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Skulpturen & Kunsthandwerk

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577<br />

JAGDLICHER SILBERPOKAL<br />

Höhe: 34,5 cm.<br />

Gewicht: 851 g.<br />

Standring punziert „Hossauer Berlin“, 12 Lot,<br />

Stadtmarke sowie Jahresmarke „G“.<br />

Berlin, 19. Jahrhundert.<br />

Silber, gedrückt, getrieben, gegossen, ziseliert, innen<br />

vergoldet. Inschrift auf dem Schriftband am Hals<br />

„Steeple-Chase am XVten October MDCCCL“. Auf<br />

schmalem Standring der von Akanthuszier begleitete<br />

Trompetenfuß mit Zungenfries, Eichenlaubnodus und<br />

aufliegendem, naturalistisch gestalteten Horn mit<br />

Akanthuszier und weit ausschwingender Mündung<br />

mit Eichen- und Lorbeerlaubrelief. (†)<br />

Anmerkung:<br />

Bei dem raren uns vorliegenden Objekt handelt es sich<br />

um das einzige im original bekannte Trinkhorn von<br />

Johann George Hossauer (1794-1874). Ein weiteres<br />

Trinkhorn für den Sieger des Pferderennens in Ratibor<br />

am 29. September 1855, ist lediglich urkundlich belegt.<br />

Der Inschrift zufolge war das vorliegende Trinkhorn eine<br />

Ehrengabe für den Sieger eines Pferderennens in England<br />

am 15. Oktober 1850.<br />

Literatur:<br />

Melitta Jonas, Gold und Silber für den König -Johann<br />

George Hossauer (1794-1874) Goldschmied Sr. Majestät<br />

des Königs, Berlin 1998, ganzseitige Abbildung auf<br />

S. 200 Katalognummer 89. (12901224) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

578<br />

TAFELAUFSATZ IM STILE DER GOTIK ALS<br />

FLUGPREIS FÜR DEN DEUTSCHEN RUNDFLUG<br />

BERLIN-TEMPELHOF<br />

1925 für den Flugpionier und Flugzeugkonstrukteur<br />

Richard Dietrich aus Mannheim 1925<br />

Gewicht: 3200 g.<br />

Durchmesser: 50 cm.<br />

Höhe: 30 cm.<br />

Maße des Koffers: 55 x 55 x 40 cm.<br />

800, Halbmond, Krone, Firmenzeichen „n“ im<br />

Wappenschild.<br />

Mannheim, 1925.<br />

Flache, neugotische Buckelschale mit strahlenartigen<br />

Zügen, getragen von vier wappentragenden, zähnefletschenden,<br />

fein naturalistisch ausgeführten Löwen,<br />

in der Mitte bekrönt von einem Pelikan, seine Jungen<br />

nährend; vergoldet (berieben). Um den Pelikan herum<br />

durch graviert: „Ehrenpreis der Stadt Stuttgart für den<br />

deutschen Rundflug, 31. Mai - 9. Juni 1925“. Im originalen,<br />

lederbezogenen und mit grünem Samt und grüner<br />

Seide ausgeschlagenem Aufbewahrungskoffer<br />

(die Seide beschädigt, der Koffer mit fehlendem Tragegriff),<br />

im Kofferdeckel innen beschriftet: „Deutscher<br />

Rundflug / Ehrenpreis / Stadt Stuttgart“.<br />

Beigegeben das von Richard Dietrich verfasste Buch<br />

„Im Flug über ein halbes Jahrhundert“, in welchem der<br />

Wettbewerbsflug 1925, der von Berlin-Tempelhof aus<br />

startete und auch dort endete, auf den Seiten 243-248<br />

beschrieben, und der Tafelaufsatz erwähnt wird. „Seit<br />

damals steht neben anderen Trophäen der Preis der<br />

Stadt Stuttgart, ein prächtiger Tafelaufsatz, in meiner<br />

häuslichen Fliegerecke“.<br />

Richard Dietrich (1894-1945) wurde in Mannheim geboren<br />

und starb im sowjetischen NKDW-Lager Fünfeichen.<br />

Er begann mit 18 Jahren eine Flugausbildung<br />

1912 trat er als Volontär bei der Firma Hanuschke in<br />

Johannistal ein. Am 8. November 1913 erhielt er seinen<br />

Flugschein. Er gehörte zu den sogenannten Alten<br />

Adlern, den 817 Flugpionieren, die schon vor Ausbruch<br />

des Ersten Weltkrieges die Flugzeugführerprüfung<br />

bestanden. Im Ersten Weltkrieg diente er in<br />

verschiedenen Fliegerabteilungen an der Westfront<br />

und in Rumänien. Nach dem Kriegsende arbeitete er<br />

als Versuchsflieger im Flugzeugmotorenwerk Rhemag.<br />

Er konstruierte heimlich in einer Hinterhofwerkstatt in<br />

Mannheim einen Nachbau des Jagdflugzeuges Fokker<br />

D. VII, das als DP I Sperber bezeichnet wurde und am<br />

5. Mai 1922 (dem Tag der Aufhebung des alliierten<br />

Bauverbots) zu seinem Erstflug startete. Im Jahre 1922<br />

gründete Dietrich in Mannheim die Richard Dietrich<br />

Flugzeugbau GmbH. 1923 entstand aus dieser und<br />

den dem Belgier Anatole Gobiet gehörenden Motorenwerken<br />

A. Gobiet & Co. in Kassel und Rotenburg an<br />

der Fulda die Dietrich-Gobiet Flugzeugbau. Später arbeitete<br />

Dietrich für die MIAG Mühlenbau & Industrie<br />

AG in Braunschweig, die auch eine Abteilung für Flugzeugbau<br />

hatte, und konstruierte dort 1933 den Sportdoppeldecker<br />

MD 12, und nach Wien zur Amme-<br />

Luther-Secke-Werk-GmbH, wo er von der sowjetischen<br />

Besatzungsmacht verhaftet wurde. Wie sich später<br />

herausstellte, starb er am 28. Dezember 1945 im<br />

Speziallager Nr. 9 Fünfeichen des sowjetischen Geheimdienstes<br />

NKWD. (†)<br />

Anmerkung:<br />

Die Firma Neresheimer wurde 1890 in Hanau zur<br />

Herstellung von „Kunstgewerblichen Gegenständen,<br />

modernen und antiken Geräten, altdeutschen, holländischen<br />

und französischen Silbergeräten, Prunkgegenständen.“<br />

gegründet, und besteht in der Nyachfolge<br />

des Dr. Bauer dort noch heute.<br />

Literatur:<br />

Richard Dietrich, Im Flug über ein halbes Jahrhundert,<br />

Gütersloh 1942 (mit Schilderung seines Werdegangs<br />

und zahlreichen Abbildungen).<br />

Tafel- und Schausilber des Historismus aus Hanau,<br />

Wasmuth, Tübingen 1992, S. 196 u. Bildtafel 123 mit<br />

Abbildung einer gleichen Schale. (12901215) (10)<br />

GOTHIC-STYLE CENTREPIECE AS AN AIRFARE<br />

FOR THE GERMAN SIGHTSEEING FLIGHT<br />

BERLIN-TEMPELHOF<br />

1925 for the aviation pioneer and aeronautical engineer<br />

Richard Dietrich from Mannheim 1925.<br />

Weight: 3200 g.<br />

Diameter: 50 cm.<br />

Height: 30 cm.<br />

Dimensions of the suitcase: 55 x 55 x 40 cm.<br />

800, crescent moon, crown, company logo “n” in<br />

shield.<br />

Mannheim, 1925. (†)<br />

Notes:<br />

The Neresheimer company was founded in Hanau in<br />

1890 for the production of arts and crafts objects,<br />

modern and antique utensils, old German, Dutch and<br />

French silver utensils, ornamental objects and still<br />

exists there today as the successor to Dr Bauer.<br />

Literature:<br />

Richard Dietrich, In Flight over Half a Century,<br />

Güters loh 1942 (with a description of his career<br />

and numerous illustrations).<br />

Historicist table and display silver from Hanau,<br />

Wasmuth, Tübingen 1992, p. 196 and plate 123 with<br />

an illustration of the same bowl.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

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