Stahlreport 2021.09
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76. Jahrgang | September 2021
STAHLREPORT
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung
09
21
Starkes erstes Halbjahr | S. 38
Aktuelle Zahlen von BDS-Research
Kostenvorteil Lohnbearbeitung | S. 12
Studie von Günther + Schramm/Hoberg & Driesch
Hybrides Lernen am besten | S. 48
Digitale Lernformate in der Berufsbildung
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S
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
wenn der Vorsitzende des BDS-Vorstandsrates Eberhard Frick den Stahlhandelstag
am 30. September eröffnet, sind wir alle wahrscheinlich schon
schlauer. Zumindest zahlenmäßig dürfte zu diesem Zeitpunkt des Volkes
Votum bereits vorliegen, die Bundestagswahl liegt dann immerhin schon vier
Tage zurück.
Stahlhandelstag
2021 – Einladung und
Programm auf S. 41
Obwohl, es geht ja auch anders. Der Jahresbeginn 2021 hatte ja erst gezeigt,
wie einfach der heilige Gral der Demokratie, die Wahlen, mutwillig in Zweifel
gezogen werden können. Hierzulande ist das – hoffentlich – undenkbar. Doch
auch wenn das Wahlergebnis dann unangefochten vorliegt – die nackten
Zahlen liefern nach Stand der Dinge diesmal möglicherweise noch gar nicht
das wirkliche Resultat, sprich die Regierungszusammensetzung. Was in der
bundesrepublikanischen Geschichte bisher oft eine Formalie war, könnte
sich diesmal zu einer langwierigen Koalitionsfindung auswachsen. Die
Mehrheiten sind eben nicht mehr so eindeutig. Dabei stehen mit Klimawandel,
Digitalisierung und geopolitischer Positionierung – um nur einige zu nennen –
Themen auf der Agenda, die weit über das übliche Maß politischen Agierens
hinaus reichen.
Schlauer werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jedoch am Ende des
Stahlhandelstages sein, was die Informationslage zur Branche angeht. Von den
konjunkturelllen Rahmenbedingungen über Insights zu Stahlproduktion sowie
Kundenbranchen bis hin zu aktuellen Rechtsthemen: Das Programm des in
diesem Jahr erstmals online von 10 bis 14 h durchgeführten Stahlhandelstages
2021 bietet einen breiten Rundumblick auf die aktuelle Situation.
Einen Höhepunkt gibt es dabei übrigens zum Schluss: Mit der Auszeichnung
des/der „Fernstudent/in des Jahrs 2020+2021“ würdigt der BDS das
persönliche Engagement, das die Absolventinnen und Absolventen in die
berufliche Weiterbildung mit dem BDS-Fernstudium „Betriebswirt/in
Stahlhandel“ gesteckt haben. Schließlich braucht die Branche auch in Zukunft
viele fähige Köpfe.
Wie immer viel Vergnügen beim Lesen wünscht
Markus Huneke
Chefredakteur Stahlreport
Stahlreport 9|21
3
Inhalt Stahlreport 09 2021
38
Starkes erstes Halbjahr
BDS-Research mit aktuellen Juli-Zahlen
Lagerabsatz und Preise – beide Kurven zeigten im Stahlhandel im ersten
Halbjahr 2021 deutlich nach oben. Vor allem der rasante Preisaufbau bei
Rohstoffen und Fertigerzeugnissen ist bemerkenswert, wie BDS-Bereichsleiter
Research Jörg Feger auf S. 38 anhand der neuesten Zahlen erläutert.
12
Kostenvorteile oft unbekannt
Studie von Günther + Schramm
und Hoberg & Driesch
Im Lohn bearbeiten lassen – oder nicht?
Nach welchen Kriterien Verarbeiter sich bei
dieser Frage entscheiden, zeigt eine aktuelle
gemeinsame Studie von Günther + Schramm
und Hoberg & Driesch. Ein Ergebnis: Die
Kostenvorteile sind oft gar nicht bekannt.
Digitales Lernen – aber wie?
Interview mit Learnchamp-Gründer
Michael Repnik
48
Berufsbildung steht hoch im Kurs, denn Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind mehr und mehr darauf angewiesen,
Veränderungen aufnehmen und flexibel agieren zu können.
Doch was macht ein gutes Bildungsangebot aus? Ein
Interview mit Michael Repnik, Gründer der auf digitales
Lernen spezialisierten Agentur LearnChamp – der Agentur,
die das BDS-eLearning für Auszubildende mitgestaltet.
4 Stahlreport 9|21
PeRSönLicHeS
6 Kurznachrichten
StAHLHAnDeL
8 SchwarzwaldEisen – Alle Lagerbereiche per Klick im Blick
11 E/D/E – Stärkster Juni aller Zeiten
12 Günther + Schramm/Hoberg & Driesch – Studie zu externer Lohnbearbeitung
13 Nordwest – Starkes Halbjahres-Ergebnis
14 Klöckner & Co SE – Umsatz deutlich gestiegen
StAHLPRoDuktion
16 thyssenkrupp – Umbau kommt planmäßig voran
18 Salzgitter Flachstahl reduziert Inventuraufwand
20 ArcelorMittal – Studie: Eisenschwamm von der Küste am besten
24 Wuppermann AG – Neue Besäumschere am ungarischen Standort
16
Konzern-Umbau
kommt voran
thyssenkrupp bestätigt
Prognose für 2020/2021
Gute Nachrichten haben bei
thyssenkrupp in den letzten
Jahren fast Seltenheitswert.
Der Konzern steckt in einer
umfassenden Transformation.
Nun wurden im 3. Quartal des
laufenden Geschäftsjahres
2020/2021 nahezu doppelte
so viele Auftragseingänge
verzeichnet wie im Vorjahres -
zeitraum. Auch mit dem
Konzernumbau komme man
voran, sagt CEO Martina Merz.
StAHLveRARBeitunG
26 NSK-Gehäuselager ermöglichen hohe Einsparungen für Stahlwerk
AnARBeitunG & LoGiStik
27 The Coatinc Company fordert Kurswechsel
28 Progress & BBC – Automatisierung ist entscheidend
32 B+S Metallbearbeitung setzt auf Rösler-Anlagen
34 mbk Maschinenbau – Vom Handwerksbetrieb zum weltweiten Hersteller
36 Heinrich Dittmar führt eNVenta ERP ein
BDS-ReSeARcH
38 Neueste Zahlen: Ein denkwürdes erstes Halbjahr
BDS-kommunikAtion
40 BDS-Seminare für Azubis – Zwei starke Präsenzseminare
41 Einladung zum Stahlhandelstag 2021
meSSen unD mäRkte
42 KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer – Gute Geschäftslage,
aber neue Pandemie-Sorgen
44 PwC-Maschinenbau-Barometer – Umsatzprognosen auf Höhenflug
46 Termine
47 Messekalender
WiSSenSWeRteS
48 Berufsbildung – Hybride Lernformate am erfolgreichsten
LifeSteeL
50 Taucherglockenschiff Carl Straat – Gefahren unter Wasser auf der Spur
50 Impressum
Stahlreport 9|21
5
Persönliches
Kurznachrichten
Bild: VDE/Hochschule Aalen
ist seit April 2018
CEO von Schuler.
Vor seiner Bestellung
hatte er bereits verschiedene hochrangige
Management-Funktionen im Andritz-
Konzern und bei Schuler selbst
wahrgenommen. Wie Andritz weiter mitteilte,
werde der Vorstandsvorsitzende der
Andritz AG, Dr. Wolfgang Leitner, mit Ablauf
der für den 12. April 2022 geplanten Hauptversammlung
des Unternehmens sein Amt
nach 27-jähriger Tätigkeit als CEO beenden.
Nachfolger von Dr. Leitner, der auch AufvDe
Martina Hofmann
ist neue Vorsitzende des VDE-Ausschusses
Studium, Beruf und Gesellschaft.
Prof. Dr.-Ing. Martina Hofmann von der
Hochschule Aalen ist eine erfahrene Netzwerkerin,
die neben der klassischen Ausschussarbeit
die Themen Frauen und Technik
sowie Klimaschutz in den Fokus nehmen
wird, so der VDE (Verband der Elektrotechnik
Elektronik Informationstechnik e. V.).
Hofmann, die noch
bis Anfang 2021 Studiendekanin
des Studienbereichs
Elektrotechnik
an der
Hochschule Aalen
war, ist seit Langem
im Bereich Frauenförderung
aktiv. Als
neue Vorsitzende
des Ausschusses
Studium, Beruf und Gesellschaft werde sie
mit ihren Kolleginnen und Kollegen daran
arbeiten, mehr Sichtbarkeit für das Thema
Frauen und Technik zu erlangen. „Wir müssen
Bewegung in etablierte Denkmuster
bringen – was der Tatort für das Berufsbild
der Kommissarin geschafft hat, steht für die
Elektrotechnikerin noch aus.“
iBu/WSm
Ulrich Flatken
ist kürzlich zum Vizepräsidenten
des
Wirtschaftsverbands
für Stahl und Metallwaren
(WSM) ernannt
worden. Daneben
ist der
geschäftsführende
Gesellschafter der Mecanindus Vogelsang-
Gruppe zugleich Vorstandsvorsitzender des
Industrieverbands Blechumformunng (IBU).
Bild: IBU
3M
Bodo Reinhart
ist seit 1. April 2021 Regional Division Leader
der 3M Abrasive Systems Division (ASD)
für Zentraleuropa. Die Region umfasst
Deutschland, die Niederlande, Belgien,
Österreich und die Schweiz. Der gebürtige
Neusser folgt auf Andreas Boxberger, der
3M nach über 24-jähriger Tätigkeit für das
Unternehmen verlassen hat. Bodo Reinhart
Foto: Warmwalzwerk Königswinter
werde sich in seinem
Aufgabenbereich
schwerpunktmäßig
auf die
flexiblen Schleifmittel
der 3M konzentrieren.
Dazu gehören
Schleif- und
Poliersysteme sowie
Maschinen und Zubehör
für den Industriebereich.
kion Group
Rob Smith
wird zum 1. Januar 2022 neuer Vorsitzender
des Vorstands der Kion Group AG. Er folgt
Gordon Riske, der zum 31.12.2021 aus dem
Vorstand ausscheidet. „Wir freuen uns sehr,
einen der profiliertesten globalen Top-Manager
der Investitionsgüterindustrie
mit
ausgewiesener Kapitalmarkt-,
M&Asowie
Digitalisierungs-Erfahrung
gewonnen
zu haben.
Rob Smith bringt
alle Erfahrungen und
die Führungspersönlichkeit
mit, um den
Wachstumskurs der Kion Group nahtlos
fortzusetzen,“ sagte Michael Macht, Vorsitzender
des Aufsichtsrats.
WW-k
Thorsten Hütt
gehört seit April 2021 der Geschäftsführung
der Warmwalzwerk Königswinter GmbH
(WW-K) an. Bis zu seiner Berufung leitete
Hütt fünf Jahre lang den Bereich Controlling
und Finanzen der WW-K. In seiner neuen Position
ist er für den Geschäftsführungsbereich
Finanzen, Controlling und IT verantwortlich.
Neben ihm gehören die beiden
geschäftsführenden
Gesellschafter Rainer
Zimmer und Roland
Haas der nunmehr
dreiköpfigen Geschäftsführung
an.
Mit seiner Erfahrung
und Expertise sei
Thorsten Hütt
Bild: 3M
Bild: Kion Group
Hütt „die ideale Ergänzung“
für die Geschäftsführung,
so
Haas. Die Erweiterung der Geschäftsführung
sei auch eine Reaktion auf die Neuausrichtung
und zunehmende Bedeutung der
Digitalisierung für das Walzwerk. „Wir möchten
die Modernisierung des Unternehmens
vorantreiben. Die Digitalisierung ist dabei
ein ganz wesentlicher Schritt. Mit Thorsten
Hütt haben wir die Geschäftsleitung für die
nächsten Jahre zukunftsfähig aufgestellt“
begründet Rainer Zimmer den Schritt.
Neue Personalleiterin des Unternehmens ist
ebenfalls seit April 2021 Maria Steeg. Sie
folgt auf Michael Gulden, der das Unternehmen
verlassen hat, um sich neuen beruflichen
Herausforderungen
zu stellen.
Maria Steeg ist seit
2010 bei der WW-K.
Davor war sie in der
Personalabteilung
der Vorbesitzerin
des Warmwalzwerkes,
Hayes Lemmerz,
heute Maxion
Wheels tätig.
Foto: Warmwalzwerk Königswinter
Andritz AG
Domenico Iacovelli
rückt in den Vorstand der Andritz AG auf.
Seine Aufgaben als Schuler-CEO werde Iacovelli
in Personalunion weiter wahrnehmen,
teilte Andritz in Graz mit. Im Vorstand
von Andritz soll der 1976 geborene Schweizer
Manager mit Wirkung zum April 2022
die Leitung des Geschäftsbereichs Metals
sowie die Verantwortung
für die Bereiche
Group Information
Technology
und Group Manufacturing
Management
übernehmen.
Domenico Iacovelli
Bild: Schuler AG
Maria Steeg
6 Stahlreport 9|21
Bild: rff
sichtsratsvorsitzender der Schuler AG ist,
soll Andritz-Vorstandsmitglied Dr. Joachim
Schönbeck werden.
rff
Dieter Revink
ist seit 1. Mai 2021 neuer Bereichsleiter Finanzen
& Personal bei der rff Rohr Flansch
Fitting Handels GmbH. Wie das Unternehmen
mit Sitz in Stuhr/Bremen mitteilte,
kommt der 52-jährige
Diplom-Betriebswirt
aus der Logistikbranche
und er
verfüge sowohl über
detailliertes und
kompetentes Fachwissen
als auch über
langjährige Erfahrung
in seinem Verantwortungsbereich.
Geschäftsführer
Michael Allexi freue sich auf
die Zusammenarbeit und darüber eine erfahrene
und gestandene Führungskraft für
das Unternehmen gewonnen zu haben,
teilte rff mit.
klöckner & co Se
Becker Stahl-Service und
Klöckner & Co Deutschland
beides Tochtergesellschaften der Klöckner
& Co SE, stellen ihre Geschäftsführung neu
auf. Die Becker Stahl-Service GmbH bestellte
Francois-David Martino per 21. Juni
2021 zum neuen CEO. Zudem werde
Christina Kolbeck zusätzlich zu ihrer Position
als CFO der Klöckner & Co Deutschland
GmbH als neue CFO in die Geschäftsführung
der Becker Stahl-Service GmbH berufen.
Hans-Georg Pieper soll auch zukünftig
als Geschäftsführer den Vertrieb der Becker
Stahl-Service GmbH verantworten. Wie von
Klöckner & Co Deutschland bereits angekündigt
hat das Unternehmen Bernhard
Weiß zum 1. Juni 2021 planmäßig zum
neuen CEO berufen. Sven Koepchen, bisheriger
CEO der Klöckner & Co Deutschland
GmbH, werde künftig eine Querschnittsfunktion
übernehmen und den Ausbau des
Geschäfts mit höherwertiger Anarbeitung in
EU-Europa verantworten.
Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands
der Klöckner & Co SE: „Mit unserer neuen
Strategie ‚Klöckner & Co 2025: Leveraging
Bild: Hofmann-Rieg Stahlhandel
Jürgen Almert
Geschäftsführender Gesellschafter der
Hofmann-Rieg Stahlhandel ist am 19. August
2021 im Alter von 58 Jahren verstorben. Mit
Jürgen Almert verliert der Stahlhandel einen
großen, überaus erfolgreichen Unternehmer,
der die Stahlszene im Rhein-Main-Gebiet und
über diese Grenzen hinaus jahrzehntelang
prägte. Knapp 20 Jahre hat er die Geschicke
des BDS als Gebietsvorstand sowie als
Mitglied des Vorstandsrats mitgelenkt,
darüber hinaus war er als Mitglied des
Produktausschusses der Nordwest Handel
AG aktiv und engagierte sich als
Handelsrichter am Landgericht Darmstadt.
„Sein überraschender und viel zu früher Tod
hat uns schwer getroffen. Unser tief
empfundenes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen beiden Kindern sowie den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seiner Unternehmen in Darmstadt und
Rüsselsheim“, sagte Oliver Ellermann, Vorstand des BDS.
Er wird fehlen.
Strengths‘ werden wir uns zur führenden digitalen
Plattform für Stahl, weitere Werkstoffe
und Anarbeitungsservices in Europa
und Amerika weiterentwickeln. Wir freuen
uns daher sehr, dass wir sowohl bei der Becker
Stahl-Service GmbH als auch der
Klöckner & Co Deutschland GmbH mit
Francois-David Martino und Bernhard Weiß
die Position des CEO mit zwei ausgewiesenen
Experten besetzen konnten, die die Umsetzung
unserer Konzernstrategie in den
Gesellschaften maßgeblich vorantreiben
werden.“
Lech-Stahlwerke
Thomas Friedrich
ist zum 1. Juli 2021 in die Geschäftsführung
der Lech- Stahlwerke GmbH eingetreten. Er
übernimmt dort das kaufmännische Ressort
von Simon Zeilberger, der im Mai 2020 in
die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe
berufen wurde. Friedrich ergänzt
damit die bestehende
Geschäftsführung
der Lech-Stahlwerke
GmbH, die
aus Martin Kießling
(Ressort Technik)
und Jochen Henze
(Ressort Vertrieb)
besteht. Der 53-jährige
Thomas Fried-
Bild: Lech-Stahlwerke
rich stammt aus Köln und hat über 20 Jahre
Führungserfahrung in verschiedenen international
aktiven Unternehmen der Stahlindustrie
gesammelt.
SpanSet GmbH
Hans-Otto von Danwitz
ehemaliger und langjährig beschäftigter
Vertriebsleiter und Prokurist der SpanSet
GmbH & Co. KG sowie ehemaliger Geschäftsführer
der
SpanSet secutex
GmbH und Kapitän
zur See ist im Alter
von 83 Jahren im
Juni 2021 verstorben.
Hans-Otto von
Danwitz hat durch
Bild: SpanSet
sein Handeln über
mehr als drei Jahrzehnte
die positive
Entwicklung der Unternehmen nachhaltig
geprägt, so SpanSet. Als Pionier der textilen
Hebe- und Zurrmittel prägte er das Motto
„Stark wie Stahl, aber leicht und handlich“.
Unter seiner Führung wurden Zurrgurte zur
Befestigung von Pkw auf Autotransportern
entwickelt. Er war Träger der DIN-Ehrennadel,
Leiter des Normenausschuss DIN für
Hebebänder, Rundschlingen und Zurrgurte
sowie Vorkämpfer für das Normungswesen
in Deutschland und Europa.
Stahlreport 9|21
7
Stahlhandel
Bericht
Mit KASTOlogic mobile können die Mitarbeiter die wichtigsten
Funktionen des Lagerverwaltungssystems auf tragbaren
Endgeräten wie Tablets und Smartphones nutzen und so auch
manuelle Lagerbereiche managen.
Am Hauptsitz des Unternehmens in Lahr sorgt ein automatisches Langgutlager
vom Typ UNICOMPACT 3.0 für eine schnelle und effiziente Ein- und Auslagerung der
bis zu sechs Meter langen Profile, Rohre und Vollmaterialien.
SchwarzwaldEisen setzt auf mobile Lagerverwaltung von Kasto
Alle Lagerbereiche per Klick im Blick
Automatische und manuelle Lagerbereiche mit einem System steuern und bedienen – bei SchwarzwaldEisen im
badischen Lahr ist das die Realität. Möglich machen dies zwei Kasto-Lösungen: Das Lagerverwaltungssystem
KASTOlogic sowie die intelligente App KASTOlogic mobile. Der Stahlhändler vereinfacht und beschleunigt damit seine
Prozesse, minimiert die Fehlerrate und kann sämtliche Chargen lückenlos nachverfolgen.
„Wir leben Stahl“: Unter diesem Motto hat sich die
Schwarzwald-Eisenhandel GmbH & Co. KG – oder kurz
SchwarzwaldEisen – zum führenden Stahlhändler in Baden
entwickelt. Die Wurzeln des in vierter Generation familiengeführten
Betriebs reichen zurück bis ins Jahr 1870.
Seit 1966 befindet sich der Hauptsitz in Lahr, weitere
Standorte besitzt SchwarzwaldEisen in Freiburg im Breisgau,
Bad Säckingen und Karlsruhe. Mit Tochterunternehmen
in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und der
Schweiz ist der Spezialist mittlerweile auch überregional
aktiv – und immer wieder kommen neue Niederlassungen
hinzu. Rund 120.000 t Material setzt die Gruppe pro Jahr
in etwa um.
„Wir setzen konsequent auf ein organisches Wachstum
und eine dezentrale Organisation“, erklärt Dr. Steffen
Marco Auer, der gemeinsam mit seinem Bruder Ingo Wolfgang
Auer als Geschäftsführer die Geschicke von SchwarzwaldEisen
leitet. „Statt einem großen Standort betreiben
wir mehrere regional tätige Filialen, die nah am Kunden
und damit auch schnell und flexibel lieferfähig sind.“
Eine funktionierende Kommunikation zwischen den
einzelnen Außenstellen und eine gut durchorganisierte
Logistik sind für den Betrieb eines solchen Netzwerks
wichtige Voraussetzungen. „Wir versuchen daher, alle
Niederlassungen nach einem ähnlichen Prinzip aufzubauen,
um bewährte Prozesse und Technologien standortübergreifend
anwenden zu können und Schnittstellen möglichst
gering und einheitlich zu halten“, fährt Auer fort.
Bevorzugter Partner für die Lagertechnik
Dieser Ansatz zeigt sich auch in der Lagertechnik. Hier
vertraut SchwarzwaldEisen auf die Kasto Maschinenbau
GmbH & Co. KG als bevorzugten Partner. Am Hauptsitz
in Lahr etwa sorgt seit rund acht Jahren ein automatisches
Langgutlager vom Typ UNICOMPACT 3.0 für eine schnelle
und effiziente Ein- und Auslagerung der bis zu 6 m langen
Profile, Rohre und Vollmaterialien. SchwarzwaldEisen
bietet seinen Kunden ein Sortiment von rund 10.000 Artikeln,
hauptsächlich Baustahl, Edelstahl und Aluminium.
„Davon sind etwa 70 bis 80 % der Bestellungen angearbeitetes
Material“, berichtet Geschäftsführer Auer. Dieses
wird im eigenen Maschinenpark entsprechend der Kundenwünsche
vorbereitet und anschließend versandt. Handelt
es sich um Langgut, stellt das Kasto-System mit einem
Regalbediengerät (RBG) die benötigten Artikel mit kurzen
Zugriffszeiten nach dem Prinzip „Ware-zum-Mann“ an
8 Stahlreport 9|21
Eine gut durchorganisierte Logistik ist für den badischen
Stahlhändler SchwarzwaldEisen eine wichtige Voraussetzung.
einer von zwei Auslagerstationen bereit. Bleche hingegen
bewahrt das Unternehmen in einem separaten, manuell
bedienten Lagerbereich auf.
„Unsere Kunden erwarten von uns schnelle, fehlerfreie
und rückverfolgbare Lieferungen“, skizziert Steffen Auer
die Herausforderungen. „Um dies sicherzustellen, sind
wir auf eine einfache, übersichtliche und zuverlässige
Steuerung unseres gesamten Materialflusses angewiesen.“
SchwarzwaldEisen setzt dafür standortübergreifend
auf das Warenwirtschaftssystem (WWS) eNVenta. Das
Lager in Lahr ist daran über eine eigens geschaffene Schnittstelle
angebunden – genau wie zwei weitere automatische
Kasto-Lagersysteme in Niederlassungen in Karlsruhe und
im Westerwald. „Das sorgt für eine einheitliche Auftragsverwaltung
und hohe Bestandstransparenz“, erklärt Auer.
Das WWS übermittelt die jeweiligen Auftragsdaten elektronisch
an das Lagerverwaltungssystem KASTOlogic, welches
wiederum die Auslagerung der benötigten Artikel
am entsprechenden Standort veranlasst. Sämtliche Prozesse
lassen sich lückenlos rückverfolgen, Bedien- und Zuordnungsfehler
sind nahezu ausgeschlossen.
Manuelle Lagerung war anfällig für Fehler
Anders sah es in der Vergangenheit in den manuell bedienten
und papiergeführten Blechlagern aus, erinnert
sich Auer: „Aufgrund der hohen Artikelvielfalt kam es hier
durchaus manchmal zu Verwechslungen, Mitarbeiter entnahmen
zum Beispiel das falsche Blech oder die falsche
Menge – und am Ende bekam der Kunde unter Umständen
nicht das, was er bestellt hatte.“
Auch das Auffinden der benötigten Ware war in den
langen Regalreihen nicht immer einfach. Die Verantwort-
„Wir sind mit
der Zusammenarbeit
mit Kasto rundum zufrieden
und überzeugt, dass
davon beide Unternehmen
nachhaltig profitieren.“
Dr. Steffen Marco Auer, einer der
beiden Geschäftsführer von
SchwarzwaldEisen
lichen bei SchwarzwaldEisen suchten deshalb nach einer
Möglichkeit, auch diese Lagerbereiche in das intelligente
elektronische Steuerungssystem zu integrieren. „Wir haben
dafür zwei Wettbewerber verglichen und uns ziemlich
schnell für Kasto entschieden“, erläutert Auer. Die räumliche
Nähe zu dem Säge- und Lagertechnik-Spezialisten, der sei-
nen Hauptsitz im wenige Kilometer entfernten Achern
hat, sei dabei nicht der einzige Grund gewesen. „Natürlich
ist es vorteilhaft, mit Partnern in der Region zusammenzuarbeiten,
die bei Bedarf auch schnell vor Ort sein können“,
betont der Geschäftsführer. „Genauso wichtig waren uns
aber die umfassende technische Kompetenz von Kasto
und die Bereitschaft, individuell auf unsere spezielle Situation
einzugehen.“
Gemeinsam mit dem Stahlhändler analysierten die
Kasto-Experten die Voraussetzungen am Standort und im
gesamten Unternehmen bis ins Detail und entwickelten
eine Lösung, um alle Lagerbereiche in einer einheitlichen
und durchgängigen Steuerung abzubilden. Zum Einsatz q
Stahlreport 9|21
9
Stahlhandel
Berichte
Bleche bewahrt SchwarzwaldEisen in einem separaten, manuell bedienten
Lagerbereich auf. Aufgrund der hohen Artikelvielfalt kam es bei der manuellen
Lagerung manchmal zu Verwechslungen. Mitarbeiter entnahmen zum Beispiel das
falsche Blech oder die falsche Menge.
q kommt dabei unter anderem KASTO -
logic mobile, eine plattformunabhängige
und mobile Variante von KASTOlogic.
Die Software ermöglicht es, die wichtigsten
Funktionen des Lagerverwaltungssystems
auf tragbaren Endgeräten
wie Tablets und Smartphones zu nutzen
– unabhängig von fest installierten Bedienpulten,
wie sie etwa im Automatiklager
UNICOMPACT vorhanden sind.
„Damit können wir beispielsweise das
Langgutlager flexibel und ortsungebunden
steuern“, erklärt Steffen Auer. „Aber
was viel wichtiger ist: Wir sind nun in
der Lage, auch unsere manuell bedienten
Blechlager mit KASTOlogic zu verwalten.“
Auftrags- und Artikeldaten
immer griffbereit
Dank KASTOlogic mobile haben die Mitarbeiter
im Lager jederzeit Zugriff auf
Auftrags- und Artikeldaten. Beim Auslagern
der Bleche führt das System den
Benutzer zum entsprechenden Lagerplatz
und gibt die benötigte Menge vor.
Die Lagerfächer sind mit QR- und Barcodes
ausgestattet. Scannt der Anwender
diesen mit seinem Mobilgerät, kann er
unter anderem die Entnahme bestätigen
oder eine Nachbestellung auslösen, falls
sich der Vorrat dem Ende zuneigt. Sämtliche
Informationen stehen im Lagerverwaltungs-
und damit auch im Warenwirtschaftssystem
zur Verfügung –
maßgeschneiderte Schnittstellen machen
dies möglich. „Das Ergebnis ist
ein einheitlich steuerbarer und lückenlos
transparenter Materialfluss“, summiert
Auer. „Wir haben weniger Fehler
bei der Kommissionierung, können
schneller und effizienter arbeiten und
einzelne Chargen problemlos nachund
rückverfolgen.“
Mit dem neuen Lagerverwaltungskonzept
konnte KASTO bei SchwarzwaldEisen
nicht nur als Maschinenlieferant,
sondern auch als Lösungsanbieter
punkten. „Wir haben von
Kasto ein maßgeschneidertes, software-basiertes
System bekommen,
das völlig unabhängig von den bestehenden
Lagern funktioniert und sich
für weitere Standorte beliebig skalieren
lässt – eine bemerkenswerte Leistung“,
findet Auer.
Das Konzept hat das Stahlhandelsunternehmen
so gut überzeugt, dass
SchwarzwaldEisen es in Zukunft auch
an seinen anderen Niederlassungen
anwenden will. „Wie gesagt versuchen
Bilder: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG
wir, wo immer es geht, Prozesse zu
vereinfachen und zu vereinheitlichen
und überflüssige Schnittstellen zu vermeiden“,
sagt Auer. „Das hilft uns,
auch standortübergreifend noch effizienter
und transparenter zu werden.“
Ist etwa ein bestellter Artikel in einer
bestimmten Zweigstelle nicht auf
Lager, ist er im System schnell lokalisiert
und kann unter Umständen von
einem anderen Standort angeliefert
werden. „Letztlich profitieren von dieser
Organisation nicht nur wir, sondern
vor allem auch unsere Kunden – das
ist für uns die Hauptsache“, ist der Geschäftsführer
begeistert.
Auch der Service überzeugt
Ein weiterer Pluspunkt des Kasto-
Systems ist für die Verantwortlichen
bei SchwarzwaldEisen die hohe Verfügbarkeit.
„Sowohl das Lager als
auch das Steuerungssystem sind
fernwartefähig. Bei Bedarf kann
Kasto jederzeit auf die Software zugreifen
und Störungen schnell und
unkompliziert beheben.“ Durch die
räumliche Nähe sind die Service-Experten
allerdings auch kurzfristig
vor Ort – „ein zusätzlicher Bonus,
den so auch nicht jeder Hersteller
bieten kann“, findet Auer. Die gute
Partnerschaft mit Kasto sei deshalb
neben der überzeugenden Technik
und dem attraktiven Preis-Leistungs-
Verhältnis ausschlaggebend gewesen,
den gemeinsam eingeschlagenen
Weg weiter zu beschreiten. „Wir
sind mit der Zusammenarbeit
rundum zufrieden und überzeugt,
dass davon beide Unternehmen
nachhaltig profitieren.“ 2
Das Lagerverwaltungssystem KASTOlogic ist über eine eigens geschaffene Schnittstelle
an das standortübergreifende Warenwirtschaftssystem eNVenta angebunden.
[ Kontakt]
KASTO Maschinenbau
GmbH & Co. KG
77855 Achern-
Gamshurst
+49 7841 61-0
www.kasto.com
Schwarzwald
Eisenhandel
GmbH & Co. KG
Carl-Benz-Str. 11
77933 Lahr
Tel. +49 7821 5805-0
www.schwarzwaldeisen.de
10 Stahlreport 9|21
E/D/E mit starkem Wachstum
Stärkster Juni aller Zeiten
Die E/D/E-Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 ein Handelsvolumen von 3,74 Mrd. € und
damit ein außergewöhnlich hohes Plus von über 500 Mio. € (+ 17,3 %). In nahezu sämtlichen
Warenbereichen konnte die Wuppertaler Verbundgruppe ein zweistelliges Wachstum verzeichnen.
Der Geschäftsbereich Stahl
steigerte das Handelsvolumen um
106 Mio. € (+ 18,7 %) auf rund
675 Mio. €. Die Haustechnik wuchs
in den ersten sechs Monaten um rund
154 Mio. € (+ 21,3 %) auf 875 Mio. €.
Der Geschäftsbereich Präzisionswerkzeuge,
Handwerkzeuge und Werkzeug/Maschinen
für die Holz- und
Metallbearbeitung legte um 53 Mio.€
(+ 19,4 %) auf 325 Mio. € zu. Der
Geschäftsbereich Baugeräte/Bauwerkzeuge,
Befestigungstechnik, Bauelemente,
Baubeschläge/Sicherheitstechnik
sowie Möbelbeschläge konnte
mit 842 Mio. € ein Wachstum von
88Mio.€ (+ 11,7 %) melden. Der Geschäftsbereich
Elektrowerkzeuge, Betriebseinrichtungen
und Schweißen
wuchs mit rund 76 Mio. € auf
455 Mio. € (+ 20,2 %) und der Geschäftsbereich
Arbeitsschutz und
Technischer Handel verzeichnete mit
387 Mio. € ein Plus von rund 20 Mio. €
(+ 5,3 %). Der Bereich DIY und Gartentechnik
legte um 9 Mio. € (+ 10,4 %)
auf insgesamt 95 Mio. € zu.
Juni so stark wie noch nie
Gruppenweit verzeichnete der Wuppertaler
Verbund nach den ersten
sechs Monaten ein Plus von über 500
Mio. € (+ 16,1 %) in den Kernbereichen
des Warengeschäfts. Allein für den
Juni notierte die E/D/E-Gruppe ein
Gesamtvolumen von rund 700 Mio. €
bei einem Wachstum von ca.
159 Mio. € (+ 29,4 %) gegenüber dem
Vorjahr. Damit war der Juni der
stärkste Monat aller Zeiten, so die
Verbundgruppe. Das Niveau setzt sich
im Juli erfreulicherweise fort.
„Die Halbjahreszahlen belegen,
dass das E/D/E mit seinen Leistungen
richtig aufgestellt ist. Nach Etablierung
der Neuorganisation in der Ware
im Rahmen von EVOLUTION setzen
wir unseren qualitativen Wachstumskurs
wieder fort“, sagte Dr. Andreas
Trautwein, Vorsitzender der Geschäftsführung
des E/D/E. Mit einem
IT-Masterplan gehe das E/D/E, neben
bereits laufenden Initiativen der Digitalisierung,
dem Datenmanagement
und der Weiterentwicklung der Leistungen,
gegenwärtig die weitere Zukunftsplanung
an. Der Masterplan
beinhalte eine Modernisierung und
Erneuerung der IT-Infrastruktur und
Systemarchitektur sowie der Applikationslandschaft.
Dazu will die Verbundgruppe
in den nächsten Jahren
ein Investitionsprogramm in zweistelliger
Millionenhöhe ganz aus eigener
Kraft anschieben.
Lotter wechselt mit einigen
Bereichen zum E/D/E
Gestärkt wird das E/D/E durch den
Neuzugang der Lotter-Unternehmensgruppe,
Ludwigsburg, die zum 1. Januar
2022 unter anderem mit den
Kernbereichen Werkzeuge, Beschläge,
Arbeitsschutz und Bauelemente zum
Einkaufsbüro wechselt. Die Lotter-Unternehmensgruppe
zählt mit fast 1.800
Beschäftigten, über 50 Standorten in
der Bundesrepublik und einem Umsatz
von über 600 Mio. € zu einem
der 300 größten Familienunternehmen
in Deutschland.
„Unsere zielgruppenorientierten
Leistungspakete in den Bereichen
Vertriebskonzepte und Logistik, Marketing
sowie Datenmanagement
konnten die Führung der Lotter-Unternehmensgruppe
überzeugen. Wir
freuen uns und sind sehr stolz, die
Lotter-Unternehmensgruppe ab dem
kommenden Jahr in den Reihen der
E/D/E-Mitglieder begrüßen zu dürfen“,
sagte E/D/E-Geschäftsführer
Dr. Christoph Grote.
Ende Juli fand in Wuppertal bereits
eine zweitägige Auftaktveranstaltung
zum Kennenlernen und
zum Onboarding-Prozess des neuen
Mitglieds im E/D/E-Verbund statt –
Corona-konform als Hybridveranstaltung.
„Es war eine gelungene Veranstaltung.
In den kommenden Monaten
werden beide Unternehmen die Anbindung
der Lotter Unternehmensgruppe
an die E/D/E-Systeme realisieren,
um zum Jahreswechsel die
Partnerschaft aktiv zu starten“, sagte
Dr. Ralf von Briel, Geschäftsführer
der Lotter KG. 2
[ Kontakt]
E/D/E Einkaufsbüro
Deutscher
Eisenhändler GmbH
EDE Platz 1
42389 Wuppertal
+49 202 6096-0
www.ede.de
Stahlreport 9|21
11
Stahlhandel
Berichte
Hoberg & Driesch Processing und Günther + Schramm haben in einer gemeinsamen Marktbefragung 140 qualitative
Interviews mit Einkäufern, Verkäufern und Produktionsleitern aus der stahlrohrverarbeitenden Industrie geführt.
Bilder: Hoberg & Driesch/Günther + Schramm
Studie von Hoberg & Driesch Processing und Günther + Schramm zu externer Lohnbearbeitung
Wirtschaftliche Vorteile häufig unbekannt
Die Nachfrage nach externer Lohnbearbeitung ist vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie
kontinuierlich gestiegen. Wie sich die Lage während der Pandemie entwickelt und welche
Anforderungen Unternehmen an externe Dienstleister stellen, haben Hoberg & Driesch Processing
und Günther + Schramm in einer gemeinsamen Studie untersucht.
[ Kontakt]
Günther + Schramm
GmbH
Heidenheimer Str. 65
73447 Oberkochen
+49 7364 24-110
www.gs-stahl.de
Hoberg & Driesch
Processing GmbH
Hans-Sachs-Str. 16-18
50389 Wesseling
+49 2232 944050
www.hd-processing.com
Für die Marktbefragung wurden
qualitative Interviews mit 140
Einkäufern, Verkäufern und Produktionsleitern
aus der stahl- und stahlrohrverarbeitenden
Industrie geführt.
Ein überraschendes Ergebnis:
Was waren die Gründe für die externe Vergabe
der Lohnbearbeitungsprozesse?
Platzeinsparungen 19%
Kapazitätsengpässe
Nutzung externen Know-hows
Erhöhung der Flexibilität
25%
25%
Konzentration auf die Kernkompetenzen
Geringe Kosten
27%
Nicht die Kosten allein sind entscheidend
für die externe Vergabe von
Lohnbearbeitungsleistungen. Der
meistgenannte Grund ist der
Wunsch, sich mehr auf die eigenen
Kernkompetenzen konzentrieren zu
36%
51%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Das Einsparen von Kosten ist für die Mehrheit der Befragten nicht der wichtigste
Grund, um Lohnbearbeitungsprozesse extern zu vergeben.
wollen (51 %). Ist die grundlegende
Entscheidung dafür getroffen, orientieren
sich die Befragten im Entscheidungsprozess
an dem Verhältnis
zwischen der ausgelagerten
Leistung und den Gesamtkosten für
die Fremdbeschaffung. Weitere wichtige
Entscheidungsfaktoren sind
neben der nachgewiesenen Fachkompetenz
des externen Partners
kurze und flexible Lieferzeiten, da
der Dienstleister die Beschaffung
und Bevorratung übernimmt.
Qualitative und
wirtschaftliche Erfolge
Die überwiegende Mehrheit der Studienteilnehmer
(83 %) ist sich sicher,
dass die Auslagerung von externen
Bearbeitungsleistungen zu messbaren
wirtschaftlichen Erfolgen führt.
Überraschend viele Unternehmen
wissen jedoch nicht, wie hoch die
Kostenvorteile tatsächlich ausfallen.
49 % der Befragten hatten darüber
keinen Überblick und antworteten
mit „Ich weiß es nicht“. Fast die
12 Stahlreport 9|21
Ist ein messbarer wirtschaftlicher Erfolg durch die Entscheidung für
die externe Vergabe von Lohnbearbeitungsleistungen entstanden?
Kein wirtschaftlicher Erfolg 17%
Kostensenkung
Reduzierter Personalaufwand
Vermeidung von zusätzlichen Investitionen
25%
26%
32%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%
Das Auslagern der Dienstleistungen an einen kompetenten Partner führt fast immer
zu einem messbaren wirtschaftlichen Erfolg.
Hälfte der Teilnehmer glaubt, dass
mit der externen Bearbeitung signifikante
Kostenvorteile von bis zu
30 % erreicht werden können. Mitentscheidend
für den Erfolg ist ein
persönlicher Ansprechpartner auf
Seiten des Lieferanten: Für zwei Drittel
der Befragten ist er als direkter
Draht zum Dienstleister besonders
wichtig. 2
Die vollständige Studie mit allen Ergebnissen
können Interessierte ab
sofort kostenlos unter folgendem Link
herunterladen: www.hd-processing.com/
externe-lohnbearbeitung-2021
Stahlverbund Phoenix
Starkes Halbjahres-Ergebnis
Der Geschäftsbereich Stahl der Dortmunder Verbundgruppe Nordwest hat im ersten
Halbjahr 2021 einen stark gesteigerten Umsatz sowie ein deutliches Mengenwachstum in
nahezu allen Produktbereichen eingefahren. Mit 42,4 % wurde das Geschäftsvolumen des
Stahlverbunds Phoenix im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr übertroffen.
Bild: Nordwest
Mit diesem Ergebnis habe
sich Nordwest „als größter und führender
Verbund für den privaten,
mittelständischen Stahlbereich weiterhin
positioniert“, kommentierte
Jörg Simon, Nordwest-Vorstand
Haustechnik/Stahl/Finanzen die
gute Halbjahresbilanz.
Auch neue Mitglieder
erweitern Volumen
Neben der positiven Entwicklung
mit den bisherigen Bestandspart-
nern sorgten dem Verbund zufolge
auch Zugänge und Akquisitionen
für den Ausbau des Geschäftsvolumens,
etwa durch die Rückkehr des
Handelspartners F.W. Waldhausen
GmbH & Co. KG sowie den durch
die Lotter-Gruppe durchgeführten
Kauf des Unternehmens Krönlein
Stahlhandel GmbH & Co. KG. Zudem
konnten trotz aller Corona-Widrigkeiten
unter anderem „Die Baustahlfertiger“,
Max Schierer sowie mit
Frangema ein erster belgischer
„Wir sind sehr
stolz auf das Erreichte
und optimistisch,
dass sich dieser Trend
auch in den kommenden
Monaten fortsetzen wird.“
Jörg Simon, Nordwest-Vorstand
Haustechnik/Stahl/
Finanzen
Stahlhandelspartner gewonnen werden.
Im Stahlverbund Phoenix habe
man Pandemie-bedingt zwar auf
persönliche Treffen verzichten müssen,
es sei aber gelungen, den Kontakt
über regelmäßig stattfindende
Videomeetings zu stärken und auszubauen.
„Wir freuen uns schon
wieder auf die ersten geplanten persönlichen
größeren Treffen. Aber
auch digital bleiben wir der verlässliche
Partner für unsere Händler“,
so Jörg Simon.
Hervorzuheben sei zudem das
Wachstum im Bereich der Importe
im Produktsegment Edelstahl/Rostfrei.
Immer mehr Handelspartner
vertrauten dieser Entwicklung und
sorgten so für ein starkes Mengenwachstum.
2
[ Kontakt]
Nordwest Handel AG
44263 Dortmund
+49 231 22223001
www.Nordwest.com
Stahlreport 9|21
13
Stahlhandel
Bericht/Nachricht
Klöckner & Co SE: bestes operatives Quartal seit 2006
umsatz deutlich gestiegen
Klöckner & Co hat im zweiten Quartal 2021 das beste operative Ergebnis seit dem Börsengang
im Jahr 2006 erzielt. Höhere Preise und eine gestiegene Nachfrage haben bei dem
werksunabhängigen Stahl- und Metalldistributeur im zweiten Quartal 2021 zu einem sehr
deutlichen Umsatzwachstum um 57,8 % auf 1,8 Mrd. € (Q2 2020: 1,2 Mrd. €) geführt.
Das operative Ergebnis
(EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten
verbesserte sich, auch
getrieben durch die positive Stahlpreisdynamik,
von 11 Mio. € im Vorjahreszeitraum
auf 271 Mio. €. Das
Konzernergebnis lag bei 215 Mio. €
(Q2 2020: –111 Mio. €). Trotz der
deutlich gestiegenen Stahlpreise und
der Mittelabflüsse im Zusammenhang
mit dem Projekt Surtsey wurde
ein positiver Cashflow aus betrieblicher
Tätigkeit von 74 Mio. € (Q2
2020: 98 Mio. €) erzielt.
„Unsere verbesserte operative Aufstellung
macht sich bezahlt, dadurch
profitieren wir aktuell besonders
stark von dem positiven Marktumfeld.
Gleichzeitig setzen wir unsere
Strategie ‚Klöckner & Co 2025: Leveraging
Strengths‘ konsequent um.
Mit einer neuen Struktur und verbessertem
Setup in EU-Europa sowie
der Bündelung unserer Digitalkompetenzen
in kloeckner.i haben wir
wichtige erste Weichen gestellt, um
unsere hervorragende Position auch
in einem veränderten Marktumfeld
weiter zu festigen und auszubauen“,
kommentierte der neue Vorsitzende
des Vorstands der Klöckner & Co SE,
Guido Kerkhoff.
Neues Strategie-Projekt
vorgestellt
Im zweiten Quartal wurde auch die
neue Strategie „Klöckner & Co 2025:
Leveraging Strengths“ erstmals der
Öffentlichkeit präsentiert, mit der
das Unternehmen zur führenden digitalen
One-Stop-Shop-Plattform für
Stahl, weitere Werkstoffe und Anarbeitungsservices
in Europa und
Amerika werden will.
Erste Strategiemaßnahmen
seien bereits umgesetzt worden: Zur
weiteren Digitalisierung und Automatisierung
der Prozesse wurden
wesentliche Digital- und IT-Kompetenzen
des Unternehmens unter
dem Dach von kloeckner.i gebündelt,
unter eine einheitliche Führung
gestellt und enger an das operative
Geschäft angebunden. Zudem wurde
der Aufbau eines zweiten kloeckner.i-Innovationshubs
in den USA
initiiert, um die Digitalisierung des
Ausblick 2021
Europa
+5 bis10 %
Tatsächliche
Stahlnachfrage
Bauindustrie
Maschinen- und
Anlagenbau
Energiesektor
Automobilindustrie
Schiffbau
[ Kontakt]
Klöckner & Co SE
47057 Duisburg
+49 203 307-0
www.kloeckner.com
USA
+7 bis12 %
Quelle: Klöckner & Co SE
14 Stahlreport 9|21
PA
ARTNERARTIKEL
Das Beste
von unseren Partnern.
dortigen Geschäfts optimal und beschleunigt vorantreiben
zu können. Darüber hinaus hat Bernhard Weiß seinen
Posten als CEO Europa im Konzernvorstand angetreten
und die ihm zugeordneten Organisationen Becker Stahl-
Service, Klöckner & Co Deutschland und Kloeckner Benelux
wurden jeweils mit neuen, international erfahrenen Management-Teams
besetzt (siehe auch Personalien S.6/7).
Durch eine weitere Zentralisierung der Finanz- und Verwaltungsfunktionen
und durch die Kombination des Experten-Know-hows
mit dem Produkt- und Serviceportfolio
sollen zusätzliche Synergien gehoben und die grenzübergreifende
Zusammenarbeit soll gestärkt werden.
Positive Aussichten
Getrieben durch die dynamische Preisentwicklung in
Verbindung mit internen Anstrengungen blicke Klöckner
& Co äußerst optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf.
So erwartet das Unternehmen auch für das dritte Quartal
einen sehr deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses
EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten auf 200 bis
230 Mio. € und für das Gesamtjahr auf ein Rekordniveau
von 650 bis 700 Mio. €. 2
Gemeinsam mit unseren Partnern
entwickeln wir Europas größtes
Angebot an
Langprodukten im
Bereich Stahl und Metall für den
täglichen Bedarf.
DIE ROHR
WERKSTOFF
INIT
IATIVE
Salzgitter mannesmann Stahlhandel
Homepage und e-SHOP integriert
Die Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH setzt
ihre Digitalisierungsstrategie konsequent fort: Unternehmenshomepage
und Webseite des e-SHOPs sind fortan unter
www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de zusammengeführt.
Damit stärke der Geschäftsbereich Handel des Salzgitter-
Konzerns seine digitale Präsenz im lagerhaltenden Stahlhandelsgeschäft.
Jan Nowak, Mitglied der Geschäftsführung der
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH, erläutert die Vorteile:
„Die vollkommene Integration eines Webshops in die Unternehmenswebseite,
wie in B2C-Bereichen bereits vielfach üblich,
bieten Branchenbegleiter im Stahlhandel in dieser Form
bisher nicht an. Der neue Webauftritt ermöglicht unseren Kunden
somit einen schnelleren und strukturierteren Zugriff auf
Produktinformationen und Ordermöglichkeiten, die nun nahtlos
auf der gemeinsamen Plattform ineinander übergehen. Der
Kunde loggt sich nur einmal ein und kann direkt aus der Produktbeschreibung
in den Shop zum Bestellprozess wechseln;
oder er klickt sich umgekehrt aus dem Webshop zu den Produktinfos,
die er für Bauteile und Konstruktionen benötigt.“
Zugleich modernisierten die Webdesigner auch die Optik und
Systematik der neuen Online-Plattform. Die Webseite könne
nun problemlos in einem angenehmen Leselayout auf jedem
Endgerät geöffnet werden. Zudem wurden sicherheitsrelevante
Updates mit eingespielt. Kunden, die bereits den
e-SHOP nutzen, können auch bei dem neuen Webauftritt den
Bestand einsehen und die Auftragsdaten direkt über digitale
Schnittstellen, die als Erweiterung zum Online-Shop angeboten
werden, in ihr eigenes System einfließen lassen.
J
ETZT NEU!
+ 1.4410 / Super Duplex
+ 1.4462 / Duplex
+ 1.4845 / 310S (hitzebeständig)
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Weitere Informationen
www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de
Stahlreport 9|21
15
Einfaches Bestellen –
schnelles Liefern.
voss-edelstahl.com/on
online
Stahlproduktion
Bericht
thyssenkrupp Steel Europe (hier das Oxygenstahlwerk des Konzern in Duisburg) hat deutlich zugelegt: Die
Geschäftsentwicklung insbesondere seitens der Automobil- und Zulieferindustrie stieg kräftig an.
[ Kontakt]
thyssenkrupp AG
thyssenkrupp Allee 1
45143 Essen
+49 201 844-0
www.thyssenkrupp.com
Der Umsatz stieg von April bis
Juni um 51 % auf 8,7 Mrd €. Das bereinigte
EBIT betrug 266 Mio € und
lag damit ebenfalls signifikant über
dem Vorjahreswert von -693 Mio €
und auch über dem Vorquartal
(220 Mio €). Zu dieser positiven Entwicklung
haben dem Konzern zufolge
nahezu alle Segmente mit ihren
Ergebnisverbesserungen beigetragen.
Insbesondere Materials Services
verzeichnete demnach ein Rekordergebnis.
Die weiter stark angestiegenen
Materialpreise und die spürthyssenkrupp
setzt positive Geschäftsentwicklung fort
umbau kommt
planmäßig voran
thyssenkrupp hat im 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres
2020/2021 im Zeitraum April bis Juni an die gute
Geschäftsentwicklung der vorangegangenen Quartale angeknüpft
und sich sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch den von der
Corona-Pandemie stark beeinträchtigten Vorjahreszahlen deutlich
verbessert. So verzeichnete die Unternehmensgruppe im 3. Quartal
Auftragseingänge von insgesamt 8,8 Mrd € – nahezu doppelt so
viel wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (4,8 Mrd €).
16 Stahlreport 9|21
are Erholung im Werkstoffhandel
führten bei Materials Services zu
einem deutlichen Plus im Auftragseingang
(+1,6 Mrd €) und Umsatz
(+1,4 Mrd €) auf 3,6 bzw. 3,3 Mrd€.
Auch das bereinigte EBIT lag mit
einem neuen Rekordwert von
232 Mio € deutlich über Vorjahr
(-75 Mio €). Hier machten sich vor
allem die durch die Materialknappheit
hervorgerufenen gestiegenen
Walzstahl- und Edelstahlpreise bemerkbar.
Dank einer fortlaufenden
„Netzwerkkonsolidierung“ wurde
Bilder: thyssenkrupp
zudem die Belegschaft um 5 % gegenüber
Vorjahr verkleinert und die
Produktivität (Lagerabsatz pro Mitarbeiter)
um 38 % deutlich gesteigert.
Automobilbranche bestellt
wieder mehr Stahl
Auch Steel Europe steigerte Auftragseingang
und Umsatz im Vergleich
zum pandemiebedingt schwachen
Vorjahr deutlich. Der Auftragseigang
erhöhte sich um 1,6 Mrd € auf
2,5 Mrd €, der Umsatz um 1 Mrd €
auf 2,4 Mrd €. Bei deutlich höheren
Erlösen zog die Geschäftsentwicklung
insbesondere seitens der Automobilund
Zulieferindustrie kräftig an, aber
auch die Bestellungen der Industriekunden
und im Bereich der Stahl Service
Center legten deutlich zu.
Der Geschäftsbereich Industrial
Components konnte Auftragseingang
und Umsatz
um jeweils 40% steigern.
Bei den Großwälzlagern
verzeichneten insbesondere
die Industrie-
Anwendungsbereiche
Zuwächse. Im Schmiedegeschäft
zeigte sich
nach dem pandemiebedingt
globalen Markteinbruch
im Vorjahr eine deutliche Erholung
in allen Regionen – sowohl bei
den Komponenten für Lkw und Pkw
als auch bei Fahrwerken für Baumaschinen.
Allerdings zeigte das Geschäft
mit Großwälzlagern wegen gestiegener
Materialkosten und
ungünstiger Absatzpreisentwicklung
ein leicht rückläufiges Ergebnis auf
weiterhin auf hohem Niveau.
Bei Automotive Technology stiegen
im 3. Quartal Auftragseingang
und Umsatz um 53 bzw. 50 % gegenüber
dem schwachen Vorjahr,
das zeitweise durch pandemiebedingte
Produktionsstillstände bei
Kunden belastet war.
Umbau auf Kurs
thyssenkrupp hatte Ende Juli den
Verkauf der Business Unit Mining
Technologies an das dänische Unternehmen
FLSmidth verkündet.
Darüber hinaus hat der Konzern
kürzlich die Veräußerung des Geschäftsbereichs
Infrastructure, der
im Tief- , Hafen- und Spezialtiefbau
sowie im Ingenieurbau aktiv ist, an
die FMC Beteiligungs KG gemeldet.
Zudem sei man für das Edelstahlwerk
im italienischen Terni (AST)
inklusive der dazugehörigen Vertriebsorganisation
in konstruktiven
Gesprächen mit mehreren Kaufinteressenten.
Prognose für 2020/2021
bestätigt
Auch für das Schlussquartal des laufenden
Geschäftsjahres geht thyssenkrupp
weiter von einer anhaltenden
wirtschaftlichen Erholung
und strukturellen Verbesserung der
Geschäfte aus. Die bereits in den
beiden Vorquartalen angehobene
Ergebnisprognose für 2020/2021
wird insgesamt bestätigt: Der Umsatz
wird im niedrigen zweistelligen
Prozentbereich wachsen, jedoch
noch unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie
bleiben (Vorjahr:
28,9 Mrd €). Für das bereinigte EBIT
rechnet thyssenkrupp mit einer signifikanten
Steigerung hin zu einem
positiven Ergebnis in Höhe eines
mittleren dreistelligen Millionen-€-
Betrages.
Trotz der deutlichen Verbesserungen
erwartet thyssenkrupp unter
dem Strich einen Jahresfehlbetrag
von bis zu einem mittleren dreistelligen
Millionen-€-Betrag (Vorjahr: -
5,5 Mrd €). Darin sind Aufwendungen
für Restrukturierungen in Höhe
eines mittleren dreistelligen Millionen-€-Betrags
berücksichtigt. 2
„Wir liegen mit
unserem Umbau von
thyssenkrupp voll im
Plan. Das Umfeld bleibt extrem
herausfordernd, aber
was wir selbst in der Hand
haben, das liefern wir.“
Martina Merz,
CEO thyssenkrupp AG
Stahlreport 9|21
17
Stahlproduktion
Bericht
Bild: Salzgitter AG
Die Tage der Vollinventur sind vorüber: die Stichprobeninventur mit Remira Statcontrol spart bei Salzgitter Flachstahl erheblich Zeit und ist kostengünstiger.
Stichprobeninventur in der Stahlproduktion
Salzgitter flachstahl reduziert Inventuraufwand
Über 4 Mio. t Rohstahl pro Jahr: Salzgitter Flachstahl erzeugt als größte Stahltochter in der Salzgitter-Gruppe in einem
integrierten Hüttenwerk Warmbreitband, Bandstahl, Bandblech, Kaltfeinblech und oberflächenveredelte Produkte. Bis
2012 führte das Unternehmen für ihre Erzeugnisse Vollinventuren durch – ein hoher Aufwand. 2012 ersetzte das
Unternehmen die Vollinventur durch das Stichprobeninventursystem Remira Statcontrol – mit großem Erfolg.
[ Kontakt]
Remira Group GmbH
Phoenixplatz 2
44263 Dortmund
+49 231 99782-0
www.remira.com
Salzgitter
Flachstahl GmbH
Eisenhüttenstraße 99
38239 Salzgitter
+49 5341 21-01
www.salzgitterflachstahl.de
Vor Einführung der Stichprobeninventur waren
jedes Jahr sieben Vollinventuren nötig, um die Erzeugnisse
von mehreren hunderttausend Tonnen mit einem größeren
dreistelligen Millionenbetrag und vielen zehntausend
Einzelstücken zu erfassen. Ingo Gunkel ist seit rund 30
Jahren bei Salzgitter Flachstahl im Controlling tätig und
war mitverantwortlich für die Umstellung auf das Hochrechenverfahren
der Stichprobeninventur-Software Remira
Statcontrol. „Die früheren Inventuren haben einen unglaublich
hohen Personal- und Zeitaufwand verursacht,
zudem waren Einschränkungen in der Produktion möglich.
Die gesamte Hardware und auch die Funkstrecken waren
völlig veraltet und hätten erneuert werden müssen. Unsere
damaligen Wirtschaftsprüfer von der PwC haben nach
einiger Zeit der Vorbereitung die Freigabe für Stichprobeninventuren
erteilt. Über die Kontakte der PwC sind
wir dann auf Remira Statcontrol gekommen“, erklärt
Gunkel.
Hohe Anforderungen durch konstanten Betrieb
Salzgitter Flachstahl setzt für die Herstellung hochwertiger
Stahlprodukte auf moderne Fertigungstechnologien zur
Stahlerzeugung und Weiterverarbeitung. Zum Herstellungsprogramm
gehören Zieh-, Tiefzieh- und Sondertiefziehstähle,
Bau- und Feinkornstähle sowie hoch- und
höchstfeste Stähle. Die wichtigsten Abnehmer der Flachprodukte
sind Fahrzeughersteller sowie deren Zulieferer,
Röhren-/Großröhrenhersteller, Kaltwalzer und die Bauindustrie.
Die Besonderheit im vollintegrierten Hüttenwerk ist der
durchlaufende Betrieb, wodurch im Grunde keine Unterbrechungen
für Zählungen möglich sind. „Beschaffungsseitig
haben wir einen hohen Bedarf an Rohstoffen, im
wesentlichen Kokereikohle, Erze, Hochofenkoks und
Schrott. Eine zusätzliche Herausforderung sind die stark
volatilen Beschaffungspreise. Absatzseitig haben wir
unsere Kunden just im time zu beliefern, es liegen bei
uns also immer große Mengen an Rohstoffen und Erzeugnissen
auf Lager“, beschreibt Ingo Gunkel die Gegebenheiten
im Unternehmen.
Einfach Anbindung an das SAP-System
Die Stichprobeninventur mit Remira Statcontrol nutzt gesetzlich
zulässige und testierte Verfahren der Statistik,
um Vollinventuren durch sicherere und zugleich kostengünstigere
Stichprobenverfahren zu senken. Statcontrol
wurde von Wirtschaftsprüfern in Deutschland, Österreich
und der Schweiz gesondert testiert und ist in diesen Ländern
als Alternative für Vollinventuren zugelassen. Voraussetzungen
für den Einsatz sind eine hohe Bestandsqualität
sowie eine zuverlässige Lagerbuchführung.
Statcontrol überzeugte die Verantwortlichen durch
eine einfache Handhabung und die Reduzierung des Zählaufwandes
bei den Erzeugnissen auf ein Minimum. Bereits
kurz nach der Einführung konnten dabei rund 450 Manntage
pro Jahr eingespart werden. Mit dem Hochrechenverfahren
der Software wurden die Stichprobeninventuren
von nun an nach Produktgruppen durchgeführt.
18 Stahlreport 9|21
Ingo Gunkel sieht in der Stichproben-Inventur zwei große
Vorteile: Die extreme Zeitersparnis sowie den wesentlich
niedrigeren Aufwand. Doch auch die Dokumentation und Aufbereitung
der Inventurdaten erfolgte von nun an viel detaillierter,
die aufzunehmenden Stücke werden unter anderem
fotografiert. „Den Wirtschaftsprüfern, die mittlerweile von
EY kommen, wird jedes einzelne Stück gezeigt. Es erfolgt
eine vollständige Überleitung von der SAP-Bilanz, Vorratskonten
des jeweiligen Produktes, zu den dazugehörigen Materialien
mit den Mengen und Einzelstücken, den SAP-Chargen.
Zukünftig entfallen eventuell sogar die Inaugenscheinnahme
vor Ort und das Fotografieren. Die meisten Lagerplätze sind
mittlerweile visualisiert und können über Lagerverwaltungssysteme
angeschaut werden“, erklärt Gunkel.
Aus sieben Vollinventuren pro Jahr wurden
vier Stichproben mit jeweils 30 Stücken.
Allein die Einsparung an Arbeitstagen beträgt mittlerweile
deutlich über 500 Manntage pro Jahr, zudem kann die neu
gewonnene Zeit für wichtige Prozesse innerhalb der Erzeugnisse
genutzt werden, z.B. für gezielte Auswertungen
in den Fachbereichen und die Reduzierung der Liegedauer
(Langlieger).
Hohe Bestandssicherheit
Die Bestandssicherheit bei Salzgitter Flachstahl im SAP/ERP
ist mittlerweile bei 100 %. Es darf keine Abweichungen oder
Differenzen geben, denn im Unternehmen sind keine Inventurdifferenzbuchungen
zulässig. Die Einzelstückverfolgung
erfolgt mithilfe von Materialverfolgungssystemen und Lagerverwaltungssystemen.
Die Kommunikation zum führenden
SAP/ERP erfolgt mit Schnittstellen in Echtzeit. „Als Unternehmen
der Stahlindustrie haben wir einen hohen jährlichen
Instandhaltungsaufwand. Hierzu gehört auch eine intensive
Lagerhaltung an Ersatzteilen und Spezial-Reserveteilen. In
der Vergangenheit haben wir im Drei-Jahres-Turnus Stichprobeninventuren
mit SAP/ERP Standard durchgeführt. Seit
2016 haben wir für diese Lager auch die Freigabe unserer
Wirtschaftsprüfer für Stichproben mit Statcontrol. Auch hier
beträgt die Zeitersparnis mindestens 300 Manntage“, sagt
Gunkel, der mit der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit
mit Remira Statcontrol sehr zufrieden ist. Durch kontinuierliche
Weiterentwicklung der Inventur in Organisation
und Technik werde Salzgitter Flachstahl in Zukunft sicher
noch weitere Einsparungen verbuchen können. 2
INFO
Über Remira
REMIRA ist ein Anbieter von Supply Chain-Lösungen für
Handels- und Industrieunternehmen aller Branchen in
Europa. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht,
mit KI-gestützten und Cloud-ready-Tools den technologischen
Fortschritt in der Lieferkette zu fördern. Derzeit
betreut Remira mit mehr als 125 Mitarbeitern über 500
Kunden weltweit. Hauptsitz des Unternehmens ist Dortmund,
darüber hinaus gibt es Standorte in Augsburg, Hamburg,
Regensburg, Florenz (Italien) und Noordwijk (Niederlande).
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Stahlreport 9|21
19
Stahlproduktion
Bericht
Studie zu grünem Stahl
Eisenschwamm von der küste am besten
Die klimaneutrale Stahlproduktion ist eine zentrale Herausforderung für die Stahlindustrie. Auch der weltweit
größte Stahlhersteller ArcelorMittal treibt die Transformation für grünen Stahl voran und hat mit Förderung des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eine Studie in Auftrag gegeben, um zu
untersuchen, unter welchen technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grüner Stahl in Zukunft
hergestellt werden kann. Nun liegen die Ergebnisse vor.
[ Kontakt]
ArcelorMittal Germany
Holding GmbH
Dradenaustr. 33
21129 Hamburg
http://germany.
arcelormittal.com
Die Professoren Marc Hölling
und Hans Schäfers (Competence
Center für Erneuerbare Energien
und EnergieEffizienz) der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften
(HAW) Hamburg haben in der
Studie „Windstahl aus Norddeutschland“
analysiert, wie CO 2 -neutraler
Stahl im Elektrolichtbogenofen effizient
und zukunftsfähig mit Eisenschwamm
(Direct Reduced Iron, kurz
DRI) auf Wasserstoffbasis produziert
werden kann.
Studie vergleicht
mehrere Konzepte
Die Forscher der HAW haben dazu
unterschiedliche Konzepte zur CO 2 -
freien Stahlherstellung untersucht,
jeweils mit einer jährlichen Produktionsmenge
von 1 Mio. t Walzstahl,
um eine einfache Skalierung zu ermöglichen.
Ein Vergleich zeigt dabei die
meisten Vorteile für eine flexible,
wasserstoffbasierte DRI-Produktion
in Küstennähe und Transport zu
einem bestehenden Stahlwerksstandort
im Inland. Durch die Produktion
von CO 2 -freiem DRI wird
demnach eine deutliche Reduktion
der CO 2 -Emissionen ermöglicht. Im
Folgeschritt zur klimaneutralen Produktion
wäre dann die Umstellung
auf Grünstrom (inklusive Energiespeicher)
möglich, so dass der gesamte
Prozess CO 2 -frei wird. Durch
die energieintensive Direktreduktion
in Küstennähe können somit die
Kosten für Netzausbau und Speicher
moderat gehalten werden.
„Die meisten Vorteile bietet die
Produktion von Eisenschwamm in
Küstennähe mit Transport zu Stahlwerken
im Inland. Die zugehörigen
CO 2 -Vermeidungskosten liegen in
der Größenordnung von 200 €/t CO 2
in Bezug auf ein integriertes Hochofenwerk.
Diese Kosten liegen allerdings
deutlich über den Gewinnspannen
der Stahlindustrie, so dass
geeignete Förder- und Steuerungsinstrumente
seitens der Politik entwickelt
werden müssen, um die Dekarbonisierung
der Stahlindustrie
zu ermöglichen“, folgern Hölling und
Schäfers.
„Die Studienergebnisse sind für
die Transformation zu klimaneutralem
Stahl in unseren Werken von
hoher Bedeutung und fließen in unsere
Strategie mit ein. Damit ein
Markt für grünen Stahl entstehen
kann, benötigen wir nicht nur öffentliche
Förderung beim Bau neuer
Anlagen, sondern in der Anfangsphase
auch beim Betrieb“, kommentierte
Lutz Bandusch, Vice President
ArcelorMittal Europe – Long Products.
2
Die Studie ist als kostenloser
Download unter folgendem Link
erhältlich: bit.ly/wisanoStudie
20 Stahlreport 9|21
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Stahlproduktion
Bericht/Nachrichten
Swiss Steel Group
Qualitäts- und Edelbaustähle
in Q3 am stärksten
Stahl-Holding-Saar übernimmt Ascoval und Hayange
Grüner Stahl im fokus
Die SHS – Stahl-Holding-Saar hat bestätigt, dass die Übernahme
der Gesellschaften Liberty Ascoval und Liberty Rail Hayange von
den offiziellen Stellen in Frankreich genehmigt wurde. Mit der
Übernahme könne nun ein soziales und industrielles
Zukunftskonzept für die französischen Regionen Nord und Moselle
umgesetzt werden. SHS stellt dabei die Produktion von
europäischem grünen Stahl mit hoher Qualität in den Fokus.
Die Swiss Steel Group hat im zweiten
Quartal 2021 rund 518.000 t Stahlerzeugnisse
abgesetzt und den Vorjahreswert
damit um über 70 % gesteigert. Die
gesteigerten Absatzmengen und die positive
Erlösentwicklung führten zu einem
Umsatz von 839,1 Mio. €, was einem Anstieg
von 78,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal
entspricht (Q2 2020: 469,9
Mio. €). Der Umsatzanstieg sei über alle
Produktgruppen hinweg zu beobachten gewesen,
wobei dieser in der Produktgruppe
Qualitäts- & Edelbaustahl am stärksten
ausfiel, so der Konzern.
Regional betrachtet konnte der Umsatz in
allen Absatzmärkten gesteigert werden.
Insbesondere im grössten Absatzmarkt
Europa, welcher im Vorjahresquartal besonders
stark von den Maßnahmen zur
Eindämmung der COVID-19-Pandemie betroffen
war, konnte der Umsatz um 87,2 %
gesteigert werden.
Die SHS-Gruppe ist seit dem
17. Jahrhundert mit Frankreich verbunden
und unter anderem führend
in der Herstellung von Stäben und
Draht aus Stahl von hoher Qualität
in Spitzentechnologie. „Wir sind
stolz, dass unser industrielles Konzept
für die Übernahme von Ascoval
und Hayange genehmigt ist und wir
nun mit der Umsetzung starten können.
Die Integration der beiden
Werke in Frankreich gliedert sich
im Hinblick auf Wachstum und Diversifikation
nahtlos in unsere Strategie
ein. Beide Werke haben ein Alleinstellungsmerkmal
innerhalb der
SHS-Gruppe und ermöglichen uns
die Entwicklung neuer Geschäftsfelder
und die Stärkung unserer
Wettbewerbsfähigkeit ganz im Sinne
unseres laufenden Transformationsprozesses“,
erklärte Dr. Karl-Ulrich
Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung
von SHS.
Schlüssiges Marktkonzept
Das gemeinsame Konzept von SHS,
Ascoval und Hayange beruhe auf
drei Säulen: Ascoval werde Drehund
Angelpunkt für die Produktion
von grünem Stahl im Elektro-Lichtbogenofen,
Hayange zur Schlüsselanlage
für Schienenprodukte, um
die europäische Strategie der ökologischen
Mobilitätswende voranzutreiben.
Ascoval und Hayange ihrerseits
erhielten Zugang zu neuen
Geschäftsfeldern, wie dem Automobilsektor,
und mit dem weltweiten
Vertriebsnetz der SHS-Gruppe zu
neuen geographischen Märkten.
„Die Allianz von Ascoval, Hayange
und Saarstahl innerhalb der
SHS-Gruppe eröffnet neue zukunftsweisende
Perspektiven durch die
gute Ergänzung des jeweiligen
Knowhows, der Produktions- und
Innovationskapazitäten sowie der
kaufmännischen Ausrichtung von
jedem Partner. Wir wollen eine rasche
und erfolgreiche Integration
der neuen Werke innerhalb der SHS-
Gruppe erreichen – ganz im Sinne
unserer Strategie“. 2
www.saarstahl.com
www.stahl-holding-saar.de
Der Schweizer Stahlproduzent hat damit in
Q2 2021 ein bereinigtes EBITDA von
65,4 Mio. € erreicht – ebenfalls ein signifikantes
Plus gegenüber dem Vorjahreswert
von -45,8 Mio. €. Noch deutlicher gestiegen
ist der Auftragsbestand im zweiten
Quartal: Mit 650.000 t lag dieser um ganze
113,8 % über dem Q2-Wert von 2020. Für
das Gesamtjahr 2021 erwartet die Swiss
Steel Group ein bereinigtes EBITDA zwischen
150 bis 180 Mio. €.
„Einhergehend mit der Umsetzung unseres
Transformationsprogramms, bei der wir
gute Fortschritte machen und der Markterholung
nach COVID-19, welche sich im
zweiten Quartal 2021 fortsetzte, hat sich
unsere finanzielle Leistung markant verbessert.
Unser Ausblick für das Jahr 2021
bestätigt einen anhaltenden Trend der Erholung
nach COVID-19 in unseren Hauptabnehmerbranchen
Automobil, Maschinenund
Anlagenbau sowie Energie“, kommentierte
CEO Frank Koch. Das gesamtwirtschaftliche
Umfeld sei jedoch nach wie vor
fragil.
www.swiss-steel.com
22 Stahlreport 9|21
co 2 -arme Stahlgüten für mercedes-Benz
Salzgitter AG liefert ersten grünen Flachstahl
Die Salzgitter AG-Konzerntochter
Salzgitter Flachstahl GmbH liefert grüne
Flachstahlprodukte mit einem um mehr als
66 % verringerten CO 2 -Fußabdruck bereits
ab 2021 an vier deutsche Werke der Mercedes-Benz
AG. Die CO 2 -armen Stahlgüten
werden im Elektrostahlwerk Peine in Kombination
mit den Walzwerken und Verzinkungsanlagen
in Salzgitter hergestellt. Sie
stießen auf großes Interesse von Kunden
aus verschiedenen Branchen, so der Konzern.
Die Mercedes-Benz AG ist der erste Automobilhersteller,
den die Salzgitter Flachstahl
GmbH mit CO 2 -reduziertem Stahl als
Kaltfeinblech und feuerverzinktes Feinblech
für die Serienproduktion beliefert. Daraus
entstehen unter anderem Struktur- und Karosserieteile
für verschiedene Pkw-Modelle.
Für eine Vielzahl von Kunden sei es wichtig,
schon jetzt ein physisch-reales und nicht
nur über mehr oder weniger theoretische
Bilanzbetrachtungen CO 2 -reduziertes Erzeugnis
zu erhalten. „Die Erweiterung unseres
Produktportfolios um grünen Flachstahl
über die neue CO 2 -arme Produktionsroute
ist ein wichtiger Baustein unserer Dekarbonisierungsstrategie,
den wir schon heute
umsetzen. Auf diese Weise werden wir im
Zielbild eine CO 2 -Verminderung um etwa
Bild: Salzgitter AG
Bereits ab diesem Jahr wird Stahlhersteller Salzgitter
grünen Flachstahl an Mercedes-Benz liefern.
95 % erzielen und damit rund 1 % der heutigen
deutschen Emissionen vermeiden können“,
sagte Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender
der Salzgitter AG.
Als erster europäischer Stahlhersteller hat
die Salzgitter AG Konformitätsaussagen
nach dem VERIsteel-Verfahren des TÜV
SÜD für ihre neuen grünen Stahlprodukte
erhalten. Das Verfahren ermöglicht den
Nachweis der produktspezifischen CO 2 -
Emissionen bei der Stahlproduktion. Die
Konformitätsaussagen bestätigen, dass
beim Wechsel der Produktionsroute von
der konventionellen Hochofenroute auf die
Elektrostahlroute abhängig vom ausgelieferten
Endprodukt CO 2 -Einsparungen zwischen
66 % und 75 % erreicht werden.
Weitere Informationen
www.salzgitter-ag.com
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Betonrohrbewehrungen
Salzgitter-konzern
Starkes Ergebnis im zweiten Quartal
Mattenschweißmaschinen
für Betonfertigteile, Box Culverts
und kundenspezifische Matten
Der Salzgitter-Konzern erwirtschaftete
im ersten Halbjahr 2021 den höchsten
Vorsteuergewinn seit den Ausnahmegeschäftsjahren
2007 und 2008. Wesentliche
Treiber dieses Resultates waren die über die
gesamten ersten sechs Monate dynamisch
anziehenden Walzstahlerlöse in Verbindung
mit der anhaltenden Marktbelebung, die
sich insbesondere auf die Ergebnisentwicklung
der Geschäftsbereiche Flachstahl und
Handel positiv auswirkte, teilte der Konzern
mit.
Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns
stieg in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2021 auf rund 4,4 Mrd. €. Er
lag damit signifikant über dem Vergleichswert
der von der Corona-Pandemie geprägten
Vorjahresperiode (H1 2020: rund
3,6 Mrd. €). Der Gewinn vor Steuern lag bei
305,7 Mio. € (H1 2020: – 127,8 Mio. €)
Für das gesamte Geschäftsjahr 2021 rechnet
die Salzgitter AG mit einem Umsatz von
mehr als 9 Mrd. € sowie einem Vorsteuergewinn
zwischen 400 Mio. € und 600 Mio. €.
„Der Salzgitter-Konzern verzeichnete das
beste Halbjahresergebnis seit mehr als zehn
Jahren. Dieses erfreuliche Resultat ist nicht
nur eine Bestätigung unserer Leistungsfähigkeit;
es gibt uns auch für die anstehenden
Aufgaben Rückenwind“, kommentierte der
seit 1. Juli 2021 amtierende Vorstandsvorsitzende
Gunnar Groebler.
Stahlreport 9|21
23
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Stahlproduktion
Bericht/Nachrichten
Bild: Wuppermann
Die neue ASC-Besäumschere am ungarischen Wuppermann-Standort dient zum Besäumen von gebeizten sowie verzinkten Stahlbändern mit
Zink- oder Zinkmagnesium-Beschichtung.
Wuppermann AG verbessert Produktqualität
neue Besäumschere am ungarischen Standort
Die Wuppermann Hungary Kft. hat eine neue Besäumschere im Auslaufbereich der kombinierten Beiz- und
Feuerverzinkungsanlage in Betrieb genommen. Damit verbessert das Werk für Flachprodukte im ungarischen Hafen
Györ-Gönyü das gesamte Qualitätsniveau seiner Produkte in Bezug auf Ebenheit und Planheit.
[ Kontakt]
Wuppermann AG
51381 Leverkusen
+49 2171 5000800
www.wuppermann.com
Bei der neuen Anlage handelt
es sich um eine ASC-Doppelkopf-Besäumschere.
ASC steht dabei für Automatic
Scrap Chopper (automatischer
Schrottzerkleinerer). Das mit
ihr gefertigte Stahlband kann nun
in weiteren Bereichen mit besonders
hohen Anforderungen an die Planheit
des Materials eingesetzt werden, zum
Beispiel von Stahl-Service-Centern
zur Produktion von Tafeln mit Laserschneidqualität
oder im Schaltschrankbau.
Die ASC-Besäumschere dient
zum Besäumen von gebeizten sowie
verzinkten Stahlbändern mit Zinkoder
Zinkmagnesium-Beschichtung.
Das Produktionsspektrum liegt bei
Bandbreiten besäumt von 700 bis
1.600 mm und Banddicken zwischen
1,00 und 6,00 mm.
Zwei Schneidkanten für
doppelte Leistung
Die neue Besäumanlage wurde für
den Betrieb in einer kontinuierlich
arbeitenden Bandanlage entwickelt
und zeichnet sich durch eine sehr
präzise Arbeitsweise bei gleichzeitig
zuverlässigem und kostengünstigem
Betrieb aus. Mit dem Twinblade-Messerkopfsystem
der SMS group kann
Wuppermann den zum Messernachschliff
benötigten Bearbeitungsaufwand
deutlich reduzieren und gleichzeitig
Material einsparen: Im
Vergleich zum konventionellen System
ist das Twinblade-Messersystem
mit zwei Schneidkanten – statt bisher
einer – doppelt so leistungsfähig. Ist
eine Kante verschlissen, kann das
Messer dennoch weiterverwendet
werden. Es wird nach Lösen des Messerklemmstücks
einfach umgedreht.
Bis dahin schützt das Klemmstück
die zweite, noch unverbrauchte
Schneidkante. Anschließend kann die
zweite Schneidkante weiterarbeiten.
Gute Erfahrungen mit der ASC-
Doppelkopf-Besäumschere hatte die
Wuppermann-Gruppe zuvor bereits
mit Wuppermann Staal Nederland
B. V. im niederländischen Moerdijk
gesammelt. 2
24 Stahlreport 9|21
feralpi nimmt neue Listenmattenschweißmaschine in Betrieb
Neue Hochleistungsmaschine im Riesaer Stahlwerk
Sie ist 90 m lang, produziert mit hoher Geschwindigkeit
und ist dabei dank ausgefeilter Sensortechnik absolut genau –
die neue Listenmattenschweißmaschine VersaLine 3500 von Feralpi
Stahl sorgt für eine durchgängige Produktion verschiedener
Betonstahlmattentypen ohne Umrüstzeiten bei gleichzeitiger
Echtzeitkontrolle und Korrektur der Drahtqualität. „Mitte Juni hat
uns die italienische Herstellerfirma Schnell die Maschine übergeben.
Aktuell dauert die Schulung unseres Personals noch an“,
sagt Bernd Kalies, Betriebsdirektor des Drahtwerks.
Noch läuft die neue Anlage daher in nur einer Schicht, in den
nächsten Wochen soll aber schrittweise auf Drei-Schicht-Betrieb
umgestellt werden. Bei der Konzeption der Anlage habe man mit
Hersteller Schnell eng zusammengearbeitet. Fünf Jahre lang
seien Ideen ausgetauscht worden, zwei Jahre habe man gemeinsam
intensiv an der hochkomplexen Anlage geplant. „Es war
eine große Herausforderung, alle Ideen, technischen Weiterentwicklungen
und die Platzverhältnisse für den Standort der Maschine
in einem Konzept zu finalisieren“, so Bernd Kalies. „Möglich
gemacht hat dies unsere sehr gute
Zusammenarbeit.“
www.feralpigroup.com
Bild: Feralpi
Simone Rupoli vom Unternehmen Schnell spa (li.) übergibt die neue Maschine
an Bernd Kalies, den Betriebsdirektor Drahtwerk bei Feralpi Stahl.
Rohstahlproduktion
weltweit
Die weltweite Rohstahlproduktion der 64
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)
angeschlossen sind, belief sich im Juli
2021 auf 161,7 Mio. t, was einem Anstieg
von 3,3 % gegenüber Juli 2020 entspricht.
Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten,
die die COVID-19-Pandemie mit sich bringt,
sind viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,
die mit der Produktionsaktualisierung
des nächsten Monats revidiert werden
können.
Rohstahlproduktion
in Deutschland
Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland
befindet sich weiterhin im Aufwärtstrend. Im
Juli 2021 lag das Volumen bei rund 3,0
Mio. t. Dies entspricht einer Steigerung von
25 % zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Im Verlauf der ersten sieben Monate hat die
Rohstahlerzeugung um 19 % zugelegt.
Mit – hochgerechnet auf das Gesamtjahr –
40,5 Mio. t im bisherigen Jahresverlauf liegt
die Produktion allerdings noch unterhalb des
Vorkrisenlevels von 2018 (42,4 Mio. t).
Rohstahlproduktion weltweit Juli 2021
China 86,8 Mio.t -8,4 %
Japan 8,0 Mio.t 32,5 %
Südkorea 6,1 Mio.t 10,8 %
Deutschland 3,0 Mio.t 24,7 %
EU 13,0 Mio.t 30,3 %
USA 7,5 Mio.t 37,9 %
GUS 9,2 Mio.t 11,2 %
Russland 6,7 Mio.t 13,4 %
Türkei 3,2 Mio.t 2,5 %
Juli 2021 in Tonnen Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent
Rohstahlproduktion in Deutschland Juli 2021
Rohstahl gesamt 3.021 24,7%
Oxygenstahl 2.112 26,8%
Elektrostahl 909 19,9%
Roheisen 1.930 25,0%
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.812 23,8%
Juni 2021 in Tonnen
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent
Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl Quelle: worldsteel
Stahlreport 9|21
25
Stahlverarbeitung
Bericht
Gehäuselager von NSK
Stahlwerk spart pro
Jahr rund 292.000 €
In der Stahlproduktion sind Wälzlager hohen
Belastungen ausgesetzt. Je nach Einsatzbereich
beeinträchtigen extreme Temperaturen,
Verunreinigungen, Feuchtigkeit, Stöße, Vibrationen
und hohe Radial- bzw. Axialkräfte ihre Lebensdauer.
Unter diesen Bedingungen müssen sich die NSK-
Gehäuselager bewähren. Ein Beispiel zeigt, wie:
Durch den Einsatz dieser Lager konnte ein Stahlwerk
pro Jahr rund 292.000 € an Wartungs- und
Ausfallkosten sparen, so das Unternehmen.
Bilder: NSK
In dem Stahlwerk seien pro
Jahr bis zu drei Lagerausfälle an einer
Zellenradschleuse aufgetreten, die
für die Zudosierung von Kohle bei
der Erzaufbereitung genutzt wird.
Neben den Kosten für die Ersatzlager
fielen dabei jedes Mal auch Kosten
für Produktionsausfälle, Stillstandszeiten
und Schäden an angrenzenden
Komponenten an, die sich auf knapp
293.000 € pro Jahr summierten.
In dieser Situation wandten sich
die Verantwortlichen an NSK und
baten um eine Analyse. NSK-Experten
überprüften vor Ort den Lagerzustand
sowie die Umgebungsbedingungen
und kamen zu dem
Ergebnis, dass sich die eingesetzten
Lager nicht für die hohen Prozesstemperaturen
eignen. Außerdem
waren die Schmiermittelmengen und
–fristen der Lager falsch gewählt.
NSK empfahl daraufhin den Austausch
der vorhandenen Lager gegen
einen kundenspezifischen RHP Self-
Lube® HLT-Lagereinsatz in einem
Self-Lube® FC-Gehäuse aus Gusseisen.
Für die Montage der Lager
wurden eine maßgeschneiderte
Adapterplatte und ein wärmeisolierendes
Distanzstück empfohlen.
Zellenradschleuse
für die
Zudosierung von
Kohle bei der Erzaufbereitung
im
Stahlwerk
Hochwertige Stahlgüten
verwendet
Die RHP Self-Lube-Einheiten bestehen
aus dem Lagereinsatz und dem
Gehäuse. Beim Lager handelt es sich
um ein abgedichtetes einreihiges
Kugellager mit sphärischem Außendurchmesser
und verbreitertem Innenring.
Zu den weiteren Eigenschaften
der Self-Lube-Lagereinheiten gehören
die Verwendung von gehärtetem,
hochwertigem Stahl für Innenund
Außenring, eine optimierte Innengeometrie,
ein zweiteiliger, genieteter
Käfig aus hochfestem Stahlblech,
ein Hochleistungsfett und
langlebige Silikondichtungen. Bei
den Self-Lube HLT-Einsätzen kommt
die Eignung für Betriebstemperaturen
bis 180°C hinzu.
Für die Zellenradschleusenlager
im Stahlwerk empfahl das Expertenteam
der NSK-Ingenieure auch
Änderungen bei den Schmiermengen
und -intervallen. Beim Einbau
führten die Ingenieure zunächst
einen Test durch und überwachten
dann den Einbau und die Umsetzung
der gegebenen Empfehlungen.
Nach mehr als zwölf Monaten
war noch kein Lager ausgefallen.
Das führte aus Anwendersicht zu
einer jährlichen Kosteneinsparung
von insgesamt 292.136 €. Den größten
Anteil macht der Wegfall der
Stillstandszeiten aus. Aber auch der
verringerte Wartungsaufwand reduzierte
die Kosten sowie der Wegfall
der Druckluftkühlung, um eine Überhitzung
der vorher eingesetzten
Lager zu kontrollieren. Dabei war
die Investition für die Lageroptimierung
überschaubar: Die Kosten der
Wälzlager, die nun turnusmäßig im
Rahmen des Wartungsplans einmal
pro Jahr ausgetauscht werden, betragen
gerade einmal 119 €. 2
Weitere Informationen
www.nskeurope.com
26 Stahlreport 9|21
Anarbeitung
und Logistik
Bericht
(v.l.n.r.) Paul Niederstein,
Geschäftsführender
Gesellschafter
TCC,
Teodoro Calzone,
Geschäftsführer
Coatinc Siegen, Prof.
Dr. Andreas Pinkwart,
Sebastian Schiweck,
Geschäftsführer
Industrieverband
Feuerververzinken
Bild: Coatinc/Alexander Kiß, Harlekin Graphics
Industriepolitik und Nachhaltigkeit in Einklang bringen
the coatinc company fordert Kurswechsel
NRW-Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart besuchte am 20. August 2021
The Coatinc Company am Standort Siegen/Kreuztal und besichtigte vor Ort die beiden Feuerverzinkungsanlagen
(Normal- und Hochtemperaturverzinkung), in denen Stahlteile nachhaltig vor
Korrosion geschützt werden. Dabei wurde auch über Klima- und Energiepolitik diskutiert.
Der geschäftsführende Gesellschafter
der Gruppe, Paul Niederstein,
vertrat die Ansicht, dass Energiekosten
und die CO 2 -Bepreisung
mit Augenmaß und europäisch betrachtet
werden müssen und nicht
zu Wettbewerbsverzerrungen führen
dürfen. „Es kann nicht sein, dass die
deutschen Feuerverzinker zu den
wenigen Industrien zählen, die mit
zusätzlichen Kosten belastet werden.
Wir brauchen bezahlbare Energiekosten
und eine harmonisierte Vorgehensweise
in der EU. Sonst haben
wir kein Level-Playing-Field und
Wettbewerbsnachteile, trotz guter
Eigenschaften beim Klimaschutz.
Vor allen Dingen brauchen wir Planungssicherheit“,
so Niederstein.
Minister Pinkwart sagte: „Ökonomische
und ökologische Interessen
müssen gegeneinander abgewogen
werden. Daher spreche ich
mich für ein europäisches, am besten
sogar über Europa hinausgehen-
des marktbasiertes Emissionshandelssystem
aus. Solange wir kein
europäisches System der CO 2 -Bepreisung
haben, muss es für die Feuerverzinker
eine faire Entlastung
im Brennstoffemissionshandelsgesetz
geben.“
Feuerverzinkter Stahl
beliebig recyclebar
Nach Ansicht von Paul Niederstein
schließen sich Nachhaltigkeit und
industrielle Produktion in Form des
Feuerverzinkens nicht aus. Im Gegenteil,
sie ergänzten sich gegenseitig.
„Feuerverzinken hilft aktiv beim
Klimaschutz. Es schützt Stahl für 50
bis 100 Jahre vor Korrosion. Feuerverzinkter
Stahl ist wiederverwendbar
und ohne Qualitätsverlust beliebig
oft recycelbar. Im Vergleich mit
anderen Werkstoffen wie z. B. Beton
oder Farbe ist feuerverzinkter Stahl
besonders nachhaltig“, so Paul Niederstein,
der auch Vorstandsmitglied
des Industrieverbandes Feuerverzinken
(IVF) ist.
Überdies regte der Industrieverband
Feuerverzinken an, die Berechnungsgrundlagen
für den CO 2 -Fußabdruck
an den Lebenszyklus
anzupassen. „Unsere Industrie benötigt
am Anfang des Lebenszyklus
einen bestimmten Bedarf an Energie
und Rohstoffen – und wir haben
keine Alternativen zur Nutzung der
zur Verfügung stehenden Energieträger.
Wenn wir uns den Kreislauf
und die Lebensdauer von feuerverzinktem
Stahl anschauen und mit
anderen Werkstoffen vergleichen,
ist der CO 2 -Fußabdruck über den gesamten
Lebenszyklus besser. Diese
langfristige Betrachtung ist viel nachhaltiger
und sollte seitens der Politik
den Berechnungsstandard darstellen.
Wir fordern von der Politik eine
klare industriefreundliche Position,“
so Sebastian Schiweck, Hauptgeschäftsführer
des IVF. 2
[ Kontakt]
The Coatinc Company
Holding GmbH
Steinstraße 5
57072 Siegen
+49 271 43478
www.coatinc.com
Stahlreport 9|21
27
Anarbeitung
und Logistik
Bericht
Überzeugt von der hohen Qualität und dem flexiblen Biegesystem, entschied sich BBC für die Mattenschweißanlage von Progress.
Hollands Biegerei-Vorreiter BBC setzt auf Progress
Automatisierung ist entscheidend
[Kontakt]
Das Unternehmen Betonijzerbuigcentrale (BBC), das sich seit mehreren Generationen in Familienbesitz
befindet, ist seit den Anfängen im Jahr 1953 ein Pionier in den Niederlanden, insbesondere in Bezug auf
Vorfertigung, Innovation und Automatisierung. Um die Produktion und den modernen Maschinenpark mit
größtmöglicher Flexibilität in Sachen Mattenbiegen und Korbfertigung auszustatten, entschied sich BBC
nun für die Investition in eine M-System-Mattenschweißanlage von progress Maschinen & Automation.
Betonijzer Buigcentrale
Buitenweistraat 2
3372 BC Hardinxveld-
Giessendam
+ 31 184 620300
info@b-b-c.nl
www.b-b-c.nl
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Automation AG
Julius-Durst-Straße 100
39042 Brixen, Italien
+39 0472 979100
info@progress-m.com
www.progress-m.com
Besonderes Augenmerk wur -
de darauf gelegt, eine Vielzahl von
Formen einfach und schnell biegen
und schweißen zu können. Das
überzeugendste Argument, sich
für Progress zu entscheiden, war
laut Geschäfts führer Mees van
Wijngaarden, dass das Unternehmen
in Sachen Automatisierung,
insbesondere beim Biegen, allen
anderen einen Schritt voraus ist.
BBC war das erste Unternehmen
in den Niederlanden, das Bewehrungsstahl
in einer Fabrik verarbeitete
und das fertige Produkt an die
Baustellen lieferte. Um die Automatisierung
in seinem Werk weiter voranzutreiben,
war BBC im Jahr 2017
nach eigener Aussage erneut das
erste Unternehmen in Holland, das
eine Richt- und Biegemaschine für
die gleichzeitige Produktion auf zwei
Linien nutzte. Das Richten von Stäben
sowie das automatisierte Biegen
übernimmt die TWIN MSR, ebenfalls
eine Anlage von progress Maschinen
& Automation. Mit dieser anhaltenden
Leidenschaft für Innovation und
Automatisierung hat BBC nun das
hochmoderne Werk mit einer weiteren
Hightech-Maschine, der M-
System- Mattenschweißanlage, ausgestattet.
Die neue Anlage gibt BBC
die Freiheit, in verschiedenen Größen
und Formen zu produzieren und
hält damit die Produktion äußerst
flexibel – eine der wichtigsten Anforderungen
an die neue Anlage.
Nahezu jede Form möglich
Mit der neuen Mattenschweißanlage
ist es möglich, die Durchmesser
28 Stahlreport 9|21
Automatisches Etikettieren an vorher definierter Postition.
schnell zwischen 8, 10, 12 und
16 mm zu wechseln. Direkt vom Coil
verarbeitet, werden die geschnittenen
Stäbe anschließend vollautomatisch
zum Schweißportal transportiert.
Die maximale Länge der
Längsstäbe in dieser Anlage beträgt
10 m und jene der Querstäbe 4 m.
Mit Hilfe des rasterfreien Schweißens
und des automatischen Etikettierens
ist die vollautomatische Anlage
in der Lage, alle gewünschten
Matten- und Korbformen millimetergenau
zu produzieren. Die Möglichkeiten
mit dem innovativen Biegesystem
seien nahezu unbegrenzt,
so das Unternehmen. Der Schweißprozess
wird computergesteuert
durch den Portalschweißroboter
durchgeführt, was nicht nur eine
präzise Produktion, sondern auch
einen effizienten Energieverbrauch
garantiere.
Derzeit arbeitet die Anlage im
1,5-Schicht-Betrieb zwischen zehn
und zwölf Stunden pro Tag. Aufgrund
der Flexibilität und der vielen
verschiedenen Formen produziert
sie maßgeschneiderte Bewehrung
für überwiegend individuelle Projekte.
Sie läuft also nicht rund um
die Uhr, sondern wird je nach Bedarf
eingesetzt.
Bereits im ersten Jahr wurde die
Anlage ausreichend getestet, da sie
für ein sehr großes Projekt, die Eisenbahn
in Rotterdam, produzieren
musste. Für dieses Projekt produzierte
die M-System einige 100 t, die
kurz nach der Installation ausgeliefert
werden mussten. So konnten
alle „Kinderkrankheiten“ gleich zu
Beginn in der Testphase behoben
werden. Die Anlage arbeite jetzt reibungslos.
(Fast) jeder Kundenwunsch
erfüllbar
„Das Produkt wird automatisch hergestellt
und die Qualität ist gleichbleibend
gut. Sobald wir die Zeichnung
erhalten haben zeigen wir dem
Kunden, welche Möglichkeiten es
gibt, das Ergebnis zu optimieren.
Manchmal kommt er
vielleicht auf eine andere
Idee, weil er nur
das bestellt, was die
Baufirma sagt, aber
nicht alle Möglichkeiten
kennt“, sagt Mees
van Wijngaarden, BBC
Geschäftsführer und ergänzt:
„Wenn wir also die
Abstände etwas anders machen,
einen längeren Winkel oder
den Stahldraht an vielen verschiedenen
Positionen anbringen, können
wir die M-System einsetzen und dem
Kunden einen niedrigeren Preis, eine
bessere Lieferzeit oder gleich beides
bieten.“
Die Flexibilität werde maximal
genutzt, da der Lieferumfang variiert
– alles von 300 kg für Privatkunden q
Mees van
Wijn gaarden,
Geschäftsführer
von BBC
Stahlreport 9|21
29
Anarbeitung
und Logistik
Bericht/Nachrichten
Rasterfreies Schweißen in
Längs- und Querrichtung
(Fast) unbegrenzte Anzahl an 2D- und
3D-Formmöglichkeiten mit dem Balkenbiegesystem
q bis zu 250 t Spezialbewehrung für
große Bauunternehmen. BBC kann
fast jeden Wunsch erfüllen: flache
Matten, gebogene Matten, L-Form,
U-Form und das mit sehr wenig Zeitverlust
zwischen den verschiedenen
Formen. Dank der größtmöglichen Flexibilität
erfolgt die Lieferung an Baustellen,
Privatpersonen, Betonfertigteilwerke
und weitere Interessenten.
Automatisierung ist
entscheidend
„Die Automatisierung war der entscheidende
Grund, sich für Progress
zu entscheiden“, bestätigt Mees van
Wijngaarden. „Ich denke, Progress
ist allen anderen voraus, besonders
beim Biegen. Die Mattenherstellung
hat sich zum Beispiel in den letzten
Jahren nicht stark verändert. Alle
Techniken sind seit Jahrzehnten vorhanden,
aber das automatische und
genaue Biegen ist das Kriterium,
warum wir die Maschine gekauft
haben. Nicht, um flache Matten herzustellen,
sondern um sie zu bearbeiten
und unserem fertigen Produkt
mehr Wert zu verleihen.“
Der hochentwickelte Maschinenpark
braucht natürlich qualifiziertes
Personal und van Wijngaarden hatte
mit seinen Mitarbeitern dabei viel
Glück, wie er erzählt. Wichtig sei die
frühe Einbindung des Maschinenführers
gewesen. Vom Tag der Lieferung
an, war der Maschinenbediener bei
jedem Schritt der Montage dabei, was
für das Verständnis der Maschine ein
enormer Vorteil gewesen sei. Nebenbei
entwickelt der Mitarbeiter eine enge
Bindung zur Maschine. Dies resultiere
in weniger Bedienschwierigkeiten und
einer problemfreieren Produktion. Sollten
trotz allem Schwierigkeiten auftreten,
kann der Bediener diese nun
besser und gezielter beim Kundenservice
platzieren und somit für eine
schnellere Lösung sorgen. Van
Wijngaarden zeigt sich erfreut über
die hervorragende Kooperation mit
Progress als Maschinenlieferanten
und zeigt sich offen für weitere Erfahrungen
dieser Art. 2
Jede Bestellung wird bei BBC mithilfe der vollautomatischen
Mattenschweißanlage sorgfältig und qualitativ einwandfrei
ausgeführt.
Bilder:asdfghjklasdfghjkl
Videos der Anlage sowie eine 3D-Animation
zeigt BBC auf folgender Seite:
https://www.b-b-c.nl/actueel/
3D-wapeningsmachine
30 Stahlreport 9|21
HiFinox-Katoden mit
hoher Lebensdauer sorgen
für sehr gute Ergebnisse
beim Plasmaschneiden
von Edelstahl
und Aluminium.
Bild: Kjellberg Finsterwalde
neue Hifinox-katoden mit hoher Lebensdauer und sehr guter Schnittqualität
Innovation beim Plasmaschneiden von Edelstahl
Ab sofort bietet Kjellberg neue HiFinox-Katoden
für die Plasmaschneidanlagen
Q, Smart Focus und HiFocus an. Die sehr
gute Schnittqualität zeichnet sich dem Unternehmen
zufolge durch metallisch blanke
Schnittflächen, schmale Schnittfugen und
deutlich weniger Bartanhang aus.
100 orte für industrie 4.0 in Baden-Württemberg
Auszeichnung für Kaltenbach.Solutions
Der Einsatzbereich umfasst Edelstahl und
Aluminium von 1 bis 6 mm. Durch den verbesserten
Aufbau, das optimierte Fertigungsverfahren
und die zum Patent angemeldete
Technologie werde künftig eine
deutliche Erhöhung der Lebensdauer der
Katoden erreicht – bei einer Schneidstromstärke
von 60 A um das fünf- bis zehnfache.
Der geringe Rückbrand der Katodenstifte
gewährleiste zudem eine dauerhaft
hohe Schnittqualität, die sich in Form glatter
Schnittflächen mit deutlich weniger
Bartanhang zeigt.
Die neuen Katoden E042, F042+ und
G042+ sind ab sofort Standard für alle aktuellen
Plasmastromquellen der Q-, Smart
Focus- und HiFocus-Reihe und kommen unkompliziert
unter Verwendung bestehender
Schneiddaten zum Einsatz. Die bekannten
Preise bleiben unverändert bestehen, so
der Hersteller.
Weitere Informationen auf
www.kjellberg.de
Seit knapp vier Jahren arbeitet die Kaltenbach.Solutions GmbH intensiv daran, durch digitale
Lösungen einen messbaren Mehrwert für die Kunden aus dem Stahlhandel und der Stahlverarbeitung
zu schaffen. Jetzt durfte das Unternehmen die exklusive Auszeichnung „100 Orte
für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ entgegennehmen. Die Expertenjury zeigte sich überzeugt
von den innovativen Entwicklungen auf dem Gebiet der IoT- und KI-basierten Plattformlösungen
für den Stahlmarkt. Die Allianz Industrie 4.0 vergibt seit 2018 ihre Auszeichnung für
neue Produkte, Komponenten, Maschinen und Software- oder Vernetzungslösungen. Hinter der
Allianz stehen das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg
und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. In einem fortlaufenden Wettbewerb
werden herausragende Ideen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung gesucht, die das Potenzial
von Industrie 4.0 voll ausschöpfen. Man möchte mit dieser Aktion ganz gezielt die Entwicklung
innovative Lösungen fördern, die den Mehrwert der digitalen Vernetzung erkennen lassen.
Über den Erfolg der eingegangenen Bewerbungen entscheidet eine Jury, die sich aus Vertretern
aus Wirtschaft, Wissenschaft, Industrie- und Handelskammer, Gewerkschaft und Politik zusammensetzt.
Bis heute wurden knapp 200 Unternehmen gewürdigt, nun gehört auch die Kaltenbach.Solutions
zu diesem exklusiven Kreis. CEO Valentin Kaltenbach sieht vor allem das qualifizierte
Feedback von Kunden und Partnern als einen entscheidenden Erfolgsfaktor seines
Unternehmens. Die jetzt erhaltene Auszeichnung sei für ihn sowohl ein Ansporn als auch eine
Verpflichtung, in Zukunft weiterhin kreative Lösungen mit überdurchschnittlichem Kundennutzen
zu entwickeln.
Weitere Informationen auf
www.kaltenbach-solutions.com
Bild: Spanflug
Spanflug berechnet jetzt auch Rohr-Halbzeuge.
Spanflug-Algorithmus erweitert
CNC-Teile aus Rohr-Halbzeugen
Die Schlüsseltechnologie der Fertigungsplattform
von Spanflug ist ein Algorithmus,
der hochkomplexe Dreh- und
Frästeile in wenigen Sekunden auf ihre
Fertigbarkeit hin auswertet. Auf dieser
Basis wird Spanflug zufolge ein präziser
und marktgerechter Preis errechnet. Kunden
können nun auch CNC-Teile aus Rohr-
Halbzeugen fertigen lassen.
Spanflug Technologies, ein Startup der
Technischen Universität München, bietet
mit seiner Fertigungsplattform einen vollständig
automatisierten Bestellprozess für
CNC-Dreh- und Frästeile an. Der Kunde
kann basierend auf einem CAD-Modell
und einer technischen Zeichnung online
sofort Dreh- und Frästeile bestellen, ohne
auf Rückmeldungen warten zu müssen.
Die Beschaffungsnebenkosten können um
bis zu 90 % gesenkt werden. Damit lässt
sich der Bestellprozess von oft mehreren
Tagen auf wenige Minuten verkürzen.
Das Startup hat den Algorithmus sowie
die Auswahl an Halbzeugen erweitert.
Damit lassen sich jetzt auch CNC-Teile
aus Rohr-Halbzeugen berechnen und anbieten.
Bei Teilen mit großem Zerspanungsvolumen
können so Fertigungszeiten
und Kosten gegenüber Rundstäben
deutlich gesenkt werden. Der Algorithmus
analysiert das Bauteil und berücksichtigt
die Geometrie automatisch bei der Auswahl
des optimalen Halbzeugs. Der Kunde
erhält ohne weitere Eingaben einen Sofortpreis
und kann wie gewohnt online
oder per E-Mail bestellen.
Weitere Informationen auf
https://spanflug.de
Stahlreport 9|21
31
Anarbeitung
und Logistik
Bericht
B+S Metallbearbeitung setzt auf Rösler-Anlagen
investition sichert Marktposition
Gleitschleifen, Entgraten, Strahlen, Polieren, Reinigen und Verpacken sind Prozesse,
die bei B+S Metallbearbeitung als Dienstleistung durchgeführt werden. Das Spektrum
der zu bearbeitenden Teile ist dabei hinsichtlich Geometrie, Werkstoffen und
Anforderungen ebenso unterschiedlich wie die Branchen, aus denen die Kunden
kommen. Um optimale Qualität wirtschaftlich und termingetreu zu liefern, setzt der
Dienstleister auch auf modernste Maschinentechnik von Rösler.
[ Kontakt]
Rösler Oberflächentechnik
GmbH
Vorstadt 1
96190 Untermerzbach
+49 9533 924-0
www.rosler.com
B + S Metall -
bearbeitung GmbH
Rudolf-Diesel-Str. 15
71711 Murr
+49 7144 209010
www.bs-metallbearbeitung.de
Die Anfänge der B+S Metallbearbeitung
GmbH reichen zurück
bis ins Jahr 1959. Das von Herbert
Bickel gegründete Unternehmen
spezialisierte sich schon damals
auf Dienstleistungen der mechanischen
Oberflächentechnik wie
Gleitschleifen. Mustafa Sahin startete
1991 als Mitarbeiter bei dem
im schwäbischen Murr ansässigen
Unternehmen und hielt seit 2004
eine 50-prozentige Beteiligung. Als
sich der Firmengründer Mitte 2007
aus gesundheitlichen Gründen aus
dem Unternehmen zurückzog und
Mustafa Sahin die alleinige Geschäftsführung
übernahm, war ihm
klar, um zukünftig erfolgreich zu
sein, musste der veraltete Maschinenpark
modernisiert werden.
Wichtig war dabei, dass ein breites
Teilespektrum prozesssicher und
reproduzierbar bearbeitet werden
kann und eine hohe Anlagenverfügbarkeit
gewährleistet ist.
Für jede Gleitschliffanwendung
die passende Maschine
„Ich habe zunächst mit verschiedenen
Herstellern von Gleitschliffanlagen
Gespräche geführt, darunter
einem Mitarbeiter von Rösler. Da
haben mich das breite Produktspektrum
sowie die leistungsfähige Technik
der Anlagen, die sich flexibel
einsetzen lassen, begeistert. Ein wesentlicher
Aspekt war auch, dass
Rösler die Verfahrensmittel fürs
Gleitschleifen ebenfalls selbst produziert.
Nicht zuletzt hat auch die
zwischenmenschliche Ebene ge-
passt“, erinnert sich der Geschäftsführer.
Entschieden hat sich Mustafa
Sahin für die Gleitschliff-Durchlaufanlage
R 425/6600 DA, die auf seine
Bedürfnisse angepasst 2008 in Betrieb
genommen wurde. In den folgenden
Jahren hat das Unternehmen in zwei
weitere Gleitschliff-Durchlaufanlagen,
14 Rundvibratoren und drei Fliehkraftanlagen
des Untermerzbacher
Anlagenbauers investiert.
Angebot um Strahlen und
Bauteilreinigung erweitert
Unabhängig davon, dass die Finanzkrise
bereits erste Auswirkungen
zeigte, machte sich der Unternehmer
2008 mit der Investition in eine
Strahlanlage an den Ausbau des Bearbeitungsangebots.
Auch hier setzte
sich Rösler als Partner gegen den
Wettbewerb durch.
Durch die kontinuierliche Erweiterung
des Strahlangebots hat B+S
Metallbearbeitung zwischenzeitlich
sechs Strahlanlagen gekauft. „Die
Anlagen unterliegen verfahrensbedingt
einem gewissen Verschleiß,
deshalb verkaufen wir unsere Anlagen
je nach Einsatzdauer und Zustand
alle drei bis fünf Jahre als gebrauchte
Maschinen. Wir sind
dadurch stets auf dem aktuellen
Stand der Technik und können unseren
Kunden optimale Ergebnisse
bei hoher Wirtschaftlichkeit bieten“,
so der Geschäftsführer.
Mit dem Trend zu immer höheren
Anforderungen an die Bauteilsauberkeit
ergab sich eine weitere
Die kontinuierliche Erweiterung des
Strahlangebots mit modernsten Anlagen
– hier eine Drahtgurt-Durchlaufanlage
RDGE 1000-4 – ermöglicht B+S
Metallbearbeitung, auch komplexe Bauteile
mit optimalen Ergebnissen wirtschaftlich
zu bearbeiten.
Möglichkeit, das Dienstleistungsspektrum
zu erweitern. Nach umfangreichen
Recherchen und einer
gründlichen Sondierung des Marktes
fiel die Entscheidung auf eine Anlage
zur wasserbasierten Bauteilreinigung
von Rösler. Die Lohnreinigung
wird sowohl in Verbindung mit dem
Gleitschleifen, Strahlen, einer 100
Prozent-Kontrolle und/oder Verpacken
angeboten als auch separat.
Dieser Bereich hat sich inzwischen
ebenfalls zu einer Kernkompetenz
des Unternehmens entwickelt und
soll weiter ausgebaut werden.
Marktposition ausgebaut
Mit dem Konzept, individuell und
mit optimaler Qualität sowie kosteneffizient
und termingerecht auf die
32 Stahlreport 9|21
Stahl
Tränenblech
Aluminium
Quintett
Edelstahl
Tränenblech
Verzinktes
Tränenblech
S t a h lR iff e l- /
Waffelblech
Cor-Ten
Tränenblech*
Verzinktes Riff el-/
Waff elblech
Aluminium
Duett
BELAGBLECHE
ERSTMALS AUCH
AUS COR-TEN!
„Ich bin davon ausgegangen, dass die Qualität der
Strahlanlagen vergleichbar ist mit der der
Gleitschliffsysteme.“
Mustafa Sahin, Geschäftsführer B+S Metallbearbeitung GmbH
Anforderungen von Kunden zu reagieren,
hat sich B+S erfolgreich am
Markt etabliert. Auf die Dienstleistungen
des schwäbischen Dienstleisters
verlassen sich inzwischen
renommierte Unternehmen aus verschiedenen
Branchen wie der Automobil-
und Zulieferindustrie, dem
Maschinenbau, der Möbelindustrie,
der Medizintechnik sowie aus Gießereien
und Stanzereien. Bearbeitet
werden Bauteile aus Aluminium,
Stahl, Edelstahl, Magnesium, Kupfer,
Messing und Kunststoffen. „In unserem
Bereich können wir heute nur
Dinge bewegen, wenn wir die richtigen
Anlagen und Verfahrensmittel
sowie kompetente Ansprechpartner
haben, über neue Entwicklungen informiert
werden und einen umfangreichen
Wissenstransfer erhalten.
Das bekommen wir von Rösler aus
einer Hand“, merkt Mustafa Sahin
abschließend an 2
Stahlreport 9|21
Bild: Rösler
33
STÄRKE:
Tränen- / Riffel- & Waffelbleche
3,0 bis 10,0 mm + Träne
Duett- / Quintettbleche
1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne
FORMATE:
1.000 mm x 2.000 mm
1.250 mm x 2.500 mm
1.335 mm x 3.000 mm*
1.500 mm x 3.000 mm
LOGISTIK:
von der einzelnen Tafel
über Pakete bis hin zur
kompletten Ladung
droesser.de/belagbleche
KONTAKT
Koray Süerdem
ksueerdem@droesser.de
+49 (0) 2263 / 87 - 421
Peter Drösser GmbH
Ackerstraße 144 // 51065 Köln
www.droesser.de
Anarbeitung
und Logistik
Bericht
Vollautomatische Korbschweißmaschine Typ BSM
Flexible Mattenschweißmaschine Typ MSM-M
mbk Maschinenbau: 60 Jahre Schweißmaschinen und Anlagen für die Bau- und Betonindustrie
vom Handwerksbetrieb zum weltweiten Hersteller
Vor genau 60 Jahren beschloss Georg Pfender, damals Betriebsschlosser beim Kißlegger Betonproduzenten Rinninger,
sich mit einer kleinen mechanischen Dreherei selbstständig zu machen – erst einmal von zu Hause aus in einer Garage.
Was klein anfing, entwickelte sich rasch. Heute ist der damals kleine Allgäuer Handwerksbetrieb einer der führenden
Hersteller von Schweißmaschinen und Anlagen für die Bau- und Betonindustrie.
[ Kontakt]
mbk Maschinenbau GmbH
Michael Raich
Sales Director
+49 7563 9131-110
Friedrich-List-Straße 19
88353 Kisslegg
mraich@mbk-kisslegg.de
www.mbk-kisslegg.de
Als Georg Pfender 1961 begann, Teile für umliegende
Firmen selbst zu drehen, sprach sich das schnell
herum. Immer mehr Unternehmen vertrauten nach und
nach der Qualität und dem Ideenreichtum des fleißigen
Allgäuer Handwerkers. Von einem Bauern erwarb er bald
ein Grundstück und errichtete eine Produktionshalle, in
der er vor allem Schweißkonstruktionen, Maschinen und
andere Gerätschaften fertigte. Ende der 60er-Jahre erfolgte
dann die Umfirmierung des Unternehmens zu Georg Pfender
Maschinenbau.
Das bewehrte Betonrohr war ein Meilenstein
Zu einem Meilenstein des jungen Unternehmen wurde
eine damals neue technische Weiterentwicklung im Bauwesen:
das bewehrte Betonrohr. Zwar gab es auch damals
schon Maschinen für die Herstellung der Bewehrungen,
allerdings gestaltete sich die Produktion mit ihnen meist
recht aufwändig, zudem waren sie teuer. Daher beauftragte
der Betonproduzent Rinninger die Georg Pfender Maschinenbau
mit dem Bau einer leistungsfähigeren Anlage. Mit
Erfolg: Die erste Bewehrungsschweißmaschine von Pfender,
die aus diesem Auftrag entstand, wurde zum Wegweiser
für die nächsten Jahrzehnte. Die Leistungsfähigkeit der
Anlage sprach für sich, der Name Pfender wurde in kurzer
Zeit immer bekannter, auch über die deutschen Grenzen
hinaus. Aus dem kleinen Allgäuer Handwerksbetrieb wurde
plötzlich ein international agierendes Unternehmen.
Nachdem Anfang der 1970er-Jahre die ersten Schweißmaschinen
schon europaweit vertrieben wurden, erfolgte
1981 ein weiterer bedeutender Schritt in der Firmengeschichte:
Die erste Maschine verließ das Allgäu in Richtung
USA – und ebnete den Weg für eine erfolgreiche Zukunft
in Übersee. In weiser Voraussicht, dass es mit dem Namen
Pfender eventuell Schwierigkeiten bei der Aussprache
geben könnte, stand dann eine weitere Umfirmierung an.
Aus Georg Pfender Maschinenbau wurde die heutige mbk
Maschinenbau GmbH. Dass diese Abkürzung eines Tages
zu einem Synonym für Korbschweißmaschinen in den
USA werden würde – das hätte sich Georg Pfender wohl
nicht erträumt.
Das wachsende Produktportfolio des erfolgreichen
Unternehmens machte es notwendig, auch die Produktionskapazitäten
zu erweitern. So erfolgte ein weiterer
Umzug, der mbk an ihren heute aktuellen Firmensitz
brachte.
Drei tatkräftige Generationen
Um ein solches international erfolgreiches Unternehmen
aufzubauen sind Mut, Fleiß und Ideenreichtum unerlässlich.
Diese drei Eigenschaften bringt auch Albert Pfender
34 Stahlreport 9|21
Das Unternehmen am heutigen Standort in Kisslegg
Bilder: mbk
Immer noch funktionsfähig: die erste mbk Bewehrungsschweißmaschine,
entwickelt und gebaut von Georg Pfender.
mit, der 1985 in die großen Fußstapfen seines Vaters trat.
Ein Vierteljahrhundert lang führte der Maschinenbaumeister
mbk in zweiter Generation weiter. In den kontinuierlichen
Ausbau des Unternehmens investierte er seine
gesamte Zeit, seine gesamte Energie und sein Herzblut.
Er entwickelte die Anlagen und Maschinen stetig weiter
optimiert sowohl die Produkt- wie Service-Qualität.
Im Jahr 2011 trat sein Sohn Mario Pfender mit in die
Geschäftsführung ein. Als gelernter Mechatroniker und
studierter Wirtschaftsingenieur bringt er etwas
mit, das mbk abermals auf ein höheres
Level heben sollte: die richtige Mischung
aus technischem und betriebswirtschaftlichem
Verständnis, den Respekt
vor der Vergangenheit und die Leidenschaft,
auch in der Zukunft nicht
stehenzubleiben, sondern nach vorne
zu schauen, so das Unternehmen. Denn
es gelte, sich immer wieder neu zu erfinden
und Prozesse immer weiter zu optimieren,
um in einem Markt zu bestehen,
der immer komplexer wird.
Die dritte Generation:
Mario Pfender, Geschäfts führender
Gesellschafter
Qualität „Made in Germany“
Heute, zehn Jahre nachdem die dritte Generation
das Ruder übernommen hat, kann mbk auf 60
Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Das Unternehmen
besitzt mittlerweile Tochtergesellschaften in den USA sowie
in Russland und zählt rund 100 Mitarbeiter. Über 1.200
Maschinen wurden in mehr als 60 Ländern installiert.
mbk bietet seinen Kunden Qualität „Made in Germany“,
sichergestellt durch qualifiziertes Fachpersonal, durch
eine hochmoderne Konstruktions- und Entwicklungsabteilung,
die nach aktuellen Standards arbeitet, einen Maschinenpark
der neuesten Generation und nicht zuletzt
durch die ISO-9001-Zertifizierung, so das Unternehmen.
Während Georg Pfender die Entwürfe für seine Konstruktionen
zunächst noch mit Kreide auf die Werkbank zeichnete,
stehen heute strategisch durchdachte Prozesse und
Controlling auf dem Programm. Und so hat sich mbk
durch technische Raffinesse, Know-how, jahrelange Erfahrung
und sehr hohe Qualitätsstandards von einem
kleinen Allgäuer Handwerksbetrieb zu einem strukturierten
Industriebetrieb und zu einem der führenden Hersteller
von Schweißmaschinen und Anlagen für
die Bau- und Betonindustrie entwickelt.
Aktuell auf der Tagesordnung:
Automatisierung
Neben den Schweißmaschinen für die
Produktion von Betonrohrbewehrungen
wurde das ursprüngliche Portfolio kontinuierlich
ergänzt: Heute umfasst es
zudem Korbschweißmaschinen für die
Ramm- und Bohr-Pfahlproduktion, Gitterträger-
und Mattenschweißmaschinen sowie
Drahtricht- und Schneideanlagen samt
einer breiten Auswahl an passendem Zubehör.
Und ganz aktuell: individuell anpassbare
Automatisierungslösungen, die
sich durch sehr hohe Leistung bei geringem Personalbedarf
auszeichnen – vom einfachen Automatisierungszubehör
bis zur vollautomatischen Fertigungslinie.
Optimieren ist eine Maxime, die den Produktionsalltag
vieler Industrieunternehmen bestimmt. Und genau diese
Anforderung bedient mbk mit seinen neuesten Lösungen,
die mit moderner Maschinensteuerung nebst Fernwartung
und aktuellen Softwarelösungen ausgestattet sind: Ein
weiterer Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft,
so das Unternehmen. 2
Stahlreport 9|21
35
Anarbeitung
und Logistik
Bericht
Bild: Nissen & Velten
Die eigene Anarbeitung im Haus ist ein wichtiges Geschäftsfeld des Unternehmens.
Im Bild der Transport eines Trägers mit dem Magnetkran zur Bandsäge.
Heinrich Dittmar führt eNVenta ERP ein
Rüstzeug für eine sich beschleunigende Welt
Die Heinrich Dittmar GmbH & CO. KG hat am 1. Mai 2020 die Unternehmenssoftware eNVenta ERP von Nissen & Velten
eingeführt. Der Produktionsverbindungshandel mit Schwerpunkten im Stahl und in der Anarbeitung von
Stahlerzeugnissen beschäftigt nahezu 100 Mitarbeiter in Osterode am Harz. Die neue Lösung sorgt für durchgehende
Prozesse und Transparenz im Unternehmen. Die Mitarbeiter sind nun gegenüber den Kunden jederzeit auskunftsfähig.
[ Kontakt]
Heinrich Dittmar
GmbH & CO. KG
Gipsmühlenweg 33
37520 Osterode am Harz
+49 5522 5001-0
www.dittmar-stahl.de
Nissen & Velten
Software GmbH
Goethestraße 33
78333 Stockach
Tel. +49 7771 879-0
www.nissen-velten.de
Nachdem im Unternehmen
Heinrich Dittmar klar war, dass eine
20 Jahre alte Softwarelösung die
wachsenden Ansprüche an durchgehende
und integrierte Unternehmensprozesse
nicht mehr erfüllen
würde, begann die Suche nach einer
neuen Lösung. Da alle Sortimentsbereiche
– neben Stahl sind das
Werkzeuge, Schrauben, Bauelemente
und Arbeitsschutz sowie Betriebseinrichtungen
– in einer Software
abgebildet werden sollten,
kristallisierten sich schnell drei mögliche
Produkte heraus, von denen
das ERP-Projektteam zwei intensiv
unter die Lupe nahm. Wichtig waren
dem Unternehmen – auch in Hinblick
auf zwei sehr erfolgreich laufende
Webshops – automatisierte
Prozesse ohne Medienbrüche. Um
den Wissenstransfer unter den Mitarbeitern
zu erleichtern, war die Sicherung
von Know-how durch den
Transfer ins ERP-System ein weiteres
Ziel.
„eNVenta ist am Markt bekannt
und ich kannte bereits ein großes
Anwenderunternehmen in der Stahlbranche.
Das Preis-Leistungsverhältnis
war auch besser als das der
konkurrierenden Lösung. Ganz am
Ende des Entscheidungsprozesses
hat auch das Bauchgefühl eine Rolle
gespielt. Gut gefallen hat uns
schließlich, dass eNVenta ‚Made in
Germany‘ ist“, berichtet Geschäftsführer
Mathias Dittmar über den
Entscheidungsprozess für das neue
ERP-System. Nicht zuletzt habe auch
das Framework-Studio, die Entwicklungsumgebung
des ERP-Systems,
überzeugt, mit der ein Mitarbeiter
heute kleinere Anpassungen der Lösung
eigenständig im Unternehmen
umsetzt.
Alles in einer Software-Lösung
Vor dem Start der neuen Lösung wurden
Key-User aus allen Teams von
Nissen & Velten geschult, die dann
ihr Wissen in ihren Abteilungen weitergegeben
haben. Außerdem verfasste
ein Key-User ein eigenes Handbuch
für die ERP-Lösung im Hause
Dittmar, das alle Anwender nutzen
können. Die neue Software-Lösung
bietet dem Unternehmen Warenwirtschaft,
Finanzbuchhaltung und Customer-Relationship-Management
36 Stahlreport 9|21
Heinrich Dittmar hat eNVenta ERP eingeführt: Blick aus der Vogelperspektive auf das Betriebsgelände in Osterode.
(CRM) aus einer Hand. Mit dem
Dokumentenmanagementsystem Proxess
ist auch eine passgenaue Archivierung
sichergestellt. Über Schnittstellen
wurden die Webshops des
Unternehmens und die Versandlösung
V-LOG integriert. Von der Entscheidung
für die neue Lösung bis
zum Echtstart verging – wie geplant
– ein Jahr. War die Umstellung zur
webbasierten Software mit optionaler
Maus-Bedienung für die Anwender
anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig,
so ist die Akzeptanz der
neuen Unternehmenssoftware – nicht
zuletzt aufgrund der umfassenden
Auswertungsmöglichkeiten – heute
sehr hoch, so das Unternehmen.
Sehr geschätzt wird dem Unternehmen
zufolge die Automatisierung
der Bestellprozesse mit dem Bestellautomaten
von eNVenta. Die minutenaktuellen
Auswertungsmöglichkeiten
unterstützen die Geschäftsführung
bei ihrer Tätigkeit. Die
Cockpit-Funktion Zoom, in der sich
anwenderbezogene Aufgaben und
Auswertungen grafisch darstellen
lassen, wird vom Verkäufer über
den Abteilungsleiter bis zum Geschäftsführer
individuell, der Rolle
im Unternehmend entsprechend,
verwendet. Auch das Wiedervorlagesystem
im ERP-System wird intensiv
für die interne Kommunikation
bei Heinrich Dittmar genutzt.
Das Projekt, das Wissen der Mitarbeiter
im ERP-System zu hinterlegen,
ist noch nicht vollendet, wird
im Unternehmen aber kontinuierlich
fortgeführt.
„Wir haben die richtige Entscheidung
getroffen und ich bin stolz,
dass diese Wegstrecke nun hinter
uns liegt. Die Welt wird immer
schneller werden und wir müssen
dabei Schritt halten. Dafür bietet unsere
neue Unternehmenssoftware
das Rüstzeug. Wir haben die Zukunftsfähigkeit
unserer Software-
Basis hergestellt“, sagt Mathias
Dittmar. 2
Minutenaktuelle Auswertungen
Die 55 Anwender im Unternehmen
arbeiten heute beispielsweise im
Stahlbereich fast vollkommen papierlos.
Rechnungen, Lieferscheine,
Materialzeugnisse und Fotos sind
für alle Anwender per Mausklick
verfügbar, sodass Fragen von Kunden
sofort beantwortet werden können
und alle Vorgänge nachvollziehbar
sind.
INFO
Über die Heinrich Dittmar GmbH & Co. KG
Das Unternehmen Heinrich Dittmar wurde 1933 gegründet und beschäftigt
heute in Osterode am Harz nahezu 100 Mitarbeiter. Auf 14.000 m 2 Lagerfläche
sind über 3.500 t Lagerbestand an Walzstahl, Edelstahl und NE-Metallen verfügbar.
Als Dienstleistungsangebot steht ein umfassender In-House-Anarbeitungsbereich
und ein Fuhrpark mit zwölf modernen Lkw für die Kunden zur
Verfügung. Weitere Produktgruppen im Sortiment sind Werkzeuge und Werkzeugmaschinen,
Schrauben und Bauelemente sowie Arbeitsschutz, PSA und
Betriebseinrichtungen.
Stahlreport 9|21
37
BDS
XXXXX Research A XXXXX
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research
Ein starkes erstes Halbjahr
Ein für die Stahldistribution denkwürdiges erstes Halbjahr 2021 liegt hinter uns. Dabei war weniger die Höhe des
Lagerabsatzes im Stahlhandel bemerkenswert. Diese ist zwar im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen – was
jedoch vor allem an dem schwachen zweiten Quartal während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr liegt.
Weitaus bemerkenswerter ist der in dieser Form noch nicht erlebte rasante Preisaufbau bei Rohstoffen und
Fertigerzeugnissen – gepaart mit erschwerten Materialverfügbarkeiten, besonders bei Flachprodukten.
Jörg Feger, Bereichsleiter
Research im
Bundesverband
Deutscher Stahlhandel
(BDS), berichtet
zusammenfassend
angesichts der ihm
bis einschließlich
Juni 2021 vorliegenden
Zahlen.
Fragen zur
Statistik
beantwortet im
Bundesverband
Deutscher Stahl -
handel (BDS) Jörg
Feger, Prokurist
und Bereichsleiter
Research:
Feger-BDS@
stahlhandel.com
Foto: privat
Lagerabsatz 2020
Die Entwicklung des Lagerabsatzes im
Jahr 2020 glich einer Berg- und Talfahrt.
Mit knapp 970.000 t im Monatsschnitt
verlief das erste Quartal des vergangenen
Jahres sehr stark und lag 4 % über
dem Vorjahreszeitraum. Vor allem
durch die Coronapandemie verursacht
brach der Absatz im zweiten Quartal
2020 ein. Mit durchschnittlich 744.000
t pro Monat lag er gut 18 % unter dem
des zweiten Quartals 2019. Mit durchschnittlich
878.000 Monatstonnen erholte
sich der Absatz im dritten Quartal
2020 ein wenig, lag aber immer noch
7 % unter Vorjahresniveau.
Der Jahresendspurt konnte sich
dann aber sehen lassen. Im vierten
Quartal wurden monatlich durchschnittlich
859.000 t abgesetzt. Das
sind 9,4 % mehr als im Jahresendquartal
2019. Besonders erfreulich war die Entwicklung
zu Jahresende bei Bandblech,
Kaltgewalztem und Oberflächenveredeltem
Blech. Insgesamt wurden im
Jahr 2020 rund 10,35 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse
abgesetzt. Das ist ein
Minus von 3,4 % im Vergleich zu 2019.
Festzuhalten ist, dass sich die Auftragslage
je nach Abnehmerbranche
deutlich unterschieden hat. Die Bauwirtschaft
war das Zugpferd der Konjunktur,
der Automobil- und Maschinenbau
hingen über weite Strecken
zurück, konnten gegen Jahresende aber
spürbar zulegen.
Lagerabsatz 2021
Der Lagerabsatz zu Jahresbeginn 2021
verlief recht ordentlich. Im Januar wurden
911.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse
abgesetzt. Das sind 6,6 % weniger
als im Januar 2020. Ähnlich verlief der
Februar. Mit 909.000 t lag der Lagerabsatz
3 % hinter dem Vorjahresmonat.
Die beiden Vergleichsmonate waren
allerdings auch außerordentlich stark.
Zudem ließ die kalte Witterung zum
Jahresstart 2021 keine größeren Bautätigkeiten
zu.
Einen sehr starken Lagerabsatz gab
es im März: Eine gute Konjunktur, viele
Arbeitstage und die Aussicht auf weiter
steigende Preise ließen den Absatz auf
1,07 Mio. t steigen. Der April und Mai
waren mengenmäßig nicht ganz so
spektakulär. Bei weniger Arbeitstagen
konnten 919.000 bzw. 863.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse
abgesetzt werden.
Aufgrund der schwachen Vorjahresmonate
fällt der Vergleich zu April
und Mai 2020 mit einem Zuwachs von
25 bzw. 27 % jedoch sehr deutlich aus.
Recht ordentlich präsentierte sich auch
der Juni. Mit 940.000 t Lagerabsatz
wurde 15 % mehr Menge als im Vorjahreszeitraum
erzielt.
Lagerbestand
Das Jahr 2020 war von durchweg niedrigen
Lagerbeständen geprägt. Am 31.
Dezember 2020 lag der Bestand mit
1,92 Mio. t rund 5 % niedriger als im
Dezember 2019. Selten war der Lagerbestand
in der deutschen Stahldistribution
so gering.
Im Januar und Februar 2021 konnte
der Bestand nur in sehr begrenztem
Maße zulegen. Aufgrund guter Lagerabsätze
und geringerer Materialverfügbarkeit
besonders bei Flachprodukten
nahm der Lagerbestand im März
und April wieder ab – was für die beiden
Frühlingsmonate sehr ungewöhnlich
ist. Im Mai legte der Bestand wieder
geringfügig zu, um im Juni erneut zu
schrumpfen. Mit 1,92 Mio. t wurde zum
30.06.2021 das Niveau des Vorjahresmonats
um 10 % unterschritten.
Lagerreichweite
Im Jahr 2020 variierte die Lagerreichweite
in den einzelnen Monaten aufgrund
der sehr unterschiedlichen Lagerabsätze
stark. Im Schnitt bewegte
sie sich bei 2,5 Monaten bzw. 75 Tagen.
Sie lag damit unter dem Durchschnittswert
des Jahres 2019.
Aufgrund der weiterhin sehr
niedrigen Lagerbestände und ordentlichen
Absätze war die Reichweite
im gesamten ersten Halbjahr 2021
sehr niedrig. Sie lag im Juni bei 2,0
Monaten. Dies entspricht 60 Tagen
(vgl. Abbildung 1).
Lagerverkaufspreise
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens
für durchschnittliche
Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich
zufolge stiegen die Preise für die
meisten Stahlprodukte zu Jahresbeginn
2020. In den Sommermonaten war der
Trend entgegengesetzt. Hier gab es
meist leichte Rückgänge. Im September
und Oktober verteuerten sich fast alle
Produkte. Diese Entwicklung setzte
sich im November und vor allem Dezember
sehr dynamisch fort. Bei allen
Produktgruppen kam es zu starken
Preiserhöhungen.
Im ersten Halbjahr 2021 legten die
Preise Monat für Monat noch einmal
mit derartiger Wucht zu, wie es selbst
Marktexperten nicht ansatzweise erwartet
hätten. Dabei fiel der Anstieg
bei Flachprodukten noch viel deutlicher
als bei Langprodukten aus (vgl. Abbildungen
2 und 3). 2
38 Stahlreport 9|21
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution
n Absatzindex (2007 = 100)
n Lagerreichweite in Tagen
Abb.1
140
120
100
80
60
40
20
0
97
Ø
2017
94
Ø
2018
90
Ø
2019
89
75 81 81 72 63
Ø
2020
108
94 94
89 93
98 98
91 91 92
87
82 82
Ø
2021
Juni
2020
Juli
2020
Aug.
2020
Sep.
2020
Okt.
2020
Nov.
2020
62
78 72 78 69 66 60 93 63 66 54 63 69 60
Dez.
2020
Jan.
2021
Feb.
2021
März
2021
April
2021
Mai
2021
Juni
2021
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2
Index (Januar 2010 = 100)
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten
250
200
150
100
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
2014
|
2015
|
2016
|
2017
|
2018
|
2019
|
2020
|
2021
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3
Index (Januar 2010 = 100)
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr
350
300
250
200
150
100
Quelle: BDS
50
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
2014
|
2015
|
2016
|
2017
|
2018
|
2019
|
2020
|
2021
Stahlreport 9|21
39
BDS
Berufsbildung/Kommunikation
BDS-Seminare für Auszubildende
Zwei starke Präsenzseminare
Der Einstieg in das Berufsleben ist für viele Auszubildende wie ein Sprung ins kalte Wasser. Eine Orientierung gibt das
BDS-Seminar „Auszubildende im Fokus“ vom 18. bis 19.Oktober – speziell zugeschnitten auf kaufmännische
Auszubildende im Stahlhandel. Direkt im Anschluss vom 20. bis 21. Oktober richtet sich das Seminar „Nach der
Ausbildung ist vor dem Arbeitsleben“ an Auszubildende im 3. Ausbildungsjahr.
Vom Pünktlichsein bis hin
zum angemessenen Verhalten generell
im beruflichen Umfeld: beim
Übergang von der Schule in den Ausbildungsbetrieb
stellt das neue Umfeld
jede Menge ungewohnte Anforderungen
an den Nachwuchs. Wer
mit dem Einstieg in den Beruf startet,
hat daher viele Fragen.
INFO Auszubildende im Focus
Termin: 18.–19. Oktober 2021
Dauer:
10:00 h (1. Tag) bis 16:00 h (2. Tag)
Ort:
NYX Hotel, Mannheim
Teilnehmergebühr: 599,00 €/pro Person (Mitgliedsunternehmen)
& Hotelkosten 649,00 €/pro Person (Nichtmitglieder)
INFO
Nach der Ausbildung ist vor dem Berufsleben
Mit Vorträgen, Workshops, Einzelaufgaben
und Gruppenarbeit sowie
offenen Diskussionsrunden eröffnet
Dozentin Regina Groß neue Horizonte,
sich in dem beginnenden Berufsleben
zu orientieren. Auf dem
Programm stehen unter anderem
Themen wie ein „Arbeits-Knigge“,
Techniken zu Selbstreflektion, pas-
Termin: 20.–21. Oktober 2021
Dauer:
10:00 h (1. Tag) bis 16:00 h (2. Tag)
Ort:
NYX Hotel, Mannheim
Teilnehmergebühr: 599,00 €/pro Person (Mitgliedsunternehmen)
& Hotelkosten 649,00 €/pro Person (Nichtmitglieder)
sende Lernstrategien sowie Praxistipps
für Kommunikation und Zeitmanagement.
Regina Groß ist eine
erfahrene Dozentin mit Schwerpunkten
im Handel und Großhandel, in
Produktionsbetrieben sowie im öffentlichen
Dienst.
Nach der Ausbildung
ist vor dem Arbeitsleben
Direkt im Anschluss geht es am Tagungsort
in Mannheim darum, Auszubildende
im dritten Lehrjahr auf
den bevorstehenden Abschluss vorzubereiten.
In dem Seminar geht es
unter anderem darum, sich richtig
auf die bevorstehende Prüfung vorzubereiten,
wie ein selbstbewusstes
und angemessenes Auftreten gelingt
und wie man sich selbst realistische
Ziele setzt – und sie erreicht. 2
Weitere Informationen und
Anmeldung unter
www.stahlhandel.com/seminar/
azubisimfocus
www.stahlhandel.com/seminar/
ausbildung-berufsleben
40 Stahlreport 9|21
Einladung zum Livestream
Stahlhandelstag 2021 online
Unter dem Motto „Der Stahlhandel im Zeitsprung“ findet am 30. September 2021 der 28. Stahlhandelstag statt.
In diesem hoffentlich letzten Corona-Jahr wird der BDS diese Veranstaltung digital als Livestream durchführen.
Bei dem Branchenevent erwartet der Bundesverband Deutscher Stahlhandel mehr als 400 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer aus Industrie, Handel und Verbänden aus dem gesamten europäischen Stahlumfeld.
Programm
10:00 Uhr Eröffnung des Stahlhandelstages
Eberhard Frick, Friedrich Kicherer/Vorsitzender des BDS-Vorstandsrates
10:05 Uhr Begrüßung
Oliver Ellermann, BDS
10:10 Uhr „Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Stahlmärkte“
Dr. Heinz-Jürgen Büchner, IKB
10:30 Uhr „Die Sicht der Stahlproduktion in einem anspruchsvollen Umfeld“
Dr. Sebastian Bross, Salzgitter Flachstahl/Ilsenburger Grobblech/Salzgitter Mannesmann Grobblech
10:45 Uhr Fragen + Antworten
11:00 Uhr „Die Strategie eines industriellen Stahleinkäufers in schwierigen Beschaffungszeiten“
Chris Groger, Carl Zeiss
11:15 Uhr „Die aktuellen Herausforderungen im Stahlbau“
Dirk Lehmann, Claus Queck
11:30 Uhr „Perspektiven im Stahleinkauf aus dem Blickwinkel der Kaltumformung“
Jürgen Niklas, GWI Werkzeug und Stahl
11:45 Uhr Fragen + Antworten
12:00 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Ehrung Fernstudent/-in des Jahres 2020 + 2021
13:10 Uhr „Aktuelle Rechtsthemen im Stahlhandel“
Tim Lieber, Henseler & Partner
13:45 Uhr Fragen + Antworten
14:00 Uhr Ende des Stahlhandelstages 2021
Jetzt noch
anmelden!
Die Zugangsdaten zum Livestream sind unter www.stahlhandel.com/stahlhandelstag2021 erhältlich.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Sponsoren des Stahlhandelstages 2021:
z EVG Entwicklungs- und Verwertungs-Gesellschaft m.b.H.
z Fehr Lagerlogistik AG
z FERROSO
z GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH
z
Ingenieurbüro Roth (IBR)
z KALTENBACH GmbH + Co. KG
z KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH
z KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG
z MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH
z Messe Düsseldorf GmbH
z Nissen & Velten Software GmbH
z P4S Partners For Steel : BEHRINGER GmbH, Rösler Oberflächentechnik
GmbH, VERNET BEHRINGER
z Progress Maschinen & Automation AG
z Scheffer Krantechnik GmbH
z SE PADERSOFT GmbH & Co. KG
z SHComputersysteme GmbH
z WIKUS-Sägenfabrik Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG
Weitere Informationen für interessierte Sponsoren erhalten
Sie beim BDS unter sandek-bds@stahlhandel.com.
Messen
und Märkte
Bericht/Nachrichten
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Gute Geschäftslage, aber neue Pandemie-Sorgen
Lange kannte das mittelständische Geschäftsklima nur den Weg nach oben, nun hat es im Juli einen Dämpfer erhalten.
Zum ersten Mal seit Januar ist das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer in diesem Monat wieder zurückgegangen. Grund für
den Rückgang um 2,6 Zähler (auf 9,5 Saldenpunkte) sind vor allem Sorgen über die rasante Ausbreitung der Delta-
Variante und die wieder deutlich steigenden Neuinfektionszahlen, so die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Das Geschäftsklima unter den
kleinen und mittleren Unternehmen
sank erwartungsbedingt, während
sich die Lagebeurteilung leicht verbesserte.
Die Beurteilung der Geschäftslage
stieg dabei zum sechsten
Mal infolge. Die Veränderung war
dabei mit +0,6 Zählern inzwischen
deutlich geringer als in den beiden
Vormonaten, die Lagebeurteilung
lag aber mit 11,2 Punkten mittlerweile
klar über dem langfristigen
Durchschnitt. Gleichzeitig korrigierten
die Mittelständler ihre Geschäftserwartungen
auf Sicht von sechs Monaten
deutlich um 5,6 Zähler nach
unten. Mit jetzt 7,6 Saldenpunkten
überwiege zwar weiterhin der Optimismus.
Die Euphorie des Vormonats
sei aber verflogen, kommentiert
die KfW.
Auch in den Großunternehmen
war im Juli nachlassender Optimismus
(-4,6 Zähler) für einen leichten
Rückgang des Geschäftsklimas um
-1,2 Punkte verantwortlich, während
die Lagebeurteilung hier ebenfalls
zunahm (+2,6 Zähler). Mit 11,7
Bild: KfW
Punkten blieb das Geschäftsklima
dennoch eindeutig überdurchschnittlich.
Die jüngste Stimmungseintrübung
im Mittelstand geht vor allem
auf die Dienstleistungsunternehmen
zurück. Hier waren die Geschäftserwartungen
besonders stark gesunken
(-7,8 Zähler).
Neben der Pandemie sind Materialknappheiten
derzeit das andere
große Problem für die deutsche Konjunkturentwicklung.
Sie betreffen
vor allem das Verarbeitende Ge-
„Die Geschäftslage
im Mittelstand ist
gut, der Optimismus bei
den Geschäftserwartungen
lässt aber nach“.
Dr. Fritzi Köhler-Geib,
Chefvolkswirtin KfW
werbe und das Baugewerbe, die mittelständischen
Unternehmen in diesen
Bereichen verzeichnen im Juli
dennoch eine erneute Verbesserung
ihrer Geschäftslage und auch das
Geschäftsklima insgesamt steigt
leicht. Ein negatives Signal kommt
jedoch von den Geschäftserwartungen,
die vor allem im Verarbeitenden
Gewerbe nachlassen. 2
Weitere Informationen:
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
ist abrufbar unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer
Baugewerbe: Durchwachsene Halbjahresbilanz
Umsatzrückgang im ersten Halbjahr
„Wir sind mit einem Rekordauftragsbestand
von etwa 56 Mrd. € in das Baujahr
2021 gestartet. Dann haben aber der Wintereinbruch
und der Pendelrückschlag nach
dem Auslaufen des reduzierten Mehrwertsteuersatzes
sowie die fortbestehenden Einschränkungen
wegen der Corona-Pandemie
den Start in das Baujahr 2021 zunächst
deutlich eingebremst. Zum Ende des ersten
Quartals lag der Umsatz nominal noch um
fast 10 % unter dem Vorjahresniveau. Zu
Ende Juni verzeichnet die Branche immer
noch ein Minus von ca. 3 %. Das zeigt, dass
wir in den letzten Monaten ein stückweit
aufholen konnten“, erklärte Felix Pakleppa,
Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands
Deutsches Baugewerbe, zum ersten Halbjahr
2021 im Bauhauptgewerbe.
Die Nachfrage im Wohnungsbau und zuletzt
auch wieder im Wirtschaftsbau habe die
Baukonjunktur gestützt. Der Umsatz im
Wohnungsbau liegt demnach mit minus 1,2
% nur noch knapp unter dem Vorjahresniveau,
im Wirtschaftsbau sind es noch minus
2,2 %. Die Auftragseingänge dagegen liegen
in beiden Sparten deutlich über dem Vorjahr:
im Wohnungsbau ca. 15 % und im Wirtschafsbau
ca. 8 %. Demgegenüber ist die Investitionstätigkeit
der öffentlichen Hand
verhalten. Der Umsatz liegt hier um 6 % und
die Auftragseingänge um 5 % unter dem
Vorjahresniveau.
Der Umsatz im Bauhauptgewerbe erreichte
in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten
im ersten Halbjahr 41,3 Mrd. €. Das
waren 3,1 % weniger als vor Jahresfrist. Die
Auftragseingänge erreichten 45,4 Mrd. €
und damit einen Zuwachs von 4,8%.
Weitere Informationen
www.zdb.de
42 Stahlreport 9|21
Grafik: VDW
vDW-Prognose für Werkzeugmaschinen-industrie
Kräftiger Bestellzuwachs
Im zweiten Quartal 2021 stieg der
Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
um 103 %. Dabei legten die
Bestellungen aus dem Inland um 81 % zu.
Die Auslandsorders notierten 114 % über
Vorjahr. Bei den deutschen Anbietern stiegen
die Bestellungen im ersten Halbjahr
2021 um 57 %. Die inländischen Orders
lagen 38 % über Vorjahr, die ausländischen
68 %.
Das Auftragsvolumen habe sich aber spürbar
erholt und liege mit 4 % nur noch leicht
unter dem Vor-Corona-Niveau 2019. Auch
sei die Entwicklung breit aufgestellt und
zeige den großen Nachholbedarf bei Investoren
aus aller Welt.
„Ohne die Engpässe und Preissteigerungen
bei den Zulieferungen, zum Beispiel bei
Elektronik, Stahl, Blech, wäre sogar noch
mehr drin“, resümiert Schäfer. Vor dem Hintergrund
einer intakten Erholung der Weltwirtschaft
wird ein weiterer Anstieg erwartet.
Aufgrund des deutlichen Auftragszuwachses
hat Oxford Economics, Prognosepartner
des VDW, das Produktionsplus für
2021 bei 8 % verortet, zwei Punkte mehr als
noch im Frühjahr. Damit läge das Volumen
im laufenden Jahr bei 13,2 Mrd. Euro. „Bis
zum Top-Ergebnis der Jahre 2018/2019
Werkzeugmaschinenindustrie Deutschland
Auftragseingang, Index, nominal, gleitender 12 Monats Durchschnitt
160
140
120
100
AE Durchschnitt
AE Originalwerte
bleibt allerdings noch eine Wegstrecke zurückzulegen“,
sagt Schäfer. Damals hatte
die Branche ein Ergebnis von 17 Mrd. € erzielt.
Weitere Informationen
www.vdw.de
80
60
40
20
0
Auftragseingang, %-Veränderung zum Vorjahr
2Q 2021 1-2Q 2021
Gesamt +103 +57
Inland +81 +38
Ausland +114 +68
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Deutsche Zuliefer-unternehmen
Geschäftslage und Erwartungen driften auseinander
Quelle: ArGeZ
Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland Juli 2021
Saldo der positiven und negativen Meldungen
60
50
40
30
20
10
0
-10
-20
-30
-40
-50
-60
Aktuelle Lage
Erwartungen für die nächsten sechs Monate
-70
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Das Geschäftsklima der deutschen
Zulieferer ist laut Ifo-Institut Ende Juli um
weitere 1,4 auf 35,8 Saldenpunkte gestiegen
und erreichte ein neues Allzeithoch. Treibende
Kraft für die weiterhin positive Entwicklung
ist die aktuelle Geschäftslage der
deutschen Zulieferer. Der Saldo von positiven
und negativen Beurteilungen verbesserte
sich um 7,8 Punkte auf den neuen
Höchstwert von 55,0. Gleichzeitig zeigen
sich die Aussichten für die nächsten sechs
Monate auf hohem Niveau gedämpfter als
noch im Vormonat, wie die Arbeitsgemeinschaft
Deutsche Zulieferer (ArGeZ) mitteilte.
Durch die Abschwächung um 4,2 Saldenpunkte
auf einen Wert von 18,0 entfernten
sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage
zunehmend von den Erwartungen.
Insbesondere die Probleme der Automobilhersteller
bei der Beschaffung von Halbleitern
geben unverändert Grund zur Sorge, so
die ArGeZ. Zusätzlich sei zu erwarten, dass
sich auch die Folgeschäden der dramatischen
Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland
negativ auf zuliefernde Unternehmen
auswirken werden.
Weitere Informationen
www.argez.de
Stahlreport 9|21
43
Messen
und Märkte
Bericht
PwC-Maschinenbau-Barometer
umsatzprognosen auf Höhenflug
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist im Großen und Ganzen positiver Stimmung, wie das aktuelle
Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ermittelt
hat. Die überwiegende Mehrheit der Entscheider (70 %) blickt demnach optimistisch auf die Entwicklung der kommenden
zwölf Monate – der höchste Wert seit Herbst 2018.
„Aus der Wachstumsperspektive
betrachtet
erscheint die Zukunft
des Maschinenbaus
deutlich heller als die anderer
Branchen.“
Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter
des Bereichs Industries & Innovation
bei PwC
Guter Stimmung ist die Branche
nicht nur angesichts der Binnenwirtschaft:
Auch der Weltmarkt
erscheint für den exportorientierten
deutschen Maschinenbau in
einem günstigen Licht:
sechs von zehn Managern
glauben auch
hier an eine positive
Wachstumsphase.
Doch auch die Folgen
der Corona-
Pandemie werde
die Branche noch
länger beschäftigen,
zudem müsse sie in Sachen
Digitalisierung und
Nachhaltigkeit noch zulegen,
wie die PwC-Erhebung ergab.
Umsatzerwartungen
auf Rekordhoch
Seit dem letzten Quartal hat sich die
Umsatzerwartung der befragten Maschinenbauer
nochmals deutlich gesteigert,
so PwC. Durchschnittlich
liegt sie gegenwärtig demnach bei
8,6 % für die Gesamtbranche und
bei 9,4 % für das jeweils eigene Unternehmen.
Dies sei die höchste Umsatzprognose
aller bisherigen Erhebungswellen.
Rund zwei Drittel der Manager
gehen von einem Wachstum ihrer
Unternehmen von mindestens 5 %
in den kommenden zwölf Monaten
aus – der höchste Zustimmungswert
seit über drei Jahren.
„Die Nachfrage aus dem Ausland
ist auch aufgrund von dortigen Konjunkturprogrammen
stabil, die Lieferketten
sind robust, die Erholung
wichtiger Zielbranchen schreitet
voran. Wir sehen aber auch, dass
die Branche an den Folgen der Pandemie
noch länger laborieren wird“,
sagt Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter
des Bereichs Industries & Innovation
bei PwC.
Sorge vor zunehmendem
Kostendruck
Nahezu zwei Drittel der befragten
Entscheider geben dem PwC-Baro-
meter zufolge an, dass im kommenden
Quartal die Kosten weiter steigen
werden. Dabei sei es das zweite Mal
in Folge, dass die Mehrheit der Befragten
mit einem Anstieg rechne.
Zudem ist es der höchste gemessene
Wert aller bisherigen Erhebungen.
Dass allerdings auch die Kosten sinken
könnten, glauben lediglich noch
2 % der Befragten. Höhere Betriebsausgaben
für Sicherheit und Hygiene,
für Digitalisierung und Flexibilisierung
der Arbeit üben ebenso
einen Einfluss auf die Kosten aus
wie teurer werdende Rohstoffe und
Vorprodukte sowie der allgemeine
Trend der Inflation.
Der zunehmende Kostendruck
ist derzeit das größte Wachstumshindernis
für die befragten Unternehmen
– zum ersten Mal seit Beginn
der Erhebung im Jahr 2014. Er
hat die Pandemie selbst, aber auch
Sorgen um politische Entwicklungen
im Ausland, den Wettbewerb und
die Nachfragesituation deutlich in
den Hintergrund treten lassen. „Es
44 Stahlreport 9|21
Z
Maschinenbau-Barometer PwC Juli 2021
7 von 10 9,4 % 2 von 3 Für 84 % Über 50% 88,3 %
7 von 10 Entscheidern
blicken positiv auf die
konjunkturelle
Entwicklung in
Deutschland in den
kommenden zwölf
Monaten. Damit
bestätigt sich der
Aufwärtstrend seit
Beginn des Jahres.
Zugleich ist dies der
höchste
Zustimmungswert seit
Herbst 2018.
durchschnittliches
Umsatzwachstum
erwarten die deutschen
Maschinenbauer im
Jahr 2021 für ihr
eigenes Unternehmen.
Diese Prognose
hat sich nochmals
deutlich verbessert (vs.
5,5 % im Vorquartal).
Die Indizien für eine
Erholung der Branche
vermehren sich.
der befragten
Maschinenbauer
gehen weiterhin von
steigenden Kosten
aus. Im Laufe der
Pandemie hat sich ihr
Anteil nahezu
vervierfacht. Das ist die
Konsequenz aus sich
verteuernden
Rohstoffen, Inflation
sowie Mehrausgaben
und Investition in die
Pandemiebekämpfung.
der Maschinenbauer
stellt entsprechend der
zunehmende
Kostendruck derzeit
das größte
Wachstumshindernis
für ihr Unternehmen
dar. 78 % der
Befragten geben
zudem den
Fachkräftemangel als
Wachstumshürde an,
68 % verweisen auf die
Corona-Pandemie und
ihre Folgen. Damit ist
die Pandemie nicht
mehr die größte
Bedrohung für
die Branche.
der befragten
Entscheider sieht sich
unzureichend auf
kommende ESG-
Anforderungen seitens
Kunden, Regulatoren
und vor allem
Investoren vorbereitet.
Lediglich ein Drittel der
Unternehmen hat
zudem eine
Nachhaltigkeit-
Roadmap definiert;
jedes zehnte
veröffentlicht einen
standardisierten
Nachhaltigkeitsbericht
beträgt die derzeitige
Kapazitätsauslastung
des
Maschinen- und
Anlagenbaus in
Deutschland. Sie ist
damit wieder auf dem
Niveau vor der
Corona-Pandemie.
Vier von zehn
Betrieben arbeiten
nach eigener Angabe
derzeit an der oberen
Kapazitätsgrenze,
lediglich 19 % liegen
noch bei unter 80 %
Auslastung.
gibt durchaus ein neues Problembewusstsein
in der Branche“, konstatiert
Gushurst. „Lange Zeit waren
Kosten nicht ganz oben auf der
Agenda. Zudem war es immer das
Ziel, Preise möglichst konstant zu
halten. Dies ändert sich nun: sechs
von zehn Entscheidern wollen ihre
Preise im dritten Quartal dieses Jahres
anheben.“
Handlungsbedarf bei
Nachhaltigkeit
Neben den Kosten spielen investitionsträchtige
Zukunftsthemen eine
bedeutende Rolle. Denn – dies zeige
die vorliegende Untersuchung deutlich
– hier habe der deutsche Maschinenbau
noch „eine steile Lernkurve“
vor sich.
Zum einen sei es die digitale
Transformation, die nur langsam in
Tritt komme und an einigen Punkten
trotz der Bemühungen während der
Pandemie stagniere. Lediglich die
Bereiche Beschaffung, Marketing
und Vertrieb werden von den Befragten
mehrheitlich als hoch digitalisiert
bezeichnet.
Zum anderen zeigt die Befragung,
dass viele Maschinenbauer
noch nicht auf der Höhe der Diskussion
um Themen der Nachhaltigkeit
– sogenannte ESG (Environmental
Social Governance)-Themen – sind.
Zwar gibt die überwiegende
Mehrheit an, eine Umwelt-Strategie
zu verfolgen und weitere Prioritäten
auf Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit
zu legen, allerdings
sieht sich mehr als die Hälfte der
Entscheider nur unzureichend auf
künftige Anforderungen von Kunden,
Regulatoren und vor allem Investoren
vorbereitet.
Strategien der Nachhaltigkeit
sind zentrales Problem
Dieses Ergebnis sei wenig überraschend
vor dem Hintergrund, dass
lediglich ein Drittel der Unternehmen
eine Nachhaltigkeit-Roadmap
definiert hat, und jedes zehnte einen
standardisierten Nachhaltigkeitsbericht
veröffentlicht, so PwC.
„Hier zeigt sich ein zentrales Problem
der Branche“, analysiert Daniel
Haag, Director bei Strategy&
Deutschland, „denn ‘Gut gemeint ist
nicht gleich gut gemacht‘. Zu viele
ESG-Maßnahmen und deren Monitoring
atmen noch den Geist einer
Do-it-yourself-Philosophie, die zum
Teil weder vor den Anforderungen
seitens Investoren noch vor einem
regulatorischen Rahmen wie der
CSRD (Corporate Sustainability Reporting
Directive, A. d. R.) Bestand
haben dürfte.“ 2
Weitere Informationen
www.pwc.de
Stahlreport 9|21
45
Messen
XXXXXXXXXX
und Märkte
Termine
Bild: P. E. Schall GmbH & Co. KG
P. e. Schall GmbH & co. kG
Blechexpo/Schweisstec
Im Doppelpack öffnet die 15. Blech -
expo – Internationale Fachmesse für
Blechbearbeitung – zusammen mit der
8. Schweiss tec – Internationale Fachmesse
für Fügetechnologie – vom 26. bis 29. Oktober
2021 in Stuttgart ihre Hallen. Auf dem
Programm stehen Spitzentechnologien der
Blech- und Metallverarbeitung samt Fügetechnologie.
Aussteller und Fachbesucher
diskutieren live und persönlich Detail- und
Systemlösungen für komplette Prozessketten
in der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung.
Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Prozesseffizienz
im Rahmen einer sich rasch verändernden
Produktionswelt treiben die Entwicklung
der blechbearbeitenden Branche
voran. Zu den Themen gehören Detail- und
fairXperts
DeburringEXPO
Vom 12. bis 14. Oktober findet in der
Messe Karlsruhe die 4. Leitmesse für Entgrattechnologien
und Präzisionsoberflächen
DeburringEXPO, veranstaltet von der
fairXperts GmbH & Co. KG, statt. Als Technologieplattform
für das Entgraten, Verrunden
und die Herstellung von Präzisionsoberflächen,
ermöglicht die DeburringEXPO einen
kompletten Überblick über den aktuellen
Stand der Technik, neue Entwicklungen und
Trends, Prozesse und Verfahren, Qualitätssicherung
und Dienstleistungen für diese qualitätsentscheidenden
Fertigungsschritte. Das breite Angebot wird durch die Themenparks
„Automatisiertes Entgraten mit Industrierobotern“, „AM Parts Finishing“ und „Reinigen
nach dem Entgraten“ abgerundet. Eine etablierte Ergänzung des Ausstellungsprogramms
für den Wissenstransfer ist das integrierte Fachforum der DeburringEXPO.
Wann: 12. bis 14. Oktober 2021
Wo: Messe Karlsruhe, Rheinstetten
Kosten: Tageskarte 25 €, Dauerkarte 37 €
Weitere Informationen unter www.deburring-expo.de
Systemlösungen für die Prozessketten in
der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung,
deren thermische und mechanische Be- und
Verarbeitung, Trenntechnologien, Bearbeitungsmaschinen,
Anlagen zum Stanzen, Biegen,
Abkanten und Umformen sowie Anlagenperipherie
mit Steuerungen und
Software und schließlich Lösungen für
Handling und Qualitätssicherung.
„Der schon seit Monaten hohe Buchungsstand
für die Präsenzveranstaltung vom 26.
bis 29. Oktober 2021 in Stuttgart zeigt, wie
sehr die Branche diese Fachmesse als einzigartigen
und weltweit anerkannten Marktplatz
schätzt“, sagt Georg Knauer, Projektmanager
Blechexpo / Schweisstec.
„Aussteller und Fachbesucher freuen sich
auf das Veranstaltungshighlight im Herbst
und auf den persönlichen Austausch auf
einer Präsenzmesse.“ Der Messeveranstalter
Schall schaffe alle Voraussetzungen
dafür, dass Aussteller und Fachbesucher
ideale Voraussetzungen für einen optimalen
geschäftlichen Austausch auf der Blechexpo/Schweisstec
vorfinden und lehnt
sich in vollem Umfang an das Hygienekonzept
der Messe Stuttgart an, das komplett
behördlich abgestimmt und auf der Basis
der allgemeingültigen Corona-Verordnung
des Landes Baden-Württemberg ausgeführt
ist.
Der klare Fokus auf Entgrattechnologien und
Präzisionsoberflächenermöglicht Besuchern,
sich gezielt, effektiv und persönlich überunterschiedlichste
Technologien und Verfahren zu
informieren und diese zuvergleichen.
Bild: fairXperts
Wann: 26. bis 29. Oktober 2021
Wo: Messe Stuttgart
Kosten: Tagesticket 30 €
Weitere Informationen unter
www.blechexpo-messe.de
Gfe/Hochschule Schmalkalden/vDmA
14. Schmalkaldener
Werkzeugtagung
Unter dem Motto „Werkzeugtechnik
der Zukunft: Smart – Digital – Zukunftsweisend“
laden die GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik
und Entwicklung Schmalkalden
e.V., die Hochschule Schmalkalden
sowie der VDMA Präzisionswerkzeuge am
10. und 11. November 2021 zu den 14.
Schmalkaldener Werkzeugtagung. Teilnehmerinnen
und Teilnehmer erwartet ein abwechslungsreiches
Programm mit namhaften
Referenten aus der Branche,
interessante Live-Vorführungen sowie ein
angeregtes Networking. Besondere Schwerpunkte
werden Lösungen sein, die sich aus
gegenwärtigen und künftigen Anforderungen
der Anwenderindustrie angesichts zunehmender
Digitalisierung und Vernetzung
in intelligenten Prozessketten ergeben.
Ebenso werden neuste Forschungs- und
Entwicklungsergebnisse diskutiert.
Wann: 10./11. November 2021
Wo: Audimax der Hochschule Schmalkalden
Kosten: 650 € für VDMA-Mitglieder, 700 €
für Nicht-Mitglieder
Weitere Informationen und Anmeldung
unter bit.ly/werkzeugtagung
Deutsche messe
parts2clean
Vom 5. bis zum 7. Oktober veranstaltet
die Deutsche Messe die parts2clean in
Stuttgart. Mit ihrem breiten Angebot an Produkten,
Lösungen und Services präsentieren
zahlreiche Marktführer aus dem In- und
Ausland ihr Angebot für anwendungsorientierte
und kosteneffiziente Sauberkeit. An
allen drei Tagen organisiert die Deutsche
Messe gemeinsam mit dem Geschäftsbereich
Reinigung bei Fraunhofer ein Forum,
das sich den aktuellen Themen der Reinigungstechnik
widmet.
Wann: 5. bis 7. Oktober 2021
Wo: Messe Stuttgart
Kosten: Tagesticket 31 €
Weitere Informationen
unterwww.parts2clean.de
46 Stahlreport 9|21
Messekalender
Immer aktuell
auch auf
www.stahlreport.com
Datum Messe Ort Info
07.-08.09.2021 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com
07.-09.09.2021 MaterialsWeek 2021 online www.dgm.de/materialsweek/
07.-12.09.2021 IAA – Internationale Automobilausstellung München www.iaa.de
13.-14.09.2021 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com
14.-17.09.2021 DVS Congress 2021 Essen www.dvs-ev.de
15.-16.09.2021 Stainless 2021 Brünn www.stainless2021.com
21.-22.09.2021 MBI-StahlTag 2021 Frankfurt/Main www.mbi-infosource.de
27.-28.09.2021 BDS-Seminar: „Ladies first“ – die Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel Münster www.stahlhandel.com
28.-30.09.2021 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com
30.09.2021 BDS: 28. Stahlhandelstag 2021 online www.stahlhandel.com
04.-09.10.2021 EMO Milano, Die Welt der Metallbearbeitung Mailand www.emo-milano.com
05.-07.10.2021 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de
05.-07.10.2021 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it
05.-08.10.2021 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de
12.-14.10.2021 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de
18.-19.10.2021 BDS-Seminar: Auszubildende im Focus Mannheim www.stahlhandel.com
20.-21.10.2021 BDS-Seminar: Nach der Ausbildung ist vor dem Arbeitsleben Mannheim www.stahlhandel.com
20.-22.10.2021 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de
Schwenningen
26.-29.10.2021 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de
08.-10.11.2021 56. Symposium Einkauf und Logistik online www.bme.de
09.-10.11.2021 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com
10.-11.11.2021 14. Schmalkaldener Werkzeugtagung Schmalkalden www.gfe-net.de
16.-19.11.2021 formnext, Internationale Fachmesse für Additive Fertigung Frankfurt/Main www.formnext.de
29.11.-01.12.2021 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com
30.11.-02.12.2021 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world.net
06.-07.12.2021 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com
07.-08.12.2021 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com
18.-21.01.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch
25.-28.01.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de
15.-17.02.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com
06.-09.03.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de
08.-10.03.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de
04.-08.04.2022 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com
26.-29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de
26.-29.04.2022 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de
03.-06.05.2022 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de
09.-13.05.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung Düsseldorf www.tube.de
und Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie
www.wire.de
17.-20.05.2022 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de
25.-28.05.2022 Lamiera Mailand www.lamiera.net
21.-23.06.2022 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge
21.-23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys
13.-17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb
14.-17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege Nürnberg www.galabau-messe.com
von Urban-, Grün- und Freiräumen
04.-07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de
11.-13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com
25.-28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com
21.-23.03.2023 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com
04.-10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de
09.-12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de
12.-16.06.2023 GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de; www.metec.de
13.-16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/
moulding-expo
11.-15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com
Stahlreport 9|21
47
Wissenswertes
Bericht
eLearning-Agentur Learnchamp
Hybride Lernformate am erfolgreichsten
Weiterbildung steht für die meisten Unternehmen mittlerweile weit oben auf der Prioriätenliste. Gut gemachte
Bildungsangebote qualifizieren die Beschäftigten, erhöhen die Kompetenz und wirken nebenbei auch noch
motivationssteigernd. Doch wie gestaltet man eigentlich gute Bildungsangebote? Ein Stahlreport-Gespräch mit
einem, der es wissen muss: Michael Repnik, Gründer der für digitales Lernen spezialisierten Agentur LearnChamp,
die das BDS-eLearning für Auszubildende mitgestaltet.
Stahlreport: Herr Repnik, das
eLearning hat, auch durch Corona, in
letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erhalten.
Wenn die Pandemie vorüber ist,
wird dann die Weiterbildung wieder
auf Präsenz umgestellt?
Michael Repnik: Ich denke, dass beides
seine Berechtigung hat. Am erfolgreichsten
sind meist hybride Konzepte,
die das Beste aus beiden Welten vereinen.
Der Austausch in einer Gruppe
von Lernenden ist natürlich persönlich
und vor Ort besonders nutzenstiftend.
eLearning ist wiederum unbegrenzt
wiederverwendbar, schneller und kostengünstiger
skalierbar auf größere
Zielgruppen, erlaubt das Lernen zu beliebigen
Zeiten und vieles mehr.
Wie sinnvoll ist eLearning didaktisch
gesehen? Können Inhalte per eLearning
nachhaltig vermittelt werden?
So wie ein Präsenztraining ist auch ein
eLearning-Angebot davon abhängig, wie
sinnvoll die didaktischen Überlegungen
dahinter sind. Erfahrene Learning Designer
können sicherstellen, dass die
Didaktik passt und sich der Lernerfolg
einstellt. Der kann entsprechend nachverfolgt
und gemessen werden.
Welche Inhalte eignen sich fürs eLearning?
Gibt es Empfehlungen oder Beschränkungen?
Vor einigen Jahren gab es da noch oft
oberflächliche Abgrenzungen. Man
sagte, dass beispielsweise Rollenspiele
nur im Präsenzformat stattfinden könnten,
gefährliche Sicherheitstrainings
aber besser virtuell. Das sieht man
heute anders. Letztlich gibt es durch
die breitgefächerten digitalen Möglichkeiten
kaum noch Beschränkungen, es
ist wohl eher eine Kosten-/Nutzenfrage.
Sie sind Inhaber und Geschäftsführer
von LernChamp, einer Agentur für digitales
Lernen. Welche Leistungen bieten
Sie Ihren Kunden an?
Richtig, LearnChamp ist ein auf Lösungen
für das digitale Lernen spezialisiertes
Unternehmen mit Sitz in Wien.
Gegründet wurde die Agentur 2001,
also vor mittlerweile bereits 20 Jahren.
Wir betreuen unsere Kunden ganzheitlich
über die komplette Bandbreite und
in allen Aspekten des digitalen Lernens:
von der innovativen Contenterstellung
über die technische Implementierung
der Lerninfrastruktur bis hin zu laufenden
Services.
Wir begeistern täglich eine Vielzahl
von Menschen mit spannenden Lerninhalten,
die ihnen mittels modernster
Lernplattformen vermittelt werden –
und sie sowie das ganze Unternehmen
entscheidend weiterbringen.
Wir sind in allen Branchen unterwegs.
Wir arbeiten für Verantwortungsträger:innen
im HR- bzw.
„Learning & Development“-Bereich,
die in ihrem Unternehmen etwas bewegen
und die unternehmensinternen
Schulungen, Trainings und Weiterbildungen
auf den nächsten Level
heben möchten. Wir nutzen dabei
die ganze Palette an innovativen
Möglichkeiten, die uns die Technologie
heute bietet.
Was steht für Sie bei der Entwicklung
von digitalen Lernangeboten im Vordergrund?
Die Bedürfnisse der Lernenden selbst.
Sie stehen im Fokus. Das Lernerlebnis
selbst soll überzeugen und begeistern,
die „Amazing Learning Experience“,
wie wir es nennen, ist unser Maßstab.
Sie sorgt übrigens nicht nur für begeisterte
Lernende, sondern hat für Kunden
auch eine wirtschaftliche Relevanz. Mit
48 Stahlreport 9|21
unserem eLearning können die heutigen
Veränderungen – wie die Digitalisierung
ganzer Branchen – überhaupt
erst sinnvoll und skalierbar begleitet
werden. Außerdem ergibt sich durch
das Wegfallen von Präsenzzeiten und
eine kürzere Lerndauer ein enormes
Einsparungspotenzial.
Welche Darstellungsmöglichkeiten bietet
das eLearning eigentlich? Welche
Formate gibt es?
Inhalte können in einer großen
Bandbreite verschiedener
Formen vermittelt werden.
Letztlich kommt
jedes digitale Format
in Frage, von
klassischen interaktiven
Web-
Based-Trainings,
über – auch interaktive
– Videos,
Lernspiele, Lernkarten,
Onlinetrainings mit
Trainer:innen sowie Meetingtools
wie MS Teams bis hin zu Virtualoder
Augmented Reality-Anwendungen.
Wie steigt ein Unternehmen, das bisher
noch keine eLearning-Erfahrungen hat,
am besten in das Thema ein?
Entscheidend ist aus meiner Sicht die
hohe Relevanz der Inhalte für die Lernenden,
aber auch für das Unternehmen.
Ein Beispiel: Es gibt ein großes
Angebot an günstigem Standardcontent
zum Beispiel zur Bedienung von Microsoft-Office
oder zu allgemeinem Zeitmanagement.
Diese Schulungen sind
aber für viele Unternehmen und Mitarbeiter:innen
nicht „entscheidend“.
Stattdessen sollten Themen gewählt
werden, für die es echten Bedarf gibt.
Und wenn sich für das Thema dann
eine komplette oder teilweise digitale
Umsetzung aufdrängt, bietet das den
perfekten Einstieg.
Was braucht es für Unternehmen konkret,
um ins eLearning einzusteigen –
an technischen Voraussetzungen, aber
auch organisatorisch?
Es ist wichtig, dass das Unternehmen
überhaupt Zeit für neue Themen wie
eLearning freiräumt und die Beschäftigung
damit nicht im laufenden Tagesgeschäft
völlig untergeht. Ideal ist es,
wenn sich ein Team gemeinsam darum
Es geht letztlich
immer um die
optimale „Learning
Experience“ für die
Lernenden – und nicht
um den neuesten
technologischen
Hype.
kümmert. Wir bieten mit unserer „Digital
Learning Academy“ übrigens
genau dafür ein Online-Lernportal, mit
dem Teams in Unternehmen rasch Wissen
zum Thema eLearning aufbauen
können. Das hilft und vermeidet vor
allem Anlaufschwierigkeiten. Technisch
gesehen braucht es heute gar nicht mehr
so viel. Die Lernenden brauchen natürlich
Endgeräte, egal ob PCs, Laptops,
Tablets oder Smartphones. Hier reicht
mitunter auch ein PC oder Terminal in
einem Pausenraum. Zusätzlich ist
ein Internetzugang nötig.
Mit welchen Kosten
muss gerechnet
werden?
Für die Konzeption
und Produktion
von firmenspezifischem
eLearning- Content
braucht es je nach
Umfang des Themas zumindest
einige Tausend Euro.
Sogenannter Standardcontent, beispielsweise
im Compliance-Umfeld oder
zur Arbeitssicherheit, ist bereits ab
25 € pro Lernendem pro Jahr zu haben.
Möchte man als Unternehmen weitergehen
und das Lernen mit einer eigenen
Verwaltungsplattform für Training und
eLearning selbst steuern, ist die Implementierung
eines sogenannten Lear-
INFO
BDS-eLearning
ning Management Systems (LMS) nötig.
Hier schwanken die Kosten je nach
LMS und Anzahl der Lernenden stark.
Als Größenordnung würde ich hier
10.000 bis 75.000 € nennen.
Lohnt es für Unternehmen überhaupt,
viel Aufwand in ein Angebot zu stecken,
dass starkem technischen Wandel unterliegt?
Jedenfalls. Aber natürlich sollten die
Kosten so geplant werden, dass die Investition
sich in wenigen Jahren voll
rechnet und auch zukunftssicher ist
und zum Beispiel auch auf beliebigen
Endgeräten läuft – und nicht nur auf
Desktop-PCs. Insgesamt muss man
sagen, dass es in den letzten 20 Jahren
immer wieder technische Neuheiten
gegeben hat, es letztlich aber immer
um die optimale „Learning Experience“
für die Lernenden geht – und nicht den
neuesten technologischen Hype.
Wie sieht die Zukunft des Lernens in
beruflicher Umgebung aus?
Ich sehe Videos als stark nachgefragtes
Format, zunehmend auch als sogenannte
360-Grad-Videos, die mit speziellen Brillen
oder Displays angesehen werden.
Darauf aufbauend nehmen Virtual- und
Augmented-Reality-Formate zunehmend
an Fahrt auf. Immer stärkeren Einzug
finden auch spielerische Komponenten
– das sogenannte Gamification. 2
Gemeinsam mit Learnchamp konzipiert und entwickelt der BDS sein eLearning-Programm
für Auszubildende im Stahlhandel. In einer Reihen von Lerneinheiten
werden darin alle relevanten Themen der Branche vermittelt - speziell
aufbereitet für den Berufsnachwuchs. In die Konzeption, Entwicklung und
Umsetzung bringt die Wiener Agentur ihre ganze Kompetenz ein: Die Einheiten
haben ein modernes Look & und die Inhalte werden spielerisch, wobei der
Anspruch nicht zu kurz kommt.
Weiere Infos unter https://www.stahlhandel.com/elearning
Zur Demoversion registrieren unter https://academy.stahlhandel.com
Stahlreport 9|21
49
Lifesteel
XXXXX Nachricht A XXXXX
Ende 2018 gab die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung
des Bundes (WSV) den Bau eines Nachfolgeschiffs für
das Taucherglockenschiff Carl Straat in Auftrag.
Abstieg zum Druckraum der Carl Straat, wo die Unterwasserarbeiten stattfinden.
Bilder: Jebens/Damen Shipyards/WSV/Haux
Konstruktion und Bau der neuen Taucherglockenanlage
übernahm die Haux-Life-Support GmbH.
taucherglockenschiff carl Straat
Gefahren unter Wasser auf der Spur
Der Rhein ist die bedeutendste Binnenwasserstraße Europas.
Abgerissene Anker, verloren gegangene Ladung oder Wracks in der
Fahrrinne gefährden den Schiffsverkehr und müssen deshalb
schnellstmöglich geborgen werden. Diese Aufgabe übernimmt seit
fast 60 Jahren das Taucherglockenschiff Carl Straat. Sein deutlich
leistungsfähigerer Nachfolger wird nun von der niederländischen
Werften-Gruppe Damen Shipyards gebaut. Konstruktion und Bau der
Taucherglockenanlage übernahm das weltweit führende Unternehmen
für diese Technologie, die Haux-Life-Support GmbH. Mit der
Anfertigung der Ballastgewichte beauftragte Haux die Jebens GmbH
– einen ausgewiesenen Spezialisten für große, schwere Brennteile
mit Sitz in Korntal-Münchingen.
Herzstück des neuen Schiffs ist die große Taucherglockenanlage mit
Druckkammer und Schleusenrohr in der Schiffmitte. Die Anlage hat
ein Gesamtgewicht von ca. 160 t und eine Seitentür zum Beladen.
Große Kompressoren leiten Luft in die Kammer und das Tauchrohr,
um den für die jeweilige Arbeitstiefe notwendigen Überdruck aufzubauen.
Um den Auftrieb der Anlage sicher zu überwinden, waren jedoch
auch 55 t Ballastgewicht erforderlich – eine Aufgabe für die Jebens
GmbH. Der Auftrag umfasste 33 Teile mit sieben
verschiedenen Ballastgewichten in unterschiedlichen Formaten.
Statt der Kundenvorgabe von dünnen Blechen aus Baustahl empfahl
Jebens 250 mm dicke Bleche in Brammenqualität. Das ersparte zusätzliche
Walzungen, um auf die gewünschte Dicke zu kommen.
Zudem war die geringere Anarbeitung des Derivats für den Einsatz
als Ballastgewicht völlig ausreichend. Beide Punkte ergaben erhebliches
Kosteneinsparungspotenzial für Haux. Angesichts der hohen
Genauigkeit bei derart dicken Blechen ist Jochen Haux, Geschäftsführer
der Haux-Life-Support GmbH, voll des Lobes: „Jebens hat das
sehr, sehr hochwertig umgesetzt.“
www.jebens.de
Impressum
STAHLREPORT
Nachrichten aus Handel,
Produktion und Verarbeitung
Offizielles Organ des
BDS-Fernstudiums
Herausgeber:
Bundesverband
Deutscher Stahlhandel
Wiesenstraße 21
40549 Düsseldorf
Redaktion:
Markus Huneke (Chefredakteur)
Telefon +49 211 86497-24
E-Mail: Huneke-
BDS@stahlhandel.com
Anzeigen:
Ksenija Sandek
Telefon+49 211 86497-21
E-Mail: Sandek-
BDS@stahlhandel.com
Verlag:
BDS AG
Wiesenstraße 21
40549 Düsseldorf
Telefon +49 211 86497-0
Telefax +49 211 86497-22
Layout und Herstellung:
auhage|schwarz, Leichlingen
Erscheinungsweise:
monatlich (10 Hefte/Jahr)
Anzeigenpreis:
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 38.
Bezugspreis:
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im
Ausland zuzüglich Versandspesen und
Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind
lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen
Kündigungsfrist zum Jahres
ende möglich. Für die Mitglieder
des BDS und die Teilnehmer im BDS-
Fernstudium ist der Bezug eines
Exemplars der Fachzeitschrift „Stahlreport“
im Mitgliedsbeitrag bzw. in
der Studien gebühr enthalten. Ein
Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher
Genehmigung der Redaktion gestattet.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte
oder Fotos übernehmen Herausgeber,
Redaktion und Verlag
keine Gewähr. Namentlich oder mit
Initialen gekennzeichnete Beiträge
vertreten eine vom Herausgeber unabhängige
Meinung der Autoren.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit
wird mitunter auf die gleichzeitige
Verwendung männlicher und weiblicher
Sprachformen verzichtet. Sämtliche
Personenbezeichnungen gelten
gleichwohl für beiderlei Geschlechter.
Außerdem bittet die Redaktion um
Verständnis, dass insbesondere Firmennamen
je Artikel in der Regel nur
einmal in ihrer werbeorientierten
Form verwendet und entsprechende
Begriffe häufig eingedeutscht werden.
International Standard
Serial Number:
ISSN 0942-9336
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt -
schonendem Papier hergestellt.
Beilagenhinweis:
Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom
Bundesverband Materialwirtschaft,
Einkauf und Logistik e.V. (BME) bei.
50 Stahlreport 9|21
BERUFSBILDUNG 2021
SEMINARTHEMA
TERMIN
OR
T
STAHLEINKAUF KOMPAKT
07.–08.09.2021 DUISBURG
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUN NDEN I
13.–14.09.2021 KÖLN
„LADIES FIRST“ – DIE ARBEITSWELT DER FRAU 27.–28.09.2021 MÜNSTER
IM STAHLHANDEL
AUSZUBILDENDE IM FOCUS
18.–19.10.2021 MANNHEIM
NACH DER AUSBILDUNG IST VOR DEM ARBEITSLEBEN 20.–21.10.2021 MANNHEIM
BETONSTAHL
09.–10.11.2021 KEHL
STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2021 GENGENBACH
NICHTROSTENDE STÄHLE
06.–07.12.2021 DÜSSELDORF
STAHLEINKAUF KOMPAKT 07.–08.12.2021 DUISBURG
Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über we itere Details
sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.
»
INFOS & ANMELDUNG
www.stahlhandel.com/seminare
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