Skulpturen & Kunsthandwerk
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RÖMISCHER MARMORKOPF<br />
Höhe: 22 cm.<br />
Breite: 16 cm.<br />
Der äußerst fein in kristallinem Marmor gemeißelte<br />
Kopf entspricht stilistisch ganz der Zeit der Antoninischen<br />
Periode, des Zeitraumes zwischen 138 und 192,<br />
benannt nach den „Antoninischen“ Kaisern. Voran<br />
steht hier Antoninus Pius, der von 138 bis 161 regierte,<br />
gefolgt von Mark Aurel (161-180) und Lucius Verus<br />
(161-169). Gemeinsames Merkmal der männlichen<br />
Erscheinung ist der kurze Bart, der im Gegensatz zu<br />
den frühen Kaisern wie Augustus oder Cäsar eine gebildete<br />
Geistigkeit zum Ausdruck bringen sollte, nach<br />
dem Vorbild der Philosophen. Dies hat sowohl die Imperatorenbildnisse<br />
dieser Spätzeit sowie deren Münzbildnisse<br />
geprägt. Auch der uns vorliegende Marmorkopf<br />
zeigt dieses Erscheinungsbild. Zudem war der<br />
Bildhauer bemüht, auch die Milde eines Gesichtsausdrucks<br />
wiederzugeben, die für die „friedlichen Jahre“<br />
dieser Kaiserzeit stehen soll. Ein „Philosoph auf dem<br />
Imperatorenthron“ wurde etwa Marc Aurel genannt,<br />
dessen philosophische Werke auch heute noch gelesen<br />
werden. Dieses Idealbild übertrug sich auch auf<br />
männliche Porträtbildnisse der Zeit generell, als das<br />
zeittypische Gesicht, das nun auch bei höhergestellten<br />
Personen außerhalb der Kaiserfamilien zu finden ist.<br />
Der Typus findet sich auch schon bei Kaiser Hadrian (76-<br />
138), wie eine Büste dieses Herrschers im Saint-Raymond<br />
Museum Toulouse zeigt, die große Ähnlichkeit<br />
mit dem vorliegenden Kopf aufweist.<br />
So lässt sich hier kein bestimmtes Herrscherbildnis<br />
nennen. Viel eher handelt es sich wohl um ein Privatportrait,<br />
typisch für die Zeit um 130 bis 160. Hier ist<br />
das krauswellige Haar etwas lockerer gearbeitet, als<br />
die weitgehend geglätteten Partien des Gesichts<br />
oberhalb des Bartes, dessen Strähnen feiner ausgearbeitet,<br />
vielleicht auch etwas überarbeitet wurden. An<br />
der Rückseite ist eine Fehlstelle im Bereich des unteren<br />
Kopfhaares eingesetzt worden, womöglich schon<br />
im 18. oder 19. Jahrhundert. Ursprünglich war dem<br />
Kopf im 18. Jahrhundert ein inzwischen entfernter<br />
Büstenansatz angefügt worden.<br />
Provenienz:<br />
Französische Privatsammlung, Lyon. (1290143) (11)<br />
ROMAN MARBLE HEAD<br />
Height: 22 cm.<br />
Width: 16 cm.<br />
The head is caved in very fine crystalline marble and<br />
its style is typical for the Antonine Dynasty between<br />
138 and 192, named after the Antonine Emperors. A<br />
missing area on the back of the head, beneath the<br />
hairline was possibly mended during the 18th or 19th<br />
century. During the 18th century the head was also<br />
mounted on a bust, which has been removed since.<br />
Provenance:<br />
French private collection, Lyon.<br />
€ 150.000 - € 200.000<br />
Sistrix<br />
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