Stahlreport 2021.10
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76. Jahrgang | Oktober 2021<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />
10<br />
21<br />
Stahlhandelstag 2021 | S. 8<br />
Online kommt an<br />
Blechexpo & DeburringEXPO | S. 36<br />
Endlich wieder in Präsenz<br />
Wo rostet’s denn? | S.44<br />
Fachbeitrag Korrosion
Europäischer<br />
Stahldistributeur<br />
30.000 to Lagerbestand <br />
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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Zukunft ist in der Währung der Marketingsprache so etwas wie ein 100 €-<br />
Schein: ein Zahlungsmittel mit vergleichsweise hohem Wert. Kaum jemand der<br />
angesichts so zukunftsentscheidender Themen wie Klimaschutz und<br />
Digitalisierung heute nicht „Zukunft“ sagt, wenn etwas zu verkünden ist. Wer<br />
„Zukunft“ sagt, argumentiert nicht mehr klein-klein, sondern kümmert sich<br />
gleich um die großen Dinge dieser Welt. Richtig so! Schließlich gilt es, zum<br />
Beispiel in der Unternehmenskommunikation, die große Linie zu vermitteln –<br />
und sich nicht in Details zu verlieren.<br />
Meist wird Zukunft dabei übrigens „gestaltet“. Wer die Zukunft gestaltet, führt<br />
Gutes im Schilde – so die Botschaft. Allerdings sind dabei auch gewisse<br />
Abnutzungseffekte zu beachten. Weil, auf die Zukunft hat man kein alleiniges<br />
Zugriffsrecht, die Zukunft wird von vielen gestaltet. Und sich immer wieder<br />
das große Ganze vorzustellen, da wird man als Rezipient schnell müde. Auch<br />
stellt sich leicht eine gewisse Enttäuschung ein, wenn man statt der lichten<br />
Höhe der Bedeutung eher ein Wolkenkuckuksheim vorfindet, sobald man mal<br />
genauer hinsieht.<br />
Eine Aufzeichung des<br />
Stahlhandelstages ist<br />
frei verfügbar auf<br />
www.stahlhandel.com.<br />
Wer also argumentativ die „Zukunft“ aus der Tasche zieht, sollte immer das<br />
richtige Kleingeld dabei haben, um auf sie in barer Münze einzuzahlen. Wie<br />
das geht, hat gerade der Stahlhandelstag 2021 gezeigt – erstmals in diesem<br />
Jahr aufgrund der Pandemie online durchgeführt: Die großen Zukunftsthemen<br />
im Blick, haben die namhaften Referenten das mit profundem Expertenwissen<br />
untermauert – nachzulesen ab S. 8. In Gänze nachzusehen ist der<br />
Stahlhandelstag übrigens kostenlos auf www.stahlhandel.com (erreichbar auch<br />
über den beistehenden QR-Code).<br />
Wie immer viel Vergnügen und Informationszuwachs beim Lesen wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
3
Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 10 2021<br />
8<br />
Stahlhandelstag 2021<br />
Online-Branchentreff trifft den Nerv der Zeit<br />
Corona, Digitalisierung, Transformation der Produktion, Volatilität der Märkte – es gab viel<br />
zu besprechen auf dem BDS-Stahlhandelstag 2021. Rund 400 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer haben ein spannendes Programm mit namhaften Referenten erlebt – aufgrund<br />
der Pandemie diesmal als Online-Veranstaltung durchgeführt.<br />
36<br />
Es geht endlich wieder los<br />
Messen Blechexpo<br />
und DeburringEXPO<br />
Was wurde nicht alles verschoben, annuliert, neu<br />
terminiert. Das scheint nun vorüber. Im Oktober<br />
öffnen mit der Blechexpo und der DeburringEXPO<br />
gleich zwei Messehighlights der stahlund<br />
metallverarbeitenden Branche ihre Tore.<br />
Was Sie dort erwartet, erfahren Sie ab S. 36.<br />
Warum rostet das?<br />
Über die Grundlagen der Korrosion<br />
Flugrost, Lochfraß, Spaltkorrosion – diese Fach -<br />
termini kommen den meisten vermutlich irgendwie<br />
bekannt vor. Doch was verbirgt sich im Detail dahinter<br />
und vor allem, wie lassen sich Stahlerzeugnisse<br />
davor schützen? Die Grundlagen der Korrosions -<br />
vorgänge bei Stahl erläutert der Fachbeteitrag von<br />
Dr. Axel Willauschus ab S. 44.<br />
44<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
PERSÖNLICHES<br />
6 Kurznachrichten<br />
STAHLHANDEL<br />
8 So war der Stahlhandelstag 2021<br />
12 Gustav Gross und Georg C. bündeln Kräfte<br />
14 Stahlverbund Phoenix – Beflügelt in den Herbst<br />
16 Günther + Schramm – Hochregalanlage fit gemacht<br />
17 ArcelorMittal Stahlhandel – Stahlkauf per Mausklick<br />
STAHLPRODUKTION<br />
18 BSH Hausgeräte verwendet erstmals grünen Stahl der Salzgitter AG<br />
20 Saarstahl & Dillinger – Start in eine spannende Ausbildung<br />
26<br />
„Ladies first“<br />
Neues BDS-Seminar<br />
kommt gut an<br />
Ein BDS-Seminar nur für Frauen:<br />
Auf dem erstmals veranstalteten<br />
Seminar „Ladies first – die<br />
Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel“<br />
haben sich die Teilnehmerinnen<br />
über ihre Rolle im<br />
Stahlhandel, über Perspektiven<br />
und Herausforderungen ausgetauscht.<br />
Das Feedback hat<br />
gezeigt: das neue Format ist<br />
sehr gut angekommen.<br />
STAHLVERARBEITUNG<br />
22 Bilstein – Effiziente Sprühbeölung beim Kaltwalzen<br />
BDS-RESEARCH<br />
24 Neueste Zahlen: Die Stahlkonjunktur brummt<br />
BDS-BERUFSBILDUNG<br />
26 Seminar „Ladies First“ sehr gut angekommen<br />
ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />
28 Kasto – Neue Technologien für mehr Effizienz<br />
30 Neue Querteilanlage – Coils individuell, präzise und schnell zuschneiden<br />
32 Bandmessung – Optimierte Inline-Messung für Metal-Service-Center<br />
MESSEN UND MÄRKTE<br />
36 Blechexpo – Branchenplayer zeigen Präsenz<br />
38 imess – Optische Prüfsysteme für die Blechindustrie<br />
40 DeburringEXPO – Entgraten sichert Produktqualität<br />
42 Termine<br />
43 Messekalender<br />
WISSENSWERTES<br />
44 Fachbeitrag – Die Korrosionsbedingungen bestimmen die Werkstoffauswahl<br />
47 Erholung am Ausbildungsmarkt nicht in Sicht<br />
LIFESTEEL<br />
50 Eine Fußballtribüne zieht um<br />
50 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
5
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Bild: Nordwest<br />
Bild: Sparkasse Bremen<br />
Nordwest Handel<br />
Nordwest<br />
wird zum 1. Januar 2022 neuer Gesellschafter<br />
der Euro Craft. Damit unterstütze<br />
die Dortmunder Verbundgruppe die Idee,<br />
den Großhandel europaweit zu stärken<br />
und zu fördern. Euro Craft ist eine führende<br />
B2B-Marketing- und Einkaufsgruppe<br />
für Bau und Industrie in Europa, die 1995<br />
von der Groupe Socoda S.A., Frankreich,<br />
gegründet wurde. Ab Januar sind dann insgesamt<br />
sechs Gesellschafter mit der Euro<br />
Craft verbunden: Socoda (Frankreich),<br />
Troy (England), Cecofersa (Spanien) Zevij-<br />
Buhlmann-Gruppe<br />
Jan-Oliver Buhlmann<br />
ist zum Bremer Unternehmer des Jahres<br />
2021 gekürt worden. Die Auszeichnung<br />
des Geschäftsführers der Buhlmann-<br />
Gruppe wurde am 16. September durch<br />
die Sparkasse Bremen, den Unternehmerverband<br />
„Die Familienunternehmer“<br />
sowie den Verband „Die Jungen Unternehmer“<br />
vergeben. Die Jury begründete<br />
die Wahl unter anderem mit dem konti-<br />
Foto: Warmwalzwerk Königswinter<br />
Nordwest-Vorstände<br />
Michael Rolf (l.) und<br />
Jörg Simon<br />
Necomij (Niederlande und Belgien), 3e<br />
(Österreich) und Nordwest. Gemeinsames<br />
Ziel des Zusammenschlusses ist, langfristige<br />
und nachhaltige Vorteile für Handel<br />
und Industrie zu generieren – unter anderem<br />
durch den Austausch von Ideen in<br />
einem starken Netzwerk. Euro Craft ist in<br />
über 20 europäischen Ländern mit über<br />
2.300 Handelspartnern der Gesellschaften<br />
aktiv und ermöglicht den Lieferanten<br />
eine Steigerung der Marktanteile in bestehenden<br />
und neuen Märkten, gemeinsame<br />
Marketingaktivitäten oder bessere Marktzugänge.<br />
nuierlichen Wachstum des Unternehmens,<br />
mit der Investition in innovative<br />
Technologien sowie einem kooperativ<br />
entwickelten Mitarbeitenden-Leitbild.<br />
Auch die familienfreundliche Atmosphäre<br />
wurde gesondert hervorgehoben,<br />
ebenso wie der Anspruch, zertifiziert<br />
nachhaltig zu wirtschaften. Insgesamt<br />
lobt die Jury ein gesundes Unternehmen<br />
mit gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen.<br />
Thorsten Hütt<br />
(v.l.n.r.) Klaus Windheuser<br />
(Mitglied des<br />
Vorstandes Sparkasse<br />
Bremen), Jan-<br />
Oliver Buhlmann und<br />
Michael Kleine (Regionalvorsitzender<br />
des Verbandes „Die<br />
Familienunternehmer“).<br />
BME<br />
Dr. Helena Melnikov<br />
ist seit dem 6. September 2021 neue<br />
Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
e.V. (BME). Sie war seit 2014 Hauptgeschäftsführerin<br />
des<br />
Waren-Vereins der<br />
Hamburger Börse<br />
e.V. und Geschäftsführerin<br />
der dort angeschlossenen<br />
Fachverbände.<br />
Zuvor war die im<br />
Wirtschaftsstrafrecht<br />
promovierte<br />
Rechtsanwältin, die<br />
ihre juristische Ausbildung zum Teil in Moskau<br />
absolvierte, beim Bundesverband Großhandel,<br />
Außenhandel, Dienstleistungen e.V.<br />
(BGA) in Berlin als Leiterin der Abteilung<br />
Recht und Wettbewerb sowie als Leiterin<br />
der Agrarpolitik tätig.<br />
Bild: BME<br />
Saarstahl<br />
Dr. Klaus Richter<br />
ist seit dem 1. Oktober 2021 Mitglied des<br />
Vorstandes für das Ressort Technik von<br />
Saarstahl. Klaus Richter, der viele Jahre Leiter<br />
des Stahlwerks des Unternehmens in<br />
Völklingen war, ist seit 2013 Mitglied des<br />
Vorstandes von Saarstahl – bisher zuständig<br />
für das Ressort Vertrieb.<br />
In der neuen Zuständigkeit<br />
im Vorstand<br />
von Saarstahl und in<br />
der Geschäftsführung<br />
der SHS –<br />
Stahl-Holding-Saar<br />
(SHS) ist Klaus Richter<br />
zudem mit der<br />
zentralen Aufgabe<br />
der Integration der<br />
beiden übernommenen französischen<br />
Werke Saarstahl Rail und Saarstahl Ascoval<br />
in die Saarstahl-Gruppe betraut, um diese<br />
im Sinne der Unternehmens-Strategie zielgerichtet<br />
umzusetzen.<br />
Bild: Saarstahl<br />
Vor dem Hintergrund der zusätzlichen Verantwortungsbereiche<br />
von Dr. Richter bei<br />
Saarstahl Rail und Saarstahl Ascoval, ist<br />
vorgesehen, dass der Vorstandsvorsitzende<br />
von Dillinger und Saarstahl, Dr. Karl-Ulrich<br />
Köhler bis auf Weiteres das Technik-Ressort<br />
von Dillinger weiterführt.<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Bild: Ed. Züblin AG<br />
Ed. Züblin AG<br />
Stephan Keinath<br />
ist seit dem 1. Oktober 2021 ordentliches<br />
Mitglied des Vorstands der Ed. Züblin AG.<br />
Keinath, bisher technischer Leiter der Züblin-Direktion<br />
Stuttgart II, folgt auf Harald<br />
Supper, der aus dem Unternehmen ausscheidet.<br />
Keinath hat seinen Karriereweg<br />
bei Züblin nach seiner Ausbildung zum<br />
Beton- und Stahlbetonbauer sowie erfolgreich<br />
absolviertem Bauingenieursstudium an<br />
der Hochschule für Technik Stuttgart im<br />
Jahr 1989 als Bauleiter begonnen. Nach<br />
weiteren Stationen als Oberbau- und Bereichsleiter<br />
wurde er 2015 zum technischen<br />
Direktionsleiter Stuttgart ernannt.<br />
Neben Stephan Keinath<br />
gehören dem<br />
Vorstand weiterhin<br />
an: Jens Borgschulte,<br />
Jörn Beckmann, Stephan<br />
von der Heyde,<br />
Dr. Ulrich Klotz,<br />
Edgar Schömig, Dr.<br />
Alexander Tesche<br />
und Jörg Wellmeyer.<br />
RHI Magnesita<br />
Rajah Jayendran<br />
ist seit Anfang Oktober 2021 neues Mitglied<br />
im globalen Executive Management Team<br />
von RHI Magnesita. Er folgt auf Gerd Schubert,<br />
der sich auf den Ruhestand vorbereitet.<br />
Stefan Borgas,<br />
CEO von RHI Magnesita,<br />
betont: „Rajah<br />
Jayendran hat innerhalb<br />
und außerhalb<br />
unseres Unternehmens<br />
bewiesen,<br />
dass er ein hervorragender<br />
Betriebsleiter<br />
ist und den Ruf<br />
eines zuverlässigen<br />
und akkuraten Partners hat. Seine Erfolgsbilanz<br />
und Erfahrung machen ihn zur richtigen<br />
Wahl für die Nachfolge von Gerd Schubert<br />
als COO. Ich möchte mich bei Gerd für 30<br />
Jahre leidenschaftliches Engagement für<br />
unser Unternehmen bedanken.“<br />
Stevie Awards<br />
Die Gewinnerinnen<br />
der Stevie Awards for Women in Business<br />
2021 sind die Unternehmen DHL Global<br />
Bild: RHI Magnesita<br />
Forwarding (Bonn), DHL Supply Chain<br />
(ebenfalls Bonn) sowie Zalando (Berlin).<br />
DHL Global Forwarding wurde mit einem<br />
Gold- und einem Bronzeaward in den Kategorien<br />
für besondere Leistungen für Erfolge<br />
bei der Entwicklung und Förderung von<br />
Frauen und Human Resources geehrt, DHL<br />
Supply Chain wurde mit einem Goldaward<br />
für die Frau des Jahres für Louise Barber,<br />
Global VP Marketing, einem Bronzeaward<br />
für Social Change Maker of the Year für Jaclyn<br />
Pannell und einem Bronzeaward für<br />
den Podcast des Jahres ausgezeichnet. Zalando<br />
gewann für Natalie Wills einen Gold<br />
Stevie für die innovativste Frau des Jahres<br />
im Bereich Werbung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die diesjährigen Gold-, Silber-<br />
und Bronze-Gewinnerinnen des Stevie<br />
Awards werden am Donnerstag, dem 13. Januar<br />
2022, im Rahmen einer virtuellen<br />
Preisverleihung geehrt. Mehr als 450<br />
Frauen und ihre Gäste aus der ganzen Welt<br />
werden erwartet.<br />
SSAB<br />
Bengt Kjell<br />
hat im September seinen Rücktritt vom Vorsitz<br />
des Board of Directors bei SSAB zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt angekündigt.<br />
Als Grund nannte er die Änderungen der Eigentumsverhältnisse<br />
des Stahlherstellers.<br />
Der Nominierungsausschuss von SSAB hat<br />
Lennart Evrell, derzeit Mitglied des Verwaltungsrats,<br />
als neuen Vorsitzenden vorgeschlagen.<br />
Der Verwaltungsrat will nun so<br />
bald wie möglich eine außerordentliche<br />
Hauptversammlung einberufen.<br />
Gebhardt Stahl<br />
Henrik Kruchen<br />
ist zum 1. September als Sprecher der Geschäftsführung<br />
in das westfälische Unternehmen<br />
Gebhardt Stahl eingetreten. Kruchen<br />
trug zuvor bei Haarslev, einem<br />
weltweit agierenden Anlagenbauer für<br />
Klärschlammtrocknung,<br />
die<br />
globale Verantwortung<br />
für den<br />
Umwelttechnikbereich<br />
– insbesondere<br />
für den<br />
seinerzeit neu<br />
aufgebauten<br />
Markt in Nord-<br />
Bild: Gebhardt Stahl<br />
Bild: bauforumstahl e.V.<br />
amerika. Bei Gebhardt Stahl werde Kruchen<br />
nicht nur das Werler Unternehmen<br />
leiten, sondern auch die Schwestergesellschaften<br />
Gebhardt Stahl Polska und<br />
FORM-Tec GmbH strategisch begleiten.<br />
Die Geschäftsleitungskollegen Dirk Thörner<br />
und Ralf Neuhaus hießen den neuen<br />
Sprecher der Geschäftsführung herzlich<br />
willkommen.<br />
Deutscher Stahlbau-Verband<br />
Christian Wurst<br />
ist neuer Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbands<br />
(DSTV). Der Geschäftsführer<br />
der Wurst Stahlbau GmbH löst Reiner<br />
Temme, Geschäftsführer der Temme Stahlund<br />
Industriebau GmbH ab, der ihm ab sofort<br />
als Vizepräsident zur Seite steht. Die<br />
Mitgliederversammlung fand Anfang Oktober<br />
im Technik Museum Sinsheim statt.<br />
Christian Wurst (links), Geschäftsführer der Wurst<br />
Stahlbau GmbH und Reiner Temme, Geschäftsführer<br />
der Temme Stahl- und Industriebau GmbH<br />
bei der Mitgliederversammlung 2021 im Technik<br />
Museum Sinsheim.<br />
EFB<br />
Alexander Wessel<br />
und Tobias Willmann<br />
sind mit dem Projektpreis 2020 der Europäischen<br />
Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung<br />
e.V. (EFB) ausgezeichnet worden.<br />
Wegen der Coronapandemie wurde der<br />
Preis um ein Jahr verschoben vergeben. Die<br />
Wissenschaftler vom Freiburger Fraunhofer-<br />
Institut für Werkstoffmechanik IWM und<br />
vom Institut für Baustatik und Baudynamik<br />
der Universität Stuttgart (IBB) wurden für ihr<br />
Forschungsvorhaben „Verbesserte Blechumformsimulation<br />
durch 3D-Werkstoffmodelle<br />
und erweiterte Schalenformulierungen“<br />
geehrt. Die beiden Wissenschaftler<br />
entwickelten einen neuen 3D-Modellierungsansatz,<br />
der eine genauere Simulation<br />
von bisher schwer beherrschbaren Blechumformprozessen<br />
ermöglicht.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
7
Stahlhandel BDS Stahlhandelstag 2021<br />
BDS Stahlhandelstag 2021<br />
Der Stahlhandel im Zeitsprung<br />
Die Zeiten ändern sich – was sonst leicht als hohle Kalenderweisheit abgetan werden kann, trifft gegenwärtig<br />
genau den Nerv der Zeit. Industrie 4.0, Energiewende, Transformation der Stahlherstellung – der Wandel ist<br />
spürbar. Wo sich der Stahlhandel in dieser Gemengelage verortet, welche Trends und Entwicklungen die<br />
Branche prägen, wurde auf dem 28. Stahlhandelstag rege diskutiert – corona-bedingt diesmal online.<br />
Begrüßung und Eröffnung<br />
Der Vorsitzende des BDS-Vorstandsrates Eberhard<br />
Frick begrüßte die rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
bei diesem erstmals online durchgeführten<br />
28. Stahlhandelstag. Das Veranstaltungsformat sei angesichts<br />
der noch immer aktuellen Coronapandemie richtig<br />
gewählt. Er freue sich aber darauf, mit Branchenkollegen<br />
und -kolleginnen beim nächsten Mal wieder in<br />
Präsenz gemeinsam zu diskutieren.<br />
Eberhard Frick, Friedrich Kicherer/Vorsitzender des<br />
BDS-Vorstandsrates<br />
„Als Vollsortimenter oder<br />
Nischenhändler bewertet man die letzten<br />
Monate sicher anders als ein Betonstahl -<br />
biegebetrieb. Uns Stahlhändler verbindet<br />
aber der enorme Druck, der durch<br />
die schwierige Aufrechterhaltung der<br />
Lieferketten auf uns lastet.“<br />
Auch BDS-Vorstand Oliver Ellermann<br />
(links) begrüßte die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer des Stahlhandelstages. Er moderierte<br />
zusammen mit Jörg Feger, dem<br />
Bereichsleiter Research, die Veranstaltung<br />
im eigens ausgestatteten Live-Studio<br />
und führte durch das Programm.<br />
Sponsoren des Stahlhandelstages 2021:<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Chris Groger, Carl Zeiss<br />
Dr. Heinz-Jürgen Büchner, IKB<br />
Die Pandemie war für die globale Wirtschaft seit<br />
langer Zeit das einschneidende Ereignis schlechthin.<br />
Covid-19 habe den stärksten Einbruch der Weltwirtschaft<br />
der letzten 20 Jahre verursacht, nur China konnte sein<br />
BIP währenddessen steigern. Im aktuellen Jahr sei aber<br />
eine deutliche Erholung zu erwarten. Für die Stahlproduktion<br />
in Deutschland erwartete der Stahlmarkt-Experte<br />
eine deutliche Erholung der Stahlerzeugung auf rund<br />
40 Mio. t.<br />
„Wir sehen im nächsten Jahr in der<br />
weltweit steigenden Stromerzeugung<br />
wichtige Impulse für die<br />
Stahlnachfrage.“<br />
„Wir setzen ganz bewusst auf<br />
Kooperation und investieren in<br />
langfristige Lieferantenbeziehungen.“<br />
Wie man sich als Stahleinkäufer in dem aktuell<br />
herausfordenden Markt bewegt, hat Chris Groger dargestellt.<br />
Langfristige Partnerschaften spielen für das<br />
Lieferantenmanagement von Carl Zeiss SMT eine herausragende<br />
Rolle. Insgesamt arbeitet das Unternehmen<br />
mit etwa 1.700 Lieferanten zusammen, die vom Lieferantenmanagement<br />
in verschiedene Gruppen klassifiziert<br />
werden. Vertrauen sei eine wichtige Währung in<br />
den Lieferantenbeziehungen, getragen von offener Kommunikation<br />
etwa zu bestehenden Wettbewerbern für<br />
Lieferanten oder den eigenen Lieferanteil.<br />
„Die Pandemie hat die<br />
Marktfundamente umgeworfen.“<br />
Bis heute habe die Salzgitter-Stahlproduktion mit<br />
den Auswirkungen der im April 2020 fast vollständig<br />
gestoppten Automobilproduktion in Deutschland zu<br />
kämpfen. Immer noch sehe man Nachholeffekte in der<br />
Lieferkette, die auf diesen „Einschlag“ im vergangenen<br />
Jahr zurückgehen. In der Folge seien über viele Produktsegmente<br />
hinweg sowie bei Rohstoffen Preisentwicklungen<br />
außerhalb jedes gewohnten Verlaufs zu<br />
sehen gewesen, die bis heute anhalten.<br />
Dr. Sebastian Bross, Salzgitter Flachstahl/Ilsenburger<br />
Grobblech/Salzgitter Mannesmann Grobblech<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
9
Stahlhandel BDS Stahlhandelstag 2021<br />
Welche Herausforderungen die Kaltumformung<br />
während der Pandemie zu bewältigen hatte, um die Lieferkette<br />
aufrecht zu erhalten, hat Jürgen Niklas von<br />
GWI Werkzeug und Stahl erläutert. Mit einem aktuellen<br />
Beispiel hat er dabei aktuelle Herausforderungen skizziert.<br />
Bereits heute orderten einige Schraubenhersteller<br />
bei den Stahlwerken für das nächste Jahr die dreifache<br />
Menge gegenüber dem aktuellen Jahr. Hier bestehe<br />
eine enorme Dynamik in der Lieferkette. Frachtkosten,<br />
Ausfälle beispielsweise in den Häfen durch Corona,<br />
Zölle – all das mache die Lieferkette weniger vorhersehbar.<br />
Das Lieferantenmanagement ist in Folge komplexer<br />
geworden.<br />
Jürgen Niklas, GWI Werkzeug und Stahl<br />
„Früher hatten Kunden einen Mindestlagerbestand, daraus ist heute der<br />
Sicherheitsbestand geworden. Daher haben Lieferzuverlässigkeit, Quote,<br />
Losgröße und Wiederbeschaffungszeit eine immer größere Bedeutung.“<br />
Dirk Lehmann, Claus Queck<br />
„Die Digitalisierung im Stahlbau<br />
erfordert die Bereitschaft zur BIMbasierten<br />
Planung und Automatisierung<br />
des Produktionsprozesses.“<br />
Für Dirk Lehmann sind drei Bereiche für den<br />
Stahlbau aktuell von besonderer Bedeutung: die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen, die Digitalisierung<br />
und das nachhaltige Bauen. Angesichts der aktuellen<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien Stahlbauunternehmen<br />
gefordert, flexibel auf die Auswirkungen<br />
der Coronapandemie zu reagieren und etwa mit steigenden<br />
Materialpreisen umzugehen. Gute Erfahrungen<br />
habe man mit Preisgleitklauseln gemacht, die im Markt<br />
aber nicht durchgängig akzeptiert seien. In Sachen Digitalisierung<br />
komme es für die Branche darauf an, deren<br />
Komplexität zu erkennen und die Umsetzung in den<br />
Betrieben mitzugestalten. Schließlich rücke das Umweltbewusstsein<br />
in den Fokus. Der Druck auf die Bauindustrie,<br />
nachhaltige Gebäude zu errichten, steige.<br />
Planer und Entscheider müssten frühzeitig von den<br />
Vorteilen einer Gebäudekonstruktion aus Stahl überzeugt<br />
werden. So könnten wichtige Marktanteile geschaffen<br />
bzw. zurückgewonnen werden.<br />
Sponsoren des Stahlhandelstages 2021:<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Tim Lieber, Henseler & Partner<br />
„Ab dem 1.1.2022 wird die Welt noch<br />
komplizierter. Der Gesetzgeber hat<br />
einen voluminösen, schwer<br />
verständlichen neuen Mangelbegriff ins<br />
Gesetz eingeführt.“<br />
Rechtliche Auswirkungen von Corona, Schuldrechtsreform,<br />
Lieferkettengesetz – diese Themen hat<br />
Tim Lieber in seinem Vortrag beleuchtet. Eine rechtliche<br />
Frage als Folge von Corona ist beispielsweise, ob sich<br />
Vertragspartner auf höhere Gewalt berufen können?<br />
Für Verträge bis März 2020 eher Ja, für Verträge ab<br />
April 2020 eher nein, so die kurze Antwort für Tim<br />
Lieber. Ein weiteres Thema war der ab dem kommenden<br />
Jahr greifende neue Mangelbegriff – der die bisher geltenden<br />
Regelungen weit komplizierter mache. Ab 2022<br />
ist eine gelieferte Sache nur noch dann mangelfrei, wenn<br />
sie kumulativ die vereinbarte Beschaffenheit hat, sich<br />
für die Verwendung eignet, mit vereinbartem Zubehör<br />
übergeben wird und sich darüber hinaus für die gewöhnliche<br />
Verwendung eignet sowie außerdem die gewöhnliche<br />
Beschaffenheit aufweist. Lieber riet dazu, in<br />
den AGB aktiv festzulegen, dass für die Kaufsache nur<br />
für die vertraglich festgelegten Eigenschaften Haftung<br />
übernommen wird. Ein erheblicher Dokumentationsumfang,<br />
einzurichtendes Risikomanagement und weitere<br />
Berichtspflichten kommen auf Unternehmen mit dem<br />
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu, das Anfang 2022<br />
in Kraft tritt, erläuterte Lieber abschließend.<br />
Eine Aufzeichung des<br />
Stahlhandelstages ist<br />
frei verfügbar auf<br />
www.stahlhandel.com<br />
(abrufbar auch über den<br />
QR-Code)<br />
BDS-Vorstand Oliver Ellermann überreichte Julia Stordel und Dominik Spitzer<br />
die Auszeichnung "Fernstudent/in des Jahres". Beide haben das BDS-Fernstudium<br />
Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS) mit herausragenden Leistungen absolviert<br />
(Dominik Spitzer 2020, Julia Stordel 2021).<br />
Fernstudent*in des Jahres, Julia Stordel, Dominik Spitzer<br />
Eine besondere Ehrung haben die Absolventin und der Absolvent<br />
des BDS-Fernstudiums Julia Stordel und Dominik Spitzer<br />
erhalten. Der Betriebswirt und die Betriebswirtin Stahlhandel (BDS)<br />
sind die ersten, die mit dem Ludger-Wolfgart-Gedächtnispreis ausgezeichnet<br />
wurden. Der Preis wurde in Andenken an den zu Beginn<br />
2020 verstorbenen Bereichsleiter der BDS-Berufsbildung und Chefredakteur<br />
des <strong>Stahlreport</strong>s Dr. Ludger Wolfgart ins Leben gerufen.<br />
Mit ihm werden besondere Leistungen im BDS-Fernstudium gewürdigt.<br />
„Das Studium bringt einen auf jeden Fall weiter –<br />
in den Wirtschaftsthemen, im technischen<br />
Wissen, aber auch bei den methodischen Themen<br />
wie Personal- und Unternehmensführung.“<br />
Dominik Spitzer<br />
„Jedem der sich in der Branche<br />
weiterbilden will, kann ich das Fernstudium<br />
des BDS nur empfehlen.“<br />
Julia Stordel<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
11
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Gustav Gross und GEORG C. bündeln ihre Kräfte<br />
In Zukunft im Norden gemeinsam<br />
Ab dem 1. November 2021 bündeln der Stahlgroßhändler Gustav Gross und der Fachgroßhändler GEORG C. unter dem<br />
Dach von GEORG C. ihre Kräfte. Für Mitarbeitende und Kunden werde sich dadurch wenig ändern, sagt Matthias Gölzer,<br />
Inhaber der Gustav Gross Stahlhandel GmbH, der auch weiterhin verantwortlich im Vertrieb tätig sein wird.<br />
[ Kontakt]<br />
GEORG C. HANSEN<br />
GmbH & Co. KG<br />
Marienhofweg 133–135<br />
25813 Husum<br />
+49 4841 771-0<br />
www.georg-c.de<br />
“Mir war es wichtig, durch<br />
einen starken, regionalen Partner<br />
frühzeitig eine zukunftsfähige Perspektive<br />
für den Fortbestand von Gustav<br />
Gross zu finden. Nun ziehen wir<br />
einfach eine Straße weiter und sind<br />
dort weiterhin mit unserem Angebot<br />
an Stahl und Metall vertreten – unter<br />
neuem Namen, aber so wie man uns<br />
kennt“, so Matthias Gölzer weiter.<br />
Auch über das Sortiment hinaus<br />
bestehen viele Gemeinsamkeiten<br />
zwischen Gustav Gross und GEORG<br />
C. Beide Firmen seien traditionsreiche<br />
Familienunternehmen, in denen<br />
feste Werte gelebt würden, das persönliche<br />
Wort noch zähle und Mitarbeitenden<br />
langfristige Entwicklungschancen<br />
geboten werden.<br />
Zusammen noch stärker<br />
Jan Friedrich Dehn, Inhaber von<br />
GEORG C., sieht in dem Zusammen-<br />
schluss eine ideale Basis für die Zukunft:<br />
„Gustav Gross ist weit über<br />
die Grenzen Flensburgs hinaus für<br />
Edel- und Qualitätsstahl bekannt.<br />
Diese Stärke wollen wir weiterhin<br />
nutzen und unsere Sortimente im<br />
Verbund noch ausbauen.“<br />
Mit großen Lagerkapazitäten und<br />
über 40 Auslieferungsfahrzeugen<br />
seien die optimalen logistischen Vo-<br />
Gemeinsam in die Zukunft: Matthias Gölzer (links), Inhaber der Gustav Gross Stahlhandel<br />
GmbH, und Jan Friedrich Dehn, Inhaber von GEORG C.<br />
Bilder: Georg C.<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
PA<br />
ARTNERARTIKEL<br />
DasBestevo<br />
n unseren Partnern.<br />
Gemeinsam mit unseren Partnern<br />
entwickeln wir Europas größtes<br />
Angebot an Langprodukten im<br />
Bereich Stahl und Metall für den<br />
täglichen Bedarf.<br />
KUPFER<br />
STANG<br />
GEN &<br />
ROHRE<br />
Partner für Handwerk und Industrie im hohen Norden:<br />
Der Stammsitz von GEORG C. liegt in Husum, seit über 25<br />
Jahren ist GEORG C. an der Flensburger Förde tätig. Weitere<br />
Standorte befinden sich in Schleswig, Heide und Niebüll.<br />
raussetzungen dafür bereits vorhanden, so dass sich<br />
Jan Friedrich Dehn ebenso wie Matthias Gölzer sicher<br />
sind: „Gemeinsam werden wir sowohl den Kunden von<br />
Gustav Gross als auch von GEORG C. einen attraktiven<br />
Mehrwert bieten.“<br />
Über GEORG C.<br />
GEORG C. wurde 1863 gegründet und ist als mittelständisches<br />
Familienunternehmen heute einer der führenden<br />
Großhändler im Norden für Bad & Haustechnik,<br />
Bau & Dach, Stahl & Metall, Werkzeuge, Arbeitsschutz<br />
sowie Fahrräder.<br />
Der Stammsitz von GEORG C. liegt in Husum, seit<br />
über 25 Jahren ist GEORG C. mit der Übernahme der<br />
Traditionsunternehmen Rossen Stahl und Warnke auch<br />
an der Flensburger Förde tätig. Das dortige Zentrallager<br />
wird aktuell um über 3.000 m² und eine automatische<br />
Regalanlage für Langmaterial erweitert. Weitere Standorte<br />
von GEORG C. befinden sich in Schleswig, Heide<br />
und Niebüll. Mit seinem rund 250-köpfigen Team bedient<br />
der Fachhändler Kunden in Schleswig-Holstein sowie<br />
dem südlichen Dänemark und versteht sich dabei als<br />
Partner für das Handwerk und die Industrie. 2<br />
Rundstangen Rundrohre<br />
Flachstangen Vierkantstangen<br />
Einfaches Bestellen –<br />
schnelles Liefern.<br />
voss-edelstahl.com/online
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Zeit für Austausch in angenehmem Ambiente: die erste Nordwest-Präsenzveranstaltung nach 790 Tagen.<br />
Bild: Nordwest<br />
Stahlverbund PHOENIX<br />
Beflügelt in den Herbst<br />
Ob die Gewinnung neuer Fachhandelspartner, die Stärkung des Netzwerkes oder weitere Tonnagezuwächse – all diese<br />
Ziele hat der Stahlverbund PHOENIX trotz der Corona-Einschränkungen erreicht. Das spiegelt sich nicht nur in der<br />
Tonnage, sondern auch im Geschäftsvolumen wider. Mit weiteren Lockerungen und einem verbindlichen, vorsorglichen<br />
Hygienekonzept verlagert das Verbundunternehmen zudem Aktivitäten wieder vermehrt ins „echte Leben“.<br />
[ Kontakt]<br />
NORDWEST Handel AG<br />
44263 Dortmund<br />
+49 231 22223001<br />
www.nordwest.com<br />
Am 31. August 2021 war es<br />
soweit: Rund 150 Gäste aus dem Inund<br />
Ausland, dem Kreise der Handels-<br />
und Lieferantenpartner, kamen<br />
in Dortmund zusammen – begleitet<br />
durch ein modernes Hygienekonzept.<br />
Lockerer Austausch, ein Status-Update<br />
zur geschäftlichen Entwicklung<br />
von Nordwest und ein<br />
spannender Vortrag von Branchenkenner<br />
Andreas Schneider (Stahlmarkt<br />
Consult) standen im Mittelpunkt<br />
des Tages, der Nordwest<br />
zufolge von vielen herbeigesehnt<br />
wurde – versprach er doch ein Stück<br />
weit wiedergewonnene Normalität.<br />
„Es hat sich wie ein Klassentreffen<br />
angefühlt“ – mit dieser Aussage<br />
eines Handelspartners lasse sich die<br />
Stimmung bei der ersten Präsenz-<br />
veranstaltung des Stahlverbunds<br />
seit 790 Tagen ziemlich genau auf<br />
den Punkt bringen, so das Dortmunder<br />
Verbundunternehmen.<br />
Weitere Aktivitäten fest vor Augen<br />
Ende Oktober soll zudem das Treffen<br />
der Silber-Fachhandelspartner des<br />
Stahlverbunds stattfinden. Gezielt<br />
werde auch die Mailänder Messe<br />
„Made in Steel“ Anfang Oktober dahingehend<br />
genutzt, spezifische Gespräche<br />
mit den bestehenden sowie<br />
potenziellen neuen Fachhandelsund<br />
Lieferantenpartnern zu führen.<br />
Ebenfalls im Herbst finden die Wahlen<br />
für den Stahlbeirat und die Produktausschusssitzungen<br />
statt. Dabei<br />
bestimmen die Handelspartner des<br />
Stahlverbunds in Eigenverantwortung<br />
ihre Vertreter in den entsprechenden<br />
Gremien. Ein so genannter<br />
Stahltisch, ein virtueller Stammtisch<br />
zum Austausch von Branchenneuigkeiten,<br />
soll demnächst monatlich<br />
stattfinden. Und auch für 2022 gibt<br />
es dem Verbundunternehmen zufolge<br />
schon Pläne: Dann will der<br />
Stahlverbund Phoenix auf der Tube<br />
& Wire in Düsseldorf mit einem<br />
Stand vertreten sein.<br />
„Bei all dem, was wir tun, behalten<br />
wir den Netzwerkgedanken im<br />
Fokus. Pandemiebedingt waren uns<br />
Präsenzveranstaltungen leider nicht<br />
möglich, wir konnten aber trotzdem<br />
den Funktionen des Stahlverbunds<br />
und unseren Aufgaben nachkommen.<br />
Umso mehr freut es uns, dass<br />
wir Handels- und Lieferantenpartner<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
nun wieder live erleben dürfen“, erklären Claudio Kemper und Christopher<br />
Rüther, beide Geschäftsbereichsleiter Stahl.<br />
Rekordjagd auf die Tonnage<br />
Einen Rekord hat die über den Stahlverbund Phoenix abgewickelte Tonnage<br />
per Juli 2021 erzielt. Sie konnte entgegen aller Prognosen in nahezu allen<br />
Produktbereichen gesteigert werden: Mit rund 1,26 Mio. t liegt sie +7,0 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Das daraus resultierende Geschäftsvolumen für den<br />
Bereich Stahl lag damit bei 1.153 Mio. € und +47,5 % im Vorjahresvergleich.<br />
„Neben der positiven Bestandskundenentwicklung konnten wir in den<br />
vergangenen Monaten vier neue Fachhandelspartner in den Stahlverbund<br />
integrieren. Zusätzlich konnten auch weitere Bezugsquellen erschlossen werden“,<br />
erklären die beiden Geschäftsbereichsleiter. Ein Motor der Entwicklung<br />
ist das außergewöhnliche und volumengestiegene Importgeschäft im Bereich<br />
Edelstahl/Rostfrei. 2<br />
thyssenkrupp Materials IoT kooperiert mit nexpro.digital<br />
Produktion stärker digitalisieren<br />
Um ihr Lösungsspektrum für die<br />
Digitalisierung von Industrieproduktionen<br />
zu erweitern, haben thyssenkrupp<br />
Materials IoT und nexpro.digital eine<br />
Kooperationsvereinbarung abgeschlossen.<br />
Während thyssenkrupp Materials<br />
IoT die Kombination aus Industrieexpertise<br />
und Softwareentwicklung einbringt,<br />
steuert nexpro.digital weitreichendes<br />
Smart-Factory-Know-how und<br />
Trainingsexpertise bei. Als Ergebnis<br />
der Kooperation werden ganzheitliche<br />
Smart-Factory-Lösungen möglich.<br />
Das Leistungsangebot umfasst die jeweils<br />
erforderliche Technologie wie<br />
Hard- und Software, Werkzeuge für die<br />
Implementierung sowie für die Überwachung<br />
und Steuerung der Produktion.<br />
Hinzu kommen Schulungsangebote<br />
und Trainings für Mitarbeiter.<br />
thyssenkrupp Materials IoT bietet mit<br />
der IIoT Plattform toii ® eine Technologie<br />
zur Produktionsdigitalisierung,<br />
deren Ziel die Halb- und Vollautomatisierung<br />
von Produktionsprozessen bis<br />
hin zu einer vollständig papierlosen<br />
Smart Factory ist.<br />
nexpro.digital ist ein Joint Venture des<br />
Lehrstuhls für Produktionssysteme an<br />
der Ruhr-Universität Bochum und der<br />
Düsseldorfer Unternehmensberatung<br />
LMX Business Consulting GmbH. Die<br />
thyssenkrupp Materials IoT GmbH<br />
wurde im September 2019 als Spin Off<br />
von thyssenkrupp Materials Services<br />
gegründet.<br />
www.thyssenkrupp-materials-iot.com<br />
www.nexpro.digital<br />
BESUCHEN SIE UNS<br />
LOGIMAT | 8.–10. MÄRZ 2022<br />
Stuttgart | Halle 1 / Stand C40<br />
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29. MÄRZ – 1. APRIL 2022<br />
Nürnberg | Halle 3A / Stand 3A-104<br />
Aus Ideen<br />
werden<br />
Lösungen<br />
Operatives Jahresergebnis noch stärker erwartet<br />
Aufgrund der positiven Dynamik der Stahlpreise während des dritten Quartals<br />
rechnet die Klöckner & Co SE im dritten Quartal entgegen der bisherigen Prognose<br />
eines operativen Ergebnisses (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten<br />
von 200 bis 230 Mio. € nunmehr mit einem EBITDA von 260 bis 280 Mio. €<br />
vor wesentlichen Sondereffekten. Das teilte das Unternehmen Ende September<br />
mit. Ferner erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr 2021 ein EBITDA vor<br />
wesentlichen Sondereffekten von rund 800 Mio. € (bisherige Prognose: 650 bis<br />
700 Mio. €). Damit würde die Klöckner & Co SE das beste operative Jahresergebnis<br />
seit dem Börsengang im Jahr 2006 erzielen.<br />
www.kloeckner.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
15<br />
fehr ist führend in Lager logistik.<br />
Seit 1968 sind wir auf hoch quali tative<br />
<br />
<br />
offenheit<br />
entwickeln wir innovative<br />
<br />
-<br />
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<br />
Fehr Lagerlogistik AG<br />
In der Au 5, CH-8406 Winterthur<br />
T +41 (0)52 260 56 56<br />
info@fehr.net, www.fehr.net
Stahlhandel<br />
Berichte<br />
Günther + Schramm: Upgrade für Sicherheit und Technik<br />
Hochregalanlage fit gemacht<br />
Für Günther + Schramm zählen nicht nur fließende Prozesse, sondern auch die Sicherheit von Mitarbeiter*innen und<br />
Gütern. Beide Ziele fördert der Systemdienstleister für Stahl, Edelstahl und Aluminium nun mit einer umfangreichen<br />
Modernisierung und Erweiterung der bestehenden Hochregalanlage am Standort Königsbronn. In zwei Schritten<br />
ergänzt das Oberkochener Unternehmen neue Maschinen und implementiert eine innovative Steuerungssoftware.<br />
Sämtliche Planungs- und Produktionsprozesse sind am Standort nun für die Zukunft gerüstet, so das Unternehmen.<br />
Bild: Günther + Schramm<br />
„Mit dieser Großinvestition in zahlreiche neue Maschinenteile,<br />
ein neues Sicherheitskonzept und Softwareaktualisierungen<br />
sind wir für zukünftige Aufträge bestens<br />
gerüstet.“<br />
Volker Walz, Betriebsleiter Königsbronn bei Günther + Schramm<br />
[ Kontakt]<br />
Günther + Schramm<br />
GmbH<br />
Heidenheimer Str. 65<br />
73447 Oberkochen<br />
+49 7364 24-0<br />
www.gs-stahl.de<br />
Die Modernisierung in Königsbronn<br />
betrifft ein Hochregallager, das<br />
vom Lager- und Logistikexperten Remmert<br />
Regalsysteme umgesetzt wurde.<br />
Der Dienstleister ist auf Kassettenlager<br />
spezialisiert und hat für Günther +<br />
Schramm sowohl ein Picksystem als<br />
auch zwei Sägen zur individuellen Auftragsbearbeitung<br />
der gelagerten Werkstoffe<br />
in die Prozessstruktur integriert.<br />
Schon jetzt können dadurch komplexe<br />
Just-in-time-Projekte mit mehreren<br />
Tausend Jahrespositionen in kurzer<br />
Zeit umgesetzt werden, so das Unternehmen.<br />
Der Aufbau aus dem Jahr 2003<br />
erhält nun durch die umfangreichen<br />
Umbauten und Neuanschaffungen<br />
ein Systemupgrade, welches die Produktionsstätte<br />
für künftige Aufträge<br />
aufrüstet. Eine neue Fertigungsleitsoftware<br />
soll zudem für eine opti-<br />
mierte Prozesskoordination sorgen,<br />
wodurch sich auch eine verbesserte<br />
Maschinenauslastung ergebe.<br />
Modernisierung<br />
in zwei Abschnitten<br />
Der erste Ausbauschritt im Dezember<br />
2020 konzentrierte sich auf die Prüfung<br />
und Aktualisierung sicherheitsrelevanter<br />
Anlagenteile.<br />
Um<br />
Ausfälle kritischer<br />
Prozesskomponenten<br />
grundsätzlich<br />
vorzubeugen,<br />
wurden Lichtschranken,<br />
Sensorik<br />
und Regler der<br />
Regalbediengeräte<br />
ausgetauscht. Außerdem<br />
überarbeitete das Projektteam<br />
das Sicherheitskonzept der Hochregalanlage<br />
sorgfältig. Mit der Umstellung<br />
der Prozessautomation auf die<br />
S7-Steuerung von Siemens sei die<br />
Produktion von Günther + Schramm<br />
nun auf den neuesten Stand der Steuerungstechnik<br />
gehoben worden.<br />
Im zweiten Projektabschnitt folgten<br />
im August 2021 Softwareaktualisierungen<br />
zur Verbesserung des<br />
Fertigungsleitsystems. Mit neuen,<br />
hochleistungsfähigen Sägen erhielten<br />
die werkstoffverarbeitenden Maschinen<br />
der Anlage eine Nachfolge zur<br />
Bearbeitung individueller Sägeaufträge.<br />
Durch diese Aufrüstung kann<br />
die schnelle Auftragsbearbeitung<br />
auch bei kleinlosigen Sägezuschnitten<br />
gewährleistet werden. Mit der Erweiterung<br />
um eine neue Ein- und Auslagerstation<br />
wurden die Kapazitäten<br />
für die Kommissionierung von Stabmaterial<br />
in Herstellungslängen zusätzlich<br />
erhöht. Abschließend prüfte<br />
ein Expertenteam alle Prozessschritte<br />
und Neuerungen des Hochregals erneut<br />
auf ihre Sicherheit und Funktionalität.<br />
Zukunftssicher dank<br />
modernster Technik<br />
„Die neuen Systeme verbessern die<br />
Koordination der Produktionsabläufe<br />
und sorgen für eine optimale<br />
Anlagenauslastung. Somit werden<br />
neben den Zugriffszeiten an den<br />
Kommissionier-Stationen auch die<br />
Produktionszeiträume insgesamt,<br />
auch bei individuellen Aufträgen,<br />
verkürzt“, so Volker Walz, Betriebsleiter<br />
Königsbronn bei Günther +<br />
Schramm. 2<br />
Mehr zu Günther + Schramm auch im<br />
Online-Magazin des Unternehmens<br />
unter www.gs-magazin.de<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Bild: BDS<br />
ArcelorMittal e-steel<br />
Stahlkauf per Mausklick<br />
Das gesamte Lagersortiment der ArcelorMittal Stahlhandel GmbH ist ab sofort im Onlineshop e-steel<br />
verfügbar. Kunden können dadurch rund um die Uhr, einfach, sicher und flexibel ihre Bestellungen<br />
tätigen – und gleichzeitig ein nachhaltiges Projekt unterstützen.<br />
“Mit e-steel wird der Bestellvorgang<br />
für unsere Kunden noch<br />
einfacher“, erklärt Oliver Menrath,<br />
Chief Marketing Officer ArcelorMittal<br />
Stahlhandel GmbH. „Das Tool ergänzt<br />
die persönliche Beratung<br />
durch unsere Mitarbeitenden. Die<br />
Nähe zum Kunden steht für uns weiterhin<br />
an erster Stelle.“<br />
Um den e-Shop kontinuierlich<br />
zu verbessern, setzt das Unternehmen<br />
auch auf seine Kunden: „Durch<br />
Feedback und Kundenwünsche können<br />
wir einzelne Funktionen erweitern<br />
und optimieren, um den Shop<br />
noch benutzerfreundlicher zu machen“,<br />
sagt Menrath.<br />
Ein besonderes Angebot gilt für<br />
Bestellungen auf der Plattform bis<br />
zum 31. Oktober 2021: Für je 500 €<br />
Netto-Umsatz über e-steel pflanzt<br />
ArcelorMittal bei der Aktion „Ge-<br />
meinsam für mehr Nachhaltigkeit“<br />
mit PLANT-MY-TREE ® einen Baum<br />
in Deutschland.<br />
Verfügbarkeit in Echtzeit sehen<br />
Die Einrichtung des Benutzerkontos<br />
erfolgt in wenigen Schritten direkt<br />
über den e-Shop. e-steel bietet eine<br />
Reihe von Möglichkeiten für gewerbliche<br />
und registrierte Kunden: Zugriff<br />
auf das komplette Lagersortiment<br />
an Trägern, Flachstahl, Stabstahl,<br />
Edelstahl, Aluminium und Rohren<br />
in verschiedenen Güten und Anarbeitungen.<br />
Zudem gibt es auf der<br />
Seite ausführliche Produktinformationen,<br />
Anwendungsbeispiele und<br />
Hinweise für Kunden.<br />
Ebenfalls können sich Kunden<br />
die Materialverfügbarkeit in Echtzeit<br />
anzeigen lassen, Bestellungen unabhängig<br />
von Geschäftszeiten durchführen<br />
und per Rechnung zahlen.<br />
ArcelorMittal Stahlhandel bietet eine<br />
schnelle Lieferung der Orders durch<br />
koordinierte Lkw-Routenplanung,<br />
auch eine direkte Abholung vor Ort<br />
ist möglich.<br />
Um die Digitalstrateige des Unternehmens<br />
kümmert sich künftig<br />
ein standortübergreifendes „Team<br />
Digitalisierung“. Zu den Aufgaben<br />
des Teams gehört die Weiterentwicklung<br />
digitaler Tools und die Unterstützung<br />
der Teams an den verschiedenen<br />
Stahlhandel-Niederlassungen.<br />
Die Teammitglieder verfügen über<br />
Vertriebserfahrung, kennen die Anforderungen<br />
der Kunden und sind<br />
mit den internen Abläufen vertraut,<br />
so das Unternehmen. 2<br />
Der e-Shop ist erreichbar unter<br />
https://e-steel.arcelormittal.com/<br />
DE/de/<br />
[ Kontakt]<br />
Arcelor Mittal<br />
Stahlhandel GmbH<br />
Gereonstraße 58<br />
50670 Köln<br />
+49 221 5729-0<br />
https://stahlhandel.<br />
arcelormittal.com/<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
17
Bild: BSH Hausgeräte<br />
Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
BSH Hausgeräte setzt erstmals grünen Stahl der Salzgitter AG ein<br />
Weniger CO 2 , mehr Recycling<br />
Die BSH Hausgeräte GmbH, einer der größten Hausgerätehersteller Europas, treibt die Dekarbonisierung ihrer<br />
Wertschöpfungskette weiter voran. Seit September 2021 bezieht die BSH erstmals grünen Stahl der Salzgitter Flachstahl<br />
GmbH mit einem um mehr als 66 % verringerten CO 2 -Fußabdruck. Der CO 2 -arme Stahl wird zunächst als<br />
Gehäusehalterung für die Waschmaschinenproduktion im polnischen BSH-Werk Lodz genutzt.<br />
[Kontakt]<br />
Salzgitter Flachstahl<br />
GmbH<br />
38239 Salzgitter<br />
+49 5341 21-01<br />
www.salzgitterflachstahl.de<br />
BSH Hausgeräte<br />
Gesellschaft mbH<br />
Postfach 122<br />
1101 Wien<br />
Österreich<br />
www.bsh-group.com<br />
Die Verwendung von CO 2 -armem Stahl sei ein weiterer<br />
Schritt, um die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele<br />
der BSH zu erreichen. Für die Salzgitter AG sind Produktion<br />
und Markteinführung von grünem Flachstahl ein wichtiger<br />
Baustein der Dekarbonisierungsstrategie.<br />
CO 2 -Fußabdruck weiter verringern<br />
Seit Ende 2020 entwickelt und fertigt die BSH zwar bereits<br />
an allen Standorten weltweit CO 2 -neutral, für das Jahr<br />
2030 hat sich das Unternehmen aber ein weiteres ambitioniertes<br />
Ziel gesetzt: „Im Vergleich zum Jahr 2018 wollen<br />
wir unseren Scope 3 CO 2 -Fußabdruck, der durch den Einkauf<br />
von Rohmaterialien und Teilen sowie durch die Hausgerätenutzung<br />
anfällt, um 15 % reduzieren. Um das zu erreichen,<br />
bieten wir unseren Konsumenten seit jeher<br />
besonders energieeffiziente Produkte an. Wir schauen<br />
aber auch dort ganz genau hin, wo wir weniger direkten<br />
Einfluss haben: etwa auf die Produktion der Werkstoffe<br />
und das Recycling der Produkte“, so Chief Operations<br />
Officer Dr. Silke Maurer von der BSH.<br />
Der CO 2 -arme Stahl wird im Elektrostahlwerk<br />
mittels Einschmelzen von<br />
Stahlschrott in Kombination mit Walzwerken<br />
und Verzinkungsanlagen produziert.<br />
Phillip Meiser, Direktor Vertrieb<br />
Salzgitter Flachstahl: „Diese<br />
Erweiterung des Produktportfolios<br />
ist ein bedeutender Baustein unserer<br />
kurzfristigen Dekarbonisierungsstrategie.<br />
Darüber hinaus verfolgen wir<br />
konsequent den eingeschlagenen Weg<br />
„Grüner Flachstahl<br />
stößt auf immer<br />
größeres Interesse bei<br />
unseren Kunden. Für sie ist<br />
es wichtig, schon jetzt ein<br />
tatsächlich CO 2 -reduziertes<br />
Erzeugnis zu beziehen.“<br />
Phillip Meiser, Direktor Vertrieb<br />
Salzgitter Flachstahl<br />
hin zu einer CO 2 - armen Stahlproduktion. Unsere Ambition<br />
ist es, bis 2025 rund 2 Mio. t grünen Stahl im Rahmen<br />
von SALCOS – Salzgitter Low CO 2 -Steelmaking zu produzieren.“<br />
Zirkuläre Modelle im Kommen<br />
Für die BSH ist die Wiederverwendung von Rohstoffen<br />
und Produkten ein wesentlicher Hebel, um Abfall zu minimieren<br />
und Ressourcen zu schonen. Deshalb bietet das<br />
Unternehmen auch zunehmend zirkuläre Geschäftsmodelle<br />
an, bei denen Hausgeräte von Konsumenten gemietet oder<br />
gemeinsam genutzt werden. Nach der Nutzung werden<br />
die Geräte zurückgenommen, für eine erneute Nutzung<br />
wiederaufbereitet und zum Ende des Produktlebenszyklus<br />
umweltschonend recycelt. So wird Stahl beispielsweise<br />
in den Elektroöfen der Salzgitter AG am Standort Peine<br />
wieder eingeschmolzen.<br />
Als erster europäischer Stahlhersteller habe die Salzgitter<br />
AG Konformitätsaussagen nach dem VERIsteel-<br />
Verfahren des TÜV SÜD für ihre neuen grünen<br />
Stahlprodukte erhalten. Das Verfahren ermöglicht<br />
den Nachweis der produktspezifischen<br />
CO 2 -Emissionen bei der<br />
Stahlproduktion und begleitet den<br />
Prozess der Dekarbonisierung. Die<br />
Konformitätsaussagen bestätigen,<br />
dass beim Wechsel der Produktionsroute<br />
von der konventionellen<br />
Hochofenroute auf die Elektrostahlroute<br />
CO 2 -Einsparungen von 66 % erreicht<br />
werden. 2<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
3D-Bügelbiegeautomaten<br />
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Leistungsstark<br />
Energiesparend<br />
Wartungsfreundlich<br />
Die EBA S-Serie bietet zahlreiche<br />
Möglichkeiten zur Automatisierung:<br />
Automatische Richtsatzverstellung und<br />
Draht-Durchmesserwechsel<br />
Schnellwechselsystem<br />
Motorisierte 5t-Haspeln<br />
Drahtauslauf<br />
www. progress-m.com
Bild: Saarstahl<br />
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Dillinger bietet in diesem Jahr 64 jungen Menschen den Einstieg in das Berufsleben: 61 im technisch-gewerblichen und drei im kaufmännischen Bereich.<br />
Beim Stahlpartner Saarstahl starten 64 junge Menschen in ihre berufliche Zukunft: 59 im technisch-gewerblichen und fünf im kaufmännischen Bereich.<br />
Saarstahl und Dillinger<br />
Start in eine spannende Ausbildung<br />
Ende August sind 128 Auszubildende in ihre berufliche Zukunft bei Dillinger und Saarstahl gestartet.<br />
Den jungen Nachwuchskräften werde eine moderne Ausbildung in der Stahlerzeugung auf höchstem technischem<br />
Niveau angeboten. Auch in der schwierigen wirtschaftlichen Lage halte man dieses Angebot aufrecht und<br />
bilde weiterhin auf konstant hohem Niveau aus, so die Unternehmen.<br />
An ihrem ersten Arbeitstag<br />
begrüßten die Ausbilder, Betriebsräte<br />
und die Jugendvertreter die<br />
neuen Auszubildenden unter Einhaltung<br />
der Corona-Schutz- und Hygieneregeln<br />
in Kleingruppen in Dillingen<br />
und Völklingen. Joerg<br />
Disteldorf, Arbeitsdirektor und Personalvorstand<br />
von Dillinger und<br />
Saarstahl, schaltete sich per Videobotschaft<br />
hinzu und hieß die jungen<br />
Menschen in den Unternehmen willkommen.<br />
Man wolle den Nachwuchskräften<br />
eine wirtschaftliche<br />
Perspektive geben und gemeinsam<br />
den Transformationsprozess vorantreiben,<br />
sagte Disteldorf.<br />
Dillinger bietet in diesem Jahr<br />
64 jungen Menschen den Einstieg<br />
in das Berufsleben: 61 im technischgewerblichen<br />
und drei im kaufmännischen<br />
Bereich. Beim Stahlpartner<br />
Saarstahl starten 64 junge Menschen<br />
in ihre berufliche Zukunft: 59 im<br />
technisch-gewerblichen und fünf im<br />
kaufmännischen Bereich.<br />
Viele Informationen rund um<br />
Ausbildungsmöglichkeiten bei Dillinger<br />
und Saarstahl sind auf der Internetseite<br />
www.stahlbunt-fuersleben.de<br />
und auf der Facebookseite<br />
Stahlbunt (@StahlbuntAzubis) zu<br />
finden. 2<br />
www.stahlbunt-fuers-leben.de<br />
Benteler erweitert Portfolio<br />
Rotorwellen-Komponenten für Elektromobilität<br />
Benteler kombiniert die Kompetenzen<br />
seiner Divisionen Automotive und Steel/Tube<br />
mit dem Einstieg in das Komponentengeschäft<br />
für Rotorwellen – auch im Bereich E-<br />
Mobilität. Dabei komme sowohl die Expertise<br />
in der Metallverarbeitung des Stahlbereichs<br />
als auch die Entwicklungserfahrung der Automobilsparte<br />
zum Tragen. Das Unternehmen<br />
erweitert sein Portfolio von Rohren für Rotorwellen<br />
um individuelle, leichte Komponenten-<br />
Lösungen. Benteler deckt dabei die komplette<br />
Wertschöpfungskette ab – von der eigenen<br />
Stahlerzeugung über das Rohr bis zur Anarbeitung<br />
der fertigen Komponente. Die Kernkomponente<br />
eines elektrischen Antriebsstrangs<br />
ist der Motor, dessen Hauptteil wiederum die<br />
Rotorwelle. Durch die Verwendung von Rohren<br />
anstelle von Vollmaterial wird bei der Herstellung<br />
deutlich weniger Material benötigt.<br />
Das spart Gewicht.<br />
Vereinfachte Wertschöpfungskette für Automobilhersteller:<br />
Benteler fertigt Rotorwellen-Komponenten<br />
aus einer Hand.<br />
www.benteler-automotive.com<br />
Bild: Benteler<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Bild: SMS group<br />
SMS rüstet Duferco-Profilwalzwerk aus<br />
Nachhaltig mit Wasser wirtschaften<br />
Der italienische Profilstahlhersteller Duferco Steel<br />
hat die SMS group beauftragt, das neue Profilwalzwerk in<br />
San Zeno, Brescia, Italien, mit einer Wasserbehandlungsanlage<br />
auszustatten.<br />
Durch das neue Wasserwirtschaftssystem sei Duferco in<br />
der Lage, auch zukünftig alle Umweltauflagen zu erfüllen.<br />
„Einsparung und Aufbereitung von Wasser sind zwei wesentliche<br />
Faktoren für die Nachhaltigkeit einer „grünen“<br />
Anlage, die es uns ermöglicht, unsere Produktionsziele im<br />
Ein klang mit europäischen Umweltschutzstandards zu erfüllen“,<br />
sagte Antonio Gozzi, Präsident der Duferco Italia<br />
Holding.<br />
Neue Wasserbehandlungsanlage von SMS für das Profilwalzwerk von Duferco in San<br />
Zeno, Brescia: die Inbetriebnahme des Gesamtprojektes ist für Ende 2022 geplant.<br />
Für einen umweltfreundlichen Produktionsprozess wird<br />
die Wasser aufbereitungsanlage mit den neuesten Technologien<br />
von SMS ausgerüstet. Sie stellt sicher, dass den<br />
Produktionsprozessen genau zum richtigen Zeitpunkt die<br />
notwendige Wassermenge zugeführt wird. Durch die Wasseraufbereitung<br />
kann die Menge der gesamten herausgefilterten<br />
Stoffe im abgeleiteten Wasser auf unter 5 ppm<br />
reduziert werden. Zudem werde eine effizientere Steuerung<br />
des Produktions prozesses eine verbesserte Qualitätssicherung<br />
der Produkte ermöglichen.<br />
www.sms-group.com<br />
Rohstahlproduktion<br />
weltweit<br />
Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />
angeschlossen sind, belief sich im August<br />
2021 auf 156,8 Mio. t, was einem Rückgang<br />
von 1,4 % gegenüber August 2020<br />
entspricht. Aufgrund der anhaltenden<br />
Schwierigkeiten, die die COVID-19-Pandemie<br />
mit sich bringt, sind viele dieser Zahlen des<br />
Monats Schätzungen, die mit der Produktionsaktualisierung<br />
des nächsten Monats revidiert<br />
werden können.<br />
Rohstahlproduktion<br />
in Deutschland<br />
Der Aufwärtstrend der Rohstahlproduktion in<br />
Deutschland hat sich im August fortgesetzt,<br />
allerdings hat das Tempo an Kraft verloren.<br />
Im Berichtsmonat ist die Erzeugung um<br />
knapp 3 % gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
gestiegen. Im bisherigen Jahresverlauf wurde<br />
damit ein Zuwachs von 17 % erzielt.<br />
Rohstahlproduktion weltweit August 2021<br />
China 83,2 Mio.t -13,2 %<br />
Japan 7,9 Mio.t 22,9 %<br />
Südkorea 6,1 Mio.t 6,2 %<br />
Deutschland 3,0 Mio.t 6,7 %<br />
EU 11,6 Mio.t 27,1 %<br />
USA 7,5 Mio.t 26,8 %<br />
GUS 8,8 Mio.t 3,6 %<br />
Russland 6,3 Mio.t 4,4 %<br />
Türkei 3,5 Mio.t 7,1 %<br />
August 2021 in Tonnen Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland August 2021<br />
Rohstahl gesamt 2.925 3,4%<br />
Oxygenstahl 2.143 7,9%<br />
Elektrostahl 782 -7,4%<br />
Roheisen 1.943 7,0%<br />
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.466 2,9%<br />
August 2021 in Tonnen<br />
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl Quelle: worldsteel<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
21
Bilder: technotrans<br />
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Insbesondere der Korrosion der Materialien durch äußere Einflüsse selbst bei der Lagerung<br />
in Hallen entgegenzuwirken, spielt eine wichtige Rolle für die Produktqualität.<br />
Bilstein setzt auf Technologie von technotrans<br />
Effiziente Sprühbeölung beim Kaltwalzen<br />
Schutz vor Korrosion während der Coil-Lagerung und dem Transport ist der Garant für eine hohe Produktqualität für die<br />
Weiterverarbeitung von Kaltbändern. Eine effiziente Beölung beim Kaltwalzen ist dafür in verschiedenen Bereichen der<br />
Walz- bzw. Schneidlinien elementar. technotrans entwickelte für mehrere Produktionslinien der Bilstein Group<br />
maßgeschneiderte und nachhaltige Konzepte für die Sprühbeölung. Dieses ermöglicht nicht nur eine ressourcen- und<br />
gesundheitsschonende Produktion, sondern auch mehr Flexibilität und eine deutliche Kostenersparnis.<br />
[ Kontakt]<br />
technotrans SE<br />
48336 Sassenberg<br />
+49 2583 301-1000<br />
www.technotrans.de<br />
Ferdinand Bilstein<br />
GmbH + Co. KG<br />
58256 Ennepetal<br />
+49 2333 911-0<br />
www.bilsteingroup.com<br />
Voraussetzung für eine hohe Produktverfügbarkeit<br />
in der Stahlverarbeitung ist eine intelligente Lagerhaltung.<br />
Um die Qualität der Produkte sicherzustellen, hat ihr Schutz<br />
oberste Priorität. Insbesondere der Korrosion der Materialien<br />
durch äußere Einflüsse selbst bei der Lagerung in Hallen<br />
entgegenzuwirken, spielt dabei eine wichtige Rolle. Schon<br />
in den Kaltwalzprozessen setzen Hersteller daher auf die<br />
Auftragung eines effektiven Korrosionsschutzes mittels<br />
spezieller Öle. Um sie dabei möglichst effizient zu gestalten,<br />
bedürfen Beölungseinrichtungen einer präzisen Auslegung<br />
auf die jeweiligen Gegebenheiten.<br />
Neues Beölungskonzept für Null-Fehler-Prinzip<br />
Aufgrund der zunehmenden Anforderungen an die Produktqualität<br />
und Nachhaltigkeit durch ihre Kunden, vor<br />
allem in der Automobilindustrie, erkannte auch die Bilstein<br />
Group mit Sitz in Hagen einen steigenden Bedarf nach<br />
einer effektiven Beölung ihrer Kaltbänder gegen Korrosionsbildung.<br />
Denn bei der kilometerweisen Herstellung<br />
seiner Produkte verfolgt das Unternehmen in der Produktion<br />
ein striktes Null-Fehler-Prinzip entlang der gesamten Prozesskette.<br />
Über Jahre hatte der Stahlverarbeiter bereits<br />
auf bekannte Beölungslösungen eines langjährigen Lieferanten<br />
gesetzt. Doch die Gruppe wollte die Prozesse auf<br />
eine neue Ebene heben.<br />
Auf der Suche nach einem neuen Lösungsanbieter stieß<br />
Bilstein auf technotrans. Bisher insbesondere in der Druckindustrie<br />
sowie der Stanz- und Umformtechnik aktiv, übertrug<br />
der Hersteller aus Sassenberg sein Know-how auf die<br />
Anforderungen von Kaltwalzprozessen. Nach einer erfolgreichen<br />
Testphase erhielt technotrans den Zuschlag für<br />
die Ausstattung von zwei Anlagen am Standort im USamerikanischen<br />
Bundesstaat Kentucky – und später noch<br />
an weiteren Anlagen in Deutschland.<br />
Geringere Kosten, effizienter und flexibler<br />
„Wir sparen Kosten, reduzieren Instandhaltungsmaßnahmen<br />
bei der Peripherie und sind weiter extrem fle-<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
xibel bei der Verarbeitung beölter<br />
und unbeölter Kaltbänder auf nur<br />
einer Anlage“, betont Eugen Schitz,<br />
Verantwortlicher für Anlagen- und<br />
Verfahrenstechnik bei der Bilstein<br />
Group. Die technotrans-Beölung<br />
kommt an verschiedenen Standorten<br />
der Bilstein Group sowohl beim<br />
Nachwalzen als auch beim Längsteilen<br />
sowie an der Verpackungslinie<br />
zum Einsatz.<br />
Als vorteilhaft für die Bilstein-Bedürfnisse<br />
entpuppte sich dabei die<br />
druckluftfreie Sprühbeölung des Beölungssystems.<br />
„Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Lösungen öffnen und<br />
schließen sich die technotrans-Ventile<br />
in einer vorgegebenen Taktung durch<br />
elektrische Impulse“, erklärt Schitz.<br />
„Weil keine Druckluftströme vorhanden<br />
sind, erlangen wir eine gleichmäßige<br />
und zugleich nebelarme Beölung“<br />
– und das trotz der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten<br />
beim Kaltwalzen<br />
von bis zu 16 m/s.<br />
Bilstein erzielt für den Korrosionsschutz<br />
dadurch nicht nur ein homogenes<br />
Ergebnis, sondern spart dank der<br />
hohen Effizienz der Lösung zudem Kosten<br />
ein. Dank der nebelarmen Beölung<br />
und minimierten Aeorosolmenge kann<br />
der Stahlverarbeiter komplett auf den<br />
Einsatz von Absauganlagen verzichten,<br />
die bei bisherigen Beölungsprozessen<br />
nötig waren. Das schützt nicht nur aktiv<br />
die Gesundheit der Mitarbeiter, sondern<br />
verhindert ungewünschte Ablagerungen<br />
in der Umgebung. Die Einhaltung<br />
von Wartungsintervallen für die Filter<br />
spielt daher für Bilstein überhaupt keine<br />
Rolle mehr. Zudem spart das Unternehmen<br />
das teure Medium Druckluft<br />
ein.<br />
Bilstein will weiter auf<br />
technotrans setzen<br />
Bilstein will seinen Modernisierungskurs<br />
in Zukunft nicht nur aufgrund<br />
der technischen Umsetzung mit der<br />
technotrans-Technologie fortsetzen.<br />
Auch die harmonische und zielgerichtete<br />
Projektabwicklung von der Entwicklung<br />
der passgenauen Lösung bis<br />
zur Inbetriebnahme spreche für die<br />
Sassenberger, sagt Schitz: „Für uns<br />
steht eines fest: Benötigen wir neue<br />
Lösungen bei der Kaltband-Beölung,<br />
ist technotrans unser erster Ansprechpartner.“<br />
2<br />
Innovatives Containerumschlagsystem ist marktreif<br />
Eine Hafenrevolution<br />
Im Rahmen der Seatrade Maritime Middle East 2021, die vom 13. bis 15. Dezember 2021 in Dubai<br />
stattfindet, wird Boxbay das neue System nicht nur Experten aus der Hafenlogistik, sondern auch<br />
globalen Entscheidern aus anderen Schlüsselbranchen präsentieren.<br />
Nach umfangreichen Inbetriebnahme-<br />
und Praxistests der Proof-of-Concept-Anlage<br />
im Hafen von Dubai haben die<br />
Joint-Venture-Partner SMS group und DP<br />
World bestätigt, dass das Boxbay HBS-Hochregallagersystem<br />
reif für den globalen Markt<br />
ist, wie die SMS group mitteilte.<br />
Stahlbau Westerwald setzt auf Vernet Behringer<br />
Investition in Blechfertigung<br />
Das System habe alle Erwartungen deutlich<br />
überschritten. Boxbay ist ein vom globalen<br />
Hafenbetreiber und Logistikanbieter DP<br />
World und dem Technologie- und Anlagenbauunternehmen<br />
SMS group GmbH gegründetes<br />
Joint Venture. Das HBS High Bay Storage-System<br />
wurde ursprünglich von der<br />
SMS group-Tochter AMOVA für das Handling<br />
von schweren Metallcoils entwickelt.<br />
Das patentierte High Bay Store-System Boxbay<br />
ist ein automatisiertes Containerumschlagsystem,<br />
bei dem Container auf bis zu<br />
elf Ebenen gestapelt werden können. Das<br />
System bietet eine dreimal höhere Kapazität<br />
als ein konventionelles Containerlager auf<br />
gleicher Fläche. Es hat somit nicht nur einen<br />
um 70 % geringeren Platzbedarf, sondern ist<br />
darüber hinaus auch wesentlich leistungsfähiger,<br />
da jeder einzelne Container jederzeit individuell<br />
entnommen werden kann, ohne dass<br />
andere Container umgestapelt oder bewegt<br />
werden müssten. Das vollautomatisierte<br />
Lager- und Umschlagssystem wird ausschließlich<br />
elektrisch betrieben. Rekuperationstechnik<br />
ermöglicht die Rückgewinnung<br />
von Energie beim Handling der Container.<br />
www.boxbay.com<br />
Seit mehr als 60 Jahren konzipiert und realisiert die SWW Stahlbau Westerwald<br />
GmbH den Bau von Industrie- und Gewerbehallen, liefert Stahlbaukonstruktionen für Anlagenbauer<br />
oder maßgeschneiderte Einhausungen für Maschinen und Filteranlagen. Um zukünftig<br />
Bleche von bis zu 6 m Länge, 2 m Breite und 5 bis 60 mm Dicke modern und effizient<br />
bearbeiten zu können, hat sich das Unternehmen für die Neuanschaffung einer<br />
Vernet Behringer MAGevo 620 entschieden. Das vielseitige Fertigungszentrum ist mit Einheiten<br />
zum Bohren und Fräsen, Markieren und Plasmaschneiden sowie automatischer Materialzuführung<br />
ausgestattet. Ergänzt wird die Anlage durch ein leistungs- starkes Absaugund<br />
Filtersystem, um die beim Plasmaschneiden entstehenden gesundheitsschädlichen<br />
Stäube und Gase aus der Produktionshalle abzuleiten. Ihre Arbeitsaufträge erhält die Maschine<br />
vom angebundenen ERP des Kunden, bei einer eventuellen Störung können sich<br />
Behringer-Servicetechniker jederzeit per Fernzugriff in die Software aufschalten.<br />
www.stahlbauwesterwald.de<br />
www.vernet-behringer.com<br />
Bild: SMS group<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
23
BDS<br />
XXXXX Research A XXXXX<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Die Stahlkonjunktur brummt<br />
Das erste Halbjahr 2021 wird in den Geschichtsbüchern der Stahldistribution vermutlich besonders vermerkt<br />
werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist einerseits der Lagerabsatz deutlich gestiegen – was jedoch vor allem dem<br />
niedrigen Niveau des schwachen zweiten Quartals im vergangenen Jahr geschuldet ist. Weitaus bemerkenswerter<br />
ist jedoch der in dieser Form noch nicht erlebte rasante Preisaufbau bei Rohstoffen und Fertigerzeugnissen –<br />
gepaart mit erschwerten Materialverfügbarkeiten, besonders bei Flachprodukten. Trotz des Hochwassers in<br />
einigen Landesteilen entspannte sich im Juli die Lage etwas.<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
Juli 2021 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Fragen zur<br />
Statistik<br />
beantwortet im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahl -<br />
handel (BDS) Jörg<br />
Feger, Prokurist<br />
und Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Foto: privat<br />
Lagerabsatz 2020<br />
Die Entwicklung des Lagerabsatzes im<br />
Jahr 2020 glich einer Berg- und Talfahrt.<br />
Mit knapp 970.000 t im Monatsschnitt<br />
verlief das erste Quartal sehr stark und<br />
lag 4 % über dem Vorjahreszeitraum.<br />
Vor allem durch die Coronapandemie<br />
versursacht brach der Absatz im zweiten<br />
Quartal ein. Mit durchschnittlich<br />
744.000 t pro Monat lag er gut 18 %<br />
unter dem des zweiten Quartals 2019.<br />
Mit durchschnittlich 878.000 Monatstonnen<br />
erholte sich der Absatz im<br />
dritten Quartal ein wenig, lag aber<br />
immer noch 7 % unter Vorjahresniveau.<br />
Der Jahresendspurt konnte sich dann<br />
aber sehen lassen. Im vierten Quartal<br />
wurden monatlich durchschnittlich<br />
859.000 t abgesetzt. Das sind 9,4 %<br />
mehr als im Jahresendquartal 2019.<br />
Insgesamt wurden im Jahr 2020 rund<br />
10,35 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt. Das ist ein Minus von 3,4 %<br />
im Vergleich zu 2019.<br />
Lagerabsatz 2021<br />
Der Lagerabsatz zu Jahresbeginn 2021<br />
verlief recht ordentlich. Im Januar wurden<br />
911.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt. Das sind 6,6 % weniger<br />
als im Januar 2020. Ähnlich verlief der<br />
Februar. Mit 909.000 t lag der Lagerabsatz<br />
3 % hinter dem Vorjahresmonat.<br />
Die beiden Vergleichsmonate waren<br />
allerdings auch außerordentlich stark.<br />
Zudem ließ die kalte Witterung zum<br />
Jahresstart 2021 keine größeren Bautätigkeiten<br />
zu.<br />
Einen sehr starken Lagerabsatz gab<br />
es im März. Eine gute Konjunktur, viele<br />
Arbeitstage und die Aussicht auf weiter<br />
steigende Preise ließen den Absatz auf<br />
1,07 Mio. t steigen. Der April und Mai<br />
waren mengenmäßig nicht ganz so spektakulär.<br />
Bei weniger Arbeitstagen konnten<br />
919.000 bzw. 863.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt werden.<br />
Aufgrund der schwachen Vorjahresmonate<br />
fällt der Vergleich zu April<br />
und Mai 2020 mit einem Zuwachs von<br />
25 bzw. 27 % sehr deutlich aus. Im Juni<br />
wurden mit 940.000 t Lagerabsatz 15 %<br />
mehr Menge als im Vorjahreszeitraum<br />
erzielt. Aufgrund des guten Vorjahreswerts<br />
wurde im Juli 2021 mit 904.000 t<br />
lediglich knapp 2 % mehr Tonnage als<br />
vor Jahresfrist abgesetzt.<br />
Lagerbestand<br />
Das Jahr 2020 war von durchweg niedrigen<br />
Lagerbeständen geprägt. Am 31.<br />
Dezember 2020 lag der Bestand mit<br />
1,92 Mio. t rund 5 % niedriger als im<br />
Dezember 2019. Selten war der Lagerbestand<br />
in der deutschen Stahldistribution<br />
so gering. Im Januar und Februar<br />
2021 konnte der Bestand nur in sehr<br />
begrenztem Maße zulegen.<br />
Aufgrund guter Lagerabsätze und<br />
geringerer Materialverfügbarkeit besonders<br />
bei Flachprodukten nahm der<br />
Lagerbestand im März und April ab –<br />
ein sehr ungewöhnliches Geschehen<br />
für die beiden Frühlingsmonate. Im<br />
Mai legte der Bestand geringfügig zu,<br />
um im Juni wieder zu schrumpfen.<br />
Im Juli wurde mit einem Plus von<br />
über 100.000 t zwar der höchste Anstieg<br />
des Lagerabsatzes in diesem Jahr verzeichnet.<br />
Nach wie vor sind die Bestände<br />
aber sehr niedrig. Mit 2,03 Mio. t<br />
wurde zum 31.07.2021 das Niveau des<br />
Vorjahresmonats um 6,5 % unterschritten.<br />
Lagerreichweite<br />
Im Jahr 2020 variierte die Lagerreichweite<br />
in den einzelnen Monaten aufgrund<br />
der sehr unterschiedlichen Lagerabsätze<br />
stark. Im Schnitt bewegte<br />
sie sich bei 2,5 Monaten bzw. 75 Tagen.<br />
Sie lag damit unter dem Durchschnittswert<br />
des Jahres 2019. Aufgrund der<br />
weiterhin sehr niedrigen Lagerbestände<br />
und ordentlichen Absätze war die Reichweite<br />
im gesamten ersten Halbjahr<br />
2021 sehr niedrig. Im Juli lag sie bei<br />
2,2 Monaten. Dies entspricht 66 Tagen<br />
(vgl. Abbildung 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />
zufolge stiegen die Preise für die meisten<br />
Stahlprodukte zu Jahresbeginn<br />
2020. In den Sommermonaten war der<br />
Trend entgegengesetzt. Hier gab es<br />
meist leichte Rückgänge. Im September<br />
und Oktober verteuerten sich fast alle<br />
Produkte. Diese Entwicklung setzte<br />
sich im November und vor allem Dezember<br />
sehr dynamisch fort.<br />
Bei allen Produktgruppen kam es<br />
zu starken Preiserhöhungen. In den<br />
ersten sieben Monaten des Jahres 2021<br />
legten die Preise Monat für Monat noch<br />
einmal mit derartiger Wucht zu, wie<br />
es selbst Marktexperten nicht ansatzweise<br />
erwartet hätten. Dabei fiel der<br />
Anstieg bei Flachprodukten noch viel<br />
deutlicher als bei Langprodukten aus<br />
(vgl. Abbildungen 2 und 3). 2<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />
n Absatzindex (2007 = 100)<br />
n Lagerreichweite in Tagen<br />
Abb.1<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
97<br />
Ø<br />
2017<br />
94<br />
Ø<br />
2018<br />
90<br />
Ø<br />
2019<br />
89<br />
75 81 81 72 63<br />
Ø<br />
2020<br />
108<br />
94 94<br />
89 93<br />
98 98<br />
91 91 92<br />
87<br />
82<br />
Ø<br />
2021<br />
Juli<br />
2020<br />
Aug.<br />
2020<br />
Sep.<br />
2020<br />
Okt.<br />
2020<br />
Nov.<br />
2020<br />
62<br />
72 78 69 66 60 93 63 66 54 63 69 60 66<br />
Dez.<br />
2020<br />
Jan.<br />
2021<br />
Feb.<br />
2021<br />
März<br />
2021<br />
April<br />
2021<br />
Mai<br />
2021<br />
Juni<br />
2021<br />
91<br />
Juli<br />
2021<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Quelle: BDS<br />
50 |<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
25
BDS<br />
Bericht<br />
Bild: BDS<br />
„Respektvoller und aufmerksamer Austausch untereinander“: Das Feedback der Teilnehmerinnen zu der ersten Auflage des<br />
neuen Seminarangebots war durchweg positiv.<br />
„Es tut gut,<br />
sich mit Mitstreiterinnen<br />
auszutauschen.“<br />
„Jetzt<br />
merke ich,<br />
dass andere<br />
Kolleginnen viele<br />
Dinge ähnlich<br />
sehen wie<br />
ich.“<br />
„Frauen<br />
und Männer<br />
ticken anders und<br />
gehen somit auch<br />
mit alltäglichen<br />
Problemen<br />
anders um.“<br />
„Sehr<br />
angenehme<br />
Dozentin,<br />
wirklich tolles<br />
Seminar!“<br />
BDS-Seminar zur Arbeitswelt von Frauen im Stahlhandel<br />
Ladies First ist gut angekommen<br />
Am 27. September 2021 war es endlich so weit: In Münster startete das erste BDS-Seminar nur für Frauen: „Ladies first –<br />
die Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel“. 13 Kolleginnen aus Stahlhandelsunternehmen trafen sich im Mövenpick Hotel,<br />
um über ihre Rolle als Frau im Stahlhandel zu diskutieren. Dozentin Regina Groß gab wertvolle Tipps für den<br />
Arbeitsalltag.<br />
Der Stahlhandel ist traditionell und immer noch<br />
eine überwiegend von Männern geprägte Branche. Das<br />
erstmals durchgeführte, zweitägige BDS-Seminar „Ladies<br />
First – die Arbeitswelt von Frauen im Stahlhandel“ ist<br />
ein Angebot an Frauen, gemeinsam über die eigene<br />
Rolle, über Herangehensweisen und den Umgang mit<br />
beruflichen Aufgaben und Herausforderungen im Stahlhandel<br />
zu diskutieren. Bei dem Auftaktseminar haben<br />
sich die Teilnehmerinnen und die Dozentin zu einer<br />
ganzen Reihe von Themen rege ausgetauscht, unter anderem:<br />
z Wie erlange ich mehr Gelassenheit und werde dadurch<br />
auch leistungsstärker und zufriedener?<br />
z Wie kann ich meine Achtsamkeit für mich verbessern<br />
und warum ist das auch im Job wichtig?<br />
z Wie erkenne ich meine Stärken und wie kann ich sie<br />
einsetzen?<br />
z Wie erkenne ich meine Schwächen und wie kann ich<br />
diese gegebenenfalls auch in Stärken umwandeln?<br />
z Wie erkenne ich, ob ich ein gutes Zeitmanagement<br />
habe – oder habe ich schon einen Kontrollzwang?<br />
Für 2022 sind unterschiedliche Veranstaltungsformate<br />
für Mitarbeiterinnen des Stahlhandels geplant. 2<br />
Weitere Infos zu den Seminaren der BDS-Berufsbildung<br />
unter www.stahlhandel.com. Für Fragen steht Beate<br />
Wynands, Referetin BDS-Berufsbildung, zur Verfügung:<br />
wynands-bds@stahlhandel.com, Tel. +49 211 86497-19<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
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Recommendations, Equipment and Execution<br />
Cargo Security<br />
for Steel Distribution<br />
Ludwig Felser<br />
Ladungssicherung<br />
im Stahlhandel<br />
Empfehlungen, Ausrüstung und Umsetzung<br />
Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />
Hardcover | 89 Seiten, 168 Abbildungen<br />
1. Auflage – Sep. 2013 |<br />
39,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
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Herstellung, Normung und Eigenschaften<br />
Langerzeugnisse aus Stahl<br />
Production, Standards and Properties<br />
Long Products made of Steel<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />
Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
Langerzeugnisse aus Stahl<br />
Herstellung, Eigenschaften und<br />
Prüfung<br />
Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />
Hardcover | 128 Seiten, 99 Abbildungen<br />
1. Auflage – Sep. 2013 |<br />
62,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
Kommentar für den praxisorientierten Anwender<br />
aus Handel und Industriee<br />
EN-Normen für<br />
Rohre und Rohrzubehör<br />
Dr. Axel Willauschus<br />
Dr. Axel Willauschus<br />
EN-Normen für Stahlrohre<br />
und Rohrzubehör<br />
Format DIN A5 | veredeltes Softcover<br />
ca. 560 Seiten | 4. Auflage – Sept. 2017 |<br />
36,45 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
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Ein material-, produkt- und anarbeitungskundliches<br />
Nachschlagewerk für den Stahlhandel<br />
Stahl-Lexikon<br />
Manfred Feurer<br />
Prof. Dr. Joachim Lueg<br />
Heinz Schürmann<br />
Manfred Feurer, Prof. Dr. Joachim Lueg,<br />
Heinz Schürmann<br />
Stahl-Lexikon<br />
Eine Material-, Produkt- und<br />
Anarbeitungskunde<br />
Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />
339 Seiten, | 27. Auflage – Nov. 2009 |<br />
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Prüfbescheinigungen nach<br />
EN 10204 in der Praxis<br />
Peter Henseler<br />
1. Auflage<br />
Peter Henseler<br />
Prüfbescheinigungen nach<br />
EN 10204 in der Praxis<br />
Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />
ca. 100 Seiten | 1. Auflage – 2011 |<br />
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Herstellung, Eigenschaften und Prüfung<br />
Flacherzeugnisse aus Stahl<br />
Production, Properties and Testing<br />
Flat Products made of Steel<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />
Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
Flacherzeugnisse aus Stahl<br />
Herstellung, Eigenschaften und Prüfung<br />
Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />
Hardcover | 130 Seiten, 120 Abbildungen<br />
1. Auflage – Dez. 2010 |<br />
54,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
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Herstellung, Eigenschaften und Verarbeitung<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
Production, Properties and Processing<br />
Stainless Steel<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams, Dr. rer. nat. Peter<br />
Drodten, Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
Herstellung, Eigenschaften und<br />
Verarbeitung<br />
Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />
Hardcover | 144 Seiten, 104 Abbildungen<br />
1. Auflage – Dez. 2009 |<br />
51,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
Bestellen Sie online unter www.stahlhandel.com/Fachbuecher<br />
oder per E-Mail: info-BDS@stahlhandel.com<br />
BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel – www.stahlhandel.com
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Kasto: Die Zukunft des Stahlhandels ist digital<br />
Neue Technologien für mehr Effizienz<br />
Um die oft komplexen und individuellen Wünsche der Kundschaft zu erfüllen und gleichzeitig dem hohen<br />
Kostendruck und internationalen Wettbewerb standzuhalten, sind im Stahlhandel neue Lösungen und Wege gefragt.<br />
Die Digitalisierung bietet darauf die passenden Antworten: Sie macht es möglich, den kompletten Materialfluss in<br />
Stahlhandelsunternehmen intelligent zu vernetzen und nachhaltig effizienter zu gestalten.<br />
Bilder: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
[ Kontakt]<br />
KASTO Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
77855 Achern-Gamshurst<br />
+49 7841 61-0<br />
www.kasto.com<br />
Der klassische Stahlhandel<br />
befindet sich in einem fortwährenden<br />
Wandel: Das einstige Bindeglied<br />
zwischen Stahlwerken und verarbeitenden<br />
Unternehmen, dessen<br />
wichtigste Aufgabe es war, Materialien<br />
in großen Mengen zu liefern,<br />
wandelt sich immer mehr zum<br />
Dienstleister und Fertigungspartner.<br />
Die Anforderungen der Kunden steigen,<br />
die Positionsgrößen sinken,<br />
während die Menge der Aufträge rapide<br />
wächst. Immer kürzere Lieferzeiten<br />
sind der Standard, Verspätungen<br />
und Qualitätsmängel werden<br />
kaum noch geduldet. Stahlhändler<br />
übernehmen für ihre Kunden mehr<br />
und mehr Anarbeitungsschritte –<br />
und stehen gleichzeitig unter einem<br />
hohen Margen- und Kostendruck,<br />
um im internationalen Wettbewerb<br />
konkurrieren zu können. Viele Betriebe<br />
suchen daher nach neuen<br />
Wegen und Lösungen, mit denen sie<br />
sich unter diesen schwierigen Bedingungen<br />
zukunftsfähig aufstellen<br />
können.<br />
Datenerfassung und<br />
-analyse ist die Basis<br />
Eine erfolgversprechende Strategie<br />
hierfür ist die Digitalisierung: Von<br />
der Bestellung des Rohmaterials bis<br />
zum Versand des fertig kommissionierten<br />
Auftrags lassen sich heutzutage<br />
potenziell sämtliche Wertschöpfungsprozesse<br />
miteinander<br />
vernetzen, einheitlich steuern und<br />
intelligent optimieren.<br />
Besonders wichtig bei der digitalen<br />
Vernetzung der verschiedenen<br />
Prozesse und Maschinen ist eine reibungslose<br />
Kommunikation. Möglich<br />
wird diese über passende Schnittstellen,<br />
etwa zwischen einem übergeordneten<br />
ERP-System wie SAP,<br />
Infor oder Microsoft Dynamics und<br />
den Steuerungssystemen einzelner<br />
Anlagen. Ein Beispiel dafür ist die<br />
Lagerung, beispielsweise vollautomatische<br />
Langgutlager, die unter anderem<br />
eine hohe Lagerdichte,<br />
schnelle Zugriffszeiten und maximale<br />
Bestandstransparenz ermöglichen.<br />
Gesteuert und verwaltet werden<br />
diese durch ein Warehouse<br />
Management-System (WMS).<br />
Das Potenzial der<br />
Intralogistik ausschöpfen<br />
Das WMS bietet Anwendern zahlreiche<br />
Funktionen wie die Verwaltung<br />
von Aufträgen, Chargen, Reststücken<br />
und Anschnitten, eine<br />
permanente Inventur sowie die Möglichkeit,<br />
flexibel verschiedene In-<br />
Out-Strategien und Kommissionierprinzipien<br />
anzuwenden. So lässt sich<br />
das Potenzial der Intralogistik voll<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
KASTO hat für seine Systeme das WMS KASTOlogic entwickelt, das speziell für<br />
die Anforderungen in der Langgut- und Blechlagerung konzipiert ist.<br />
zur Effizienzsteigerung. KASTO etwa<br />
hat für seine Sägemaschinen die<br />
Software KASTOoptisaw entwickelt.<br />
Diese sorgt unter Berücksichtigung<br />
verschiedener Maschinenparameter<br />
wie Schnittspaltbreite und minimaler<br />
Reststücklänge für eine bestmögliche<br />
Zuordnung des eingelagerten<br />
Langguts und der Sägemaschine zu<br />
den jeweiligen Sägeaufträgen. Mit<br />
der Roboter-Anbindung KASTOsort<br />
hat das Unternehmen zudem eine<br />
Lösung im Portfolio, mit der sich<br />
auch vor- und nachgelagerte Fertigungsprozesse<br />
automatisieren lassen.<br />
Von der Bestellung des Rohmaterials<br />
bis zum Versand des fertig kommissionierten<br />
Auftrags lassen sich<br />
sämtliche Wertschöpfungsprozesse im<br />
Stahlhandel miteinander vernetzen,<br />
einheitlich steuern und intelligent optimieren.<br />
ausschöpfen: Überflüssige Fahrwege<br />
oder unnötige Wartezeiten werden<br />
vermieden, mögliche Veränderungen<br />
können vorab simuliert und<br />
ohne Risiko ausprobiert werden. Der<br />
Lager-, Säge- und Handhabungstechnik-Spezialist<br />
KASTO etwa hat für<br />
seine Systeme das WMS KASTOlogic<br />
entwickelt, das speziell für die Anforderungen<br />
in der Langgut- und<br />
Blechlagerung konzipiert ist.<br />
Mit KASTOlogic können Anwender<br />
nicht nur die Prozesse im Lager<br />
selbst, sondern auch vor- und nachgelagerte<br />
Logistik- und Bearbeitungsschritte<br />
einheitlich steuern und überwachen.<br />
Selbst manuell bediente<br />
Lagerbereiche können mithilfe der<br />
App KASTOlogic mobile in das System<br />
integriert werden. Die Anwendung<br />
ermöglicht dem Benutzer,<br />
sämtliche Vorgänge wie Ein- und<br />
Umlagerungen, Kommissionierun-<br />
gen, Versand- und Bestandsinformationen<br />
per Smartphone oder Tablet<br />
an das WMS zu übermitteln.<br />
Digitale Sägetechnik<br />
verringert Verschnitt<br />
Beim immer größeren Anarbeitungsspektrum<br />
im Stahlhandel spielt die<br />
Sägetechnik eine zentrale Rolle. Um<br />
die Wünsche der Kunden zu bedienen,<br />
haben Stahlhändler sehr oft<br />
verschiedene Maschinen im Portfolio,<br />
die sowohl Gerad- als auch Gehrungsschnitte<br />
ausführen können,<br />
und das bei einer Vielzahl an unterschiedlichen<br />
Materialien und Abmessungen.<br />
Auch hier biete die Digitalisierung<br />
ein großes Potenzial<br />
Fernwartung per Smart Glasses<br />
Auch bei der Wartung und Instandhaltung<br />
ermöglicht die Digitalisierung<br />
hilfreiche Werkzeuge. KASTO<br />
etwa hat für seine Maschinen und<br />
Anlagen das Assistenzsystem VisualAssistance<br />
entwickelt. Dieses nutzt<br />
das Konzept der Augmented Reality<br />
(Erweiterte Realität), um die Fernwartung<br />
zu vereinfachen. Herzstück<br />
ist eine interaktive App für Tablets,<br />
Smartphones oder Smart Glasses.<br />
Kunden können sich damit per<br />
Video- und Audio-Stream mit den<br />
Service-Mitarbeitern verbinden. Anwender<br />
und Techniker teilen in Echtzeit<br />
das gleiche Blickfeld. Die Service-Techniker<br />
von KASTO sind<br />
damit virtuell vor Ort und leiten die<br />
Mitarbeiter entsprechend an. 2<br />
Das Assistenzsystem VisualAssistance vereinfacht die Fernwartung.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
29
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Automatisierte Messtechnik für Metal- und Stahl-Service-Center: optische Anlagen mit Camera-Cluster-System (CCS) der IMS Messsysteme GmbH.<br />
Optimierte Inline-Messsysteme für Metal-Service-Center<br />
Vollautomatisierte Bandmessung<br />
Für Metal-Service-Center sind Geschwindigkeit, Vernetzung sowie eine modulare Erweiterbarkeit der<br />
Produktionsprozesse ein wichtiger Baustein. Speziell für diese Branche hat die IMS Messsysteme GmbH<br />
eigene optische Messsysteme entwickelt. Basis dafür sind sogenannte Camera-Cluster-Systeme (CCS).<br />
Mit dieser vollautomatisierten Messtechnik ist eine deutliche Steigerung der Produktionsergebnisse<br />
möglich, so das Unternehmen.<br />
[Kontakt]<br />
IMS Messsysteme<br />
GmbH<br />
42579 Heiligenhaus<br />
+49 2056 975-0<br />
www.ims-gmbh.de<br />
Die berührungslos detektierenden<br />
Messsysteme der IMS Messsysteme<br />
GmbH entwickelt das Unternehmen<br />
seit den 1980er-Jahren<br />
– immer ausgerichtet an den konkreten<br />
Branchenanforderungen. In<br />
der produzierenden und weiterverarbeitenden<br />
Stahl-, Aluminium- und<br />
NE-Metallindustrie kommen die<br />
Messsysteme des Herstellers aus<br />
Heiligenhaus überall dort zum<br />
Einsatz, wo sorgfältigste Materialprüfungen<br />
schon während der<br />
Pro duktion sicherzustellen sind.<br />
Entsprechend sind die Präzisionssysteme<br />
heute fester Bestandteil in<br />
Warm- und Kaltwalzwerken rund<br />
um den Globus. Auch Metal-Service-<br />
Center profitieren von diesem jahrzehntelangen<br />
Know-How und einem<br />
speziell für diese<br />
Branche optimierten,<br />
innovativen<br />
Produktportfolio<br />
von Inline-<br />
Messsystemen<br />
aus dem Hause<br />
IMS.<br />
Oft wird noch<br />
manuell gemessen<br />
Die einwandfreie Qualität<br />
des Endprodukts bei gleichzeitig<br />
steigenden Kundenanforderungen<br />
hat in Metal-Service-Centern höchste<br />
Priorität. Die Zeiten manueller Vermessungen<br />
seien zwar eigentlich<br />
längst vorbei, in der Praxis sei diese<br />
Art der Qualitätskontrolle allerdings<br />
noch nicht ganz ausgestorben, was<br />
„Der Trend geht<br />
eindeutig zu digitalen<br />
und vollautomatisierten<br />
Systemen sowie einer<br />
100-prozentigen Qualitätskontrolle.“<br />
Dirk Reimertz, Diplom-Ingenieur und<br />
Sales & Product Manager bei<br />
IMS Messsysteme GmbH<br />
sich nicht zuletzt<br />
kritisch auf die<br />
Rüstzeiten der<br />
Anlagen auswirken<br />
könne.<br />
Händisch<br />
durchgeführte<br />
Materialmessungen<br />
sind jedoch<br />
häufig mit<br />
Fehlern behaftet, ein<br />
weiteres Fehlerpotenzial<br />
liegt in der ebenfalls häufig noch<br />
manuell durchgeführten Übertragung<br />
von Messdaten sowie deren<br />
Auswertung und Verarbeitung.<br />
Eine Automatisierung der in<br />
Metal-Service-Centern relevanten<br />
Messaufgaben sowie die ebenfalls<br />
automatisierte Datenspeicherung<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Bild: IMS Messsysteme<br />
sämtlicher Messergebnisse führe zu<br />
einer effektiven Steigerung der Produktionsergebnisse.<br />
Auch die Durchlaufzeiten<br />
könnten auf diese Weise<br />
nachhaltig verkürzt werden und die<br />
Einhaltung selbst kleinster Toleranzgrenzen<br />
werde garantiert. „Unsere<br />
Kunden wünschen sich immer häufiger<br />
mehr Geschwindigkeit, Vernetzung<br />
und eine modulare Erweiterbarkeit<br />
der Messsysteme“, so Dirk<br />
Reimertz weiter.<br />
Bereits einige Standardsysteme<br />
der speziell auf Metal-Service-Center<br />
abgestimmten Messsysteme decken<br />
die häufigsten Messaufgaben ab:<br />
z Mittendickenmessung<br />
z Planheits-/Ebenheitsmessung<br />
z Feinstlochsuche<br />
z Blech/ Plattengeometriemessung<br />
z Streifenbreitenmessung<br />
z Breite-, Loch-, Kantenrisserkennung<br />
z Oberflächeninspektion<br />
Bei den optischen Messsystemen<br />
stehen die einzigartigen Camera-<br />
Cluster-Systeme (CCS) im Fokus,<br />
deren Basis schnelle, intelligente<br />
Hightech-Kameras bilden, die in sogenannten<br />
Clustern zusammengefasst<br />
werden. Im Wesentlichen bestehen<br />
diese aus zwei Komponenten:<br />
einer Kameraeinheit sowie – in Abhängigkeit<br />
der Anwendung – einer<br />
LED- oder Laser-Lichtquelle. Diese<br />
sind so eng miteinander verknüpft,<br />
dass allein für die Inspektion einer<br />
Bandbreite von 2 m ganze 100 dieser<br />
Hightech-Kameras zum Einsatz<br />
kommen. Durch ihren modularen<br />
Aufbau lassen sich die CCS-Systeme<br />
leicht an jede Bandbreite oder Blech-<br />
und Plattenlänge anpassen. Radiometrische-<br />
sowie Laser-Dickenmesser<br />
runden das Produktspektrum<br />
final ab.<br />
Das IMS-Qualitätsdatenmanagementsystem<br />
MEVInet-Q speichert<br />
während des Inline-Messvorgangs<br />
kontinuierlich alle Messdaten sowie<br />
Produktions- und Auftragsdaten und<br />
ermöglicht somit zu jedem Zeitpunkt<br />
eine exakte Verfolgung und Verifizierung.<br />
2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
31
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Für die Herstellung von Flach- und Maßblechen hat das Unternehmen Fischer Stahl in eine neue Querteilanlage investiert.<br />
Neue Querteilanlage ermöglicht Konfektionierung in geringen Losgrößen<br />
Coils individuell, präzise und schnell zuschneiden<br />
Um in Zukunft auch Kunden mit geringeren Losgrößen individuell beliefern zu können, hat die Wolfgang Fischer Stahl<br />
GmbH im Rahmen der Erweiterung ihres Stahl-Service-Centers im Dezember 2020 eine neue Querteilanlage der b+s<br />
group in Betrieb genommen. Die neue Anlage erlaubt die flexible Herstellung von Flach- und Maßblechen in beliebiger<br />
Stückzahl, die nicht an die Größe vollständiger Coils gebunden ist.<br />
[Kontakt]<br />
Wolfgang Fischer<br />
Stahl GmbH<br />
57250 Netphen<br />
+49 271 7000-0<br />
www.fischerstahl.de<br />
Burghardt +<br />
Schmidt GmbH<br />
75196 Remchingen<br />
+49 7232 3661-0<br />
www.b-s-germany.de<br />
Schnutz GmbH<br />
57076 Siegen<br />
+49 271 25062-100<br />
www.schnutz.com<br />
b+s AUTOMATION<br />
GmbH<br />
47166 Duisburg<br />
+49 203 48545-0<br />
www.b-sautomation.com<br />
Anlagen zur Konfektionierung von Coils, Kleincoils,<br />
Spaltbändern sowie Blechen müssen je nach Material unterschiedlichen<br />
Ansprüchen genügen. Auch das Format<br />
der Weiterverarbeitung, spielt eine Rolle – ebenso wie die<br />
Stückzahl, Größe, Dicke und mögliche Beschichtung. Die<br />
Aufgabenstellung umfasst die besonders schonende Handhabung<br />
sehr empfindlicher Oberflächen, die Einhaltung<br />
kurzer Rüstzeiten oder die Möglichkeit der Abfertigung<br />
von Teilcoils.<br />
„Bei der Erweiterung ihres Maschinenparks legte Fischer<br />
Stahl Wert darauf, ihre Kunden bei Bedarf mit noch<br />
geringeren Losgrößen als bisher beliefern zu können“, so<br />
Dr.-Ing. Lutz-Stefan Heinrich, Geschäftsführer der zur b+s<br />
group gehörigen Schnutz GmbH. „Aus diesem Grund war<br />
von vorn herein klar, dass die neue Querteilanlage zur<br />
Verarbeitung von Teilcoils in der Lage sein muss.“<br />
Ausschlaggebend für die Wahl der Querteilanlage<br />
der b+s group war zudem die schonende Behandlung<br />
von beschichteten oder vorlackierten Materialoberflächen,<br />
die durch eine spezielle Folieranlage vor sowie<br />
entsprechende Zwischenwalzen innerhalb der Hochleistungsrichtmaschinen<br />
sichergestellt wird. Eine fliegende,<br />
hochpräzise Schlittenschere minimiert darüber<br />
hinaus die Schnitttoleranz.<br />
Verarbeitung von Teilcoils möglich<br />
Aus einem Bundlager mit drei Plätzen beschickt ein Bundhubwagen<br />
den Abhaspel mit Coils von bis zu 15 t Masse,<br />
die wahlweise von oben oder unten abgewickelt werden<br />
können. Ist eine Papierzwischenlage im Coil vorhanden,<br />
so kann diese mittels eines entsprechenden Aufwicklers<br />
sauber entfernt und schließlich entsorgt werden. Darüber<br />
hinaus ist es möglich, Coils, die nur teilweise verarbeitet<br />
werden sollen, wieder rückzuwickeln. Der Bundhubwagen<br />
führt diese Teilcoils schließlich wieder dem Bundlager zu,<br />
wo sie automatisch gewogen werden. „Auf diese Weise<br />
kann Fischer Stahl auch kleine Losgrößen konfektionieren<br />
und weiß trotzdem immer genau über die ins Coillager zurückgeführten<br />
Mengen Bescheid“, erläutert Heinrich.<br />
Eine in die Einlaufgruppe integrierte Vorrichtmaschine<br />
trägt darüber hinaus dazu bei, dass die Querteilanlage eine<br />
große Bandbreite an Werkstoffen flexibel handhaben kann.<br />
Denn sie beseitigt die Coilkrümmung speziell von dickem<br />
Ausgangsmaterial, sodass die Anlage Bänder im gesamten<br />
Bereich von nur 0,5 bis 5,0 mm Dicke problemlos verarbeiten<br />
kann.<br />
Um den Materialdickenbereich im gesamten Verarbeitungsprozess<br />
optimal abzudecken, entschied sich Fischer<br />
Stahl zudem für eine Lösung mit zwei integrierten Hoch-<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
leistungsrichtmaschinen der Schnutz GmbH, die unmittelbar<br />
hintereinander angeordnet sind. Dank der Richtwalzen<br />
mit Durchmessern von 70 beziehungsweise 45<br />
mm lassen sich hervorragende Richtergebnisse erzielen,<br />
die eine präzise Weiterverarbeitung ermöglichen.<br />
Empfindliche Oberflächen werden geschont<br />
„Unterschiedliche Materialien erfordern variierende Einstellungen<br />
der sogenannten Kippe, mit der das Metall im<br />
Einlaufbereich der Richtmaschine verformt wird“, so Heinrich.<br />
„Deshalb verfügen beide Richtmaschinen über eine<br />
spezielle Kippverstellung, die in der Lage ist, verschiedene<br />
Vordeformationen auszugleichen.“<br />
Die Verstellung erfolgt dabei formschlüssig entlang<br />
präzise gefertigter Bogenstücke, sie zeichnet sich durch<br />
ihre besondere Steifigkeit aus, so das Unternehmen. Auf<br />
diese Weise kann über den gesamten Zustellbereich eine<br />
passgenaue Zuordnung der oberen zu den unteren Richtwalzen<br />
gewährleistet werden. Um auch Rand- und Mittenwellen<br />
gezielt zu beseitigen, können die Abstützungen der<br />
Richtwalzen in beiden Maschinen zudem individuell in<br />
vertikaler Richtung verstellt werden.<br />
Die hohe Schnittqualität der Querteilanlage von b+s<br />
werde darüber hinaus durch die hinter der Einlaufgruppe<br />
platzierte Besäumschere sichergestellt. Dank der präzisen<br />
Lagerung der Messerwellen ist ein absolut gratarmer<br />
Schnitt möglich, wobei die Schnittspalteinstellung durch<br />
ein axiales Verschieben der oberen Messerwelle erfolgt.<br />
Um auch beschichtete und oberflächensensible Coils<br />
problemlos verarbeiten zu können, befindet sich vor den<br />
beiden Hochleistungsrichtmaschinen eine Folieneinlegevorrichtung.<br />
Mit deren Hilfe kann die Oberseite des Bandes<br />
bereits vor dem Richten foliert und somit im weiteren Prozess<br />
geschützt werden. Die Richtmaschinen selbst verfügen<br />
zudem über spezielle Zwischenwalzen, welche die Unversehrtheit<br />
der Oberflächen während des Richtvorgangs unterstützen.<br />
Am Ende der Querteilanlage stellt eine Schwingarm-<br />
Stapelmaschine der Burghardt + Schmidt GmbH sicher,<br />
dass empfindliche Materialoberflächen bis über die letzten<br />
Prozessschritte hinaus besonders schonend behandelt werden.<br />
Zur Flexibilisierung der Anlage trägt maßgeblich auch die<br />
nach der Einlaufgruppe platzierte Besäumschere bei.<br />
Die von b+s Automation GmbH entwickelte<br />
Scherenregelung ist hochpräzise.<br />
Energieeffizienz, hohe Automation, einfache Wartung<br />
Die hydraulischen Funktionen der Querteilanlage werden<br />
von einem zentralen Aggregat mit dem nötigen Druck und<br />
Volumenstrom versorgt, wobei alle Maschinengruppen<br />
über jeweils eigene Ventilblöcke verfügen. Dazu sind die<br />
Hauptantriebe über Frequenzumrichter mit Gleichstromzwischenkreis<br />
ausgestattet, die einen Energieaustausch<br />
zwischen den Komponenten ermöglichen: Sobald ein Antrieb<br />
generatorisch läuft, speist er Energie in den Zwischenkreis<br />
ein, die dann den anderen Geräten zur Verfügung<br />
steht. Auf diese Weise kann ein hoher Energieeffizienzgrad<br />
der laufenden Anlage erreicht werden. Die elektrischen<br />
Komponenten sind dabei gemeinsam in einem begehbaren<br />
und klimatisierten Schaltschrank-Container untergebracht,<br />
sodass die Wartung unkompliziert und komfortabel durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Bilder: Burghardt + Schmidt<br />
Der Stapler verfügt über zwei Abstapelplätze, die bei<br />
langen Tafeln auch gemeinsam eingesetzt werden können.<br />
Die gesamte Querteilanlage kann von einem Hauptbedienpult<br />
aus gesteuert werden. Die Automatisierung verfügt<br />
außerdem über eine Schnittstelle zum Level 3, sodass eine<br />
vollautomatische Übernahme der Produktionsdaten und<br />
eine Voreinstellung der Anlage auf die Produkte möglich<br />
wird. Die fertigen Erzeugnisse werden nach der Verarbeitung<br />
in der Querteilanlage wieder an das kundenseitige<br />
PPS zurückgemeldet. 2<br />
www.fischerstahl.de<br />
www.b-s-germany.de<br />
www.schnutz.com<br />
www.b-s-automation.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
33
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Nachrichten<br />
Neue Tool Mover Workbench<br />
von RUD<br />
Akkuschrauber ersetzt Kran<br />
Zur Biegezelle ausgebaut, verbindet die CNC 40 Rotary von Schwarze-Robitec alle Arbeitsschritte vor,<br />
während und nach dem Biegen.<br />
Schwarze-Robitec konzipiert System mit Rotary-Maschine<br />
Mit Biegezelle zur vollautomatischen Fertigung<br />
Vollautomatisch, effizient, prozesssicher<br />
– Biegezellen spielen vor allem in der<br />
Großserienfertigung ihre Vorteile aus. Sie<br />
reduzieren Taktzeiten und erfüllen Biegeaufgaben<br />
mit höchster Präzision. Auch die<br />
CNC 40 Rotary von Schwarze-Robitec lässt<br />
sich einfach zu einer Biegezelle ausbauen.<br />
Dank ihrem frei drehbaren Biegekopf realisiert<br />
sie selbst komplexe Rohrgeometrien<br />
kollisionsfrei, so das Unternehmen. Alle<br />
Prozesse rund um die Rohrbearbeitung<br />
– von der Rohrzuführung über die Be- und<br />
Entladung der Maschine bis zur Nachbearbeitung<br />
– erfolgen automatisiert.<br />
Die CNC 40 Rotary biegt Rohre aus allen<br />
gängigen Materialien wie Stahl, Edelstahl,<br />
Aluminium, Titan und Kupfer mit einem<br />
Durchmesser von 6 bis 40 mm. Das gilt<br />
auch für Rohre mit bereits vorgeformten<br />
Konturen. Die Rotary-Funktion bietet dank<br />
rotierendem Biegekopf den besonderen<br />
Vorteil, dass sich Rohre in einem Arbeitsgang<br />
sowohl links- als auch rechtsseitig biegen<br />
lassen. Für Anwender, die auf eine vollautomatisierte<br />
Produktion setzen wollen,<br />
lässt sich die CNC 40 Rotary zur Biegezelle<br />
ausbauen.<br />
Biegezellen mit CNC-gesteuerten Rohrbiegemaschinen<br />
werden vor allem in der Automobilproduktion<br />
eingesetzt, zunehmend<br />
auch zur Fertigung von Elektroautos. Anwendung<br />
finden Sie außerdem in Branchen<br />
wie der Kälte- und Klimatechnik.<br />
www.schwarze-robitec.com<br />
Bild: Schwarze-Robitec<br />
Mit der neuen Tool Mover Workbench<br />
von RUD, der RUD Tecdos TMB,<br />
können Formen, Werkzeuge und sogar<br />
besonders große Werkstücke mit einem<br />
Gewicht von bis zu 2,5 t gewendet werden.<br />
Die jüngste Innovation des Spezialisten<br />
für Antriebstechnik mit Sitz in<br />
Aalen ist eine neuartige 2-in-1-Kombination<br />
aus Werkbank und Wendetisch. Mit<br />
ihr lassen sich leichte und mittelschwere<br />
Tools nicht nur effizient wenden, sondern<br />
auch direkt an Ort und Stelle warten, so<br />
das Unternehmen. Darüber hinaus spare<br />
die RUD Tecdos TMB Platz und schone<br />
die Infrastruktur in Werkstatt und Betrieb.<br />
Durch das geringe Gewicht und die<br />
kompakten Maße sei die Tool Mover<br />
Workbench flexibel im ganzen Werk einsetzbar.<br />
www.rud.com/fa-rud-tecdosmaschinenbau<br />
TotalEnergies und Amada Europe verstärken Partnerschaft<br />
Schmierstoffe und Schmierstoff-Knowhow gesichert<br />
TotalEnergies, ein globaler Multi-Energieerzeuger und -versorger, und Amada<br />
Europe, weltweit agierender Hersteller von Werkzeugmaschinen für die Blechindustrie,<br />
haben im Juni eine Partnerschaft für die Lieferung von Schmierstoffen an die Werke von<br />
Amada Europe sowie von Schmierstoffen, die unter Amada gebrandet werden unterzeichnet.<br />
Die Partnerschaft hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird 14 Länder in Europa abdecken.<br />
Seit 2016 liefert TotalEnergies bereits einen Teil der Erstausrüstungsöle an das europäische<br />
Hauptwerk von Amada in Château-du-Loir. Mit dieser Partnerschaft verpflichtet<br />
sich TotalEnergies, ihr Fachwissen und Know-how den Kunden von Amada Europe zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
www.amada-mt.de<br />
https://totalenergies.com<br />
Akkuschrauber ersetzt Kran: Das Wenden<br />
der Werkzeuge und Formen erfolgt auf<br />
der RUD Tecdos TMB ganz einfach mittels<br />
Akkuschrauber.<br />
Bild: RUD<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Hergarten investiert in klimaschonende Technik<br />
Mit der Kraft der Sonne<br />
Die Hergarten-Gruppe hat rund<br />
400.000 € in eine 10.000 m 2 große Photovoltaik-Anlage<br />
am Standort Neuss investiert.<br />
Anfang August wurde sie erfolgreich in<br />
Betrieb genommen. „Mit der Investition in<br />
regenerative Energie setzten wir auch während<br />
der Pandemie ein dringendes Statement<br />
dafür, das wichtige Thema Klimaschutz<br />
trotz aller wirtschaftlichen<br />
Turbulenzen nicht aus den Augen zu verlieren“,<br />
sagt Marcel Hergarten, Geschäftsführer<br />
des bundesweit operierenden Full-Service-Logistikdienstleisters<br />
für die<br />
Stahlbranche.<br />
Die neue Photovoltaikanlage der Hergarten<br />
Gruppe produziert rund 500 Kilowattpeak<br />
Strom (das Maß Kilowattpeak – kWp – wird<br />
ausschließlich zur Messung der Leistung von<br />
Photovoltaikanlagen verwendet und gibt die<br />
Höchstleistung in kW an). Den Großteil der<br />
produzierten Energie werde das Unternehmen<br />
dank des Einbaus moderner Speichertechnik<br />
selbst nutzen. „Wenn weiterhin alles rund<br />
läuft, werden wir auf diese Weise die gesamte,<br />
tägliche Energieversorgung der Logistikhalle<br />
sicherstellen“, sagt Marcel Hergarten.<br />
www.stahlspedition.de<br />
Bild: Demag<br />
Kranbaukasten Demag KBK<br />
Mehr Spielraum für<br />
Kranbetreiber<br />
Bild: Trumpf<br />
Trumpf hat gemeinsam mit Siemens und weiteren Partnern eine neue, hochautomatisierte Laseranlage<br />
für die Blechbearbeitung entwickelt. Zwei Mitarbeiter bereiten sie für ihren vollautomatischen Einsatz vor.<br />
Trumpf stellt neues Laserblanking-System vor<br />
Bleche in Großserie schneiden<br />
Trumpf hat eine neue Anlage zum Schneiden von Blech vorgestellt, die dank Laserblanking-Verfahren<br />
bis zu 25 t aufgerolltes Blech ohne manuelles Zutun vollständig verarbeiten<br />
kann. Das neue Laser-Blanking-System ist für Hersteller größerer Serien interessant,<br />
wie beispielsweise Automobilzulieferer und -hersteller, Schaltschrankhersteller, Aufzugproduzenten<br />
oder Hersteller von Lüftungs- und Klimaanlagen.<br />
„Eigentlich nutzen Hersteller von Großserien oft Pressen zur Blechbearbeitung. Für jede<br />
kleine Anpassung ihrer Komponenten brauchen sie dann aber ein angepasstes oder gar<br />
neues Werkzeug, was viel Zeit in Anspruch nimmt und Geld kostet. Weil die Stückzahlen<br />
einzelner Serien in vielen Bereichen der Industrie deutlich zurückgehen, ist eine solche Umstellung<br />
kosten- und zeitintensiv. Mit dem Laser funktionieren solche Umstellungen ohne<br />
neues Werkzeug und damit deutlich flexibler, einfacher, schneller und preisgünstiger“, sagt<br />
Oliver Müllerschön, für die Anlage zuständiger Projektverantwortlicher bei Trumpf. Trumpf<br />
hat die neue Anlage in Kooperation mit dem Technologiekonzern Siemens und dem Maschinenbauunternehmen<br />
Arku entwickelt.<br />
www.trumpf.com<br />
Mit mehreren Neuheiten erweitert<br />
Demag die Einsatz- und Variationsmöglichkeiten<br />
des Kranbaukastens KBK. Im<br />
Vordergrund stehen dabei Bauteile mit<br />
höherer Tragfähigkeit, eine verbesserte<br />
Raumausnutzung sowie verringerte Installationsaufwände.<br />
Das modulare<br />
Leichtkransystem Demag KBK ist ein<br />
Baukasten, um maßgeschneiderte Lösungen<br />
für das Heben, Bewegen und Handhaben<br />
von Komponenten zu realisieren.<br />
Der Planer kann das System an Arbeitsabläufe,<br />
das Transportgut und an nahezu<br />
alle denkbaren baulichen Gegebenheiten<br />
anpassen.<br />
Zu den aktuellen Neuheiten im Programm<br />
gehören eine neue, stärkere Aufhängung<br />
und verbesserte Fahrwerke. Zuvor hatte<br />
Demag bereits die Möglichkeiten seines<br />
Online-Konfigurators erweitert. Mit einer<br />
weiteren Neuerung unterstreicht das Unternehmen<br />
das modulare Grundprinzip<br />
von Demag KBK. Dank einer an jeder<br />
Stelle einsetzbaren Fahrwegbegrenzung<br />
können Anlagenbetreiber jederzeit und<br />
mit wenigen Handgriffen eine Limitierung<br />
in den Fahrachsen installieren. Damit lassen<br />
sich die Wege von Kranen und Katzen<br />
im Bedarfsfall – auch temporär – einschränken<br />
und die Sicherheit im Kranbetrieb<br />
den Erfordernissen entsprechend<br />
erhöhen.<br />
www.demagcranes.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
35
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
Termine<br />
SMA GmbH<br />
Dreh- und Spantage 2021<br />
Die Dreh- und Spantage Südwest<br />
(DST) findet vom 20. bis 22. Oktober 2021<br />
statt. Rund 160 Aussteller bieten auf der<br />
Fachmesse DST Südwest im Branchencluster<br />
Feinmechanik ein breites Angebotsspektrum<br />
– von Präzisionswerkzeugen, Werkzeugmaschinen,<br />
peripheren Anlagen und<br />
Einrichtungen, Software- und Steuerungssystemen<br />
bis hin zu Qualitätssicherung, Industrie<br />
4.0, Energie- und Ressourceneffizienz,<br />
Zubehör, Dienstleistungen und<br />
ganzen Prozessketten.<br />
Informationen unter www.dstsuedwest.de<br />
MBI Stahl Tag 2021 in Präsenz und online<br />
Quo vadis, Stahlmärkte?<br />
Bundesvereinigung Logistik (BVL)<br />
Deutscher Logistik-Kongress<br />
Der Deutsche Logistik-Kongress findet<br />
vom 20.-22. Oktober als hybrides Event<br />
statt – mit einem Präsenzteil in Berlin sowie<br />
Online. Netzwerken wird der BVL zufolge<br />
dabei auf Basis eines durchdachten Sicherheits-<br />
und Hygienekonzeptes möglich sein.<br />
Die Inhalte des Kongresses stehen unter<br />
dem Motto „Chancen nutzen - Adapt to<br />
lead“. Supply Chain-Management und Logistik<br />
befinden sich nicht erst seit der Corona-<br />
Pandemie im Aufbruch und in permanenter<br />
Veränderung. Welche Technologien werden<br />
die Wertschöpfungsketten beeinflussen?<br />
Wie erreichen wir echte Klimaneutralität?<br />
Wie schützen wir uns gegen Cyber-Kriminalität?<br />
Hochkarätige Sprecherinnen und Sprecher<br />
vermitteln ihre Expertise und liefern<br />
spannende Impulse.<br />
Programm und Anmeldung unter<br />
www.bvl.de/dlk<br />
EMO Milano 2021<br />
Wieder live – die Welt<br />
der Metallverarbeitung<br />
In Mailand findet vom 4. bis 9. Oktober<br />
die EMO statt, eine der führenden Messen<br />
für Werkzeugmaschinen. Veranstalter<br />
der EMO Milano 2021 wird von CECIMO,<br />
dem Europäischen Verband der Werkzeugmaschinenindustrie,<br />
veranstaltet. Die EMO<br />
ist eine Wanderausstellung, die abwechselnd<br />
in Italien und in Deutschland stattfindet<br />
und sich an die Werkzeugmaschinen-,<br />
Roboter- und Automatisierungsindustrie<br />
richtet.<br />
Wie wird es in den kommenden Monaten auf den Stahlmärkten weitergehen? So<br />
lautete die große Frage beim 16. MBI Stahl Tag in Frankfurt am Main. Namhafte Referenten<br />
und über 100 interessierte Teilnehmer, die meisten vor Ort, der andere Teil live zugeschaltet,<br />
versuchten hierauf geeignete Antworten zu finden. Thematisch ging es darum,<br />
ob die in den letzten Monaten beobachtete Materialverknappung bei einigen Produkten<br />
und die einhergehende massive Verteuerung anhalten oder ob man sich in den nächsten<br />
Monaten wieder normaleren Zeiten annähern wird. Dies wurde aus Sicht von Marktanalysten<br />
und Stahleinkäufern erörtert. Das zweite große Thema war die Zukunft der Stahlherstellung<br />
auf dem Weg zum Grünen Stahl. Hier kamen Vertreter europäischer und weltweit<br />
agierender Stahlproduzenten zu Wort. Ferner wurden Themen wie die Digitalisierung<br />
im Zeugniswesen, Optimierungsmöglichkeiten bei der Materialanarbeitung sowie rechtliche<br />
Themen diskutiert. Jörg Feger vom Bundesverband Deutscher Stahlhandel moderierte,<br />
mittlerweile zum zehnten Male, die zweitägige Veranstaltung.<br />
Weitere Infos zur Veranstaltung unter<br />
www.mbi-infosource.de/veranstaltungen/stahl-tag-2021<br />
Vom 4. bis 9. Oktober in Präsenz:<br />
die EMO Milano 2021<br />
Bild: EMO Milano<br />
Auf einer Gesamtausstellungsfläche von<br />
110.000 m² wird die Produktion der Industrie<br />
gezeigt, die das Produktangebot von<br />
über 700 ausstellenden Unternehmen zum<br />
Ausdruck bringt, von denen 60 % ausländische<br />
Unternehmen sind.<br />
Die Veranstaltung wird in sechs Messehallen<br />
stattfinden und sechs Tage dauern. Die<br />
Besucher, die sich bereits für die Messe angemeldet<br />
haben, kommen aus rund 50 Ländern,<br />
darunter Österreich, Korea, Finnland,<br />
Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien,<br />
Polen, die Tschechische Republik,<br />
Russland, Spanien, Schweden, die Vereinigten<br />
Staaten und die Türkei.<br />
Informationen unter<br />
https://emo-milano.com<br />
ISER, EHV und Focus Rostfrei<br />
Düsseldorfer Edelstahltage<br />
2021<br />
Am 27. Oktober 2021 trifft sich die<br />
deutsche und europäische Edelstahl-Branche<br />
zum Düsseldorfer Edelstahltag erstmals<br />
nach Ausbruch der Pandemie zum Gedanken-<br />
und Informationsaustausch. Marktteilnehmer<br />
und –beobachter haben die<br />
Möglichkeit, sich über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
mit Blick auf Erlebtes, Anderes,<br />
Neues und Zuerwartendes auszutauschen<br />
– unter absoluter Einhaltung bis dato<br />
geltender COVID-19-Schutzbestimmungen,<br />
wie die Veranstalter mitteilen.<br />
Die Düsseldorfer Edelstahltage richten sich<br />
gleichermaßen an Produzenten, Händler<br />
sowie Ver- und Bearbeiter. Turnusgemäß<br />
hätten die letzten Düsseldorfer Edelstahltage,<br />
gemeinsam veranstaltet von Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei (ISER), Edelstahlhandelsvereinigung<br />
(EHV) und<br />
FocusRostfrei, im vergangenen Frühjahr<br />
stattfinden sollen.<br />
Programm und Anmeldung unter<br />
www.edelstahltage.com<br />
Bild: Focus Rostfrei<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Messekalender<br />
Immer aktuell<br />
auch auf<br />
www.stahlreport.com<br />
Datum Messe Ort Info<br />
05.-07.10.2021 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de<br />
05.-07.10.2021 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it<br />
05.-08.10.2021 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
12.-14.10.2021 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />
18.-19.10.2021 BDS-Seminar: Auszubildende im Focus Mannheim www.stahlhandel.com<br />
20.-22.10.2021 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de<br />
Schwenningen<br />
26.-29.10.2021 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />
08.-10.11.2021 56. Symposium Einkauf und Logistik online www.bme.de<br />
09.-10.11.2021 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />
16.-19.11.2021 formnext, Internationale Fachmesse für Additive Fertigung Frankfurt/Main www.formnext.de<br />
29.11.-01.12.2021 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />
30.11.-02.12.2021 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world.net<br />
06.-07.12.2021 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
07.-08.12.2021 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
18.-21.01.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />
26.01.22 BDS-Seminar: Prüfbescheinigungen und Produkthaftung Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
25.-28.01.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />
15.-17.02.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />
06.-09.03.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />
08.-10.03.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />
08.-11.03.2022 METAV, 22. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />
04.-08.04.2022 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />
25.-29.04.2022 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />
26.-27.04.2022 BDS-Seminar: Blankstahl Ludwigsburg www.stahlhandel.com<br />
26.-29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />
26.-29.04.2022 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />
03.-06.05.2022 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
09.-13.05.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />
Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />
www.wire.de<br />
10.-12.05.2022 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />
17.-20.05.2022 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />
25.-28.05.2022 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />
21.-23.06.2022 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />
21.-23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />
13.-17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />
14.-17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege Nürnberg www.galabau-messe.com<br />
von Urban-, Grün- und Freiräumen<br />
27.-29.09.2022 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />
04.-07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
11.-13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />
25.-28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />
09.-14.01.2023 BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme München www.bau-muenchen.com<br />
07.-10.03.2023 Intec, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen,<br />
Fertigungs- und Automatisierungstechnik Leipzig www.messe-intec.de<br />
07.-10.03.2023 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Leipzig www.zuliefermesse.de<br />
21.-23.03.2023 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />
02.-06.05.2023 METPACK, Weltleitmesse für Metallverpackungen Essen www.metpack.de<br />
04.-10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />
09.-12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
12.-16.06.2023 GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de; www.metec.de<br />
13.-16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />
moulding-expo1<br />
1.-15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />
29.-30.09.2022 40. Deutscher Stahlbautag Berlin www.bauforumstahl.de<br />
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
37
Messen<br />
und Märkte<br />
Blechexpo<br />
Bilder: Schall Messen<br />
Hoher Buchungsstand seit Monaten: die Blechexpo/Schweisstec vom 26. bis 29. Oktober 2021 wird als Präsenzveranstaltung durchgeführt.<br />
Blechexpo/Schweisstec<br />
Branchenplayer zeigen Präsenz<br />
Im traditionellen Doppelpack öffnet die 15. Blechexpo – Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung – zusammen<br />
mit der 8. Schweisstec – Internationale Fachmesse für Fügetechnologie – vom 26. bis 29. Oktober 2021 in Stuttgart ihre<br />
Hallen. Auf dem Programm stehen Spitzentechnologien der Blech- und Metallverarbeitung samt Fügetechnologie.<br />
Aussteller und Fachbesucher diskutieren live und persönlich Lösungen für komplette Prozessketten in der Blech-,<br />
Profile- und Rohrteile-Fertigung.<br />
Weitere Infos<br />
www.blechexpomesse.de<br />
www.schweisstecmesse.de<br />
www.messestuttgart.de/<br />
besucher/aktuelles/<br />
hygienekonzeptsafe-expo<br />
Um am Puls der Zeit zu blei -<br />
ben und sich über die aktuellen<br />
Prozesstechnologien der Blechbear -<br />
beitung und Fügetechnik zu informieren,<br />
trifft sich das spezialisierte<br />
Fachpublikum im Oktober auf einer<br />
der wichtigsten Fachmessen der<br />
Branche, der Blechexpo/ Schweisstec<br />
2021. Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />
und Prozesseffizienz treiben<br />
die Entwicklung der blechbearbeitenden<br />
Branche voran. Zu den Themen<br />
gehören Detail- und Systemlösungen<br />
für die Blech-, Profile- und<br />
Rohrteile-Fertigung, deren thermische<br />
und mechanische Be- und Verarbeitung,<br />
Trenntechnologien, Bearbeitungsmaschinen,<br />
Anlagen zum<br />
Stanzen, Biegen, Abkanten und Umformen<br />
sowie Anlagenperipherie<br />
mit Steuerungen und Software und<br />
schließlich Lösungen für Handling<br />
und Qualitätssicherung.<br />
Vernetzung<br />
bestimmt die Zukunft<br />
Das Thema Vernetzung steht auch<br />
bei den Unternehmen der Branche<br />
ganz oben auf der Agenda – sowohl<br />
prozesstechnisch als auch digital.<br />
Die Vernetzung sei dabei keinesfalls<br />
nur ein aktuelles Schlagwort, sondern<br />
bestimme das Business der Zukunft,<br />
so die P. E. Schall GmbH &<br />
Co. KG, Veranstalterin der Doppelmesse.<br />
Aussteller und Fachbesucher<br />
„Aussteller und Fachbesucher freuen sich auf das Veranstaltungshighlight<br />
im Herbst und auf den persönlichen<br />
Austausch auf einer Präsenzmesse.“<br />
Georg Knauer, Projektmanager Blechexpo/Schweisstec<br />
profitieren dabei von den Synergieeffekten<br />
des Fachmesse-Duos und<br />
von dem strikt praxisorientierten<br />
Messekonzept. Messevorführungen<br />
vollautomatisierter Blechbearbeitungsmaschinen<br />
– Robotik und Portallösungen<br />
inklusive – sowie von<br />
Anlagenperipherie mit Steuerungen<br />
und Software bieten Fachbesuchern<br />
eine große Hilfe bei Entscheidungen<br />
für weitere Investitionsvorhaben.<br />
Hygienekonzept steht<br />
Der Messeveranstalter Schall schaffe<br />
alle Voraussetzungen dafür, dass<br />
Aussteller und Fachbesucher ideale<br />
Voraussetzungen für einen optimalen<br />
Austausch auf der Blechexpo/<br />
Schweisstec vorfinden. Man lehne<br />
sich in vollem Umfang an das Hygienekonzept<br />
der Messe Stuttgart<br />
an, das komplett behördlich abgestimmt<br />
und auf der Basis der allgemeingültigen<br />
Corona-Verordnung<br />
des Landes Baden-Württemberg ausgeführt<br />
ist. 2<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
1. Blechexpo Stahl Convent<br />
Expertenvorträge zu Stahl &<br />
Klimaschutz<br />
Am 3. Messetag der Blechexpo 2021,<br />
dem 28. Oktober 2021, lädt die P.E. Schall<br />
GmbH & Co. KG zum 1. Blechexpo Stahl<br />
Convent. Das kostenlose Event steht unter<br />
dem Motto „Wege der Stahlproduktion“ und<br />
wird von der Agentur Stahl-Kommunikation<br />
organisiert. Namhafte Referenten aus der<br />
Stahlindustrie diskutieren über aktuelle<br />
Trends und Strategien der Branche zum Klimaschutz.<br />
Angesichts des Klimawandels erforscht und<br />
beschreitet die Stahlproduktion weltweit<br />
neue, energie- und klimaschonende Wege<br />
für die Stahlerzeugung. Damit einher gehen<br />
aber auch steigende Kosten für die Stahlproduktion<br />
und die nachgelagerte Prozesskette.<br />
Darüber sprechen auf dem 1. Stahl Convent<br />
der Blechexpo Dr. Holger Braun, Leiter CO 2 -<br />
Strategie bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt<br />
(„Steel4Future – auf dem Weg zum grünen<br />
Stahl“), Dr. -Ing. Peter Juchmann, Betriebsdirektor<br />
bei der Salzgitter Flachstahl GmbH<br />
Blechexpo – Expertentreff<br />
(„SALCOS – Salzgitter Low CO 2 Steelmaking“)<br />
sowie Daniela Entzian, Geschäftsführerin<br />
der Bundesvereinigung Deutscher<br />
Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />
e. V. („Klimaschutz wird aus Schrott gemacht“).<br />
Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden gebeten,<br />
sich verbindlich bis zum 21. Oktober<br />
2021 unter hgd@stahl-kommunikation.de<br />
anzumelden.<br />
Wo: Auf der Standfläche des Blechexpo-<br />
Forums in der Messe Stuttgart.<br />
Wann: 28.10.2021, 15:00 h.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos.<br />
Weitere Informationen unter<br />
bit.ly/stahlconvent<br />
Bild: Schall<br />
Die neueste Generation der Boschert-Fiber Laser verfügen jetzt über<br />
eine neue Steuerung, welche die internen Arbeits- und Reaktionszeiten<br />
auf den Nanosekundenbereich reduziert und für schnellere Schaltzeiten<br />
und eine noch höhere Dynamik sorgt.<br />
Bild: BOSCHERT GmbH & Co. KG<br />
Boschert auf der Blechexpo<br />
Fiber Laser mit noch höherer Dynamik<br />
Auf der Blechexpo vom 26. bis 29. Oktober in Stuttgart präsentiert<br />
die Boschert GmbH & Co. KG an Stand 1706 in Halle 1 ihre<br />
komplett überarbeite CNC-Stanze Compact EVO und ihre neueste<br />
Fiber-Laser-Generation. Diese verfügen jetzt über eine neue Steuerung,<br />
welche die internen Arbeits- und Reaktionszeiten auf den Nanosekundenbereich<br />
reduziert und für schnellere Schaltzeiten sorge,<br />
so das Unternehmen.<br />
Die Blechbearbeitungsspezialisten konnten so die Dynamik der Laseranlage<br />
wesentlich verbessern. Abhängig von der Verfahrgeschwindigkeit<br />
erreicht die Laseranlage eine Genauigkeit von 0,05<br />
mm und Schnittgeschwindigkeiten von bis zu 15 m/min. Die Anlagen<br />
können Bleche mit Dicken von bis zu 10 mm bearbeiten. Sie<br />
verfügen zudem über zahlreiche weitere Features: Dank des automatischen<br />
Nachfassens kann die Maschine auch Bleche mit einer<br />
Länge von bis zu 10.000 mm prozesssicher, schnell und leise<br />
schneiden. Auch kleinere Werkstücke lassen sich manuell auf den<br />
gut zugänglichen Maschinentisch auflegen.<br />
Ebenfalls in Stuttgart zu sehen ist Boscherts CNC-Stanze Compact<br />
EVO. Die Anlage wurde optisch verbessert und hat zudem praktische<br />
Verbesserungen zu bieten: Für noch mehr Optionen bei der<br />
Blechbearbeitung ist die Rollier- und Prägehydraulik nun standardmäßig<br />
an Bord, und ein Kantenschutz verhindert langfristig Schäden<br />
am Bürstentisch.<br />
Blechexpo Halle 1, Stand 1706<br />
www.boschert.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
39
Messen<br />
und Märkte<br />
Blechexpo<br />
Bild: imess<br />
imess Mess- und Prüfanlagen auf der EuroBlech 2021: durchdachte Lösungen für Prüfaufgaben im täglichen Blech-Produktionsbetrieb.<br />
imess auf der Blechexpo<br />
Optische Prüfsysteme für die Blechindustrie<br />
Hochgenaue optische Prüfsysteme in Kombination mit intelligenter Software zur Qualitätssicherung in der Blechindustrie<br />
sind die Kernkompetenz der imess GmbH aus Witten. Seit über 20 Jahren entwickelt das Team aus Ingenieuren und<br />
Softwareentwicklern Lösungen zur Qualitätskontrolle unterschiedlichster Materialien. Auf der Blechexpo in Stuttgart<br />
erwartet die Besucher vom 26. bis 29. Oktober 2021 die Präsentation der imess-Produktpalette, zugeschnitten auf die<br />
Anforderungen der metall- und aluminiumverarbeitenden Industrie.<br />
[ Kontakt]<br />
imess Optische<br />
Mess- und<br />
Prüfanlagen GmbH<br />
58453 Witten<br />
+49 2302 96888-0<br />
www.imess.com<br />
Blechexpo<br />
Halle 10,<br />
Stand 10625<br />
Die Exponate des Wittener<br />
Unternehmens bieten Lösungen für<br />
die hohen Anforderungen der Prüfaufgaben<br />
im täglichen Produktionsbetrieb:<br />
z Bestimmung des Coilsets: imess<br />
S30<br />
z Taktile Schnittgratmessung:<br />
imess S28<br />
z Portable und stationäre Säbelmessung:<br />
imess SMP<br />
z Spaltbandbreitenmessung: imess<br />
SW<br />
z Inspektion von Rundmesserkanten:<br />
imess S25<br />
Rollkrümmung erkennen<br />
Besucher lernen am Stand 10625<br />
die Neuentwicklung zur Bestimmung<br />
des Coil Sets (S30) kennen:<br />
Das auch als Rollkrümmung bekannte<br />
Phänomen tritt nach dem<br />
Ausrollen des aufgewickelten Materials<br />
als Durchbiegung auf. Der<br />
imess-Einzelprüfplatz bietet eine<br />
schnelle und bedienerunabhängige<br />
Messung von Probenstücken,<br />
indem der Blechstreifen einseitig<br />
eingespannt wird. Ein Lasersensor<br />
kann so den Abstand zwischen<br />
Blech und eingelernter Soll-Lage<br />
bestimmen. Das Ergebnis wird auf<br />
dem Bildschirm angezeigt und zur<br />
Dokumentation abgespeichert.<br />
Das taktile Messsystem imess<br />
S28 überprüft den Schnittgrat von<br />
Schneidproben. Die Tastkugel des<br />
Tischgeräts fährt über die Blech-<br />
kante und erfasst auch μm-kleine<br />
Erhebungen. Die Daten des Tasters<br />
werden in der Software verarbeitet<br />
und die maximale Grathöhe bestimmt.<br />
Die grafische Abbildung<br />
des Höhenverlaufs ermöglicht eine<br />
exakte Analyse der Materialqualität.<br />
Die Seitengeradheit von Blechkanten<br />
kann mit den Varianten der<br />
Säbelmessplatten SMP kontrolliert<br />
werden. Mit der Säbelmessung<br />
wird die Abweichung der Kanten<br />
erfasst, die aufgrund von zu hohen<br />
Bandspannungen beim Schneiden<br />
auftreten können. Das Gehäusedisplay<br />
zeigt den Messwert sofort<br />
an. Die optische Qualitätskontrolle<br />
bietet zum einen den Vorteil der<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
edienerunabhängigen Ergebnisse<br />
und zum anderen erfolgt sie deutlich<br />
schneller als die manuelle Inspektion<br />
mit der Schieblehre. Um<br />
die Blechwölbung auch flexibel an<br />
der Linie überprüfen zu können<br />
wurde die portable SMP-P entwickelt.<br />
Streifenbreite präzise messen<br />
Stahl- und Aluminium-Service-Center<br />
weltweit nutzen außerdem die<br />
Systeme der Reihe SW zur Streifenbreitenmessung<br />
in Längsteilanlagen.<br />
Mit einer Genauigkeit von<br />
± 0,01 mm werden Produkttoleranzen<br />
von bis zu ± 0,1 mm gemessen.<br />
Am Stand erhalten Besucher an<br />
einem Messedemonstrator Einblicke<br />
in das Prüfkonzept, mit dem<br />
Messbreiten bis 2.400 mm überprüft<br />
werden können.<br />
Die Schnittstelle zur kundenseitigen<br />
Steuerung erlaubt es bei<br />
Überschreitung der erlaubten Fertigungstoleranz<br />
entsprechend zu<br />
reagieren. Darüber hinaus werden<br />
die Produktdaten an das Prüfsystem<br />
übertragen, sodass die Messung<br />
vollautomatisch erfolgt.<br />
Im täglichen Betrieb sind Rundmesser<br />
hohen Belastungen ausgesetzt.<br />
Ausbrüche in der Kante und<br />
der Messerverschleiß führen zum<br />
Verschnitt des Blechs beim Längsteilen<br />
des Bandes. Mit imess S25<br />
wird die Messerkante kontinuierlich<br />
von einem Laser überwacht<br />
und sowohl Ausbruchstiefe als<br />
auch Verschleißfläche gemessen.<br />
In der Bildverarbeitungssoftware<br />
werden die Rohdaten ausgewertet,<br />
sodass sowohl die Tiefe von Kantenausbrüchen<br />
als auch die Verschleißfläche<br />
der Messerkante<br />
exakt bestimmt werden. Die datengestützte<br />
Analyse reduziert zum<br />
einen das Unfallrisiko und macht<br />
zum anderen den Messeraustausch<br />
prognostizierbar. Zur 100 % Kontrolle<br />
der Messer eignet sich das<br />
System S25-R.<br />
Die Messwerte aller Prüfanlagen<br />
werden in der jeweiligen Software<br />
ausgewertet und nutzerfreundlich<br />
dargestellt. Tritt eine<br />
Toleranzverletzung auf, wird dies<br />
dem Bediener umgehend auf dem<br />
Messbildschirm signalisiert. 2<br />
ArcelorMittal auf der Blechexpo<br />
Nachhaltige Produkte hoch im Kurs<br />
Auf der Blechexpo stellt ArcelorMittal neben<br />
einer vielseitigen grünen Produktpalette und verschiedenen<br />
Zertifizierungsmaßnahmen auch die<br />
Kernbestandteile seiner Transformationsstrategie<br />
vor. „Stahl spielt aufgrund seiner hohen Lebensdauer<br />
und der schier unendlichen Recyclingfähigkeit<br />
eine tragende Rolle für die Nachhaltigkeit<br />
der Industrie“, erklärt Jochen Grünewald, Commercial<br />
Head Flat Products Germany/Austria/<br />
Switzerland bei ArcelorMittal Europe. „Durch unsere<br />
Dachmarke XCarbTM, unsere deutschlandweite<br />
Transformationsstrategie Steel4Future und<br />
die Einführung nachhaltiger Zertifizierungen wie<br />
ResponsibleSteelTM können wir unseren Kunden<br />
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<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
41
Messen<br />
und Märkte<br />
DeburringEXPO<br />
Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen im Fokus: Die DeburringEXPO vom 12. bis 14. Oktober 2021 auf dem Messegelände Karlsruhe informiert<br />
über neueste Technologien und Trends.<br />
Bilder: fairXperts, Doris Schulz<br />
DeburringEXPO – 4. Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen<br />
Entgraten sichert Produktqualität<br />
Die DeburringEXPO wird vom 12. bis 14. Oktober 2021 als Präsenzveranstaltung auf dem<br />
Messegelände Karlsruhe durchgeführt. Anwender aus den verschiedenen Branchen mit<br />
unterschiedlichsten Aufgabenstellungen in den Fertigungsschritten Entgraten und Herstellung von<br />
Präzisionsoberflächen können sich nun endlich wieder im direkten Gespräch mit Anbietern<br />
austauschen und deren neue sowie weiterentwickelte Lösungen live kennenlernen.<br />
Weitere<br />
Informationen,<br />
das Ausstellungs -<br />
programm und die<br />
vorläufige Aussteller -<br />
liste unter<br />
www.deburringexpo.de<br />
Die Anforderungen an die Qualität<br />
der Prozesse und Produkte sind<br />
hoch. So unterschiedlich diese in den<br />
verschiedenen Branchen aber sein<br />
mögen, gratfreie, optimal bearbeitete<br />
Oberflächen sind ein wichtiger Qualitätsbaustein.<br />
„Es geht dabei einerseits<br />
darum, beim Entgraten und dem<br />
Oberflächenfinish höhere Anforderungen<br />
an Qualität, Präzision und<br />
Energieeffizienz zu erfüllen. Andererseits<br />
sollen Kosten reduziert werden“,<br />
beschreibt Hartmut Herdin,<br />
Geschäftsführer der fairXperts GmbH<br />
& Co. KG und Veranstalter der DeburringEXPO,<br />
einige der Handlungsfelder<br />
für Unternehmen.<br />
Die DeburringEXPO ermöglicht<br />
den Marktteilnehmern einen gezielten<br />
und effizienten Technologie- und<br />
Leistungsvergleich. Unter anderem<br />
zeige sich dies daran, dass auf der<br />
DeburringEXPO nahezu alle Marktund<br />
Technologieführer vertreten<br />
seien, so der Veranstalter.<br />
Branchenübergreifende<br />
Lösungen zu sehen<br />
Zu dem breit gefächerten Angebot<br />
der Aussteller, das auf der Messe<br />
präsentiert wird, gehören auch Lösungen<br />
für die Automobil- und Zulieferindustrie.<br />
Die deutlich gestiegene<br />
Nachfrage nach Elektro- und<br />
Hybridfahrzeugen führt zu einem<br />
Ausbau der Kapazitäten für die Bauteilfertigung.<br />
Gratfreiheit und eine<br />
hochpräzise Oberflächenbearbei-<br />
tung werden dabei bei zahlreichen<br />
Werkstücken, unter anderem Gehäuse<br />
und Rotorwellen, gefordert.<br />
Strikte Sauberkeitsvorgaben bei<br />
Präzisionsteilen, beispielsweise für<br />
die Messtechnik, setzen ebenfalls<br />
eine zuverlässige Entgratung voraus.<br />
Eine Reihe von Themenparks<br />
der DeburringEXPO widmet sich<br />
verschiedenen Aufgabenstellung,<br />
etwa dem „Reinigen nach dem Entgraten“<br />
oder dem „Automatisierten<br />
Entgraten mit Industrierobotern“.<br />
Ein dreitägiges Fachforum informiert<br />
zudem über Grundlagen,<br />
Wege zur Prozess- und Kostenoptimierung,<br />
Best-Practice-Anwendungen<br />
und Trends. 2<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Bild: Supfina<br />
APEX Automatisierungs- & Präzisionstechnik GmbH<br />
Präzisionsentgraten im Sub-Mikrometer-Bereich<br />
APEX ist spezialisiert auf die Herstellung<br />
von roboterbasierten Entgratanlagen<br />
für die Bearbeitung von Präzisionsteilen im<br />
Sub-Mikrometer-Bereich. Die dafür entwickelten<br />
innovativen, patentierten Werkzeuge<br />
erfüllen die besonderen Ansprüche<br />
an Entgrattechnologien für Präzisionsteile<br />
– garantierte Reproduzierbarkeit ohne Beschädigung<br />
der Präzisionsflächen.<br />
Die Anlagen des Unternehmens sind in verschiedenen<br />
Ausführungen verfügbar: Die<br />
Produktline Deburrix-JD (Just Deburr) ist die<br />
Entgratroboteranlage, um einfach automatisiert<br />
zu entgraten. Die Linie Deburrix-HF ist<br />
abgestimmt auf kleinere Losgrößen und<br />
hohe Flexibilität bei Produktvarianten. Die<br />
Variante Deburrix-HP ist ausgelegt für größere<br />
Losgrößen mit sehr hohen Präzisionsanforderungen<br />
und mit integriertem optischem<br />
Messsystem verfügbar.<br />
ArtiMinds Robotics GmbH<br />
Robotergestützt Schleifen und Entgraten<br />
APEX-Roboterzellen ermöglichen das automatisierte<br />
Entgraten von Präzisionsteilen bis in den<br />
Submikrometer-Bereich.<br />
Kontakt & Messestandort<br />
APEX Automatisierungs- &<br />
Präzisionstechnik GmbH<br />
27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
www.ap-ex.de<br />
DeburringEXPO Halle 1, Stand 206<br />
Das Entfernen von Graten ist ein gängiger Schritt in der Bauteil-Nachbearbeitung,<br />
durch komplexe Geometrien gestaltet sich die Roboterbahnplanung dabei jedoch schwierig.<br />
Die Software ArtiMinds Robot Programming Suite (RPS) unterstützt hier mit dem<br />
CAD2Path-Feature, mit dem CAD-Modelle in die Software importiert und Roboterbahnen<br />
entlang der Kontur exakter und schneller automatisiert generiert werden.<br />
Kontakt & Messestandort<br />
ArtiMinds Robotics GmbH, 76131 Karlsruhe, www.artiminds.com<br />
DeburringEXPO Halle 1, Stand 722<br />
Die Supfina R-Cell von Supfina unterstützt<br />
Kunden dabei, die Produktion hochkomplexer<br />
Bauteile innovativ und zukunftsorientiert<br />
zu gestalten.<br />
Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG<br />
Smarte Finishbearbeitung komplexer Werkstücke<br />
Supfina präsentiert neben seinen Anbaugeräten<br />
zur Finishbearbeitung von<br />
Werkstücken auch Lösungen zur intelligenten,<br />
robotergestützten Bearbeitung komplexer<br />
Bauteile. Dies betrifft Werkstücke aus<br />
klassischen Herstellungsprozessen sowie<br />
Komponenten aus additiven Fertigungsprozessen.<br />
Kontakt & Messestandort<br />
Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG,<br />
77709 Wolfach, www.supfina.com<br />
DeburringEXPO Halle 1, Stand 401<br />
Bild: APEX<br />
Das neue Entgratwerkzeug DL2 von Heule bearbeitet<br />
Bohrungen bis 1,0 mm Durchmesser.<br />
Heule Werkzeuge AG<br />
Neues Entgratwerkzeug für<br />
kleinste Durchmesser<br />
Prozesssicheres Entgraten bis<br />
Durchmesser 1,0 mm: Das neu entwickelte<br />
Werkzeugkonzept DL2 von Heule<br />
bietet eine Lösung für diese kleinen Dimensionen.<br />
Die Herausforderungen beim<br />
Entgraten von Bohrungen mit Durchmessern<br />
von 1.0 mm bis 2.1 mm liegen beim<br />
Wegführen des Spans, dem sicheren<br />
Handling sowie der notwendigen Robustheit<br />
für eine hohe Standzeit.<br />
Kontakt & Messestandort<br />
HEULE Werkzeuge AG, 9436 Balgach,<br />
Schweiz, www.heule.com<br />
DeburringEXPO Halle 1, Stand 702<br />
AVAtec GmbH<br />
Schleifanlage auf Knopfdruck<br />
entleeren<br />
Beim Schleifen mit Tellerfliehkraftmaschinen<br />
werden Werkstücke und<br />
Schleifmittel lose in einen oben offenen<br />
Arbeitsbehälter gegeben und durch den<br />
als Teller ausgebildeten Boden in Strömung<br />
versetzt. Nach dem Schleifprozess<br />
erfolgt die Entleerung des Arbeitsbehälters<br />
bei den 6 bis 30 l-Anlagen bisher manuell<br />
über einen Handhebel. Dies ist auch<br />
weiterhin der Standard. Avatec bietet für<br />
die 18 l und 30 l Tellerfliehkraftanlagen<br />
zusätzlich nun die Möglichkeit einer automatischen<br />
Kippung per Knopfdruck, wodurch<br />
das Handling bei der Entleerung<br />
der Arbeitsbehälter deutlich einfacher<br />
werde.<br />
Kontakt & Messestandort<br />
AVAtec GmbH, 71063 Sindelfingen,<br />
ww.avatec.de<br />
DeburringEXPO Halle 1, Stand 404<br />
Bild: Heule<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
43
Wissenswertes<br />
Fachbeitrag Korrosion<br />
Lochfraß und Spaltkorrosion an einer<br />
verzinkten Treppenstufeneinfassung<br />
Flächenkorrosion an einer inhäusigen<br />
Sickerschachtabdeckung<br />
Farbbeschichteter LKW-Anhänger<br />
Fachbeitrag von Dr. Axel Willauschus<br />
Die Korrosionsbedingungen<br />
bestimmen die Werkstoffauswahl<br />
Korrosion kennen wir aus unseren Lägern, wenn C-Stahl-Produkte wie Bleche, Profilstähle oder Rohre länger dort liegen<br />
und bereits durch die Luftfeuchtigkeit – geringere Luftfeuchtigkeit in Inlandsregionen, größere Luftfeuchtigkeit an<br />
Flüssen, höchste Luftfeuchtigkeit an Meeren wie Nord- und Ostsee – oxidieren und sogenannten Flugrost bilden.<br />
[ Kontakt]<br />
Dr. Axel Willauschus<br />
Breddert 10A<br />
40723 Hilden<br />
+49 2103 80929<br />
www.drwillauschus.de<br />
Feuchtigkeit auf den Produkten<br />
in Form von mindestens Luftfeuchtigkeit<br />
oder in stärkeren Dimensionen<br />
wie Regen auf im Freien<br />
liegenden Produkten sind die Voraussetzung<br />
für Korrosion: Wasser ist das<br />
Transportmedium von Ionen, die die<br />
Oxidation des Metalls Stahl verursachen.<br />
Elektrochemisch handelt es<br />
sich um einen Prozess, bei dem der<br />
Stahl Elektronen abgibt und Sauerstoff<br />
aus der Luft Elektronen aufnimmt<br />
und beide zum Eisenoxid fusionieren.<br />
Fe + O 2 => Fe 3+ + O 2- => Fe 2 O 3<br />
In der Wüste bei absolut trockener<br />
Luft funktioniert dieser Prozess nicht,<br />
da die Umgebungsfeuchtigkeit fehlt.<br />
Rost an C-Stählen kennen wir in<br />
drei Formen: als flächigen Flugrost,<br />
als Lochfraß in Vertiefungen und als<br />
Spaltkorrosion in Spalten, in denen<br />
sich Wasser sammelt und beim Trocknungsprozess<br />
langsamer abtrocknet<br />
als auf einer glatten Fläche. Eisenoxid<br />
in Form von Flugrost sammelt sich<br />
gleichmäßig über die gesamte Fläche<br />
des Metalls an. Durch die Gleichmäßigkeit<br />
der Rostschicht ist diese quasi<br />
eine Bremse für weitere Oxidation,<br />
so dass flächiger Flugrost nur seltenst<br />
zum Durchrosten des gesamten Produkts<br />
führt. Anders ist das bei Lochfraß<br />
und Spaltkorrosion, die örtlich<br />
sehr aggressiv sind und durch das<br />
längere Verweilen der Feuchtigkeit<br />
in Löchern und Spalten einen permanenten<br />
Oxidationsprozess in Gang<br />
halten.<br />
Schutz von C-Stählen<br />
gegen Rost<br />
Sind widrige Umgebungsbedingungen<br />
wie Luftfeuchtigkeit und Regen<br />
die einzigen Faktoren, denen Stahl<br />
ausgesetzt wird, dann genügen<br />
C-Stähle den Anforderungen. Über<br />
95 % des Stahlverbrauchs in Konstruktionen<br />
von Brücken über Stahlskelette<br />
von Gebäuden bis zu Rohrleitungen<br />
in Betrieben sowie<br />
unterirdisch, in Maschinen bis zu<br />
Fahrzeugen erfolgt in C-Stählen. Stahl<br />
kann hier in vielfältiger Weise gegen<br />
Rostbildung geschützt werden. Bei<br />
jeder Form von Korrosionsschutz von<br />
C-Stählen sind die eigentlichen Faktoren<br />
der Limitierung des Korrosionsschutzes<br />
z mechanische Beschädigungen der<br />
Schutzschicht z.B. in Form von Kratzern<br />
beim Transport oder Handling<br />
z Verwitterung der Schutzschicht<br />
durch Umgebungsbedingungen<br />
oder<br />
z Zerstörung durch aggressive Substanzen,<br />
so dass der Stahl an diesen<br />
Stellen unmittelbar angegriffen werden<br />
kann.<br />
Korrosionsschutz beginnt bei den<br />
werksseitig aufgebrachten Korrosionsschutzölen<br />
für rohschwarze<br />
C-Stahlprodukte, die nach europäischen<br />
Normen insbesondere für<br />
Rohre, aber auch für Bleche und Profile<br />
meist üblich sind. Diese bieten<br />
einen temporären Rostschutz für<br />
den Transport und einen begrenzten<br />
Lagerungszeitraum in geschlossenen<br />
Hallen. Die ASTM-Normen kennen<br />
für C-Stahlrohre einen dickflüssigen<br />
Lack, der längerzeitig vor Korrosion<br />
schützt.<br />
Anstriche<br />
Zu mehr als drei Viertel erfolgt der<br />
endgültige Korrosionsschutz von<br />
C-Stählen durch Anstriche der Konstruktionen,<br />
Maschinen oder Fahrzeuge.<br />
Der Stahl wird zunächst von<br />
Verunreinigungen und Flugrost<br />
durch Strahlen gereinigt. Eine wichtige<br />
Nebenwirkung dieser Reinigung<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Bilder: Willauschus<br />
ist eine rauere Oberfläche, die notwendig<br />
ist, damit die Farbpartikel<br />
sich auf dem Stahl festsetzen können.<br />
Nahezu alle Stahlkonstruktionen<br />
von Brücken über Stahlskelette<br />
in Gebäuden bis hin zu Rohrleitungen<br />
in Anlagen sowie Maschinen<br />
und Fahrzeuge erhalten Anstriche<br />
in Form von maschinell oder manuell<br />
aufgebrachten Farbbeschichtungen.<br />
Die regelmäßige Kontrolle auf Beschädigungen<br />
und Nachbehandlungen/Ausbesserungen<br />
sind maßgeblich<br />
für einen guten Langzeitschutz.<br />
Feuerverzinkungen<br />
Die zweitwichtigste Korrosionsschutzform<br />
sind werksseitige oder nachträgliche<br />
Feuerverzinkungen der Produkte,<br />
wie Bleche, Rohre, Profile oder<br />
ganzer Schweißkonstruktionen in<br />
Feuerverzinkungsbädern. Auch dabei<br />
werden die Produkte/fertigen Konstruktionen<br />
zunächst gestrahlt und<br />
dann in ein ca 450 °C heißes flüssiges<br />
Zinkbad getaucht. Die Zinkschicht ist<br />
in der Regel zwischen 50 und 70 μ<br />
dick. Deutlich seltener sind galvanische<br />
Verzinkungen oder galvanische<br />
Verchromungen, die ein wesentliches<br />
Produkt in der Möbelindustrie in Form<br />
von Stahlrohrmöbeln sind. Die galvanische<br />
Verchromung oder Verzinkung<br />
ist wesentlich glatter als die Feuerverzinkung,<br />
aber nur 8 bis 15 μ dick<br />
und somit nur für Produkte sinnvoll,<br />
die innerhalb von Gebäuden genutzt<br />
werden.<br />
Bei Blechen sind oberflächenveredelte<br />
Bleche ein wesentliches<br />
Produkt mit vielfältigen Beschichtungsformen.<br />
Das beginnt mit verzinkten<br />
und verchromten Blechen,<br />
geht über folienbeschichtete Bleche<br />
bis zu aluminierten Stahlblechen.<br />
Im Bereich der unterirdisch verlegten<br />
Stahlleitungen zum Beispiel für<br />
Erdgas dominieren PE-beschichtete<br />
Stahlrohre.<br />
Rostfreie Edelstähle<br />
Einen Marktanteil von knapp 5 % in<br />
EU-Europa haben rostfreie Edelstahlprodukte.<br />
Sie werden zum einen aus<br />
Designgründen eingesetzt, wenn man<br />
von den Umgebungsbedingungen her<br />
eigentlich noch kein rostfreies Produkt<br />
benötigt. Anwendungsgebiete<br />
sind zum Beispiel Treppen- und Balkongeländer<br />
sowie Edelstahlfronten<br />
von Küchengeräten.<br />
Der überwiegende Teil des Einsatzes<br />
von rostfreien Edelstahlprodukten<br />
erfolgt aber aus korrosions -<br />
chemischen Gründen, wenn C-Stähle<br />
nicht mehr geeignet sind. Dies ist der<br />
Fall, wenn die Umgebungsbedingungen,<br />
zum Beispiel der Salzgehalt in<br />
der Luft an Nord- und Ostsee, den Einsatz<br />
von Edelstählen erfordert. Ein<br />
weiterer Schwerpunkt für den Einsatz<br />
von Rostfreiprodukten sind die Verwendung<br />
aggressiverer Substanzen<br />
in Form von Laugen und Säuren in<br />
der chemischen Industrie sowie die<br />
hygienischen Anforderungen in der<br />
Lebensmittelindustrie.<br />
Edelstahl rostfrei ist ein vielfältiges<br />
Werkstoffsortiment mit unterschiedlichen<br />
Einsatzgebieten und Eigenschaften.<br />
Sie alle eint, dass eine<br />
dünne Cr 2 O 3 -Schicht die Rost -<br />
resistenz bewirkt und den Edelstählen<br />
ihre silbrig glänzende Oberfläche<br />
verleiht. Natürlich sind Edelstähle<br />
nicht unter allen Bedingungen rostresistent.<br />
Allgemeine Flächenkorrosion,<br />
Lochfraß-, Spalt-, Spannungs-<br />
Balkongeländer aus Austenit 1.4541<br />
Kühlschrankfront aus 1.4016<br />
riss- und interkristalline Korrosion<br />
können unter widrigen Umständen<br />
ihre Rostresistenz beeinträchtigen.<br />
Die bekannteste Gruppe sind die<br />
Austenite, die etwa 75 % des Aufkommens<br />
an rostfreien Edelstählen ausmachen.<br />
Sie sind unmagnetisch und<br />
haben eine hervorragende Umformungsfähigkeit<br />
durch ihre hohen<br />
Dehnungswerte von meist über 45 %.<br />
Es gibt sie in zwei Untergruppen als<br />
reine CrNi-Austenite mit einem<br />
Chromgehalt von min 16 % und einem<br />
Nickelgehalt von mindestens 8 %<br />
(Werkstofffamilie 1.4301, 1.4307, q<br />
Feuerverzinktes Brückengeländer Oberflächenveredeltes Blech PE-beschichtetes Gasleitungsroh<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
45
Wissenswertes<br />
Fachbeitrag Korrosion<br />
Burj Khalifa Dubai – Werkstoff 1.4404 Chemieanlage – Austenite 1.4541 und 1.4571<br />
INFO<br />
Über den Autor<br />
Dr. Axel Willauschus hat über 43 Jahre Berufserfahrung<br />
in Stahlhandel und Stahlindustrie – davon 13<br />
Jahre bei Buhlmann Rohr (2006-2019), 15 Jahre bei<br />
thyssenkrupp Materials (1992-2006), sechs Jahre bei<br />
Hoberg & Driesch (1986-1992) sowie 7 ½ Jahre bei<br />
Mannesmann (1979-1986). Seit 2019 arbeitet er als<br />
freier Technical Consultant. Dr. Axel Willauschus ist<br />
Autor von Fachbüchern zu Rohren, Normen sowie von<br />
Konstruktionsregelwerken. Beim BDS ist er langjähriger<br />
Dozent von Fachseminaren.<br />
q 1.4541). Sie sind resistent in wässriger<br />
Umgebung und schwachen<br />
Säuren und Laugen. In Meerwasserumgebung<br />
und in Waschmittellaugen<br />
mit Chloridionen sowie in<br />
Schwefel- und Phosphorsäuren ab<br />
5 bis 10 %-igem Gehalt müssen zur<br />
Rostresistenz mindestens CrNiMo-<br />
Austenite mit mindestens 17 % Cr,<br />
12 % Ni und 2 % Molybdän eingesetzt<br />
werden (Werkstofffamilie 1.4401,<br />
1.4404, 1.4571).<br />
Die zweitgrößte Gruppe mit ca 20%<br />
des Marktvolumens sind die ferritischen<br />
Edelstähle. Sie sind reine Chromedelstähle<br />
mit i.d.R. 13 bis 17 % Cr-<br />
Gehalt ohne Nickel, sind magnetisch<br />
und haben insbesondere als dünne<br />
Bleche eine sehr gute Umformungsund<br />
Tiefziehfähigkeit. Sie werden in<br />
geschlossenen Gebäuden, zum Beispiel<br />
in Küchen eingesetzt, in der Ofenindustrie,<br />
wo sie bei trockener Atmosphäre<br />
eine hervorragende Hochtemperaturresistenz<br />
nachweisen, sowie<br />
in der Automobilindustrie, beispielsweise<br />
in Katalysatoren.<br />
Die dritte Gruppe sind die Duplexgüten,<br />
die ein ferritisch-austenitisches<br />
Mischgefüge haben und<br />
ca. 4 % des Verbrauchs ausmachen.<br />
Durch das Mischgefüge sind sie halbmagnetisch,<br />
weisen eine hohe<br />
Streckgrenze und Zugfestigkeit auf<br />
und eine noch bessere Beständigkeit<br />
in schwefligen und chloridhaltigen<br />
Säuren als die CrNiMo-Austenite.<br />
Der wichtigste Vertreter ist der<br />
1.4462 mit 22 % Cr, 5 % Ni und 3 %<br />
Mo. Dieser Werkstoff wird häufig in<br />
der Erdgas- und Erdölexploration für<br />
die Förderung schwefelhaltiger Öle<br />
und Gase eingesetzt sowie in der<br />
chemischen Industrie für den Umgang<br />
mit mittelkonzentrierten Säuren.<br />
Die vierte und fünfte Gruppe sind<br />
vom Aufkommen kaum von Bedeutung:<br />
Es handelt sich um die harten<br />
martensitischen Edelstähle, die als<br />
Messerschneiden und als chirurgische<br />
Operationsinstrumente Verwendung<br />
finden, und die mit 3 bis<br />
5 % Kupfer legierten, ausscheidungsgehärteten<br />
Edelstähle, die in der Produktion<br />
von rostresistenten Industrieketten<br />
eine gewisse Bedeutung<br />
haben.<br />
Foto: Willauschus<br />
Wenn rostfreie Edelstähle<br />
nicht mehr reichen<br />
Wenn hochkonzentrierte Phosphor-,<br />
Salz- und Schwefelsäuren produziert<br />
oder verarbeitet werden, beim Betrieb<br />
von Meerwasserentsalzungsanlagen<br />
oder der Behandlung radioaktiver<br />
Abfälle reichen rostfreie<br />
Edelstähle nicht mehr aus. Hier ist<br />
das Einsatzgebiet von Nickelbasiswerkstoffen,<br />
deren Marktaufkommen<br />
knapp 0,5 % der C-Stähle beträgt.<br />
Der Bedarf konzentriert sich im<br />
Wesentlichen auf vier Werkstoffgruppen.<br />
1 Auf die Incoloy-Gruppe, deren Ni-<br />
Gehalt 40 %<br />
Fe) und Alloy 825 (42 % Ni, 21 %<br />
Cr, >22 % Fe). Einsatzgebiete sind<br />
u.a. die petrochemische Prozessindustrie<br />
in Dampfund Hydrocarbonkonvertern<br />
sowie Hochtemperaturwärmetauscher<br />
in Nuklearkraftwerken.<br />
2 Auf die Inconels mit einem<br />
Ni-Gehalt >50 % mit den wichtigsten<br />
Güten Alloy 600 (72 % Ni, 15 %<br />
Cr, 8 % Fe) und Alloy 625 (60 %<br />
Ni, 21 % Cr, 5 % Fe). Diese Güten<br />
zeichnen sich durch eine hervorragende<br />
Chloridionenresistenz<br />
aus, weshalb sie unter anderem<br />
in Meerwasserentsalzungsanlagen<br />
eingebaut werden, bei der<br />
Produktion von Phosphorsäure<br />
und zur Reinigung von Brackwässern<br />
und Behandlung radioaktiver<br />
Abfälle.<br />
3 Die Hastelloys mit den wichtigsten<br />
Vertretern B2 (68 % Ni, 28 %<br />
Mo) und B3 (65 % Ni, 28 % Mo,<br />
2,5 % W)<br />
4 Die Monels mit dem wichtigsten<br />
Werkstoff Monel 400 (65 % Ni,<br />
31 % Cu, 2 % Fe). Bei den beiden<br />
Gütengruppen 3 und 4 sind<br />
Chrom und Eisen fast vollständig<br />
durch Molybdän bzw. Kupfer ersetzt.<br />
Sie haben eine hervorragende<br />
Resistenz in konzentrierten<br />
Fluss- (HF) und Schwefelsäuren<br />
(H 2 SO 4 ) und Meerwasser und werden<br />
zur Destillation von Erdöl,<br />
der Produktion von Meersalz und<br />
in der organischen Chemie eingesetzt.<br />
2<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Grafiken: KfW<br />
KfW Research<br />
Erholung am Ausbildungs -<br />
markt nicht in Sicht<br />
Die Corona-Krise hat der dualen Berufsausbildung im vergangenen<br />
Jahre einen kräftigen Dämpfer verpasst. Das stellt der Bereich<br />
Research der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fest. Zu Beginn<br />
des neuen Ausbildungsjahres zeige sich, dass auch 2021 keine<br />
Erholung auf dem Ausbildungsmarkt in Sicht sei.<br />
Wie eine aktuelle Vorabauswertung<br />
von KfW Research auf Basis<br />
des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels<br />
2021 zeige, haben 28 %<br />
der mittelständischen Ausbildungsunternehmen<br />
im Laufe des Jahres<br />
2020 die Anzahl ihrer Azubis verringert.<br />
Für 2021 erwartet<br />
demnach jeder vierte<br />
ausbildende Mittelständler<br />
(26 %),<br />
am Jahresende<br />
weniger Lehrlinge<br />
unter<br />
Vertrag zu<br />
haben als noch<br />
Ende 2020.<br />
Nach zwei Krisenjahren<br />
hätten<br />
damit fast vier von<br />
zehn mittelständischen<br />
Ausbildungsunternehmen die<br />
Zahl der Azubis reduziert.<br />
Es gebe allerdings auch Unternehmen,<br />
die in der Krise ihre Ausbildungsaktivität<br />
ausweiteten. So rechnen<br />
der KfW-Befragung zufolge in<br />
diesem Jahr rund 15 % der Ausbildungsunternehmen<br />
im Mittelstand<br />
mit einem Anstieg der Azubi-Zahl.<br />
Damit sind sie, wie bereits 2020 (19 %)<br />
jedoch klar in der Minderheit. In beiden<br />
Krisenjahren habe damit rund<br />
die Hälfte der Unternehmen die Ausbildungsaktivität<br />
konstant gehalten<br />
bzw. will dies tun.<br />
Der Rückgang der Ausbildungsaktivität<br />
stellt sich je nach Unternehmensgröße<br />
und Branche unterschiedlich<br />
dar, wie die KfW-Befragung für<br />
2020 zeigt. Kleinstunternehmen mit<br />
weniger als 5 Beschäftigten sind am<br />
stärksten betroffen, hier ist ein Rückgang<br />
mit 30 % doppelt so häufig zu<br />
verzeichnen wie ein Anstieg (15 %).<br />
Bei den größeren Mittelständlern (mit<br />
mind. 50 Beschäftigten) halten sich<br />
Rückgang und Anstieg hingegen mit<br />
jeweils 30 % die Waage. Gesunkene<br />
Azubi-Zahlen sind im Verarbeitenden<br />
Gewerbe besonders häufig (35 vs.<br />
17%), im Bausektor hingegen<br />
am seltensten (23<br />
Die Vorabauswertung<br />
des KfW-Mittelstandspanels<br />
macht<br />
wenig Hoffnung auf eine<br />
schnelle Erholung oder Nachholeffekte<br />
auf dem deutschen<br />
Ausbildungsmarkt.“<br />
Dr. Fritzi Köhler-Geib,<br />
Chefvolkswirtin der KfW<br />
vs. 18 %).<br />
„Möglicherweise<br />
wird die<br />
Bereitschaft,<br />
langfristig Verantwortung<br />
für<br />
Auszubildende<br />
zu übernehmen,<br />
noch durch Unsicherheit<br />
bezüglich<br />
des stockenden Impftempos<br />
und der Delta-Variante<br />
gebremst“, sagt Dr. Fritzi<br />
Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.<br />
Sowohl für die Zukunft der betroffenen<br />
Schülerinnen und Schüler als<br />
auch für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der mittelständischen Unternehmen,<br />
die bereits heute häufig unter Fachkräftemangel<br />
leiden, sei es wichtig,<br />
dass die Ausbildungsaktivität möglichst<br />
bald zum Vorkrisenniveau zurückkehrt.<br />
Mittelstand ist wichtigster<br />
Träger der Ausbildung<br />
Traditionell absolvieren ungefähr<br />
90 % der Azubis in Deutschland ihre<br />
Ausbildung in einem kleinen und<br />
mittleren Unternehmen. Der weit<br />
überwiegende Teil der dualen Berufsausbildung<br />
findet damit im Mittelstand<br />
statt – genauer gesagt in einem<br />
kleinen Teil davon: Von den insgesamt<br />
3,8 Mio. mittelständischen Un-<br />
ternehmen sind ca. 450.000 (12 %)<br />
Ausbildungsunternehmen.<br />
Im Ausbildungsjahr 2020 ist die<br />
Anzahl aller neuen Ausbildungsverträge<br />
dem Statistischen Bundesamt<br />
zufolge gegenüber dem Vorjahr um<br />
9,3 % (47.600) gefallen, von 513.300<br />
auf 465.700. Dieser Einbruch geht<br />
weit über den langfristigen Trend hinaus.<br />
Rückläufige Schülerzahlen und<br />
steigende Studierneigung hatten vor<br />
der Krise jährliche Rückgänge um ca.<br />
1 % bewirkt. Die Gesamtzahl der betrieblichen<br />
Auszubildenden lag am<br />
Jahresende 2020 mit 1,29 Mio. um<br />
3 % unter dem Vorjahreswert von<br />
1,33 Mio. 2<br />
Die Analyse der KfW Research ist<br />
abrufbar unter bit.ly/kfwausbildungsjahr<br />
Entwicklung der Azubizahl ausbildender KMU<br />
in den Jahren 2020 und 2021 (Prognose)<br />
Veränderung 2020<br />
Prognose 2021<br />
Voraussichtliche<br />
Veränderung 2020<br />
und 2021<br />
Neue Ausbildungsverträge im Ausbildungsjahr<br />
624.200<br />
561.200<br />
28<br />
26<br />
565.800<br />
39<br />
Weniger Azubis Gleich viele Azubis Mehr Azubis<br />
53<br />
59<br />
44<br />
525.900 515.700<br />
19<br />
15<br />
17<br />
513.300<br />
465.700<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
47
Wissenswertes<br />
Nachrichten<br />
Neue Schiffbauhalle für thyssenkrupp Marine Systems<br />
Neue Landmarke am Hafen<br />
Die Strabag-Tochtergesellschaft Züblin errichtet einen stadtbildprägenden<br />
Industrieneubau an der Kieler Förde: Im Auftrag der<br />
thyssenkrupp Marine Systems GmbH realisiert die Ed. Züblin AG auf<br />
dem Werftgelände eine neue Schiffbauhalle mit integriertem siebengeschossigen<br />
Büro-Kopfbau. Das Auftragsvolumen bewegt sich in<br />
einem höheren zweistelligen Mio.-€-Bereich. In einer feierlichen Zeremonie<br />
am Kieler Hafen ist im September der Grundstein für das<br />
kombinierte U-Boot-Produktions- und Verwaltungsgebäude gelegt<br />
worden. Nach dem Baustart im Mai dieses Jahres soll der Neubau innerhalb<br />
von gut zwei Jahren fertiggestellt sein und Ende Juni 2023<br />
schlüsselfertig übergeben werden. Mit dem neuen Firmensitz an der<br />
Kieler Förde will die ThyssenKrupp Marine Systems GmbH ihre Fertigungskapazitäten<br />
im U-Bootbau ab Mitte 2023 deutlich ausbauen.<br />
So wird es aussehen: 170 m lang und rd. 32 m hoch – mit seinen üppigen Dimensionen<br />
wird der U-Boot-Standort von ThyssenKrupp Marine Systems zur<br />
neuen Landmarke in der Skyline des Kieler Werftgeländes.<br />
Bild: thyssenkrupp Marine Systems GmbH<br />
Studie vom Händlerbund und VDE<br />
Online-Händler leiden unter gefälschten Kundenbewertungen<br />
Grafik: VDE/Händlerbund<br />
Zum ersten Mal haben der Verband<br />
der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik<br />
e. V. (VDE) und der Händlerbund eine<br />
gemeinsame Studie zu unfairen Kundenbewertungen<br />
und Fake-Bewertungen im Online-<br />
Handel veröffentlicht. Von den 196 befragten<br />
Online-Händlern haben 97 % bereits unfaire<br />
Kundenbewertungen erhalten, die zu einem<br />
enormen Imageverlust geführt hätten, so der<br />
VDE. Über ein Drittel der Befragten hat außerdem<br />
Fake-Bewertungen erkannt, mit denen<br />
sich die Konkurrenz Wettbewerbsvorteile erschleicht.<br />
Die existierenden Mittel dagegen<br />
zeigten keine zufriedenstellende Wirkung.<br />
Die Anzahl unfairer Bewertungen ist in den<br />
vergangenen vier Jahren demnach insgesamt<br />
gestiegen. Waren 2017 bei der letzten Studie<br />
WIE WICHTIG SIND KUNDEN<br />
BEWERTUNGEN FÜR SIE ALS<br />
Eher<br />
unwichtig 5 %<br />
Eher<br />
wichtig 19 %<br />
sehr<br />
unwichtig 2 %<br />
sehr<br />
wichtig 74 %<br />
zu Kundenbewertungen des Händlerbundes<br />
noch 95 % der Online-Händler von unfairen<br />
Bewertungen betroffen, stieg der Wert 2021<br />
auf 97 %. 66 % der Befragten gaben an, dass<br />
die Zahl auch im Jahr 2020 gestiegen ist. Unfaire<br />
Kundenbewertungen führen zum Verlust<br />
von Image (90 %), Zeit/Geld (74 %) und Sichtbarkeit<br />
(68 %). Fake-Bewertungen sind gekaufte<br />
Bewertungen, die oftmals auch automatisiert<br />
erstellt werden. 42 % der Händler<br />
würde von Verifizierungen Verbesserungen<br />
erwarten und 50 % wären auch bereit, einen<br />
Verifizierungsprozess für Kundenbewertungen<br />
zu akzeptieren. Trotzdem sind 57 % der Händler<br />
skeptisch, ob Kunden die Einführung solcher<br />
Prozesse mitmachen würden.<br />
Die Studie ist kostenlos erhältich unter<br />
bit.ly/studie-fakebewertungen<br />
WARUM SIND POSITIVE<br />
KUNDENBEWERTUNGEN<br />
BESONDERS WICHTIG?<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
BEEINFLUSSUNG<br />
DER KAUFENTSCHEIDUNG<br />
VERTRAUENSBILDUNG<br />
IN MARKE UND SHOP<br />
WETTBEWERBSVORTEIL<br />
GEG. DER KONKURRENZ<br />
SICHTBARKEIT BEI DER<br />
PRODUKTSUCHE<br />
STÄRKERE<br />
KUNDENBINDUNG<br />
39 %<br />
51 %<br />
49 %<br />
82 %<br />
78 %<br />
Neuestes Video der „REA<br />
Kennzeichnungsprofis“<br />
Verlässliche Systeme für den<br />
Fälschungsschutz<br />
Track & Trace-Systeme dienen der<br />
Lieferkettentransparenz und dem Verbraucherschutz.<br />
Welche Systeme dafür<br />
idealerweise zusammenarbeiten, zeigen<br />
die Kennzeichnungsprofis von REA Elektronik<br />
in ihrem neuesten Video<br />
(bit.ly/REA-Profis_9). Dafür haben Daniel<br />
Wege (Business Development Manager)<br />
und Frank Debusmann (Sales Director<br />
national Kennzeichnungssysteme) die<br />
Firma Wipotec-OCS in Kaiserslautern besucht,<br />
die sich auf Food- und Pharma-Applikationen<br />
spezialisiert hat.<br />
Für echten Fälschungsschutz muss jederzeit<br />
der Standort eines Produkts innerhalb<br />
der Lieferkette feststellbar sein. Um<br />
das zu gewährleisten, entwickeln viele<br />
Unternehmen „Bastellösungen“ aus<br />
Code-Drucker und Prüfkamera, die sie<br />
mit der Produktion verbinden – wodurch<br />
jedoch eine enorme Komplexität im<br />
Handling entsteht. Wipotec-OCS hat als<br />
Alternative ein bedienungsfreundliches<br />
Komplettsystem entwickelt, für die Code-<br />
Erstellung und -Prüfung hat sich das Unternehmen<br />
für Systeme von REA entschieden.<br />
Ein Teilergebnis der Studie zu Fakebewertungen im Onlinehandel<br />
Das Video kann unter bit.ly/REA-<br />
Profis_9 angesehen werden.<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
Kion Group startet Forschungsprojekt<br />
Digitale Zwillinge von Lagerhäusern<br />
Die Kion Group hat zusammen mit Kooperationspartnern<br />
– unter anderem das Karlsruhe<br />
Institute of Technology (KIT) – das Forschungsprojekt<br />
„ARIBIC“ gestartet. Das<br />
Akronym steht für „Artificial Intelligence-Based<br />
Indoor Cartography“. Kontinuierliche Evaluation<br />
von Daten soll es ermöglichen, einen digitalen<br />
Zwilling eines Lagerhauses oder einer<br />
Produktionsumgebung zu schaffen – in Echtzeit.<br />
Dafür werden von den Sensoren an den<br />
Fahrzeugen gesammelten Daten genutzt, um<br />
hochauflösende 3D-Karten von Lagerhäusern<br />
oder Produktionsumgebungen zu erstellen.<br />
Das ermögliche beispielsweise, die Routen der<br />
Fahrzeuge zu simulieren und die Prozesse im<br />
Lager oder in der Produktion zu verbessern.<br />
Gleichzeitig können damit etwa blockierte<br />
Fahrwege erkannt und gemeldet werden.<br />
Verbundprojekt „SAVE CO 2 “<br />
Schlacken als Ressource<br />
Mit den Prozessinnovationen bei der Roheisenproduktion, die gegenwärtig bei vielen<br />
Stahlherstellern umgesetzt werden, entstehen veränderte Nebenprodukte, deren Eigenschaften<br />
aktuell noch unbekannt sind. In dem aktuellen Verbundprojekt „SAVE CO 2 “ arbeitet<br />
das Fraunhofer Institut UMSICHT mit vier Partnern aus der Stahl- und Zementherstellung<br />
unter der Leitung des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. gemeinsam daran,<br />
die zukünftig erzeugten Eisenhüttenschlacken für die Zement- und Baustoffindustrie weiterzuentwickeln<br />
und so auch in Zukunft CO 2 -Emissionen zu verringern und Ressourcen zu<br />
schonen. Das auf vier Jahre angelegte Projekt ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme<br />
„KlimPro-Industrie“ und verfolgt das Ziel, eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft aufzubauen<br />
und die Rohstoffabhängigkeit zu verringern.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter bit.ly/projektschlacke<br />
Bild: ISER<br />
Dokumentation 922 „Haus 6 in Berlin – Spiegelnde<br />
Gebäudehülle“<br />
Industrieverband Massivumformung<br />
Tool zur Ermittlung des Product Carbon Footprint<br />
Bauindustrie<br />
StraßenbauReport 2021 veröffentlicht<br />
Der Industrieverband Massivumformung<br />
hat innerhalb der Industrieinitiative<br />
NOCARBforging 2050 gemeinsam mit 51<br />
Partnern ein Tool zur Ermittlung des Product-<br />
Carbon-Footprint (PCF) entwickelt. Das massivumformspezifische<br />
PCF-Tool FRED ermöglicht<br />
die Abbildung des PCF, der im Rahmen<br />
eines Bauteil-Produktionsprozesses entsteht.<br />
Langfristiges Ziel der Initiative ist die Erreichung<br />
der Klimaneutralität. Mit dem PCF-Tool<br />
FRED können Unternehmen der Massivumformungsbranche<br />
künftig ihre individuelle Prozesskette<br />
sowie alle Einflussparameter der<br />
Fertigung eines Bauteils abbilden und die daraus<br />
entstehende CO₂-Emission berechnen.<br />
Die Auswertung zeigt die jeweiligen Hotspots<br />
im Prozess und eine Aufteilung nach Scope<br />
1 bis 3. Das Tool entspricht den Anforderungen<br />
der ISO 14067/69 und dem Greenhouse<br />
Gas Protocoll GHG.<br />
Weitere Informationen zu dem Tool unter<br />
bit.ly/fredmassivumformung<br />
In der Publikationsreihe „BranchenReport“ des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />
ist der StraßenbauReport 2021 erschienen. Dargestellt werden unter anderem die<br />
Betriebs-, Umsatz-, Beschäftigten- und Kostenstruktur des Bauhauptgewerbes. Zusätzlich<br />
wird die Preisentwicklung und die Entwicklung der Ausbildungszahlen betrachtet. Trotz der<br />
Corona-Pandemie entwickelte sich die Anzahl der Betriebe, der Mitarbeiter und des Umsatzes<br />
im Straßenbau positiv. Die knapp 3.000 Straßenbaubetriebe haben 2020 ihren Umsatz<br />
im Vergleich zum Vorjahr um nominal 1,5 % auf 16,7 Mrd. € erhöht.<br />
Weitere Infos zum StraßenbauReport unter bit.ly/straßenbaureport<br />
Neue ISER-Dokumentation 922<br />
Haus 6 in Berlin – Spiegelnde<br />
Gebäudehülle<br />
Die neue Dokumentation der Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei geht auf<br />
die Gesamtkonzeption des Wohn- und<br />
Ateliergebäude Haus 6 in Berlin ein. Ein<br />
besonderer Augenmerk richtet sich dabei<br />
auf den Aufbau der Fassaden, des Daches<br />
und deren Übergang. Wie sieht die<br />
gesamte Unterkonstruktion aus? Wie<br />
wurde die Entwässerung integriert? Welches<br />
Edelstahlblech mit welcher Oberfläche<br />
weist den gewünschten Spiegeleffekt<br />
auf und bedarf keiner aufwändigen Reinigung?<br />
Die sechsseitige Dokumentation 922 verdeutlicht<br />
das architektonische Potenzial<br />
von nichtrostendem Stahl. Sie beinhaltet<br />
sieben Fotos, Grundrisse sowie detaillierte<br />
Schnittskizzen und kann in Einzelexemplaren<br />
kostenfrei bei der Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei angefordert<br />
werden.<br />
Auf www.edelstahl-rostfrei.de steht die<br />
Dokumentation 922 zum kostenfreien<br />
Download bereit<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|21<br />
49
Lifesteel<br />
XXXXX Nachricht A XXXXX<br />
Bilder: Institut Feuerverzinken<br />
Wiederverwendung von feuerverzinktem Stahl<br />
Eine Fußball-Tribüne zieht um<br />
Sie haben schon einen Nostalgiewert:<br />
Tribünen der Marke Elascon sind auch heute<br />
noch in vielen Fußballstadien Europas zu finden.<br />
Die fließende runde Form der Rückwand,<br />
die sich bis ins Dach erstreckt, und<br />
ihre filigrane Stahlrohrkonstruktion verleihen<br />
den Tribünen eine hohe Design-Qualität und<br />
Erkennbarkeit.<br />
Da die Stahlkonstruktionen der Tribünen feuerverzinkt<br />
ausgeführt und durch Schraubverbindungen<br />
gefügt wurden, sind sie extrem<br />
dauerhaft und zudem zerstörungsfrei rückbaubar.<br />
An diese Eigenschaften dachte Harry<br />
Haverkotte, ein ehemaliges Vorstandsmitglied<br />
des niederländischen Fußballvereins SV<br />
Gramsbergen, als er hörte, dass sein Nachbarverein<br />
in einen neuen Sportpark umzieht.<br />
Kurzerhand kaufte er die alte Elascon-Tribüne<br />
des Vereins aus dem Jahr 1976 für 7000 €<br />
inklusive der Kosten für die Demontage.<br />
Innerhalb von zwei Jahren wurde die Tribüne<br />
generalüberholt und erstrahlt heute in neuem<br />
Glanze. Dabei wurden die alten Sitze gegen<br />
neue Sitzschalen ausgetauscht und an der Innenseite<br />
des Daches eine dekorative Lackierung<br />
appliziert. Schrauben und Muttern wurden<br />
durch neue ersetzt. Der Rest der Tribüne<br />
konnte wiederverwendet werden. Die feuerverzinkte<br />
Stahlkonstruktion als wichtigstes<br />
Element der Tribüne zeigte sich auch nach<br />
mehr als 40 Jahren Nutzungszeit in einem<br />
hervorragenden Zustand, sodass eine Neuverzinkung<br />
der Stahlkonstruktion nicht notwendig<br />
war.<br />
Die Kosten für den Kauf, die Demontage, die<br />
Instandsetzung und den Wiederaufbau der<br />
Tribüne betrugen 35.000 €. Eine neue Tribüne<br />
vergleichbarer Größe hätte Kosten von<br />
weit mehr als 200.000 € verursacht.<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel,<br />
Produktion und Verarbeitung<br />
Offizielles Organ des<br />
BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Markus Huneke (Chefredakteur)<br />
Telefon +49 211 86497-24<br />
E-Mail: Huneke-<br />
BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
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auhage|schwarz, Leichlingen<br />
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monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
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Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 38.<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />
Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />
Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />
lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />
Kündigungsfrist zum Jahres<br />
ende möglich. Für die Mitglieder<br />
des BDS und die Teilnehmer im BDS-<br />
Fernstudium ist der Bezug eines<br />
Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />
im Mitgliedsbeitrag bzw. in<br />
der Studien gebühr enthalten. Ein<br />
Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
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Initialen gekennzeichnete Beiträge<br />
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Meinung der Autoren.<br />
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wird mitunter auf die gleichzeitige<br />
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Personenbezeichnungen gelten<br />
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Außerdem bittet die Redaktion um<br />
Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />
je Artikel in der Regel nur<br />
einmal in ihrer werbeorientierten<br />
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International Standard<br />
Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt -<br />
schonendem Papier hergestellt.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 10|21
BER UFSBILDUNG<br />
2021/22<br />
SEMINARTHEMA<br />
TERMIN<br />
OR<br />
T<br />
AUSZUBILDEND DE IM FOCUS<br />
18.–19.10.2021 MANNHEIM<br />
BETONSTAHL<br />
09.–10.11.<br />
11.2021<br />
KEHL<br />
STAHLKUNDE 29.11.–01. .12.2021 GENGENBACH<br />
NICHTROSTENDE STÄHLE<br />
06.–07.12. .2021 DÜSSELDORF<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 07.–08.12. .2021 DUISBURG<br />
PRÜFBESCHEINIGUNGEN UND PRODUKTHAFTUNG 26.01.20222<br />
DÜSSELDORF<br />
STAHLKUNDE FEBRUAR 2022 WIRD NOCH<br />
BEKANNTGEGEBEN<br />
BLANKSTAHL<br />
26.–27.04. .2022 LUDWIGSBURG<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 04.-05.05-2022 HAMBURG<br />
Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind<br />
vorbehalten. Über weitere Details<br />
sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />
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INFOS & ANMELDUNG<br />
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