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Stahlreport 2021.09

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76. Jahrgang | September 2021

STAHLREPORT

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung

09

21

Starkes erstes Halbjahr | S. 38

Aktuelle Zahlen von BDS-Research

Kostenvorteil Lohnbearbeitung | S. 12

Studie von Günther + Schramm/Hoberg & Driesch

Hybrides Lernen am besten | S. 48

Digitale Lernformate in der Berufsbildung


:

S

L

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn der Vorsitzende des BDS-Vorstandsrates Eberhard Frick den Stahlhandelstag

am 30. September eröffnet, sind wir alle wahrscheinlich schon

schlauer. Zumindest zahlenmäßig dürfte zu diesem Zeitpunkt des Volkes

Votum bereits vorliegen, die Bundestagswahl liegt dann immerhin schon vier

Tage zurück.

Stahlhandelstag

2021 – Einladung und

Programm auf S. 41

Obwohl, es geht ja auch anders. Der Jahresbeginn 2021 hatte ja erst gezeigt,

wie einfach der heilige Gral der Demokratie, die Wahlen, mutwillig in Zweifel

gezogen werden können. Hierzulande ist das – hoffentlich – undenkbar. Doch

auch wenn das Wahlergebnis dann unangefochten vorliegt – die nackten

Zahlen liefern nach Stand der Dinge diesmal möglicherweise noch gar nicht

das wirkliche Resultat, sprich die Regierungszusammensetzung. Was in der

bundesrepublikanischen Geschichte bisher oft eine Formalie war, könnte

sich diesmal zu einer langwierigen Koalitionsfindung auswachsen. Die

Mehrheiten sind eben nicht mehr so eindeutig. Dabei stehen mit Klimawandel,

Digitalisierung und geopolitischer Positionierung – um nur einige zu nennen –

Themen auf der Agenda, die weit über das übliche Maß politischen Agierens

hinaus reichen.

Schlauer werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jedoch am Ende des

Stahlhandelstages sein, was die Informationslage zur Branche angeht. Von den

konjunkturelllen Rahmenbedingungen über Insights zu Stahlproduktion sowie

Kundenbranchen bis hin zu aktuellen Rechtsthemen: Das Programm des in

diesem Jahr erstmals online von 10 bis 14 h durchgeführten Stahlhandelstages

2021 bietet einen breiten Rundumblick auf die aktuelle Situation.

Einen Höhepunkt gibt es dabei übrigens zum Schluss: Mit der Auszeichnung

des/der „Fernstudent/in des Jahrs 2020+2021“ würdigt der BDS das

persönliche Engagement, das die Absolventinnen und Absolventen in die

berufliche Weiterbildung mit dem BDS-Fernstudium „Betriebswirt/in

Stahlhandel“ gesteckt haben. Schließlich braucht die Branche auch in Zukunft

viele fähige Köpfe.

Wie immer viel Vergnügen beim Lesen wünscht

Markus Huneke

Chefredakteur Stahlreport

Stahlreport 9|21

3


Inhalt Stahlreport 09 2021

38

Starkes erstes Halbjahr

BDS-Research mit aktuellen Juli-Zahlen

Lagerabsatz und Preise – beide Kurven zeigten im Stahlhandel im ersten

Halbjahr 2021 deutlich nach oben. Vor allem der rasante Preisaufbau bei

Rohstoffen und Fertigerzeugnissen ist bemerkenswert, wie BDS-Bereichsleiter

Research Jörg Feger auf S. 38 anhand der neuesten Zahlen erläutert.

12

Kostenvorteile oft unbekannt

Studie von Günther + Schramm

und Hoberg & Driesch

Im Lohn bearbeiten lassen – oder nicht?

Nach welchen Kriterien Verarbeiter sich bei

dieser Frage entscheiden, zeigt eine aktuelle

gemeinsame Studie von Günther + Schramm

und Hoberg & Driesch. Ein Ergebnis: Die

Kostenvorteile sind oft gar nicht bekannt.

Digitales Lernen – aber wie?

Interview mit Learnchamp-Gründer

Michael Repnik

48

Berufsbildung steht hoch im Kurs, denn Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter sind mehr und mehr darauf angewiesen,

Veränderungen aufnehmen und flexibel agieren zu können.

Doch was macht ein gutes Bildungsangebot aus? Ein

Interview mit Michael Repnik, Gründer der auf digitales

Lernen spezialisierten Agentur LearnChamp – der Agentur,

die das BDS-eLearning für Auszubildende mitgestaltet.

4 Stahlreport 9|21


PeRSönLicHeS

6 Kurznachrichten

StAHLHAnDeL

8 SchwarzwaldEisen – Alle Lagerbereiche per Klick im Blick

11 E/D/E – Stärkster Juni aller Zeiten

12 Günther + Schramm/Hoberg & Driesch – Studie zu externer Lohnbearbeitung

13 Nordwest – Starkes Halbjahres-Ergebnis

14 Klöckner & Co SE – Umsatz deutlich gestiegen

StAHLPRoDuktion

16 thyssenkrupp – Umbau kommt planmäßig voran

18 Salzgitter Flachstahl reduziert Inventuraufwand

20 ArcelorMittal – Studie: Eisenschwamm von der Küste am besten

24 Wuppermann AG – Neue Besäumschere am ungarischen Standort

16

Konzern-Umbau

kommt voran

thyssenkrupp bestätigt

Prognose für 2020/2021

Gute Nachrichten haben bei

thyssenkrupp in den letzten

Jahren fast Seltenheitswert.

Der Konzern steckt in einer

umfassenden Transformation.

Nun wurden im 3. Quartal des

laufenden Geschäftsjahres

2020/2021 nahezu doppelte

so viele Auftragseingänge

verzeichnet wie im Vorjahres -

zeitraum. Auch mit dem

Konzernumbau komme man

voran, sagt CEO Martina Merz.

StAHLveRARBeitunG

26 NSK-Gehäuselager ermöglichen hohe Einsparungen für Stahlwerk

AnARBeitunG & LoGiStik

27 The Coatinc Company fordert Kurswechsel

28 Progress & BBC – Automatisierung ist entscheidend

32 B+S Metallbearbeitung setzt auf Rösler-Anlagen

34 mbk Maschinenbau – Vom Handwerksbetrieb zum weltweiten Hersteller

36 Heinrich Dittmar führt eNVenta ERP ein

BDS-ReSeARcH

38 Neueste Zahlen: Ein denkwürdes erstes Halbjahr

BDS-kommunikAtion

40 BDS-Seminare für Azubis – Zwei starke Präsenzseminare

41 Einladung zum Stahlhandelstag 2021

meSSen unD mäRkte

42 KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer – Gute Geschäftslage,

aber neue Pandemie-Sorgen

44 PwC-Maschinenbau-Barometer – Umsatzprognosen auf Höhenflug

46 Termine

47 Messekalender

WiSSenSWeRteS

48 Berufsbildung – Hybride Lernformate am erfolgreichsten

LifeSteeL

50 Taucherglockenschiff Carl Straat – Gefahren unter Wasser auf der Spur

50 Impressum

Stahlreport 9|21

5


Persönliches

Kurznachrichten

Bild: VDE/Hochschule Aalen

ist seit April 2018

CEO von Schuler.

Vor seiner Bestellung

hatte er bereits verschiedene hochrangige

Management-Funktionen im Andritz-

Konzern und bei Schuler selbst

wahrgenommen. Wie Andritz weiter mitteilte,

werde der Vorstandsvorsitzende der

Andritz AG, Dr. Wolfgang Leitner, mit Ablauf

der für den 12. April 2022 geplanten Hauptversammlung

des Unternehmens sein Amt

nach 27-jähriger Tätigkeit als CEO beenden.

Nachfolger von Dr. Leitner, der auch AufvDe

Martina Hofmann

ist neue Vorsitzende des VDE-Ausschusses

Studium, Beruf und Gesellschaft.

Prof. Dr.-Ing. Martina Hofmann von der

Hochschule Aalen ist eine erfahrene Netzwerkerin,

die neben der klassischen Ausschussarbeit

die Themen Frauen und Technik

sowie Klimaschutz in den Fokus nehmen

wird, so der VDE (Verband der Elektrotechnik

Elektronik Informationstechnik e. V.).

Hofmann, die noch

bis Anfang 2021 Studiendekanin

des Studienbereichs

Elektrotechnik

an der

Hochschule Aalen

war, ist seit Langem

im Bereich Frauenförderung

aktiv. Als

neue Vorsitzende

des Ausschusses

Studium, Beruf und Gesellschaft werde sie

mit ihren Kolleginnen und Kollegen daran

arbeiten, mehr Sichtbarkeit für das Thema

Frauen und Technik zu erlangen. „Wir müssen

Bewegung in etablierte Denkmuster

bringen – was der Tatort für das Berufsbild

der Kommissarin geschafft hat, steht für die

Elektrotechnikerin noch aus.“

iBu/WSm

Ulrich Flatken

ist kürzlich zum Vizepräsidenten

des

Wirtschaftsverbands

für Stahl und Metallwaren

(WSM) ernannt

worden. Daneben

ist der

geschäftsführende

Gesellschafter der Mecanindus Vogelsang-

Gruppe zugleich Vorstandsvorsitzender des

Industrieverbands Blechumformunng (IBU).

Bild: IBU

3M

Bodo Reinhart

ist seit 1. April 2021 Regional Division Leader

der 3M Abrasive Systems Division (ASD)

für Zentraleuropa. Die Region umfasst

Deutschland, die Niederlande, Belgien,

Österreich und die Schweiz. Der gebürtige

Neusser folgt auf Andreas Boxberger, der

3M nach über 24-jähriger Tätigkeit für das

Unternehmen verlassen hat. Bodo Reinhart

Foto: Warmwalzwerk Königswinter

werde sich in seinem

Aufgabenbereich

schwerpunktmäßig

auf die

flexiblen Schleifmittel

der 3M konzentrieren.

Dazu gehören

Schleif- und

Poliersysteme sowie

Maschinen und Zubehör

für den Industriebereich.

kion Group

Rob Smith

wird zum 1. Januar 2022 neuer Vorsitzender

des Vorstands der Kion Group AG. Er folgt

Gordon Riske, der zum 31.12.2021 aus dem

Vorstand ausscheidet. „Wir freuen uns sehr,

einen der profiliertesten globalen Top-Manager

der Investitionsgüterindustrie

mit

ausgewiesener Kapitalmarkt-,

M&Asowie

Digitalisierungs-Erfahrung

gewonnen

zu haben.

Rob Smith bringt

alle Erfahrungen und

die Führungspersönlichkeit

mit, um den

Wachstumskurs der Kion Group nahtlos

fortzusetzen,“ sagte Michael Macht, Vorsitzender

des Aufsichtsrats.

WW-k

Thorsten Hütt

gehört seit April 2021 der Geschäftsführung

der Warmwalzwerk Königswinter GmbH

(WW-K) an. Bis zu seiner Berufung leitete

Hütt fünf Jahre lang den Bereich Controlling

und Finanzen der WW-K. In seiner neuen Position

ist er für den Geschäftsführungsbereich

Finanzen, Controlling und IT verantwortlich.

Neben ihm gehören die beiden

geschäftsführenden

Gesellschafter Rainer

Zimmer und Roland

Haas der nunmehr

dreiköpfigen Geschäftsführung

an.

Mit seiner Erfahrung

und Expertise sei

Thorsten Hütt

Bild: 3M

Bild: Kion Group

Hütt „die ideale Ergänzung“

für die Geschäftsführung,

so

Haas. Die Erweiterung der Geschäftsführung

sei auch eine Reaktion auf die Neuausrichtung

und zunehmende Bedeutung der

Digitalisierung für das Walzwerk. „Wir möchten

die Modernisierung des Unternehmens

vorantreiben. Die Digitalisierung ist dabei

ein ganz wesentlicher Schritt. Mit Thorsten

Hütt haben wir die Geschäftsleitung für die

nächsten Jahre zukunftsfähig aufgestellt“

begründet Rainer Zimmer den Schritt.

Neue Personalleiterin des Unternehmens ist

ebenfalls seit April 2021 Maria Steeg. Sie

folgt auf Michael Gulden, der das Unternehmen

verlassen hat, um sich neuen beruflichen

Herausforderungen

zu stellen.

Maria Steeg ist seit

2010 bei der WW-K.

Davor war sie in der

Personalabteilung

der Vorbesitzerin

des Warmwalzwerkes,

Hayes Lemmerz,

heute Maxion

Wheels tätig.

Foto: Warmwalzwerk Königswinter

Andritz AG

Domenico Iacovelli

rückt in den Vorstand der Andritz AG auf.

Seine Aufgaben als Schuler-CEO werde Iacovelli

in Personalunion weiter wahrnehmen,

teilte Andritz in Graz mit. Im Vorstand

von Andritz soll der 1976 geborene Schweizer

Manager mit Wirkung zum April 2022

die Leitung des Geschäftsbereichs Metals

sowie die Verantwortung

für die Bereiche

Group Information

Technology

und Group Manufacturing

Management

übernehmen.

Domenico Iacovelli

Bild: Schuler AG

Maria Steeg

6 Stahlreport 9|21


Bild: rff

sichtsratsvorsitzender der Schuler AG ist,

soll Andritz-Vorstandsmitglied Dr. Joachim

Schönbeck werden.

rff

Dieter Revink

ist seit 1. Mai 2021 neuer Bereichsleiter Finanzen

& Personal bei der rff Rohr Flansch

Fitting Handels GmbH. Wie das Unternehmen

mit Sitz in Stuhr/Bremen mitteilte,

kommt der 52-jährige

Diplom-Betriebswirt

aus der Logistikbranche

und er

verfüge sowohl über

detailliertes und

kompetentes Fachwissen

als auch über

langjährige Erfahrung

in seinem Verantwortungsbereich.

Geschäftsführer

Michael Allexi freue sich auf

die Zusammenarbeit und darüber eine erfahrene

und gestandene Führungskraft für

das Unternehmen gewonnen zu haben,

teilte rff mit.

klöckner & co Se

Becker Stahl-Service und

Klöckner & Co Deutschland

beides Tochtergesellschaften der Klöckner

& Co SE, stellen ihre Geschäftsführung neu

auf. Die Becker Stahl-Service GmbH bestellte

Francois-David Martino per 21. Juni

2021 zum neuen CEO. Zudem werde

Christina Kolbeck zusätzlich zu ihrer Position

als CFO der Klöckner & Co Deutschland

GmbH als neue CFO in die Geschäftsführung

der Becker Stahl-Service GmbH berufen.

Hans-Georg Pieper soll auch zukünftig

als Geschäftsführer den Vertrieb der Becker

Stahl-Service GmbH verantworten. Wie von

Klöckner & Co Deutschland bereits angekündigt

hat das Unternehmen Bernhard

Weiß zum 1. Juni 2021 planmäßig zum

neuen CEO berufen. Sven Koepchen, bisheriger

CEO der Klöckner & Co Deutschland

GmbH, werde künftig eine Querschnittsfunktion

übernehmen und den Ausbau des

Geschäfts mit höherwertiger Anarbeitung in

EU-Europa verantworten.

Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands

der Klöckner & Co SE: „Mit unserer neuen

Strategie ‚Klöckner & Co 2025: Leveraging

Bild: Hofmann-Rieg Stahlhandel

Jürgen Almert

Geschäftsführender Gesellschafter der

Hofmann-Rieg Stahlhandel ist am 19. August

2021 im Alter von 58 Jahren verstorben. Mit

Jürgen Almert verliert der Stahlhandel einen

großen, überaus erfolgreichen Unternehmer,

der die Stahlszene im Rhein-Main-Gebiet und

über diese Grenzen hinaus jahrzehntelang

prägte. Knapp 20 Jahre hat er die Geschicke

des BDS als Gebietsvorstand sowie als

Mitglied des Vorstandsrats mitgelenkt,

darüber hinaus war er als Mitglied des

Produktausschusses der Nordwest Handel

AG aktiv und engagierte sich als

Handelsrichter am Landgericht Darmstadt.

„Sein überraschender und viel zu früher Tod

hat uns schwer getroffen. Unser tief

empfundenes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen beiden Kindern sowie den

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seiner Unternehmen in Darmstadt und

Rüsselsheim“, sagte Oliver Ellermann, Vorstand des BDS.

Er wird fehlen.

Strengths‘ werden wir uns zur führenden digitalen

Plattform für Stahl, weitere Werkstoffe

und Anarbeitungsservices in Europa

und Amerika weiterentwickeln. Wir freuen

uns daher sehr, dass wir sowohl bei der Becker

Stahl-Service GmbH als auch der

Klöckner & Co Deutschland GmbH mit

Francois-David Martino und Bernhard Weiß

die Position des CEO mit zwei ausgewiesenen

Experten besetzen konnten, die die Umsetzung

unserer Konzernstrategie in den

Gesellschaften maßgeblich vorantreiben

werden.“

Lech-Stahlwerke

Thomas Friedrich

ist zum 1. Juli 2021 in die Geschäftsführung

der Lech- Stahlwerke GmbH eingetreten. Er

übernimmt dort das kaufmännische Ressort

von Simon Zeilberger, der im Mai 2020 in

die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe

berufen wurde. Friedrich ergänzt

damit die bestehende

Geschäftsführung

der Lech-Stahlwerke

GmbH, die

aus Martin Kießling

(Ressort Technik)

und Jochen Henze

(Ressort Vertrieb)

besteht. Der 53-jährige

Thomas Fried-

Bild: Lech-Stahlwerke

rich stammt aus Köln und hat über 20 Jahre

Führungserfahrung in verschiedenen international

aktiven Unternehmen der Stahlindustrie

gesammelt.

SpanSet GmbH

Hans-Otto von Danwitz

ehemaliger und langjährig beschäftigter

Vertriebsleiter und Prokurist der SpanSet

GmbH & Co. KG sowie ehemaliger Geschäftsführer

der

SpanSet secutex

GmbH und Kapitän

zur See ist im Alter

von 83 Jahren im

Juni 2021 verstorben.

Hans-Otto von

Danwitz hat durch

Bild: SpanSet

sein Handeln über

mehr als drei Jahrzehnte

die positive

Entwicklung der Unternehmen nachhaltig

geprägt, so SpanSet. Als Pionier der textilen

Hebe- und Zurrmittel prägte er das Motto

„Stark wie Stahl, aber leicht und handlich“.

Unter seiner Führung wurden Zurrgurte zur

Befestigung von Pkw auf Autotransportern

entwickelt. Er war Träger der DIN-Ehrennadel,

Leiter des Normenausschuss DIN für

Hebebänder, Rundschlingen und Zurrgurte

sowie Vorkämpfer für das Normungswesen

in Deutschland und Europa.

Stahlreport 9|21

7


Stahlhandel

Bericht

Mit KASTOlogic mobile können die Mitarbeiter die wichtigsten

Funktionen des Lagerverwaltungssystems auf tragbaren

Endgeräten wie Tablets und Smartphones nutzen und so auch

manuelle Lagerbereiche managen.

Am Hauptsitz des Unternehmens in Lahr sorgt ein automatisches Langgutlager

vom Typ UNICOMPACT 3.0 für eine schnelle und effiziente Ein- und Auslagerung der

bis zu sechs Meter langen Profile, Rohre und Vollmaterialien.

SchwarzwaldEisen setzt auf mobile Lagerverwaltung von Kasto

Alle Lagerbereiche per Klick im Blick

Automatische und manuelle Lagerbereiche mit einem System steuern und bedienen – bei SchwarzwaldEisen im

badischen Lahr ist das die Realität. Möglich machen dies zwei Kasto-Lösungen: Das Lagerverwaltungssystem

KASTOlogic sowie die intelligente App KASTOlogic mobile. Der Stahlhändler vereinfacht und beschleunigt damit seine

Prozesse, minimiert die Fehlerrate und kann sämtliche Chargen lückenlos nachverfolgen.

„Wir leben Stahl“: Unter diesem Motto hat sich die

Schwarzwald-Eisenhandel GmbH & Co. KG – oder kurz

SchwarzwaldEisen – zum führenden Stahlhändler in Baden

entwickelt. Die Wurzeln des in vierter Generation familiengeführten

Betriebs reichen zurück bis ins Jahr 1870.

Seit 1966 befindet sich der Hauptsitz in Lahr, weitere

Standorte besitzt SchwarzwaldEisen in Freiburg im Breisgau,

Bad Säckingen und Karlsruhe. Mit Tochterunternehmen

in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und der

Schweiz ist der Spezialist mittlerweile auch überregional

aktiv – und immer wieder kommen neue Niederlassungen

hinzu. Rund 120.000 t Material setzt die Gruppe pro Jahr

in etwa um.

„Wir setzen konsequent auf ein organisches Wachstum

und eine dezentrale Organisation“, erklärt Dr. Steffen

Marco Auer, der gemeinsam mit seinem Bruder Ingo Wolfgang

Auer als Geschäftsführer die Geschicke von SchwarzwaldEisen

leitet. „Statt einem großen Standort betreiben

wir mehrere regional tätige Filialen, die nah am Kunden

und damit auch schnell und flexibel lieferfähig sind.“

Eine funktionierende Kommunikation zwischen den

einzelnen Außenstellen und eine gut durchorganisierte

Logistik sind für den Betrieb eines solchen Netzwerks

wichtige Voraussetzungen. „Wir versuchen daher, alle

Niederlassungen nach einem ähnlichen Prinzip aufzubauen,

um bewährte Prozesse und Technologien standortübergreifend

anwenden zu können und Schnittstellen möglichst

gering und einheitlich zu halten“, fährt Auer fort.

Bevorzugter Partner für die Lagertechnik

Dieser Ansatz zeigt sich auch in der Lagertechnik. Hier

vertraut SchwarzwaldEisen auf die Kasto Maschinenbau

GmbH & Co. KG als bevorzugten Partner. Am Hauptsitz

in Lahr etwa sorgt seit rund acht Jahren ein automatisches

Langgutlager vom Typ UNICOMPACT 3.0 für eine schnelle

und effiziente Ein- und Auslagerung der bis zu 6 m langen

Profile, Rohre und Vollmaterialien. SchwarzwaldEisen

bietet seinen Kunden ein Sortiment von rund 10.000 Artikeln,

hauptsächlich Baustahl, Edelstahl und Aluminium.

„Davon sind etwa 70 bis 80 % der Bestellungen angearbeitetes

Material“, berichtet Geschäftsführer Auer. Dieses

wird im eigenen Maschinenpark entsprechend der Kundenwünsche

vorbereitet und anschließend versandt. Handelt

es sich um Langgut, stellt das Kasto-System mit einem

Regalbediengerät (RBG) die benötigten Artikel mit kurzen

Zugriffszeiten nach dem Prinzip „Ware-zum-Mann“ an

8 Stahlreport 9|21


Eine gut durchorganisierte Logistik ist für den badischen

Stahlhändler SchwarzwaldEisen eine wichtige Voraussetzung.

einer von zwei Auslagerstationen bereit. Bleche hingegen

bewahrt das Unternehmen in einem separaten, manuell

bedienten Lagerbereich auf.

„Unsere Kunden erwarten von uns schnelle, fehlerfreie

und rückverfolgbare Lieferungen“, skizziert Steffen Auer

die Herausforderungen. „Um dies sicherzustellen, sind

wir auf eine einfache, übersichtliche und zuverlässige

Steuerung unseres gesamten Materialflusses angewiesen.“

SchwarzwaldEisen setzt dafür standortübergreifend

auf das Warenwirtschaftssystem (WWS) eNVenta. Das

Lager in Lahr ist daran über eine eigens geschaffene Schnittstelle

angebunden – genau wie zwei weitere automatische

Kasto-Lagersysteme in Niederlassungen in Karlsruhe und

im Westerwald. „Das sorgt für eine einheitliche Auftragsverwaltung

und hohe Bestandstransparenz“, erklärt Auer.

Das WWS übermittelt die jeweiligen Auftragsdaten elektronisch

an das Lagerverwaltungssystem KASTOlogic, welches

wiederum die Auslagerung der benötigten Artikel

am entsprechenden Standort veranlasst. Sämtliche Prozesse

lassen sich lückenlos rückverfolgen, Bedien- und Zuordnungsfehler

sind nahezu ausgeschlossen.

Manuelle Lagerung war anfällig für Fehler

Anders sah es in der Vergangenheit in den manuell bedienten

und papiergeführten Blechlagern aus, erinnert

sich Auer: „Aufgrund der hohen Artikelvielfalt kam es hier

durchaus manchmal zu Verwechslungen, Mitarbeiter entnahmen

zum Beispiel das falsche Blech oder die falsche

Menge – und am Ende bekam der Kunde unter Umständen

nicht das, was er bestellt hatte.“

Auch das Auffinden der benötigten Ware war in den

langen Regalreihen nicht immer einfach. Die Verantwort-

„Wir sind mit

der Zusammenarbeit

mit Kasto rundum zufrieden

und überzeugt, dass

davon beide Unternehmen

nachhaltig profitieren.“

Dr. Steffen Marco Auer, einer der

beiden Geschäftsführer von

SchwarzwaldEisen

lichen bei SchwarzwaldEisen suchten deshalb nach einer

Möglichkeit, auch diese Lagerbereiche in das intelligente

elektronische Steuerungssystem zu integrieren. „Wir haben

dafür zwei Wettbewerber verglichen und uns ziemlich

schnell für Kasto entschieden“, erläutert Auer. Die räumliche

Nähe zu dem Säge- und Lagertechnik-Spezialisten, der sei-

nen Hauptsitz im wenige Kilometer entfernten Achern

hat, sei dabei nicht der einzige Grund gewesen. „Natürlich

ist es vorteilhaft, mit Partnern in der Region zusammenzuarbeiten,

die bei Bedarf auch schnell vor Ort sein können“,

betont der Geschäftsführer. „Genauso wichtig waren uns

aber die umfassende technische Kompetenz von Kasto

und die Bereitschaft, individuell auf unsere spezielle Situation

einzugehen.“

Gemeinsam mit dem Stahlhändler analysierten die

Kasto-Experten die Voraussetzungen am Standort und im

gesamten Unternehmen bis ins Detail und entwickelten

eine Lösung, um alle Lagerbereiche in einer einheitlichen

und durchgängigen Steuerung abzubilden. Zum Einsatz q

Stahlreport 9|21

9


Stahlhandel

Berichte

Bleche bewahrt SchwarzwaldEisen in einem separaten, manuell bedienten

Lagerbereich auf. Aufgrund der hohen Artikelvielfalt kam es bei der manuellen

Lagerung manchmal zu Verwechslungen. Mitarbeiter entnahmen zum Beispiel das

falsche Blech oder die falsche Menge.

q kommt dabei unter anderem KASTO -

logic mobile, eine plattformunabhängige

und mobile Variante von KASTOlogic.

Die Software ermöglicht es, die wichtigsten

Funktionen des Lagerverwaltungssystems

auf tragbaren Endgeräten

wie Tablets und Smartphones zu nutzen

– unabhängig von fest installierten Bedienpulten,

wie sie etwa im Automatiklager

UNICOMPACT vorhanden sind.

„Damit können wir beispielsweise das

Langgutlager flexibel und ortsungebunden

steuern“, erklärt Steffen Auer. „Aber

was viel wichtiger ist: Wir sind nun in

der Lage, auch unsere manuell bedienten

Blechlager mit KASTOlogic zu verwalten.“

Auftrags- und Artikeldaten

immer griffbereit

Dank KASTOlogic mobile haben die Mitarbeiter

im Lager jederzeit Zugriff auf

Auftrags- und Artikeldaten. Beim Auslagern

der Bleche führt das System den

Benutzer zum entsprechenden Lagerplatz

und gibt die benötigte Menge vor.

Die Lagerfächer sind mit QR- und Barcodes

ausgestattet. Scannt der Anwender

diesen mit seinem Mobilgerät, kann er

unter anderem die Entnahme bestätigen

oder eine Nachbestellung auslösen, falls

sich der Vorrat dem Ende zuneigt. Sämtliche

Informationen stehen im Lagerverwaltungs-

und damit auch im Warenwirtschaftssystem

zur Verfügung –

maßgeschneiderte Schnittstellen machen

dies möglich. „Das Ergebnis ist

ein einheitlich steuerbarer und lückenlos

transparenter Materialfluss“, summiert

Auer. „Wir haben weniger Fehler

bei der Kommissionierung, können

schneller und effizienter arbeiten und

einzelne Chargen problemlos nachund

rückverfolgen.“

Mit dem neuen Lagerverwaltungskonzept

konnte KASTO bei SchwarzwaldEisen

nicht nur als Maschinenlieferant,

sondern auch als Lösungsanbieter

punkten. „Wir haben von

Kasto ein maßgeschneidertes, software-basiertes

System bekommen,

das völlig unabhängig von den bestehenden

Lagern funktioniert und sich

für weitere Standorte beliebig skalieren

lässt – eine bemerkenswerte Leistung“,

findet Auer.

Das Konzept hat das Stahlhandelsunternehmen

so gut überzeugt, dass

SchwarzwaldEisen es in Zukunft auch

an seinen anderen Niederlassungen

anwenden will. „Wie gesagt versuchen

Bilder: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG

wir, wo immer es geht, Prozesse zu

vereinfachen und zu vereinheitlichen

und überflüssige Schnittstellen zu vermeiden“,

sagt Auer. „Das hilft uns,

auch standortübergreifend noch effizienter

und transparenter zu werden.“

Ist etwa ein bestellter Artikel in einer

bestimmten Zweigstelle nicht auf

Lager, ist er im System schnell lokalisiert

und kann unter Umständen von

einem anderen Standort angeliefert

werden. „Letztlich profitieren von dieser

Organisation nicht nur wir, sondern

vor allem auch unsere Kunden – das

ist für uns die Hauptsache“, ist der Geschäftsführer

begeistert.

Auch der Service überzeugt

Ein weiterer Pluspunkt des Kasto-

Systems ist für die Verantwortlichen

bei SchwarzwaldEisen die hohe Verfügbarkeit.

„Sowohl das Lager als

auch das Steuerungssystem sind

fernwartefähig. Bei Bedarf kann

Kasto jederzeit auf die Software zugreifen

und Störungen schnell und

unkompliziert beheben.“ Durch die

räumliche Nähe sind die Service-Experten

allerdings auch kurzfristig

vor Ort – „ein zusätzlicher Bonus,

den so auch nicht jeder Hersteller

bieten kann“, findet Auer. Die gute

Partnerschaft mit Kasto sei deshalb

neben der überzeugenden Technik

und dem attraktiven Preis-Leistungs-

Verhältnis ausschlaggebend gewesen,

den gemeinsam eingeschlagenen

Weg weiter zu beschreiten. „Wir

sind mit der Zusammenarbeit

rundum zufrieden und überzeugt,

dass davon beide Unternehmen

nachhaltig profitieren.“ 2

Das Lagerverwaltungssystem KASTOlogic ist über eine eigens geschaffene Schnittstelle

an das standortübergreifende Warenwirtschaftssystem eNVenta angebunden.

[ Kontakt]

KASTO Maschinenbau

GmbH & Co. KG

77855 Achern-

Gamshurst

+49 7841 61-0

www.kasto.com

Schwarzwald

Eisenhandel

GmbH & Co. KG

Carl-Benz-Str. 11

77933 Lahr

Tel. +49 7821 5805-0

www.schwarzwaldeisen.de

10 Stahlreport 9|21


E/D/E mit starkem Wachstum

Stärkster Juni aller Zeiten

Die E/D/E-Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 ein Handelsvolumen von 3,74 Mrd. € und

damit ein außergewöhnlich hohes Plus von über 500 Mio. € (+ 17,3 %). In nahezu sämtlichen

Warenbereichen konnte die Wuppertaler Verbundgruppe ein zweistelliges Wachstum verzeichnen.

Der Geschäftsbereich Stahl

steigerte das Handelsvolumen um

106 Mio. € (+ 18,7 %) auf rund

675 Mio. €. Die Haustechnik wuchs

in den ersten sechs Monaten um rund

154 Mio. € (+ 21,3 %) auf 875 Mio. €.

Der Geschäftsbereich Präzisionswerkzeuge,

Handwerkzeuge und Werkzeug/Maschinen

für die Holz- und

Metallbearbeitung legte um 53 Mio.€

(+ 19,4 %) auf 325 Mio. € zu. Der

Geschäftsbereich Baugeräte/Bauwerkzeuge,

Befestigungstechnik, Bauelemente,

Baubeschläge/Sicherheitstechnik

sowie Möbelbeschläge konnte

mit 842 Mio. € ein Wachstum von

88Mio.€ (+ 11,7 %) melden. Der Geschäftsbereich

Elektrowerkzeuge, Betriebseinrichtungen

und Schweißen

wuchs mit rund 76 Mio. € auf

455 Mio. € (+ 20,2 %) und der Geschäftsbereich

Arbeitsschutz und

Technischer Handel verzeichnete mit

387 Mio. € ein Plus von rund 20 Mio. €

(+ 5,3 %). Der Bereich DIY und Gartentechnik

legte um 9 Mio. € (+ 10,4 %)

auf insgesamt 95 Mio. € zu.

Juni so stark wie noch nie

Gruppenweit verzeichnete der Wuppertaler

Verbund nach den ersten

sechs Monaten ein Plus von über 500

Mio. € (+ 16,1 %) in den Kernbereichen

des Warengeschäfts. Allein für den

Juni notierte die E/D/E-Gruppe ein

Gesamtvolumen von rund 700 Mio. €

bei einem Wachstum von ca.

159 Mio. € (+ 29,4 %) gegenüber dem

Vorjahr. Damit war der Juni der

stärkste Monat aller Zeiten, so die

Verbundgruppe. Das Niveau setzt sich

im Juli erfreulicherweise fort.

„Die Halbjahreszahlen belegen,

dass das E/D/E mit seinen Leistungen

richtig aufgestellt ist. Nach Etablierung

der Neuorganisation in der Ware

im Rahmen von EVOLUTION setzen

wir unseren qualitativen Wachstumskurs

wieder fort“, sagte Dr. Andreas

Trautwein, Vorsitzender der Geschäftsführung

des E/D/E. Mit einem

IT-Masterplan gehe das E/D/E, neben

bereits laufenden Initiativen der Digitalisierung,

dem Datenmanagement

und der Weiterentwicklung der Leistungen,

gegenwärtig die weitere Zukunftsplanung

an. Der Masterplan

beinhalte eine Modernisierung und

Erneuerung der IT-Infrastruktur und

Systemarchitektur sowie der Applikationslandschaft.

Dazu will die Verbundgruppe

in den nächsten Jahren

ein Investitionsprogramm in zweistelliger

Millionenhöhe ganz aus eigener

Kraft anschieben.

Lotter wechselt mit einigen

Bereichen zum E/D/E

Gestärkt wird das E/D/E durch den

Neuzugang der Lotter-Unternehmensgruppe,

Ludwigsburg, die zum 1. Januar

2022 unter anderem mit den

Kernbereichen Werkzeuge, Beschläge,

Arbeitsschutz und Bauelemente zum

Einkaufsbüro wechselt. Die Lotter-Unternehmensgruppe

zählt mit fast 1.800

Beschäftigten, über 50 Standorten in

der Bundesrepublik und einem Umsatz

von über 600 Mio. € zu einem

der 300 größten Familienunternehmen

in Deutschland.

„Unsere zielgruppenorientierten

Leistungspakete in den Bereichen

Vertriebskonzepte und Logistik, Marketing

sowie Datenmanagement

konnten die Führung der Lotter-Unternehmensgruppe

überzeugen. Wir

freuen uns und sind sehr stolz, die

Lotter-Unternehmensgruppe ab dem

kommenden Jahr in den Reihen der

E/D/E-Mitglieder begrüßen zu dürfen“,

sagte E/D/E-Geschäftsführer

Dr. Christoph Grote.

Ende Juli fand in Wuppertal bereits

eine zweitägige Auftaktveranstaltung

zum Kennenlernen und

zum Onboarding-Prozess des neuen

Mitglieds im E/D/E-Verbund statt –

Corona-konform als Hybridveranstaltung.

„Es war eine gelungene Veranstaltung.

In den kommenden Monaten

werden beide Unternehmen die Anbindung

der Lotter Unternehmensgruppe

an die E/D/E-Systeme realisieren,

um zum Jahreswechsel die

Partnerschaft aktiv zu starten“, sagte

Dr. Ralf von Briel, Geschäftsführer

der Lotter KG. 2

[ Kontakt]

E/D/E Einkaufsbüro

Deutscher

Eisenhändler GmbH

EDE Platz 1

42389 Wuppertal

+49 202 6096-0

www.ede.de

Stahlreport 9|21

11


Stahlhandel

Berichte

Hoberg & Driesch Processing und Günther + Schramm haben in einer gemeinsamen Marktbefragung 140 qualitative

Interviews mit Einkäufern, Verkäufern und Produktionsleitern aus der stahlrohrverarbeitenden Industrie geführt.

Bilder: Hoberg & Driesch/Günther + Schramm

Studie von Hoberg & Driesch Processing und Günther + Schramm zu externer Lohnbearbeitung

Wirtschaftliche Vorteile häufig unbekannt

Die Nachfrage nach externer Lohnbearbeitung ist vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie

kontinuierlich gestiegen. Wie sich die Lage während der Pandemie entwickelt und welche

Anforderungen Unternehmen an externe Dienstleister stellen, haben Hoberg & Driesch Processing

und Günther + Schramm in einer gemeinsamen Studie untersucht.

[ Kontakt]

Günther + Schramm

GmbH

Heidenheimer Str. 65

73447 Oberkochen

+49 7364 24-110

www.gs-stahl.de

Hoberg & Driesch

Processing GmbH

Hans-Sachs-Str. 16-18

50389 Wesseling

+49 2232 944050

www.hd-processing.com

Für die Marktbefragung wurden

qualitative Interviews mit 140

Einkäufern, Verkäufern und Produktionsleitern

aus der stahl- und stahlrohrverarbeitenden

Industrie geführt.

Ein überraschendes Ergebnis:

Was waren die Gründe für die externe Vergabe

der Lohnbearbeitungsprozesse?

Platzeinsparungen 19%

Kapazitätsengpässe

Nutzung externen Know-hows

Erhöhung der Flexibilität

25%

25%

Konzentration auf die Kernkompetenzen

Geringe Kosten

27%

Nicht die Kosten allein sind entscheidend

für die externe Vergabe von

Lohnbearbeitungsleistungen. Der

meistgenannte Grund ist der

Wunsch, sich mehr auf die eigenen

Kernkompetenzen konzentrieren zu

36%

51%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Das Einsparen von Kosten ist für die Mehrheit der Befragten nicht der wichtigste

Grund, um Lohnbearbeitungsprozesse extern zu vergeben.

wollen (51 %). Ist die grundlegende

Entscheidung dafür getroffen, orientieren

sich die Befragten im Entscheidungsprozess

an dem Verhältnis

zwischen der ausgelagerten

Leistung und den Gesamtkosten für

die Fremdbeschaffung. Weitere wichtige

Entscheidungsfaktoren sind

neben der nachgewiesenen Fachkompetenz

des externen Partners

kurze und flexible Lieferzeiten, da

der Dienstleister die Beschaffung

und Bevorratung übernimmt.

Qualitative und

wirtschaftliche Erfolge

Die überwiegende Mehrheit der Studienteilnehmer

(83 %) ist sich sicher,

dass die Auslagerung von externen

Bearbeitungsleistungen zu messbaren

wirtschaftlichen Erfolgen führt.

Überraschend viele Unternehmen

wissen jedoch nicht, wie hoch die

Kostenvorteile tatsächlich ausfallen.

49 % der Befragten hatten darüber

keinen Überblick und antworteten

mit „Ich weiß es nicht“. Fast die

12 Stahlreport 9|21


Ist ein messbarer wirtschaftlicher Erfolg durch die Entscheidung für

die externe Vergabe von Lohnbearbeitungsleistungen entstanden?

Kein wirtschaftlicher Erfolg 17%

Kostensenkung

Reduzierter Personalaufwand

Vermeidung von zusätzlichen Investitionen

25%

26%

32%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%

Das Auslagern der Dienstleistungen an einen kompetenten Partner führt fast immer

zu einem messbaren wirtschaftlichen Erfolg.

Hälfte der Teilnehmer glaubt, dass

mit der externen Bearbeitung signifikante

Kostenvorteile von bis zu

30 % erreicht werden können. Mitentscheidend

für den Erfolg ist ein

persönlicher Ansprechpartner auf

Seiten des Lieferanten: Für zwei Drittel

der Befragten ist er als direkter

Draht zum Dienstleister besonders

wichtig. 2

Die vollständige Studie mit allen Ergebnissen

können Interessierte ab

sofort kostenlos unter folgendem Link

herunterladen: www.hd-processing.com/

externe-lohnbearbeitung-2021

Stahlverbund Phoenix

Starkes Halbjahres-Ergebnis

Der Geschäftsbereich Stahl der Dortmunder Verbundgruppe Nordwest hat im ersten

Halbjahr 2021 einen stark gesteigerten Umsatz sowie ein deutliches Mengenwachstum in

nahezu allen Produktbereichen eingefahren. Mit 42,4 % wurde das Geschäftsvolumen des

Stahlverbunds Phoenix im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr übertroffen.

Bild: Nordwest

Mit diesem Ergebnis habe

sich Nordwest „als größter und führender

Verbund für den privaten,

mittelständischen Stahlbereich weiterhin

positioniert“, kommentierte

Jörg Simon, Nordwest-Vorstand

Haustechnik/Stahl/Finanzen die

gute Halbjahresbilanz.

Auch neue Mitglieder

erweitern Volumen

Neben der positiven Entwicklung

mit den bisherigen Bestandspart-

nern sorgten dem Verbund zufolge

auch Zugänge und Akquisitionen

für den Ausbau des Geschäftsvolumens,

etwa durch die Rückkehr des

Handelspartners F.W. Waldhausen

GmbH & Co. KG sowie den durch

die Lotter-Gruppe durchgeführten

Kauf des Unternehmens Krönlein

Stahlhandel GmbH & Co. KG. Zudem

konnten trotz aller Corona-Widrigkeiten

unter anderem „Die Baustahlfertiger“,

Max Schierer sowie mit

Frangema ein erster belgischer

„Wir sind sehr

stolz auf das Erreichte

und optimistisch,

dass sich dieser Trend

auch in den kommenden

Monaten fortsetzen wird.“

Jörg Simon, Nordwest-Vorstand

Haustechnik/Stahl/

Finanzen

Stahlhandelspartner gewonnen werden.

Im Stahlverbund Phoenix habe

man Pandemie-bedingt zwar auf

persönliche Treffen verzichten müssen,

es sei aber gelungen, den Kontakt

über regelmäßig stattfindende

Videomeetings zu stärken und auszubauen.

„Wir freuen uns schon

wieder auf die ersten geplanten persönlichen

größeren Treffen. Aber

auch digital bleiben wir der verlässliche

Partner für unsere Händler“,

so Jörg Simon.

Hervorzuheben sei zudem das

Wachstum im Bereich der Importe

im Produktsegment Edelstahl/Rostfrei.

Immer mehr Handelspartner

vertrauten dieser Entwicklung und

sorgten so für ein starkes Mengenwachstum.

2

[ Kontakt]

Nordwest Handel AG

44263 Dortmund

+49 231 22223001

www.Nordwest.com

Stahlreport 9|21

13


Stahlhandel

Bericht/Nachricht

Klöckner & Co SE: bestes operatives Quartal seit 2006

umsatz deutlich gestiegen

Klöckner & Co hat im zweiten Quartal 2021 das beste operative Ergebnis seit dem Börsengang

im Jahr 2006 erzielt. Höhere Preise und eine gestiegene Nachfrage haben bei dem

werksunabhängigen Stahl- und Metalldistributeur im zweiten Quartal 2021 zu einem sehr

deutlichen Umsatzwachstum um 57,8 % auf 1,8 Mrd. € (Q2 2020: 1,2 Mrd. €) geführt.

Das operative Ergebnis

(EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten

verbesserte sich, auch

getrieben durch die positive Stahlpreisdynamik,

von 11 Mio. € im Vorjahreszeitraum

auf 271 Mio. €. Das

Konzernergebnis lag bei 215 Mio. €

(Q2 2020: –111 Mio. €). Trotz der

deutlich gestiegenen Stahlpreise und

der Mittelabflüsse im Zusammenhang

mit dem Projekt Surtsey wurde

ein positiver Cashflow aus betrieblicher

Tätigkeit von 74 Mio. € (Q2

2020: 98 Mio. €) erzielt.

„Unsere verbesserte operative Aufstellung

macht sich bezahlt, dadurch

profitieren wir aktuell besonders

stark von dem positiven Marktumfeld.

Gleichzeitig setzen wir unsere

Strategie ‚Klöckner & Co 2025: Leveraging

Strengths‘ konsequent um.

Mit einer neuen Struktur und verbessertem

Setup in EU-Europa sowie

der Bündelung unserer Digitalkompetenzen

in kloeckner.i haben wir

wichtige erste Weichen gestellt, um

unsere hervorragende Position auch

in einem veränderten Marktumfeld

weiter zu festigen und auszubauen“,

kommentierte der neue Vorsitzende

des Vorstands der Klöckner & Co SE,

Guido Kerkhoff.

Neues Strategie-Projekt

vorgestellt

Im zweiten Quartal wurde auch die

neue Strategie „Klöckner & Co 2025:

Leveraging Strengths“ erstmals der

Öffentlichkeit präsentiert, mit der

das Unternehmen zur führenden digitalen

One-Stop-Shop-Plattform für

Stahl, weitere Werkstoffe und Anarbeitungsservices

in Europa und

Amerika werden will.

Erste Strategiemaßnahmen

seien bereits umgesetzt worden: Zur

weiteren Digitalisierung und Automatisierung

der Prozesse wurden

wesentliche Digital- und IT-Kompetenzen

des Unternehmens unter

dem Dach von kloeckner.i gebündelt,

unter eine einheitliche Führung

gestellt und enger an das operative

Geschäft angebunden. Zudem wurde

der Aufbau eines zweiten kloeckner.i-Innovationshubs

in den USA

initiiert, um die Digitalisierung des

Ausblick 2021

Europa

+5 bis10 %

Tatsächliche

Stahlnachfrage

Bauindustrie

Maschinen- und

Anlagenbau

Energiesektor

Automobilindustrie

Schiffbau

[ Kontakt]

Klöckner & Co SE

47057 Duisburg

+49 203 307-0

www.kloeckner.com

USA

+7 bis12 %

Quelle: Klöckner & Co SE

14 Stahlreport 9|21


PA

ARTNERARTIKEL

Das Beste

von unseren Partnern.

dortigen Geschäfts optimal und beschleunigt vorantreiben

zu können. Darüber hinaus hat Bernhard Weiß seinen

Posten als CEO Europa im Konzernvorstand angetreten

und die ihm zugeordneten Organisationen Becker Stahl-

Service, Klöckner & Co Deutschland und Kloeckner Benelux

wurden jeweils mit neuen, international erfahrenen Management-Teams

besetzt (siehe auch Personalien S.6/7).

Durch eine weitere Zentralisierung der Finanz- und Verwaltungsfunktionen

und durch die Kombination des Experten-Know-hows

mit dem Produkt- und Serviceportfolio

sollen zusätzliche Synergien gehoben und die grenzübergreifende

Zusammenarbeit soll gestärkt werden.

Positive Aussichten

Getrieben durch die dynamische Preisentwicklung in

Verbindung mit internen Anstrengungen blicke Klöckner

& Co äußerst optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf.

So erwartet das Unternehmen auch für das dritte Quartal

einen sehr deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses

EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten auf 200 bis

230 Mio. € und für das Gesamtjahr auf ein Rekordniveau

von 650 bis 700 Mio. €. 2

Gemeinsam mit unseren Partnern

entwickeln wir Europas größtes

Angebot an

Langprodukten im

Bereich Stahl und Metall für den

täglichen Bedarf.

DIE ROHR

WERKSTOFF

INIT

IATIVE

Salzgitter mannesmann Stahlhandel

Homepage und e-SHOP integriert

Die Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH setzt

ihre Digitalisierungsstrategie konsequent fort: Unternehmenshomepage

und Webseite des e-SHOPs sind fortan unter

www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de zusammengeführt.

Damit stärke der Geschäftsbereich Handel des Salzgitter-

Konzerns seine digitale Präsenz im lagerhaltenden Stahlhandelsgeschäft.

Jan Nowak, Mitglied der Geschäftsführung der

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH, erläutert die Vorteile:

„Die vollkommene Integration eines Webshops in die Unternehmenswebseite,

wie in B2C-Bereichen bereits vielfach üblich,

bieten Branchenbegleiter im Stahlhandel in dieser Form

bisher nicht an. Der neue Webauftritt ermöglicht unseren Kunden

somit einen schnelleren und strukturierteren Zugriff auf

Produktinformationen und Ordermöglichkeiten, die nun nahtlos

auf der gemeinsamen Plattform ineinander übergehen. Der

Kunde loggt sich nur einmal ein und kann direkt aus der Produktbeschreibung

in den Shop zum Bestellprozess wechseln;

oder er klickt sich umgekehrt aus dem Webshop zu den Produktinfos,

die er für Bauteile und Konstruktionen benötigt.“

Zugleich modernisierten die Webdesigner auch die Optik und

Systematik der neuen Online-Plattform. Die Webseite könne

nun problemlos in einem angenehmen Leselayout auf jedem

Endgerät geöffnet werden. Zudem wurden sicherheitsrelevante

Updates mit eingespielt. Kunden, die bereits den

e-SHOP nutzen, können auch bei dem neuen Webauftritt den

Bestand einsehen und die Auftragsdaten direkt über digitale

Schnittstellen, die als Erweiterung zum Online-Shop angeboten

werden, in ihr eigenes System einfließen lassen.

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ETZT NEU!

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Weitere Informationen

www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de

Stahlreport 9|21

15

Einfaches Bestellen –

schnelles Liefern.

voss-edelstahl.com/on

online


Stahlproduktion

Bericht

thyssenkrupp Steel Europe (hier das Oxygenstahlwerk des Konzern in Duisburg) hat deutlich zugelegt: Die

Geschäftsentwicklung insbesondere seitens der Automobil- und Zulieferindustrie stieg kräftig an.

[ Kontakt]

thyssenkrupp AG

thyssenkrupp Allee 1

45143 Essen

+49 201 844-0

www.thyssenkrupp.com

Der Umsatz stieg von April bis

Juni um 51 % auf 8,7 Mrd €. Das bereinigte

EBIT betrug 266 Mio € und

lag damit ebenfalls signifikant über

dem Vorjahreswert von -693 Mio €

und auch über dem Vorquartal

(220 Mio €). Zu dieser positiven Entwicklung

haben dem Konzern zufolge

nahezu alle Segmente mit ihren

Ergebnisverbesserungen beigetragen.

Insbesondere Materials Services

verzeichnete demnach ein Rekordergebnis.

Die weiter stark angestiegenen

Materialpreise und die spürthyssenkrupp

setzt positive Geschäftsentwicklung fort

umbau kommt

planmäßig voran

thyssenkrupp hat im 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres

2020/2021 im Zeitraum April bis Juni an die gute

Geschäftsentwicklung der vorangegangenen Quartale angeknüpft

und sich sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch den von der

Corona-Pandemie stark beeinträchtigten Vorjahreszahlen deutlich

verbessert. So verzeichnete die Unternehmensgruppe im 3. Quartal

Auftragseingänge von insgesamt 8,8 Mrd € – nahezu doppelt so

viel wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (4,8 Mrd €).

16 Stahlreport 9|21


are Erholung im Werkstoffhandel

führten bei Materials Services zu

einem deutlichen Plus im Auftragseingang

(+1,6 Mrd €) und Umsatz

(+1,4 Mrd €) auf 3,6 bzw. 3,3 Mrd€.

Auch das bereinigte EBIT lag mit

einem neuen Rekordwert von

232 Mio € deutlich über Vorjahr

(-75 Mio €). Hier machten sich vor

allem die durch die Materialknappheit

hervorgerufenen gestiegenen

Walzstahl- und Edelstahlpreise bemerkbar.

Dank einer fortlaufenden

„Netzwerkkonsolidierung“ wurde

Bilder: thyssenkrupp

zudem die Belegschaft um 5 % gegenüber

Vorjahr verkleinert und die

Produktivität (Lagerabsatz pro Mitarbeiter)

um 38 % deutlich gesteigert.

Automobilbranche bestellt

wieder mehr Stahl

Auch Steel Europe steigerte Auftragseingang

und Umsatz im Vergleich

zum pandemiebedingt schwachen

Vorjahr deutlich. Der Auftragseigang

erhöhte sich um 1,6 Mrd € auf

2,5 Mrd €, der Umsatz um 1 Mrd €

auf 2,4 Mrd €. Bei deutlich höheren

Erlösen zog die Geschäftsentwicklung

insbesondere seitens der Automobilund

Zulieferindustrie kräftig an, aber

auch die Bestellungen der Industriekunden

und im Bereich der Stahl Service

Center legten deutlich zu.

Der Geschäftsbereich Industrial

Components konnte Auftragseingang

und Umsatz

um jeweils 40% steigern.

Bei den Großwälzlagern

verzeichneten insbesondere

die Industrie-

Anwendungsbereiche

Zuwächse. Im Schmiedegeschäft

zeigte sich

nach dem pandemiebedingt

globalen Markteinbruch

im Vorjahr eine deutliche Erholung

in allen Regionen – sowohl bei

den Komponenten für Lkw und Pkw

als auch bei Fahrwerken für Baumaschinen.

Allerdings zeigte das Geschäft

mit Großwälzlagern wegen gestiegener

Materialkosten und

ungünstiger Absatzpreisentwicklung

ein leicht rückläufiges Ergebnis auf

weiterhin auf hohem Niveau.

Bei Automotive Technology stiegen

im 3. Quartal Auftragseingang

und Umsatz um 53 bzw. 50 % gegenüber

dem schwachen Vorjahr,

das zeitweise durch pandemiebedingte

Produktionsstillstände bei

Kunden belastet war.

Umbau auf Kurs

thyssenkrupp hatte Ende Juli den

Verkauf der Business Unit Mining

Technologies an das dänische Unternehmen

FLSmidth verkündet.

Darüber hinaus hat der Konzern

kürzlich die Veräußerung des Geschäftsbereichs

Infrastructure, der

im Tief- , Hafen- und Spezialtiefbau

sowie im Ingenieurbau aktiv ist, an

die FMC Beteiligungs KG gemeldet.

Zudem sei man für das Edelstahlwerk

im italienischen Terni (AST)

inklusive der dazugehörigen Vertriebsorganisation

in konstruktiven

Gesprächen mit mehreren Kaufinteressenten.

Prognose für 2020/2021

bestätigt

Auch für das Schlussquartal des laufenden

Geschäftsjahres geht thyssenkrupp

weiter von einer anhaltenden

wirtschaftlichen Erholung

und strukturellen Verbesserung der

Geschäfte aus. Die bereits in den

beiden Vorquartalen angehobene

Ergebnisprognose für 2020/2021

wird insgesamt bestätigt: Der Umsatz

wird im niedrigen zweistelligen

Prozentbereich wachsen, jedoch

noch unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie

bleiben (Vorjahr:

28,9 Mrd €). Für das bereinigte EBIT

rechnet thyssenkrupp mit einer signifikanten

Steigerung hin zu einem

positiven Ergebnis in Höhe eines

mittleren dreistelligen Millionen-€-

Betrages.

Trotz der deutlichen Verbesserungen

erwartet thyssenkrupp unter

dem Strich einen Jahresfehlbetrag

von bis zu einem mittleren dreistelligen

Millionen-€-Betrag (Vorjahr: -

5,5 Mrd €). Darin sind Aufwendungen

für Restrukturierungen in Höhe

eines mittleren dreistelligen Millionen-€-Betrags

berücksichtigt. 2

„Wir liegen mit

unserem Umbau von

thyssenkrupp voll im

Plan. Das Umfeld bleibt extrem

herausfordernd, aber

was wir selbst in der Hand

haben, das liefern wir.“

Martina Merz,

CEO thyssenkrupp AG

Stahlreport 9|21

17


Stahlproduktion

Bericht

Bild: Salzgitter AG

Die Tage der Vollinventur sind vorüber: die Stichprobeninventur mit Remira Statcontrol spart bei Salzgitter Flachstahl erheblich Zeit und ist kostengünstiger.

Stichprobeninventur in der Stahlproduktion

Salzgitter flachstahl reduziert Inventuraufwand

Über 4 Mio. t Rohstahl pro Jahr: Salzgitter Flachstahl erzeugt als größte Stahltochter in der Salzgitter-Gruppe in einem

integrierten Hüttenwerk Warmbreitband, Bandstahl, Bandblech, Kaltfeinblech und oberflächenveredelte Produkte. Bis

2012 führte das Unternehmen für ihre Erzeugnisse Vollinventuren durch – ein hoher Aufwand. 2012 ersetzte das

Unternehmen die Vollinventur durch das Stichprobeninventursystem Remira Statcontrol – mit großem Erfolg.

[ Kontakt]

Remira Group GmbH

Phoenixplatz 2

44263 Dortmund

+49 231 99782-0

www.remira.com

Salzgitter

Flachstahl GmbH

Eisenhüttenstraße 99

38239 Salzgitter

+49 5341 21-01

www.salzgitterflachstahl.de

Vor Einführung der Stichprobeninventur waren

jedes Jahr sieben Vollinventuren nötig, um die Erzeugnisse

von mehreren hunderttausend Tonnen mit einem größeren

dreistelligen Millionenbetrag und vielen zehntausend

Einzelstücken zu erfassen. Ingo Gunkel ist seit rund 30

Jahren bei Salzgitter Flachstahl im Controlling tätig und

war mitverantwortlich für die Umstellung auf das Hochrechenverfahren

der Stichprobeninventur-Software Remira

Statcontrol. „Die früheren Inventuren haben einen unglaublich

hohen Personal- und Zeitaufwand verursacht,

zudem waren Einschränkungen in der Produktion möglich.

Die gesamte Hardware und auch die Funkstrecken waren

völlig veraltet und hätten erneuert werden müssen. Unsere

damaligen Wirtschaftsprüfer von der PwC haben nach

einiger Zeit der Vorbereitung die Freigabe für Stichprobeninventuren

erteilt. Über die Kontakte der PwC sind

wir dann auf Remira Statcontrol gekommen“, erklärt

Gunkel.

Hohe Anforderungen durch konstanten Betrieb

Salzgitter Flachstahl setzt für die Herstellung hochwertiger

Stahlprodukte auf moderne Fertigungstechnologien zur

Stahlerzeugung und Weiterverarbeitung. Zum Herstellungsprogramm

gehören Zieh-, Tiefzieh- und Sondertiefziehstähle,

Bau- und Feinkornstähle sowie hoch- und

höchstfeste Stähle. Die wichtigsten Abnehmer der Flachprodukte

sind Fahrzeughersteller sowie deren Zulieferer,

Röhren-/Großröhrenhersteller, Kaltwalzer und die Bauindustrie.

Die Besonderheit im vollintegrierten Hüttenwerk ist der

durchlaufende Betrieb, wodurch im Grunde keine Unterbrechungen

für Zählungen möglich sind. „Beschaffungsseitig

haben wir einen hohen Bedarf an Rohstoffen, im

wesentlichen Kokereikohle, Erze, Hochofenkoks und

Schrott. Eine zusätzliche Herausforderung sind die stark

volatilen Beschaffungspreise. Absatzseitig haben wir

unsere Kunden just im time zu beliefern, es liegen bei

uns also immer große Mengen an Rohstoffen und Erzeugnissen

auf Lager“, beschreibt Ingo Gunkel die Gegebenheiten

im Unternehmen.

Einfach Anbindung an das SAP-System

Die Stichprobeninventur mit Remira Statcontrol nutzt gesetzlich

zulässige und testierte Verfahren der Statistik,

um Vollinventuren durch sicherere und zugleich kostengünstigere

Stichprobenverfahren zu senken. Statcontrol

wurde von Wirtschaftsprüfern in Deutschland, Österreich

und der Schweiz gesondert testiert und ist in diesen Ländern

als Alternative für Vollinventuren zugelassen. Voraussetzungen

für den Einsatz sind eine hohe Bestandsqualität

sowie eine zuverlässige Lagerbuchführung.

Statcontrol überzeugte die Verantwortlichen durch

eine einfache Handhabung und die Reduzierung des Zählaufwandes

bei den Erzeugnissen auf ein Minimum. Bereits

kurz nach der Einführung konnten dabei rund 450 Manntage

pro Jahr eingespart werden. Mit dem Hochrechenverfahren

der Software wurden die Stichprobeninventuren

von nun an nach Produktgruppen durchgeführt.

18 Stahlreport 9|21


Ingo Gunkel sieht in der Stichproben-Inventur zwei große

Vorteile: Die extreme Zeitersparnis sowie den wesentlich

niedrigeren Aufwand. Doch auch die Dokumentation und Aufbereitung

der Inventurdaten erfolgte von nun an viel detaillierter,

die aufzunehmenden Stücke werden unter anderem

fotografiert. „Den Wirtschaftsprüfern, die mittlerweile von

EY kommen, wird jedes einzelne Stück gezeigt. Es erfolgt

eine vollständige Überleitung von der SAP-Bilanz, Vorratskonten

des jeweiligen Produktes, zu den dazugehörigen Materialien

mit den Mengen und Einzelstücken, den SAP-Chargen.

Zukünftig entfallen eventuell sogar die Inaugenscheinnahme

vor Ort und das Fotografieren. Die meisten Lagerplätze sind

mittlerweile visualisiert und können über Lagerverwaltungssysteme

angeschaut werden“, erklärt Gunkel.

Aus sieben Vollinventuren pro Jahr wurden

vier Stichproben mit jeweils 30 Stücken.

Allein die Einsparung an Arbeitstagen beträgt mittlerweile

deutlich über 500 Manntage pro Jahr, zudem kann die neu

gewonnene Zeit für wichtige Prozesse innerhalb der Erzeugnisse

genutzt werden, z.B. für gezielte Auswertungen

in den Fachbereichen und die Reduzierung der Liegedauer

(Langlieger).

Hohe Bestandssicherheit

Die Bestandssicherheit bei Salzgitter Flachstahl im SAP/ERP

ist mittlerweile bei 100 %. Es darf keine Abweichungen oder

Differenzen geben, denn im Unternehmen sind keine Inventurdifferenzbuchungen

zulässig. Die Einzelstückverfolgung

erfolgt mithilfe von Materialverfolgungssystemen und Lagerverwaltungssystemen.

Die Kommunikation zum führenden

SAP/ERP erfolgt mit Schnittstellen in Echtzeit. „Als Unternehmen

der Stahlindustrie haben wir einen hohen jährlichen

Instandhaltungsaufwand. Hierzu gehört auch eine intensive

Lagerhaltung an Ersatzteilen und Spezial-Reserveteilen. In

der Vergangenheit haben wir im Drei-Jahres-Turnus Stichprobeninventuren

mit SAP/ERP Standard durchgeführt. Seit

2016 haben wir für diese Lager auch die Freigabe unserer

Wirtschaftsprüfer für Stichproben mit Statcontrol. Auch hier

beträgt die Zeitersparnis mindestens 300 Manntage“, sagt

Gunkel, der mit der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit

mit Remira Statcontrol sehr zufrieden ist. Durch kontinuierliche

Weiterentwicklung der Inventur in Organisation

und Technik werde Salzgitter Flachstahl in Zukunft sicher

noch weitere Einsparungen verbuchen können. 2

INFO

Über Remira

REMIRA ist ein Anbieter von Supply Chain-Lösungen für

Handels- und Industrieunternehmen aller Branchen in

Europa. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht,

mit KI-gestützten und Cloud-ready-Tools den technologischen

Fortschritt in der Lieferkette zu fördern. Derzeit

betreut Remira mit mehr als 125 Mitarbeitern über 500

Kunden weltweit. Hauptsitz des Unternehmens ist Dortmund,

darüber hinaus gibt es Standorte in Augsburg, Hamburg,

Regensburg, Florenz (Italien) und Noordwijk (Niederlande).

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Stahlreport 9|21

19


Stahlproduktion

Bericht

Studie zu grünem Stahl

Eisenschwamm von der küste am besten

Die klimaneutrale Stahlproduktion ist eine zentrale Herausforderung für die Stahlindustrie. Auch der weltweit

größte Stahlhersteller ArcelorMittal treibt die Transformation für grünen Stahl voran und hat mit Förderung des

Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eine Studie in Auftrag gegeben, um zu

untersuchen, unter welchen technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grüner Stahl in Zukunft

hergestellt werden kann. Nun liegen die Ergebnisse vor.

[ Kontakt]

ArcelorMittal Germany

Holding GmbH

Dradenaustr. 33

21129 Hamburg

http://germany.

arcelormittal.com

Die Professoren Marc Hölling

und Hans Schäfers (Competence

Center für Erneuerbare Energien

und EnergieEffizienz) der Hochschule

für Angewandte Wissenschaften

(HAW) Hamburg haben in der

Studie „Windstahl aus Norddeutschland“

analysiert, wie CO 2 -neutraler

Stahl im Elektrolichtbogenofen effizient

und zukunftsfähig mit Eisenschwamm

(Direct Reduced Iron, kurz

DRI) auf Wasserstoffbasis produziert

werden kann.

Studie vergleicht

mehrere Konzepte

Die Forscher der HAW haben dazu

unterschiedliche Konzepte zur CO 2 -

freien Stahlherstellung untersucht,

jeweils mit einer jährlichen Produktionsmenge

von 1 Mio. t Walzstahl,

um eine einfache Skalierung zu ermöglichen.

Ein Vergleich zeigt dabei die

meisten Vorteile für eine flexible,

wasserstoffbasierte DRI-Produktion

in Küstennähe und Transport zu

einem bestehenden Stahlwerksstandort

im Inland. Durch die Produktion

von CO 2 -freiem DRI wird

demnach eine deutliche Reduktion

der CO 2 -Emissionen ermöglicht. Im

Folgeschritt zur klimaneutralen Produktion

wäre dann die Umstellung

auf Grünstrom (inklusive Energiespeicher)

möglich, so dass der gesamte

Prozess CO 2 -frei wird. Durch

die energieintensive Direktreduktion

in Küstennähe können somit die

Kosten für Netzausbau und Speicher

moderat gehalten werden.

„Die meisten Vorteile bietet die

Produktion von Eisenschwamm in

Küstennähe mit Transport zu Stahlwerken

im Inland. Die zugehörigen

CO 2 -Vermeidungskosten liegen in

der Größenordnung von 200 €/t CO 2

in Bezug auf ein integriertes Hochofenwerk.

Diese Kosten liegen allerdings

deutlich über den Gewinnspannen

der Stahlindustrie, so dass

geeignete Förder- und Steuerungsinstrumente

seitens der Politik entwickelt

werden müssen, um die Dekarbonisierung

der Stahlindustrie

zu ermöglichen“, folgern Hölling und

Schäfers.

„Die Studienergebnisse sind für

die Transformation zu klimaneutralem

Stahl in unseren Werken von

hoher Bedeutung und fließen in unsere

Strategie mit ein. Damit ein

Markt für grünen Stahl entstehen

kann, benötigen wir nicht nur öffentliche

Förderung beim Bau neuer

Anlagen, sondern in der Anfangsphase

auch beim Betrieb“, kommentierte

Lutz Bandusch, Vice President

ArcelorMittal Europe – Long Products.

2

Die Studie ist als kostenloser

Download unter folgendem Link

erhältlich: bit.ly/wisanoStudie

20 Stahlreport 9|21


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Stahlproduktion

Bericht/Nachrichten

Swiss Steel Group

Qualitäts- und Edelbaustähle

in Q3 am stärksten

Stahl-Holding-Saar übernimmt Ascoval und Hayange

Grüner Stahl im fokus

Die SHS – Stahl-Holding-Saar hat bestätigt, dass die Übernahme

der Gesellschaften Liberty Ascoval und Liberty Rail Hayange von

den offiziellen Stellen in Frankreich genehmigt wurde. Mit der

Übernahme könne nun ein soziales und industrielles

Zukunftskonzept für die französischen Regionen Nord und Moselle

umgesetzt werden. SHS stellt dabei die Produktion von

europäischem grünen Stahl mit hoher Qualität in den Fokus.

Die Swiss Steel Group hat im zweiten

Quartal 2021 rund 518.000 t Stahlerzeugnisse

abgesetzt und den Vorjahreswert

damit um über 70 % gesteigert. Die

gesteigerten Absatzmengen und die positive

Erlösentwicklung führten zu einem

Umsatz von 839,1 Mio. €, was einem Anstieg

von 78,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal

entspricht (Q2 2020: 469,9

Mio. €). Der Umsatzanstieg sei über alle

Produktgruppen hinweg zu beobachten gewesen,

wobei dieser in der Produktgruppe

Qualitäts- & Edelbaustahl am stärksten

ausfiel, so der Konzern.

Regional betrachtet konnte der Umsatz in

allen Absatzmärkten gesteigert werden.

Insbesondere im grössten Absatzmarkt

Europa, welcher im Vorjahresquartal besonders

stark von den Maßnahmen zur

Eindämmung der COVID-19-Pandemie betroffen

war, konnte der Umsatz um 87,2 %

gesteigert werden.

Die SHS-Gruppe ist seit dem

17. Jahrhundert mit Frankreich verbunden

und unter anderem führend

in der Herstellung von Stäben und

Draht aus Stahl von hoher Qualität

in Spitzentechnologie. „Wir sind

stolz, dass unser industrielles Konzept

für die Übernahme von Ascoval

und Hayange genehmigt ist und wir

nun mit der Umsetzung starten können.

Die Integration der beiden

Werke in Frankreich gliedert sich

im Hinblick auf Wachstum und Diversifikation

nahtlos in unsere Strategie

ein. Beide Werke haben ein Alleinstellungsmerkmal

innerhalb der

SHS-Gruppe und ermöglichen uns

die Entwicklung neuer Geschäftsfelder

und die Stärkung unserer

Wettbewerbsfähigkeit ganz im Sinne

unseres laufenden Transformationsprozesses“,

erklärte Dr. Karl-Ulrich

Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung

von SHS.

Schlüssiges Marktkonzept

Das gemeinsame Konzept von SHS,

Ascoval und Hayange beruhe auf

drei Säulen: Ascoval werde Drehund

Angelpunkt für die Produktion

von grünem Stahl im Elektro-Lichtbogenofen,

Hayange zur Schlüsselanlage

für Schienenprodukte, um

die europäische Strategie der ökologischen

Mobilitätswende voranzutreiben.

Ascoval und Hayange ihrerseits

erhielten Zugang zu neuen

Geschäftsfeldern, wie dem Automobilsektor,

und mit dem weltweiten

Vertriebsnetz der SHS-Gruppe zu

neuen geographischen Märkten.

„Die Allianz von Ascoval, Hayange

und Saarstahl innerhalb der

SHS-Gruppe eröffnet neue zukunftsweisende

Perspektiven durch die

gute Ergänzung des jeweiligen

Knowhows, der Produktions- und

Innovationskapazitäten sowie der

kaufmännischen Ausrichtung von

jedem Partner. Wir wollen eine rasche

und erfolgreiche Integration

der neuen Werke innerhalb der SHS-

Gruppe erreichen – ganz im Sinne

unserer Strategie“. 2

www.saarstahl.com

www.stahl-holding-saar.de

Der Schweizer Stahlproduzent hat damit in

Q2 2021 ein bereinigtes EBITDA von

65,4 Mio. € erreicht – ebenfalls ein signifikantes

Plus gegenüber dem Vorjahreswert

von -45,8 Mio. €. Noch deutlicher gestiegen

ist der Auftragsbestand im zweiten

Quartal: Mit 650.000 t lag dieser um ganze

113,8 % über dem Q2-Wert von 2020. Für

das Gesamtjahr 2021 erwartet die Swiss

Steel Group ein bereinigtes EBITDA zwischen

150 bis 180 Mio. €.

„Einhergehend mit der Umsetzung unseres

Transformationsprogramms, bei der wir

gute Fortschritte machen und der Markterholung

nach COVID-19, welche sich im

zweiten Quartal 2021 fortsetzte, hat sich

unsere finanzielle Leistung markant verbessert.

Unser Ausblick für das Jahr 2021

bestätigt einen anhaltenden Trend der Erholung

nach COVID-19 in unseren Hauptabnehmerbranchen

Automobil, Maschinenund

Anlagenbau sowie Energie“, kommentierte

CEO Frank Koch. Das gesamtwirtschaftliche

Umfeld sei jedoch nach wie vor

fragil.

www.swiss-steel.com

22 Stahlreport 9|21


co 2 -arme Stahlgüten für mercedes-Benz

Salzgitter AG liefert ersten grünen Flachstahl

Die Salzgitter AG-Konzerntochter

Salzgitter Flachstahl GmbH liefert grüne

Flachstahlprodukte mit einem um mehr als

66 % verringerten CO 2 -Fußabdruck bereits

ab 2021 an vier deutsche Werke der Mercedes-Benz

AG. Die CO 2 -armen Stahlgüten

werden im Elektrostahlwerk Peine in Kombination

mit den Walzwerken und Verzinkungsanlagen

in Salzgitter hergestellt. Sie

stießen auf großes Interesse von Kunden

aus verschiedenen Branchen, so der Konzern.

Die Mercedes-Benz AG ist der erste Automobilhersteller,

den die Salzgitter Flachstahl

GmbH mit CO 2 -reduziertem Stahl als

Kaltfeinblech und feuerverzinktes Feinblech

für die Serienproduktion beliefert. Daraus

entstehen unter anderem Struktur- und Karosserieteile

für verschiedene Pkw-Modelle.

Für eine Vielzahl von Kunden sei es wichtig,

schon jetzt ein physisch-reales und nicht

nur über mehr oder weniger theoretische

Bilanzbetrachtungen CO 2 -reduziertes Erzeugnis

zu erhalten. „Die Erweiterung unseres

Produktportfolios um grünen Flachstahl

über die neue CO 2 -arme Produktionsroute

ist ein wichtiger Baustein unserer Dekarbonisierungsstrategie,

den wir schon heute

umsetzen. Auf diese Weise werden wir im

Zielbild eine CO 2 -Verminderung um etwa

Bild: Salzgitter AG

Bereits ab diesem Jahr wird Stahlhersteller Salzgitter

grünen Flachstahl an Mercedes-Benz liefern.

95 % erzielen und damit rund 1 % der heutigen

deutschen Emissionen vermeiden können“,

sagte Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender

der Salzgitter AG.

Als erster europäischer Stahlhersteller hat

die Salzgitter AG Konformitätsaussagen

nach dem VERIsteel-Verfahren des TÜV

SÜD für ihre neuen grünen Stahlprodukte

erhalten. Das Verfahren ermöglicht den

Nachweis der produktspezifischen CO 2 -

Emissionen bei der Stahlproduktion. Die

Konformitätsaussagen bestätigen, dass

beim Wechsel der Produktionsroute von

der konventionellen Hochofenroute auf die

Elektrostahlroute abhängig vom ausgelieferten

Endprodukt CO 2 -Einsparungen zwischen

66 % und 75 % erreicht werden.

Weitere Informationen

www.salzgitter-ag.com

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Betonrohrbewehrungen

Salzgitter-konzern

Starkes Ergebnis im zweiten Quartal

Mattenschweißmaschinen

für Betonfertigteile, Box Culverts

und kundenspezifische Matten

Der Salzgitter-Konzern erwirtschaftete

im ersten Halbjahr 2021 den höchsten

Vorsteuergewinn seit den Ausnahmegeschäftsjahren

2007 und 2008. Wesentliche

Treiber dieses Resultates waren die über die

gesamten ersten sechs Monate dynamisch

anziehenden Walzstahlerlöse in Verbindung

mit der anhaltenden Marktbelebung, die

sich insbesondere auf die Ergebnisentwicklung

der Geschäftsbereiche Flachstahl und

Handel positiv auswirkte, teilte der Konzern

mit.

Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns

stieg in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres

2021 auf rund 4,4 Mrd. €. Er

lag damit signifikant über dem Vergleichswert

der von der Corona-Pandemie geprägten

Vorjahresperiode (H1 2020: rund

3,6 Mrd. €). Der Gewinn vor Steuern lag bei

305,7 Mio. € (H1 2020: – 127,8 Mio. €)

Für das gesamte Geschäftsjahr 2021 rechnet

die Salzgitter AG mit einem Umsatz von

mehr als 9 Mrd. € sowie einem Vorsteuergewinn

zwischen 400 Mio. € und 600 Mio. €.

„Der Salzgitter-Konzern verzeichnete das

beste Halbjahresergebnis seit mehr als zehn

Jahren. Dieses erfreuliche Resultat ist nicht

nur eine Bestätigung unserer Leistungsfähigkeit;

es gibt uns auch für die anstehenden

Aufgaben Rückenwind“, kommentierte der

seit 1. Juli 2021 amtierende Vorstandsvorsitzende

Gunnar Groebler.

Stahlreport 9|21

23

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Stahlproduktion

Bericht/Nachrichten

Bild: Wuppermann

Die neue ASC-Besäumschere am ungarischen Wuppermann-Standort dient zum Besäumen von gebeizten sowie verzinkten Stahlbändern mit

Zink- oder Zinkmagnesium-Beschichtung.

Wuppermann AG verbessert Produktqualität

neue Besäumschere am ungarischen Standort

Die Wuppermann Hungary Kft. hat eine neue Besäumschere im Auslaufbereich der kombinierten Beiz- und

Feuerverzinkungsanlage in Betrieb genommen. Damit verbessert das Werk für Flachprodukte im ungarischen Hafen

Györ-Gönyü das gesamte Qualitätsniveau seiner Produkte in Bezug auf Ebenheit und Planheit.

[ Kontakt]

Wuppermann AG

51381 Leverkusen

+49 2171 5000800

www.wuppermann.com

Bei der neuen Anlage handelt

es sich um eine ASC-Doppelkopf-Besäumschere.

ASC steht dabei für Automatic

Scrap Chopper (automatischer

Schrottzerkleinerer). Das mit

ihr gefertigte Stahlband kann nun

in weiteren Bereichen mit besonders

hohen Anforderungen an die Planheit

des Materials eingesetzt werden, zum

Beispiel von Stahl-Service-Centern

zur Produktion von Tafeln mit Laserschneidqualität

oder im Schaltschrankbau.

Die ASC-Besäumschere dient

zum Besäumen von gebeizten sowie

verzinkten Stahlbändern mit Zinkoder

Zinkmagnesium-Beschichtung.

Das Produktionsspektrum liegt bei

Bandbreiten besäumt von 700 bis

1.600 mm und Banddicken zwischen

1,00 und 6,00 mm.

Zwei Schneidkanten für

doppelte Leistung

Die neue Besäumanlage wurde für

den Betrieb in einer kontinuierlich

arbeitenden Bandanlage entwickelt

und zeichnet sich durch eine sehr

präzise Arbeitsweise bei gleichzeitig

zuverlässigem und kostengünstigem

Betrieb aus. Mit dem Twinblade-Messerkopfsystem

der SMS group kann

Wuppermann den zum Messernachschliff

benötigten Bearbeitungsaufwand

deutlich reduzieren und gleichzeitig

Material einsparen: Im

Vergleich zum konventionellen System

ist das Twinblade-Messersystem

mit zwei Schneidkanten – statt bisher

einer – doppelt so leistungsfähig. Ist

eine Kante verschlissen, kann das

Messer dennoch weiterverwendet

werden. Es wird nach Lösen des Messerklemmstücks

einfach umgedreht.

Bis dahin schützt das Klemmstück

die zweite, noch unverbrauchte

Schneidkante. Anschließend kann die

zweite Schneidkante weiterarbeiten.

Gute Erfahrungen mit der ASC-

Doppelkopf-Besäumschere hatte die

Wuppermann-Gruppe zuvor bereits

mit Wuppermann Staal Nederland

B. V. im niederländischen Moerdijk

gesammelt. 2

24 Stahlreport 9|21


feralpi nimmt neue Listenmattenschweißmaschine in Betrieb

Neue Hochleistungsmaschine im Riesaer Stahlwerk

Sie ist 90 m lang, produziert mit hoher Geschwindigkeit

und ist dabei dank ausgefeilter Sensortechnik absolut genau –

die neue Listenmattenschweißmaschine VersaLine 3500 von Feralpi

Stahl sorgt für eine durchgängige Produktion verschiedener

Betonstahlmattentypen ohne Umrüstzeiten bei gleichzeitiger

Echtzeitkontrolle und Korrektur der Drahtqualität. „Mitte Juni hat

uns die italienische Herstellerfirma Schnell die Maschine übergeben.

Aktuell dauert die Schulung unseres Personals noch an“,

sagt Bernd Kalies, Betriebsdirektor des Drahtwerks.

Noch läuft die neue Anlage daher in nur einer Schicht, in den

nächsten Wochen soll aber schrittweise auf Drei-Schicht-Betrieb

umgestellt werden. Bei der Konzeption der Anlage habe man mit

Hersteller Schnell eng zusammengearbeitet. Fünf Jahre lang

seien Ideen ausgetauscht worden, zwei Jahre habe man gemeinsam

intensiv an der hochkomplexen Anlage geplant. „Es war

eine große Herausforderung, alle Ideen, technischen Weiterentwicklungen

und die Platzverhältnisse für den Standort der Maschine

in einem Konzept zu finalisieren“, so Bernd Kalies. „Möglich

gemacht hat dies unsere sehr gute

Zusammenarbeit.“

www.feralpigroup.com

Bild: Feralpi

Simone Rupoli vom Unternehmen Schnell spa (li.) übergibt die neue Maschine

an Bernd Kalies, den Betriebsdirektor Drahtwerk bei Feralpi Stahl.

Rohstahlproduktion

weltweit

Die weltweite Rohstahlproduktion der 64

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)

angeschlossen sind, belief sich im Juli

2021 auf 161,7 Mio. t, was einem Anstieg

von 3,3 % gegenüber Juli 2020 entspricht.

Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten,

die die COVID-19-Pandemie mit sich bringt,

sind viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,

die mit der Produktionsaktualisierung

des nächsten Monats revidiert werden

können.

Rohstahlproduktion

in Deutschland

Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland

befindet sich weiterhin im Aufwärtstrend. Im

Juli 2021 lag das Volumen bei rund 3,0

Mio. t. Dies entspricht einer Steigerung von

25 % zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Im Verlauf der ersten sieben Monate hat die

Rohstahlerzeugung um 19 % zugelegt.

Mit – hochgerechnet auf das Gesamtjahr –

40,5 Mio. t im bisherigen Jahresverlauf liegt

die Produktion allerdings noch unterhalb des

Vorkrisenlevels von 2018 (42,4 Mio. t).

Rohstahlproduktion weltweit Juli 2021

China 86,8 Mio.t -8,4 %

Japan 8,0 Mio.t 32,5 %

Südkorea 6,1 Mio.t 10,8 %

Deutschland 3,0 Mio.t 24,7 %

EU 13,0 Mio.t 30,3 %

USA 7,5 Mio.t 37,9 %

GUS 9,2 Mio.t 11,2 %

Russland 6,7 Mio.t 13,4 %

Türkei 3,2 Mio.t 2,5 %

Juli 2021 in Tonnen Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent

Rohstahlproduktion in Deutschland Juli 2021

Rohstahl gesamt 3.021 24,7%

Oxygenstahl 2.112 26,8%

Elektrostahl 909 19,9%

Roheisen 1.930 25,0%

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.812 23,8%

Juni 2021 in Tonnen

Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl Quelle: worldsteel

Stahlreport 9|21

25


Stahlverarbeitung

Bericht

Gehäuselager von NSK

Stahlwerk spart pro

Jahr rund 292.000 €

In der Stahlproduktion sind Wälzlager hohen

Belastungen ausgesetzt. Je nach Einsatzbereich

beeinträchtigen extreme Temperaturen,

Verunreinigungen, Feuchtigkeit, Stöße, Vibrationen

und hohe Radial- bzw. Axialkräfte ihre Lebensdauer.

Unter diesen Bedingungen müssen sich die NSK-

Gehäuselager bewähren. Ein Beispiel zeigt, wie:

Durch den Einsatz dieser Lager konnte ein Stahlwerk

pro Jahr rund 292.000 € an Wartungs- und

Ausfallkosten sparen, so das Unternehmen.

Bilder: NSK

In dem Stahlwerk seien pro

Jahr bis zu drei Lagerausfälle an einer

Zellenradschleuse aufgetreten, die

für die Zudosierung von Kohle bei

der Erzaufbereitung genutzt wird.

Neben den Kosten für die Ersatzlager

fielen dabei jedes Mal auch Kosten

für Produktionsausfälle, Stillstandszeiten

und Schäden an angrenzenden

Komponenten an, die sich auf knapp

293.000 € pro Jahr summierten.

In dieser Situation wandten sich

die Verantwortlichen an NSK und

baten um eine Analyse. NSK-Experten

überprüften vor Ort den Lagerzustand

sowie die Umgebungsbedingungen

und kamen zu dem

Ergebnis, dass sich die eingesetzten

Lager nicht für die hohen Prozesstemperaturen

eignen. Außerdem

waren die Schmiermittelmengen und

–fristen der Lager falsch gewählt.

NSK empfahl daraufhin den Austausch

der vorhandenen Lager gegen

einen kundenspezifischen RHP Self-

Lube® HLT-Lagereinsatz in einem

Self-Lube® FC-Gehäuse aus Gusseisen.

Für die Montage der Lager

wurden eine maßgeschneiderte

Adapterplatte und ein wärmeisolierendes

Distanzstück empfohlen.

Zellenradschleuse

für die

Zudosierung von

Kohle bei der Erzaufbereitung

im

Stahlwerk

Hochwertige Stahlgüten

verwendet

Die RHP Self-Lube-Einheiten bestehen

aus dem Lagereinsatz und dem

Gehäuse. Beim Lager handelt es sich

um ein abgedichtetes einreihiges

Kugellager mit sphärischem Außendurchmesser

und verbreitertem Innenring.

Zu den weiteren Eigenschaften

der Self-Lube-Lagereinheiten gehören

die Verwendung von gehärtetem,

hochwertigem Stahl für Innenund

Außenring, eine optimierte Innengeometrie,

ein zweiteiliger, genieteter

Käfig aus hochfestem Stahlblech,

ein Hochleistungsfett und

langlebige Silikondichtungen. Bei

den Self-Lube HLT-Einsätzen kommt

die Eignung für Betriebstemperaturen

bis 180°C hinzu.

Für die Zellenradschleusenlager

im Stahlwerk empfahl das Expertenteam

der NSK-Ingenieure auch

Änderungen bei den Schmiermengen

und -intervallen. Beim Einbau

führten die Ingenieure zunächst

einen Test durch und überwachten

dann den Einbau und die Umsetzung

der gegebenen Empfehlungen.

Nach mehr als zwölf Monaten

war noch kein Lager ausgefallen.

Das führte aus Anwendersicht zu

einer jährlichen Kosteneinsparung

von insgesamt 292.136 €. Den größten

Anteil macht der Wegfall der

Stillstandszeiten aus. Aber auch der

verringerte Wartungsaufwand reduzierte

die Kosten sowie der Wegfall

der Druckluftkühlung, um eine Überhitzung

der vorher eingesetzten

Lager zu kontrollieren. Dabei war

die Investition für die Lageroptimierung

überschaubar: Die Kosten der

Wälzlager, die nun turnusmäßig im

Rahmen des Wartungsplans einmal

pro Jahr ausgetauscht werden, betragen

gerade einmal 119 €. 2

Weitere Informationen

www.nskeurope.com

26 Stahlreport 9|21


Anarbeitung

und Logistik

Bericht

(v.l.n.r.) Paul Niederstein,

Geschäftsführender

Gesellschafter

TCC,

Teodoro Calzone,

Geschäftsführer

Coatinc Siegen, Prof.

Dr. Andreas Pinkwart,

Sebastian Schiweck,

Geschäftsführer

Industrieverband

Feuerververzinken

Bild: Coatinc/Alexander Kiß, Harlekin Graphics

Industriepolitik und Nachhaltigkeit in Einklang bringen

the coatinc company fordert Kurswechsel

NRW-Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart besuchte am 20. August 2021

The Coatinc Company am Standort Siegen/Kreuztal und besichtigte vor Ort die beiden Feuerverzinkungsanlagen

(Normal- und Hochtemperaturverzinkung), in denen Stahlteile nachhaltig vor

Korrosion geschützt werden. Dabei wurde auch über Klima- und Energiepolitik diskutiert.

Der geschäftsführende Gesellschafter

der Gruppe, Paul Niederstein,

vertrat die Ansicht, dass Energiekosten

und die CO 2 -Bepreisung

mit Augenmaß und europäisch betrachtet

werden müssen und nicht

zu Wettbewerbsverzerrungen führen

dürfen. „Es kann nicht sein, dass die

deutschen Feuerverzinker zu den

wenigen Industrien zählen, die mit

zusätzlichen Kosten belastet werden.

Wir brauchen bezahlbare Energiekosten

und eine harmonisierte Vorgehensweise

in der EU. Sonst haben

wir kein Level-Playing-Field und

Wettbewerbsnachteile, trotz guter

Eigenschaften beim Klimaschutz.

Vor allen Dingen brauchen wir Planungssicherheit“,

so Niederstein.

Minister Pinkwart sagte: „Ökonomische

und ökologische Interessen

müssen gegeneinander abgewogen

werden. Daher spreche ich

mich für ein europäisches, am besten

sogar über Europa hinausgehen-

des marktbasiertes Emissionshandelssystem

aus. Solange wir kein

europäisches System der CO 2 -Bepreisung

haben, muss es für die Feuerverzinker

eine faire Entlastung

im Brennstoffemissionshandelsgesetz

geben.“

Feuerverzinkter Stahl

beliebig recyclebar

Nach Ansicht von Paul Niederstein

schließen sich Nachhaltigkeit und

industrielle Produktion in Form des

Feuerverzinkens nicht aus. Im Gegenteil,

sie ergänzten sich gegenseitig.

„Feuerverzinken hilft aktiv beim

Klimaschutz. Es schützt Stahl für 50

bis 100 Jahre vor Korrosion. Feuerverzinkter

Stahl ist wiederverwendbar

und ohne Qualitätsverlust beliebig

oft recycelbar. Im Vergleich mit

anderen Werkstoffen wie z. B. Beton

oder Farbe ist feuerverzinkter Stahl

besonders nachhaltig“, so Paul Niederstein,

der auch Vorstandsmitglied

des Industrieverbandes Feuerverzinken

(IVF) ist.

Überdies regte der Industrieverband

Feuerverzinken an, die Berechnungsgrundlagen

für den CO 2 -Fußabdruck

an den Lebenszyklus

anzupassen. „Unsere Industrie benötigt

am Anfang des Lebenszyklus

einen bestimmten Bedarf an Energie

und Rohstoffen – und wir haben

keine Alternativen zur Nutzung der

zur Verfügung stehenden Energieträger.

Wenn wir uns den Kreislauf

und die Lebensdauer von feuerverzinktem

Stahl anschauen und mit

anderen Werkstoffen vergleichen,

ist der CO 2 -Fußabdruck über den gesamten

Lebenszyklus besser. Diese

langfristige Betrachtung ist viel nachhaltiger

und sollte seitens der Politik

den Berechnungsstandard darstellen.

Wir fordern von der Politik eine

klare industriefreundliche Position,“

so Sebastian Schiweck, Hauptgeschäftsführer

des IVF. 2

[ Kontakt]

The Coatinc Company

Holding GmbH

Steinstraße 5

57072 Siegen

+49 271 43478

www.coatinc.com

Stahlreport 9|21

27


Anarbeitung

und Logistik

Bericht

Überzeugt von der hohen Qualität und dem flexiblen Biegesystem, entschied sich BBC für die Mattenschweißanlage von Progress.

Hollands Biegerei-Vorreiter BBC setzt auf Progress

Automatisierung ist entscheidend

[Kontakt]

Das Unternehmen Betonijzerbuigcentrale (BBC), das sich seit mehreren Generationen in Familienbesitz

befindet, ist seit den Anfängen im Jahr 1953 ein Pionier in den Niederlanden, insbesondere in Bezug auf

Vorfertigung, Innovation und Automatisierung. Um die Produktion und den modernen Maschinenpark mit

größtmöglicher Flexibilität in Sachen Mattenbiegen und Korbfertigung auszustatten, entschied sich BBC

nun für die Investition in eine M-System-Mattenschweißanlage von progress Maschinen & Automation.

Betonijzer Buigcentrale

Buitenweistraat 2

3372 BC Hardinxveld-

Giessendam

+ 31 184 620300

info@b-b-c.nl

www.b-b-c.nl

progress Maschinen &

Automation AG

Julius-Durst-Straße 100

39042 Brixen, Italien

+39 0472 979100

info@progress-m.com

www.progress-m.com

Besonderes Augenmerk wur -

de darauf gelegt, eine Vielzahl von

Formen einfach und schnell biegen

und schweißen zu können. Das

überzeugendste Argument, sich

für Progress zu entscheiden, war

laut Geschäfts führer Mees van

Wijngaarden, dass das Unternehmen

in Sachen Automatisierung,

insbesondere beim Biegen, allen

anderen einen Schritt voraus ist.

BBC war das erste Unternehmen

in den Niederlanden, das Bewehrungsstahl

in einer Fabrik verarbeitete

und das fertige Produkt an die

Baustellen lieferte. Um die Automatisierung

in seinem Werk weiter voranzutreiben,

war BBC im Jahr 2017

nach eigener Aussage erneut das

erste Unternehmen in Holland, das

eine Richt- und Biegemaschine für

die gleichzeitige Produktion auf zwei

Linien nutzte. Das Richten von Stäben

sowie das automatisierte Biegen

übernimmt die TWIN MSR, ebenfalls

eine Anlage von progress Maschinen

& Automation. Mit dieser anhaltenden

Leidenschaft für Innovation und

Automatisierung hat BBC nun das

hochmoderne Werk mit einer weiteren

Hightech-Maschine, der M-

System- Mattenschweißanlage, ausgestattet.

Die neue Anlage gibt BBC

die Freiheit, in verschiedenen Größen

und Formen zu produzieren und

hält damit die Produktion äußerst

flexibel – eine der wichtigsten Anforderungen

an die neue Anlage.

Nahezu jede Form möglich

Mit der neuen Mattenschweißanlage

ist es möglich, die Durchmesser

28 Stahlreport 9|21


Automatisches Etikettieren an vorher definierter Postition.

schnell zwischen 8, 10, 12 und

16 mm zu wechseln. Direkt vom Coil

verarbeitet, werden die geschnittenen

Stäbe anschließend vollautomatisch

zum Schweißportal transportiert.

Die maximale Länge der

Längsstäbe in dieser Anlage beträgt

10 m und jene der Querstäbe 4 m.

Mit Hilfe des rasterfreien Schweißens

und des automatischen Etikettierens

ist die vollautomatische Anlage

in der Lage, alle gewünschten

Matten- und Korbformen millimetergenau

zu produzieren. Die Möglichkeiten

mit dem innovativen Biegesystem

seien nahezu unbegrenzt,

so das Unternehmen. Der Schweißprozess

wird computergesteuert

durch den Portalschweißroboter

durchgeführt, was nicht nur eine

präzise Produktion, sondern auch

einen effizienten Energieverbrauch

garantiere.

Derzeit arbeitet die Anlage im

1,5-Schicht-Betrieb zwischen zehn

und zwölf Stunden pro Tag. Aufgrund

der Flexibilität und der vielen

verschiedenen Formen produziert

sie maßgeschneiderte Bewehrung

für überwiegend individuelle Projekte.

Sie läuft also nicht rund um

die Uhr, sondern wird je nach Bedarf

eingesetzt.

Bereits im ersten Jahr wurde die

Anlage ausreichend getestet, da sie

für ein sehr großes Projekt, die Eisenbahn

in Rotterdam, produzieren

musste. Für dieses Projekt produzierte

die M-System einige 100 t, die

kurz nach der Installation ausgeliefert

werden mussten. So konnten

alle „Kinderkrankheiten“ gleich zu

Beginn in der Testphase behoben

werden. Die Anlage arbeite jetzt reibungslos.

(Fast) jeder Kundenwunsch

erfüllbar

„Das Produkt wird automatisch hergestellt

und die Qualität ist gleichbleibend

gut. Sobald wir die Zeichnung

erhalten haben zeigen wir dem

Kunden, welche Möglichkeiten es

gibt, das Ergebnis zu optimieren.

Manchmal kommt er

vielleicht auf eine andere

Idee, weil er nur

das bestellt, was die

Baufirma sagt, aber

nicht alle Möglichkeiten

kennt“, sagt Mees

van Wijngaarden, BBC

Geschäftsführer und ergänzt:

„Wenn wir also die

Abstände etwas anders machen,

einen längeren Winkel oder

den Stahldraht an vielen verschiedenen

Positionen anbringen, können

wir die M-System einsetzen und dem

Kunden einen niedrigeren Preis, eine

bessere Lieferzeit oder gleich beides

bieten.“

Die Flexibilität werde maximal

genutzt, da der Lieferumfang variiert

– alles von 300 kg für Privatkunden q

Mees van

Wijn gaarden,

Geschäftsführer

von BBC

Stahlreport 9|21

29


Anarbeitung

und Logistik

Bericht/Nachrichten

Rasterfreies Schweißen in

Längs- und Querrichtung

(Fast) unbegrenzte Anzahl an 2D- und

3D-Formmöglichkeiten mit dem Balkenbiegesystem

q bis zu 250 t Spezialbewehrung für

große Bauunternehmen. BBC kann

fast jeden Wunsch erfüllen: flache

Matten, gebogene Matten, L-Form,

U-Form und das mit sehr wenig Zeitverlust

zwischen den verschiedenen

Formen. Dank der größtmöglichen Flexibilität

erfolgt die Lieferung an Baustellen,

Privatpersonen, Betonfertigteilwerke

und weitere Interessenten.

Automatisierung ist

entscheidend

„Die Automatisierung war der entscheidende

Grund, sich für Progress

zu entscheiden“, bestätigt Mees van

Wijngaarden. „Ich denke, Progress

ist allen anderen voraus, besonders

beim Biegen. Die Mattenherstellung

hat sich zum Beispiel in den letzten

Jahren nicht stark verändert. Alle

Techniken sind seit Jahrzehnten vorhanden,

aber das automatische und

genaue Biegen ist das Kriterium,

warum wir die Maschine gekauft

haben. Nicht, um flache Matten herzustellen,

sondern um sie zu bearbeiten

und unserem fertigen Produkt

mehr Wert zu verleihen.“

Der hochentwickelte Maschinenpark

braucht natürlich qualifiziertes

Personal und van Wijngaarden hatte

mit seinen Mitarbeitern dabei viel

Glück, wie er erzählt. Wichtig sei die

frühe Einbindung des Maschinenführers

gewesen. Vom Tag der Lieferung

an, war der Maschinenbediener bei

jedem Schritt der Montage dabei, was

für das Verständnis der Maschine ein

enormer Vorteil gewesen sei. Nebenbei

entwickelt der Mitarbeiter eine enge

Bindung zur Maschine. Dies resultiere

in weniger Bedienschwierigkeiten und

einer problemfreieren Produktion. Sollten

trotz allem Schwierigkeiten auftreten,

kann der Bediener diese nun

besser und gezielter beim Kundenservice

platzieren und somit für eine

schnellere Lösung sorgen. Van

Wijngaarden zeigt sich erfreut über

die hervorragende Kooperation mit

Progress als Maschinenlieferanten

und zeigt sich offen für weitere Erfahrungen

dieser Art. 2

Jede Bestellung wird bei BBC mithilfe der vollautomatischen

Mattenschweißanlage sorgfältig und qualitativ einwandfrei

ausgeführt.

Bilder:asdfghjklasdfghjkl

Videos der Anlage sowie eine 3D-Animation

zeigt BBC auf folgender Seite:

https://www.b-b-c.nl/actueel/

3D-wapeningsmachine

30 Stahlreport 9|21


HiFinox-Katoden mit

hoher Lebensdauer sorgen

für sehr gute Ergebnisse

beim Plasmaschneiden

von Edelstahl

und Aluminium.

Bild: Kjellberg Finsterwalde

neue Hifinox-katoden mit hoher Lebensdauer und sehr guter Schnittqualität

Innovation beim Plasmaschneiden von Edelstahl

Ab sofort bietet Kjellberg neue HiFinox-Katoden

für die Plasmaschneidanlagen

Q, Smart Focus und HiFocus an. Die sehr

gute Schnittqualität zeichnet sich dem Unternehmen

zufolge durch metallisch blanke

Schnittflächen, schmale Schnittfugen und

deutlich weniger Bartanhang aus.

100 orte für industrie 4.0 in Baden-Württemberg

Auszeichnung für Kaltenbach.Solutions

Der Einsatzbereich umfasst Edelstahl und

Aluminium von 1 bis 6 mm. Durch den verbesserten

Aufbau, das optimierte Fertigungsverfahren

und die zum Patent angemeldete

Technologie werde künftig eine

deutliche Erhöhung der Lebensdauer der

Katoden erreicht – bei einer Schneidstromstärke

von 60 A um das fünf- bis zehnfache.

Der geringe Rückbrand der Katodenstifte

gewährleiste zudem eine dauerhaft

hohe Schnittqualität, die sich in Form glatter

Schnittflächen mit deutlich weniger

Bartanhang zeigt.

Die neuen Katoden E042, F042+ und

G042+ sind ab sofort Standard für alle aktuellen

Plasmastromquellen der Q-, Smart

Focus- und HiFocus-Reihe und kommen unkompliziert

unter Verwendung bestehender

Schneiddaten zum Einsatz. Die bekannten

Preise bleiben unverändert bestehen, so

der Hersteller.

Weitere Informationen auf

www.kjellberg.de

Seit knapp vier Jahren arbeitet die Kaltenbach.Solutions GmbH intensiv daran, durch digitale

Lösungen einen messbaren Mehrwert für die Kunden aus dem Stahlhandel und der Stahlverarbeitung

zu schaffen. Jetzt durfte das Unternehmen die exklusive Auszeichnung „100 Orte

für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ entgegennehmen. Die Expertenjury zeigte sich überzeugt

von den innovativen Entwicklungen auf dem Gebiet der IoT- und KI-basierten Plattformlösungen

für den Stahlmarkt. Die Allianz Industrie 4.0 vergibt seit 2018 ihre Auszeichnung für

neue Produkte, Komponenten, Maschinen und Software- oder Vernetzungslösungen. Hinter der

Allianz stehen das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg

und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. In einem fortlaufenden Wettbewerb

werden herausragende Ideen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung gesucht, die das Potenzial

von Industrie 4.0 voll ausschöpfen. Man möchte mit dieser Aktion ganz gezielt die Entwicklung

innovative Lösungen fördern, die den Mehrwert der digitalen Vernetzung erkennen lassen.

Über den Erfolg der eingegangenen Bewerbungen entscheidet eine Jury, die sich aus Vertretern

aus Wirtschaft, Wissenschaft, Industrie- und Handelskammer, Gewerkschaft und Politik zusammensetzt.

Bis heute wurden knapp 200 Unternehmen gewürdigt, nun gehört auch die Kaltenbach.Solutions

zu diesem exklusiven Kreis. CEO Valentin Kaltenbach sieht vor allem das qualifizierte

Feedback von Kunden und Partnern als einen entscheidenden Erfolgsfaktor seines

Unternehmens. Die jetzt erhaltene Auszeichnung sei für ihn sowohl ein Ansporn als auch eine

Verpflichtung, in Zukunft weiterhin kreative Lösungen mit überdurchschnittlichem Kundennutzen

zu entwickeln.

Weitere Informationen auf

www.kaltenbach-solutions.com

Bild: Spanflug

Spanflug berechnet jetzt auch Rohr-Halbzeuge.

Spanflug-Algorithmus erweitert

CNC-Teile aus Rohr-Halbzeugen

Die Schlüsseltechnologie der Fertigungsplattform

von Spanflug ist ein Algorithmus,

der hochkomplexe Dreh- und

Frästeile in wenigen Sekunden auf ihre

Fertigbarkeit hin auswertet. Auf dieser

Basis wird Spanflug zufolge ein präziser

und marktgerechter Preis errechnet. Kunden

können nun auch CNC-Teile aus Rohr-

Halbzeugen fertigen lassen.

Spanflug Technologies, ein Startup der

Technischen Universität München, bietet

mit seiner Fertigungsplattform einen vollständig

automatisierten Bestellprozess für

CNC-Dreh- und Frästeile an. Der Kunde

kann basierend auf einem CAD-Modell

und einer technischen Zeichnung online

sofort Dreh- und Frästeile bestellen, ohne

auf Rückmeldungen warten zu müssen.

Die Beschaffungsnebenkosten können um

bis zu 90 % gesenkt werden. Damit lässt

sich der Bestellprozess von oft mehreren

Tagen auf wenige Minuten verkürzen.

Das Startup hat den Algorithmus sowie

die Auswahl an Halbzeugen erweitert.

Damit lassen sich jetzt auch CNC-Teile

aus Rohr-Halbzeugen berechnen und anbieten.

Bei Teilen mit großem Zerspanungsvolumen

können so Fertigungszeiten

und Kosten gegenüber Rundstäben

deutlich gesenkt werden. Der Algorithmus

analysiert das Bauteil und berücksichtigt

die Geometrie automatisch bei der Auswahl

des optimalen Halbzeugs. Der Kunde

erhält ohne weitere Eingaben einen Sofortpreis

und kann wie gewohnt online

oder per E-Mail bestellen.

Weitere Informationen auf

https://spanflug.de

Stahlreport 9|21

31


Anarbeitung

und Logistik

Bericht

B+S Metallbearbeitung setzt auf Rösler-Anlagen

investition sichert Marktposition

Gleitschleifen, Entgraten, Strahlen, Polieren, Reinigen und Verpacken sind Prozesse,

die bei B+S Metallbearbeitung als Dienstleistung durchgeführt werden. Das Spektrum

der zu bearbeitenden Teile ist dabei hinsichtlich Geometrie, Werkstoffen und

Anforderungen ebenso unterschiedlich wie die Branchen, aus denen die Kunden

kommen. Um optimale Qualität wirtschaftlich und termingetreu zu liefern, setzt der

Dienstleister auch auf modernste Maschinentechnik von Rösler.

[ Kontakt]

Rösler Oberflächentechnik

GmbH

Vorstadt 1

96190 Untermerzbach

+49 9533 924-0

www.rosler.com

B + S Metall -

bearbeitung GmbH

Rudolf-Diesel-Str. 15

71711 Murr

+49 7144 209010

www.bs-metallbearbeitung.de

Die Anfänge der B+S Metallbearbeitung

GmbH reichen zurück

bis ins Jahr 1959. Das von Herbert

Bickel gegründete Unternehmen

spezialisierte sich schon damals

auf Dienstleistungen der mechanischen

Oberflächentechnik wie

Gleitschleifen. Mustafa Sahin startete

1991 als Mitarbeiter bei dem

im schwäbischen Murr ansässigen

Unternehmen und hielt seit 2004

eine 50-prozentige Beteiligung. Als

sich der Firmengründer Mitte 2007

aus gesundheitlichen Gründen aus

dem Unternehmen zurückzog und

Mustafa Sahin die alleinige Geschäftsführung

übernahm, war ihm

klar, um zukünftig erfolgreich zu

sein, musste der veraltete Maschinenpark

modernisiert werden.

Wichtig war dabei, dass ein breites

Teilespektrum prozesssicher und

reproduzierbar bearbeitet werden

kann und eine hohe Anlagenverfügbarkeit

gewährleistet ist.

Für jede Gleitschliffanwendung

die passende Maschine

„Ich habe zunächst mit verschiedenen

Herstellern von Gleitschliffanlagen

Gespräche geführt, darunter

einem Mitarbeiter von Rösler. Da

haben mich das breite Produktspektrum

sowie die leistungsfähige Technik

der Anlagen, die sich flexibel

einsetzen lassen, begeistert. Ein wesentlicher

Aspekt war auch, dass

Rösler die Verfahrensmittel fürs

Gleitschleifen ebenfalls selbst produziert.

Nicht zuletzt hat auch die

zwischenmenschliche Ebene ge-

passt“, erinnert sich der Geschäftsführer.

Entschieden hat sich Mustafa

Sahin für die Gleitschliff-Durchlaufanlage

R 425/6600 DA, die auf seine

Bedürfnisse angepasst 2008 in Betrieb

genommen wurde. In den folgenden

Jahren hat das Unternehmen in zwei

weitere Gleitschliff-Durchlaufanlagen,

14 Rundvibratoren und drei Fliehkraftanlagen

des Untermerzbacher

Anlagenbauers investiert.

Angebot um Strahlen und

Bauteilreinigung erweitert

Unabhängig davon, dass die Finanzkrise

bereits erste Auswirkungen

zeigte, machte sich der Unternehmer

2008 mit der Investition in eine

Strahlanlage an den Ausbau des Bearbeitungsangebots.

Auch hier setzte

sich Rösler als Partner gegen den

Wettbewerb durch.

Durch die kontinuierliche Erweiterung

des Strahlangebots hat B+S

Metallbearbeitung zwischenzeitlich

sechs Strahlanlagen gekauft. „Die

Anlagen unterliegen verfahrensbedingt

einem gewissen Verschleiß,

deshalb verkaufen wir unsere Anlagen

je nach Einsatzdauer und Zustand

alle drei bis fünf Jahre als gebrauchte

Maschinen. Wir sind

dadurch stets auf dem aktuellen

Stand der Technik und können unseren

Kunden optimale Ergebnisse

bei hoher Wirtschaftlichkeit bieten“,

so der Geschäftsführer.

Mit dem Trend zu immer höheren

Anforderungen an die Bauteilsauberkeit

ergab sich eine weitere

Die kontinuierliche Erweiterung des

Strahlangebots mit modernsten Anlagen

– hier eine Drahtgurt-Durchlaufanlage

RDGE 1000-4 – ermöglicht B+S

Metallbearbeitung, auch komplexe Bauteile

mit optimalen Ergebnissen wirtschaftlich

zu bearbeiten.

Möglichkeit, das Dienstleistungsspektrum

zu erweitern. Nach umfangreichen

Recherchen und einer

gründlichen Sondierung des Marktes

fiel die Entscheidung auf eine Anlage

zur wasserbasierten Bauteilreinigung

von Rösler. Die Lohnreinigung

wird sowohl in Verbindung mit dem

Gleitschleifen, Strahlen, einer 100

Prozent-Kontrolle und/oder Verpacken

angeboten als auch separat.

Dieser Bereich hat sich inzwischen

ebenfalls zu einer Kernkompetenz

des Unternehmens entwickelt und

soll weiter ausgebaut werden.

Marktposition ausgebaut

Mit dem Konzept, individuell und

mit optimaler Qualität sowie kosteneffizient

und termingerecht auf die

32 Stahlreport 9|21


Stahl

Tränenblech

Aluminium

Quintett

Edelstahl

Tränenblech

Verzinktes

Tränenblech

S t a h lR iff e l- /

Waffelblech

Cor-Ten

Tränenblech*

Verzinktes Riff el-/

Waff elblech

Aluminium

Duett

BELAGBLECHE

ERSTMALS AUCH

AUS COR-TEN!

„Ich bin davon ausgegangen, dass die Qualität der

Strahlanlagen vergleichbar ist mit der der

Gleitschliffsysteme.“

Mustafa Sahin, Geschäftsführer B+S Metallbearbeitung GmbH

Anforderungen von Kunden zu reagieren,

hat sich B+S erfolgreich am

Markt etabliert. Auf die Dienstleistungen

des schwäbischen Dienstleisters

verlassen sich inzwischen

renommierte Unternehmen aus verschiedenen

Branchen wie der Automobil-

und Zulieferindustrie, dem

Maschinenbau, der Möbelindustrie,

der Medizintechnik sowie aus Gießereien

und Stanzereien. Bearbeitet

werden Bauteile aus Aluminium,

Stahl, Edelstahl, Magnesium, Kupfer,

Messing und Kunststoffen. „In unserem

Bereich können wir heute nur

Dinge bewegen, wenn wir die richtigen

Anlagen und Verfahrensmittel

sowie kompetente Ansprechpartner

haben, über neue Entwicklungen informiert

werden und einen umfangreichen

Wissenstransfer erhalten.

Das bekommen wir von Rösler aus

einer Hand“, merkt Mustafa Sahin

abschließend an 2

Stahlreport 9|21

Bild: Rösler

33

STÄRKE:

Tränen- / Riffel- & Waffelbleche

3,0 bis 10,0 mm + Träne

Duett- / Quintettbleche

1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne

FORMATE:

1.000 mm x 2.000 mm

1.250 mm x 2.500 mm

1.335 mm x 3.000 mm*

1.500 mm x 3.000 mm

LOGISTIK:

von der einzelnen Tafel

über Pakete bis hin zur

kompletten Ladung

droesser.de/belagbleche

KONTAKT

Koray Süerdem

ksueerdem@droesser.de

+49 (0) 2263 / 87 - 421

Peter Drösser GmbH

Ackerstraße 144 // 51065 Köln

www.droesser.de


Anarbeitung

und Logistik

Bericht

Vollautomatische Korbschweißmaschine Typ BSM

Flexible Mattenschweißmaschine Typ MSM-M

mbk Maschinenbau: 60 Jahre Schweißmaschinen und Anlagen für die Bau- und Betonindustrie

vom Handwerksbetrieb zum weltweiten Hersteller

Vor genau 60 Jahren beschloss Georg Pfender, damals Betriebsschlosser beim Kißlegger Betonproduzenten Rinninger,

sich mit einer kleinen mechanischen Dreherei selbstständig zu machen – erst einmal von zu Hause aus in einer Garage.

Was klein anfing, entwickelte sich rasch. Heute ist der damals kleine Allgäuer Handwerksbetrieb einer der führenden

Hersteller von Schweißmaschinen und Anlagen für die Bau- und Betonindustrie.

[ Kontakt]

mbk Maschinenbau GmbH

Michael Raich

Sales Director

+49 7563 9131-110

Friedrich-List-Straße 19

88353 Kisslegg

mraich@mbk-kisslegg.de

www.mbk-kisslegg.de

Als Georg Pfender 1961 begann, Teile für umliegende

Firmen selbst zu drehen, sprach sich das schnell

herum. Immer mehr Unternehmen vertrauten nach und

nach der Qualität und dem Ideenreichtum des fleißigen

Allgäuer Handwerkers. Von einem Bauern erwarb er bald

ein Grundstück und errichtete eine Produktionshalle, in

der er vor allem Schweißkonstruktionen, Maschinen und

andere Gerätschaften fertigte. Ende der 60er-Jahre erfolgte

dann die Umfirmierung des Unternehmens zu Georg Pfender

Maschinenbau.

Das bewehrte Betonrohr war ein Meilenstein

Zu einem Meilenstein des jungen Unternehmen wurde

eine damals neue technische Weiterentwicklung im Bauwesen:

das bewehrte Betonrohr. Zwar gab es auch damals

schon Maschinen für die Herstellung der Bewehrungen,

allerdings gestaltete sich die Produktion mit ihnen meist

recht aufwändig, zudem waren sie teuer. Daher beauftragte

der Betonproduzent Rinninger die Georg Pfender Maschinenbau

mit dem Bau einer leistungsfähigeren Anlage. Mit

Erfolg: Die erste Bewehrungsschweißmaschine von Pfender,

die aus diesem Auftrag entstand, wurde zum Wegweiser

für die nächsten Jahrzehnte. Die Leistungsfähigkeit der

Anlage sprach für sich, der Name Pfender wurde in kurzer

Zeit immer bekannter, auch über die deutschen Grenzen

hinaus. Aus dem kleinen Allgäuer Handwerksbetrieb wurde

plötzlich ein international agierendes Unternehmen.

Nachdem Anfang der 1970er-Jahre die ersten Schweißmaschinen

schon europaweit vertrieben wurden, erfolgte

1981 ein weiterer bedeutender Schritt in der Firmengeschichte:

Die erste Maschine verließ das Allgäu in Richtung

USA – und ebnete den Weg für eine erfolgreiche Zukunft

in Übersee. In weiser Voraussicht, dass es mit dem Namen

Pfender eventuell Schwierigkeiten bei der Aussprache

geben könnte, stand dann eine weitere Umfirmierung an.

Aus Georg Pfender Maschinenbau wurde die heutige mbk

Maschinenbau GmbH. Dass diese Abkürzung eines Tages

zu einem Synonym für Korbschweißmaschinen in den

USA werden würde – das hätte sich Georg Pfender wohl

nicht erträumt.

Das wachsende Produktportfolio des erfolgreichen

Unternehmens machte es notwendig, auch die Produktionskapazitäten

zu erweitern. So erfolgte ein weiterer

Umzug, der mbk an ihren heute aktuellen Firmensitz

brachte.

Drei tatkräftige Generationen

Um ein solches international erfolgreiches Unternehmen

aufzubauen sind Mut, Fleiß und Ideenreichtum unerlässlich.

Diese drei Eigenschaften bringt auch Albert Pfender

34 Stahlreport 9|21


Das Unternehmen am heutigen Standort in Kisslegg

Bilder: mbk

Immer noch funktionsfähig: die erste mbk Bewehrungsschweißmaschine,

entwickelt und gebaut von Georg Pfender.

mit, der 1985 in die großen Fußstapfen seines Vaters trat.

Ein Vierteljahrhundert lang führte der Maschinenbaumeister

mbk in zweiter Generation weiter. In den kontinuierlichen

Ausbau des Unternehmens investierte er seine

gesamte Zeit, seine gesamte Energie und sein Herzblut.

Er entwickelte die Anlagen und Maschinen stetig weiter

optimiert sowohl die Produkt- wie Service-Qualität.

Im Jahr 2011 trat sein Sohn Mario Pfender mit in die

Geschäftsführung ein. Als gelernter Mechatroniker und

studierter Wirtschaftsingenieur bringt er etwas

mit, das mbk abermals auf ein höheres

Level heben sollte: die richtige Mischung

aus technischem und betriebswirtschaftlichem

Verständnis, den Respekt

vor der Vergangenheit und die Leidenschaft,

auch in der Zukunft nicht

stehenzubleiben, sondern nach vorne

zu schauen, so das Unternehmen. Denn

es gelte, sich immer wieder neu zu erfinden

und Prozesse immer weiter zu optimieren,

um in einem Markt zu bestehen,

der immer komplexer wird.

Die dritte Generation:

Mario Pfender, Geschäfts führender

Gesellschafter

Qualität „Made in Germany“

Heute, zehn Jahre nachdem die dritte Generation

das Ruder übernommen hat, kann mbk auf 60

Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Das Unternehmen

besitzt mittlerweile Tochtergesellschaften in den USA sowie

in Russland und zählt rund 100 Mitarbeiter. Über 1.200

Maschinen wurden in mehr als 60 Ländern installiert.

mbk bietet seinen Kunden Qualität „Made in Germany“,

sichergestellt durch qualifiziertes Fachpersonal, durch

eine hochmoderne Konstruktions- und Entwicklungsabteilung,

die nach aktuellen Standards arbeitet, einen Maschinenpark

der neuesten Generation und nicht zuletzt

durch die ISO-9001-Zertifizierung, so das Unternehmen.

Während Georg Pfender die Entwürfe für seine Konstruktionen

zunächst noch mit Kreide auf die Werkbank zeichnete,

stehen heute strategisch durchdachte Prozesse und

Controlling auf dem Programm. Und so hat sich mbk

durch technische Raffinesse, Know-how, jahrelange Erfahrung

und sehr hohe Qualitätsstandards von einem

kleinen Allgäuer Handwerksbetrieb zu einem strukturierten

Industriebetrieb und zu einem der führenden Hersteller

von Schweißmaschinen und Anlagen für

die Bau- und Betonindustrie entwickelt.

Aktuell auf der Tagesordnung:

Automatisierung

Neben den Schweißmaschinen für die

Produktion von Betonrohrbewehrungen

wurde das ursprüngliche Portfolio kontinuierlich

ergänzt: Heute umfasst es

zudem Korbschweißmaschinen für die

Ramm- und Bohr-Pfahlproduktion, Gitterträger-

und Mattenschweißmaschinen sowie

Drahtricht- und Schneideanlagen samt

einer breiten Auswahl an passendem Zubehör.

Und ganz aktuell: individuell anpassbare

Automatisierungslösungen, die

sich durch sehr hohe Leistung bei geringem Personalbedarf

auszeichnen – vom einfachen Automatisierungszubehör

bis zur vollautomatischen Fertigungslinie.

Optimieren ist eine Maxime, die den Produktionsalltag

vieler Industrieunternehmen bestimmt. Und genau diese

Anforderung bedient mbk mit seinen neuesten Lösungen,

die mit moderner Maschinensteuerung nebst Fernwartung

und aktuellen Softwarelösungen ausgestattet sind: Ein

weiterer Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft,

so das Unternehmen. 2

Stahlreport 9|21

35


Anarbeitung

und Logistik

Bericht

Bild: Nissen & Velten

Die eigene Anarbeitung im Haus ist ein wichtiges Geschäftsfeld des Unternehmens.

Im Bild der Transport eines Trägers mit dem Magnetkran zur Bandsäge.

Heinrich Dittmar führt eNVenta ERP ein

Rüstzeug für eine sich beschleunigende Welt

Die Heinrich Dittmar GmbH & CO. KG hat am 1. Mai 2020 die Unternehmenssoftware eNVenta ERP von Nissen & Velten

eingeführt. Der Produktionsverbindungshandel mit Schwerpunkten im Stahl und in der Anarbeitung von

Stahlerzeugnissen beschäftigt nahezu 100 Mitarbeiter in Osterode am Harz. Die neue Lösung sorgt für durchgehende

Prozesse und Transparenz im Unternehmen. Die Mitarbeiter sind nun gegenüber den Kunden jederzeit auskunftsfähig.

[ Kontakt]

Heinrich Dittmar

GmbH & CO. KG

Gipsmühlenweg 33

37520 Osterode am Harz

+49 5522 5001-0

www.dittmar-stahl.de

Nissen & Velten

Software GmbH

Goethestraße 33

78333 Stockach

Tel. +49 7771 879-0

www.nissen-velten.de

Nachdem im Unternehmen

Heinrich Dittmar klar war, dass eine

20 Jahre alte Softwarelösung die

wachsenden Ansprüche an durchgehende

und integrierte Unternehmensprozesse

nicht mehr erfüllen

würde, begann die Suche nach einer

neuen Lösung. Da alle Sortimentsbereiche

– neben Stahl sind das

Werkzeuge, Schrauben, Bauelemente

und Arbeitsschutz sowie Betriebseinrichtungen

– in einer Software

abgebildet werden sollten,

kristallisierten sich schnell drei mögliche

Produkte heraus, von denen

das ERP-Projektteam zwei intensiv

unter die Lupe nahm. Wichtig waren

dem Unternehmen – auch in Hinblick

auf zwei sehr erfolgreich laufende

Webshops – automatisierte

Prozesse ohne Medienbrüche. Um

den Wissenstransfer unter den Mitarbeitern

zu erleichtern, war die Sicherung

von Know-how durch den

Transfer ins ERP-System ein weiteres

Ziel.

„eNVenta ist am Markt bekannt

und ich kannte bereits ein großes

Anwenderunternehmen in der Stahlbranche.

Das Preis-Leistungsverhältnis

war auch besser als das der

konkurrierenden Lösung. Ganz am

Ende des Entscheidungsprozesses

hat auch das Bauchgefühl eine Rolle

gespielt. Gut gefallen hat uns

schließlich, dass eNVenta ‚Made in

Germany‘ ist“, berichtet Geschäftsführer

Mathias Dittmar über den

Entscheidungsprozess für das neue

ERP-System. Nicht zuletzt habe auch

das Framework-Studio, die Entwicklungsumgebung

des ERP-Systems,

überzeugt, mit der ein Mitarbeiter

heute kleinere Anpassungen der Lösung

eigenständig im Unternehmen

umsetzt.

Alles in einer Software-Lösung

Vor dem Start der neuen Lösung wurden

Key-User aus allen Teams von

Nissen & Velten geschult, die dann

ihr Wissen in ihren Abteilungen weitergegeben

haben. Außerdem verfasste

ein Key-User ein eigenes Handbuch

für die ERP-Lösung im Hause

Dittmar, das alle Anwender nutzen

können. Die neue Software-Lösung

bietet dem Unternehmen Warenwirtschaft,

Finanzbuchhaltung und Customer-Relationship-Management

36 Stahlreport 9|21


Heinrich Dittmar hat eNVenta ERP eingeführt: Blick aus der Vogelperspektive auf das Betriebsgelände in Osterode.

(CRM) aus einer Hand. Mit dem

Dokumentenmanagementsystem Proxess

ist auch eine passgenaue Archivierung

sichergestellt. Über Schnittstellen

wurden die Webshops des

Unternehmens und die Versandlösung

V-LOG integriert. Von der Entscheidung

für die neue Lösung bis

zum Echtstart verging – wie geplant

– ein Jahr. War die Umstellung zur

webbasierten Software mit optionaler

Maus-Bedienung für die Anwender

anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig,

so ist die Akzeptanz der

neuen Unternehmenssoftware – nicht

zuletzt aufgrund der umfassenden

Auswertungsmöglichkeiten – heute

sehr hoch, so das Unternehmen.

Sehr geschätzt wird dem Unternehmen

zufolge die Automatisierung

der Bestellprozesse mit dem Bestellautomaten

von eNVenta. Die minutenaktuellen

Auswertungsmöglichkeiten

unterstützen die Geschäftsführung

bei ihrer Tätigkeit. Die

Cockpit-Funktion Zoom, in der sich

anwenderbezogene Aufgaben und

Auswertungen grafisch darstellen

lassen, wird vom Verkäufer über

den Abteilungsleiter bis zum Geschäftsführer

individuell, der Rolle

im Unternehmend entsprechend,

verwendet. Auch das Wiedervorlagesystem

im ERP-System wird intensiv

für die interne Kommunikation

bei Heinrich Dittmar genutzt.

Das Projekt, das Wissen der Mitarbeiter

im ERP-System zu hinterlegen,

ist noch nicht vollendet, wird

im Unternehmen aber kontinuierlich

fortgeführt.

„Wir haben die richtige Entscheidung

getroffen und ich bin stolz,

dass diese Wegstrecke nun hinter

uns liegt. Die Welt wird immer

schneller werden und wir müssen

dabei Schritt halten. Dafür bietet unsere

neue Unternehmenssoftware

das Rüstzeug. Wir haben die Zukunftsfähigkeit

unserer Software-

Basis hergestellt“, sagt Mathias

Dittmar. 2

Minutenaktuelle Auswertungen

Die 55 Anwender im Unternehmen

arbeiten heute beispielsweise im

Stahlbereich fast vollkommen papierlos.

Rechnungen, Lieferscheine,

Materialzeugnisse und Fotos sind

für alle Anwender per Mausklick

verfügbar, sodass Fragen von Kunden

sofort beantwortet werden können

und alle Vorgänge nachvollziehbar

sind.

INFO

Über die Heinrich Dittmar GmbH & Co. KG

Das Unternehmen Heinrich Dittmar wurde 1933 gegründet und beschäftigt

heute in Osterode am Harz nahezu 100 Mitarbeiter. Auf 14.000 m 2 Lagerfläche

sind über 3.500 t Lagerbestand an Walzstahl, Edelstahl und NE-Metallen verfügbar.

Als Dienstleistungsangebot steht ein umfassender In-House-Anarbeitungsbereich

und ein Fuhrpark mit zwölf modernen Lkw für die Kunden zur

Verfügung. Weitere Produktgruppen im Sortiment sind Werkzeuge und Werkzeugmaschinen,

Schrauben und Bauelemente sowie Arbeitsschutz, PSA und

Betriebseinrichtungen.

Stahlreport 9|21

37


BDS

XXXXX Research A XXXXX

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research

Ein starkes erstes Halbjahr

Ein für die Stahldistribution denkwürdiges erstes Halbjahr 2021 liegt hinter uns. Dabei war weniger die Höhe des

Lagerabsatzes im Stahlhandel bemerkenswert. Diese ist zwar im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen – was

jedoch vor allem an dem schwachen zweiten Quartal während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr liegt.

Weitaus bemerkenswerter ist der in dieser Form noch nicht erlebte rasante Preisaufbau bei Rohstoffen und

Fertigerzeugnissen – gepaart mit erschwerten Materialverfügbarkeiten, besonders bei Flachprodukten.

Jörg Feger, Bereichsleiter

Research im

Bundesverband

Deutscher Stahlhandel

(BDS), berichtet

zusammenfassend

angesichts der ihm

bis einschließlich

Juni 2021 vorliegenden

Zahlen.

Fragen zur

Statistik

beantwortet im

Bundesverband

Deutscher Stahl -

handel (BDS) Jörg

Feger, Prokurist

und Bereichsleiter

Research:

Feger-BDS@

stahlhandel.com

Foto: privat

Lagerabsatz 2020

Die Entwicklung des Lagerabsatzes im

Jahr 2020 glich einer Berg- und Talfahrt.

Mit knapp 970.000 t im Monatsschnitt

verlief das erste Quartal des vergangenen

Jahres sehr stark und lag 4 % über

dem Vorjahreszeitraum. Vor allem

durch die Coronapandemie verursacht

brach der Absatz im zweiten Quartal

2020 ein. Mit durchschnittlich 744.000

t pro Monat lag er gut 18 % unter dem

des zweiten Quartals 2019. Mit durchschnittlich

878.000 Monatstonnen erholte

sich der Absatz im dritten Quartal

2020 ein wenig, lag aber immer noch

7 % unter Vorjahresniveau.

Der Jahresendspurt konnte sich

dann aber sehen lassen. Im vierten

Quartal wurden monatlich durchschnittlich

859.000 t abgesetzt. Das

sind 9,4 % mehr als im Jahresendquartal

2019. Besonders erfreulich war die Entwicklung

zu Jahresende bei Bandblech,

Kaltgewalztem und Oberflächenveredeltem

Blech. Insgesamt wurden im

Jahr 2020 rund 10,35 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse

abgesetzt. Das ist ein

Minus von 3,4 % im Vergleich zu 2019.

Festzuhalten ist, dass sich die Auftragslage

je nach Abnehmerbranche

deutlich unterschieden hat. Die Bauwirtschaft

war das Zugpferd der Konjunktur,

der Automobil- und Maschinenbau

hingen über weite Strecken

zurück, konnten gegen Jahresende aber

spürbar zulegen.

Lagerabsatz 2021

Der Lagerabsatz zu Jahresbeginn 2021

verlief recht ordentlich. Im Januar wurden

911.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse

abgesetzt. Das sind 6,6 % weniger

als im Januar 2020. Ähnlich verlief der

Februar. Mit 909.000 t lag der Lagerabsatz

3 % hinter dem Vorjahresmonat.

Die beiden Vergleichsmonate waren

allerdings auch außerordentlich stark.

Zudem ließ die kalte Witterung zum

Jahresstart 2021 keine größeren Bautätigkeiten

zu.

Einen sehr starken Lagerabsatz gab

es im März: Eine gute Konjunktur, viele

Arbeitstage und die Aussicht auf weiter

steigende Preise ließen den Absatz auf

1,07 Mio. t steigen. Der April und Mai

waren mengenmäßig nicht ganz so

spektakulär. Bei weniger Arbeitstagen

konnten 919.000 bzw. 863.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse

abgesetzt werden.

Aufgrund der schwachen Vorjahresmonate

fällt der Vergleich zu April

und Mai 2020 mit einem Zuwachs von

25 bzw. 27 % jedoch sehr deutlich aus.

Recht ordentlich präsentierte sich auch

der Juni. Mit 940.000 t Lagerabsatz

wurde 15 % mehr Menge als im Vorjahreszeitraum

erzielt.

Lagerbestand

Das Jahr 2020 war von durchweg niedrigen

Lagerbeständen geprägt. Am 31.

Dezember 2020 lag der Bestand mit

1,92 Mio. t rund 5 % niedriger als im

Dezember 2019. Selten war der Lagerbestand

in der deutschen Stahldistribution

so gering.

Im Januar und Februar 2021 konnte

der Bestand nur in sehr begrenztem

Maße zulegen. Aufgrund guter Lagerabsätze

und geringerer Materialverfügbarkeit

besonders bei Flachprodukten

nahm der Lagerbestand im März

und April wieder ab – was für die beiden

Frühlingsmonate sehr ungewöhnlich

ist. Im Mai legte der Bestand wieder

geringfügig zu, um im Juni erneut zu

schrumpfen. Mit 1,92 Mio. t wurde zum

30.06.2021 das Niveau des Vorjahresmonats

um 10 % unterschritten.

Lagerreichweite

Im Jahr 2020 variierte die Lagerreichweite

in den einzelnen Monaten aufgrund

der sehr unterschiedlichen Lagerabsätze

stark. Im Schnitt bewegte

sie sich bei 2,5 Monaten bzw. 75 Tagen.

Sie lag damit unter dem Durchschnittswert

des Jahres 2019.

Aufgrund der weiterhin sehr

niedrigen Lagerbestände und ordentlichen

Absätze war die Reichweite

im gesamten ersten Halbjahr 2021

sehr niedrig. Sie lag im Juni bei 2,0

Monaten. Dies entspricht 60 Tagen

(vgl. Abbildung 1).

Lagerverkaufspreise

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens

für durchschnittliche

Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich

zufolge stiegen die Preise für die

meisten Stahlprodukte zu Jahresbeginn

2020. In den Sommermonaten war der

Trend entgegengesetzt. Hier gab es

meist leichte Rückgänge. Im September

und Oktober verteuerten sich fast alle

Produkte. Diese Entwicklung setzte

sich im November und vor allem Dezember

sehr dynamisch fort. Bei allen

Produktgruppen kam es zu starken

Preiserhöhungen.

Im ersten Halbjahr 2021 legten die

Preise Monat für Monat noch einmal

mit derartiger Wucht zu, wie es selbst

Marktexperten nicht ansatzweise erwartet

hätten. Dabei fiel der Anstieg

bei Flachprodukten noch viel deutlicher

als bei Langprodukten aus (vgl. Abbildungen

2 und 3). 2

38 Stahlreport 9|21


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution

n Absatzindex (2007 = 100)

n Lagerreichweite in Tagen

Abb.1

140

120

100

80

60

40

20

0

97

Ø

2017

94

Ø

2018

90

Ø

2019

89

75 81 81 72 63

Ø

2020

108

94 94

89 93

98 98

91 91 92

87

82 82

Ø

2021

Juni

2020

Juli

2020

Aug.

2020

Sep.

2020

Okt.

2020

Nov.

2020

62

78 72 78 69 66 60 93 63 66 54 63 69 60

Dez.

2020

Jan.

2021

Feb.

2021

März

2021

April

2021

Mai

2021

Juni

2021

200

180

160

140

120

100

80

60

40

20

0

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2

Index (Januar 2010 = 100)

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten

250

200

150

100

|

2010

|

2011

|

2012

|

2013

|

2014

|

2015

|

2016

|

2017

|

2018

|

2019

|

2020

|

2021

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3

Index (Januar 2010 = 100)

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr

350

300

250

200

150

100

Quelle: BDS

50

|

2010

|

2011

|

2012

|

2013

|

2014

|

2015

|

2016

|

2017

|

2018

|

2019

|

2020

|

2021

Stahlreport 9|21

39


BDS

Berufsbildung/Kommunikation

BDS-Seminare für Auszubildende

Zwei starke Präsenzseminare

Der Einstieg in das Berufsleben ist für viele Auszubildende wie ein Sprung ins kalte Wasser. Eine Orientierung gibt das

BDS-Seminar „Auszubildende im Fokus“ vom 18. bis 19.Oktober – speziell zugeschnitten auf kaufmännische

Auszubildende im Stahlhandel. Direkt im Anschluss vom 20. bis 21. Oktober richtet sich das Seminar „Nach der

Ausbildung ist vor dem Arbeitsleben“ an Auszubildende im 3. Ausbildungsjahr.

Vom Pünktlichsein bis hin

zum angemessenen Verhalten generell

im beruflichen Umfeld: beim

Übergang von der Schule in den Ausbildungsbetrieb

stellt das neue Umfeld

jede Menge ungewohnte Anforderungen

an den Nachwuchs. Wer

mit dem Einstieg in den Beruf startet,

hat daher viele Fragen.

INFO Auszubildende im Focus

Termin: 18.–19. Oktober 2021

Dauer:

10:00 h (1. Tag) bis 16:00 h (2. Tag)

Ort:

NYX Hotel, Mannheim

Teilnehmergebühr: 599,00 €/pro Person (Mitgliedsunternehmen)

& Hotelkosten 649,00 €/pro Person (Nichtmitglieder)

INFO

Nach der Ausbildung ist vor dem Berufsleben

Mit Vorträgen, Workshops, Einzelaufgaben

und Gruppenarbeit sowie

offenen Diskussionsrunden eröffnet

Dozentin Regina Groß neue Horizonte,

sich in dem beginnenden Berufsleben

zu orientieren. Auf dem

Programm stehen unter anderem

Themen wie ein „Arbeits-Knigge“,

Techniken zu Selbstreflektion, pas-

Termin: 20.–21. Oktober 2021

Dauer:

10:00 h (1. Tag) bis 16:00 h (2. Tag)

Ort:

NYX Hotel, Mannheim

Teilnehmergebühr: 599,00 €/pro Person (Mitgliedsunternehmen)

& Hotelkosten 649,00 €/pro Person (Nichtmitglieder)

sende Lernstrategien sowie Praxistipps

für Kommunikation und Zeitmanagement.

Regina Groß ist eine

erfahrene Dozentin mit Schwerpunkten

im Handel und Großhandel, in

Produktionsbetrieben sowie im öffentlichen

Dienst.

Nach der Ausbildung

ist vor dem Arbeitsleben

Direkt im Anschluss geht es am Tagungsort

in Mannheim darum, Auszubildende

im dritten Lehrjahr auf

den bevorstehenden Abschluss vorzubereiten.

In dem Seminar geht es

unter anderem darum, sich richtig

auf die bevorstehende Prüfung vorzubereiten,

wie ein selbstbewusstes

und angemessenes Auftreten gelingt

und wie man sich selbst realistische

Ziele setzt – und sie erreicht. 2

Weitere Informationen und

Anmeldung unter

www.stahlhandel.com/seminar/

azubisimfocus

www.stahlhandel.com/seminar/

ausbildung-berufsleben

40 Stahlreport 9|21


Einladung zum Livestream

Stahlhandelstag 2021 online

Unter dem Motto „Der Stahlhandel im Zeitsprung“ findet am 30. September 2021 der 28. Stahlhandelstag statt.

In diesem hoffentlich letzten Corona-Jahr wird der BDS diese Veranstaltung digital als Livestream durchführen.

Bei dem Branchenevent erwartet der Bundesverband Deutscher Stahlhandel mehr als 400 Teilnehmerinnen und

Teilnehmer aus Industrie, Handel und Verbänden aus dem gesamten europäischen Stahlumfeld.

Programm

10:00 Uhr Eröffnung des Stahlhandelstages

Eberhard Frick, Friedrich Kicherer/Vorsitzender des BDS-Vorstandsrates

10:05 Uhr Begrüßung

Oliver Ellermann, BDS

10:10 Uhr „Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Stahlmärkte“

Dr. Heinz-Jürgen Büchner, IKB

10:30 Uhr „Die Sicht der Stahlproduktion in einem anspruchsvollen Umfeld“

Dr. Sebastian Bross, Salzgitter Flachstahl/Ilsenburger Grobblech/Salzgitter Mannesmann Grobblech

10:45 Uhr Fragen + Antworten

11:00 Uhr „Die Strategie eines industriellen Stahleinkäufers in schwierigen Beschaffungszeiten“

Chris Groger, Carl Zeiss

11:15 Uhr „Die aktuellen Herausforderungen im Stahlbau“

Dirk Lehmann, Claus Queck

11:30 Uhr „Perspektiven im Stahleinkauf aus dem Blickwinkel der Kaltumformung“

Jürgen Niklas, GWI Werkzeug und Stahl

11:45 Uhr Fragen + Antworten

12:00 Uhr Mittagspause

13:00 Uhr Ehrung Fernstudent/-in des Jahres 2020 + 2021

13:10 Uhr „Aktuelle Rechtsthemen im Stahlhandel“

Tim Lieber, Henseler & Partner

13:45 Uhr Fragen + Antworten

14:00 Uhr Ende des Stahlhandelstages 2021

Jetzt noch

anmelden!

Die Zugangsdaten zum Livestream sind unter www.stahlhandel.com/stahlhandelstag2021 erhältlich.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Sponsoren des Stahlhandelstages 2021:

z EVG Entwicklungs- und Verwertungs-Gesellschaft m.b.H.

z Fehr Lagerlogistik AG

z FERROSO

z GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH

z

Ingenieurbüro Roth (IBR)

z KALTENBACH GmbH + Co. KG

z KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH

z KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG

z MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH

z Messe Düsseldorf GmbH

z Nissen & Velten Software GmbH

z P4S Partners For Steel : BEHRINGER GmbH, Rösler Oberflächentechnik

GmbH, VERNET BEHRINGER

z Progress Maschinen & Automation AG

z Scheffer Krantechnik GmbH

z SE PADERSOFT GmbH & Co. KG

z SHComputersysteme GmbH

z WIKUS-Sägenfabrik Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG

Weitere Informationen für interessierte Sponsoren erhalten

Sie beim BDS unter sandek-bds@stahlhandel.com.


Messen

und Märkte

Bericht/Nachrichten

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

Gute Geschäftslage, aber neue Pandemie-Sorgen

Lange kannte das mittelständische Geschäftsklima nur den Weg nach oben, nun hat es im Juli einen Dämpfer erhalten.

Zum ersten Mal seit Januar ist das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer in diesem Monat wieder zurückgegangen. Grund für

den Rückgang um 2,6 Zähler (auf 9,5 Saldenpunkte) sind vor allem Sorgen über die rasante Ausbreitung der Delta-

Variante und die wieder deutlich steigenden Neuinfektionszahlen, so die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Das Geschäftsklima unter den

kleinen und mittleren Unternehmen

sank erwartungsbedingt, während

sich die Lagebeurteilung leicht verbesserte.

Die Beurteilung der Geschäftslage

stieg dabei zum sechsten

Mal infolge. Die Veränderung war

dabei mit +0,6 Zählern inzwischen

deutlich geringer als in den beiden

Vormonaten, die Lagebeurteilung

lag aber mit 11,2 Punkten mittlerweile

klar über dem langfristigen

Durchschnitt. Gleichzeitig korrigierten

die Mittelständler ihre Geschäftserwartungen

auf Sicht von sechs Monaten

deutlich um 5,6 Zähler nach

unten. Mit jetzt 7,6 Saldenpunkten

überwiege zwar weiterhin der Optimismus.

Die Euphorie des Vormonats

sei aber verflogen, kommentiert

die KfW.

Auch in den Großunternehmen

war im Juli nachlassender Optimismus

(-4,6 Zähler) für einen leichten

Rückgang des Geschäftsklimas um

-1,2 Punkte verantwortlich, während

die Lagebeurteilung hier ebenfalls

zunahm (+2,6 Zähler). Mit 11,7

Bild: KfW

Punkten blieb das Geschäftsklima

dennoch eindeutig überdurchschnittlich.

Die jüngste Stimmungseintrübung

im Mittelstand geht vor allem

auf die Dienstleistungsunternehmen

zurück. Hier waren die Geschäftserwartungen

besonders stark gesunken

(-7,8 Zähler).

Neben der Pandemie sind Materialknappheiten

derzeit das andere

große Problem für die deutsche Konjunkturentwicklung.

Sie betreffen

vor allem das Verarbeitende Ge-

„Die Geschäftslage

im Mittelstand ist

gut, der Optimismus bei

den Geschäftserwartungen

lässt aber nach“.

Dr. Fritzi Köhler-Geib,

Chefvolkswirtin KfW

werbe und das Baugewerbe, die mittelständischen

Unternehmen in diesen

Bereichen verzeichnen im Juli

dennoch eine erneute Verbesserung

ihrer Geschäftslage und auch das

Geschäftsklima insgesamt steigt

leicht. Ein negatives Signal kommt

jedoch von den Geschäftserwartungen,

die vor allem im Verarbeitenden

Gewerbe nachlassen. 2

Weitere Informationen:

Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

ist abrufbar unter

www.kfw.de/mittelstandsbarometer

Baugewerbe: Durchwachsene Halbjahresbilanz

Umsatzrückgang im ersten Halbjahr

„Wir sind mit einem Rekordauftragsbestand

von etwa 56 Mrd. € in das Baujahr

2021 gestartet. Dann haben aber der Wintereinbruch

und der Pendelrückschlag nach

dem Auslaufen des reduzierten Mehrwertsteuersatzes

sowie die fortbestehenden Einschränkungen

wegen der Corona-Pandemie

den Start in das Baujahr 2021 zunächst

deutlich eingebremst. Zum Ende des ersten

Quartals lag der Umsatz nominal noch um

fast 10 % unter dem Vorjahresniveau. Zu

Ende Juni verzeichnet die Branche immer

noch ein Minus von ca. 3 %. Das zeigt, dass

wir in den letzten Monaten ein stückweit

aufholen konnten“, erklärte Felix Pakleppa,

Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands

Deutsches Baugewerbe, zum ersten Halbjahr

2021 im Bauhauptgewerbe.

Die Nachfrage im Wohnungsbau und zuletzt

auch wieder im Wirtschaftsbau habe die

Baukonjunktur gestützt. Der Umsatz im

Wohnungsbau liegt demnach mit minus 1,2

% nur noch knapp unter dem Vorjahresniveau,

im Wirtschaftsbau sind es noch minus

2,2 %. Die Auftragseingänge dagegen liegen

in beiden Sparten deutlich über dem Vorjahr:

im Wohnungsbau ca. 15 % und im Wirtschafsbau

ca. 8 %. Demgegenüber ist die Investitionstätigkeit

der öffentlichen Hand

verhalten. Der Umsatz liegt hier um 6 % und

die Auftragseingänge um 5 % unter dem

Vorjahresniveau.

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe erreichte

in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten

im ersten Halbjahr 41,3 Mrd. €. Das

waren 3,1 % weniger als vor Jahresfrist. Die

Auftragseingänge erreichten 45,4 Mrd. €

und damit einen Zuwachs von 4,8%.

Weitere Informationen

www.zdb.de

42 Stahlreport 9|21


Grafik: VDW

vDW-Prognose für Werkzeugmaschinen-industrie

Kräftiger Bestellzuwachs

Im zweiten Quartal 2021 stieg der

Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

um 103 %. Dabei legten die

Bestellungen aus dem Inland um 81 % zu.

Die Auslandsorders notierten 114 % über

Vorjahr. Bei den deutschen Anbietern stiegen

die Bestellungen im ersten Halbjahr

2021 um 57 %. Die inländischen Orders

lagen 38 % über Vorjahr, die ausländischen

68 %.

Das Auftragsvolumen habe sich aber spürbar

erholt und liege mit 4 % nur noch leicht

unter dem Vor-Corona-Niveau 2019. Auch

sei die Entwicklung breit aufgestellt und

zeige den großen Nachholbedarf bei Investoren

aus aller Welt.

„Ohne die Engpässe und Preissteigerungen

bei den Zulieferungen, zum Beispiel bei

Elektronik, Stahl, Blech, wäre sogar noch

mehr drin“, resümiert Schäfer. Vor dem Hintergrund

einer intakten Erholung der Weltwirtschaft

wird ein weiterer Anstieg erwartet.

Aufgrund des deutlichen Auftragszuwachses

hat Oxford Economics, Prognosepartner

des VDW, das Produktionsplus für

2021 bei 8 % verortet, zwei Punkte mehr als

noch im Frühjahr. Damit läge das Volumen

im laufenden Jahr bei 13,2 Mrd. Euro. „Bis

zum Top-Ergebnis der Jahre 2018/2019

Werkzeugmaschinenindustrie Deutschland

Auftragseingang, Index, nominal, gleitender 12 Monats Durchschnitt

160

140

120

100

AE Durchschnitt

AE Originalwerte

bleibt allerdings noch eine Wegstrecke zurückzulegen“,

sagt Schäfer. Damals hatte

die Branche ein Ergebnis von 17 Mrd. € erzielt.

Weitere Informationen

www.vdw.de

80

60

40

20

0

Auftragseingang, %-Veränderung zum Vorjahr

2Q 2021 1-2Q 2021

Gesamt +103 +57

Inland +81 +38

Ausland +114 +68

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021

Deutsche Zuliefer-unternehmen

Geschäftslage und Erwartungen driften auseinander

Quelle: ArGeZ

Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland Juli 2021

Saldo der positiven und negativen Meldungen

60

50

40

30

20

10

0

-10

-20

-30

-40

-50

-60

Aktuelle Lage

Erwartungen für die nächsten sechs Monate

-70

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021

Das Geschäftsklima der deutschen

Zulieferer ist laut Ifo-Institut Ende Juli um

weitere 1,4 auf 35,8 Saldenpunkte gestiegen

und erreichte ein neues Allzeithoch. Treibende

Kraft für die weiterhin positive Entwicklung

ist die aktuelle Geschäftslage der

deutschen Zulieferer. Der Saldo von positiven

und negativen Beurteilungen verbesserte

sich um 7,8 Punkte auf den neuen

Höchstwert von 55,0. Gleichzeitig zeigen

sich die Aussichten für die nächsten sechs

Monate auf hohem Niveau gedämpfter als

noch im Vormonat, wie die Arbeitsgemeinschaft

Deutsche Zulieferer (ArGeZ) mitteilte.

Durch die Abschwächung um 4,2 Saldenpunkte

auf einen Wert von 18,0 entfernten

sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage

zunehmend von den Erwartungen.

Insbesondere die Probleme der Automobilhersteller

bei der Beschaffung von Halbleitern

geben unverändert Grund zur Sorge, so

die ArGeZ. Zusätzlich sei zu erwarten, dass

sich auch die Folgeschäden der dramatischen

Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland

negativ auf zuliefernde Unternehmen

auswirken werden.

Weitere Informationen

www.argez.de

Stahlreport 9|21

43


Messen

und Märkte

Bericht

PwC-Maschinenbau-Barometer

umsatzprognosen auf Höhenflug

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist im Großen und Ganzen positiver Stimmung, wie das aktuelle

Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ermittelt

hat. Die überwiegende Mehrheit der Entscheider (70 %) blickt demnach optimistisch auf die Entwicklung der kommenden

zwölf Monate – der höchste Wert seit Herbst 2018.

„Aus der Wachstumsperspektive

betrachtet

erscheint die Zukunft

des Maschinenbaus

deutlich heller als die anderer

Branchen.“

Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter

des Bereichs Industries & Innovation

bei PwC

Guter Stimmung ist die Branche

nicht nur angesichts der Binnenwirtschaft:

Auch der Weltmarkt

erscheint für den exportorientierten

deutschen Maschinenbau in

einem günstigen Licht:

sechs von zehn Managern

glauben auch

hier an eine positive

Wachstumsphase.

Doch auch die Folgen

der Corona-

Pandemie werde

die Branche noch

länger beschäftigen,

zudem müsse sie in Sachen

Digitalisierung und

Nachhaltigkeit noch zulegen,

wie die PwC-Erhebung ergab.

Umsatzerwartungen

auf Rekordhoch

Seit dem letzten Quartal hat sich die

Umsatzerwartung der befragten Maschinenbauer

nochmals deutlich gesteigert,

so PwC. Durchschnittlich

liegt sie gegenwärtig demnach bei

8,6 % für die Gesamtbranche und

bei 9,4 % für das jeweils eigene Unternehmen.

Dies sei die höchste Umsatzprognose

aller bisherigen Erhebungswellen.

Rund zwei Drittel der Manager

gehen von einem Wachstum ihrer

Unternehmen von mindestens 5 %

in den kommenden zwölf Monaten

aus – der höchste Zustimmungswert

seit über drei Jahren.

„Die Nachfrage aus dem Ausland

ist auch aufgrund von dortigen Konjunkturprogrammen

stabil, die Lieferketten

sind robust, die Erholung

wichtiger Zielbranchen schreitet

voran. Wir sehen aber auch, dass

die Branche an den Folgen der Pandemie

noch länger laborieren wird“,

sagt Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter

des Bereichs Industries & Innovation

bei PwC.

Sorge vor zunehmendem

Kostendruck

Nahezu zwei Drittel der befragten

Entscheider geben dem PwC-Baro-

meter zufolge an, dass im kommenden

Quartal die Kosten weiter steigen

werden. Dabei sei es das zweite Mal

in Folge, dass die Mehrheit der Befragten

mit einem Anstieg rechne.

Zudem ist es der höchste gemessene

Wert aller bisherigen Erhebungen.

Dass allerdings auch die Kosten sinken

könnten, glauben lediglich noch

2 % der Befragten. Höhere Betriebsausgaben

für Sicherheit und Hygiene,

für Digitalisierung und Flexibilisierung

der Arbeit üben ebenso

einen Einfluss auf die Kosten aus

wie teurer werdende Rohstoffe und

Vorprodukte sowie der allgemeine

Trend der Inflation.

Der zunehmende Kostendruck

ist derzeit das größte Wachstumshindernis

für die befragten Unternehmen

– zum ersten Mal seit Beginn

der Erhebung im Jahr 2014. Er

hat die Pandemie selbst, aber auch

Sorgen um politische Entwicklungen

im Ausland, den Wettbewerb und

die Nachfragesituation deutlich in

den Hintergrund treten lassen. „Es

44 Stahlreport 9|21


Z

Maschinenbau-Barometer PwC Juli 2021

7 von 10 9,4 % 2 von 3 Für 84 % Über 50% 88,3 %

7 von 10 Entscheidern

blicken positiv auf die

konjunkturelle

Entwicklung in

Deutschland in den

kommenden zwölf

Monaten. Damit

bestätigt sich der

Aufwärtstrend seit

Beginn des Jahres.

Zugleich ist dies der

höchste

Zustimmungswert seit

Herbst 2018.

durchschnittliches

Umsatzwachstum

erwarten die deutschen

Maschinenbauer im

Jahr 2021 für ihr

eigenes Unternehmen.

Diese Prognose

hat sich nochmals

deutlich verbessert (vs.

5,5 % im Vorquartal).

Die Indizien für eine

Erholung der Branche

vermehren sich.

der befragten

Maschinenbauer

gehen weiterhin von

steigenden Kosten

aus. Im Laufe der

Pandemie hat sich ihr

Anteil nahezu

vervierfacht. Das ist die

Konsequenz aus sich

verteuernden

Rohstoffen, Inflation

sowie Mehrausgaben

und Investition in die

Pandemiebekämpfung.

der Maschinenbauer

stellt entsprechend der

zunehmende

Kostendruck derzeit

das größte

Wachstumshindernis

für ihr Unternehmen

dar. 78 % der

Befragten geben

zudem den

Fachkräftemangel als

Wachstumshürde an,

68 % verweisen auf die

Corona-Pandemie und

ihre Folgen. Damit ist

die Pandemie nicht

mehr die größte

Bedrohung für

die Branche.

der befragten

Entscheider sieht sich

unzureichend auf

kommende ESG-

Anforderungen seitens

Kunden, Regulatoren

und vor allem

Investoren vorbereitet.

Lediglich ein Drittel der

Unternehmen hat

zudem eine

Nachhaltigkeit-

Roadmap definiert;

jedes zehnte

veröffentlicht einen

standardisierten

Nachhaltigkeitsbericht

beträgt die derzeitige

Kapazitätsauslastung

des

Maschinen- und

Anlagenbaus in

Deutschland. Sie ist

damit wieder auf dem

Niveau vor der

Corona-Pandemie.

Vier von zehn

Betrieben arbeiten

nach eigener Angabe

derzeit an der oberen

Kapazitätsgrenze,

lediglich 19 % liegen

noch bei unter 80 %

Auslastung.

gibt durchaus ein neues Problembewusstsein

in der Branche“, konstatiert

Gushurst. „Lange Zeit waren

Kosten nicht ganz oben auf der

Agenda. Zudem war es immer das

Ziel, Preise möglichst konstant zu

halten. Dies ändert sich nun: sechs

von zehn Entscheidern wollen ihre

Preise im dritten Quartal dieses Jahres

anheben.“

Handlungsbedarf bei

Nachhaltigkeit

Neben den Kosten spielen investitionsträchtige

Zukunftsthemen eine

bedeutende Rolle. Denn – dies zeige

die vorliegende Untersuchung deutlich

– hier habe der deutsche Maschinenbau

noch „eine steile Lernkurve“

vor sich.

Zum einen sei es die digitale

Transformation, die nur langsam in

Tritt komme und an einigen Punkten

trotz der Bemühungen während der

Pandemie stagniere. Lediglich die

Bereiche Beschaffung, Marketing

und Vertrieb werden von den Befragten

mehrheitlich als hoch digitalisiert

bezeichnet.

Zum anderen zeigt die Befragung,

dass viele Maschinenbauer

noch nicht auf der Höhe der Diskussion

um Themen der Nachhaltigkeit

– sogenannte ESG (Environmental

Social Governance)-Themen – sind.

Zwar gibt die überwiegende

Mehrheit an, eine Umwelt-Strategie

zu verfolgen und weitere Prioritäten

auf Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit

zu legen, allerdings

sieht sich mehr als die Hälfte der

Entscheider nur unzureichend auf

künftige Anforderungen von Kunden,

Regulatoren und vor allem Investoren

vorbereitet.

Strategien der Nachhaltigkeit

sind zentrales Problem

Dieses Ergebnis sei wenig überraschend

vor dem Hintergrund, dass

lediglich ein Drittel der Unternehmen

eine Nachhaltigkeit-Roadmap

definiert hat, und jedes zehnte einen

standardisierten Nachhaltigkeitsbericht

veröffentlicht, so PwC.

„Hier zeigt sich ein zentrales Problem

der Branche“, analysiert Daniel

Haag, Director bei Strategy&

Deutschland, „denn ‘Gut gemeint ist

nicht gleich gut gemacht‘. Zu viele

ESG-Maßnahmen und deren Monitoring

atmen noch den Geist einer

Do-it-yourself-Philosophie, die zum

Teil weder vor den Anforderungen

seitens Investoren noch vor einem

regulatorischen Rahmen wie der

CSRD (Corporate Sustainability Reporting

Directive, A. d. R.) Bestand

haben dürfte.“ 2

Weitere Informationen

www.pwc.de

Stahlreport 9|21

45


Messen

XXXXXXXXXX

und Märkte

Termine

Bild: P. E. Schall GmbH & Co. KG

P. e. Schall GmbH & co. kG

Blechexpo/Schweisstec

Im Doppelpack öffnet die 15. Blech -

expo – Internationale Fachmesse für

Blechbearbeitung – zusammen mit der

8. Schweiss tec – Internationale Fachmesse

für Fügetechnologie – vom 26. bis 29. Oktober

2021 in Stuttgart ihre Hallen. Auf dem

Programm stehen Spitzentechnologien der

Blech- und Metallverarbeitung samt Fügetechnologie.

Aussteller und Fachbesucher

diskutieren live und persönlich Detail- und

Systemlösungen für komplette Prozessketten

in der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung.

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Prozesseffizienz

im Rahmen einer sich rasch verändernden

Produktionswelt treiben die Entwicklung

der blechbearbeitenden Branche

voran. Zu den Themen gehören Detail- und

fairXperts

DeburringEXPO

Vom 12. bis 14. Oktober findet in der

Messe Karlsruhe die 4. Leitmesse für Entgrattechnologien

und Präzisionsoberflächen

DeburringEXPO, veranstaltet von der

fairXperts GmbH & Co. KG, statt. Als Technologieplattform

für das Entgraten, Verrunden

und die Herstellung von Präzisionsoberflächen,

ermöglicht die DeburringEXPO einen

kompletten Überblick über den aktuellen

Stand der Technik, neue Entwicklungen und

Trends, Prozesse und Verfahren, Qualitätssicherung

und Dienstleistungen für diese qualitätsentscheidenden

Fertigungsschritte. Das breite Angebot wird durch die Themenparks

„Automatisiertes Entgraten mit Industrierobotern“, „AM Parts Finishing“ und „Reinigen

nach dem Entgraten“ abgerundet. Eine etablierte Ergänzung des Ausstellungsprogramms

für den Wissenstransfer ist das integrierte Fachforum der DeburringEXPO.

Wann: 12. bis 14. Oktober 2021

Wo: Messe Karlsruhe, Rheinstetten

Kosten: Tageskarte 25 €, Dauerkarte 37 €

Weitere Informationen unter www.deburring-expo.de

Systemlösungen für die Prozessketten in

der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung,

deren thermische und mechanische Be- und

Verarbeitung, Trenntechnologien, Bearbeitungsmaschinen,

Anlagen zum Stanzen, Biegen,

Abkanten und Umformen sowie Anlagenperipherie

mit Steuerungen und

Software und schließlich Lösungen für

Handling und Qualitätssicherung.

„Der schon seit Monaten hohe Buchungsstand

für die Präsenzveranstaltung vom 26.

bis 29. Oktober 2021 in Stuttgart zeigt, wie

sehr die Branche diese Fachmesse als einzigartigen

und weltweit anerkannten Marktplatz

schätzt“, sagt Georg Knauer, Projektmanager

Blechexpo / Schweisstec.

„Aussteller und Fachbesucher freuen sich

auf das Veranstaltungshighlight im Herbst

und auf den persönlichen Austausch auf

einer Präsenzmesse.“ Der Messeveranstalter

Schall schaffe alle Voraussetzungen

dafür, dass Aussteller und Fachbesucher

ideale Voraussetzungen für einen optimalen

geschäftlichen Austausch auf der Blechexpo/Schweisstec

vorfinden und lehnt

sich in vollem Umfang an das Hygienekonzept

der Messe Stuttgart an, das komplett

behördlich abgestimmt und auf der Basis

der allgemeingültigen Corona-Verordnung

des Landes Baden-Württemberg ausgeführt

ist.

Der klare Fokus auf Entgrattechnologien und

Präzisionsoberflächenermöglicht Besuchern,

sich gezielt, effektiv und persönlich überunterschiedlichste

Technologien und Verfahren zu

informieren und diese zuvergleichen.

Bild: fairXperts

Wann: 26. bis 29. Oktober 2021

Wo: Messe Stuttgart

Kosten: Tagesticket 30 €

Weitere Informationen unter

www.blechexpo-messe.de

Gfe/Hochschule Schmalkalden/vDmA

14. Schmalkaldener

Werkzeugtagung

Unter dem Motto „Werkzeugtechnik

der Zukunft: Smart – Digital – Zukunftsweisend“

laden die GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik

und Entwicklung Schmalkalden

e.V., die Hochschule Schmalkalden

sowie der VDMA Präzisionswerkzeuge am

10. und 11. November 2021 zu den 14.

Schmalkaldener Werkzeugtagung. Teilnehmerinnen

und Teilnehmer erwartet ein abwechslungsreiches

Programm mit namhaften

Referenten aus der Branche,

interessante Live-Vorführungen sowie ein

angeregtes Networking. Besondere Schwerpunkte

werden Lösungen sein, die sich aus

gegenwärtigen und künftigen Anforderungen

der Anwenderindustrie angesichts zunehmender

Digitalisierung und Vernetzung

in intelligenten Prozessketten ergeben.

Ebenso werden neuste Forschungs- und

Entwicklungsergebnisse diskutiert.

Wann: 10./11. November 2021

Wo: Audimax der Hochschule Schmalkalden

Kosten: 650 € für VDMA-Mitglieder, 700 €

für Nicht-Mitglieder

Weitere Informationen und Anmeldung

unter bit.ly/werkzeugtagung

Deutsche messe

parts2clean

Vom 5. bis zum 7. Oktober veranstaltet

die Deutsche Messe die parts2clean in

Stuttgart. Mit ihrem breiten Angebot an Produkten,

Lösungen und Services präsentieren

zahlreiche Marktführer aus dem In- und

Ausland ihr Angebot für anwendungsorientierte

und kosteneffiziente Sauberkeit. An

allen drei Tagen organisiert die Deutsche

Messe gemeinsam mit dem Geschäftsbereich

Reinigung bei Fraunhofer ein Forum,

das sich den aktuellen Themen der Reinigungstechnik

widmet.

Wann: 5. bis 7. Oktober 2021

Wo: Messe Stuttgart

Kosten: Tagesticket 31 €

Weitere Informationen

unterwww.parts2clean.de

46 Stahlreport 9|21


Messekalender

Immer aktuell

auch auf

www.stahlreport.com

Datum Messe Ort Info

07.-08.09.2021 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com

07.-09.09.2021 MaterialsWeek 2021 online www.dgm.de/materialsweek/

07.-12.09.2021 IAA – Internationale Automobilausstellung München www.iaa.de

13.-14.09.2021 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com

14.-17.09.2021 DVS Congress 2021 Essen www.dvs-ev.de

15.-16.09.2021 Stainless 2021 Brünn www.stainless2021.com

21.-22.09.2021 MBI-StahlTag 2021 Frankfurt/Main www.mbi-infosource.de

27.-28.09.2021 BDS-Seminar: „Ladies first“ – die Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel Münster www.stahlhandel.com

28.-30.09.2021 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com

30.09.2021 BDS: 28. Stahlhandelstag 2021 online www.stahlhandel.com

04.-09.10.2021 EMO Milano, Die Welt der Metallbearbeitung Mailand www.emo-milano.com

05.-07.10.2021 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de

05.-07.10.2021 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it

05.-08.10.2021 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de

12.-14.10.2021 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de

18.-19.10.2021 BDS-Seminar: Auszubildende im Focus Mannheim www.stahlhandel.com

20.-21.10.2021 BDS-Seminar: Nach der Ausbildung ist vor dem Arbeitsleben Mannheim www.stahlhandel.com

20.-22.10.2021 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de

Schwenningen

26.-29.10.2021 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de

08.-10.11.2021 56. Symposium Einkauf und Logistik online www.bme.de

09.-10.11.2021 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com

10.-11.11.2021 14. Schmalkaldener Werkzeugtagung Schmalkalden www.gfe-net.de

16.-19.11.2021 formnext, Internationale Fachmesse für Additive Fertigung Frankfurt/Main www.formnext.de

29.11.-01.12.2021 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com

30.11.-02.12.2021 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world.net

06.-07.12.2021 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com

07.-08.12.2021 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com

18.-21.01.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch

25.-28.01.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de

15.-17.02.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com

06.-09.03.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de

08.-10.03.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de

04.-08.04.2022 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com

26.-29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de

26.-29.04.2022 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de

03.-06.05.2022 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de

09.-13.05.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung Düsseldorf www.tube.de

und Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie

www.wire.de

17.-20.05.2022 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de

25.-28.05.2022 Lamiera Mailand www.lamiera.net

21.-23.06.2022 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge

21.-23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys

13.-17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb

14.-17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege Nürnberg www.galabau-messe.com

von Urban-, Grün- und Freiräumen

04.-07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de

11.-13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com

25.-28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com

21.-23.03.2023 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com

04.-10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de

09.-12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de

12.-16.06.2023 GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de; www.metec.de

13.-16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/

moulding-expo

11.-15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com

Stahlreport 9|21

47


Wissenswertes

Bericht

eLearning-Agentur Learnchamp

Hybride Lernformate am erfolgreichsten

Weiterbildung steht für die meisten Unternehmen mittlerweile weit oben auf der Prioriätenliste. Gut gemachte

Bildungsangebote qualifizieren die Beschäftigten, erhöhen die Kompetenz und wirken nebenbei auch noch

motivationssteigernd. Doch wie gestaltet man eigentlich gute Bildungsangebote? Ein Stahlreport-Gespräch mit

einem, der es wissen muss: Michael Repnik, Gründer der für digitales Lernen spezialisierten Agentur LearnChamp,

die das BDS-eLearning für Auszubildende mitgestaltet.

Stahlreport: Herr Repnik, das

eLearning hat, auch durch Corona, in

letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erhalten.

Wenn die Pandemie vorüber ist,

wird dann die Weiterbildung wieder

auf Präsenz umgestellt?

Michael Repnik: Ich denke, dass beides

seine Berechtigung hat. Am erfolgreichsten

sind meist hybride Konzepte,

die das Beste aus beiden Welten vereinen.

Der Austausch in einer Gruppe

von Lernenden ist natürlich persönlich

und vor Ort besonders nutzenstiftend.

eLearning ist wiederum unbegrenzt

wiederverwendbar, schneller und kostengünstiger

skalierbar auf größere

Zielgruppen, erlaubt das Lernen zu beliebigen

Zeiten und vieles mehr.

Wie sinnvoll ist eLearning didaktisch

gesehen? Können Inhalte per eLearning

nachhaltig vermittelt werden?

So wie ein Präsenztraining ist auch ein

eLearning-Angebot davon abhängig, wie

sinnvoll die didaktischen Überlegungen

dahinter sind. Erfahrene Learning Designer

können sicherstellen, dass die

Didaktik passt und sich der Lernerfolg

einstellt. Der kann entsprechend nachverfolgt

und gemessen werden.

Welche Inhalte eignen sich fürs eLearning?

Gibt es Empfehlungen oder Beschränkungen?

Vor einigen Jahren gab es da noch oft

oberflächliche Abgrenzungen. Man

sagte, dass beispielsweise Rollenspiele

nur im Präsenzformat stattfinden könnten,

gefährliche Sicherheitstrainings

aber besser virtuell. Das sieht man

heute anders. Letztlich gibt es durch

die breitgefächerten digitalen Möglichkeiten

kaum noch Beschränkungen, es

ist wohl eher eine Kosten-/Nutzenfrage.

Sie sind Inhaber und Geschäftsführer

von LernChamp, einer Agentur für digitales

Lernen. Welche Leistungen bieten

Sie Ihren Kunden an?

Richtig, LearnChamp ist ein auf Lösungen

für das digitale Lernen spezialisiertes

Unternehmen mit Sitz in Wien.

Gegründet wurde die Agentur 2001,

also vor mittlerweile bereits 20 Jahren.

Wir betreuen unsere Kunden ganzheitlich

über die komplette Bandbreite und

in allen Aspekten des digitalen Lernens:

von der innovativen Contenterstellung

über die technische Implementierung

der Lerninfrastruktur bis hin zu laufenden

Services.

Wir begeistern täglich eine Vielzahl

von Menschen mit spannenden Lerninhalten,

die ihnen mittels modernster

Lernplattformen vermittelt werden –

und sie sowie das ganze Unternehmen

entscheidend weiterbringen.

Wir sind in allen Branchen unterwegs.

Wir arbeiten für Verantwortungsträger:innen

im HR- bzw.

„Learning & Development“-Bereich,

die in ihrem Unternehmen etwas bewegen

und die unternehmensinternen

Schulungen, Trainings und Weiterbildungen

auf den nächsten Level

heben möchten. Wir nutzen dabei

die ganze Palette an innovativen

Möglichkeiten, die uns die Technologie

heute bietet.

Was steht für Sie bei der Entwicklung

von digitalen Lernangeboten im Vordergrund?

Die Bedürfnisse der Lernenden selbst.

Sie stehen im Fokus. Das Lernerlebnis

selbst soll überzeugen und begeistern,

die „Amazing Learning Experience“,

wie wir es nennen, ist unser Maßstab.

Sie sorgt übrigens nicht nur für begeisterte

Lernende, sondern hat für Kunden

auch eine wirtschaftliche Relevanz. Mit

48 Stahlreport 9|21


unserem eLearning können die heutigen

Veränderungen – wie die Digitalisierung

ganzer Branchen – überhaupt

erst sinnvoll und skalierbar begleitet

werden. Außerdem ergibt sich durch

das Wegfallen von Präsenzzeiten und

eine kürzere Lerndauer ein enormes

Einsparungspotenzial.

Welche Darstellungsmöglichkeiten bietet

das eLearning eigentlich? Welche

Formate gibt es?

Inhalte können in einer großen

Bandbreite verschiedener

Formen vermittelt werden.

Letztlich kommt

jedes digitale Format

in Frage, von

klassischen interaktiven

Web-

Based-Trainings,

über – auch interaktive

– Videos,

Lernspiele, Lernkarten,

Onlinetrainings mit

Trainer:innen sowie Meetingtools

wie MS Teams bis hin zu Virtualoder

Augmented Reality-Anwendungen.

Wie steigt ein Unternehmen, das bisher

noch keine eLearning-Erfahrungen hat,

am besten in das Thema ein?

Entscheidend ist aus meiner Sicht die

hohe Relevanz der Inhalte für die Lernenden,

aber auch für das Unternehmen.

Ein Beispiel: Es gibt ein großes

Angebot an günstigem Standardcontent

zum Beispiel zur Bedienung von Microsoft-Office

oder zu allgemeinem Zeitmanagement.

Diese Schulungen sind

aber für viele Unternehmen und Mitarbeiter:innen

nicht „entscheidend“.

Stattdessen sollten Themen gewählt

werden, für die es echten Bedarf gibt.

Und wenn sich für das Thema dann

eine komplette oder teilweise digitale

Umsetzung aufdrängt, bietet das den

perfekten Einstieg.

Was braucht es für Unternehmen konkret,

um ins eLearning einzusteigen –

an technischen Voraussetzungen, aber

auch organisatorisch?

Es ist wichtig, dass das Unternehmen

überhaupt Zeit für neue Themen wie

eLearning freiräumt und die Beschäftigung

damit nicht im laufenden Tagesgeschäft

völlig untergeht. Ideal ist es,

wenn sich ein Team gemeinsam darum

Es geht letztlich

immer um die

optimale „Learning

Experience“ für die

Lernenden – und nicht

um den neuesten

technologischen

Hype.

kümmert. Wir bieten mit unserer „Digital

Learning Academy“ übrigens

genau dafür ein Online-Lernportal, mit

dem Teams in Unternehmen rasch Wissen

zum Thema eLearning aufbauen

können. Das hilft und vermeidet vor

allem Anlaufschwierigkeiten. Technisch

gesehen braucht es heute gar nicht mehr

so viel. Die Lernenden brauchen natürlich

Endgeräte, egal ob PCs, Laptops,

Tablets oder Smartphones. Hier reicht

mitunter auch ein PC oder Terminal in

einem Pausenraum. Zusätzlich ist

ein Internetzugang nötig.

Mit welchen Kosten

muss gerechnet

werden?

Für die Konzeption

und Produktion

von firmenspezifischem

eLearning- Content

braucht es je nach

Umfang des Themas zumindest

einige Tausend Euro.

Sogenannter Standardcontent, beispielsweise

im Compliance-Umfeld oder

zur Arbeitssicherheit, ist bereits ab

25 € pro Lernendem pro Jahr zu haben.

Möchte man als Unternehmen weitergehen

und das Lernen mit einer eigenen

Verwaltungsplattform für Training und

eLearning selbst steuern, ist die Implementierung

eines sogenannten Lear-

INFO

BDS-eLearning

ning Management Systems (LMS) nötig.

Hier schwanken die Kosten je nach

LMS und Anzahl der Lernenden stark.

Als Größenordnung würde ich hier

10.000 bis 75.000 € nennen.

Lohnt es für Unternehmen überhaupt,

viel Aufwand in ein Angebot zu stecken,

dass starkem technischen Wandel unterliegt?

Jedenfalls. Aber natürlich sollten die

Kosten so geplant werden, dass die Investition

sich in wenigen Jahren voll

rechnet und auch zukunftssicher ist

und zum Beispiel auch auf beliebigen

Endgeräten läuft – und nicht nur auf

Desktop-PCs. Insgesamt muss man

sagen, dass es in den letzten 20 Jahren

immer wieder technische Neuheiten

gegeben hat, es letztlich aber immer

um die optimale „Learning Experience“

für die Lernenden geht – und nicht den

neuesten technologischen Hype.

Wie sieht die Zukunft des Lernens in

beruflicher Umgebung aus?

Ich sehe Videos als stark nachgefragtes

Format, zunehmend auch als sogenannte

360-Grad-Videos, die mit speziellen Brillen

oder Displays angesehen werden.

Darauf aufbauend nehmen Virtual- und

Augmented-Reality-Formate zunehmend

an Fahrt auf. Immer stärkeren Einzug

finden auch spielerische Komponenten

– das sogenannte Gamification. 2

Gemeinsam mit Learnchamp konzipiert und entwickelt der BDS sein eLearning-Programm

für Auszubildende im Stahlhandel. In einer Reihen von Lerneinheiten

werden darin alle relevanten Themen der Branche vermittelt - speziell

aufbereitet für den Berufsnachwuchs. In die Konzeption, Entwicklung und

Umsetzung bringt die Wiener Agentur ihre ganze Kompetenz ein: Die Einheiten

haben ein modernes Look & und die Inhalte werden spielerisch, wobei der

Anspruch nicht zu kurz kommt.

Weiere Infos unter https://www.stahlhandel.com/elearning

Zur Demoversion registrieren unter https://academy.stahlhandel.com

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49


Lifesteel

XXXXX Nachricht A XXXXX

Ende 2018 gab die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung

des Bundes (WSV) den Bau eines Nachfolgeschiffs für

das Taucherglockenschiff Carl Straat in Auftrag.

Abstieg zum Druckraum der Carl Straat, wo die Unterwasserarbeiten stattfinden.

Bilder: Jebens/Damen Shipyards/WSV/Haux

Konstruktion und Bau der neuen Taucherglockenanlage

übernahm die Haux-Life-Support GmbH.

taucherglockenschiff carl Straat

Gefahren unter Wasser auf der Spur

Der Rhein ist die bedeutendste Binnenwasserstraße Europas.

Abgerissene Anker, verloren gegangene Ladung oder Wracks in der

Fahrrinne gefährden den Schiffsverkehr und müssen deshalb

schnellstmöglich geborgen werden. Diese Aufgabe übernimmt seit

fast 60 Jahren das Taucherglockenschiff Carl Straat. Sein deutlich

leistungsfähigerer Nachfolger wird nun von der niederländischen

Werften-Gruppe Damen Shipyards gebaut. Konstruktion und Bau der

Taucherglockenanlage übernahm das weltweit führende Unternehmen

für diese Technologie, die Haux-Life-Support GmbH. Mit der

Anfertigung der Ballastgewichte beauftragte Haux die Jebens GmbH

– einen ausgewiesenen Spezialisten für große, schwere Brennteile

mit Sitz in Korntal-Münchingen.

Herzstück des neuen Schiffs ist die große Taucherglockenanlage mit

Druckkammer und Schleusenrohr in der Schiffmitte. Die Anlage hat

ein Gesamtgewicht von ca. 160 t und eine Seitentür zum Beladen.

Große Kompressoren leiten Luft in die Kammer und das Tauchrohr,

um den für die jeweilige Arbeitstiefe notwendigen Überdruck aufzubauen.

Um den Auftrieb der Anlage sicher zu überwinden, waren jedoch

auch 55 t Ballastgewicht erforderlich – eine Aufgabe für die Jebens

GmbH. Der Auftrag umfasste 33 Teile mit sieben

verschiedenen Ballastgewichten in unterschiedlichen Formaten.

Statt der Kundenvorgabe von dünnen Blechen aus Baustahl empfahl

Jebens 250 mm dicke Bleche in Brammenqualität. Das ersparte zusätzliche

Walzungen, um auf die gewünschte Dicke zu kommen.

Zudem war die geringere Anarbeitung des Derivats für den Einsatz

als Ballastgewicht völlig ausreichend. Beide Punkte ergaben erhebliches

Kosteneinsparungspotenzial für Haux. Angesichts der hohen

Genauigkeit bei derart dicken Blechen ist Jochen Haux, Geschäftsführer

der Haux-Life-Support GmbH, voll des Lobes: „Jebens hat das

sehr, sehr hochwertig umgesetzt.“

www.jebens.de

Impressum

STAHLREPORT

Nachrichten aus Handel,

Produktion und Verarbeitung

Offizielles Organ des

BDS-Fernstudiums

Herausgeber:

Bundesverband

Deutscher Stahlhandel

Wiesenstraße 21

40549 Düsseldorf

Redaktion:

Markus Huneke (Chefredakteur)

Telefon +49 211 86497-24

E-Mail: Huneke-

BDS@stahlhandel.com

Anzeigen:

Ksenija Sandek

Telefon+49 211 86497-21

E-Mail: Sandek-

BDS@stahlhandel.com

Verlag:

BDS AG

Wiesenstraße 21

40549 Düsseldorf

Telefon +49 211 86497-0

Telefax +49 211 86497-22

Layout und Herstellung:

auhage|schwarz, Leichlingen

Erscheinungsweise:

monatlich (10 Hefte/Jahr)

Anzeigenpreis:

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 38.

Bezugspreis:

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im

Ausland zuzüglich Versandspesen und

Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind

lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen

Kündigungsfrist zum Jahres

ende möglich. Für die Mitglieder

des BDS und die Teilnehmer im BDS-

Fernstudium ist der Bezug eines

Exemplars der Fachzeitschrift „Stahlreport

im Mitgliedsbeitrag bzw. in

der Studien gebühr enthalten. Ein

Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher

Genehmigung der Redaktion gestattet.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte

oder Fotos übernehmen Herausgeber,

Redaktion und Verlag

keine Gewähr. Namentlich oder mit

Initialen gekennzeichnete Beiträge

vertreten eine vom Herausgeber unabhängige

Meinung der Autoren.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit

wird mitunter auf die gleichzeitige

Verwendung männlicher und weiblicher

Sprachformen verzichtet. Sämtliche

Personenbezeichnungen gelten

gleichwohl für beiderlei Geschlechter.

Außerdem bittet die Redaktion um

Verständnis, dass insbesondere Firmennamen

je Artikel in der Regel nur

einmal in ihrer werbeorientierten

Form verwendet und entsprechende

Begriffe häufig eingedeutscht werden.

International Standard

Serial Number:

ISSN 0942-9336

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt -

schonendem Papier hergestellt.

Beilagenhinweis:

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom

Bundesverband Materialwirtschaft,

Einkauf und Logistik e.V. (BME) bei.

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BERUFSBILDUNG 2021

SEMINARTHEMA

TERMIN

OR

T

STAHLEINKAUF KOMPAKT

07.–08.09.2021 DUISBURG

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUN NDEN I

13.–14.09.2021 KÖLN

„LADIES FIRST“ – DIE ARBEITSWELT DER FRAU 27.–28.09.2021 MÜNSTER

IM STAHLHANDEL

AUSZUBILDENDE IM FOCUS

18.–19.10.2021 MANNHEIM

NACH DER AUSBILDUNG IST VOR DEM ARBEITSLEBEN 20.–21.10.2021 MANNHEIM

BETONSTAHL

09.–10.11.2021 KEHL

STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2021 GENGENBACH

NICHTROSTENDE STÄHLE

06.–07.12.2021 DÜSSELDORF

STAHLEINKAUF KOMPAKT 07.–08.12.2021 DUISBURG

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über we itere Details

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.

»

INFOS & ANMELDUNG

www.stahlhandel.com/seminare

Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com

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