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Skulpturen & Kunsthandwerk

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550<br />

RÖMISCHER MARMORKOPF<br />

Höhe: 22 cm.<br />

Breite: 16 cm.<br />

Der äußerst fein in kristallinem Marmor gemeißelte<br />

Kopf entspricht stilistisch ganz der Zeit der Antoninischen<br />

Periode, des Zeitraumes zwischen 138 und 192,<br />

benannt nach den „Antoninischen“ Kaisern. Voran<br />

steht hier Antoninus Pius, der von 138 bis 161 regierte,<br />

gefolgt von Mark Aurel (161-180) und Lucius Verus<br />

(161-169). Gemeinsames Merkmal der männlichen<br />

Erscheinung ist der kurze Bart, der im Gegensatz zu<br />

den frühen Kaisern wie Augustus oder Cäsar eine gebildete<br />

Geistigkeit zum Ausdruck bringen sollte, nach<br />

dem Vorbild der Philosophen. Dies hat sowohl die Imperatorenbildnisse<br />

dieser Spätzeit sowie deren Münzbildnisse<br />

geprägt. Auch der uns vorliegende Marmorkopf<br />

zeigt dieses Erscheinungsbild. Zudem war der<br />

Bildhauer bemüht, auch die Milde eines Gesichtsausdrucks<br />

wiederzugeben, die für die „friedlichen Jahre“<br />

dieser Kaiserzeit stehen soll. Ein „Philosoph auf dem<br />

Imperatorenthron“ wurde etwa Marc Aurel genannt,<br />

dessen philosophische Werke auch heute noch gelesen<br />

werden. Dieses Idealbild übertrug sich auch auf<br />

männliche Porträtbildnisse der Zeit generell, als das<br />

zeittypische Gesicht, das nun auch bei höhergestellten<br />

Personen außerhalb der Kaiserfamilien zu finden ist.<br />

Der Typus findet sich auch schon bei Kaiser Hadrian (76-<br />

138), wie eine Büste dieses Herrschers im Saint-Raymond<br />

Museum Toulouse zeigt, die große Ähnlichkeit<br />

mit dem vorliegenden Kopf aufweist.<br />

So lässt sich hier kein bestimmtes Herrscherbildnis<br />

nennen. Viel eher handelt es sich wohl um ein Privatportrait,<br />

typisch für die Zeit um 130 bis 160. Hier ist<br />

das krauswellige Haar etwas lockerer gearbeitet, als<br />

die weitgehend geglätteten Partien des Gesichts<br />

oberhalb des Bartes, dessen Strähnen feiner ausgearbeitet,<br />

vielleicht auch etwas überarbeitet wurden. An<br />

der Rückseite ist eine Fehlstelle im Bereich des unteren<br />

Kopfhaares eingesetzt worden, womöglich schon<br />

im 18. oder 19. Jahrhundert. Ursprünglich war dem<br />

Kopf im 18. Jahrhundert ein inzwischen entfernter<br />

Büstenansatz angefügt worden.<br />

Provenienz:<br />

Französische Privatsammlung, Lyon. (1290143) (11)<br />

ROMAN MARBLE HEAD<br />

Height: 22 cm.<br />

Width: 16 cm.<br />

The head is caved in very fine crystalline marble and<br />

its style is typical for the Antonine Dynasty between<br />

138 and 192, named after the Antonine Emperors. A<br />

missing area on the back of the head, beneath the<br />

hairline was possibly mended during the 18th or 19th<br />

century. During the 18th century the head was also<br />

mounted on a bust, which has been removed since.<br />

Provenance:<br />

French private collection, Lyon.<br />

€ 150.000 - € 200.000<br />

Sistrix<br />

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