Stahlreport 2021.09
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Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
PwC-Maschinenbau-Barometer<br />
umsatzprognosen auf Höhenflug<br />
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist im Großen und Ganzen positiver Stimmung, wie das aktuelle<br />
Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ermittelt<br />
hat. Die überwiegende Mehrheit der Entscheider (70 %) blickt demnach optimistisch auf die Entwicklung der kommenden<br />
zwölf Monate – der höchste Wert seit Herbst 2018.<br />
„Aus der Wachstumsperspektive<br />
betrachtet<br />
erscheint die Zukunft<br />
des Maschinenbaus<br />
deutlich heller als die anderer<br />
Branchen.“<br />
Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter<br />
des Bereichs Industries & Innovation<br />
bei PwC<br />
Guter Stimmung ist die Branche<br />
nicht nur angesichts der Binnenwirtschaft:<br />
Auch der Weltmarkt<br />
erscheint für den exportorientierten<br />
deutschen Maschinenbau in<br />
einem günstigen Licht:<br />
sechs von zehn Managern<br />
glauben auch<br />
hier an eine positive<br />
Wachstumsphase.<br />
Doch auch die Folgen<br />
der Corona-<br />
Pandemie werde<br />
die Branche noch<br />
länger beschäftigen,<br />
zudem müsse sie in Sachen<br />
Digitalisierung und<br />
Nachhaltigkeit noch zulegen,<br />
wie die PwC-Erhebung ergab.<br />
Umsatzerwartungen<br />
auf Rekordhoch<br />
Seit dem letzten Quartal hat sich die<br />
Umsatzerwartung der befragten Maschinenbauer<br />
nochmals deutlich gesteigert,<br />
so PwC. Durchschnittlich<br />
liegt sie gegenwärtig demnach bei<br />
8,6 % für die Gesamtbranche und<br />
bei 9,4 % für das jeweils eigene Unternehmen.<br />
Dies sei die höchste Umsatzprognose<br />
aller bisherigen Erhebungswellen.<br />
Rund zwei Drittel der Manager<br />
gehen von einem Wachstum ihrer<br />
Unternehmen von mindestens 5 %<br />
in den kommenden zwölf Monaten<br />
aus – der höchste Zustimmungswert<br />
seit über drei Jahren.<br />
„Die Nachfrage aus dem Ausland<br />
ist auch aufgrund von dortigen Konjunkturprogrammen<br />
stabil, die Lieferketten<br />
sind robust, die Erholung<br />
wichtiger Zielbranchen schreitet<br />
voran. Wir sehen aber auch, dass<br />
die Branche an den Folgen der Pandemie<br />
noch länger laborieren wird“,<br />
sagt Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter<br />
des Bereichs Industries & Innovation<br />
bei PwC.<br />
Sorge vor zunehmendem<br />
Kostendruck<br />
Nahezu zwei Drittel der befragten<br />
Entscheider geben dem PwC-Baro-<br />
meter zufolge an, dass im kommenden<br />
Quartal die Kosten weiter steigen<br />
werden. Dabei sei es das zweite Mal<br />
in Folge, dass die Mehrheit der Befragten<br />
mit einem Anstieg rechne.<br />
Zudem ist es der höchste gemessene<br />
Wert aller bisherigen Erhebungen.<br />
Dass allerdings auch die Kosten sinken<br />
könnten, glauben lediglich noch<br />
2 % der Befragten. Höhere Betriebsausgaben<br />
für Sicherheit und Hygiene,<br />
für Digitalisierung und Flexibilisierung<br />
der Arbeit üben ebenso<br />
einen Einfluss auf die Kosten aus<br />
wie teurer werdende Rohstoffe und<br />
Vorprodukte sowie der allgemeine<br />
Trend der Inflation.<br />
Der zunehmende Kostendruck<br />
ist derzeit das größte Wachstumshindernis<br />
für die befragten Unternehmen<br />
– zum ersten Mal seit Beginn<br />
der Erhebung im Jahr 2014. Er<br />
hat die Pandemie selbst, aber auch<br />
Sorgen um politische Entwicklungen<br />
im Ausland, den Wettbewerb und<br />
die Nachfragesituation deutlich in<br />
den Hintergrund treten lassen. „Es<br />
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