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Stahlreport 2021.10

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76. Jahrgang | Oktober 2021<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

10<br />

21<br />

Stahlhandelstag 2021 | S. 8<br />

Online kommt an<br />

Blechexpo & DeburringEXPO | S. 36<br />

Endlich wieder in Präsenz<br />

Wo rostet’s denn? | S.44<br />

Fachbeitrag Korrosion


Europäischer<br />

Stahldistributeur<br />

30.000 to Lagerbestand <br />

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Das BEPRO-Team freut sich auf Ihre Anfragen.<br />

Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />

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info@bepro.de, www.bepro.de


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Zukunft ist in der Währung der Marketingsprache so etwas wie ein 100 €-<br />

Schein: ein Zahlungsmittel mit vergleichsweise hohem Wert. Kaum jemand der<br />

angesichts so zukunftsentscheidender Themen wie Klimaschutz und<br />

Digitalisierung heute nicht „Zukunft“ sagt, wenn etwas zu verkünden ist. Wer<br />

„Zukunft“ sagt, argumentiert nicht mehr klein-klein, sondern kümmert sich<br />

gleich um die großen Dinge dieser Welt. Richtig so! Schließlich gilt es, zum<br />

Beispiel in der Unternehmenskommunikation, die große Linie zu vermitteln –<br />

und sich nicht in Details zu verlieren.<br />

Meist wird Zukunft dabei übrigens „gestaltet“. Wer die Zukunft gestaltet, führt<br />

Gutes im Schilde – so die Botschaft. Allerdings sind dabei auch gewisse<br />

Abnutzungseffekte zu beachten. Weil, auf die Zukunft hat man kein alleiniges<br />

Zugriffsrecht, die Zukunft wird von vielen gestaltet. Und sich immer wieder<br />

das große Ganze vorzustellen, da wird man als Rezipient schnell müde. Auch<br />

stellt sich leicht eine gewisse Enttäuschung ein, wenn man statt der lichten<br />

Höhe der Bedeutung eher ein Wolkenkuckuksheim vorfindet, sobald man mal<br />

genauer hinsieht.<br />

Eine Aufzeichung des<br />

Stahlhandelstages ist<br />

frei verfügbar auf<br />

www.stahlhandel.com.<br />

Wer also argumentativ die „Zukunft“ aus der Tasche zieht, sollte immer das<br />

richtige Kleingeld dabei haben, um auf sie in barer Münze einzuzahlen. Wie<br />

das geht, hat gerade der Stahlhandelstag 2021 gezeigt – erstmals in diesem<br />

Jahr aufgrund der Pandemie online durchgeführt: Die großen Zukunftsthemen<br />

im Blick, haben die namhaften Referenten das mit profundem Expertenwissen<br />

untermauert – nachzulesen ab S. 8. In Gänze nachzusehen ist der<br />

Stahlhandelstag übrigens kostenlos auf www.stahlhandel.com (erreichbar auch<br />

über den beistehenden QR-Code).<br />

Wie immer viel Vergnügen und Informationszuwachs beim Lesen wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

3


Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 10 2021<br />

8<br />

Stahlhandelstag 2021<br />

Online-Branchentreff trifft den Nerv der Zeit<br />

Corona, Digitalisierung, Transformation der Produktion, Volatilität der Märkte – es gab viel<br />

zu besprechen auf dem BDS-Stahlhandelstag 2021. Rund 400 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer haben ein spannendes Programm mit namhaften Referenten erlebt – aufgrund<br />

der Pandemie diesmal als Online-Veranstaltung durchgeführt.<br />

36<br />

Es geht endlich wieder los<br />

Messen Blechexpo<br />

und DeburringEXPO<br />

Was wurde nicht alles verschoben, annuliert, neu<br />

terminiert. Das scheint nun vorüber. Im Oktober<br />

öffnen mit der Blechexpo und der DeburringEXPO<br />

gleich zwei Messehighlights der stahlund<br />

metallverarbeitenden Branche ihre Tore.<br />

Was Sie dort erwartet, erfahren Sie ab S. 36.<br />

Warum rostet das?<br />

Über die Grundlagen der Korrosion<br />

Flugrost, Lochfraß, Spaltkorrosion – diese Fach -<br />

termini kommen den meisten vermutlich irgendwie<br />

bekannt vor. Doch was verbirgt sich im Detail dahinter<br />

und vor allem, wie lassen sich Stahlerzeugnisse<br />

davor schützen? Die Grundlagen der Korrosions -<br />

vorgänge bei Stahl erläutert der Fachbeteitrag von<br />

Dr. Axel Willauschus ab S. 44.<br />

44<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


PERSÖNLICHES<br />

6 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

8 So war der Stahlhandelstag 2021<br />

12 Gustav Gross und Georg C. bündeln Kräfte<br />

14 Stahlverbund Phoenix – Beflügelt in den Herbst<br />

16 Günther + Schramm – Hochregalanlage fit gemacht<br />

17 ArcelorMittal Stahlhandel – Stahlkauf per Mausklick<br />

STAHLPRODUKTION<br />

18 BSH Hausgeräte verwendet erstmals grünen Stahl der Salzgitter AG<br />

20 Saarstahl & Dillinger – Start in eine spannende Ausbildung<br />

26<br />

„Ladies first“<br />

Neues BDS-Seminar<br />

kommt gut an<br />

Ein BDS-Seminar nur für Frauen:<br />

Auf dem erstmals veranstalteten<br />

Seminar „Ladies first – die<br />

Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel“<br />

haben sich die Teilnehmerinnen<br />

über ihre Rolle im<br />

Stahlhandel, über Perspektiven<br />

und Herausforderungen ausgetauscht.<br />

Das Feedback hat<br />

gezeigt: das neue Format ist<br />

sehr gut angekommen.<br />

STAHLVERARBEITUNG<br />

22 Bilstein – Effiziente Sprühbeölung beim Kaltwalzen<br />

BDS-RESEARCH<br />

24 Neueste Zahlen: Die Stahlkonjunktur brummt<br />

BDS-BERUFSBILDUNG<br />

26 Seminar „Ladies First“ sehr gut angekommen<br />

ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />

28 Kasto – Neue Technologien für mehr Effizienz<br />

30 Neue Querteilanlage – Coils individuell, präzise und schnell zuschneiden<br />

32 Bandmessung – Optimierte Inline-Messung für Metal-Service-Center<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

36 Blechexpo – Branchenplayer zeigen Präsenz<br />

38 imess – Optische Prüfsysteme für die Blechindustrie<br />

40 DeburringEXPO – Entgraten sichert Produktqualität<br />

42 Termine<br />

43 Messekalender<br />

WISSENSWERTES<br />

44 Fachbeitrag – Die Korrosionsbedingungen bestimmen die Werkstoffauswahl<br />

47 Erholung am Ausbildungsmarkt nicht in Sicht<br />

LIFESTEEL<br />

50 Eine Fußballtribüne zieht um<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

5


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Bild: Nordwest<br />

Bild: Sparkasse Bremen<br />

Nordwest Handel<br />

Nordwest<br />

wird zum 1. Januar 2022 neuer Gesellschafter<br />

der Euro Craft. Damit unterstütze<br />

die Dortmunder Verbundgruppe die Idee,<br />

den Großhandel europaweit zu stärken<br />

und zu fördern. Euro Craft ist eine führende<br />

B2B-Marketing- und Einkaufsgruppe<br />

für Bau und Industrie in Europa, die 1995<br />

von der Groupe Socoda S.A., Frankreich,<br />

gegründet wurde. Ab Januar sind dann insgesamt<br />

sechs Gesellschafter mit der Euro<br />

Craft verbunden: Socoda (Frankreich),<br />

Troy (England), Cecofersa (Spanien) Zevij-<br />

Buhlmann-Gruppe<br />

Jan-Oliver Buhlmann<br />

ist zum Bremer Unternehmer des Jahres<br />

2021 gekürt worden. Die Auszeichnung<br />

des Geschäftsführers der Buhlmann-<br />

Gruppe wurde am 16. September durch<br />

die Sparkasse Bremen, den Unternehmerverband<br />

„Die Familienunternehmer“<br />

sowie den Verband „Die Jungen Unternehmer“<br />

vergeben. Die Jury begründete<br />

die Wahl unter anderem mit dem konti-<br />

Foto: Warmwalzwerk Königswinter<br />

Nordwest-Vorstände<br />

Michael Rolf (l.) und<br />

Jörg Simon<br />

Necomij (Niederlande und Belgien), 3e<br />

(Österreich) und Nordwest. Gemeinsames<br />

Ziel des Zusammenschlusses ist, langfristige<br />

und nachhaltige Vorteile für Handel<br />

und Industrie zu generieren – unter anderem<br />

durch den Austausch von Ideen in<br />

einem starken Netzwerk. Euro Craft ist in<br />

über 20 europäischen Ländern mit über<br />

2.300 Handelspartnern der Gesellschaften<br />

aktiv und ermöglicht den Lieferanten<br />

eine Steigerung der Marktanteile in bestehenden<br />

und neuen Märkten, gemeinsame<br />

Marketingaktivitäten oder bessere Marktzugänge.<br />

nuierlichen Wachstum des Unternehmens,<br />

mit der Investition in innovative<br />

Technologien sowie einem kooperativ<br />

entwickelten Mitarbeitenden-Leitbild.<br />

Auch die familienfreundliche Atmosphäre<br />

wurde gesondert hervorgehoben,<br />

ebenso wie der Anspruch, zertifiziert<br />

nachhaltig zu wirtschaften. Insgesamt<br />

lobt die Jury ein gesundes Unternehmen<br />

mit gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen.<br />

Thorsten Hütt<br />

(v.l.n.r.) Klaus Windheuser<br />

(Mitglied des<br />

Vorstandes Sparkasse<br />

Bremen), Jan-<br />

Oliver Buhlmann und<br />

Michael Kleine (Regionalvorsitzender<br />

des Verbandes „Die<br />

Familienunternehmer“).<br />

BME<br />

Dr. Helena Melnikov<br />

ist seit dem 6. September 2021 neue<br />

Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

e.V. (BME). Sie war seit 2014 Hauptgeschäftsführerin<br />

des<br />

Waren-Vereins der<br />

Hamburger Börse<br />

e.V. und Geschäftsführerin<br />

der dort angeschlossenen<br />

Fachverbände.<br />

Zuvor war die im<br />

Wirtschaftsstrafrecht<br />

promovierte<br />

Rechtsanwältin, die<br />

ihre juristische Ausbildung zum Teil in Moskau<br />

absolvierte, beim Bundesverband Großhandel,<br />

Außenhandel, Dienstleistungen e.V.<br />

(BGA) in Berlin als Leiterin der Abteilung<br />

Recht und Wettbewerb sowie als Leiterin<br />

der Agrarpolitik tätig.<br />

Bild: BME<br />

Saarstahl<br />

Dr. Klaus Richter<br />

ist seit dem 1. Oktober 2021 Mitglied des<br />

Vorstandes für das Ressort Technik von<br />

Saarstahl. Klaus Richter, der viele Jahre Leiter<br />

des Stahlwerks des Unternehmens in<br />

Völklingen war, ist seit 2013 Mitglied des<br />

Vorstandes von Saarstahl – bisher zuständig<br />

für das Ressort Vertrieb.<br />

In der neuen Zuständigkeit<br />

im Vorstand<br />

von Saarstahl und in<br />

der Geschäftsführung<br />

der SHS –<br />

Stahl-Holding-Saar<br />

(SHS) ist Klaus Richter<br />

zudem mit der<br />

zentralen Aufgabe<br />

der Integration der<br />

beiden übernommenen französischen<br />

Werke Saarstahl Rail und Saarstahl Ascoval<br />

in die Saarstahl-Gruppe betraut, um diese<br />

im Sinne der Unternehmens-Strategie zielgerichtet<br />

umzusetzen.<br />

Bild: Saarstahl<br />

Vor dem Hintergrund der zusätzlichen Verantwortungsbereiche<br />

von Dr. Richter bei<br />

Saarstahl Rail und Saarstahl Ascoval, ist<br />

vorgesehen, dass der Vorstandsvorsitzende<br />

von Dillinger und Saarstahl, Dr. Karl-Ulrich<br />

Köhler bis auf Weiteres das Technik-Ressort<br />

von Dillinger weiterführt.<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Bild: Ed. Züblin AG<br />

Ed. Züblin AG<br />

Stephan Keinath<br />

ist seit dem 1. Oktober 2021 ordentliches<br />

Mitglied des Vorstands der Ed. Züblin AG.<br />

Keinath, bisher technischer Leiter der Züblin-Direktion<br />

Stuttgart II, folgt auf Harald<br />

Supper, der aus dem Unternehmen ausscheidet.<br />

Keinath hat seinen Karriereweg<br />

bei Züblin nach seiner Ausbildung zum<br />

Beton- und Stahlbetonbauer sowie erfolgreich<br />

absolviertem Bauingenieursstudium an<br />

der Hochschule für Technik Stuttgart im<br />

Jahr 1989 als Bauleiter begonnen. Nach<br />

weiteren Stationen als Oberbau- und Bereichsleiter<br />

wurde er 2015 zum technischen<br />

Direktionsleiter Stuttgart ernannt.<br />

Neben Stephan Keinath<br />

gehören dem<br />

Vorstand weiterhin<br />

an: Jens Borgschulte,<br />

Jörn Beckmann, Stephan<br />

von der Heyde,<br />

Dr. Ulrich Klotz,<br />

Edgar Schömig, Dr.<br />

Alexander Tesche<br />

und Jörg Wellmeyer.<br />

RHI Magnesita<br />

Rajah Jayendran<br />

ist seit Anfang Oktober 2021 neues Mitglied<br />

im globalen Executive Management Team<br />

von RHI Magnesita. Er folgt auf Gerd Schubert,<br />

der sich auf den Ruhestand vorbereitet.<br />

Stefan Borgas,<br />

CEO von RHI Magnesita,<br />

betont: „Rajah<br />

Jayendran hat innerhalb<br />

und außerhalb<br />

unseres Unternehmens<br />

bewiesen,<br />

dass er ein hervorragender<br />

Betriebsleiter<br />

ist und den Ruf<br />

eines zuverlässigen<br />

und akkuraten Partners hat. Seine Erfolgsbilanz<br />

und Erfahrung machen ihn zur richtigen<br />

Wahl für die Nachfolge von Gerd Schubert<br />

als COO. Ich möchte mich bei Gerd für 30<br />

Jahre leidenschaftliches Engagement für<br />

unser Unternehmen bedanken.“<br />

Stevie Awards<br />

Die Gewinnerinnen<br />

der Stevie Awards for Women in Business<br />

2021 sind die Unternehmen DHL Global<br />

Bild: RHI Magnesita<br />

Forwarding (Bonn), DHL Supply Chain<br />

(ebenfalls Bonn) sowie Zalando (Berlin).<br />

DHL Global Forwarding wurde mit einem<br />

Gold- und einem Bronzeaward in den Kategorien<br />

für besondere Leistungen für Erfolge<br />

bei der Entwicklung und Förderung von<br />

Frauen und Human Resources geehrt, DHL<br />

Supply Chain wurde mit einem Goldaward<br />

für die Frau des Jahres für Louise Barber,<br />

Global VP Marketing, einem Bronzeaward<br />

für Social Change Maker of the Year für Jaclyn<br />

Pannell und einem Bronzeaward für<br />

den Podcast des Jahres ausgezeichnet. Zalando<br />

gewann für Natalie Wills einen Gold<br />

Stevie für die innovativste Frau des Jahres<br />

im Bereich Werbung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Die diesjährigen Gold-, Silber-<br />

und Bronze-Gewinnerinnen des Stevie<br />

Awards werden am Donnerstag, dem 13. Januar<br />

2022, im Rahmen einer virtuellen<br />

Preisverleihung geehrt. Mehr als 450<br />

Frauen und ihre Gäste aus der ganzen Welt<br />

werden erwartet.<br />

SSAB<br />

Bengt Kjell<br />

hat im September seinen Rücktritt vom Vorsitz<br />

des Board of Directors bei SSAB zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt angekündigt.<br />

Als Grund nannte er die Änderungen der Eigentumsverhältnisse<br />

des Stahlherstellers.<br />

Der Nominierungsausschuss von SSAB hat<br />

Lennart Evrell, derzeit Mitglied des Verwaltungsrats,<br />

als neuen Vorsitzenden vorgeschlagen.<br />

Der Verwaltungsrat will nun so<br />

bald wie möglich eine außerordentliche<br />

Hauptversammlung einberufen.<br />

Gebhardt Stahl<br />

Henrik Kruchen<br />

ist zum 1. September als Sprecher der Geschäftsführung<br />

in das westfälische Unternehmen<br />

Gebhardt Stahl eingetreten. Kruchen<br />

trug zuvor bei Haarslev, einem<br />

weltweit agierenden Anlagenbauer für<br />

Klärschlammtrocknung,<br />

die<br />

globale Verantwortung<br />

für den<br />

Umwelttechnikbereich<br />

– insbesondere<br />

für den<br />

seinerzeit neu<br />

aufgebauten<br />

Markt in Nord-<br />

Bild: Gebhardt Stahl<br />

Bild: bauforumstahl e.V.<br />

amerika. Bei Gebhardt Stahl werde Kruchen<br />

nicht nur das Werler Unternehmen<br />

leiten, sondern auch die Schwestergesellschaften<br />

Gebhardt Stahl Polska und<br />

FORM-Tec GmbH strategisch begleiten.<br />

Die Geschäftsleitungskollegen Dirk Thörner<br />

und Ralf Neuhaus hießen den neuen<br />

Sprecher der Geschäftsführung herzlich<br />

willkommen.<br />

Deutscher Stahlbau-Verband<br />

Christian Wurst<br />

ist neuer Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbands<br />

(DSTV). Der Geschäftsführer<br />

der Wurst Stahlbau GmbH löst Reiner<br />

Temme, Geschäftsführer der Temme Stahlund<br />

Industriebau GmbH ab, der ihm ab sofort<br />

als Vizepräsident zur Seite steht. Die<br />

Mitgliederversammlung fand Anfang Oktober<br />

im Technik Museum Sinsheim statt.<br />

Christian Wurst (links), Geschäftsführer der Wurst<br />

Stahlbau GmbH und Reiner Temme, Geschäftsführer<br />

der Temme Stahl- und Industriebau GmbH<br />

bei der Mitgliederversammlung 2021 im Technik<br />

Museum Sinsheim.<br />

EFB<br />

Alexander Wessel<br />

und Tobias Willmann<br />

sind mit dem Projektpreis 2020 der Europäischen<br />

Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung<br />

e.V. (EFB) ausgezeichnet worden.<br />

Wegen der Coronapandemie wurde der<br />

Preis um ein Jahr verschoben vergeben. Die<br />

Wissenschaftler vom Freiburger Fraunhofer-<br />

Institut für Werkstoffmechanik IWM und<br />

vom Institut für Baustatik und Baudynamik<br />

der Universität Stuttgart (IBB) wurden für ihr<br />

Forschungsvorhaben „Verbesserte Blechumformsimulation<br />

durch 3D-Werkstoffmodelle<br />

und erweiterte Schalenformulierungen“<br />

geehrt. Die beiden Wissenschaftler<br />

entwickelten einen neuen 3D-Modellierungsansatz,<br />

der eine genauere Simulation<br />

von bisher schwer beherrschbaren Blechumformprozessen<br />

ermöglicht.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

7


Stahlhandel BDS Stahlhandelstag 2021<br />

BDS Stahlhandelstag 2021<br />

Der Stahlhandel im Zeitsprung<br />

Die Zeiten ändern sich – was sonst leicht als hohle Kalenderweisheit abgetan werden kann, trifft gegenwärtig<br />

genau den Nerv der Zeit. Industrie 4.0, Energiewende, Transformation der Stahlherstellung – der Wandel ist<br />

spürbar. Wo sich der Stahlhandel in dieser Gemengelage verortet, welche Trends und Entwicklungen die<br />

Branche prägen, wurde auf dem 28. Stahlhandelstag rege diskutiert – corona-bedingt diesmal online.<br />

Begrüßung und Eröffnung<br />

Der Vorsitzende des BDS-Vorstandsrates Eberhard<br />

Frick begrüßte die rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

bei diesem erstmals online durchgeführten<br />

28. Stahlhandelstag. Das Veranstaltungsformat sei angesichts<br />

der noch immer aktuellen Coronapandemie richtig<br />

gewählt. Er freue sich aber darauf, mit Branchenkollegen<br />

und -kolleginnen beim nächsten Mal wieder in<br />

Präsenz gemeinsam zu diskutieren.<br />

Eberhard Frick, Friedrich Kicherer/Vorsitzender des<br />

BDS-Vorstandsrates<br />

„Als Vollsortimenter oder<br />

Nischenhändler bewertet man die letzten<br />

Monate sicher anders als ein Betonstahl -<br />

biegebetrieb. Uns Stahlhändler verbindet<br />

aber der enorme Druck, der durch<br />

die schwierige Aufrechterhaltung der<br />

Lieferketten auf uns lastet.“<br />

Auch BDS-Vorstand Oliver Ellermann<br />

(links) begrüßte die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer des Stahlhandelstages. Er moderierte<br />

zusammen mit Jörg Feger, dem<br />

Bereichsleiter Research, die Veranstaltung<br />

im eigens ausgestatteten Live-Studio<br />

und führte durch das Programm.<br />

Sponsoren des Stahlhandelstages 2021:<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Chris Groger, Carl Zeiss<br />

Dr. Heinz-Jürgen Büchner, IKB<br />

Die Pandemie war für die globale Wirtschaft seit<br />

langer Zeit das einschneidende Ereignis schlechthin.<br />

Covid-19 habe den stärksten Einbruch der Weltwirtschaft<br />

der letzten 20 Jahre verursacht, nur China konnte sein<br />

BIP währenddessen steigern. Im aktuellen Jahr sei aber<br />

eine deutliche Erholung zu erwarten. Für die Stahlproduktion<br />

in Deutschland erwartete der Stahlmarkt-Experte<br />

eine deutliche Erholung der Stahlerzeugung auf rund<br />

40 Mio. t.<br />

„Wir sehen im nächsten Jahr in der<br />

weltweit steigenden Stromerzeugung<br />

wichtige Impulse für die<br />

Stahlnachfrage.“<br />

„Wir setzen ganz bewusst auf<br />

Kooperation und investieren in<br />

langfristige Lieferantenbeziehungen.“<br />

Wie man sich als Stahleinkäufer in dem aktuell<br />

herausfordenden Markt bewegt, hat Chris Groger dargestellt.<br />

Langfristige Partnerschaften spielen für das<br />

Lieferantenmanagement von Carl Zeiss SMT eine herausragende<br />

Rolle. Insgesamt arbeitet das Unternehmen<br />

mit etwa 1.700 Lieferanten zusammen, die vom Lieferantenmanagement<br />

in verschiedene Gruppen klassifiziert<br />

werden. Vertrauen sei eine wichtige Währung in<br />

den Lieferantenbeziehungen, getragen von offener Kommunikation<br />

etwa zu bestehenden Wettbewerbern für<br />

Lieferanten oder den eigenen Lieferanteil.<br />

„Die Pandemie hat die<br />

Marktfundamente umgeworfen.“<br />

Bis heute habe die Salzgitter-Stahlproduktion mit<br />

den Auswirkungen der im April 2020 fast vollständig<br />

gestoppten Automobilproduktion in Deutschland zu<br />

kämpfen. Immer noch sehe man Nachholeffekte in der<br />

Lieferkette, die auf diesen „Einschlag“ im vergangenen<br />

Jahr zurückgehen. In der Folge seien über viele Produktsegmente<br />

hinweg sowie bei Rohstoffen Preisentwicklungen<br />

außerhalb jedes gewohnten Verlaufs zu<br />

sehen gewesen, die bis heute anhalten.<br />

Dr. Sebastian Bross, Salzgitter Flachstahl/Ilsenburger<br />

Grobblech/Salzgitter Mannesmann Grobblech<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

9


Stahlhandel BDS Stahlhandelstag 2021<br />

Welche Herausforderungen die Kaltumformung<br />

während der Pandemie zu bewältigen hatte, um die Lieferkette<br />

aufrecht zu erhalten, hat Jürgen Niklas von<br />

GWI Werkzeug und Stahl erläutert. Mit einem aktuellen<br />

Beispiel hat er dabei aktuelle Herausforderungen skizziert.<br />

Bereits heute orderten einige Schraubenhersteller<br />

bei den Stahlwerken für das nächste Jahr die dreifache<br />

Menge gegenüber dem aktuellen Jahr. Hier bestehe<br />

eine enorme Dynamik in der Lieferkette. Frachtkosten,<br />

Ausfälle beispielsweise in den Häfen durch Corona,<br />

Zölle – all das mache die Lieferkette weniger vorhersehbar.<br />

Das Lieferantenmanagement ist in Folge komplexer<br />

geworden.<br />

Jürgen Niklas, GWI Werkzeug und Stahl<br />

„Früher hatten Kunden einen Mindestlagerbestand, daraus ist heute der<br />

Sicherheitsbestand geworden. Daher haben Lieferzuverlässigkeit, Quote,<br />

Losgröße und Wiederbeschaffungszeit eine immer größere Bedeutung.“<br />

Dirk Lehmann, Claus Queck<br />

„Die Digitalisierung im Stahlbau<br />

erfordert die Bereitschaft zur BIMbasierten<br />

Planung und Automatisierung<br />

des Produktionsprozesses.“<br />

Für Dirk Lehmann sind drei Bereiche für den<br />

Stahlbau aktuell von besonderer Bedeutung: die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen, die Digitalisierung<br />

und das nachhaltige Bauen. Angesichts der aktuellen<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien Stahlbauunternehmen<br />

gefordert, flexibel auf die Auswirkungen<br />

der Coronapandemie zu reagieren und etwa mit steigenden<br />

Materialpreisen umzugehen. Gute Erfahrungen<br />

habe man mit Preisgleitklauseln gemacht, die im Markt<br />

aber nicht durchgängig akzeptiert seien. In Sachen Digitalisierung<br />

komme es für die Branche darauf an, deren<br />

Komplexität zu erkennen und die Umsetzung in den<br />

Betrieben mitzugestalten. Schließlich rücke das Umweltbewusstsein<br />

in den Fokus. Der Druck auf die Bauindustrie,<br />

nachhaltige Gebäude zu errichten, steige.<br />

Planer und Entscheider müssten frühzeitig von den<br />

Vorteilen einer Gebäudekonstruktion aus Stahl überzeugt<br />

werden. So könnten wichtige Marktanteile geschaffen<br />

bzw. zurückgewonnen werden.<br />

Sponsoren des Stahlhandelstages 2021:<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Tim Lieber, Henseler & Partner<br />

„Ab dem 1.1.2022 wird die Welt noch<br />

komplizierter. Der Gesetzgeber hat<br />

einen voluminösen, schwer<br />

verständlichen neuen Mangelbegriff ins<br />

Gesetz eingeführt.“<br />

Rechtliche Auswirkungen von Corona, Schuldrechtsreform,<br />

Lieferkettengesetz – diese Themen hat<br />

Tim Lieber in seinem Vortrag beleuchtet. Eine rechtliche<br />

Frage als Folge von Corona ist beispielsweise, ob sich<br />

Vertragspartner auf höhere Gewalt berufen können?<br />

Für Verträge bis März 2020 eher Ja, für Verträge ab<br />

April 2020 eher nein, so die kurze Antwort für Tim<br />

Lieber. Ein weiteres Thema war der ab dem kommenden<br />

Jahr greifende neue Mangelbegriff – der die bisher geltenden<br />

Regelungen weit komplizierter mache. Ab 2022<br />

ist eine gelieferte Sache nur noch dann mangelfrei, wenn<br />

sie kumulativ die vereinbarte Beschaffenheit hat, sich<br />

für die Verwendung eignet, mit vereinbartem Zubehör<br />

übergeben wird und sich darüber hinaus für die gewöhnliche<br />

Verwendung eignet sowie außerdem die gewöhnliche<br />

Beschaffenheit aufweist. Lieber riet dazu, in<br />

den AGB aktiv festzulegen, dass für die Kaufsache nur<br />

für die vertraglich festgelegten Eigenschaften Haftung<br />

übernommen wird. Ein erheblicher Dokumentationsumfang,<br />

einzurichtendes Risikomanagement und weitere<br />

Berichtspflichten kommen auf Unternehmen mit dem<br />

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu, das Anfang 2022<br />

in Kraft tritt, erläuterte Lieber abschließend.<br />

Eine Aufzeichung des<br />

Stahlhandelstages ist<br />

frei verfügbar auf<br />

www.stahlhandel.com<br />

(abrufbar auch über den<br />

QR-Code)<br />

BDS-Vorstand Oliver Ellermann überreichte Julia Stordel und Dominik Spitzer<br />

die Auszeichnung "Fernstudent/in des Jahres". Beide haben das BDS-Fernstudium<br />

Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS) mit herausragenden Leistungen absolviert<br />

(Dominik Spitzer 2020, Julia Stordel 2021).<br />

Fernstudent*in des Jahres, Julia Stordel, Dominik Spitzer<br />

Eine besondere Ehrung haben die Absolventin und der Absolvent<br />

des BDS-Fernstudiums Julia Stordel und Dominik Spitzer<br />

erhalten. Der Betriebswirt und die Betriebswirtin Stahlhandel (BDS)<br />

sind die ersten, die mit dem Ludger-Wolfgart-Gedächtnispreis ausgezeichnet<br />

wurden. Der Preis wurde in Andenken an den zu Beginn<br />

2020 verstorbenen Bereichsleiter der BDS-Berufsbildung und Chefredakteur<br />

des <strong>Stahlreport</strong>s Dr. Ludger Wolfgart ins Leben gerufen.<br />

Mit ihm werden besondere Leistungen im BDS-Fernstudium gewürdigt.<br />

„Das Studium bringt einen auf jeden Fall weiter –<br />

in den Wirtschaftsthemen, im technischen<br />

Wissen, aber auch bei den methodischen Themen<br />

wie Personal- und Unternehmensführung.“<br />

Dominik Spitzer<br />

„Jedem der sich in der Branche<br />

weiterbilden will, kann ich das Fernstudium<br />

des BDS nur empfehlen.“<br />

Julia Stordel<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

11


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Gustav Gross und GEORG C. bündeln ihre Kräfte<br />

In Zukunft im Norden gemeinsam<br />

Ab dem 1. November 2021 bündeln der Stahlgroßhändler Gustav Gross und der Fachgroßhändler GEORG C. unter dem<br />

Dach von GEORG C. ihre Kräfte. Für Mitarbeitende und Kunden werde sich dadurch wenig ändern, sagt Matthias Gölzer,<br />

Inhaber der Gustav Gross Stahlhandel GmbH, der auch weiterhin verantwortlich im Vertrieb tätig sein wird.<br />

[ Kontakt]<br />

GEORG C. HANSEN<br />

GmbH & Co. KG<br />

Marienhofweg 133–135<br />

25813 Husum<br />

+49 4841 771-0<br />

www.georg-c.de<br />

“Mir war es wichtig, durch<br />

einen starken, regionalen Partner<br />

frühzeitig eine zukunftsfähige Perspektive<br />

für den Fortbestand von Gustav<br />

Gross zu finden. Nun ziehen wir<br />

einfach eine Straße weiter und sind<br />

dort weiterhin mit unserem Angebot<br />

an Stahl und Metall vertreten – unter<br />

neuem Namen, aber so wie man uns<br />

kennt“, so Matthias Gölzer weiter.<br />

Auch über das Sortiment hinaus<br />

bestehen viele Gemeinsamkeiten<br />

zwischen Gustav Gross und GEORG<br />

C. Beide Firmen seien traditionsreiche<br />

Familienunternehmen, in denen<br />

feste Werte gelebt würden, das persönliche<br />

Wort noch zähle und Mitarbeitenden<br />

langfristige Entwicklungschancen<br />

geboten werden.<br />

Zusammen noch stärker<br />

Jan Friedrich Dehn, Inhaber von<br />

GEORG C., sieht in dem Zusammen-<br />

schluss eine ideale Basis für die Zukunft:<br />

„Gustav Gross ist weit über<br />

die Grenzen Flensburgs hinaus für<br />

Edel- und Qualitätsstahl bekannt.<br />

Diese Stärke wollen wir weiterhin<br />

nutzen und unsere Sortimente im<br />

Verbund noch ausbauen.“<br />

Mit großen Lagerkapazitäten und<br />

über 40 Auslieferungsfahrzeugen<br />

seien die optimalen logistischen Vo-<br />

Gemeinsam in die Zukunft: Matthias Gölzer (links), Inhaber der Gustav Gross Stahlhandel<br />

GmbH, und Jan Friedrich Dehn, Inhaber von GEORG C.<br />

Bilder: Georg C.<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


PA<br />

ARTNERARTIKEL<br />

DasBestevo<br />

n unseren Partnern.<br />

Gemeinsam mit unseren Partnern<br />

entwickeln wir Europas größtes<br />

Angebot an Langprodukten im<br />

Bereich Stahl und Metall für den<br />

täglichen Bedarf.<br />

KUPFER<br />

STANG<br />

GEN &<br />

ROHRE<br />

Partner für Handwerk und Industrie im hohen Norden:<br />

Der Stammsitz von GEORG C. liegt in Husum, seit über 25<br />

Jahren ist GEORG C. an der Flensburger Förde tätig. Weitere<br />

Standorte befinden sich in Schleswig, Heide und Niebüll.<br />

raussetzungen dafür bereits vorhanden, so dass sich<br />

Jan Friedrich Dehn ebenso wie Matthias Gölzer sicher<br />

sind: „Gemeinsam werden wir sowohl den Kunden von<br />

Gustav Gross als auch von GEORG C. einen attraktiven<br />

Mehrwert bieten.“<br />

Über GEORG C.<br />

GEORG C. wurde 1863 gegründet und ist als mittelständisches<br />

Familienunternehmen heute einer der führenden<br />

Großhändler im Norden für Bad & Haustechnik,<br />

Bau & Dach, Stahl & Metall, Werkzeuge, Arbeitsschutz<br />

sowie Fahrräder.<br />

Der Stammsitz von GEORG C. liegt in Husum, seit<br />

über 25 Jahren ist GEORG C. mit der Übernahme der<br />

Traditionsunternehmen Rossen Stahl und Warnke auch<br />

an der Flensburger Förde tätig. Das dortige Zentrallager<br />

wird aktuell um über 3.000 m² und eine automatische<br />

Regalanlage für Langmaterial erweitert. Weitere Standorte<br />

von GEORG C. befinden sich in Schleswig, Heide<br />

und Niebüll. Mit seinem rund 250-köpfigen Team bedient<br />

der Fachhändler Kunden in Schleswig-Holstein sowie<br />

dem südlichen Dänemark und versteht sich dabei als<br />

Partner für das Handwerk und die Industrie. 2<br />

Rundstangen Rundrohre<br />

Flachstangen Vierkantstangen<br />

Einfaches Bestellen –<br />

schnelles Liefern.<br />

voss-edelstahl.com/online


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Zeit für Austausch in angenehmem Ambiente: die erste Nordwest-Präsenzveranstaltung nach 790 Tagen.<br />

Bild: Nordwest<br />

Stahlverbund PHOENIX<br />

Beflügelt in den Herbst<br />

Ob die Gewinnung neuer Fachhandelspartner, die Stärkung des Netzwerkes oder weitere Tonnagezuwächse – all diese<br />

Ziele hat der Stahlverbund PHOENIX trotz der Corona-Einschränkungen erreicht. Das spiegelt sich nicht nur in der<br />

Tonnage, sondern auch im Geschäftsvolumen wider. Mit weiteren Lockerungen und einem verbindlichen, vorsorglichen<br />

Hygienekonzept verlagert das Verbundunternehmen zudem Aktivitäten wieder vermehrt ins „echte Leben“.<br />

[ Kontakt]<br />

NORDWEST Handel AG<br />

44263 Dortmund<br />

+49 231 22223001<br />

www.nordwest.com<br />

Am 31. August 2021 war es<br />

soweit: Rund 150 Gäste aus dem Inund<br />

Ausland, dem Kreise der Handels-<br />

und Lieferantenpartner, kamen<br />

in Dortmund zusammen – begleitet<br />

durch ein modernes Hygienekonzept.<br />

Lockerer Austausch, ein Status-Update<br />

zur geschäftlichen Entwicklung<br />

von Nordwest und ein<br />

spannender Vortrag von Branchenkenner<br />

Andreas Schneider (Stahlmarkt<br />

Consult) standen im Mittelpunkt<br />

des Tages, der Nordwest<br />

zufolge von vielen herbeigesehnt<br />

wurde – versprach er doch ein Stück<br />

weit wiedergewonnene Normalität.<br />

„Es hat sich wie ein Klassentreffen<br />

angefühlt“ – mit dieser Aussage<br />

eines Handelspartners lasse sich die<br />

Stimmung bei der ersten Präsenz-<br />

veranstaltung des Stahlverbunds<br />

seit 790 Tagen ziemlich genau auf<br />

den Punkt bringen, so das Dortmunder<br />

Verbundunternehmen.<br />

Weitere Aktivitäten fest vor Augen<br />

Ende Oktober soll zudem das Treffen<br />

der Silber-Fachhandelspartner des<br />

Stahlverbunds stattfinden. Gezielt<br />

werde auch die Mailänder Messe<br />

„Made in Steel“ Anfang Oktober dahingehend<br />

genutzt, spezifische Gespräche<br />

mit den bestehenden sowie<br />

potenziellen neuen Fachhandelsund<br />

Lieferantenpartnern zu führen.<br />

Ebenfalls im Herbst finden die Wahlen<br />

für den Stahlbeirat und die Produktausschusssitzungen<br />

statt. Dabei<br />

bestimmen die Handelspartner des<br />

Stahlverbunds in Eigenverantwortung<br />

ihre Vertreter in den entsprechenden<br />

Gremien. Ein so genannter<br />

Stahltisch, ein virtueller Stammtisch<br />

zum Austausch von Branchenneuigkeiten,<br />

soll demnächst monatlich<br />

stattfinden. Und auch für 2022 gibt<br />

es dem Verbundunternehmen zufolge<br />

schon Pläne: Dann will der<br />

Stahlverbund Phoenix auf der Tube<br />

& Wire in Düsseldorf mit einem<br />

Stand vertreten sein.<br />

„Bei all dem, was wir tun, behalten<br />

wir den Netzwerkgedanken im<br />

Fokus. Pandemiebedingt waren uns<br />

Präsenzveranstaltungen leider nicht<br />

möglich, wir konnten aber trotzdem<br />

den Funktionen des Stahlverbunds<br />

und unseren Aufgaben nachkommen.<br />

Umso mehr freut es uns, dass<br />

wir Handels- und Lieferantenpartner<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


nun wieder live erleben dürfen“, erklären Claudio Kemper und Christopher<br />

Rüther, beide Geschäftsbereichsleiter Stahl.<br />

Rekordjagd auf die Tonnage<br />

Einen Rekord hat die über den Stahlverbund Phoenix abgewickelte Tonnage<br />

per Juli 2021 erzielt. Sie konnte entgegen aller Prognosen in nahezu allen<br />

Produktbereichen gesteigert werden: Mit rund 1,26 Mio. t liegt sie +7,0 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Das daraus resultierende Geschäftsvolumen für den<br />

Bereich Stahl lag damit bei 1.153 Mio. € und +47,5 % im Vorjahresvergleich.<br />

„Neben der positiven Bestandskundenentwicklung konnten wir in den<br />

vergangenen Monaten vier neue Fachhandelspartner in den Stahlverbund<br />

integrieren. Zusätzlich konnten auch weitere Bezugsquellen erschlossen werden“,<br />

erklären die beiden Geschäftsbereichsleiter. Ein Motor der Entwicklung<br />

ist das außergewöhnliche und volumengestiegene Importgeschäft im Bereich<br />

Edelstahl/Rostfrei. 2<br />

thyssenkrupp Materials IoT kooperiert mit nexpro.digital<br />

Produktion stärker digitalisieren<br />

Um ihr Lösungsspektrum für die<br />

Digitalisierung von Industrieproduktionen<br />

zu erweitern, haben thyssenkrupp<br />

Materials IoT und nexpro.digital eine<br />

Kooperationsvereinbarung abgeschlossen.<br />

Während thyssenkrupp Materials<br />

IoT die Kombination aus Industrieexpertise<br />

und Softwareentwicklung einbringt,<br />

steuert nexpro.digital weitreichendes<br />

Smart-Factory-Know-how und<br />

Trainingsexpertise bei. Als Ergebnis<br />

der Kooperation werden ganzheitliche<br />

Smart-Factory-Lösungen möglich.<br />

Das Leistungsangebot umfasst die jeweils<br />

erforderliche Technologie wie<br />

Hard- und Software, Werkzeuge für die<br />

Implementierung sowie für die Überwachung<br />

und Steuerung der Produktion.<br />

Hinzu kommen Schulungsangebote<br />

und Trainings für Mitarbeiter.<br />

thyssenkrupp Materials IoT bietet mit<br />

der IIoT Plattform toii ® eine Technologie<br />

zur Produktionsdigitalisierung,<br />

deren Ziel die Halb- und Vollautomatisierung<br />

von Produktionsprozessen bis<br />

hin zu einer vollständig papierlosen<br />

Smart Factory ist.<br />

nexpro.digital ist ein Joint Venture des<br />

Lehrstuhls für Produktionssysteme an<br />

der Ruhr-Universität Bochum und der<br />

Düsseldorfer Unternehmensberatung<br />

LMX Business Consulting GmbH. Die<br />

thyssenkrupp Materials IoT GmbH<br />

wurde im September 2019 als Spin Off<br />

von thyssenkrupp Materials Services<br />

gegründet.<br />

www.thyssenkrupp-materials-iot.com<br />

www.nexpro.digital<br />

BESUCHEN SIE UNS<br />

LOGIMAT | 8.–10. MÄRZ 2022<br />

Stuttgart | Halle 1 / Stand C40<br />

FENSTERBAU FRONTALE<br />

29. MÄRZ – 1. APRIL 2022<br />

Nürnberg | Halle 3A / Stand 3A-104<br />

Aus Ideen<br />

werden<br />

Lösungen<br />

Operatives Jahresergebnis noch stärker erwartet<br />

Aufgrund der positiven Dynamik der Stahlpreise während des dritten Quartals<br />

rechnet die Klöckner & Co SE im dritten Quartal entgegen der bisherigen Prognose<br />

eines operativen Ergebnisses (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten<br />

von 200 bis 230 Mio. € nunmehr mit einem EBITDA von 260 bis 280 Mio. €<br />

vor wesentlichen Sondereffekten. Das teilte das Unternehmen Ende September<br />

mit. Ferner erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr 2021 ein EBITDA vor<br />

wesentlichen Sondereffekten von rund 800 Mio. € (bisherige Prognose: 650 bis<br />

700 Mio. €). Damit würde die Klöckner & Co SE das beste operative Jahresergebnis<br />

seit dem Börsengang im Jahr 2006 erzielen.<br />

www.kloeckner.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

15<br />

fehr ist führend in Lager logistik.<br />

Seit 1968 sind wir auf hoch quali tative<br />

<br />

<br />

offenheit<br />

entwickeln wir innovative<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Fehr Lagerlogistik AG<br />

In der Au 5, CH-8406 Winterthur<br />

T +41 (0)52 260 56 56<br />

info@fehr.net, www.fehr.net


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

Günther + Schramm: Upgrade für Sicherheit und Technik<br />

Hochregalanlage fit gemacht<br />

Für Günther + Schramm zählen nicht nur fließende Prozesse, sondern auch die Sicherheit von Mitarbeiter*innen und<br />

Gütern. Beide Ziele fördert der Systemdienstleister für Stahl, Edelstahl und Aluminium nun mit einer umfangreichen<br />

Modernisierung und Erweiterung der bestehenden Hochregalanlage am Standort Königsbronn. In zwei Schritten<br />

ergänzt das Oberkochener Unternehmen neue Maschinen und implementiert eine innovative Steuerungssoftware.<br />

Sämtliche Planungs- und Produktionsprozesse sind am Standort nun für die Zukunft gerüstet, so das Unternehmen.<br />

Bild: Günther + Schramm<br />

„Mit dieser Großinvestition in zahlreiche neue Maschinenteile,<br />

ein neues Sicherheitskonzept und Softwareaktualisierungen<br />

sind wir für zukünftige Aufträge bestens<br />

gerüstet.“<br />

Volker Walz, Betriebsleiter Königsbronn bei Günther + Schramm<br />

[ Kontakt]<br />

Günther + Schramm<br />

GmbH<br />

Heidenheimer Str. 65<br />

73447 Oberkochen<br />

+49 7364 24-0<br />

www.gs-stahl.de<br />

Die Modernisierung in Königsbronn<br />

betrifft ein Hochregallager, das<br />

vom Lager- und Logistikexperten Remmert<br />

Regalsysteme umgesetzt wurde.<br />

Der Dienstleister ist auf Kassettenlager<br />

spezialisiert und hat für Günther +<br />

Schramm sowohl ein Picksystem als<br />

auch zwei Sägen zur individuellen Auftragsbearbeitung<br />

der gelagerten Werkstoffe<br />

in die Prozessstruktur integriert.<br />

Schon jetzt können dadurch komplexe<br />

Just-in-time-Projekte mit mehreren<br />

Tausend Jahrespositionen in kurzer<br />

Zeit umgesetzt werden, so das Unternehmen.<br />

Der Aufbau aus dem Jahr 2003<br />

erhält nun durch die umfangreichen<br />

Umbauten und Neuanschaffungen<br />

ein Systemupgrade, welches die Produktionsstätte<br />

für künftige Aufträge<br />

aufrüstet. Eine neue Fertigungsleitsoftware<br />

soll zudem für eine opti-<br />

mierte Prozesskoordination sorgen,<br />

wodurch sich auch eine verbesserte<br />

Maschinenauslastung ergebe.<br />

Modernisierung<br />

in zwei Abschnitten<br />

Der erste Ausbauschritt im Dezember<br />

2020 konzentrierte sich auf die Prüfung<br />

und Aktualisierung sicherheitsrelevanter<br />

Anlagenteile.<br />

Um<br />

Ausfälle kritischer<br />

Prozesskomponenten<br />

grundsätzlich<br />

vorzubeugen,<br />

wurden Lichtschranken,<br />

Sensorik<br />

und Regler der<br />

Regalbediengeräte<br />

ausgetauscht. Außerdem<br />

überarbeitete das Projektteam<br />

das Sicherheitskonzept der Hochregalanlage<br />

sorgfältig. Mit der Umstellung<br />

der Prozessautomation auf die<br />

S7-Steuerung von Siemens sei die<br />

Produktion von Günther + Schramm<br />

nun auf den neuesten Stand der Steuerungstechnik<br />

gehoben worden.<br />

Im zweiten Projektabschnitt folgten<br />

im August 2021 Softwareaktualisierungen<br />

zur Verbesserung des<br />

Fertigungsleitsystems. Mit neuen,<br />

hochleistungsfähigen Sägen erhielten<br />

die werkstoffverarbeitenden Maschinen<br />

der Anlage eine Nachfolge zur<br />

Bearbeitung individueller Sägeaufträge.<br />

Durch diese Aufrüstung kann<br />

die schnelle Auftragsbearbeitung<br />

auch bei kleinlosigen Sägezuschnitten<br />

gewährleistet werden. Mit der Erweiterung<br />

um eine neue Ein- und Auslagerstation<br />

wurden die Kapazitäten<br />

für die Kommissionierung von Stabmaterial<br />

in Herstellungslängen zusätzlich<br />

erhöht. Abschließend prüfte<br />

ein Expertenteam alle Prozessschritte<br />

und Neuerungen des Hochregals erneut<br />

auf ihre Sicherheit und Funktionalität.<br />

Zukunftssicher dank<br />

modernster Technik<br />

„Die neuen Systeme verbessern die<br />

Koordination der Produktionsabläufe<br />

und sorgen für eine optimale<br />

Anlagenauslastung. Somit werden<br />

neben den Zugriffszeiten an den<br />

Kommissionier-Stationen auch die<br />

Produktionszeiträume insgesamt,<br />

auch bei individuellen Aufträgen,<br />

verkürzt“, so Volker Walz, Betriebsleiter<br />

Königsbronn bei Günther +<br />

Schramm. 2<br />

Mehr zu Günther + Schramm auch im<br />

Online-Magazin des Unternehmens<br />

unter www.gs-magazin.de<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Bild: BDS<br />

ArcelorMittal e-steel<br />

Stahlkauf per Mausklick<br />

Das gesamte Lagersortiment der ArcelorMittal Stahlhandel GmbH ist ab sofort im Onlineshop e-steel<br />

verfügbar. Kunden können dadurch rund um die Uhr, einfach, sicher und flexibel ihre Bestellungen<br />

tätigen – und gleichzeitig ein nachhaltiges Projekt unterstützen.<br />

“Mit e-steel wird der Bestellvorgang<br />

für unsere Kunden noch<br />

einfacher“, erklärt Oliver Menrath,<br />

Chief Marketing Officer ArcelorMittal<br />

Stahlhandel GmbH. „Das Tool ergänzt<br />

die persönliche Beratung<br />

durch unsere Mitarbeitenden. Die<br />

Nähe zum Kunden steht für uns weiterhin<br />

an erster Stelle.“<br />

Um den e-Shop kontinuierlich<br />

zu verbessern, setzt das Unternehmen<br />

auch auf seine Kunden: „Durch<br />

Feedback und Kundenwünsche können<br />

wir einzelne Funktionen erweitern<br />

und optimieren, um den Shop<br />

noch benutzerfreundlicher zu machen“,<br />

sagt Menrath.<br />

Ein besonderes Angebot gilt für<br />

Bestellungen auf der Plattform bis<br />

zum 31. Oktober 2021: Für je 500 €<br />

Netto-Umsatz über e-steel pflanzt<br />

ArcelorMittal bei der Aktion „Ge-<br />

meinsam für mehr Nachhaltigkeit“<br />

mit PLANT-MY-TREE ® einen Baum<br />

in Deutschland.<br />

Verfügbarkeit in Echtzeit sehen<br />

Die Einrichtung des Benutzerkontos<br />

erfolgt in wenigen Schritten direkt<br />

über den e-Shop. e-steel bietet eine<br />

Reihe von Möglichkeiten für gewerbliche<br />

und registrierte Kunden: Zugriff<br />

auf das komplette Lagersortiment<br />

an Trägern, Flachstahl, Stabstahl,<br />

Edelstahl, Aluminium und Rohren<br />

in verschiedenen Güten und Anarbeitungen.<br />

Zudem gibt es auf der<br />

Seite ausführliche Produktinformationen,<br />

Anwendungsbeispiele und<br />

Hinweise für Kunden.<br />

Ebenfalls können sich Kunden<br />

die Materialverfügbarkeit in Echtzeit<br />

anzeigen lassen, Bestellungen unabhängig<br />

von Geschäftszeiten durchführen<br />

und per Rechnung zahlen.<br />

ArcelorMittal Stahlhandel bietet eine<br />

schnelle Lieferung der Orders durch<br />

koordinierte Lkw-Routenplanung,<br />

auch eine direkte Abholung vor Ort<br />

ist möglich.<br />

Um die Digitalstrateige des Unternehmens<br />

kümmert sich künftig<br />

ein standortübergreifendes „Team<br />

Digitalisierung“. Zu den Aufgaben<br />

des Teams gehört die Weiterentwicklung<br />

digitaler Tools und die Unterstützung<br />

der Teams an den verschiedenen<br />

Stahlhandel-Niederlassungen.<br />

Die Teammitglieder verfügen über<br />

Vertriebserfahrung, kennen die Anforderungen<br />

der Kunden und sind<br />

mit den internen Abläufen vertraut,<br />

so das Unternehmen. 2<br />

Der e-Shop ist erreichbar unter<br />

https://e-steel.arcelormittal.com/<br />

DE/de/<br />

[ Kontakt]<br />

Arcelor Mittal<br />

Stahlhandel GmbH<br />

Gereonstraße 58<br />

50670 Köln<br />

+49 221 5729-0<br />

https://stahlhandel.<br />

arcelormittal.com/<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

17


Bild: BSH Hausgeräte<br />

Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

BSH Hausgeräte setzt erstmals grünen Stahl der Salzgitter AG ein<br />

Weniger CO 2 , mehr Recycling<br />

Die BSH Hausgeräte GmbH, einer der größten Hausgerätehersteller Europas, treibt die Dekarbonisierung ihrer<br />

Wertschöpfungskette weiter voran. Seit September 2021 bezieht die BSH erstmals grünen Stahl der Salzgitter Flachstahl<br />

GmbH mit einem um mehr als 66 % verringerten CO 2 -Fußabdruck. Der CO 2 -arme Stahl wird zunächst als<br />

Gehäusehalterung für die Waschmaschinenproduktion im polnischen BSH-Werk Lodz genutzt.<br />

[Kontakt]<br />

Salzgitter Flachstahl<br />

GmbH<br />

38239 Salzgitter<br />

+49 5341 21-01<br />

www.salzgitterflachstahl.de<br />

BSH Hausgeräte<br />

Gesellschaft mbH<br />

Postfach 122<br />

1101 Wien<br />

Österreich<br />

www.bsh-group.com<br />

Die Verwendung von CO 2 -armem Stahl sei ein weiterer<br />

Schritt, um die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele<br />

der BSH zu erreichen. Für die Salzgitter AG sind Produktion<br />

und Markteinführung von grünem Flachstahl ein wichtiger<br />

Baustein der Dekarbonisierungsstrategie.<br />

CO 2 -Fußabdruck weiter verringern<br />

Seit Ende 2020 entwickelt und fertigt die BSH zwar bereits<br />

an allen Standorten weltweit CO 2 -neutral, für das Jahr<br />

2030 hat sich das Unternehmen aber ein weiteres ambitioniertes<br />

Ziel gesetzt: „Im Vergleich zum Jahr 2018 wollen<br />

wir unseren Scope 3 CO 2 -Fußabdruck, der durch den Einkauf<br />

von Rohmaterialien und Teilen sowie durch die Hausgerätenutzung<br />

anfällt, um 15 % reduzieren. Um das zu erreichen,<br />

bieten wir unseren Konsumenten seit jeher<br />

besonders energieeffiziente Produkte an. Wir schauen<br />

aber auch dort ganz genau hin, wo wir weniger direkten<br />

Einfluss haben: etwa auf die Produktion der Werkstoffe<br />

und das Recycling der Produkte“, so Chief Operations<br />

Officer Dr. Silke Maurer von der BSH.<br />

Der CO 2 -arme Stahl wird im Elektrostahlwerk<br />

mittels Einschmelzen von<br />

Stahlschrott in Kombination mit Walzwerken<br />

und Verzinkungsanlagen produziert.<br />

Phillip Meiser, Direktor Vertrieb<br />

Salzgitter Flachstahl: „Diese<br />

Erweiterung des Produktportfolios<br />

ist ein bedeutender Baustein unserer<br />

kurzfristigen Dekarbonisierungsstrategie.<br />

Darüber hinaus verfolgen wir<br />

konsequent den eingeschlagenen Weg<br />

„Grüner Flachstahl<br />

stößt auf immer<br />

größeres Interesse bei<br />

unseren Kunden. Für sie ist<br />

es wichtig, schon jetzt ein<br />

tatsächlich CO 2 -reduziertes<br />

Erzeugnis zu beziehen.“<br />

Phillip Meiser, Direktor Vertrieb<br />

Salzgitter Flachstahl<br />

hin zu einer CO 2 - armen Stahlproduktion. Unsere Ambition<br />

ist es, bis 2025 rund 2 Mio. t grünen Stahl im Rahmen<br />

von SALCOS – Salzgitter Low CO 2 -Steelmaking zu produzieren.“<br />

Zirkuläre Modelle im Kommen<br />

Für die BSH ist die Wiederverwendung von Rohstoffen<br />

und Produkten ein wesentlicher Hebel, um Abfall zu minimieren<br />

und Ressourcen zu schonen. Deshalb bietet das<br />

Unternehmen auch zunehmend zirkuläre Geschäftsmodelle<br />

an, bei denen Hausgeräte von Konsumenten gemietet oder<br />

gemeinsam genutzt werden. Nach der Nutzung werden<br />

die Geräte zurückgenommen, für eine erneute Nutzung<br />

wiederaufbereitet und zum Ende des Produktlebenszyklus<br />

umweltschonend recycelt. So wird Stahl beispielsweise<br />

in den Elektroöfen der Salzgitter AG am Standort Peine<br />

wieder eingeschmolzen.<br />

Als erster europäischer Stahlhersteller habe die Salzgitter<br />

AG Konformitätsaussagen nach dem VERIsteel-<br />

Verfahren des TÜV SÜD für ihre neuen grünen<br />

Stahlprodukte erhalten. Das Verfahren ermöglicht<br />

den Nachweis der produktspezifischen<br />

CO 2 -Emissionen bei der<br />

Stahlproduktion und begleitet den<br />

Prozess der Dekarbonisierung. Die<br />

Konformitätsaussagen bestätigen,<br />

dass beim Wechsel der Produktionsroute<br />

von der konventionellen<br />

Hochofenroute auf die Elektrostahlroute<br />

CO 2 -Einsparungen von 66 % erreicht<br />

werden. 2<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


3D-Bügelbiegeautomaten<br />

<br />

<br />

<br />

Leistungsstark<br />

Energiesparend<br />

Wartungsfreundlich<br />

Die EBA S-Serie bietet zahlreiche<br />

Möglichkeiten zur Automatisierung:<br />

Automatische Richtsatzverstellung und<br />

Draht-Durchmesserwechsel<br />

Schnellwechselsystem<br />

Motorisierte 5t-Haspeln<br />

Drahtauslauf<br />

www. progress-m.com


Bild: Saarstahl<br />

Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Dillinger bietet in diesem Jahr 64 jungen Menschen den Einstieg in das Berufsleben: 61 im technisch-gewerblichen und drei im kaufmännischen Bereich.<br />

Beim Stahlpartner Saarstahl starten 64 junge Menschen in ihre berufliche Zukunft: 59 im technisch-gewerblichen und fünf im kaufmännischen Bereich.<br />

Saarstahl und Dillinger<br />

Start in eine spannende Ausbildung<br />

Ende August sind 128 Auszubildende in ihre berufliche Zukunft bei Dillinger und Saarstahl gestartet.<br />

Den jungen Nachwuchskräften werde eine moderne Ausbildung in der Stahlerzeugung auf höchstem technischem<br />

Niveau angeboten. Auch in der schwierigen wirtschaftlichen Lage halte man dieses Angebot aufrecht und<br />

bilde weiterhin auf konstant hohem Niveau aus, so die Unternehmen.<br />

An ihrem ersten Arbeitstag<br />

begrüßten die Ausbilder, Betriebsräte<br />

und die Jugendvertreter die<br />

neuen Auszubildenden unter Einhaltung<br />

der Corona-Schutz- und Hygieneregeln<br />

in Kleingruppen in Dillingen<br />

und Völklingen. Joerg<br />

Disteldorf, Arbeitsdirektor und Personalvorstand<br />

von Dillinger und<br />

Saarstahl, schaltete sich per Videobotschaft<br />

hinzu und hieß die jungen<br />

Menschen in den Unternehmen willkommen.<br />

Man wolle den Nachwuchskräften<br />

eine wirtschaftliche<br />

Perspektive geben und gemeinsam<br />

den Transformationsprozess vorantreiben,<br />

sagte Disteldorf.<br />

Dillinger bietet in diesem Jahr<br />

64 jungen Menschen den Einstieg<br />

in das Berufsleben: 61 im technischgewerblichen<br />

und drei im kaufmännischen<br />

Bereich. Beim Stahlpartner<br />

Saarstahl starten 64 junge Menschen<br />

in ihre berufliche Zukunft: 59 im<br />

technisch-gewerblichen und fünf im<br />

kaufmännischen Bereich.<br />

Viele Informationen rund um<br />

Ausbildungsmöglichkeiten bei Dillinger<br />

und Saarstahl sind auf der Internetseite<br />

www.stahlbunt-fuersleben.de<br />

und auf der Facebookseite<br />

Stahlbunt (@StahlbuntAzubis) zu<br />

finden. 2<br />

www.stahlbunt-fuers-leben.de<br />

Benteler erweitert Portfolio<br />

Rotorwellen-Komponenten für Elektromobilität<br />

Benteler kombiniert die Kompetenzen<br />

seiner Divisionen Automotive und Steel/Tube<br />

mit dem Einstieg in das Komponentengeschäft<br />

für Rotorwellen – auch im Bereich E-<br />

Mobilität. Dabei komme sowohl die Expertise<br />

in der Metallverarbeitung des Stahlbereichs<br />

als auch die Entwicklungserfahrung der Automobilsparte<br />

zum Tragen. Das Unternehmen<br />

erweitert sein Portfolio von Rohren für Rotorwellen<br />

um individuelle, leichte Komponenten-<br />

Lösungen. Benteler deckt dabei die komplette<br />

Wertschöpfungskette ab – von der eigenen<br />

Stahlerzeugung über das Rohr bis zur Anarbeitung<br />

der fertigen Komponente. Die Kernkomponente<br />

eines elektrischen Antriebsstrangs<br />

ist der Motor, dessen Hauptteil wiederum die<br />

Rotorwelle. Durch die Verwendung von Rohren<br />

anstelle von Vollmaterial wird bei der Herstellung<br />

deutlich weniger Material benötigt.<br />

Das spart Gewicht.<br />

Vereinfachte Wertschöpfungskette für Automobilhersteller:<br />

Benteler fertigt Rotorwellen-Komponenten<br />

aus einer Hand.<br />

www.benteler-automotive.com<br />

Bild: Benteler<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Bild: SMS group<br />

SMS rüstet Duferco-Profilwalzwerk aus<br />

Nachhaltig mit Wasser wirtschaften<br />

Der italienische Profilstahlhersteller Duferco Steel<br />

hat die SMS group beauftragt, das neue Profilwalzwerk in<br />

San Zeno, Brescia, Italien, mit einer Wasserbehandlungsanlage<br />

auszustatten.<br />

Durch das neue Wasserwirtschaftssystem sei Duferco in<br />

der Lage, auch zukünftig alle Umweltauflagen zu erfüllen.<br />

„Einsparung und Aufbereitung von Wasser sind zwei wesentliche<br />

Faktoren für die Nachhaltigkeit einer „grünen“<br />

Anlage, die es uns ermöglicht, unsere Produktionsziele im<br />

Ein klang mit europäischen Umweltschutzstandards zu erfüllen“,<br />

sagte Antonio Gozzi, Präsident der Duferco Italia<br />

Holding.<br />

Neue Wasserbehandlungsanlage von SMS für das Profilwalzwerk von Duferco in San<br />

Zeno, Brescia: die Inbetriebnahme des Gesamtprojektes ist für Ende 2022 geplant.<br />

Für einen umweltfreundlichen Produktionsprozess wird<br />

die Wasser aufbereitungsanlage mit den neuesten Technologien<br />

von SMS ausgerüstet. Sie stellt sicher, dass den<br />

Produktionsprozessen genau zum richtigen Zeitpunkt die<br />

notwendige Wassermenge zugeführt wird. Durch die Wasseraufbereitung<br />

kann die Menge der gesamten herausgefilterten<br />

Stoffe im abgeleiteten Wasser auf unter 5 ppm<br />

reduziert werden. Zudem werde eine effizientere Steuerung<br />

des Produktions prozesses eine verbesserte Qualitätssicherung<br />

der Produkte ermöglichen.<br />

www.sms-group.com<br />

Rohstahlproduktion<br />

weltweit<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

angeschlossen sind, belief sich im August<br />

2021 auf 156,8 Mio. t, was einem Rückgang<br />

von 1,4 % gegenüber August 2020<br />

entspricht. Aufgrund der anhaltenden<br />

Schwierigkeiten, die die COVID-19-Pandemie<br />

mit sich bringt, sind viele dieser Zahlen des<br />

Monats Schätzungen, die mit der Produktionsaktualisierung<br />

des nächsten Monats revidiert<br />

werden können.<br />

Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland<br />

Der Aufwärtstrend der Rohstahlproduktion in<br />

Deutschland hat sich im August fortgesetzt,<br />

allerdings hat das Tempo an Kraft verloren.<br />

Im Berichtsmonat ist die Erzeugung um<br />

knapp 3 % gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

gestiegen. Im bisherigen Jahresverlauf wurde<br />

damit ein Zuwachs von 17 % erzielt.<br />

Rohstahlproduktion weltweit August 2021<br />

China 83,2 Mio.t -13,2 %<br />

Japan 7,9 Mio.t 22,9 %<br />

Südkorea 6,1 Mio.t 6,2 %<br />

Deutschland 3,0 Mio.t 6,7 %<br />

EU 11,6 Mio.t 27,1 %<br />

USA 7,5 Mio.t 26,8 %<br />

GUS 8,8 Mio.t 3,6 %<br />

Russland 6,3 Mio.t 4,4 %<br />

Türkei 3,5 Mio.t 7,1 %<br />

August 2021 in Tonnen Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland August 2021<br />

Rohstahl gesamt 2.925 3,4%<br />

Oxygenstahl 2.143 7,9%<br />

Elektrostahl 782 -7,4%<br />

Roheisen 1.943 7,0%<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.466 2,9%<br />

August 2021 in Tonnen<br />

Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl Quelle: worldsteel<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

21


Bilder: technotrans<br />

Stahlverarbeitung<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Insbesondere der Korrosion der Materialien durch äußere Einflüsse selbst bei der Lagerung<br />

in Hallen entgegenzuwirken, spielt eine wichtige Rolle für die Produktqualität.<br />

Bilstein setzt auf Technologie von technotrans<br />

Effiziente Sprühbeölung beim Kaltwalzen<br />

Schutz vor Korrosion während der Coil-Lagerung und dem Transport ist der Garant für eine hohe Produktqualität für die<br />

Weiterverarbeitung von Kaltbändern. Eine effiziente Beölung beim Kaltwalzen ist dafür in verschiedenen Bereichen der<br />

Walz- bzw. Schneidlinien elementar. technotrans entwickelte für mehrere Produktionslinien der Bilstein Group<br />

maßgeschneiderte und nachhaltige Konzepte für die Sprühbeölung. Dieses ermöglicht nicht nur eine ressourcen- und<br />

gesundheitsschonende Produktion, sondern auch mehr Flexibilität und eine deutliche Kostenersparnis.<br />

[ Kontakt]<br />

technotrans SE<br />

48336 Sassenberg<br />

+49 2583 301-1000<br />

www.technotrans.de<br />

Ferdinand Bilstein<br />

GmbH + Co. KG<br />

58256 Ennepetal<br />

+49 2333 911-0<br />

www.bilsteingroup.com<br />

Voraussetzung für eine hohe Produktverfügbarkeit<br />

in der Stahlverarbeitung ist eine intelligente Lagerhaltung.<br />

Um die Qualität der Produkte sicherzustellen, hat ihr Schutz<br />

oberste Priorität. Insbesondere der Korrosion der Materialien<br />

durch äußere Einflüsse selbst bei der Lagerung in Hallen<br />

entgegenzuwirken, spielt dabei eine wichtige Rolle. Schon<br />

in den Kaltwalzprozessen setzen Hersteller daher auf die<br />

Auftragung eines effektiven Korrosionsschutzes mittels<br />

spezieller Öle. Um sie dabei möglichst effizient zu gestalten,<br />

bedürfen Beölungseinrichtungen einer präzisen Auslegung<br />

auf die jeweiligen Gegebenheiten.<br />

Neues Beölungskonzept für Null-Fehler-Prinzip<br />

Aufgrund der zunehmenden Anforderungen an die Produktqualität<br />

und Nachhaltigkeit durch ihre Kunden, vor<br />

allem in der Automobilindustrie, erkannte auch die Bilstein<br />

Group mit Sitz in Hagen einen steigenden Bedarf nach<br />

einer effektiven Beölung ihrer Kaltbänder gegen Korrosionsbildung.<br />

Denn bei der kilometerweisen Herstellung<br />

seiner Produkte verfolgt das Unternehmen in der Produktion<br />

ein striktes Null-Fehler-Prinzip entlang der gesamten Prozesskette.<br />

Über Jahre hatte der Stahlverarbeiter bereits<br />

auf bekannte Beölungslösungen eines langjährigen Lieferanten<br />

gesetzt. Doch die Gruppe wollte die Prozesse auf<br />

eine neue Ebene heben.<br />

Auf der Suche nach einem neuen Lösungsanbieter stieß<br />

Bilstein auf technotrans. Bisher insbesondere in der Druckindustrie<br />

sowie der Stanz- und Umformtechnik aktiv, übertrug<br />

der Hersteller aus Sassenberg sein Know-how auf die<br />

Anforderungen von Kaltwalzprozessen. Nach einer erfolgreichen<br />

Testphase erhielt technotrans den Zuschlag für<br />

die Ausstattung von zwei Anlagen am Standort im USamerikanischen<br />

Bundesstaat Kentucky – und später noch<br />

an weiteren Anlagen in Deutschland.<br />

Geringere Kosten, effizienter und flexibler<br />

„Wir sparen Kosten, reduzieren Instandhaltungsmaßnahmen<br />

bei der Peripherie und sind weiter extrem fle-<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


xibel bei der Verarbeitung beölter<br />

und unbeölter Kaltbänder auf nur<br />

einer Anlage“, betont Eugen Schitz,<br />

Verantwortlicher für Anlagen- und<br />

Verfahrenstechnik bei der Bilstein<br />

Group. Die technotrans-Beölung<br />

kommt an verschiedenen Standorten<br />

der Bilstein Group sowohl beim<br />

Nachwalzen als auch beim Längsteilen<br />

sowie an der Verpackungslinie<br />

zum Einsatz.<br />

Als vorteilhaft für die Bilstein-Bedürfnisse<br />

entpuppte sich dabei die<br />

druckluftfreie Sprühbeölung des Beölungssystems.<br />

„Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Lösungen öffnen und<br />

schließen sich die technotrans-Ventile<br />

in einer vorgegebenen Taktung durch<br />

elektrische Impulse“, erklärt Schitz.<br />

„Weil keine Druckluftströme vorhanden<br />

sind, erlangen wir eine gleichmäßige<br />

und zugleich nebelarme Beölung“<br />

– und das trotz der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten<br />

beim Kaltwalzen<br />

von bis zu 16 m/s.<br />

Bilstein erzielt für den Korrosionsschutz<br />

dadurch nicht nur ein homogenes<br />

Ergebnis, sondern spart dank der<br />

hohen Effizienz der Lösung zudem Kosten<br />

ein. Dank der nebelarmen Beölung<br />

und minimierten Aeorosolmenge kann<br />

der Stahlverarbeiter komplett auf den<br />

Einsatz von Absauganlagen verzichten,<br />

die bei bisherigen Beölungsprozessen<br />

nötig waren. Das schützt nicht nur aktiv<br />

die Gesundheit der Mitarbeiter, sondern<br />

verhindert ungewünschte Ablagerungen<br />

in der Umgebung. Die Einhaltung<br />

von Wartungsintervallen für die Filter<br />

spielt daher für Bilstein überhaupt keine<br />

Rolle mehr. Zudem spart das Unternehmen<br />

das teure Medium Druckluft<br />

ein.<br />

Bilstein will weiter auf<br />

technotrans setzen<br />

Bilstein will seinen Modernisierungskurs<br />

in Zukunft nicht nur aufgrund<br />

der technischen Umsetzung mit der<br />

technotrans-Technologie fortsetzen.<br />

Auch die harmonische und zielgerichtete<br />

Projektabwicklung von der Entwicklung<br />

der passgenauen Lösung bis<br />

zur Inbetriebnahme spreche für die<br />

Sassenberger, sagt Schitz: „Für uns<br />

steht eines fest: Benötigen wir neue<br />

Lösungen bei der Kaltband-Beölung,<br />

ist technotrans unser erster Ansprechpartner.“<br />

2<br />

Innovatives Containerumschlagsystem ist marktreif<br />

Eine Hafenrevolution<br />

Im Rahmen der Seatrade Maritime Middle East 2021, die vom 13. bis 15. Dezember 2021 in Dubai<br />

stattfindet, wird Boxbay das neue System nicht nur Experten aus der Hafenlogistik, sondern auch<br />

globalen Entscheidern aus anderen Schlüsselbranchen präsentieren.<br />

Nach umfangreichen Inbetriebnahme-<br />

und Praxistests der Proof-of-Concept-Anlage<br />

im Hafen von Dubai haben die<br />

Joint-Venture-Partner SMS group und DP<br />

World bestätigt, dass das Boxbay HBS-Hochregallagersystem<br />

reif für den globalen Markt<br />

ist, wie die SMS group mitteilte.<br />

Stahlbau Westerwald setzt auf Vernet Behringer<br />

Investition in Blechfertigung<br />

Das System habe alle Erwartungen deutlich<br />

überschritten. Boxbay ist ein vom globalen<br />

Hafenbetreiber und Logistikanbieter DP<br />

World und dem Technologie- und Anlagenbauunternehmen<br />

SMS group GmbH gegründetes<br />

Joint Venture. Das HBS High Bay Storage-System<br />

wurde ursprünglich von der<br />

SMS group-Tochter AMOVA für das Handling<br />

von schweren Metallcoils entwickelt.<br />

Das patentierte High Bay Store-System Boxbay<br />

ist ein automatisiertes Containerumschlagsystem,<br />

bei dem Container auf bis zu<br />

elf Ebenen gestapelt werden können. Das<br />

System bietet eine dreimal höhere Kapazität<br />

als ein konventionelles Containerlager auf<br />

gleicher Fläche. Es hat somit nicht nur einen<br />

um 70 % geringeren Platzbedarf, sondern ist<br />

darüber hinaus auch wesentlich leistungsfähiger,<br />

da jeder einzelne Container jederzeit individuell<br />

entnommen werden kann, ohne dass<br />

andere Container umgestapelt oder bewegt<br />

werden müssten. Das vollautomatisierte<br />

Lager- und Umschlagssystem wird ausschließlich<br />

elektrisch betrieben. Rekuperationstechnik<br />

ermöglicht die Rückgewinnung<br />

von Energie beim Handling der Container.<br />

www.boxbay.com<br />

Seit mehr als 60 Jahren konzipiert und realisiert die SWW Stahlbau Westerwald<br />

GmbH den Bau von Industrie- und Gewerbehallen, liefert Stahlbaukonstruktionen für Anlagenbauer<br />

oder maßgeschneiderte Einhausungen für Maschinen und Filteranlagen. Um zukünftig<br />

Bleche von bis zu 6 m Länge, 2 m Breite und 5 bis 60 mm Dicke modern und effizient<br />

bearbeiten zu können, hat sich das Unternehmen für die Neuanschaffung einer<br />

Vernet Behringer MAGevo 620 entschieden. Das vielseitige Fertigungszentrum ist mit Einheiten<br />

zum Bohren und Fräsen, Markieren und Plasmaschneiden sowie automatischer Materialzuführung<br />

ausgestattet. Ergänzt wird die Anlage durch ein leistungs- starkes Absaugund<br />

Filtersystem, um die beim Plasmaschneiden entstehenden gesundheitsschädlichen<br />

Stäube und Gase aus der Produktionshalle abzuleiten. Ihre Arbeitsaufträge erhält die Maschine<br />

vom angebundenen ERP des Kunden, bei einer eventuellen Störung können sich<br />

Behringer-Servicetechniker jederzeit per Fernzugriff in die Software aufschalten.<br />

www.stahlbauwesterwald.de<br />

www.vernet-behringer.com<br />

Bild: SMS group<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

23


BDS<br />

XXXXX Research A XXXXX<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Die Stahlkonjunktur brummt<br />

Das erste Halbjahr 2021 wird in den Geschichtsbüchern der Stahldistribution vermutlich besonders vermerkt<br />

werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist einerseits der Lagerabsatz deutlich gestiegen – was jedoch vor allem dem<br />

niedrigen Niveau des schwachen zweiten Quartals im vergangenen Jahr geschuldet ist. Weitaus bemerkenswerter<br />

ist jedoch der in dieser Form noch nicht erlebte rasante Preisaufbau bei Rohstoffen und Fertigerzeugnissen –<br />

gepaart mit erschwerten Materialverfügbarkeiten, besonders bei Flachprodukten. Trotz des Hochwassers in<br />

einigen Landesteilen entspannte sich im Juli die Lage etwas.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

Juli 2021 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zur<br />

Statistik<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahl -<br />

handel (BDS) Jörg<br />

Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Foto: privat<br />

Lagerabsatz 2020<br />

Die Entwicklung des Lagerabsatzes im<br />

Jahr 2020 glich einer Berg- und Talfahrt.<br />

Mit knapp 970.000 t im Monatsschnitt<br />

verlief das erste Quartal sehr stark und<br />

lag 4 % über dem Vorjahreszeitraum.<br />

Vor allem durch die Coronapandemie<br />

versursacht brach der Absatz im zweiten<br />

Quartal ein. Mit durchschnittlich<br />

744.000 t pro Monat lag er gut 18 %<br />

unter dem des zweiten Quartals 2019.<br />

Mit durchschnittlich 878.000 Monatstonnen<br />

erholte sich der Absatz im<br />

dritten Quartal ein wenig, lag aber<br />

immer noch 7 % unter Vorjahresniveau.<br />

Der Jahresendspurt konnte sich dann<br />

aber sehen lassen. Im vierten Quartal<br />

wurden monatlich durchschnittlich<br />

859.000 t abgesetzt. Das sind 9,4 %<br />

mehr als im Jahresendquartal 2019.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 2020 rund<br />

10,35 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Das ist ein Minus von 3,4 %<br />

im Vergleich zu 2019.<br />

Lagerabsatz 2021<br />

Der Lagerabsatz zu Jahresbeginn 2021<br />

verlief recht ordentlich. Im Januar wurden<br />

911.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Das sind 6,6 % weniger<br />

als im Januar 2020. Ähnlich verlief der<br />

Februar. Mit 909.000 t lag der Lagerabsatz<br />

3 % hinter dem Vorjahresmonat.<br />

Die beiden Vergleichsmonate waren<br />

allerdings auch außerordentlich stark.<br />

Zudem ließ die kalte Witterung zum<br />

Jahresstart 2021 keine größeren Bautätigkeiten<br />

zu.<br />

Einen sehr starken Lagerabsatz gab<br />

es im März. Eine gute Konjunktur, viele<br />

Arbeitstage und die Aussicht auf weiter<br />

steigende Preise ließen den Absatz auf<br />

1,07 Mio. t steigen. Der April und Mai<br />

waren mengenmäßig nicht ganz so spektakulär.<br />

Bei weniger Arbeitstagen konnten<br />

919.000 bzw. 863.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt werden.<br />

Aufgrund der schwachen Vorjahresmonate<br />

fällt der Vergleich zu April<br />

und Mai 2020 mit einem Zuwachs von<br />

25 bzw. 27 % sehr deutlich aus. Im Juni<br />

wurden mit 940.000 t Lagerabsatz 15 %<br />

mehr Menge als im Vorjahreszeitraum<br />

erzielt. Aufgrund des guten Vorjahreswerts<br />

wurde im Juli 2021 mit 904.000 t<br />

lediglich knapp 2 % mehr Tonnage als<br />

vor Jahresfrist abgesetzt.<br />

Lagerbestand<br />

Das Jahr 2020 war von durchweg niedrigen<br />

Lagerbeständen geprägt. Am 31.<br />

Dezember 2020 lag der Bestand mit<br />

1,92 Mio. t rund 5 % niedriger als im<br />

Dezember 2019. Selten war der Lagerbestand<br />

in der deutschen Stahldistribution<br />

so gering. Im Januar und Februar<br />

2021 konnte der Bestand nur in sehr<br />

begrenztem Maße zulegen.<br />

Aufgrund guter Lagerabsätze und<br />

geringerer Materialverfügbarkeit besonders<br />

bei Flachprodukten nahm der<br />

Lagerbestand im März und April ab –<br />

ein sehr ungewöhnliches Geschehen<br />

für die beiden Frühlingsmonate. Im<br />

Mai legte der Bestand geringfügig zu,<br />

um im Juni wieder zu schrumpfen.<br />

Im Juli wurde mit einem Plus von<br />

über 100.000 t zwar der höchste Anstieg<br />

des Lagerabsatzes in diesem Jahr verzeichnet.<br />

Nach wie vor sind die Bestände<br />

aber sehr niedrig. Mit 2,03 Mio. t<br />

wurde zum 31.07.2021 das Niveau des<br />

Vorjahresmonats um 6,5 % unterschritten.<br />

Lagerreichweite<br />

Im Jahr 2020 variierte die Lagerreichweite<br />

in den einzelnen Monaten aufgrund<br />

der sehr unterschiedlichen Lagerabsätze<br />

stark. Im Schnitt bewegte<br />

sie sich bei 2,5 Monaten bzw. 75 Tagen.<br />

Sie lag damit unter dem Durchschnittswert<br />

des Jahres 2019. Aufgrund der<br />

weiterhin sehr niedrigen Lagerbestände<br />

und ordentlichen Absätze war die Reichweite<br />

im gesamten ersten Halbjahr<br />

2021 sehr niedrig. Im Juli lag sie bei<br />

2,2 Monaten. Dies entspricht 66 Tagen<br />

(vgl. Abbildung 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />

zufolge stiegen die Preise für die meisten<br />

Stahlprodukte zu Jahresbeginn<br />

2020. In den Sommermonaten war der<br />

Trend entgegengesetzt. Hier gab es<br />

meist leichte Rückgänge. Im September<br />

und Oktober verteuerten sich fast alle<br />

Produkte. Diese Entwicklung setzte<br />

sich im November und vor allem Dezember<br />

sehr dynamisch fort.<br />

Bei allen Produktgruppen kam es<br />

zu starken Preiserhöhungen. In den<br />

ersten sieben Monaten des Jahres 2021<br />

legten die Preise Monat für Monat noch<br />

einmal mit derartiger Wucht zu, wie<br />

es selbst Marktexperten nicht ansatzweise<br />

erwartet hätten. Dabei fiel der<br />

Anstieg bei Flachprodukten noch viel<br />

deutlicher als bei Langprodukten aus<br />

(vgl. Abbildungen 2 und 3). 2<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

Abb.1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

97<br />

Ø<br />

2017<br />

94<br />

Ø<br />

2018<br />

90<br />

Ø<br />

2019<br />

89<br />

75 81 81 72 63<br />

Ø<br />

2020<br />

108<br />

94 94<br />

89 93<br />

98 98<br />

91 91 92<br />

87<br />

82<br />

Ø<br />

2021<br />

Juli<br />

2020<br />

Aug.<br />

2020<br />

Sep.<br />

2020<br />

Okt.<br />

2020<br />

Nov.<br />

2020<br />

62<br />

72 78 69 66 60 93 63 66 54 63 69 60 66<br />

Dez.<br />

2020<br />

Jan.<br />

2021<br />

Feb.<br />

2021<br />

März<br />

2021<br />

April<br />

2021<br />

Mai<br />

2021<br />

Juni<br />

2021<br />

91<br />

Juli<br />

2021<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Quelle: BDS<br />

50 |<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

25


BDS<br />

Bericht<br />

Bild: BDS<br />

„Respektvoller und aufmerksamer Austausch untereinander“: Das Feedback der Teilnehmerinnen zu der ersten Auflage des<br />

neuen Seminarangebots war durchweg positiv.<br />

„Es tut gut,<br />

sich mit Mitstreiterinnen<br />

auszutauschen.“<br />

„Jetzt<br />

merke ich,<br />

dass andere<br />

Kolleginnen viele<br />

Dinge ähnlich<br />

sehen wie<br />

ich.“<br />

„Frauen<br />

und Männer<br />

ticken anders und<br />

gehen somit auch<br />

mit alltäglichen<br />

Problemen<br />

anders um.“<br />

„Sehr<br />

angenehme<br />

Dozentin,<br />

wirklich tolles<br />

Seminar!“<br />

BDS-Seminar zur Arbeitswelt von Frauen im Stahlhandel<br />

Ladies First ist gut angekommen<br />

Am 27. September 2021 war es endlich so weit: In Münster startete das erste BDS-Seminar nur für Frauen: „Ladies first –<br />

die Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel“. 13 Kolleginnen aus Stahlhandelsunternehmen trafen sich im Mövenpick Hotel,<br />

um über ihre Rolle als Frau im Stahlhandel zu diskutieren. Dozentin Regina Groß gab wertvolle Tipps für den<br />

Arbeitsalltag.<br />

Der Stahlhandel ist traditionell und immer noch<br />

eine überwiegend von Männern geprägte Branche. Das<br />

erstmals durchgeführte, zweitägige BDS-Seminar „Ladies<br />

First – die Arbeitswelt von Frauen im Stahlhandel“ ist<br />

ein Angebot an Frauen, gemeinsam über die eigene<br />

Rolle, über Herangehensweisen und den Umgang mit<br />

beruflichen Aufgaben und Herausforderungen im Stahlhandel<br />

zu diskutieren. Bei dem Auftaktseminar haben<br />

sich die Teilnehmerinnen und die Dozentin zu einer<br />

ganzen Reihe von Themen rege ausgetauscht, unter anderem:<br />

z Wie erlange ich mehr Gelassenheit und werde dadurch<br />

auch leistungsstärker und zufriedener?<br />

z Wie kann ich meine Achtsamkeit für mich verbessern<br />

und warum ist das auch im Job wichtig?<br />

z Wie erkenne ich meine Stärken und wie kann ich sie<br />

einsetzen?<br />

z Wie erkenne ich meine Schwächen und wie kann ich<br />

diese gegebenenfalls auch in Stärken umwandeln?<br />

z Wie erkenne ich, ob ich ein gutes Zeitmanagement<br />

habe – oder habe ich schon einen Kontrollzwang?<br />

Für 2022 sind unterschiedliche Veranstaltungsformate<br />

für Mitarbeiterinnen des Stahlhandels geplant. 2<br />

Weitere Infos zu den Seminaren der BDS-Berufsbildung<br />

unter www.stahlhandel.com. Für Fragen steht Beate<br />

Wynands, Referetin BDS-Berufsbildung, zur Verfügung:<br />

wynands-bds@stahlhandel.com, Tel. +49 211 86497-19<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


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Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

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Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Ladungssicherung<br />

im Stahlhandel<br />

Recommendations, Equipment and Execution<br />

Cargo Security<br />

for Steel Distribution<br />

Ludwig Felser<br />

Ladungssicherung<br />

im Stahlhandel<br />

Empfehlungen, Ausrüstung und Umsetzung<br />

Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />

Hardcover | 89 Seiten, 168 Abbildungen<br />

1. Auflage – Sep. 2013 |<br />

39,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Angebot<br />

Herstellung, Normung und Eigenschaften<br />

Langerzeugnisse aus Stahl<br />

Production, Standards and Properties<br />

Long Products made of Steel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Langerzeugnisse aus Stahl<br />

Herstellung, Eigenschaften und<br />

Prüfung<br />

Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />

Hardcover | 128 Seiten, 99 Abbildungen<br />

1. Auflage – Sep. 2013 |<br />

62,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Kommentar für den praxisorientierten Anwender<br />

aus Handel und Industriee<br />

EN-Normen für<br />

Rohre und Rohrzubehör<br />

Dr. Axel Willauschus<br />

Dr. Axel Willauschus<br />

EN-Normen für Stahlrohre<br />

und Rohrzubehör<br />

Format DIN A5 | veredeltes Softcover<br />

ca. 560 Seiten | 4. Auflage – Sept. 2017 |<br />

36,45 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

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Ein material-, produkt- und anarbeitungskundliches<br />

Nachschlagewerk für den Stahlhandel<br />

Stahl-Lexikon<br />

Manfred Feurer<br />

Prof. Dr. Joachim Lueg<br />

Heinz Schürmann<br />

Manfred Feurer, Prof. Dr. Joachim Lueg,<br />

Heinz Schürmann<br />

Stahl-Lexikon<br />

Eine Material-, Produkt- und<br />

Anarbeitungskunde<br />

Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />

339 Seiten, | 27. Auflage – Nov. 2009 |<br />

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Prüfbescheinigungen nach<br />

EN 10204 in der Praxis<br />

Peter Henseler<br />

1. Auflage<br />

Peter Henseler<br />

Prüfbescheinigungen nach<br />

EN 10204 in der Praxis<br />

Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />

ca. 100 Seiten | 1. Auflage – 2011 |<br />

45,79€ zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

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Herstellung, Eigenschaften und Prüfung<br />

Flacherzeugnisse aus Stahl<br />

Production, Properties and Testing<br />

Flat Products made of Steel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Flacherzeugnisse aus Stahl<br />

Herstellung, Eigenschaften und Prüfung<br />

Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />

Hardcover | 130 Seiten, 120 Abbildungen<br />

1. Auflage – Dez. 2010 |<br />

54,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

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Herstellung, Eigenschaften und Verarbeitung<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

Production, Properties and Processing<br />

Stainless Steel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams, Dr. rer. nat. Peter<br />

Drodten, Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

Herstellung, Eigenschaften und<br />

Verarbeitung<br />

Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />

Hardcover | 144 Seiten, 104 Abbildungen<br />

1. Auflage – Dez. 2009 |<br />

51,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Bestellen Sie online unter www.stahlhandel.com/Fachbuecher<br />

oder per E-Mail: info-BDS@stahlhandel.com<br />

BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel – www.stahlhandel.com


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Kasto: Die Zukunft des Stahlhandels ist digital<br />

Neue Technologien für mehr Effizienz<br />

Um die oft komplexen und individuellen Wünsche der Kundschaft zu erfüllen und gleichzeitig dem hohen<br />

Kostendruck und internationalen Wettbewerb standzuhalten, sind im Stahlhandel neue Lösungen und Wege gefragt.<br />

Die Digitalisierung bietet darauf die passenden Antworten: Sie macht es möglich, den kompletten Materialfluss in<br />

Stahlhandelsunternehmen intelligent zu vernetzen und nachhaltig effizienter zu gestalten.<br />

Bilder: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

[ Kontakt]<br />

KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

+49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

Der klassische Stahlhandel<br />

befindet sich in einem fortwährenden<br />

Wandel: Das einstige Bindeglied<br />

zwischen Stahlwerken und verarbeitenden<br />

Unternehmen, dessen<br />

wichtigste Aufgabe es war, Materialien<br />

in großen Mengen zu liefern,<br />

wandelt sich immer mehr zum<br />

Dienstleister und Fertigungspartner.<br />

Die Anforderungen der Kunden steigen,<br />

die Positionsgrößen sinken,<br />

während die Menge der Aufträge rapide<br />

wächst. Immer kürzere Lieferzeiten<br />

sind der Standard, Verspätungen<br />

und Qualitätsmängel werden<br />

kaum noch geduldet. Stahlhändler<br />

übernehmen für ihre Kunden mehr<br />

und mehr Anarbeitungsschritte –<br />

und stehen gleichzeitig unter einem<br />

hohen Margen- und Kostendruck,<br />

um im internationalen Wettbewerb<br />

konkurrieren zu können. Viele Betriebe<br />

suchen daher nach neuen<br />

Wegen und Lösungen, mit denen sie<br />

sich unter diesen schwierigen Bedingungen<br />

zukunftsfähig aufstellen<br />

können.<br />

Datenerfassung und<br />

-analyse ist die Basis<br />

Eine erfolgversprechende Strategie<br />

hierfür ist die Digitalisierung: Von<br />

der Bestellung des Rohmaterials bis<br />

zum Versand des fertig kommissionierten<br />

Auftrags lassen sich heutzutage<br />

potenziell sämtliche Wertschöpfungsprozesse<br />

miteinander<br />

vernetzen, einheitlich steuern und<br />

intelligent optimieren.<br />

Besonders wichtig bei der digitalen<br />

Vernetzung der verschiedenen<br />

Prozesse und Maschinen ist eine reibungslose<br />

Kommunikation. Möglich<br />

wird diese über passende Schnittstellen,<br />

etwa zwischen einem übergeordneten<br />

ERP-System wie SAP,<br />

Infor oder Microsoft Dynamics und<br />

den Steuerungssystemen einzelner<br />

Anlagen. Ein Beispiel dafür ist die<br />

Lagerung, beispielsweise vollautomatische<br />

Langgutlager, die unter anderem<br />

eine hohe Lagerdichte,<br />

schnelle Zugriffszeiten und maximale<br />

Bestandstransparenz ermöglichen.<br />

Gesteuert und verwaltet werden<br />

diese durch ein Warehouse<br />

Management-System (WMS).<br />

Das Potenzial der<br />

Intralogistik ausschöpfen<br />

Das WMS bietet Anwendern zahlreiche<br />

Funktionen wie die Verwaltung<br />

von Aufträgen, Chargen, Reststücken<br />

und Anschnitten, eine<br />

permanente Inventur sowie die Möglichkeit,<br />

flexibel verschiedene In-<br />

Out-Strategien und Kommissionierprinzipien<br />

anzuwenden. So lässt sich<br />

das Potenzial der Intralogistik voll<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


KASTO hat für seine Systeme das WMS KASTOlogic entwickelt, das speziell für<br />

die Anforderungen in der Langgut- und Blechlagerung konzipiert ist.<br />

zur Effizienzsteigerung. KASTO etwa<br />

hat für seine Sägemaschinen die<br />

Software KASTOoptisaw entwickelt.<br />

Diese sorgt unter Berücksichtigung<br />

verschiedener Maschinenparameter<br />

wie Schnittspaltbreite und minimaler<br />

Reststücklänge für eine bestmögliche<br />

Zuordnung des eingelagerten<br />

Langguts und der Sägemaschine zu<br />

den jeweiligen Sägeaufträgen. Mit<br />

der Roboter-Anbindung KASTOsort<br />

hat das Unternehmen zudem eine<br />

Lösung im Portfolio, mit der sich<br />

auch vor- und nachgelagerte Fertigungsprozesse<br />

automatisieren lassen.<br />

Von der Bestellung des Rohmaterials<br />

bis zum Versand des fertig kommissionierten<br />

Auftrags lassen sich<br />

sämtliche Wertschöpfungsprozesse im<br />

Stahlhandel miteinander vernetzen,<br />

einheitlich steuern und intelligent optimieren.<br />

ausschöpfen: Überflüssige Fahrwege<br />

oder unnötige Wartezeiten werden<br />

vermieden, mögliche Veränderungen<br />

können vorab simuliert und<br />

ohne Risiko ausprobiert werden. Der<br />

Lager-, Säge- und Handhabungstechnik-Spezialist<br />

KASTO etwa hat für<br />

seine Systeme das WMS KASTOlogic<br />

entwickelt, das speziell für die Anforderungen<br />

in der Langgut- und<br />

Blechlagerung konzipiert ist.<br />

Mit KASTOlogic können Anwender<br />

nicht nur die Prozesse im Lager<br />

selbst, sondern auch vor- und nachgelagerte<br />

Logistik- und Bearbeitungsschritte<br />

einheitlich steuern und überwachen.<br />

Selbst manuell bediente<br />

Lagerbereiche können mithilfe der<br />

App KASTOlogic mobile in das System<br />

integriert werden. Die Anwendung<br />

ermöglicht dem Benutzer,<br />

sämtliche Vorgänge wie Ein- und<br />

Umlagerungen, Kommissionierun-<br />

gen, Versand- und Bestandsinformationen<br />

per Smartphone oder Tablet<br />

an das WMS zu übermitteln.<br />

Digitale Sägetechnik<br />

verringert Verschnitt<br />

Beim immer größeren Anarbeitungsspektrum<br />

im Stahlhandel spielt die<br />

Sägetechnik eine zentrale Rolle. Um<br />

die Wünsche der Kunden zu bedienen,<br />

haben Stahlhändler sehr oft<br />

verschiedene Maschinen im Portfolio,<br />

die sowohl Gerad- als auch Gehrungsschnitte<br />

ausführen können,<br />

und das bei einer Vielzahl an unterschiedlichen<br />

Materialien und Abmessungen.<br />

Auch hier biete die Digitalisierung<br />

ein großes Potenzial<br />

Fernwartung per Smart Glasses<br />

Auch bei der Wartung und Instandhaltung<br />

ermöglicht die Digitalisierung<br />

hilfreiche Werkzeuge. KASTO<br />

etwa hat für seine Maschinen und<br />

Anlagen das Assistenzsystem VisualAssistance<br />

entwickelt. Dieses nutzt<br />

das Konzept der Augmented Reality<br />

(Erweiterte Realität), um die Fernwartung<br />

zu vereinfachen. Herzstück<br />

ist eine interaktive App für Tablets,<br />

Smartphones oder Smart Glasses.<br />

Kunden können sich damit per<br />

Video- und Audio-Stream mit den<br />

Service-Mitarbeitern verbinden. Anwender<br />

und Techniker teilen in Echtzeit<br />

das gleiche Blickfeld. Die Service-Techniker<br />

von KASTO sind<br />

damit virtuell vor Ort und leiten die<br />

Mitarbeiter entsprechend an. 2<br />

Das Assistenzsystem VisualAssistance vereinfacht die Fernwartung.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

29


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Automatisierte Messtechnik für Metal- und Stahl-Service-Center: optische Anlagen mit Camera-Cluster-System (CCS) der IMS Messsysteme GmbH.<br />

Optimierte Inline-Messsysteme für Metal-Service-Center<br />

Vollautomatisierte Bandmessung<br />

Für Metal-Service-Center sind Geschwindigkeit, Vernetzung sowie eine modulare Erweiterbarkeit der<br />

Produktionsprozesse ein wichtiger Baustein. Speziell für diese Branche hat die IMS Messsysteme GmbH<br />

eigene optische Messsysteme entwickelt. Basis dafür sind sogenannte Camera-Cluster-Systeme (CCS).<br />

Mit dieser vollautomatisierten Messtechnik ist eine deutliche Steigerung der Produktionsergebnisse<br />

möglich, so das Unternehmen.<br />

[Kontakt]<br />

IMS Messsysteme<br />

GmbH<br />

42579 Heiligenhaus<br />

+49 2056 975-0<br />

www.ims-gmbh.de<br />

Die berührungslos detektierenden<br />

Messsysteme der IMS Messsysteme<br />

GmbH entwickelt das Unternehmen<br />

seit den 1980er-Jahren<br />

– immer ausgerichtet an den konkreten<br />

Branchenanforderungen. In<br />

der produzierenden und weiterverarbeitenden<br />

Stahl-, Aluminium- und<br />

NE-Metallindustrie kommen die<br />

Messsysteme des Herstellers aus<br />

Heiligenhaus überall dort zum<br />

Einsatz, wo sorgfältigste Materialprüfungen<br />

schon während der<br />

Pro duktion sicherzustellen sind.<br />

Entsprechend sind die Präzisionssysteme<br />

heute fester Bestandteil in<br />

Warm- und Kaltwalzwerken rund<br />

um den Globus. Auch Metal-Service-<br />

Center profitieren von diesem jahrzehntelangen<br />

Know-How und einem<br />

speziell für diese<br />

Branche optimierten,<br />

innovativen<br />

Produktportfolio<br />

von Inline-<br />

Messsystemen<br />

aus dem Hause<br />

IMS.<br />

Oft wird noch<br />

manuell gemessen<br />

Die einwandfreie Qualität<br />

des Endprodukts bei gleichzeitig<br />

steigenden Kundenanforderungen<br />

hat in Metal-Service-Centern höchste<br />

Priorität. Die Zeiten manueller Vermessungen<br />

seien zwar eigentlich<br />

längst vorbei, in der Praxis sei diese<br />

Art der Qualitätskontrolle allerdings<br />

noch nicht ganz ausgestorben, was<br />

„Der Trend geht<br />

eindeutig zu digitalen<br />

und vollautomatisierten<br />

Systemen sowie einer<br />

100-prozentigen Qualitätskontrolle.“<br />

Dirk Reimertz, Diplom-Ingenieur und<br />

Sales & Product Manager bei<br />

IMS Messsysteme GmbH<br />

sich nicht zuletzt<br />

kritisch auf die<br />

Rüstzeiten der<br />

Anlagen auswirken<br />

könne.<br />

Händisch<br />

durchgeführte<br />

Materialmessungen<br />

sind jedoch<br />

häufig mit<br />

Fehlern behaftet, ein<br />

weiteres Fehlerpotenzial<br />

liegt in der ebenfalls häufig noch<br />

manuell durchgeführten Übertragung<br />

von Messdaten sowie deren<br />

Auswertung und Verarbeitung.<br />

Eine Automatisierung der in<br />

Metal-Service-Centern relevanten<br />

Messaufgaben sowie die ebenfalls<br />

automatisierte Datenspeicherung<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Bild: IMS Messsysteme<br />

sämtlicher Messergebnisse führe zu<br />

einer effektiven Steigerung der Produktionsergebnisse.<br />

Auch die Durchlaufzeiten<br />

könnten auf diese Weise<br />

nachhaltig verkürzt werden und die<br />

Einhaltung selbst kleinster Toleranzgrenzen<br />

werde garantiert. „Unsere<br />

Kunden wünschen sich immer häufiger<br />

mehr Geschwindigkeit, Vernetzung<br />

und eine modulare Erweiterbarkeit<br />

der Messsysteme“, so Dirk<br />

Reimertz weiter.<br />

Bereits einige Standardsysteme<br />

der speziell auf Metal-Service-Center<br />

abgestimmten Messsysteme decken<br />

die häufigsten Messaufgaben ab:<br />

z Mittendickenmessung<br />

z Planheits-/Ebenheitsmessung<br />

z Feinstlochsuche<br />

z Blech/ Plattengeometriemessung<br />

z Streifenbreitenmessung<br />

z Breite-, Loch-, Kantenrisserkennung<br />

z Oberflächeninspektion<br />

Bei den optischen Messsystemen<br />

stehen die einzigartigen Camera-<br />

Cluster-Systeme (CCS) im Fokus,<br />

deren Basis schnelle, intelligente<br />

Hightech-Kameras bilden, die in sogenannten<br />

Clustern zusammengefasst<br />

werden. Im Wesentlichen bestehen<br />

diese aus zwei Komponenten:<br />

einer Kameraeinheit sowie – in Abhängigkeit<br />

der Anwendung – einer<br />

LED- oder Laser-Lichtquelle. Diese<br />

sind so eng miteinander verknüpft,<br />

dass allein für die Inspektion einer<br />

Bandbreite von 2 m ganze 100 dieser<br />

Hightech-Kameras zum Einsatz<br />

kommen. Durch ihren modularen<br />

Aufbau lassen sich die CCS-Systeme<br />

leicht an jede Bandbreite oder Blech-<br />

und Plattenlänge anpassen. Radiometrische-<br />

sowie Laser-Dickenmesser<br />

runden das Produktspektrum<br />

final ab.<br />

Das IMS-Qualitätsdatenmanagementsystem<br />

MEVInet-Q speichert<br />

während des Inline-Messvorgangs<br />

kontinuierlich alle Messdaten sowie<br />

Produktions- und Auftragsdaten und<br />

ermöglicht somit zu jedem Zeitpunkt<br />

eine exakte Verfolgung und Verifizierung.<br />

2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

31


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Für die Herstellung von Flach- und Maßblechen hat das Unternehmen Fischer Stahl in eine neue Querteilanlage investiert.<br />

Neue Querteilanlage ermöglicht Konfektionierung in geringen Losgrößen<br />

Coils individuell, präzise und schnell zuschneiden<br />

Um in Zukunft auch Kunden mit geringeren Losgrößen individuell beliefern zu können, hat die Wolfgang Fischer Stahl<br />

GmbH im Rahmen der Erweiterung ihres Stahl-Service-Centers im Dezember 2020 eine neue Querteilanlage der b+s<br />

group in Betrieb genommen. Die neue Anlage erlaubt die flexible Herstellung von Flach- und Maßblechen in beliebiger<br />

Stückzahl, die nicht an die Größe vollständiger Coils gebunden ist.<br />

[Kontakt]<br />

Wolfgang Fischer<br />

Stahl GmbH<br />

57250 Netphen<br />

+49 271 7000-0<br />

www.fischerstahl.de<br />

Burghardt +<br />

Schmidt GmbH<br />

75196 Remchingen<br />

+49 7232 3661-0<br />

www.b-s-germany.de<br />

Schnutz GmbH<br />

57076 Siegen<br />

+49 271 25062-100<br />

www.schnutz.com<br />

b+s AUTOMATION<br />

GmbH<br />

47166 Duisburg<br />

+49 203 48545-0<br />

www.b-sautomation.com<br />

Anlagen zur Konfektionierung von Coils, Kleincoils,<br />

Spaltbändern sowie Blechen müssen je nach Material unterschiedlichen<br />

Ansprüchen genügen. Auch das Format<br />

der Weiterverarbeitung, spielt eine Rolle – ebenso wie die<br />

Stückzahl, Größe, Dicke und mögliche Beschichtung. Die<br />

Aufgabenstellung umfasst die besonders schonende Handhabung<br />

sehr empfindlicher Oberflächen, die Einhaltung<br />

kurzer Rüstzeiten oder die Möglichkeit der Abfertigung<br />

von Teilcoils.<br />

„Bei der Erweiterung ihres Maschinenparks legte Fischer<br />

Stahl Wert darauf, ihre Kunden bei Bedarf mit noch<br />

geringeren Losgrößen als bisher beliefern zu können“, so<br />

Dr.-Ing. Lutz-Stefan Heinrich, Geschäftsführer der zur b+s<br />

group gehörigen Schnutz GmbH. „Aus diesem Grund war<br />

von vorn herein klar, dass die neue Querteilanlage zur<br />

Verarbeitung von Teilcoils in der Lage sein muss.“<br />

Ausschlaggebend für die Wahl der Querteilanlage<br />

der b+s group war zudem die schonende Behandlung<br />

von beschichteten oder vorlackierten Materialoberflächen,<br />

die durch eine spezielle Folieranlage vor sowie<br />

entsprechende Zwischenwalzen innerhalb der Hochleistungsrichtmaschinen<br />

sichergestellt wird. Eine fliegende,<br />

hochpräzise Schlittenschere minimiert darüber<br />

hinaus die Schnitttoleranz.<br />

Verarbeitung von Teilcoils möglich<br />

Aus einem Bundlager mit drei Plätzen beschickt ein Bundhubwagen<br />

den Abhaspel mit Coils von bis zu 15 t Masse,<br />

die wahlweise von oben oder unten abgewickelt werden<br />

können. Ist eine Papierzwischenlage im Coil vorhanden,<br />

so kann diese mittels eines entsprechenden Aufwicklers<br />

sauber entfernt und schließlich entsorgt werden. Darüber<br />

hinaus ist es möglich, Coils, die nur teilweise verarbeitet<br />

werden sollen, wieder rückzuwickeln. Der Bundhubwagen<br />

führt diese Teilcoils schließlich wieder dem Bundlager zu,<br />

wo sie automatisch gewogen werden. „Auf diese Weise<br />

kann Fischer Stahl auch kleine Losgrößen konfektionieren<br />

und weiß trotzdem immer genau über die ins Coillager zurückgeführten<br />

Mengen Bescheid“, erläutert Heinrich.<br />

Eine in die Einlaufgruppe integrierte Vorrichtmaschine<br />

trägt darüber hinaus dazu bei, dass die Querteilanlage eine<br />

große Bandbreite an Werkstoffen flexibel handhaben kann.<br />

Denn sie beseitigt die Coilkrümmung speziell von dickem<br />

Ausgangsmaterial, sodass die Anlage Bänder im gesamten<br />

Bereich von nur 0,5 bis 5,0 mm Dicke problemlos verarbeiten<br />

kann.<br />

Um den Materialdickenbereich im gesamten Verarbeitungsprozess<br />

optimal abzudecken, entschied sich Fischer<br />

Stahl zudem für eine Lösung mit zwei integrierten Hoch-<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


leistungsrichtmaschinen der Schnutz GmbH, die unmittelbar<br />

hintereinander angeordnet sind. Dank der Richtwalzen<br />

mit Durchmessern von 70 beziehungsweise 45<br />

mm lassen sich hervorragende Richtergebnisse erzielen,<br />

die eine präzise Weiterverarbeitung ermöglichen.<br />

Empfindliche Oberflächen werden geschont<br />

„Unterschiedliche Materialien erfordern variierende Einstellungen<br />

der sogenannten Kippe, mit der das Metall im<br />

Einlaufbereich der Richtmaschine verformt wird“, so Heinrich.<br />

„Deshalb verfügen beide Richtmaschinen über eine<br />

spezielle Kippverstellung, die in der Lage ist, verschiedene<br />

Vordeformationen auszugleichen.“<br />

Die Verstellung erfolgt dabei formschlüssig entlang<br />

präzise gefertigter Bogenstücke, sie zeichnet sich durch<br />

ihre besondere Steifigkeit aus, so das Unternehmen. Auf<br />

diese Weise kann über den gesamten Zustellbereich eine<br />

passgenaue Zuordnung der oberen zu den unteren Richtwalzen<br />

gewährleistet werden. Um auch Rand- und Mittenwellen<br />

gezielt zu beseitigen, können die Abstützungen der<br />

Richtwalzen in beiden Maschinen zudem individuell in<br />

vertikaler Richtung verstellt werden.<br />

Die hohe Schnittqualität der Querteilanlage von b+s<br />

werde darüber hinaus durch die hinter der Einlaufgruppe<br />

platzierte Besäumschere sichergestellt. Dank der präzisen<br />

Lagerung der Messerwellen ist ein absolut gratarmer<br />

Schnitt möglich, wobei die Schnittspalteinstellung durch<br />

ein axiales Verschieben der oberen Messerwelle erfolgt.<br />

Um auch beschichtete und oberflächensensible Coils<br />

problemlos verarbeiten zu können, befindet sich vor den<br />

beiden Hochleistungsrichtmaschinen eine Folieneinlegevorrichtung.<br />

Mit deren Hilfe kann die Oberseite des Bandes<br />

bereits vor dem Richten foliert und somit im weiteren Prozess<br />

geschützt werden. Die Richtmaschinen selbst verfügen<br />

zudem über spezielle Zwischenwalzen, welche die Unversehrtheit<br />

der Oberflächen während des Richtvorgangs unterstützen.<br />

Am Ende der Querteilanlage stellt eine Schwingarm-<br />

Stapelmaschine der Burghardt + Schmidt GmbH sicher,<br />

dass empfindliche Materialoberflächen bis über die letzten<br />

Prozessschritte hinaus besonders schonend behandelt werden.<br />

Zur Flexibilisierung der Anlage trägt maßgeblich auch die<br />

nach der Einlaufgruppe platzierte Besäumschere bei.<br />

Die von b+s Automation GmbH entwickelte<br />

Scherenregelung ist hochpräzise.<br />

Energieeffizienz, hohe Automation, einfache Wartung<br />

Die hydraulischen Funktionen der Querteilanlage werden<br />

von einem zentralen Aggregat mit dem nötigen Druck und<br />

Volumenstrom versorgt, wobei alle Maschinengruppen<br />

über jeweils eigene Ventilblöcke verfügen. Dazu sind die<br />

Hauptantriebe über Frequenzumrichter mit Gleichstromzwischenkreis<br />

ausgestattet, die einen Energieaustausch<br />

zwischen den Komponenten ermöglichen: Sobald ein Antrieb<br />

generatorisch läuft, speist er Energie in den Zwischenkreis<br />

ein, die dann den anderen Geräten zur Verfügung<br />

steht. Auf diese Weise kann ein hoher Energieeffizienzgrad<br />

der laufenden Anlage erreicht werden. Die elektrischen<br />

Komponenten sind dabei gemeinsam in einem begehbaren<br />

und klimatisierten Schaltschrank-Container untergebracht,<br />

sodass die Wartung unkompliziert und komfortabel durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Bilder: Burghardt + Schmidt<br />

Der Stapler verfügt über zwei Abstapelplätze, die bei<br />

langen Tafeln auch gemeinsam eingesetzt werden können.<br />

Die gesamte Querteilanlage kann von einem Hauptbedienpult<br />

aus gesteuert werden. Die Automatisierung verfügt<br />

außerdem über eine Schnittstelle zum Level 3, sodass eine<br />

vollautomatische Übernahme der Produktionsdaten und<br />

eine Voreinstellung der Anlage auf die Produkte möglich<br />

wird. Die fertigen Erzeugnisse werden nach der Verarbeitung<br />

in der Querteilanlage wieder an das kundenseitige<br />

PPS zurückgemeldet. 2<br />

www.fischerstahl.de<br />

www.b-s-germany.de<br />

www.schnutz.com<br />

www.b-s-automation.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

33


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Nachrichten<br />

Neue Tool Mover Workbench<br />

von RUD<br />

Akkuschrauber ersetzt Kran<br />

Zur Biegezelle ausgebaut, verbindet die CNC 40 Rotary von Schwarze-Robitec alle Arbeitsschritte vor,<br />

während und nach dem Biegen.<br />

Schwarze-Robitec konzipiert System mit Rotary-Maschine<br />

Mit Biegezelle zur vollautomatischen Fertigung<br />

Vollautomatisch, effizient, prozesssicher<br />

– Biegezellen spielen vor allem in der<br />

Großserienfertigung ihre Vorteile aus. Sie<br />

reduzieren Taktzeiten und erfüllen Biegeaufgaben<br />

mit höchster Präzision. Auch die<br />

CNC 40 Rotary von Schwarze-Robitec lässt<br />

sich einfach zu einer Biegezelle ausbauen.<br />

Dank ihrem frei drehbaren Biegekopf realisiert<br />

sie selbst komplexe Rohrgeometrien<br />

kollisionsfrei, so das Unternehmen. Alle<br />

Prozesse rund um die Rohrbearbeitung<br />

– von der Rohrzuführung über die Be- und<br />

Entladung der Maschine bis zur Nachbearbeitung<br />

– erfolgen automatisiert.<br />

Die CNC 40 Rotary biegt Rohre aus allen<br />

gängigen Materialien wie Stahl, Edelstahl,<br />

Aluminium, Titan und Kupfer mit einem<br />

Durchmesser von 6 bis 40 mm. Das gilt<br />

auch für Rohre mit bereits vorgeformten<br />

Konturen. Die Rotary-Funktion bietet dank<br />

rotierendem Biegekopf den besonderen<br />

Vorteil, dass sich Rohre in einem Arbeitsgang<br />

sowohl links- als auch rechtsseitig biegen<br />

lassen. Für Anwender, die auf eine vollautomatisierte<br />

Produktion setzen wollen,<br />

lässt sich die CNC 40 Rotary zur Biegezelle<br />

ausbauen.<br />

Biegezellen mit CNC-gesteuerten Rohrbiegemaschinen<br />

werden vor allem in der Automobilproduktion<br />

eingesetzt, zunehmend<br />

auch zur Fertigung von Elektroautos. Anwendung<br />

finden Sie außerdem in Branchen<br />

wie der Kälte- und Klimatechnik.<br />

www.schwarze-robitec.com<br />

Bild: Schwarze-Robitec<br />

Mit der neuen Tool Mover Workbench<br />

von RUD, der RUD Tecdos TMB,<br />

können Formen, Werkzeuge und sogar<br />

besonders große Werkstücke mit einem<br />

Gewicht von bis zu 2,5 t gewendet werden.<br />

Die jüngste Innovation des Spezialisten<br />

für Antriebstechnik mit Sitz in<br />

Aalen ist eine neuartige 2-in-1-Kombination<br />

aus Werkbank und Wendetisch. Mit<br />

ihr lassen sich leichte und mittelschwere<br />

Tools nicht nur effizient wenden, sondern<br />

auch direkt an Ort und Stelle warten, so<br />

das Unternehmen. Darüber hinaus spare<br />

die RUD Tecdos TMB Platz und schone<br />

die Infrastruktur in Werkstatt und Betrieb.<br />

Durch das geringe Gewicht und die<br />

kompakten Maße sei die Tool Mover<br />

Workbench flexibel im ganzen Werk einsetzbar.<br />

www.rud.com/fa-rud-tecdosmaschinenbau<br />

TotalEnergies und Amada Europe verstärken Partnerschaft<br />

Schmierstoffe und Schmierstoff-Knowhow gesichert<br />

TotalEnergies, ein globaler Multi-Energieerzeuger und -versorger, und Amada<br />

Europe, weltweit agierender Hersteller von Werkzeugmaschinen für die Blechindustrie,<br />

haben im Juni eine Partnerschaft für die Lieferung von Schmierstoffen an die Werke von<br />

Amada Europe sowie von Schmierstoffen, die unter Amada gebrandet werden unterzeichnet.<br />

Die Partnerschaft hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird 14 Länder in Europa abdecken.<br />

Seit 2016 liefert TotalEnergies bereits einen Teil der Erstausrüstungsöle an das europäische<br />

Hauptwerk von Amada in Château-du-Loir. Mit dieser Partnerschaft verpflichtet<br />

sich TotalEnergies, ihr Fachwissen und Know-how den Kunden von Amada Europe zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

www.amada-mt.de<br />

https://totalenergies.com<br />

Akkuschrauber ersetzt Kran: Das Wenden<br />

der Werkzeuge und Formen erfolgt auf<br />

der RUD Tecdos TMB ganz einfach mittels<br />

Akkuschrauber.<br />

Bild: RUD<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Hergarten investiert in klimaschonende Technik<br />

Mit der Kraft der Sonne<br />

Die Hergarten-Gruppe hat rund<br />

400.000 € in eine 10.000 m 2 große Photovoltaik-Anlage<br />

am Standort Neuss investiert.<br />

Anfang August wurde sie erfolgreich in<br />

Betrieb genommen. „Mit der Investition in<br />

regenerative Energie setzten wir auch während<br />

der Pandemie ein dringendes Statement<br />

dafür, das wichtige Thema Klimaschutz<br />

trotz aller wirtschaftlichen<br />

Turbulenzen nicht aus den Augen zu verlieren“,<br />

sagt Marcel Hergarten, Geschäftsführer<br />

des bundesweit operierenden Full-Service-Logistikdienstleisters<br />

für die<br />

Stahlbranche.<br />

Die neue Photovoltaikanlage der Hergarten<br />

Gruppe produziert rund 500 Kilowattpeak<br />

Strom (das Maß Kilowattpeak – kWp – wird<br />

ausschließlich zur Messung der Leistung von<br />

Photovoltaikanlagen verwendet und gibt die<br />

Höchstleistung in kW an). Den Großteil der<br />

produzierten Energie werde das Unternehmen<br />

dank des Einbaus moderner Speichertechnik<br />

selbst nutzen. „Wenn weiterhin alles rund<br />

läuft, werden wir auf diese Weise die gesamte,<br />

tägliche Energieversorgung der Logistikhalle<br />

sicherstellen“, sagt Marcel Hergarten.<br />

www.stahlspedition.de<br />

Bild: Demag<br />

Kranbaukasten Demag KBK<br />

Mehr Spielraum für<br />

Kranbetreiber<br />

Bild: Trumpf<br />

Trumpf hat gemeinsam mit Siemens und weiteren Partnern eine neue, hochautomatisierte Laseranlage<br />

für die Blechbearbeitung entwickelt. Zwei Mitarbeiter bereiten sie für ihren vollautomatischen Einsatz vor.<br />

Trumpf stellt neues Laserblanking-System vor<br />

Bleche in Großserie schneiden<br />

Trumpf hat eine neue Anlage zum Schneiden von Blech vorgestellt, die dank Laserblanking-Verfahren<br />

bis zu 25 t aufgerolltes Blech ohne manuelles Zutun vollständig verarbeiten<br />

kann. Das neue Laser-Blanking-System ist für Hersteller größerer Serien interessant,<br />

wie beispielsweise Automobilzulieferer und -hersteller, Schaltschrankhersteller, Aufzugproduzenten<br />

oder Hersteller von Lüftungs- und Klimaanlagen.<br />

„Eigentlich nutzen Hersteller von Großserien oft Pressen zur Blechbearbeitung. Für jede<br />

kleine Anpassung ihrer Komponenten brauchen sie dann aber ein angepasstes oder gar<br />

neues Werkzeug, was viel Zeit in Anspruch nimmt und Geld kostet. Weil die Stückzahlen<br />

einzelner Serien in vielen Bereichen der Industrie deutlich zurückgehen, ist eine solche Umstellung<br />

kosten- und zeitintensiv. Mit dem Laser funktionieren solche Umstellungen ohne<br />

neues Werkzeug und damit deutlich flexibler, einfacher, schneller und preisgünstiger“, sagt<br />

Oliver Müllerschön, für die Anlage zuständiger Projektverantwortlicher bei Trumpf. Trumpf<br />

hat die neue Anlage in Kooperation mit dem Technologiekonzern Siemens und dem Maschinenbauunternehmen<br />

Arku entwickelt.<br />

www.trumpf.com<br />

Mit mehreren Neuheiten erweitert<br />

Demag die Einsatz- und Variationsmöglichkeiten<br />

des Kranbaukastens KBK. Im<br />

Vordergrund stehen dabei Bauteile mit<br />

höherer Tragfähigkeit, eine verbesserte<br />

Raumausnutzung sowie verringerte Installationsaufwände.<br />

Das modulare<br />

Leichtkransystem Demag KBK ist ein<br />

Baukasten, um maßgeschneiderte Lösungen<br />

für das Heben, Bewegen und Handhaben<br />

von Komponenten zu realisieren.<br />

Der Planer kann das System an Arbeitsabläufe,<br />

das Transportgut und an nahezu<br />

alle denkbaren baulichen Gegebenheiten<br />

anpassen.<br />

Zu den aktuellen Neuheiten im Programm<br />

gehören eine neue, stärkere Aufhängung<br />

und verbesserte Fahrwerke. Zuvor hatte<br />

Demag bereits die Möglichkeiten seines<br />

Online-Konfigurators erweitert. Mit einer<br />

weiteren Neuerung unterstreicht das Unternehmen<br />

das modulare Grundprinzip<br />

von Demag KBK. Dank einer an jeder<br />

Stelle einsetzbaren Fahrwegbegrenzung<br />

können Anlagenbetreiber jederzeit und<br />

mit wenigen Handgriffen eine Limitierung<br />

in den Fahrachsen installieren. Damit lassen<br />

sich die Wege von Kranen und Katzen<br />

im Bedarfsfall – auch temporär – einschränken<br />

und die Sicherheit im Kranbetrieb<br />

den Erfordernissen entsprechend<br />

erhöhen.<br />

www.demagcranes.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

35


Messen<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Märkte<br />

Termine<br />

SMA GmbH<br />

Dreh- und Spantage 2021<br />

Die Dreh- und Spantage Südwest<br />

(DST) findet vom 20. bis 22. Oktober 2021<br />

statt. Rund 160 Aussteller bieten auf der<br />

Fachmesse DST Südwest im Branchencluster<br />

Feinmechanik ein breites Angebotsspektrum<br />

– von Präzisionswerkzeugen, Werkzeugmaschinen,<br />

peripheren Anlagen und<br />

Einrichtungen, Software- und Steuerungssystemen<br />

bis hin zu Qualitätssicherung, Industrie<br />

4.0, Energie- und Ressourceneffizienz,<br />

Zubehör, Dienstleistungen und<br />

ganzen Prozessketten.<br />

Informationen unter www.dstsuedwest.de<br />

MBI Stahl Tag 2021 in Präsenz und online<br />

Quo vadis, Stahlmärkte?<br />

Bundesvereinigung Logistik (BVL)<br />

Deutscher Logistik-Kongress<br />

Der Deutsche Logistik-Kongress findet<br />

vom 20.-22. Oktober als hybrides Event<br />

statt – mit einem Präsenzteil in Berlin sowie<br />

Online. Netzwerken wird der BVL zufolge<br />

dabei auf Basis eines durchdachten Sicherheits-<br />

und Hygienekonzeptes möglich sein.<br />

Die Inhalte des Kongresses stehen unter<br />

dem Motto „Chancen nutzen - Adapt to<br />

lead“. Supply Chain-Management und Logistik<br />

befinden sich nicht erst seit der Corona-<br />

Pandemie im Aufbruch und in permanenter<br />

Veränderung. Welche Technologien werden<br />

die Wertschöpfungsketten beeinflussen?<br />

Wie erreichen wir echte Klimaneutralität?<br />

Wie schützen wir uns gegen Cyber-Kriminalität?<br />

Hochkarätige Sprecherinnen und Sprecher<br />

vermitteln ihre Expertise und liefern<br />

spannende Impulse.<br />

Programm und Anmeldung unter<br />

www.bvl.de/dlk<br />

EMO Milano 2021<br />

Wieder live – die Welt<br />

der Metallverarbeitung<br />

In Mailand findet vom 4. bis 9. Oktober<br />

die EMO statt, eine der führenden Messen<br />

für Werkzeugmaschinen. Veranstalter<br />

der EMO Milano 2021 wird von CECIMO,<br />

dem Europäischen Verband der Werkzeugmaschinenindustrie,<br />

veranstaltet. Die EMO<br />

ist eine Wanderausstellung, die abwechselnd<br />

in Italien und in Deutschland stattfindet<br />

und sich an die Werkzeugmaschinen-,<br />

Roboter- und Automatisierungsindustrie<br />

richtet.<br />

Wie wird es in den kommenden Monaten auf den Stahlmärkten weitergehen? So<br />

lautete die große Frage beim 16. MBI Stahl Tag in Frankfurt am Main. Namhafte Referenten<br />

und über 100 interessierte Teilnehmer, die meisten vor Ort, der andere Teil live zugeschaltet,<br />

versuchten hierauf geeignete Antworten zu finden. Thematisch ging es darum,<br />

ob die in den letzten Monaten beobachtete Materialverknappung bei einigen Produkten<br />

und die einhergehende massive Verteuerung anhalten oder ob man sich in den nächsten<br />

Monaten wieder normaleren Zeiten annähern wird. Dies wurde aus Sicht von Marktanalysten<br />

und Stahleinkäufern erörtert. Das zweite große Thema war die Zukunft der Stahlherstellung<br />

auf dem Weg zum Grünen Stahl. Hier kamen Vertreter europäischer und weltweit<br />

agierender Stahlproduzenten zu Wort. Ferner wurden Themen wie die Digitalisierung<br />

im Zeugniswesen, Optimierungsmöglichkeiten bei der Materialanarbeitung sowie rechtliche<br />

Themen diskutiert. Jörg Feger vom Bundesverband Deutscher Stahlhandel moderierte,<br />

mittlerweile zum zehnten Male, die zweitägige Veranstaltung.<br />

Weitere Infos zur Veranstaltung unter<br />

www.mbi-infosource.de/veranstaltungen/stahl-tag-2021<br />

Vom 4. bis 9. Oktober in Präsenz:<br />

die EMO Milano 2021<br />

Bild: EMO Milano<br />

Auf einer Gesamtausstellungsfläche von<br />

110.000 m² wird die Produktion der Industrie<br />

gezeigt, die das Produktangebot von<br />

über 700 ausstellenden Unternehmen zum<br />

Ausdruck bringt, von denen 60 % ausländische<br />

Unternehmen sind.<br />

Die Veranstaltung wird in sechs Messehallen<br />

stattfinden und sechs Tage dauern. Die<br />

Besucher, die sich bereits für die Messe angemeldet<br />

haben, kommen aus rund 50 Ländern,<br />

darunter Österreich, Korea, Finnland,<br />

Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien,<br />

Polen, die Tschechische Republik,<br />

Russland, Spanien, Schweden, die Vereinigten<br />

Staaten und die Türkei.<br />

Informationen unter<br />

https://emo-milano.com<br />

ISER, EHV und Focus Rostfrei<br />

Düsseldorfer Edelstahltage<br />

2021<br />

Am 27. Oktober 2021 trifft sich die<br />

deutsche und europäische Edelstahl-Branche<br />

zum Düsseldorfer Edelstahltag erstmals<br />

nach Ausbruch der Pandemie zum Gedanken-<br />

und Informationsaustausch. Marktteilnehmer<br />

und –beobachter haben die<br />

Möglichkeit, sich über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

mit Blick auf Erlebtes, Anderes,<br />

Neues und Zuerwartendes auszutauschen<br />

– unter absoluter Einhaltung bis dato<br />

geltender COVID-19-Schutzbestimmungen,<br />

wie die Veranstalter mitteilen.<br />

Die Düsseldorfer Edelstahltage richten sich<br />

gleichermaßen an Produzenten, Händler<br />

sowie Ver- und Bearbeiter. Turnusgemäß<br />

hätten die letzten Düsseldorfer Edelstahltage,<br />

gemeinsam veranstaltet von Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei (ISER), Edelstahlhandelsvereinigung<br />

(EHV) und<br />

FocusRostfrei, im vergangenen Frühjahr<br />

stattfinden sollen.<br />

Programm und Anmeldung unter<br />

www.edelstahltage.com<br />

Bild: Focus Rostfrei<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Messekalender<br />

Immer aktuell<br />

auch auf<br />

www.stahlreport.com<br />

Datum Messe Ort Info<br />

05.-07.10.2021 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de<br />

05.-07.10.2021 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it<br />

05.-08.10.2021 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

12.-14.10.2021 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />

18.-19.10.2021 BDS-Seminar: Auszubildende im Focus Mannheim www.stahlhandel.com<br />

20.-22.10.2021 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de<br />

Schwenningen<br />

26.-29.10.2021 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />

08.-10.11.2021 56. Symposium Einkauf und Logistik online www.bme.de<br />

09.-10.11.2021 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />

16.-19.11.2021 formnext, Internationale Fachmesse für Additive Fertigung Frankfurt/Main www.formnext.de<br />

29.11.-01.12.2021 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />

30.11.-02.12.2021 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world.net<br />

06.-07.12.2021 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

07.-08.12.2021 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

18.-21.01.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />

26.01.22 BDS-Seminar: Prüfbescheinigungen und Produkthaftung Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

25.-28.01.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />

15.-17.02.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />

06.-09.03.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

08.-10.03.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

08.-11.03.2022 METAV, 22. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />

04.-08.04.2022 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />

25.-29.04.2022 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />

26.-27.04.2022 BDS-Seminar: Blankstahl Ludwigsburg www.stahlhandel.com<br />

26.-29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />

26.-29.04.2022 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />

03.-06.05.2022 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

09.-13.05.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />

Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />

www.wire.de<br />

10.-12.05.2022 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />

17.-20.05.2022 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />

25.-28.05.2022 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />

21.-23.06.2022 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

21.-23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

13.-17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />

14.-17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege Nürnberg www.galabau-messe.com<br />

von Urban-, Grün- und Freiräumen<br />

27.-29.09.2022 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />

04.-07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

11.-13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />

25.-28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />

09.-14.01.2023 BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme München www.bau-muenchen.com<br />

07.-10.03.2023 Intec, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen,<br />

Fertigungs- und Automatisierungstechnik Leipzig www.messe-intec.de<br />

07.-10.03.2023 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Leipzig www.zuliefermesse.de<br />

21.-23.03.2023 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />

02.-06.05.2023 METPACK, Weltleitmesse für Metallverpackungen Essen www.metpack.de<br />

04.-10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />

09.-12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

12.-16.06.2023 GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de; www.metec.de<br />

13.-16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />

moulding-expo1<br />

1.-15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />

29.-30.09.2022 40. Deutscher Stahlbautag Berlin www.bauforumstahl.de<br />

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

37


Messen<br />

und Märkte<br />

Blechexpo<br />

Bilder: Schall Messen<br />

Hoher Buchungsstand seit Monaten: die Blechexpo/Schweisstec vom 26. bis 29. Oktober 2021 wird als Präsenzveranstaltung durchgeführt.<br />

Blechexpo/Schweisstec<br />

Branchenplayer zeigen Präsenz<br />

Im traditionellen Doppelpack öffnet die 15. Blechexpo – Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung – zusammen<br />

mit der 8. Schweisstec – Internationale Fachmesse für Fügetechnologie – vom 26. bis 29. Oktober 2021 in Stuttgart ihre<br />

Hallen. Auf dem Programm stehen Spitzentechnologien der Blech- und Metallverarbeitung samt Fügetechnologie.<br />

Aussteller und Fachbesucher diskutieren live und persönlich Lösungen für komplette Prozessketten in der Blech-,<br />

Profile- und Rohrteile-Fertigung.<br />

Weitere Infos<br />

www.blechexpomesse.de<br />

www.schweisstecmesse.de<br />

www.messestuttgart.de/<br />

besucher/aktuelles/<br />

hygienekonzeptsafe-expo<br />

Um am Puls der Zeit zu blei -<br />

ben und sich über die aktuellen<br />

Prozesstechnologien der Blechbear -<br />

beitung und Fügetechnik zu informieren,<br />

trifft sich das spezialisierte<br />

Fachpublikum im Oktober auf einer<br />

der wichtigsten Fachmessen der<br />

Branche, der Blechexpo/ Schweisstec<br />

2021. Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und Prozesseffizienz treiben<br />

die Entwicklung der blechbearbeitenden<br />

Branche voran. Zu den Themen<br />

gehören Detail- und Systemlösungen<br />

für die Blech-, Profile- und<br />

Rohrteile-Fertigung, deren thermische<br />

und mechanische Be- und Verarbeitung,<br />

Trenntechnologien, Bearbeitungsmaschinen,<br />

Anlagen zum<br />

Stanzen, Biegen, Abkanten und Umformen<br />

sowie Anlagenperipherie<br />

mit Steuerungen und Software und<br />

schließlich Lösungen für Handling<br />

und Qualitätssicherung.<br />

Vernetzung<br />

bestimmt die Zukunft<br />

Das Thema Vernetzung steht auch<br />

bei den Unternehmen der Branche<br />

ganz oben auf der Agenda – sowohl<br />

prozesstechnisch als auch digital.<br />

Die Vernetzung sei dabei keinesfalls<br />

nur ein aktuelles Schlagwort, sondern<br />

bestimme das Business der Zukunft,<br />

so die P. E. Schall GmbH &<br />

Co. KG, Veranstalterin der Doppelmesse.<br />

Aussteller und Fachbesucher<br />

„Aussteller und Fachbesucher freuen sich auf das Veranstaltungshighlight<br />

im Herbst und auf den persönlichen<br />

Austausch auf einer Präsenzmesse.“<br />

Georg Knauer, Projektmanager Blechexpo/Schweisstec<br />

profitieren dabei von den Synergieeffekten<br />

des Fachmesse-Duos und<br />

von dem strikt praxisorientierten<br />

Messekonzept. Messevorführungen<br />

vollautomatisierter Blechbearbeitungsmaschinen<br />

– Robotik und Portallösungen<br />

inklusive – sowie von<br />

Anlagenperipherie mit Steuerungen<br />

und Software bieten Fachbesuchern<br />

eine große Hilfe bei Entscheidungen<br />

für weitere Investitionsvorhaben.<br />

Hygienekonzept steht<br />

Der Messeveranstalter Schall schaffe<br />

alle Voraussetzungen dafür, dass<br />

Aussteller und Fachbesucher ideale<br />

Voraussetzungen für einen optimalen<br />

Austausch auf der Blechexpo/<br />

Schweisstec vorfinden. Man lehne<br />

sich in vollem Umfang an das Hygienekonzept<br />

der Messe Stuttgart<br />

an, das komplett behördlich abgestimmt<br />

und auf der Basis der allgemeingültigen<br />

Corona-Verordnung<br />

des Landes Baden-Württemberg ausgeführt<br />

ist. 2<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


1. Blechexpo Stahl Convent<br />

Expertenvorträge zu Stahl &<br />

Klimaschutz<br />

Am 3. Messetag der Blechexpo 2021,<br />

dem 28. Oktober 2021, lädt die P.E. Schall<br />

GmbH & Co. KG zum 1. Blechexpo Stahl<br />

Convent. Das kostenlose Event steht unter<br />

dem Motto „Wege der Stahlproduktion“ und<br />

wird von der Agentur Stahl-Kommunikation<br />

organisiert. Namhafte Referenten aus der<br />

Stahlindustrie diskutieren über aktuelle<br />

Trends und Strategien der Branche zum Klimaschutz.<br />

Angesichts des Klimawandels erforscht und<br />

beschreitet die Stahlproduktion weltweit<br />

neue, energie- und klimaschonende Wege<br />

für die Stahlerzeugung. Damit einher gehen<br />

aber auch steigende Kosten für die Stahlproduktion<br />

und die nachgelagerte Prozesskette.<br />

Darüber sprechen auf dem 1. Stahl Convent<br />

der Blechexpo Dr. Holger Braun, Leiter CO 2 -<br />

Strategie bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt<br />

(„Steel4Future – auf dem Weg zum grünen<br />

Stahl“), Dr. -Ing. Peter Juchmann, Betriebsdirektor<br />

bei der Salzgitter Flachstahl GmbH<br />

Blechexpo – Expertentreff<br />

(„SALCOS – Salzgitter Low CO 2 Steelmaking“)<br />

sowie Daniela Entzian, Geschäftsführerin<br />

der Bundesvereinigung Deutscher<br />

Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

e. V. („Klimaschutz wird aus Schrott gemacht“).<br />

Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden gebeten,<br />

sich verbindlich bis zum 21. Oktober<br />

2021 unter hgd@stahl-kommunikation.de<br />

anzumelden.<br />

Wo: Auf der Standfläche des Blechexpo-<br />

Forums in der Messe Stuttgart.<br />

Wann: 28.10.2021, 15:00 h.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Weitere Informationen unter<br />

bit.ly/stahlconvent<br />

Bild: Schall<br />

Die neueste Generation der Boschert-Fiber Laser verfügen jetzt über<br />

eine neue Steuerung, welche die internen Arbeits- und Reaktionszeiten<br />

auf den Nanosekundenbereich reduziert und für schnellere Schaltzeiten<br />

und eine noch höhere Dynamik sorgt.<br />

Bild: BOSCHERT GmbH & Co. KG<br />

Boschert auf der Blechexpo<br />

Fiber Laser mit noch höherer Dynamik<br />

Auf der Blechexpo vom 26. bis 29. Oktober in Stuttgart präsentiert<br />

die Boschert GmbH & Co. KG an Stand 1706 in Halle 1 ihre<br />

komplett überarbeite CNC-Stanze Compact EVO und ihre neueste<br />

Fiber-Laser-Generation. Diese verfügen jetzt über eine neue Steuerung,<br />

welche die internen Arbeits- und Reaktionszeiten auf den Nanosekundenbereich<br />

reduziert und für schnellere Schaltzeiten sorge,<br />

so das Unternehmen.<br />

Die Blechbearbeitungsspezialisten konnten so die Dynamik der Laseranlage<br />

wesentlich verbessern. Abhängig von der Verfahrgeschwindigkeit<br />

erreicht die Laseranlage eine Genauigkeit von 0,05<br />

mm und Schnittgeschwindigkeiten von bis zu 15 m/min. Die Anlagen<br />

können Bleche mit Dicken von bis zu 10 mm bearbeiten. Sie<br />

verfügen zudem über zahlreiche weitere Features: Dank des automatischen<br />

Nachfassens kann die Maschine auch Bleche mit einer<br />

Länge von bis zu 10.000 mm prozesssicher, schnell und leise<br />

schneiden. Auch kleinere Werkstücke lassen sich manuell auf den<br />

gut zugänglichen Maschinentisch auflegen.<br />

Ebenfalls in Stuttgart zu sehen ist Boscherts CNC-Stanze Compact<br />

EVO. Die Anlage wurde optisch verbessert und hat zudem praktische<br />

Verbesserungen zu bieten: Für noch mehr Optionen bei der<br />

Blechbearbeitung ist die Rollier- und Prägehydraulik nun standardmäßig<br />

an Bord, und ein Kantenschutz verhindert langfristig Schäden<br />

am Bürstentisch.<br />

Blechexpo Halle 1, Stand 1706<br />

www.boschert.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

39


Messen<br />

und Märkte<br />

Blechexpo<br />

Bild: imess<br />

imess Mess- und Prüfanlagen auf der EuroBlech 2021: durchdachte Lösungen für Prüfaufgaben im täglichen Blech-Produktionsbetrieb.<br />

imess auf der Blechexpo<br />

Optische Prüfsysteme für die Blechindustrie<br />

Hochgenaue optische Prüfsysteme in Kombination mit intelligenter Software zur Qualitätssicherung in der Blechindustrie<br />

sind die Kernkompetenz der imess GmbH aus Witten. Seit über 20 Jahren entwickelt das Team aus Ingenieuren und<br />

Softwareentwicklern Lösungen zur Qualitätskontrolle unterschiedlichster Materialien. Auf der Blechexpo in Stuttgart<br />

erwartet die Besucher vom 26. bis 29. Oktober 2021 die Präsentation der imess-Produktpalette, zugeschnitten auf die<br />

Anforderungen der metall- und aluminiumverarbeitenden Industrie.<br />

[ Kontakt]<br />

imess Optische<br />

Mess- und<br />

Prüfanlagen GmbH<br />

58453 Witten<br />

+49 2302 96888-0<br />

www.imess.com<br />

Blechexpo<br />

Halle 10,<br />

Stand 10625<br />

Die Exponate des Wittener<br />

Unternehmens bieten Lösungen für<br />

die hohen Anforderungen der Prüfaufgaben<br />

im täglichen Produktionsbetrieb:<br />

z Bestimmung des Coilsets: imess<br />

S30<br />

z Taktile Schnittgratmessung:<br />

imess S28<br />

z Portable und stationäre Säbelmessung:<br />

imess SMP<br />

z Spaltbandbreitenmessung: imess<br />

SW<br />

z Inspektion von Rundmesserkanten:<br />

imess S25<br />

Rollkrümmung erkennen<br />

Besucher lernen am Stand 10625<br />

die Neuentwicklung zur Bestimmung<br />

des Coil Sets (S30) kennen:<br />

Das auch als Rollkrümmung bekannte<br />

Phänomen tritt nach dem<br />

Ausrollen des aufgewickelten Materials<br />

als Durchbiegung auf. Der<br />

imess-Einzelprüfplatz bietet eine<br />

schnelle und bedienerunabhängige<br />

Messung von Probenstücken,<br />

indem der Blechstreifen einseitig<br />

eingespannt wird. Ein Lasersensor<br />

kann so den Abstand zwischen<br />

Blech und eingelernter Soll-Lage<br />

bestimmen. Das Ergebnis wird auf<br />

dem Bildschirm angezeigt und zur<br />

Dokumentation abgespeichert.<br />

Das taktile Messsystem imess<br />

S28 überprüft den Schnittgrat von<br />

Schneidproben. Die Tastkugel des<br />

Tischgeräts fährt über die Blech-<br />

kante und erfasst auch μm-kleine<br />

Erhebungen. Die Daten des Tasters<br />

werden in der Software verarbeitet<br />

und die maximale Grathöhe bestimmt.<br />

Die grafische Abbildung<br />

des Höhenverlaufs ermöglicht eine<br />

exakte Analyse der Materialqualität.<br />

Die Seitengeradheit von Blechkanten<br />

kann mit den Varianten der<br />

Säbelmessplatten SMP kontrolliert<br />

werden. Mit der Säbelmessung<br />

wird die Abweichung der Kanten<br />

erfasst, die aufgrund von zu hohen<br />

Bandspannungen beim Schneiden<br />

auftreten können. Das Gehäusedisplay<br />

zeigt den Messwert sofort<br />

an. Die optische Qualitätskontrolle<br />

bietet zum einen den Vorteil der<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


edienerunabhängigen Ergebnisse<br />

und zum anderen erfolgt sie deutlich<br />

schneller als die manuelle Inspektion<br />

mit der Schieblehre. Um<br />

die Blechwölbung auch flexibel an<br />

der Linie überprüfen zu können<br />

wurde die portable SMP-P entwickelt.<br />

Streifenbreite präzise messen<br />

Stahl- und Aluminium-Service-Center<br />

weltweit nutzen außerdem die<br />

Systeme der Reihe SW zur Streifenbreitenmessung<br />

in Längsteilanlagen.<br />

Mit einer Genauigkeit von<br />

± 0,01 mm werden Produkttoleranzen<br />

von bis zu ± 0,1 mm gemessen.<br />

Am Stand erhalten Besucher an<br />

einem Messedemonstrator Einblicke<br />

in das Prüfkonzept, mit dem<br />

Messbreiten bis 2.400 mm überprüft<br />

werden können.<br />

Die Schnittstelle zur kundenseitigen<br />

Steuerung erlaubt es bei<br />

Überschreitung der erlaubten Fertigungstoleranz<br />

entsprechend zu<br />

reagieren. Darüber hinaus werden<br />

die Produktdaten an das Prüfsystem<br />

übertragen, sodass die Messung<br />

vollautomatisch erfolgt.<br />

Im täglichen Betrieb sind Rundmesser<br />

hohen Belastungen ausgesetzt.<br />

Ausbrüche in der Kante und<br />

der Messerverschleiß führen zum<br />

Verschnitt des Blechs beim Längsteilen<br />

des Bandes. Mit imess S25<br />

wird die Messerkante kontinuierlich<br />

von einem Laser überwacht<br />

und sowohl Ausbruchstiefe als<br />

auch Verschleißfläche gemessen.<br />

In der Bildverarbeitungssoftware<br />

werden die Rohdaten ausgewertet,<br />

sodass sowohl die Tiefe von Kantenausbrüchen<br />

als auch die Verschleißfläche<br />

der Messerkante<br />

exakt bestimmt werden. Die datengestützte<br />

Analyse reduziert zum<br />

einen das Unfallrisiko und macht<br />

zum anderen den Messeraustausch<br />

prognostizierbar. Zur 100 % Kontrolle<br />

der Messer eignet sich das<br />

System S25-R.<br />

Die Messwerte aller Prüfanlagen<br />

werden in der jeweiligen Software<br />

ausgewertet und nutzerfreundlich<br />

dargestellt. Tritt eine<br />

Toleranzverletzung auf, wird dies<br />

dem Bediener umgehend auf dem<br />

Messbildschirm signalisiert. 2<br />

ArcelorMittal auf der Blechexpo<br />

Nachhaltige Produkte hoch im Kurs<br />

Auf der Blechexpo stellt ArcelorMittal neben<br />

einer vielseitigen grünen Produktpalette und verschiedenen<br />

Zertifizierungsmaßnahmen auch die<br />

Kernbestandteile seiner Transformationsstrategie<br />

vor. „Stahl spielt aufgrund seiner hohen Lebensdauer<br />

und der schier unendlichen Recyclingfähigkeit<br />

eine tragende Rolle für die Nachhaltigkeit<br />

der Industrie“, erklärt Jochen Grünewald, Commercial<br />

Head Flat Products Germany/Austria/<br />

Switzerland bei ArcelorMittal Europe. „Durch unsere<br />

Dachmarke XCarbTM, unsere deutschlandweite<br />

Transformationsstrategie Steel4Future und<br />

die Einführung nachhaltiger Zertifizierungen wie<br />

ResponsibleSteelTM können wir unseren Kunden<br />

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schon jetzt erste Angebote von grünem Stahl aus<br />

nachweislich verantwortungsvoller Herstellungsweise<br />

anbieten – und die verfügbare Menge in<br />

den kommenden Jahren weiter steigern.“<br />

XCarb als Dachmarke aller Initiativen für klimaneutrale<br />

Lösungen ergänzt den umfangreichen<br />

Produktkatalog innovativer Stähle wie zum Beispiel<br />

Magnelis® und Jetskin®, die dank neuer<br />

Metallbeschichtungen hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

41


Messen<br />

und Märkte<br />

DeburringEXPO<br />

Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen im Fokus: Die DeburringEXPO vom 12. bis 14. Oktober 2021 auf dem Messegelände Karlsruhe informiert<br />

über neueste Technologien und Trends.<br />

Bilder: fairXperts, Doris Schulz<br />

DeburringEXPO – 4. Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen<br />

Entgraten sichert Produktqualität<br />

Die DeburringEXPO wird vom 12. bis 14. Oktober 2021 als Präsenzveranstaltung auf dem<br />

Messegelände Karlsruhe durchgeführt. Anwender aus den verschiedenen Branchen mit<br />

unterschiedlichsten Aufgabenstellungen in den Fertigungsschritten Entgraten und Herstellung von<br />

Präzisionsoberflächen können sich nun endlich wieder im direkten Gespräch mit Anbietern<br />

austauschen und deren neue sowie weiterentwickelte Lösungen live kennenlernen.<br />

Weitere<br />

Informationen,<br />

das Ausstellungs -<br />

programm und die<br />

vorläufige Aussteller -<br />

liste unter<br />

www.deburringexpo.de<br />

Die Anforderungen an die Qualität<br />

der Prozesse und Produkte sind<br />

hoch. So unterschiedlich diese in den<br />

verschiedenen Branchen aber sein<br />

mögen, gratfreie, optimal bearbeitete<br />

Oberflächen sind ein wichtiger Qualitätsbaustein.<br />

„Es geht dabei einerseits<br />

darum, beim Entgraten und dem<br />

Oberflächenfinish höhere Anforderungen<br />

an Qualität, Präzision und<br />

Energieeffizienz zu erfüllen. Andererseits<br />

sollen Kosten reduziert werden“,<br />

beschreibt Hartmut Herdin,<br />

Geschäftsführer der fairXperts GmbH<br />

& Co. KG und Veranstalter der DeburringEXPO,<br />

einige der Handlungsfelder<br />

für Unternehmen.<br />

Die DeburringEXPO ermöglicht<br />

den Marktteilnehmern einen gezielten<br />

und effizienten Technologie- und<br />

Leistungsvergleich. Unter anderem<br />

zeige sich dies daran, dass auf der<br />

DeburringEXPO nahezu alle Marktund<br />

Technologieführer vertreten<br />

seien, so der Veranstalter.<br />

Branchenübergreifende<br />

Lösungen zu sehen<br />

Zu dem breit gefächerten Angebot<br />

der Aussteller, das auf der Messe<br />

präsentiert wird, gehören auch Lösungen<br />

für die Automobil- und Zulieferindustrie.<br />

Die deutlich gestiegene<br />

Nachfrage nach Elektro- und<br />

Hybridfahrzeugen führt zu einem<br />

Ausbau der Kapazitäten für die Bauteilfertigung.<br />

Gratfreiheit und eine<br />

hochpräzise Oberflächenbearbei-<br />

tung werden dabei bei zahlreichen<br />

Werkstücken, unter anderem Gehäuse<br />

und Rotorwellen, gefordert.<br />

Strikte Sauberkeitsvorgaben bei<br />

Präzisionsteilen, beispielsweise für<br />

die Messtechnik, setzen ebenfalls<br />

eine zuverlässige Entgratung voraus.<br />

Eine Reihe von Themenparks<br />

der DeburringEXPO widmet sich<br />

verschiedenen Aufgabenstellung,<br />

etwa dem „Reinigen nach dem Entgraten“<br />

oder dem „Automatisierten<br />

Entgraten mit Industrierobotern“.<br />

Ein dreitägiges Fachforum informiert<br />

zudem über Grundlagen,<br />

Wege zur Prozess- und Kostenoptimierung,<br />

Best-Practice-Anwendungen<br />

und Trends. 2<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Bild: Supfina<br />

APEX Automatisierungs- & Präzisionstechnik GmbH<br />

Präzisionsentgraten im Sub-Mikrometer-Bereich<br />

APEX ist spezialisiert auf die Herstellung<br />

von roboterbasierten Entgratanlagen<br />

für die Bearbeitung von Präzisionsteilen im<br />

Sub-Mikrometer-Bereich. Die dafür entwickelten<br />

innovativen, patentierten Werkzeuge<br />

erfüllen die besonderen Ansprüche<br />

an Entgrattechnologien für Präzisionsteile<br />

– garantierte Reproduzierbarkeit ohne Beschädigung<br />

der Präzisionsflächen.<br />

Die Anlagen des Unternehmens sind in verschiedenen<br />

Ausführungen verfügbar: Die<br />

Produktline Deburrix-JD (Just Deburr) ist die<br />

Entgratroboteranlage, um einfach automatisiert<br />

zu entgraten. Die Linie Deburrix-HF ist<br />

abgestimmt auf kleinere Losgrößen und<br />

hohe Flexibilität bei Produktvarianten. Die<br />

Variante Deburrix-HP ist ausgelegt für größere<br />

Losgrößen mit sehr hohen Präzisionsanforderungen<br />

und mit integriertem optischem<br />

Messsystem verfügbar.<br />

ArtiMinds Robotics GmbH<br />

Robotergestützt Schleifen und Entgraten<br />

APEX-Roboterzellen ermöglichen das automatisierte<br />

Entgraten von Präzisionsteilen bis in den<br />

Submikrometer-Bereich.<br />

Kontakt & Messestandort<br />

APEX Automatisierungs- &<br />

Präzisionstechnik GmbH<br />

27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

www.ap-ex.de<br />

DeburringEXPO Halle 1, Stand 206<br />

Das Entfernen von Graten ist ein gängiger Schritt in der Bauteil-Nachbearbeitung,<br />

durch komplexe Geometrien gestaltet sich die Roboterbahnplanung dabei jedoch schwierig.<br />

Die Software ArtiMinds Robot Programming Suite (RPS) unterstützt hier mit dem<br />

CAD2Path-Feature, mit dem CAD-Modelle in die Software importiert und Roboterbahnen<br />

entlang der Kontur exakter und schneller automatisiert generiert werden.<br />

Kontakt & Messestandort<br />

ArtiMinds Robotics GmbH, 76131 Karlsruhe, www.artiminds.com<br />

DeburringEXPO Halle 1, Stand 722<br />

Die Supfina R-Cell von Supfina unterstützt<br />

Kunden dabei, die Produktion hochkomplexer<br />

Bauteile innovativ und zukunftsorientiert<br />

zu gestalten.<br />

Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG<br />

Smarte Finishbearbeitung komplexer Werkstücke<br />

Supfina präsentiert neben seinen Anbaugeräten<br />

zur Finishbearbeitung von<br />

Werkstücken auch Lösungen zur intelligenten,<br />

robotergestützten Bearbeitung komplexer<br />

Bauteile. Dies betrifft Werkstücke aus<br />

klassischen Herstellungsprozessen sowie<br />

Komponenten aus additiven Fertigungsprozessen.<br />

Kontakt & Messestandort<br />

Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG,<br />

77709 Wolfach, www.supfina.com<br />

DeburringEXPO Halle 1, Stand 401<br />

Bild: APEX<br />

Das neue Entgratwerkzeug DL2 von Heule bearbeitet<br />

Bohrungen bis 1,0 mm Durchmesser.<br />

Heule Werkzeuge AG<br />

Neues Entgratwerkzeug für<br />

kleinste Durchmesser<br />

Prozesssicheres Entgraten bis<br />

Durchmesser 1,0 mm: Das neu entwickelte<br />

Werkzeugkonzept DL2 von Heule<br />

bietet eine Lösung für diese kleinen Dimensionen.<br />

Die Herausforderungen beim<br />

Entgraten von Bohrungen mit Durchmessern<br />

von 1.0 mm bis 2.1 mm liegen beim<br />

Wegführen des Spans, dem sicheren<br />

Handling sowie der notwendigen Robustheit<br />

für eine hohe Standzeit.<br />

Kontakt & Messestandort<br />

HEULE Werkzeuge AG, 9436 Balgach,<br />

Schweiz, www.heule.com<br />

DeburringEXPO Halle 1, Stand 702<br />

AVAtec GmbH<br />

Schleifanlage auf Knopfdruck<br />

entleeren<br />

Beim Schleifen mit Tellerfliehkraftmaschinen<br />

werden Werkstücke und<br />

Schleifmittel lose in einen oben offenen<br />

Arbeitsbehälter gegeben und durch den<br />

als Teller ausgebildeten Boden in Strömung<br />

versetzt. Nach dem Schleifprozess<br />

erfolgt die Entleerung des Arbeitsbehälters<br />

bei den 6 bis 30 l-Anlagen bisher manuell<br />

über einen Handhebel. Dies ist auch<br />

weiterhin der Standard. Avatec bietet für<br />

die 18 l und 30 l Tellerfliehkraftanlagen<br />

zusätzlich nun die Möglichkeit einer automatischen<br />

Kippung per Knopfdruck, wodurch<br />

das Handling bei der Entleerung<br />

der Arbeitsbehälter deutlich einfacher<br />

werde.<br />

Kontakt & Messestandort<br />

AVAtec GmbH, 71063 Sindelfingen,<br />

ww.avatec.de<br />

DeburringEXPO Halle 1, Stand 404<br />

Bild: Heule<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

43


Wissenswertes<br />

Fachbeitrag Korrosion<br />

Lochfraß und Spaltkorrosion an einer<br />

verzinkten Treppenstufeneinfassung<br />

Flächenkorrosion an einer inhäusigen<br />

Sickerschachtabdeckung<br />

Farbbeschichteter LKW-Anhänger<br />

Fachbeitrag von Dr. Axel Willauschus<br />

Die Korrosionsbedingungen<br />

bestimmen die Werkstoffauswahl<br />

Korrosion kennen wir aus unseren Lägern, wenn C-Stahl-Produkte wie Bleche, Profilstähle oder Rohre länger dort liegen<br />

und bereits durch die Luftfeuchtigkeit – geringere Luftfeuchtigkeit in Inlandsregionen, größere Luftfeuchtigkeit an<br />

Flüssen, höchste Luftfeuchtigkeit an Meeren wie Nord- und Ostsee – oxidieren und sogenannten Flugrost bilden.<br />

[ Kontakt]<br />

Dr. Axel Willauschus<br />

Breddert 10A<br />

40723 Hilden<br />

+49 2103 80929<br />

www.drwillauschus.de<br />

Feuchtigkeit auf den Produkten<br />

in Form von mindestens Luftfeuchtigkeit<br />

oder in stärkeren Dimensionen<br />

wie Regen auf im Freien<br />

liegenden Produkten sind die Voraussetzung<br />

für Korrosion: Wasser ist das<br />

Transportmedium von Ionen, die die<br />

Oxidation des Metalls Stahl verursachen.<br />

Elektrochemisch handelt es<br />

sich um einen Prozess, bei dem der<br />

Stahl Elektronen abgibt und Sauerstoff<br />

aus der Luft Elektronen aufnimmt<br />

und beide zum Eisenoxid fusionieren.<br />

Fe + O 2 => Fe 3+ + O 2- => Fe 2 O 3<br />

In der Wüste bei absolut trockener<br />

Luft funktioniert dieser Prozess nicht,<br />

da die Umgebungsfeuchtigkeit fehlt.<br />

Rost an C-Stählen kennen wir in<br />

drei Formen: als flächigen Flugrost,<br />

als Lochfraß in Vertiefungen und als<br />

Spaltkorrosion in Spalten, in denen<br />

sich Wasser sammelt und beim Trocknungsprozess<br />

langsamer abtrocknet<br />

als auf einer glatten Fläche. Eisenoxid<br />

in Form von Flugrost sammelt sich<br />

gleichmäßig über die gesamte Fläche<br />

des Metalls an. Durch die Gleichmäßigkeit<br />

der Rostschicht ist diese quasi<br />

eine Bremse für weitere Oxidation,<br />

so dass flächiger Flugrost nur seltenst<br />

zum Durchrosten des gesamten Produkts<br />

führt. Anders ist das bei Lochfraß<br />

und Spaltkorrosion, die örtlich<br />

sehr aggressiv sind und durch das<br />

längere Verweilen der Feuchtigkeit<br />

in Löchern und Spalten einen permanenten<br />

Oxidationsprozess in Gang<br />

halten.<br />

Schutz von C-Stählen<br />

gegen Rost<br />

Sind widrige Umgebungsbedingungen<br />

wie Luftfeuchtigkeit und Regen<br />

die einzigen Faktoren, denen Stahl<br />

ausgesetzt wird, dann genügen<br />

C-Stähle den Anforderungen. Über<br />

95 % des Stahlverbrauchs in Konstruktionen<br />

von Brücken über Stahlskelette<br />

von Gebäuden bis zu Rohrleitungen<br />

in Betrieben sowie<br />

unterirdisch, in Maschinen bis zu<br />

Fahrzeugen erfolgt in C-Stählen. Stahl<br />

kann hier in vielfältiger Weise gegen<br />

Rostbildung geschützt werden. Bei<br />

jeder Form von Korrosionsschutz von<br />

C-Stählen sind die eigentlichen Faktoren<br />

der Limitierung des Korrosionsschutzes<br />

z mechanische Beschädigungen der<br />

Schutzschicht z.B. in Form von Kratzern<br />

beim Transport oder Handling<br />

z Verwitterung der Schutzschicht<br />

durch Umgebungsbedingungen<br />

oder<br />

z Zerstörung durch aggressive Substanzen,<br />

so dass der Stahl an diesen<br />

Stellen unmittelbar angegriffen werden<br />

kann.<br />

Korrosionsschutz beginnt bei den<br />

werksseitig aufgebrachten Korrosionsschutzölen<br />

für rohschwarze<br />

C-Stahlprodukte, die nach europäischen<br />

Normen insbesondere für<br />

Rohre, aber auch für Bleche und Profile<br />

meist üblich sind. Diese bieten<br />

einen temporären Rostschutz für<br />

den Transport und einen begrenzten<br />

Lagerungszeitraum in geschlossenen<br />

Hallen. Die ASTM-Normen kennen<br />

für C-Stahlrohre einen dickflüssigen<br />

Lack, der längerzeitig vor Korrosion<br />

schützt.<br />

Anstriche<br />

Zu mehr als drei Viertel erfolgt der<br />

endgültige Korrosionsschutz von<br />

C-Stählen durch Anstriche der Konstruktionen,<br />

Maschinen oder Fahrzeuge.<br />

Der Stahl wird zunächst von<br />

Verunreinigungen und Flugrost<br />

durch Strahlen gereinigt. Eine wichtige<br />

Nebenwirkung dieser Reinigung<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Bilder: Willauschus<br />

ist eine rauere Oberfläche, die notwendig<br />

ist, damit die Farbpartikel<br />

sich auf dem Stahl festsetzen können.<br />

Nahezu alle Stahlkonstruktionen<br />

von Brücken über Stahlskelette<br />

in Gebäuden bis hin zu Rohrleitungen<br />

in Anlagen sowie Maschinen<br />

und Fahrzeuge erhalten Anstriche<br />

in Form von maschinell oder manuell<br />

aufgebrachten Farbbeschichtungen.<br />

Die regelmäßige Kontrolle auf Beschädigungen<br />

und Nachbehandlungen/Ausbesserungen<br />

sind maßgeblich<br />

für einen guten Langzeitschutz.<br />

Feuerverzinkungen<br />

Die zweitwichtigste Korrosionsschutzform<br />

sind werksseitige oder nachträgliche<br />

Feuerverzinkungen der Produkte,<br />

wie Bleche, Rohre, Profile oder<br />

ganzer Schweißkonstruktionen in<br />

Feuerverzinkungsbädern. Auch dabei<br />

werden die Produkte/fertigen Konstruktionen<br />

zunächst gestrahlt und<br />

dann in ein ca 450 °C heißes flüssiges<br />

Zinkbad getaucht. Die Zinkschicht ist<br />

in der Regel zwischen 50 und 70 μ<br />

dick. Deutlich seltener sind galvanische<br />

Verzinkungen oder galvanische<br />

Verchromungen, die ein wesentliches<br />

Produkt in der Möbelindustrie in Form<br />

von Stahlrohrmöbeln sind. Die galvanische<br />

Verchromung oder Verzinkung<br />

ist wesentlich glatter als die Feuerverzinkung,<br />

aber nur 8 bis 15 μ dick<br />

und somit nur für Produkte sinnvoll,<br />

die innerhalb von Gebäuden genutzt<br />

werden.<br />

Bei Blechen sind oberflächenveredelte<br />

Bleche ein wesentliches<br />

Produkt mit vielfältigen Beschichtungsformen.<br />

Das beginnt mit verzinkten<br />

und verchromten Blechen,<br />

geht über folienbeschichtete Bleche<br />

bis zu aluminierten Stahlblechen.<br />

Im Bereich der unterirdisch verlegten<br />

Stahlleitungen zum Beispiel für<br />

Erdgas dominieren PE-beschichtete<br />

Stahlrohre.<br />

Rostfreie Edelstähle<br />

Einen Marktanteil von knapp 5 % in<br />

EU-Europa haben rostfreie Edelstahlprodukte.<br />

Sie werden zum einen aus<br />

Designgründen eingesetzt, wenn man<br />

von den Umgebungsbedingungen her<br />

eigentlich noch kein rostfreies Produkt<br />

benötigt. Anwendungsgebiete<br />

sind zum Beispiel Treppen- und Balkongeländer<br />

sowie Edelstahlfronten<br />

von Küchengeräten.<br />

Der überwiegende Teil des Einsatzes<br />

von rostfreien Edelstahlprodukten<br />

erfolgt aber aus korrosions -<br />

chemischen Gründen, wenn C-Stähle<br />

nicht mehr geeignet sind. Dies ist der<br />

Fall, wenn die Umgebungsbedingungen,<br />

zum Beispiel der Salzgehalt in<br />

der Luft an Nord- und Ostsee, den Einsatz<br />

von Edelstählen erfordert. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt für den Einsatz<br />

von Rostfreiprodukten sind die Verwendung<br />

aggressiverer Substanzen<br />

in Form von Laugen und Säuren in<br />

der chemischen Industrie sowie die<br />

hygienischen Anforderungen in der<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

Edelstahl rostfrei ist ein vielfältiges<br />

Werkstoffsortiment mit unterschiedlichen<br />

Einsatzgebieten und Eigenschaften.<br />

Sie alle eint, dass eine<br />

dünne Cr 2 O 3 -Schicht die Rost -<br />

resistenz bewirkt und den Edelstählen<br />

ihre silbrig glänzende Oberfläche<br />

verleiht. Natürlich sind Edelstähle<br />

nicht unter allen Bedingungen rostresistent.<br />

Allgemeine Flächenkorrosion,<br />

Lochfraß-, Spalt-, Spannungs-<br />

Balkongeländer aus Austenit 1.4541<br />

Kühlschrankfront aus 1.4016<br />

riss- und interkristalline Korrosion<br />

können unter widrigen Umständen<br />

ihre Rostresistenz beeinträchtigen.<br />

Die bekannteste Gruppe sind die<br />

Austenite, die etwa 75 % des Aufkommens<br />

an rostfreien Edelstählen ausmachen.<br />

Sie sind unmagnetisch und<br />

haben eine hervorragende Umformungsfähigkeit<br />

durch ihre hohen<br />

Dehnungswerte von meist über 45 %.<br />

Es gibt sie in zwei Untergruppen als<br />

reine CrNi-Austenite mit einem<br />

Chromgehalt von min 16 % und einem<br />

Nickelgehalt von mindestens 8 %<br />

(Werkstofffamilie 1.4301, 1.4307, q<br />

Feuerverzinktes Brückengeländer Oberflächenveredeltes Blech PE-beschichtetes Gasleitungsroh<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

45


Wissenswertes<br />

Fachbeitrag Korrosion<br />

Burj Khalifa Dubai – Werkstoff 1.4404 Chemieanlage – Austenite 1.4541 und 1.4571<br />

INFO<br />

Über den Autor<br />

Dr. Axel Willauschus hat über 43 Jahre Berufserfahrung<br />

in Stahlhandel und Stahlindustrie – davon 13<br />

Jahre bei Buhlmann Rohr (2006-2019), 15 Jahre bei<br />

thyssenkrupp Materials (1992-2006), sechs Jahre bei<br />

Hoberg & Driesch (1986-1992) sowie 7 ½ Jahre bei<br />

Mannesmann (1979-1986). Seit 2019 arbeitet er als<br />

freier Technical Consultant. Dr. Axel Willauschus ist<br />

Autor von Fachbüchern zu Rohren, Normen sowie von<br />

Konstruktionsregelwerken. Beim BDS ist er langjähriger<br />

Dozent von Fachseminaren.<br />

q 1.4541). Sie sind resistent in wässriger<br />

Umgebung und schwachen<br />

Säuren und Laugen. In Meerwasserumgebung<br />

und in Waschmittellaugen<br />

mit Chloridionen sowie in<br />

Schwefel- und Phosphorsäuren ab<br />

5 bis 10 %-igem Gehalt müssen zur<br />

Rostresistenz mindestens CrNiMo-<br />

Austenite mit mindestens 17 % Cr,<br />

12 % Ni und 2 % Molybdän eingesetzt<br />

werden (Werkstofffamilie 1.4401,<br />

1.4404, 1.4571).<br />

Die zweitgrößte Gruppe mit ca 20%<br />

des Marktvolumens sind die ferritischen<br />

Edelstähle. Sie sind reine Chromedelstähle<br />

mit i.d.R. 13 bis 17 % Cr-<br />

Gehalt ohne Nickel, sind magnetisch<br />

und haben insbesondere als dünne<br />

Bleche eine sehr gute Umformungsund<br />

Tiefziehfähigkeit. Sie werden in<br />

geschlossenen Gebäuden, zum Beispiel<br />

in Küchen eingesetzt, in der Ofenindustrie,<br />

wo sie bei trockener Atmosphäre<br />

eine hervorragende Hochtemperaturresistenz<br />

nachweisen, sowie<br />

in der Automobilindustrie, beispielsweise<br />

in Katalysatoren.<br />

Die dritte Gruppe sind die Duplexgüten,<br />

die ein ferritisch-austenitisches<br />

Mischgefüge haben und<br />

ca. 4 % des Verbrauchs ausmachen.<br />

Durch das Mischgefüge sind sie halbmagnetisch,<br />

weisen eine hohe<br />

Streckgrenze und Zugfestigkeit auf<br />

und eine noch bessere Beständigkeit<br />

in schwefligen und chloridhaltigen<br />

Säuren als die CrNiMo-Austenite.<br />

Der wichtigste Vertreter ist der<br />

1.4462 mit 22 % Cr, 5 % Ni und 3 %<br />

Mo. Dieser Werkstoff wird häufig in<br />

der Erdgas- und Erdölexploration für<br />

die Förderung schwefelhaltiger Öle<br />

und Gase eingesetzt sowie in der<br />

chemischen Industrie für den Umgang<br />

mit mittelkonzentrierten Säuren.<br />

Die vierte und fünfte Gruppe sind<br />

vom Aufkommen kaum von Bedeutung:<br />

Es handelt sich um die harten<br />

martensitischen Edelstähle, die als<br />

Messerschneiden und als chirurgische<br />

Operationsinstrumente Verwendung<br />

finden, und die mit 3 bis<br />

5 % Kupfer legierten, ausscheidungsgehärteten<br />

Edelstähle, die in der Produktion<br />

von rostresistenten Industrieketten<br />

eine gewisse Bedeutung<br />

haben.<br />

Foto: Willauschus<br />

Wenn rostfreie Edelstähle<br />

nicht mehr reichen<br />

Wenn hochkonzentrierte Phosphor-,<br />

Salz- und Schwefelsäuren produziert<br />

oder verarbeitet werden, beim Betrieb<br />

von Meerwasserentsalzungsanlagen<br />

oder der Behandlung radioaktiver<br />

Abfälle reichen rostfreie<br />

Edelstähle nicht mehr aus. Hier ist<br />

das Einsatzgebiet von Nickelbasiswerkstoffen,<br />

deren Marktaufkommen<br />

knapp 0,5 % der C-Stähle beträgt.<br />

Der Bedarf konzentriert sich im<br />

Wesentlichen auf vier Werkstoffgruppen.<br />

1 Auf die Incoloy-Gruppe, deren Ni-<br />

Gehalt 40 %<br />

Fe) und Alloy 825 (42 % Ni, 21 %<br />

Cr, >22 % Fe). Einsatzgebiete sind<br />

u.a. die petrochemische Prozessindustrie<br />

in Dampfund Hydrocarbonkonvertern<br />

sowie Hochtemperaturwärmetauscher<br />

in Nuklearkraftwerken.<br />

2 Auf die Inconels mit einem<br />

Ni-Gehalt >50 % mit den wichtigsten<br />

Güten Alloy 600 (72 % Ni, 15 %<br />

Cr, 8 % Fe) und Alloy 625 (60 %<br />

Ni, 21 % Cr, 5 % Fe). Diese Güten<br />

zeichnen sich durch eine hervorragende<br />

Chloridionenresistenz<br />

aus, weshalb sie unter anderem<br />

in Meerwasserentsalzungsanlagen<br />

eingebaut werden, bei der<br />

Produktion von Phosphorsäure<br />

und zur Reinigung von Brackwässern<br />

und Behandlung radioaktiver<br />

Abfälle.<br />

3 Die Hastelloys mit den wichtigsten<br />

Vertretern B2 (68 % Ni, 28 %<br />

Mo) und B3 (65 % Ni, 28 % Mo,<br />

2,5 % W)<br />

4 Die Monels mit dem wichtigsten<br />

Werkstoff Monel 400 (65 % Ni,<br />

31 % Cu, 2 % Fe). Bei den beiden<br />

Gütengruppen 3 und 4 sind<br />

Chrom und Eisen fast vollständig<br />

durch Molybdän bzw. Kupfer ersetzt.<br />

Sie haben eine hervorragende<br />

Resistenz in konzentrierten<br />

Fluss- (HF) und Schwefelsäuren<br />

(H 2 SO 4 ) und Meerwasser und werden<br />

zur Destillation von Erdöl,<br />

der Produktion von Meersalz und<br />

in der organischen Chemie eingesetzt.<br />

2<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Grafiken: KfW<br />

KfW Research<br />

Erholung am Ausbildungs -<br />

markt nicht in Sicht<br />

Die Corona-Krise hat der dualen Berufsausbildung im vergangenen<br />

Jahre einen kräftigen Dämpfer verpasst. Das stellt der Bereich<br />

Research der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fest. Zu Beginn<br />

des neuen Ausbildungsjahres zeige sich, dass auch 2021 keine<br />

Erholung auf dem Ausbildungsmarkt in Sicht sei.<br />

Wie eine aktuelle Vorabauswertung<br />

von KfW Research auf Basis<br />

des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels<br />

2021 zeige, haben 28 %<br />

der mittelständischen Ausbildungsunternehmen<br />

im Laufe des Jahres<br />

2020 die Anzahl ihrer Azubis verringert.<br />

Für 2021 erwartet<br />

demnach jeder vierte<br />

ausbildende Mittelständler<br />

(26 %),<br />

am Jahresende<br />

weniger Lehrlinge<br />

unter<br />

Vertrag zu<br />

haben als noch<br />

Ende 2020.<br />

Nach zwei Krisenjahren<br />

hätten<br />

damit fast vier von<br />

zehn mittelständischen<br />

Ausbildungsunternehmen die<br />

Zahl der Azubis reduziert.<br />

Es gebe allerdings auch Unternehmen,<br />

die in der Krise ihre Ausbildungsaktivität<br />

ausweiteten. So rechnen<br />

der KfW-Befragung zufolge in<br />

diesem Jahr rund 15 % der Ausbildungsunternehmen<br />

im Mittelstand<br />

mit einem Anstieg der Azubi-Zahl.<br />

Damit sind sie, wie bereits 2020 (19 %)<br />

jedoch klar in der Minderheit. In beiden<br />

Krisenjahren habe damit rund<br />

die Hälfte der Unternehmen die Ausbildungsaktivität<br />

konstant gehalten<br />

bzw. will dies tun.<br />

Der Rückgang der Ausbildungsaktivität<br />

stellt sich je nach Unternehmensgröße<br />

und Branche unterschiedlich<br />

dar, wie die KfW-Befragung für<br />

2020 zeigt. Kleinstunternehmen mit<br />

weniger als 5 Beschäftigten sind am<br />

stärksten betroffen, hier ist ein Rückgang<br />

mit 30 % doppelt so häufig zu<br />

verzeichnen wie ein Anstieg (15 %).<br />

Bei den größeren Mittelständlern (mit<br />

mind. 50 Beschäftigten) halten sich<br />

Rückgang und Anstieg hingegen mit<br />

jeweils 30 % die Waage. Gesunkene<br />

Azubi-Zahlen sind im Verarbeitenden<br />

Gewerbe besonders häufig (35 vs.<br />

17%), im Bausektor hingegen<br />

am seltensten (23<br />

Die Vorabauswertung<br />

des KfW-Mittelstandspanels<br />

macht<br />

wenig Hoffnung auf eine<br />

schnelle Erholung oder Nachholeffekte<br />

auf dem deutschen<br />

Ausbildungsmarkt.“<br />

Dr. Fritzi Köhler-Geib,<br />

Chefvolkswirtin der KfW<br />

vs. 18 %).<br />

„Möglicherweise<br />

wird die<br />

Bereitschaft,<br />

langfristig Verantwortung<br />

für<br />

Auszubildende<br />

zu übernehmen,<br />

noch durch Unsicherheit<br />

bezüglich<br />

des stockenden Impftempos<br />

und der Delta-Variante<br />

gebremst“, sagt Dr. Fritzi<br />

Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.<br />

Sowohl für die Zukunft der betroffenen<br />

Schülerinnen und Schüler als<br />

auch für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der mittelständischen Unternehmen,<br />

die bereits heute häufig unter Fachkräftemangel<br />

leiden, sei es wichtig,<br />

dass die Ausbildungsaktivität möglichst<br />

bald zum Vorkrisenniveau zurückkehrt.<br />

Mittelstand ist wichtigster<br />

Träger der Ausbildung<br />

Traditionell absolvieren ungefähr<br />

90 % der Azubis in Deutschland ihre<br />

Ausbildung in einem kleinen und<br />

mittleren Unternehmen. Der weit<br />

überwiegende Teil der dualen Berufsausbildung<br />

findet damit im Mittelstand<br />

statt – genauer gesagt in einem<br />

kleinen Teil davon: Von den insgesamt<br />

3,8 Mio. mittelständischen Un-<br />

ternehmen sind ca. 450.000 (12 %)<br />

Ausbildungsunternehmen.<br />

Im Ausbildungsjahr 2020 ist die<br />

Anzahl aller neuen Ausbildungsverträge<br />

dem Statistischen Bundesamt<br />

zufolge gegenüber dem Vorjahr um<br />

9,3 % (47.600) gefallen, von 513.300<br />

auf 465.700. Dieser Einbruch geht<br />

weit über den langfristigen Trend hinaus.<br />

Rückläufige Schülerzahlen und<br />

steigende Studierneigung hatten vor<br />

der Krise jährliche Rückgänge um ca.<br />

1 % bewirkt. Die Gesamtzahl der betrieblichen<br />

Auszubildenden lag am<br />

Jahresende 2020 mit 1,29 Mio. um<br />

3 % unter dem Vorjahreswert von<br />

1,33 Mio. 2<br />

Die Analyse der KfW Research ist<br />

abrufbar unter bit.ly/kfwausbildungsjahr<br />

Entwicklung der Azubizahl ausbildender KMU<br />

in den Jahren 2020 und 2021 (Prognose)<br />

Veränderung 2020<br />

Prognose 2021<br />

Voraussichtliche<br />

Veränderung 2020<br />

und 2021<br />

Neue Ausbildungsverträge im Ausbildungsjahr<br />

624.200<br />

561.200<br />

28<br />

26<br />

565.800<br />

39<br />

Weniger Azubis Gleich viele Azubis Mehr Azubis<br />

53<br />

59<br />

44<br />

525.900 515.700<br />

19<br />

15<br />

17<br />

513.300<br />

465.700<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

47


Wissenswertes<br />

Nachrichten<br />

Neue Schiffbauhalle für thyssenkrupp Marine Systems<br />

Neue Landmarke am Hafen<br />

Die Strabag-Tochtergesellschaft Züblin errichtet einen stadtbildprägenden<br />

Industrieneubau an der Kieler Förde: Im Auftrag der<br />

thyssenkrupp Marine Systems GmbH realisiert die Ed. Züblin AG auf<br />

dem Werftgelände eine neue Schiffbauhalle mit integriertem siebengeschossigen<br />

Büro-Kopfbau. Das Auftragsvolumen bewegt sich in<br />

einem höheren zweistelligen Mio.-€-Bereich. In einer feierlichen Zeremonie<br />

am Kieler Hafen ist im September der Grundstein für das<br />

kombinierte U-Boot-Produktions- und Verwaltungsgebäude gelegt<br />

worden. Nach dem Baustart im Mai dieses Jahres soll der Neubau innerhalb<br />

von gut zwei Jahren fertiggestellt sein und Ende Juni 2023<br />

schlüsselfertig übergeben werden. Mit dem neuen Firmensitz an der<br />

Kieler Förde will die ThyssenKrupp Marine Systems GmbH ihre Fertigungskapazitäten<br />

im U-Bootbau ab Mitte 2023 deutlich ausbauen.<br />

So wird es aussehen: 170 m lang und rd. 32 m hoch – mit seinen üppigen Dimensionen<br />

wird der U-Boot-Standort von ThyssenKrupp Marine Systems zur<br />

neuen Landmarke in der Skyline des Kieler Werftgeländes.<br />

Bild: thyssenkrupp Marine Systems GmbH<br />

Studie vom Händlerbund und VDE<br />

Online-Händler leiden unter gefälschten Kundenbewertungen<br />

Grafik: VDE/Händlerbund<br />

Zum ersten Mal haben der Verband<br />

der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik<br />

e. V. (VDE) und der Händlerbund eine<br />

gemeinsame Studie zu unfairen Kundenbewertungen<br />

und Fake-Bewertungen im Online-<br />

Handel veröffentlicht. Von den 196 befragten<br />

Online-Händlern haben 97 % bereits unfaire<br />

Kundenbewertungen erhalten, die zu einem<br />

enormen Imageverlust geführt hätten, so der<br />

VDE. Über ein Drittel der Befragten hat außerdem<br />

Fake-Bewertungen erkannt, mit denen<br />

sich die Konkurrenz Wettbewerbsvorteile erschleicht.<br />

Die existierenden Mittel dagegen<br />

zeigten keine zufriedenstellende Wirkung.<br />

Die Anzahl unfairer Bewertungen ist in den<br />

vergangenen vier Jahren demnach insgesamt<br />

gestiegen. Waren 2017 bei der letzten Studie<br />

WIE WICHTIG SIND KUNDEN<br />

BEWERTUNGEN FÜR SIE ALS<br />

Eher<br />

unwichtig 5 %<br />

Eher<br />

wichtig 19 %<br />

sehr<br />

unwichtig 2 %<br />

sehr<br />

wichtig 74 %<br />

zu Kundenbewertungen des Händlerbundes<br />

noch 95 % der Online-Händler von unfairen<br />

Bewertungen betroffen, stieg der Wert 2021<br />

auf 97 %. 66 % der Befragten gaben an, dass<br />

die Zahl auch im Jahr 2020 gestiegen ist. Unfaire<br />

Kundenbewertungen führen zum Verlust<br />

von Image (90 %), Zeit/Geld (74 %) und Sichtbarkeit<br />

(68 %). Fake-Bewertungen sind gekaufte<br />

Bewertungen, die oftmals auch automatisiert<br />

erstellt werden. 42 % der Händler<br />

würde von Verifizierungen Verbesserungen<br />

erwarten und 50 % wären auch bereit, einen<br />

Verifizierungsprozess für Kundenbewertungen<br />

zu akzeptieren. Trotzdem sind 57 % der Händler<br />

skeptisch, ob Kunden die Einführung solcher<br />

Prozesse mitmachen würden.<br />

Die Studie ist kostenlos erhältich unter<br />

bit.ly/studie-fakebewertungen<br />

WARUM SIND POSITIVE<br />

KUNDENBEWERTUNGEN<br />

BESONDERS WICHTIG?<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

BEEINFLUSSUNG<br />

DER KAUFENTSCHEIDUNG<br />

VERTRAUENSBILDUNG<br />

IN MARKE UND SHOP<br />

WETTBEWERBSVORTEIL<br />

GEG. DER KONKURRENZ<br />

SICHTBARKEIT BEI DER<br />

PRODUKTSUCHE<br />

STÄRKERE<br />

KUNDENBINDUNG<br />

39 %<br />

51 %<br />

49 %<br />

82 %<br />

78 %<br />

Neuestes Video der „REA<br />

Kennzeichnungsprofis“<br />

Verlässliche Systeme für den<br />

Fälschungsschutz<br />

Track & Trace-Systeme dienen der<br />

Lieferkettentransparenz und dem Verbraucherschutz.<br />

Welche Systeme dafür<br />

idealerweise zusammenarbeiten, zeigen<br />

die Kennzeichnungsprofis von REA Elektronik<br />

in ihrem neuesten Video<br />

(bit.ly/REA-Profis_9). Dafür haben Daniel<br />

Wege (Business Development Manager)<br />

und Frank Debusmann (Sales Director<br />

national Kennzeichnungssysteme) die<br />

Firma Wipotec-OCS in Kaiserslautern besucht,<br />

die sich auf Food- und Pharma-Applikationen<br />

spezialisiert hat.<br />

Für echten Fälschungsschutz muss jederzeit<br />

der Standort eines Produkts innerhalb<br />

der Lieferkette feststellbar sein. Um<br />

das zu gewährleisten, entwickeln viele<br />

Unternehmen „Bastellösungen“ aus<br />

Code-Drucker und Prüfkamera, die sie<br />

mit der Produktion verbinden – wodurch<br />

jedoch eine enorme Komplexität im<br />

Handling entsteht. Wipotec-OCS hat als<br />

Alternative ein bedienungsfreundliches<br />

Komplettsystem entwickelt, für die Code-<br />

Erstellung und -Prüfung hat sich das Unternehmen<br />

für Systeme von REA entschieden.<br />

Ein Teilergebnis der Studie zu Fakebewertungen im Onlinehandel<br />

Das Video kann unter bit.ly/REA-<br />

Profis_9 angesehen werden.<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


Kion Group startet Forschungsprojekt<br />

Digitale Zwillinge von Lagerhäusern<br />

Die Kion Group hat zusammen mit Kooperationspartnern<br />

– unter anderem das Karlsruhe<br />

Institute of Technology (KIT) – das Forschungsprojekt<br />

„ARIBIC“ gestartet. Das<br />

Akronym steht für „Artificial Intelligence-Based<br />

Indoor Cartography“. Kontinuierliche Evaluation<br />

von Daten soll es ermöglichen, einen digitalen<br />

Zwilling eines Lagerhauses oder einer<br />

Produktionsumgebung zu schaffen – in Echtzeit.<br />

Dafür werden von den Sensoren an den<br />

Fahrzeugen gesammelten Daten genutzt, um<br />

hochauflösende 3D-Karten von Lagerhäusern<br />

oder Produktionsumgebungen zu erstellen.<br />

Das ermögliche beispielsweise, die Routen der<br />

Fahrzeuge zu simulieren und die Prozesse im<br />

Lager oder in der Produktion zu verbessern.<br />

Gleichzeitig können damit etwa blockierte<br />

Fahrwege erkannt und gemeldet werden.<br />

Verbundprojekt „SAVE CO 2 “<br />

Schlacken als Ressource<br />

Mit den Prozessinnovationen bei der Roheisenproduktion, die gegenwärtig bei vielen<br />

Stahlherstellern umgesetzt werden, entstehen veränderte Nebenprodukte, deren Eigenschaften<br />

aktuell noch unbekannt sind. In dem aktuellen Verbundprojekt „SAVE CO 2 “ arbeitet<br />

das Fraunhofer Institut UMSICHT mit vier Partnern aus der Stahl- und Zementherstellung<br />

unter der Leitung des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. gemeinsam daran,<br />

die zukünftig erzeugten Eisenhüttenschlacken für die Zement- und Baustoffindustrie weiterzuentwickeln<br />

und so auch in Zukunft CO 2 -Emissionen zu verringern und Ressourcen zu<br />

schonen. Das auf vier Jahre angelegte Projekt ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme<br />

„KlimPro-Industrie“ und verfolgt das Ziel, eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft aufzubauen<br />

und die Rohstoffabhängigkeit zu verringern.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter bit.ly/projektschlacke<br />

Bild: ISER<br />

Dokumentation 922 „Haus 6 in Berlin – Spiegelnde<br />

Gebäudehülle“<br />

Industrieverband Massivumformung<br />

Tool zur Ermittlung des Product Carbon Footprint<br />

Bauindustrie<br />

StraßenbauReport 2021 veröffentlicht<br />

Der Industrieverband Massivumformung<br />

hat innerhalb der Industrieinitiative<br />

NOCARBforging 2050 gemeinsam mit 51<br />

Partnern ein Tool zur Ermittlung des Product-<br />

Carbon-Footprint (PCF) entwickelt. Das massivumformspezifische<br />

PCF-Tool FRED ermöglicht<br />

die Abbildung des PCF, der im Rahmen<br />

eines Bauteil-Produktionsprozesses entsteht.<br />

Langfristiges Ziel der Initiative ist die Erreichung<br />

der Klimaneutralität. Mit dem PCF-Tool<br />

FRED können Unternehmen der Massivumformungsbranche<br />

künftig ihre individuelle Prozesskette<br />

sowie alle Einflussparameter der<br />

Fertigung eines Bauteils abbilden und die daraus<br />

entstehende CO₂-Emission berechnen.<br />

Die Auswertung zeigt die jeweiligen Hotspots<br />

im Prozess und eine Aufteilung nach Scope<br />

1 bis 3. Das Tool entspricht den Anforderungen<br />

der ISO 14067/69 und dem Greenhouse<br />

Gas Protocoll GHG.<br />

Weitere Informationen zu dem Tool unter<br />

bit.ly/fredmassivumformung<br />

In der Publikationsreihe „BranchenReport“ des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />

ist der StraßenbauReport 2021 erschienen. Dargestellt werden unter anderem die<br />

Betriebs-, Umsatz-, Beschäftigten- und Kostenstruktur des Bauhauptgewerbes. Zusätzlich<br />

wird die Preisentwicklung und die Entwicklung der Ausbildungszahlen betrachtet. Trotz der<br />

Corona-Pandemie entwickelte sich die Anzahl der Betriebe, der Mitarbeiter und des Umsatzes<br />

im Straßenbau positiv. Die knapp 3.000 Straßenbaubetriebe haben 2020 ihren Umsatz<br />

im Vergleich zum Vorjahr um nominal 1,5 % auf 16,7 Mrd. € erhöht.<br />

Weitere Infos zum StraßenbauReport unter bit.ly/straßenbaureport<br />

Neue ISER-Dokumentation 922<br />

Haus 6 in Berlin – Spiegelnde<br />

Gebäudehülle<br />

Die neue Dokumentation der Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei geht auf<br />

die Gesamtkonzeption des Wohn- und<br />

Ateliergebäude Haus 6 in Berlin ein. Ein<br />

besonderer Augenmerk richtet sich dabei<br />

auf den Aufbau der Fassaden, des Daches<br />

und deren Übergang. Wie sieht die<br />

gesamte Unterkonstruktion aus? Wie<br />

wurde die Entwässerung integriert? Welches<br />

Edelstahlblech mit welcher Oberfläche<br />

weist den gewünschten Spiegeleffekt<br />

auf und bedarf keiner aufwändigen Reinigung?<br />

Die sechsseitige Dokumentation 922 verdeutlicht<br />

das architektonische Potenzial<br />

von nichtrostendem Stahl. Sie beinhaltet<br />

sieben Fotos, Grundrisse sowie detaillierte<br />

Schnittskizzen und kann in Einzelexemplaren<br />

kostenfrei bei der Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei angefordert<br />

werden.<br />

Auf www.edelstahl-rostfrei.de steht die<br />

Dokumentation 922 zum kostenfreien<br />

Download bereit<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />

49


Lifesteel<br />

XXXXX Nachricht A XXXXX<br />

Bilder: Institut Feuerverzinken<br />

Wiederverwendung von feuerverzinktem Stahl<br />

Eine Fußball-Tribüne zieht um<br />

Sie haben schon einen Nostalgiewert:<br />

Tribünen der Marke Elascon sind auch heute<br />

noch in vielen Fußballstadien Europas zu finden.<br />

Die fließende runde Form der Rückwand,<br />

die sich bis ins Dach erstreckt, und<br />

ihre filigrane Stahlrohrkonstruktion verleihen<br />

den Tribünen eine hohe Design-Qualität und<br />

Erkennbarkeit.<br />

Da die Stahlkonstruktionen der Tribünen feuerverzinkt<br />

ausgeführt und durch Schraubverbindungen<br />

gefügt wurden, sind sie extrem<br />

dauerhaft und zudem zerstörungsfrei rückbaubar.<br />

An diese Eigenschaften dachte Harry<br />

Haverkotte, ein ehemaliges Vorstandsmitglied<br />

des niederländischen Fußballvereins SV<br />

Gramsbergen, als er hörte, dass sein Nachbarverein<br />

in einen neuen Sportpark umzieht.<br />

Kurzerhand kaufte er die alte Elascon-Tribüne<br />

des Vereins aus dem Jahr 1976 für 7000 €<br />

inklusive der Kosten für die Demontage.<br />

Innerhalb von zwei Jahren wurde die Tribüne<br />

generalüberholt und erstrahlt heute in neuem<br />

Glanze. Dabei wurden die alten Sitze gegen<br />

neue Sitzschalen ausgetauscht und an der Innenseite<br />

des Daches eine dekorative Lackierung<br />

appliziert. Schrauben und Muttern wurden<br />

durch neue ersetzt. Der Rest der Tribüne<br />

konnte wiederverwendet werden. Die feuerverzinkte<br />

Stahlkonstruktion als wichtigstes<br />

Element der Tribüne zeigte sich auch nach<br />

mehr als 40 Jahren Nutzungszeit in einem<br />

hervorragenden Zustand, sodass eine Neuverzinkung<br />

der Stahlkonstruktion nicht notwendig<br />

war.<br />

Die Kosten für den Kauf, die Demontage, die<br />

Instandsetzung und den Wiederaufbau der<br />

Tribüne betrugen 35.000 €. Eine neue Tribüne<br />

vergleichbarer Größe hätte Kosten von<br />

weit mehr als 200.000 € verursacht.<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des<br />

BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Markus Huneke (Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

E-Mail: Huneke-<br />

BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon+49 211 86497-21<br />

E-Mail: Sandek-<br />

BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout und Herstellung:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 38.<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />

Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />

Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />

lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />

Kündigungsfrist zum Jahres<br />

ende möglich. Für die Mitglieder<br />

des BDS und die Teilnehmer im BDS-<br />

Fernstudium ist der Bezug eines<br />

Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in<br />

der Studien gebühr enthalten. Ein<br />

Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />

Redaktion und Verlag<br />

keine Gewähr. Namentlich oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Beiträge<br />

vertreten eine vom Herausgeber unabhängige<br />

Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird mitunter auf die gleichzeitige<br />

Verwendung männlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten<br />

gleichwohl für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um<br />

Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />

je Artikel in der Regel nur<br />

einmal in ihrer werbeorientierten<br />

Form verwendet und entsprechende<br />

Begriffe häufig eingedeutscht werden.<br />

International Standard<br />

Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt -<br />

schonendem Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 10|21


BER UFSBILDUNG<br />

2021/22<br />

SEMINARTHEMA<br />

TERMIN<br />

OR<br />

T<br />

AUSZUBILDEND DE IM FOCUS<br />

18.–19.10.2021 MANNHEIM<br />

BETONSTAHL<br />

09.–10.11.<br />

11.2021<br />

KEHL<br />

STAHLKUNDE 29.11.–01. .12.2021 GENGENBACH<br />

NICHTROSTENDE STÄHLE<br />

06.–07.12. .2021 DÜSSELDORF<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 07.–08.12. .2021 DUISBURG<br />

PRÜFBESCHEINIGUNGEN UND PRODUKTHAFTUNG 26.01.20222<br />

DÜSSELDORF<br />

STAHLKUNDE FEBRUAR 2022 WIRD NOCH<br />

BEKANNTGEGEBEN<br />

BLANKSTAHL<br />

26.–27.04. .2022 LUDWIGSBURG<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 04.-05.05-2022 HAMBURG<br />

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind<br />

vorbehalten. Über weitere Details<br />

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />

»<br />

INFOS & ANMELDUNG<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com


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