werden von Seiten der zugelassenen<br />
Überwachungsgesellschaft im Lastenheft<br />
gefordert, welches wiederum durch<br />
den Bauherrn erstellt wird. Die Überwachungsgesellschaft<br />
überprüft die Eignung<br />
der Prüfungen und gibt diese frei, bzw.<br />
überwacht die Prüfungen. Der Umfang<br />
der Prüfungen wird von der zu erwartenden<br />
Lebensdauer der Beschichtung,<br />
dem Standort, der Korrosivitätskategorie,<br />
der mechanischen und atmosphärischen<br />
Belastung und den Sicherheitsvorschriften<br />
bestimmt und sollte z.B.<br />
für Offshore-Windanlagen nahezu identisch<br />
sein. Die Prüfungen selbst werden<br />
mit den bekannten Hilfsmitteln entsprechend<br />
der in den Normen geregelten Bestimmungen<br />
durchgeführt. Als Ergebnis<br />
wird letztlich erwartet, dass der Korrosionsschutz<br />
langfristig erhalten bleibt, das<br />
Bauwerk seine vorgesehene Lebensdauer<br />
erfüllt und die Standfestigkeit gewährleistet<br />
ist.<br />
Schnittstellen-Probleme<br />
Florian Steffens (HPA) berichtete über<br />
Schnittstellenproblematiken bei der Anwendung<br />
von Beschichtungsproblemen<br />
des Blatts 87 nach TL/TP-KOR Stahlbauten.<br />
Als Ausgangspunkte für ein Gelingen<br />
der Korrosionsschutzausführungen<br />
gelten zunächst die Ausschreibung<br />
und die Beurteilung der Angebotsabgaben.<br />
Hinderlich dabei ist die häufig<br />
nicht durchdringbare Vertragsstruktur,<br />
in welcher der Ausführende der Korrosionsschutzarbeiten<br />
(KS) meist nicht<br />
erkennbar ist, sowie die Baustellenbedingungen<br />
selbst, wobei verschiedene<br />
Gewerke gleichzeitig tätig sind und<br />
die Gefahr der gegenseitigen Behinderung<br />
latent vorhanden ist. Aber auch bei<br />
den KS-Arbeiten selbst sind neben dem<br />
AG viele Beteiligte – Planungsbüro, Behörden,<br />
Bauüberwacher, Prüfinstanzen,<br />
Auftrag- und Subunternehmer – aufzuzählen,<br />
die zu koordinieren sind. Speziell<br />
bei der Ausführung nach Blatt 87 (s.<br />
Vortrag Pflugfelder) ist zu beachten, dass<br />
die Deckbeschichtung meist erst nach der<br />
Montage, z.B. einer Brücke, unter generell<br />
ungünstigen Baustellenbedingungen<br />
und Voraussetzungen (ungereinigte bzw.<br />
vorgewitterte Zwischenbeschichtung)<br />
aufgebracht wird.<br />
Über das Thema Spritzmetallisierung<br />
wurde auch von Thomas Wilhelm (SLV<br />
Duisburg) referiert. Unabhängig von Detailunterschieden<br />
verschiedener Varianten<br />
dieses Verfahrens ist dieses grundsätzlich<br />
so zu beschreiben, dass mittels<br />
Flamme oder Lichtbogen aufgeschmolzene<br />
Metallpartikel (Al, Zn und ihre Legierungen)<br />
mit hoher Energie auf die<br />
optimal flächenvorbereitete Stahloberfläche<br />
(ideal: Sa 3) mit hoher Rauheit<br />
(Rz: 50 bis 100 µm) unter gleichzeitigem<br />
Abkühlen und Oxidation, auf zu schützende<br />
Stahloberflächen aufgebracht<br />
werden. Für die atmosphärische Belastung<br />
werden dabei, in Abhängigkeit von<br />
der Schichtdicke (hier: 400 µm), große<br />
Schutzdauern bis zu 60 Jahre prognostiziert.<br />
Im eingetauchten Bereich werden,<br />
den Schätzungen nach, wesentlich<br />
kürzere Standzeiten erwartet. Durch das<br />
Aufbringen einer Versiegelung (sealer)<br />
erfährt die TSA eine Art Vergütung,<br />
nachweißbar durch die merkliche Absenkung<br />
der Korrosionsstromdichte an<br />
der Oberfläche. Hinweise auf Reparaturmöglichkeiten,<br />
auch für Offshorebauwerke<br />
im atmosphärischen Bereich, wurden<br />
ebenfalls dargestellt.<br />
Überzug durch Feuerverzinkung<br />
Der Korrosionsschutz an Schraubverbindungen<br />
ist, neben der organischen<br />
Beschichtung, vor allem auch mittels<br />
Überzug durch Feuerverzinkung zu bewerkstelligen.<br />
Sören Trollst (MPA-IfW,<br />
TU Darmstadt) führte in die Grundlagen<br />
der Feuerverzinkung mit ihren zwei<br />
grundsätzlichen Verfahren – Normal-<br />
(< 500oC) und Hochtemperaturverfahren<br />
(550oC) – mit den Abfolgen der Vorund<br />
Nachbereitungsschritte sowie der<br />
dabei entstehenden verschiedenen Legierungsschichten<br />
bzw. Phasen ein. Zum<br />
optimalen Einsatz der HV-Schrauben in<br />
Meerwasserumgebung gehört zunächst<br />
einmal das Wissen über die Schadensgefahren.<br />
Aufgrund der rel. hohen Löslichkeit<br />
von Zink kann es zur »Überzugskorrosion«<br />
kommen. Verschiedene<br />
Brucherscheinungen wie interkristalliner<br />
und transkristalliner Bruch im Gewinde<br />
sind häufig der Wasserstoffversprödung,<br />
vornehmlich in Kombination mit<br />
der Spannungsrisskorrosion, geschuldet.<br />
Hierzu werden Prüfungen (TDA<br />
bzw. step-load-test) zur Ermittlung des<br />
Wasserstoffgefährdungspotenzials kreiert,<br />
die sowohl hinsichtlich der produktions-<br />
und betriebsbedingten Gefahren<br />
an unterschiedlichen Stählen (z.B. bei C-<br />
und legierten Vergütungsstählen) angesetzt<br />
werden können. Herr Trollst konnte<br />
auf Grund der Untersuchungsergebnisse<br />
auch Maßnahmen zur Verringerung des<br />
Gefährdungspotenzials auflisten.<br />
Nicht zuletzt die Auswahl der aufgeführten<br />
Themen und die durchwegs<br />
hohe Qualität der Vorträge in Inhalt und<br />
Form, hinterließen bei der Zuhörerschaft<br />
sehr gute Eindrücke, die sich in der Beurteilung<br />
der Veranstaltung niederschlugen.<br />
Darüber hinaus blieb auch noch (fast<br />
immer) genügend Zeit zu Fragenstellungen<br />
und Diskussionen im Vortragssaal<br />
sowie in den Pausen. Nicht zu vergessen<br />
sind natürlich das tolle Ambiente des<br />
Veranstaltungsortes und die Lage über<br />
der Stadt Hamburg. Der nächste workshop<br />
wird am selben Ort am 7. November<br />
<strong>2019</strong> stattfinden.<br />
Autor: Dr. Günter Binder<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 83
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84<br />
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MCEDD Deepwater Development<br />
www.mcedd.com<br />
02.-<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> STAMFORD<br />
CMA Shipping<br />
www.maritime.knect365.com/<br />
<strong>04</strong>.-05.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> LAS PALMAS<br />
Mid Atlantic Ship Repair & Supply Summit<br />
www.midatlanticshiprepair.com<br />
08.-11.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> MIAMI BEACH<br />
Seatrade Cruise Global<br />
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09.-10.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />
Workshop »Cyber Security in der<br />
maritimen Industrie, www.mariko-leer.de<br />
09.-11.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SINGAPUR<br />
Sea Asia, www.sea-asia.com<br />
10.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> GENF<br />
Mare Forum Geneva<br />
www.mareforum.com<br />
11.-12.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SINGAPUR<br />
Asian Marine Casualty Forum<br />
E-Mail: e.winsey@loc-group.com<br />
16.-17.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />
Workshop »Cyber Security in der<br />
maritimen Industrie<br />
www.mariko-leer.de<br />
24.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> LEER<br />
Fachseminar »Internetbasierte Plattformen«<br />
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06.05.<strong>2019</strong> BONN<br />
Workshop »IT-Grundschutzprofil für<br />
Reedereien – Schiffbetrieb«<br />
Kontakt: Uwe Reder, cyber@vht-online.de<br />
08.-09.05.<strong>2019</strong> ROSTOCK<br />
Zukunftskonferenz Wind + Maritim<br />
www.wind-maritim.de<br />
21.-23.05.<strong>2019</strong> FORT LAUDERDALE<br />
Maritime Week Americas<br />
www.petrospot.com<br />
22.-23.05.<strong>2019</strong> FRIEDRICHSHAFEN<br />
11. Nationale Maritime Konferenz<br />
www.bmwi-registrierung.de/nmk/<br />
22.-23.05.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />
International Union of Marine Insurance Asia<br />
Forum, www.iumi.com<br />
23.05.<strong>2019</strong> HEEG<br />
Marigreen Abschlusskonferenz<br />
www.marigreen.eu<br />
27.05.<strong>2019</strong> KOPENHAGEN<br />
BIMCO 2020 Sulphur Cap Seminar<br />
www.bimco.org/training<br />
<strong>04</strong>.-07.06.<strong>2019</strong> OSLO<br />
NorShipping<br />
www.nor-shipping.com<br />
05.06.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />
Workshop »Alternative Kraftstoffe«<br />
www.mariko-leer.de<br />
06.06.<strong>2019</strong> LEER<br />
Workshop »Alternative Kraftstoffe«<br />
www.mariko-leer.de<br />
12.-15.06.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />
International Symposium on Maritime Health<br />
www.ismh15.com<br />
24.-28.06.<strong>2019</strong> GIBRALTAR<br />
Maritime Week Gibraltar<br />
www.petrospot.com<br />
25.-27.06.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />
Marine Fuels 360 China<br />
www.ibc-asia.com<br />
11.09.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />
Marine Interiors Cruise & Ferry Global Expo<br />
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CMA Shipping<br />
www.maritime.knect365.com<br />
02.-05.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HELSINKI<br />
Arctic Shipping Forum<br />
www.maritime.knect365.com<br />
08.-11.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> MIAMI BEACH<br />
Seatrade Cruise Global<br />
www.seatrade-cruise.com<br />
09.-10.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SINGAPUR<br />
TOC Asia, www.tocevents-asia.com<br />
10.-11.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> KOPENHAGEN<br />
Copenhagen Shipping Summit<br />
www.shipping-summit.com<br />
15.-17.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> MOSKAU<br />
Transrussia<br />
www.transrussia.com<br />
16.-18.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HOUSTON<br />
JOC Gulf Shipping Conference<br />
www.events.joc.com<br />
16-18.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />
Automotive Logistics Global<br />
www.automotivelogistics.media/events<br />
23.-25.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HUNTINGTON BEACH<br />
Finished Vehicle Logistics North America<br />
www.automotivelogistics.media/events<br />
24.-25.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />
19. Tagung Schweißen in der<br />
maritimen Technik<br />
www.slv-nord.de/tagung-schweissen<br />
02.-03.05.<strong>2019</strong> SIEGBURG<br />
Marktplatzveranstaltung DSLV/VDV:<br />
»Kooperation zw. Spedition und Eisenbahnen«<br />
www.vdv.de<br />
07.-09.05.<strong>2019</strong> ANTWERPEN<br />
Antwerp XL Breakbulk Exhibition<br />
www.antwerpxl.com<br />
13.-15.05.<strong>2019</strong> HAMBURG<br />
Global Liner Shipping Conference<br />
www.maritime.knect365.com<br />
14.-15.05.<strong>2019</strong> VENLO<br />
Cool Chain Association Global<br />
Perishables Event, www.coolchain.org<br />
21.-23.05.<strong>2019</strong> BREMEN<br />
Breakbulk Europe <strong>2019</strong><br />
www.breakbulk.com<br />
23.-24.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> LIVORNO<br />
ESPO Seaports Conference<br />
www.events. joc.com/canada-trade-<strong>2019</strong><br />
23.-24.05.<strong>2019</strong> SORRENTO<br />
EGC Spring Congress European Vehicle<br />
Logistics, www.ecgassociation.com<br />
03.-05.06.<strong>2019</strong> TORONTO<br />
Canada Trade Conference<br />
www.events.joc.com<br />
<strong>04</strong>.-07.06.<strong>2019</strong> MÜNCHEN<br />
Transport Logistic<br />
www.transportlogistic.de<br />
12.-14.06.<strong>2019</strong> TACOMA<br />
Agriculture Transportation Association<br />
annual meeting, www.agtrans.org<br />
13.-14.06.<strong>2019</strong> SOUTHAMPTON<br />
Coastlink Shortsea Conference<br />
www.coastlink.co/uk<br />
18.-20.06.<strong>2019</strong> ROTTERDAM<br />
TOC Europe, www.tocevents.europe.com<br />
18.-20.06.<strong>2019</strong> BIRMINGHAM<br />
Multimodal, www.multimodal.org<br />
24.-27.06.<strong>2019</strong> SRI LANKA<br />
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Logistik, www.energiewaechter.de<br />
02.-<strong>04</strong>.07.<strong>2019</strong> MÜNCHEN<br />
Automotive Logistics Europe<br />
www.automotivelogistics.media/events<br />
12.-14.10.<strong>2019</strong> CORTONA<br />
HIPER (High-Performance Marine Vehicles) –<br />
»Technologies for the ship of the future«<br />
Kontakt: volker.bertram@dnvgl.com<br />
21.-25.10.<strong>2019</strong> ECUADOR/PERU<br />
Geschäftsanbahnungsreise zum Thema<br />
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Industrie, www.energiewaechter.de<br />
Commodities + Energy<br />
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02.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> GENF<br />
Geneva Sugar Conference<br />
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02.-<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> BILBAO<br />
Wind Europe Conference & Exhibition<br />
https://windeurope.org<br />
02.-<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> BILBAO<br />
Wind Europe Conference & Exhibition<br />
www.windeurope.org<br />
08.-10.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />
Coaltrans China<br />
www.coaltrans.com<br />
08.-14.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong> MÜNCHEN<br />
BAUMA <strong>2019</strong>, www.bauma.de<br />
06.-07.05.<strong>2019</strong> VANCOUVER<br />
International Pulp Week<br />
www.internationalpulpweek.com<br />
07.-09.05.<strong>2019</strong> BRÜSSEL<br />
Seafood Expo Global<br />
www.seafoodexpo.com/global<br />
08.-09.05.<strong>2019</strong> VANCOUVER<br />
Global Softwood Log & Lumber Conference<br />
www.woodmarkets.com<br />
29.-31.05.<strong>2019</strong> SCHANGHAI<br />
Fruit Logistica China, www.youwanguo.cn/en<br />
<strong>04</strong>.-06.06.<strong>2019</strong> HONGKONG<br />
Asia Fruit Logistica, www.asiafruitlogistica.com<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
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Kalmar Germany GmbH ................................................37<br />
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WindEnergy Network e.V. ...............................................35<br />
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Schiffbautechnische<br />
Verband für Schiffbau und Meerestechnik Gesellschaft e.V.<br />
V. (VSM) | AG Schiffbau-/<br />
Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |<br />
DNV GL | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches<br />
Komitee für Meeresforschung und 1<strong>04</strong>. Meerestechnik Hauptversammlung in e. Berlin V. | Seeverkehrsbeirat des Bundesministers<br />
für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium,<br />
18. - 20. November 2009<br />
Abt. Seeverkehr) | Deutscher Nautischer Verein (DNV) |<br />
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Deutsche Gesellschaft für<br />
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Deutscher<br />
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Rheder V. a. G. | Hafentech<br />
nische Gesellschaft e. V. (HTG) | The World Association for Waterborne Transport<br />
Infrastructure (PIANC) | Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V.<br />
(ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochseefischerei-Verband e.V. |<br />
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong> 89
Letzte Seite<br />
Uwe Kutzner, Chef der Flensburger Museumswerft<br />
(l.), und Jens Fiedler, Vorsitzender des »Feuerland«-<br />
Vereins, vor dem Expeditionsschiff »Feuerland«<br />
Zweites Leben<br />
für »Feuerland«<br />
© meeco<br />
Die Geschichte der »Feuerland« soll in<br />
Deutschland einen Fortgang finden.<br />
Die Schäden am Traditionsschiff haben<br />
sich aber als so umfangreich herausgestellt,<br />
dass es nahezu komplett neu gebaut<br />
werden muss. Kürzlich fand die Ausstellung<br />
zum Traditionskutter »Feuerland«<br />
im Flensburger Schifffahrtsmuseum ihr<br />
Ende. Dabei stand lange nicht fest, ob<br />
das Schiff dabei sein könnte. Immer wieder<br />
hatte sich die Überführung aus Hamburg-Harburg<br />
verzögert.<br />
Wie es mit den anderen Ausstellungsstücken<br />
und all den gesammelten Informationen<br />
weitergeht, ist unklar, teilte das<br />
Museum jetzt mit. Die Leihgaben gehen<br />
zurück an ihre Eigentümer, der Rest wird<br />
eingelagert. »Vielleicht findet sich ja ein<br />
anderes Museum mit Interesse an der facettenreichen<br />
Geschichte des Schiffs«,<br />
heißt es.<br />
Klar ist dagegen, wie es mit der »Feuerland«<br />
selbst weitergeht. Jens Fiedler, ehrenamtlicher<br />
Geschäftsführer der »Denkmalschiff<br />
Feuerland gGmbH« kündigte an: »Sie<br />
soll wieder zurück an ihre alten Wirkungsstätten<br />
fahren, den Weg von Büsum nach<br />
Feuerland und andere Stationen ihres Lebensweges<br />
nachvollziehen. So auch nach<br />
Buenos Aires, wo der Kutter 2006 im Hafen<br />
verladen wurde, nachdem das Team um<br />
den Wiederentdecker des Schiffes, Bernd<br />
Buchner, und Fiedler selbst auf einer Fahrt<br />
von Feuerland aus feststellen musste, dass<br />
das Schiff es wohl doch nicht aus eigener<br />
Kraft über den Atlantik schaffen würde.<br />
Äußerlich machte es einen guten Eindruck.<br />
Schon kurz nach der Abfahrt zeigte sich jedoch,<br />
dass das Deck undicht war, es musste<br />
ständig abgepumpt werden, schlussendlich<br />
drang Wasser in die Maschine ein, die<br />
Fahrt musste abgebrochen werden.<br />
Wie schlecht der Zustand tatsächlich<br />
ist, erklärte jetzt Uwe Kutzner, Geschäftsführer<br />
der Museumswerft Flensburg, in<br />
dessen Obhut sich das Schiff seit wenigen<br />
Monaten befindet. Nach Rückbau der Beplankung<br />
wurde das ganze Ausmaß sichtbar:<br />
Steven, Achtersteven und Kiel sind<br />
verzogen und in ihrer Originalsubstanz<br />
irreparabel. Das Schiff muss von Grund<br />
auf neu aufgebaut werden. Allein die Materialkosten<br />
für diese drei Teile belaufen<br />
sich seinen Angaben zufolge auf bis zu<br />
30.000 €. »Zudem ist es quasi unmöglich,<br />
einen 16 m langen Balken aus Eiche, dem<br />
Originalbaumaterial, zu bekommen, der<br />
für den Kiel notwendig wäre. Nun müssen<br />
Verhandlungen mit dem Amt für<br />
Denkmalschutz geführt werden, damit<br />
auch ein anderes Holz verwendet werden<br />
darf«, so das Museum weiter.<br />
Insgesamt schätzt Fiedler die Gesamtkosten<br />
für die Wiederherstellung des historischen<br />
Denkmals auf etwa 1,5 Mio. €.<br />
Zudem müsse der zukünftige Einsatz des<br />
Schiffes bedacht werden. Nur so könnten<br />
sowohl die Auflagen der Denkmalschutzbehörde<br />
als auch der zuständigen Schiffsicherheitsbehörden<br />
berücksichtigt werden.<br />
Letztere sind für die Ausstellung von Zertifikaten<br />
zuständig, damit das Schiff dann<br />
für bestimmte Zwecke und Gewässer zugelassen<br />
wird. MM<br />
Ankunft und Abladen<br />
der »Feuerland«<br />
in Flensburg<br />
Hansa 181x44.qxp_IMMH 09.02.17 17:52 Seite 1<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>
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