Pack & Log 10/2021
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Ausgabe <strong>10</strong>/<strong>2021</strong><br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
Die Fachzeitschrift für Verpackung & Intralogistik<br />
Österreichische Post AG / MZ <strong>10</strong>Z038727 M / PL Verlag OG, Bahnstraße 4, 2340 Mödling<br />
1<strong>10</strong>. Ausgabe, 11. Jahrgang<br />
Kreislauffähig werden, ist der Weg in die Zukunft<br />
Kreislaufwirtschaft ist, wo Produkt auf Nachhaltigkeit trifft.<br />
Erfahren Sie mehr auf den Seiten 6 & 7<br />
DS Smith <strong>Pack</strong>aging Austria GmbH<br />
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Von Schwungrädern u. „nachwachsenden“<br />
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Intralogistik<br />
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<strong>Log</strong>istikprozesseS34
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aus Karton für die Konsum- und Luxusgüterindustrie. Unser Know-how umfasst Verpackungsdesign, Druck, Veredelung<br />
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News / Wichtiges<br />
Außenansichten<br />
Investition. Mondi, ein global führendes<br />
Verpackungs- und Papierunternehmen,<br />
investiert 20 Millionen Euro, um<br />
die Nachhaltigkeit seiner Zellstoffproduktion<br />
im Werk Frantschach (Österreich)<br />
weiter zu verbessern. Das Werk,<br />
das im Jahr <strong>2021</strong> sein 140-jähriges<br />
Bestehen feiert, ist bereits seit vielen<br />
Jahren energieautark und versorgt umliegende<br />
Gemeinden und Industrieunternehmen<br />
mit überschüssiger Wärme<br />
aus der Zellstoffproduktion.<br />
GS1 Sync Star Award. Conaxess Trade<br />
Austria GmbH, Top Spirit Handels- und<br />
Verkaufsgesellschaft m.b.H und VeggieMeat<br />
GmbH – das sind die diesjährigen<br />
Preisträger des GS1 Sync Star<br />
Award. Diese Auszeichnung wurde am<br />
11. November <strong>2021</strong> im Rahmen des<br />
ECR Tages zum sechsten Mal in Folge<br />
verliehen. Damit werden alljährlich<br />
engagierte Unternehmen für ihre hohe<br />
Datenqualität im GS1 Sync Stammdatenpool<br />
vor den Vorhang geholt.<br />
Expansion. Nur wenige Wochen nach<br />
dem offiziellen Start in Deutschland<br />
erweitert die RecycleMe GmbH – ein<br />
Schwesterunternehmen der Reclay<br />
Systems GmbH – ab sofort ihre Tätigkeit<br />
auf den österreichischen Markt.<br />
Das RecycleMe-Team unterstützt nun<br />
auch österreichische Kunden und<br />
Partner in den Bereichen Verpackungsmanagement,<br />
Recyclingfähigkeit von<br />
Verpackungen und erweiterte Produzentenverantwortung<br />
(EPR). Dabei<br />
legen die Circular-Economy-Experten<br />
besonderen Wert auf ihre länderübergreifende<br />
Kompetenz.<br />
Weihnachten steht vor der Tür<br />
– schon wieder einmal.<br />
„Weihnachten“ löst bei den<br />
Menschen doch sehr unterschiedliche<br />
Emotionen aus,<br />
die von Stress über Gleichgültigkeit bis hin zu<br />
Freude oder Heißhunger reichen.<br />
Ich würde mich durchaus in der Genussecke<br />
einordnen und der Gedanke an unsere Lieblings-Weihnachtsnachspeise<br />
Tiramisu bringt<br />
mich beinahe schon jetzt in Weihnachtsstimmung.<br />
Deshalb trauere ich zusammen mit halb Italien<br />
um Aldo Campeol, den mutmaßlichen Vater<br />
des berühmten Desserts. Der Inhaber des<br />
Restaurants „Le Beccherie“ starb im Oktober,<br />
im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Treviso.<br />
Laut der Legende entstand die berühmte italienische<br />
Nachspeise durch einen Zufall und<br />
genau genommen sollten seine Ehefrau Alba<br />
und deren Koch mindestens so gewürdigt<br />
werden wie Signore Campeol.<br />
Angeblich war dem Koch Roberto Linguanotto<br />
bei der Produktion von Vanilleeis ein Missgeschick<br />
passiert. Ein Löffel Mascarpone fiel<br />
ihm in eine bereits geschlagene Mischung<br />
aus Eiern und Zucker.<br />
Als Linguanotto den Löffel wieder herausholte<br />
und ihn ableckte, war er von dem Geschmack<br />
so begeistert, dass er sich mit Campeols<br />
Ehefrau Alba daran machte, daraus ein eigenes<br />
Dessert zu entwickeln. Sie betteten<br />
die Creme auf Löffelbiskuits, die sie kurz in<br />
bitteren Kaffee tauchten. Schichteten abwechselnd<br />
weiter Creme und Biskuits in eine<br />
Form und bestäubten das Ganze schlussendlich<br />
mit Kakao. Nach einigen Experimenten<br />
war schließlich das Tiramisu geboren (in der<br />
Ursprungsversion tatsächlich ohne Alkohol,<br />
damit es auch für Kinder essbar war) und es<br />
stand 1972 erstmals auf der Speisekarte des<br />
„Le Beccherie“.<br />
Streng genommen sind die Campeols allerdings<br />
nicht die einzigen, denen in der gastronomischen<br />
Geschichte Italiens die Erfindung<br />
des Tiramisu zugeschrieben wurde:<br />
Schon 1939 existierte ein ähnliches Dessert<br />
mit dem Namen Coppa Vetturino. Dieses<br />
wurde allerdings mit Zabaglione hergestellt<br />
von Manfred Meixner<br />
anstelle von Mascarpone. Es wurde damals<br />
in der Trattoria Al Vetturino in Pieris serviert.<br />
Als ein Gast in den 40er Jahren beim Genuss<br />
dieser Speise ausrief: „Ottimo, c’ha tirato su“<br />
(„Ausgezeichnet, das hat mich hochgezogen“),<br />
soll der Inhaber Cosolo diese Nachspeise<br />
im dortigen Dialekt „Tireme su“ genannt<br />
haben. Auch ein Hotel in Tolmezzo (Region<br />
Carnia) beansprucht das erste Tiramisu für<br />
sich wie auch ein anderes Restaurant in Treviso,<br />
allerdings unter dem Namen „Coppa Imperiale“<br />
(„Kaiserlicher Pokal“).<br />
Regionalpräsident Zaia würdigte trotz der<br />
nicht abschließend geklärten Hintergründe<br />
das Ehepaar Campeol als Erfinder des richtigen<br />
Tiramisu. „In seinem Haus entstand<br />
dank der Intuition und der Fantasie seiner<br />
Frau“, so Zaia, „eine der berühmtesten Süßspeisen<br />
der Welt, das Tiramisu, das von der<br />
Accademia Italiana della Cucina zertifiziert<br />
wurde.“ Tatsächlich ist das Originalrezept<br />
der Campeols aus Biskuits, Zucker, Eiern,<br />
Mascarpone, Kaffee und Kakao seit 20<strong>10</strong> bei<br />
der Akademie notariell hinterlegt. (vgl. br.de,<br />
31.<strong>10</strong>.<strong>2021</strong>)<br />
Pathetisch war in den Medien zu lesen: Treviso<br />
hat einen weiteren gastronomischen Stern<br />
verloren, der nun dort oben weiter strahlt.<br />
Aldo, ich werde am Weihnachtsabend beim<br />
Dessert an dich denken.<br />
m.meixner@packundlog.at
INHALT<br />
Papier / Karton<br />
Und wieder ist ein Jahr vergangen: Weihnachten steht vor<br />
der Tür! Der Advent hat begonnen. Um die Besinnlichkeit<br />
müssen wir uns nicht sorgen, dafür sorgt der traditionelle<br />
vorweihnachtliche Lockdown. Sorgen müssen wir uns hingegen<br />
über die steigende Arbeitslosigkeit, obwohl doch das<br />
eigentliche Problem vieler Unternehmen – abseits der Pandemie – im<br />
Arbeitskräftemangel liegt. Aber woher kommt er? Und vor allem: Was<br />
Innenansichten<br />
von Gernot Rath<br />
macht man dagegen? Viele Fragen und ein komplexes Thema. Dennoch<br />
sind wir um Antworten bemüht. Diese gibt ein ausgewiesener Experte<br />
auf den Seiten 20 bis 21.<br />
Es ist aber nicht nur der Arbeitskräftemangel, der den heimischen<br />
Unternehmen schwer im Magen liegt. Dazu kommen noch Rohstoffknappheit,<br />
Lieferengpässe und enorme Preissteigerungen. Gerade in<br />
der Papier und Karton verarbeitenden Industrie hat man schwer damit<br />
zu kämpfen. Dennoch ist die Sorge um die Papierversorgung so knapp<br />
vor Weihnachten unbegründet, wie der Fachverband PROPAK verlautet.<br />
Nähere Informationen auf S. 8.<br />
Positiv ist zu vermerken, dass der Trend zu Nachhaltigkeit in den Unternehmen<br />
ungebrochen ist. Im Gegenteil, mittlerweile prangen ganze<br />
Solarkraftwerke von so manchen Firmendächern – gut, daran sind<br />
natürlich die großzügigen Förderungen nicht ganz unschuldig, aber so<br />
soll es auch sein. Und so befindet sich eine der größten Photovoltaikanlagen<br />
der Steiermark auf einem Firmendach. Wer & wo erfahren Sie<br />
auf S. 18-19.<br />
Ebenfalls dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet sehen sich zahlreiche<br />
Maschinenbauer. Die Anlagen werden immer effizienter, die Motoren<br />
sparsamer, der Energieverbrauch sinkt. Soweit kennt man das. Es<br />
ist die klassische Herangehensweise an dieses Thema. Ein Unternehmen<br />
aus Himberg, unweit von Wien, geht aber noch einen – großen – Schritt<br />
weiter und will in Zukunft nachwachsende Rohstoffe im Maschinenbau<br />
einsetzen. Auch zum Thema Energieeffizienz haben sie innovative Ansätze,<br />
die auch durchaus althergebrachte Technologien wieder in den<br />
Vordergrund rücken. Ein Blick auf die Seiten 24 und 25 lohnt sich.<br />
P.S.: <strong>2021</strong> war wie 2020 ein schwieriges Jahr, deswegen wünsche ich<br />
allen umso mehr eine besinnliche Weihnachtszeit, ein frohes Fest und<br />
nicht zuletzt: Ein gutes neues Jahr 2022 – nach Möglichkeit virusfrei!<br />
Papierversorgung<br />
gesichert S 8<br />
Wachsfreies<br />
Bonbonpapier S 9<br />
Verpackungsdruck<br />
Herausforderungen für den<br />
digitalen Verpackungsdruck S <strong>10</strong><br />
Die neue MetalStar 4 – wegweisend<br />
im Blechdruck S 13<br />
g.rath@packundlog.at
<strong>10</strong>/<strong>2021</strong><br />
Aktuell<br />
Verpackungsindustrie<br />
boomt weltweit S 16<br />
Selectiva 4.0<br />
96V/120V<br />
Der Sonne<br />
entgegen S 18<br />
Schinkenspezialitäten<br />
nachhaltig verpackt S 22<br />
Schwere<br />
Anwendungen<br />
mit Leichtigkeit<br />
meistern.<br />
Maschinen<br />
Schwungräder und „nachwachsende“<br />
Maschinen S 24<br />
Mehrwert für die<br />
Endverpackungslinie S 26<br />
Intralogistik<br />
Schwere Anwendungen<br />
mit Leichtigkeit meistern S 30<br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
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Viele Artikel, wenig Raum,<br />
hohe Effizienz S 37<br />
Firmen & Partner S 38<br />
Impressum S 42<br />
www.packundlog.at<br />
Die Fachzeitschrift für<br />
Verpackung & Intralogistik
Titelstory Papier / Karton Verpackungsdruck<br />
Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Die Vorteile der<br />
Kreislaufwirtschaft nutzen<br />
Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft wird eine Reihe von Vorteilen für die Wirtschaft, die Umwelt und auch<br />
die Menschen bringen. Dazu gehören unter anderem die Verringerung des Drucks auf die natürlichen Ressourcen<br />
sowie die Verbesserung der Versorgungssicherheit mit Rohstoffen. Außerdem erhalten die Verbraucher langlebigere<br />
und innovativere Produkte, die die Lebensqualität erhöhen und ihnen langfristig Geld sparen. Dadurch<br />
wird der Bedarf an Ressourcen drastisch reduziert und eine nachhaltigere Gesellschaft für jetzt und für zukünftige<br />
Generationen geschaffen. Wenn die Art und Weise überdacht wird, wie Produkte und Verpackungen gestaltet<br />
werden, haben wir einen echten Einfluss auf die Zukunft.<br />
Papierbasierte Display- und Verpackungslösungen<br />
sind von Natur aus<br />
gut für eine Kreislaufwirtschaft geeignet.<br />
DS Smith, einer der führenden Anbieter<br />
von nachhaltigen Verpackungslösungen,<br />
Papierprodukten und Recycling-Dienstleistungen,<br />
legt großen Wert auf Innovation<br />
und ist gut aufgestellt, um Verpackungsabfälle<br />
zu vermeiden, Plastik zu ersetzen und<br />
den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft<br />
zu beschleunigen.<br />
Als strategischer Partner der Ellen MacArthur<br />
Foundation hat das Unternehmen eine Reihe<br />
von Kreislauf Design Prinzipien entwickelt,<br />
die kreislauffähige Verpackungslösungen<br />
umsetzen. Design ist das A und O für die<br />
Kreislaufwirtschaft. Mit ihrem Netzwerk von<br />
weltweit über 700 Designern und dem Fokus<br />
auf Innovation ist DS Smith gut aufgestellt,<br />
um wirklich etwas zu bewirken:<br />
• Schutz von Marken und Produkten<br />
– Designer müssen immer dafür sorgen,<br />
dass eine Verpackung ihren Inhalt<br />
erfolgreich schützt. Beschädigte<br />
Produkte durch schlechte Verpackung<br />
haben wirtschaftliche und ökologische<br />
Auswirkungen.<br />
• Nicht mehr Materialien als nötig – Ein<br />
optimierter Einsatz von Verpackungsmaterialien<br />
spart Ressourcen und reduziert<br />
Abfall.<br />
• Designs für die Effizienz des Lieferkreislaufs<br />
– Die Designer von DS Smith<br />
steigern die Effizienz, indem sie beispielsweise<br />
die Anordnung und Anzahl<br />
der Produkte innerhalb der Verpackung<br />
verändern und so Lager- und Transportplatz<br />
besser ausnutzen.<br />
• Verpackungsmaterialien in Gebrauch<br />
halten – Abfall wird nahezu eliminiert,<br />
indem DS Smith Verpackungsprodukte<br />
so lange wie möglich in Gebrauch hält.<br />
Das Unternehmen kann den Kreislauf für<br />
seine Kunden innerhalb von 14 Tagen<br />
„schließen“, indem aus recycelten Verpackungen<br />
wieder neue Produkte werden.<br />
• Einen besseren Weg finden – DS Smith<br />
ermutigt seine Designer, den Status quo<br />
in Frage zu stellen und unterstützt so<br />
seine Kunden in der Umsetzung einer<br />
Kreislaufwirtschaft.<br />
DS Smith ist weltweit für seine Innovationen<br />
und für die Qualität seiner Verpackungen<br />
anerkannt. Die Produkte des Unternehmens<br />
können sowohl Transport- und Lagereffizienz<br />
sowie die Präsentation im Einzelhandel<br />
verbessern als auch den Produktabsatz der<br />
Kunden steigern – und dies dank nachhaltiger<br />
Wellpappe. „Durch das Recycling der Papierfasern<br />
in unserer Wellpappe können wir jedes<br />
Jahr über 360.000 Bäume vor dem Abholzen<br />
bewahren“, freut sich Dieter Glawischnig, DS<br />
Smith Managing Director Austria und erläutert:<br />
„Wir können Wellpappverpackungen innerhalb<br />
von 14 Tagen herstellen, verwenden,<br />
sammeln und recyceln. Wir sind ehrgeizig,<br />
wenn es um die Nutzung von Innovationen<br />
geht, um einige der komplexesten Nachhaltigkeitsherausforderungen<br />
der Welt zu<br />
bewältigen.“<br />
Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt des<br />
Geschäftsmodells von DS Smith, denn nur<br />
so können den Kunden nachhaltige Verpackungslösungen<br />
geboten werden. „Unsere<br />
Nachhaltigkeitsstrategie ‚Jetzt. Und zukünftig.‘<br />
leitet unsere Ambitionen und positioniert<br />
uns als eines der nachhaltigsten Unternehmen<br />
innerhalb der Branche“, betont Glawischnig.<br />
„Diese Strategie wurde entwickelt, um<br />
einen klaren Fahrplan für die Bewältigung<br />
der unmittelbaren Herausforderungen festzulegen<br />
und gleichzeitig daran zu arbeiten,<br />
die Bedürfnisse der nächsten Generation zu<br />
erfüllen, indem wir Lösungen schaffen, die<br />
mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in<br />
Einklang stehen.“<br />
E-Commerce & Verpackung. Die<br />
Qualität einer Verpackung gewinnt auch<br />
im E-Commerce zunehmend an Bedeutung.<br />
„Denn eine schlechte Verpackung ist gleichbedeutend<br />
mit schlechtem Kundenservice“,<br />
so Glawischnig. „Durch unzureichende<br />
Verpackungen gehen Kunden verloren. Sie<br />
bestellen nicht wieder bei einem Händler,<br />
der ein schlecht verpacktes Produkt geliefert<br />
hat.“<br />
Foto: DS Smith
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
In Anbetracht des hohen Paketaufkommens<br />
im Internethandel könnte dies zu Geschäftseinbußen<br />
in Millionenhöhe führen.<br />
Eine Versandverpackung kann maßgeblich<br />
zum Geschäftserfolg beitragen, wenn sie<br />
Fotos: com_unit / L. Schedl<br />
...das Produkt optimal schützt.<br />
...beim Auspacken einen Wow-Effekt<br />
bietet und die Markenbotschaft aufmerksamkeitsstark<br />
in das Zuhause des<br />
Kunden trägt.<br />
...mit möglichst wenig Material auskommt,<br />
dabei leicht zu öffnen und recycelbar<br />
ist.<br />
...durch optimale Retourenfähigkeit den<br />
Kunden erfreut.<br />
...den Kunden so begeistert hat, dass er<br />
das Unternehmen weiterempfiehlt und<br />
gerne wieder dort kauft.<br />
„Häufig wird der Verpackung erst am Ende des<br />
Produktentwicklungszyklus Aufmerksamkeit<br />
gewidmet, doch dieser Aspekt sollte von<br />
Anfang an berücksichtigt werden“, empfiehlt<br />
Glawischnig. Der Vormarsch des Onlinegeschäfts<br />
macht dieses Erfordernis immer<br />
dringender. Mit <strong>Pack</strong>Right Centres betreibt<br />
DS Smith Kompetenz- und Kreativitätszentren<br />
in ganz Europa. In Workshops werden<br />
dort gemeinsam mit Kunden individuelle,<br />
konkret umsetzbare Verpackungskonzepte<br />
erarbeitet. „Unsere Experten analysieren<br />
gemeinsam mit den Kunden ihren Supply<br />
Cycle und entwickeln maßgeschneiderte<br />
Lösungen“, erklärt Glawischnig und betont:<br />
„Auf diese Weise helfen wir unseren Kunden<br />
mit kreislauffähigen Verpackungslösungen,<br />
mit den richtigen Verpackungen mehr Umsatz<br />
zu generieren, unnötige Kosten zu eliminieren<br />
und Risiken in der Lieferkette zu<br />
reduzieren.“<br />
Soundcomb, der ökologische Schallabsorber ist Sieger beim diesjährigen Forum<br />
Wellpappe Austria Award in der Kategorie „Wellpappe konstruktiv“<br />
Sieg beim Forum Wellpappe Austria<br />
Award <strong>2021</strong>. Bereits zum siebten Mal in<br />
Folge zeichnete <strong>2021</strong> das Forum Wellpappe<br />
Austria herausragende Produktideen aus<br />
Wellpappe aus. Aus 34 Beiträgen nominierte<br />
eine unabhängige Fachjury die Finalisten<br />
und ermittelte daraus die Gewinner. Der<br />
Wellpappe Austria Award wird in sechs Kategorien<br />
vergeben. In der Kategorie Nachwuchs<br />
entschied ein Online-Voting via Facebook.<br />
Sieger in der Kategorie „Wellpappe konstruktiv“<br />
wurde zum wiederholten Male DS Smith<br />
<strong>Pack</strong>aging Austria, Kalsdorf, für Soundcomb,<br />
ein Schallabsorber aus Wellpappe! Die Kategorie<br />
„Wellpappe konstruktiv“ zeichnet jährlich<br />
Produkte aus, die u. a. höchste Funktionalität<br />
bieten.<br />
Soundcomb ist ein ökologischer Schallabsorber,<br />
der viele Vorteile vereint. Das Produkt<br />
ist aus nachhaltiger Wellpappe hergestellt<br />
und besticht durch sein außergewöhnliches<br />
Design. Dank 3D-Fräsen können die Elemente<br />
in jeder gewünschten Form gefertigt und auch<br />
mit einem Textilüberzug ausgestattet werden.<br />
Der Schall wird zu 95 Prozent geschluckt.<br />
Es gibt diverse Einsatzmöglichkeiten wie z.<br />
B. die Integration in bestehende Einhängedecken,<br />
Schallschutzkabinen, 3D-gefräste<br />
Schallschutzdesignelemente und viele mehr.<br />
Soundcomb ist Brandschutz- und Schall-zertifiziert.<br />
Jeder Gewinner des Wellpappe Austria Award<br />
<strong>2021</strong> erhielt eine Original-Holzskulptur des<br />
Vorarlberger Künstlers Stefan Kresser und ist<br />
berechtigt am WorldStar, der Auszeichnung<br />
der World <strong>Pack</strong>aging Organisation, teilzunehmen.<br />
Aufgrund der COVID-19-Verordnungen<br />
fand auch heuer wieder die Übergabe der<br />
Auszeichnungen im Rahmen einer kleinen<br />
Feier in Wien statt. Dieter Glawischnig freute<br />
sich, die Auszeichnung stellvertretend für das<br />
gesamte DS Smith Austria-Team entgegenzunehmen.<br />
<br />
[pl]<br />
Mag. Dieter Glawischnig (li), DS Smith Managing<br />
Director Austria nahm die Auszeichnung<br />
für den Sieg in der Kategorie „Wellpappe konstruktiv“<br />
beim Forum Wellpappe Austria Award<br />
<strong>2021</strong> entgegen
Papier / Karton Verpackungsdruck Aktuell<br />
Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Lieferengpässe, Preissteigerungen,<br />
Papierversorgung gesichert<br />
Die Papier und Karton verarbeitende Industrie erzielte im 1. Halbjahr <strong>2021</strong> ein Plus. Der Fachverband PROPAK<br />
ist aber besorgt über massive Preissprünge bei Papier, Karton und Energie.<br />
Die Papier und Karton verarbeitende<br />
Industrie ist ein wichtiger Indikator<br />
für die gesamtwirtschaftliche<br />
Konjunkturentwicklung. „Wir hängen ja<br />
direkt an den Konsumgütern“, sagt PRO-<br />
PAK-Obmann Georg Dieter Fischer. Im<br />
Jahr zwei der Pandemie hat die Branche<br />
mit ihren 85 Betrieben im ersten Halbjahr<br />
<strong>2021</strong> wertmäßig ein Plus von 4,4 Prozent<br />
erzielt, ein niedriger Wert im Vergleich zur<br />
Gesamtindustrie mit 29,5 Prozent. Damit<br />
liegt die PROPAK-Industrie leicht über<br />
dem Niveau vor der Pandemie.<br />
Lieferketten funktionieren<br />
nicht. Doch trotz guter Auftragslage ist<br />
die Situation bei den Unternehmen derzeit<br />
angespannt. „Die Lieferketten haben<br />
sich noch nicht vom Lockdown erholt; sie<br />
funktionieren noch nicht wie früher. Das<br />
führt zu Zeitverzögerungen“, so Fischer.<br />
Gleichzeitig steigt aufgrund des Online-<br />
Handels die Nachfrage nach faserbasierten<br />
Verpackungen. Nicht zuletzt wegen der<br />
zunehmenden Bedeutung der Nachhaltigkeit<br />
sind Produkte aus Papier und Karton<br />
gefragt. Das bringt die Betriebe unter<br />
enormen Zeit- und Kostendruck. Trotzdem<br />
hat die PROPAK Industrie seit Beginn der<br />
Pandemie ihre Kunden verlässlich versorgt.<br />
„So paradox es klingt: Die Auftragsbücher<br />
sind vielfach voll, aber gleichzeitig kämpfen<br />
die Betriebe um die Wertschöpfung! Preissteigerungen,<br />
nicht nur bei Verpackungen,<br />
sind eine zwingende Konsequenz aus dieser<br />
Entwicklung.“ In welcher Höhe und in<br />
welchem Zeitraum, hängt laut Fischer von<br />
den individuellen Verträgen ab.<br />
Enorme Preissprünge bei Rohpapieren.<br />
Die Rohmaterialknappheit<br />
treibt die Preise in die Höhe. Seit Mitte<br />
des letzten Jahres gab es bereits eine Serie<br />
von Preissteigerungen für alle Sorten von<br />
Rohpapieren und Karton – mit weiteren<br />
Kostensteigerungen ist zu rechnen. „Bei<br />
Rohpapieren für Transportverpackungen<br />
kam es zu Preissprüngen von bis zu historischen<br />
70 Prozent! Auch die Transport- und<br />
Bei Rohpapieren für Transportverpackungen kam es zu<br />
Preissprüngen von bis zu historischen 70 Prozent! Auch<br />
die Transport- und Energiekosten sind in den letzten drei<br />
Monaten massiv gestiegen<br />
Energiekosten sind in den letzten drei Monaten<br />
massiv gestiegen“, stellt der PROPAK-<br />
Obmann fest. Dieser fundamentale Anstieg<br />
der Kosten betrifft nicht nur die Industrie<br />
in Österreich, sondern ist weltweit zu beobachten.<br />
„Das macht uns ein bisschen<br />
Sorge; mit einer Entspannung ist erst im<br />
Laufe des nächsten Jahres zu rechnen“,<br />
so Fischer.<br />
Nicht minder herausfordernd ist die Situation<br />
bei den Beschäftigten. Die 85 Betriebe<br />
der PROPAK-Branche beschäftigen 8.700<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und produzieren<br />
jährlich 1,2 Millionen Tonnen<br />
Produkte im Wert von 2,4 Milliarden Euro.<br />
„Es fehlen uns teilweise gut ausgebildete<br />
Fachkräfte und auch Lehrlinge sind schwierig<br />
zu finden. Daher setzt PROPAK verstärkt<br />
KR Georg Dieter Fischer,<br />
Obmann der PROPAK<br />
auf eigene Aus-/Weiterbildung, vom Verband<br />
werden entsprechende Programme<br />
als Teil einer Employer Branding Strategie<br />
für die Mitgliedsbetriebe angeboten“, sagt<br />
PROPAK-Obmann Fischer.<br />
Nachhaltigkeit im Fokus. Produkte<br />
aus Papier und Karton sind ein klares Bekenntnis<br />
zur Nachhaltigkeit und werden<br />
von Handel und Konsument:innen immer<br />
mehr nachgefragt. „Der Anteil an recyceltem<br />
Material liegt in unserer Branche bei 75<br />
Prozent, die Sammel- und Verwertungsquote<br />
bei Verpackungen aus Papier und Karton<br />
sogar bei 90 Prozent. „Wir sind damit bereits<br />
heute klar über dem EU-Ziel von 75 Prozent<br />
bis zum Jahr 2025“, so PROPAK-Obmann<br />
Fischer abschließend. <br />
[pl]<br />
Foto: PROPAK
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
Wachsfreies Bonbonpapier<br />
Mit dem neuen PaperTwister(re) zeigen<br />
die Verpackungsspezialisten von<br />
Schur Flexibles, wie sich Design, Recycling<br />
und sehr gute Prozessfähigkeit<br />
auch bei papierbasierten Verpackungskonzepten<br />
in Einklang bringen lassen.<br />
Der PaperTwister(re) ist, laut Hersteller,<br />
das erste Bonbonpapier komplett ohne<br />
Wachs – dies bringt Vorteile sowohl für<br />
den Verpacker als auch beim Recycling.<br />
Foto: Schur Flexibles<br />
Wachspapiere sind ein lang bewährtes<br />
Verpackungsmaterial<br />
in der Süßwarenbranche. Sie<br />
gelten allerdings in einigen Ländern als<br />
nicht recyclingfähig. Nach aufwändiger<br />
Entwicklungsarbeit bringt Schur Flexibles<br />
nun eine recyclingfähige Lösung ohne<br />
Wachs auf den Markt. Wie hat der Verpackungsspezialist<br />
die Eigenschaften des<br />
Wachspapiers ohne Wachs erreicht?<br />
Der PaperTwister(re) ist nicht wie üblich mit<br />
Wachs beschichtet, sondern eine spezielle<br />
Imprägnierung erhöht die Stabilität und<br />
Flexibilität des Papiers. Die Innenseite ist<br />
mit einem Release-Lack versehen, welcher<br />
das Anhaften der Bonbons am Papier verhindert,<br />
ohne jedoch den Papierrecyclingprozess<br />
negativ zu beeinträchtigen. Der<br />
PaperTwister(re) überzeugt außerdem mit<br />
einer hervorragenden Maschinengängigkeit<br />
und einer Verpackungsgeschwindigkeit von<br />
bis zu 1.800 Stück pro Minute. Mit dieser<br />
Leistung steht er normalen Wachspapieren<br />
in nichts nach.<br />
Der PaperTwister(re) eignet sich zum Verpacken einer Vielzahl von Süßigkeiten<br />
und ist auf allen gängigen Twist-Wrap-Maschinen einsetzbar<br />
PaperTwister(re) ist, laut Hersteller, die erste<br />
Twistverpackung, die vollständig wiederverwertet<br />
werden kann. Dank der speziell<br />
entwickelten wasserlöslichen Imprägnierung<br />
kann das Papier problemlos im Altpapier<br />
recycelt werden. Die aufbereiteten Fasern<br />
lassen sich auch mit der Imprägnierung<br />
wieder zu Recyclingpapieren verarbeiten.<br />
Aktuell wird die Recyclingfähigkeit von<br />
einem externen Institut überprüft. Interne<br />
Pulpingtests wurden bereits mit sehr positivem<br />
Ergebnis abgeschlossen.<br />
Mit der Entwicklung des PaperTwister(re)<br />
zeigt Schur Flexibles auch im Bereich der<br />
Süßwarenverpackung eine weitere innovative<br />
und wegweisende Lösung für die<br />
Kreislaufwirtschaft. PaperTwister(re) erfüllt<br />
zudem die Kundenwünsche nach Verpackungsmaterialien<br />
aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen und Recyclingfähigkeit im Papierstrom.<br />
Kurzprofil. Die Schur Flexibles Group<br />
mit Hauptsitz in Wiener Neudorf, Österreich,<br />
hat sich auf innovative, hochwertige<br />
und maßgeschneiderte Hochbarriere-Verpackungslösungen<br />
für die Lebensmittel-, Aromaschutz-,<br />
Hygiene- und Pharmabranche<br />
spezialisiert. Mit ihrer integrierten Wertschöpfungskette<br />
von Extrusion über Druck<br />
und Kaschierung bis hin zur umfangreichen<br />
Beutelerzeugung erwirtschaftet die in 2012<br />
gegründete Gruppe aktuell einen Gesamtumsatz<br />
von rund 590 Mio. Euro. [pl]
Papier / Karton Verpackungsdruck Aktuell Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Welche Herausforderungen gibt es<br />
für den digitalen Verpackungsdruck?<br />
Foto: Skvader Media 2018<br />
über den<br />
Autor<br />
Tim Sykes ist<br />
Brand Director bei<br />
<strong>Pack</strong>aging Europe,<br />
einem der führenden<br />
Fachmagazine<br />
für europäische<br />
Experten der Verpackungsindustrie.<br />
Er<br />
untersucht die Herausforderungen,<br />
die<br />
der digitale Wandel<br />
mit sich bringt.<br />
Wenn alle Marktforschungen der letzten Jahre ein<br />
Marktwachstum von <strong>10</strong> bis 15 Prozent CAGR<br />
(Compound Annual Growth Rate) mit entsprechendem<br />
Zuwachs an Marktanteilen für die kommenden<br />
Jahre prognostizieren, mag es unnötig provokant klingen,<br />
zu behaupten, dass der Digitaldruck im Verpackungsbereich<br />
die Erwartungen nicht erfüllt hat. Das Nutzenversprechen<br />
des Digitaldrucks ist hinlänglich bekannt: Die Möglichkeit,<br />
innerhalb weniger Stunden vom PDF zum POS zu gelangen,<br />
macht nicht nur Kleinauflagen und coole Personalisierungskampagnen<br />
wirtschaftlich, sondern ermöglicht auch<br />
eine effizientere Lieferkette und eine schlankere Lagerverwaltung.<br />
Der digitale Druck von Verpackungen erfüllt<br />
somit eine ganze Reihe wichtiger Markttrends und -anforderungen,<br />
von flexiblen Marketingkampagnen und der<br />
Zunahme von Artikelgruppen bis hin zur Rationalisierung<br />
von Prozessen für eine schnellere Markteinführung. In vertraulichen<br />
Gesprächen, die in den letzten Jahren geführt<br />
wurden, haben jedoch sowohl Markeninhaber als auch<br />
Digitaldruckspezialisten eine leichte Enttäuschung darüber<br />
geäußert, dass einige der idealistischeren Vorhersagen der<br />
digitalen Eroberung noch nicht eingetroffen sind. Was sind<br />
die Gründe dafür? Und befindet sich die post-Covid-Welt<br />
an einem Wendepunkt?<br />
Wir brauchen nicht alles maSSgeschneidert.<br />
Beginnen wir mit dem vielleicht grundlegendsten und offensichtlichsten<br />
Punkt: Der größte Teil des Marktes bedient nach<br />
wie vor Aufträge mit hohen Auflagen für Verpackungen, die<br />
für die Regale des stationären Einzelhandels bestimmt sind.<br />
Montserrat Peidro, Leiterin des Digitaldruckgeschäfts von<br />
Heidelberg, erklärt: „Die Hauptvorteile des Digitaldrucks<br />
liegen in den Kosten pro Schachtel bei kleinen und mittleren<br />
Auflagen in den schnelleren Durchlaufzeiten, die zu einer<br />
schlankeren Lieferkette führen, und der Möglichkeit, einzigartige<br />
Schachteln rentabel herzustellen. Beispiele hierfür<br />
sind Verpackungen mit Sicherheitsmerkmalen, eindeutige<br />
Kennzeichnungen für die Rückverfolgung von Waren, Codes<br />
für vernetzte Verpackungen und solche, die für bestimmte<br />
Profile oder Zielgruppen personalisiert sind.“<br />
Dennoch besteht natürlich nach wie vor eine große Nachfrage<br />
nach traditionellen Druckverfahren und Standardverpackungen,<br />
die in großen Mengen und mit hohen Geschwindigkeiten<br />
hergestellt werden – außerdem bewältigen<br />
traditionelle Druckverfahren größere Auflagen nach wie<br />
vor kostengünstiger und sind in der Regel eine wesentlich<br />
geringere Investition. Das ist keine Neuigkeit, aber diejenigen<br />
unter uns, die sich an disruptiven Innovationen berauschen,<br />
täten gut daran, sich an die anhaltende Anziehungskraft der<br />
einfachen Mathematik zu erinnern. Solange nicht jeder eine<br />
maßgeschneiderte Lösung braucht, wird es einen Platz für<br />
analoge Lösungen geben.<br />
Agile Technologie allein wird<br />
die Markteinführung nicht beschleunigen.<br />
Es gibt jedoch einen<br />
bedeutenden und wachsenden Verpackungsmarkt,<br />
in dem der Digitaldruck einen<br />
Mehrwert bieten kann. Markeninhaber<br />
müssen ihre zahlreichen Artikel differenzieren<br />
und die Frequenz von Marketingkampagnen<br />
erhöhen, um die Aufmerksamkeit<br />
der Verbraucher zu erhalten. In diesem<br />
Kontext ist nicht der reine Produktionsumfang,<br />
sondern die Flexibilität der Schlüssel<br />
zur Produktivität.<br />
„Die Druckgeschwindigkeit des analogen<br />
Drucks berücksichtigt nicht die gesamte Einrichtung<br />
der Druckmaschine, einschließlich<br />
Farbkalibrierung, Makulatur, Plattenherstellung<br />
und Montage“, sagt Marcelo Akierman<br />
(HP Indigo Marketing Manager - Region<br />
EMEA). „Die Zeit bis zur Markteinführung<br />
wird durch den Digitaldruck drastisch verkürzt;<br />
die Markeninhaber können den Proof<br />
vor Ort erstellen und das Finishing zur Fertigstellung<br />
vornehmen.“<br />
Allzu oft denkt der Endverbraucher jedoch<br />
nicht so schnell wie die Technologie. Wie<br />
mir ein großer Wellpappenverarbeiter kürzlich<br />
mitteilte, kann er eine Änderung der<br />
Druckvorlage auf herkömmlichen Druckmaschinen<br />
in weniger als einem Tag abwickeln.<br />
Wenn die Freigabe des Markeninhabers Tage<br />
oder Wochen dauert, ist es durchaus möglich,<br />
dass der Engpass sowohl ein operatives<br />
als auch technologisches Problem ist. Brands<br />
müssen so agil werden wie Digitaldruckmaschinen,<br />
wenn sie ihr volles Potenzial<br />
ausschöpfen wollen – und sie müssen sich<br />
daran gewöhnen, Marketingentscheidungen<br />
dezentraler zu treffen.<br />
Um die Mehrwerte des Digitaldrucks zu<br />
nutzen, ist die Integration in die gesamte<br />
Wertschöpfungskette erforderlich.<br />
„Wir vergessen oft, dass die <strong>Pack</strong>mittelproduktion<br />
weitaus mehr ist als der Druck und<br />
ein Bestandteil einer längeren Lieferkette<br />
– vom Verpackungsdesign bis zur Weiterverarbeitung,<br />
zu den Verpackungsunternehmen<br />
und den Einzelhändlern (online oder physisch)“,<br />
bestätigt uns François Martin, Senior<br />
Communication Advisor bei BOBST. „Durch<br />
Digitaldruckanwendungen lassen sich in<br />
einem Prozess, der Monate dauert, einige
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
Stunden oder sogar einige Tage einsparen.<br />
Die gesamte Produktionskette für Verpackungen<br />
muss neu entwickelt werden. Der<br />
Digitaldruck wird Teil der neuen Industrie<br />
4.0-Verpackungslandschaft sein, aber die<br />
Digitalisierung eines ganzen Prozesses wird<br />
das wichtigste Element sein.“<br />
Umgekehrt werden analoge Drucktechnologien<br />
in dem Maße, wie sie an dieses<br />
vernetzte Ökosystem angepasst werden,<br />
selbst quasi-digital werden.<br />
Anforderungen werden stetig<br />
angepasst. Der Digitaldruck ermöglicht<br />
eine bessere Interaktion und Kundenbindung,<br />
während der digitale Wandel unserer<br />
Welt dazu führt, dass die Verbraucher bei<br />
jedem touchpoint oder Kundenkontaktpunkt<br />
eine zufriedenstellende Kommunikation mit<br />
den Marken erwarten.<br />
„Es steht außer Frage, dass die Individualisierung<br />
einer der größten Trends ist,<br />
der die Einführung des digitalen Verpackungsdrucks<br />
vorantreibt“, sagt Donald<br />
Allred, VP of <strong>Pack</strong>aging, Memjet. „Wenn<br />
Verpackungen in einem späten Stadium des<br />
Individualisierungsprozesses hergestellt werden,<br />
ist der Einsatz des Digitaldrucks nicht<br />
nur möglich, sondern wird von Marken<br />
bevorzugt, die mit ihren Verbrauchern in<br />
Kontakt treten wollen, indem sie ihre Verpackungen<br />
mit personalisierten Botschaften<br />
und Bildern versehen. Diese Botschaften<br />
können regionale Sportteams unterstützen<br />
sowie saisonale Botschaften und/oder<br />
Impressionen von aktuellem Interesse<br />
transportieren. Vergleichen Sie diese enge<br />
Kundenbeziehung mit dem traditionelleren<br />
Verfahren, bei dem Marken ihre Produkte<br />
an Vertriebszentren liefern. In dieser Lieferkette<br />
werden die Produkte an riesige<br />
geografische und demografische Märkte<br />
verteilt, und es gibt kaum Möglichkeiten<br />
für personalisierte Verpackungserlebnisse.“<br />
Die Kapitalrendite wird jedoch zunehmend<br />
ausgefeiltere Strategien erfordern als das<br />
inzwischen bekannte ‚Produkt mit Ihrem<br />
Namen darauf‘. Es handelt sich um ein<br />
neues Spiel, und die Erfordernisse für Kundenerlebnisse<br />
durch personalisierte Verpackungen<br />
werden erst noch aufgestellt.<br />
Unternehmen können jetzt Botschaften direkt an Kundengruppen<br />
richten und sich sozialen Bewegungen anschließen<br />
„Personalisierung geht weit über die individuelle<br />
Gestaltung oder das Styling von Produkten<br />
hinaus“, meint Jose Gorbea, Leiter der Abteilung<br />
Brands & Agencies bei HP GSB EMEA<br />
(und früher bei Mondeléz). „Es geht um die intelligente<br />
Kuratierung und Gestaltung des gesamten<br />
Erlebnisses für die Mitglieder unserer<br />
Community: Hersteller, Designer und Verbraucher<br />
gleichermaßen.“ Ein Wandel in der Branche<br />
ist das personalisierte Storytelling, wobei<br />
die Massenindividualisierung als die nächste<br />
Grenze für globale Marken angesehen wird.>><br />
Foto: Design Bridge
Papier / Karton Verpackungsdruck Aktuell Maschinen<br />
Intralogistik<br />
>> Mit dem Digitaldruck können Designauflagen,<br />
die früher in die Zehntausende gingen,<br />
nun Stück für Stück variiert werden, wodurch<br />
Etiketten, Verpackungen, POS-Materialien<br />
und Direktwerbung relevanter und persönlicher<br />
werden als je zuvor. Unternehmen<br />
können nun Botschaften direkt an einzelne<br />
Kundengruppen richten und sich sozialen Bewegungen<br />
anschließen (wie bei der jüngsten<br />
#chooselove-Kampagne von Smirnoff). Die<br />
Geschwindigkeit des Digitaldrucks ermöglicht<br />
es Marken auch, mit realen Ereignissen zu<br />
interagieren. Zum Beispiel kann man jetzt<br />
die Tagesnachrichten auf eine Verpackung<br />
drucken, um die Frische eines Produkts zu<br />
kommunizieren.<br />
Inmitten dieser unendlichen Möglichkeiten<br />
und einiger wirklich beeindruckender Anwendungen<br />
hat man das Gefühl, dass die<br />
Marken erst am Anfang stehen, um die<br />
neuen Chancen zu ergreifen. Wenn digital<br />
bedruckte Verpackungen nicht nur eine<br />
technologische, sondern auch eine kulturelle<br />
Evolution darstellen, habe ich das Gefühl,<br />
dass das, was wir heute erleben, eher eine<br />
einflussreiche Gegenbewegung ist als ein<br />
Mainstream.<br />
Trägheit und Investitionen. Eine<br />
weitere Überlegung ist, dass ein industrielles<br />
Erdbeben nicht immer über Nacht eintritt.<br />
Selbst in den Industrieländern wurden viele<br />
Felder noch Jahrzehnte nach der Erfindung<br />
des mechanischen Pflugs in Handarbeit bestellt.<br />
Wir neigen dazu, uns auf Veränderungen<br />
einzulassen, wenn es sein muss – vor<br />
allem, wenn wir vermuten, dass der ROI in<br />
weiter Ferne liegen könnte. Sprechen Sie<br />
mit einem der großen Unternehmen über<br />
die Voraussetzungen für den Digitaldruck,<br />
und sie werden zugeben, dass die größte<br />
Herausforderung darin besteht, den Markt<br />
für diese Chance zu begeistern.<br />
„Marken sind mit mehr Artikeln und kleineren<br />
Auflagen konfrontiert, aber sie sind mit<br />
ihren täglichen Aufgaben so beschäftigt, dass<br />
sie nicht verstehen, dass der Digitaldruck<br />
nicht nur für spezielle Projekte eingesetzt<br />
werden kann“, meint Klaus Lammersiek,<br />
Marketing Manager HP Indigo Labels &<br />
<strong>Pack</strong>aging EMEA. „Wenn sie nicht über<br />
ein digitales System verfügen, ziehen es die<br />
Weiterverarbeiter vielleicht vor, weiterhin<br />
größere Auflagen auf ihren vorhandenen<br />
Druckmaschinen zu produzieren, ohne dass<br />
sie weiter investieren müssen. Die Lösung<br />
liegt darin, sowohl Brands als auch Verarbeiter<br />
über die Möglichkeiten des Digitaldrucks<br />
aufzuklären – und jeden Tag sehen wir mehr<br />
Die Nutzung von Verbraucherdaten ermöglicht es Marken, auf eine ganz<br />
persönliche Art und Weise zu kommunizieren, wie zum Beispiel bei der<br />
Kampagne #unboxingEurope von <strong>Pack</strong>aging Europe<br />
und mehr digital gedruckte Produkte in den<br />
Supermärkten und online.“<br />
Montserrat Peidro von Heidelberg schließt<br />
sich dieser Sichtweise an. „Meiner persönlichen<br />
Erfahrung nach waren in den<br />
letzten Jahren die wichtigsten Faktoren<br />
die Fähigkeit, digitale Technologie in bestehende<br />
Prepress- und Postpress-Prozesse zu<br />
integrieren, den Kunden neue Vorteile zu<br />
verkaufen und viele kleinere Aufträge pro<br />
Tag auf effiziente Weise und mit möglichst<br />
wenigen Berührungspunkten zu bewältigen“,<br />
sagt sie. „Aber nicht alle Unternehmen<br />
sind sich dieser Möglichkeiten bewusst<br />
oder berücksichtigen diese Themen bei der<br />
Planung ihrer Investitionen.“<br />
Covid und der Direct-to-Consumer-Katalysator.<br />
Oben habe ich die<br />
Verbindung zwischen dem Digitaldruck<br />
und der breiteren digitalen Transformation<br />
der Produktion hergestellt. Beim Online-<br />
Einzelhandel können wir dies natürlich im<br />
Zusammenhang mit einer umfassenderen<br />
digitalen Transformation unserer Kultur<br />
und unseres Handels sehen. Noch bevor das<br />
Coronavirus alles veränderte, schien es unausweichlich,<br />
dass der zunehmende Boom<br />
des E-Commerce der ultimative Katalysator<br />
für das Wachstum von digital bedruckten<br />
Verpackungen sein würde. Erstens hat die<br />
Online-Marke oder der Online-Händler eine<br />
viel persönlichere Beziehung zu mir als der<br />
traditionelle Einkäufer in einem herkömmlichen<br />
Supermarkt. Es ist eine Eins-zu-Eins-<br />
Kommunikation. Die Marke weiß, wer ich<br />
bin, wo ich bin und was ich mag. Sie wird<br />
mir ein Produkt, das möglicherweise auf<br />
meine Bedürfnisse zugeschnitten ist, direkt<br />
liefern.<br />
Als Direct-to-Consumer-Marke, die sich von<br />
Foto: <strong>Pack</strong>aging Europe<br />
den schnelllebigen Konsumgüter-Giganten<br />
unterscheidet (und in einer ganz anderen<br />
Größenordnung), hat <strong>Pack</strong>aging Europe<br />
2019 ein eigenes Experiment zur Individualisierung<br />
durchgeführt. Wir verteilten<br />
unser Magazin in Wellpapphüllen mit 20<br />
lokalisierten Designs und druckten es auf<br />
einer HP PageWide C500 Druckmaschine.<br />
Die #unboxingEurope-Kampagne stieß bei<br />
unseren Lesern auf große Resonanz – „Liebe“,<br />
die sich aus der Möglichkeit ergab,<br />
individuelle Abonnentendaten zu nutzen.<br />
Da wir den Standort unserer Leser kannten,<br />
konnten wir jedem von ihnen nicht nur<br />
eine nette, sondern auch eine persönlich<br />
wirksame Überraschung bereiten.<br />
Die gleiche Dynamik gilt für die neuen und<br />
aufkommenden Lieferketten, die durch Covid<br />
enorm beschleunigt werden und auf<br />
personalisiertem Konsum basieren und<br />
von aufkommenden Direct-to-Consumer-,<br />
On-Demand- oder Abonnement-Modellen<br />
bedient werden. In diesem Ökosystem wird<br />
eine relevante Kommunikation, die die Bedürfnisse<br />
und die Identität des Verbrauchers<br />
widerspiegelt, die erfolgreichsten Marken<br />
auszeichnen. Zumindest bei höherwertigen<br />
Gütern wird die späte Individualisierung<br />
sicherlich zur Norm werden.<br />
In der Zwischenzeit werden mit den Fortschritten<br />
in der Technologie all diese Hindernisse<br />
für die Akzeptanz immer weiter<br />
abgebaut. Wir werden eine verbesserte Qualität,<br />
höhere Geschwindigkeiten, niedrigere<br />
Kosten, praktikablere Markteintrittspunkte,<br />
eine nahtlosere Integration, Entwicklungen<br />
bei Designtools wie algorithmisch generierte<br />
iterative Maschinen sehen... All diese Innovationen<br />
werden auf der drupa 2024 zu<br />
sehen sein – und ich kann es kaum erwarten,<br />
sie zu sehen. <br />
[pl]
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
Die neue MetalStar 4 – wegweisend<br />
im Blechdruck<br />
Noch innovativer und effektiver, das ist der neue Leistungsmaßstab<br />
im Blechdruck. Sieben Jahre nach der<br />
Markteinführung der MetalStar 3, von der weltweit über<br />
400 Druckwerke installiert wurden, stellt Koenig & Bauer<br />
die neue MetalStar 4 vor.<br />
Fotos: Koenig & Bauer<br />
Die MetalStar 4 präsentiert sich<br />
in neuem Gewand mit innovativer<br />
und wegweisender Technik.<br />
Um den wachsenden Anforderungen des<br />
Blechdruckmarktes noch besser gerecht zu<br />
werden, verfügt die MetalStar 4 über neue<br />
Funktionen und Verbesserungen im Anleger,<br />
eine hochmoderne Messtechnik und<br />
intelligente Funktionen zur Überwachung<br />
der Produktion und Steigerung der Ergonomie.<br />
Unverändert bleibt die bewährte<br />
MetalStar-Technologie wie das kurze und<br />
dynamische Farb- und Feuchtwerk, der<br />
hochpräzise Registerdruck dank des Tafellaufs<br />
im Greiferschluss sowie die weitreichenden<br />
Automatisierungen, welche die<br />
Rüstzeiten auf ein Minimum reduzieren.<br />
Einige der größten Neuerungen der Metal-<br />
Star 4 finden sich am Anleger. Blechdruckspezifische<br />
Updates wie zum Beispiel neue<br />
Sensoren, neu designte Blasrohre und Abstreifer<br />
und Anpassungen am Anlagetisch<br />
erhöhen die Zuverlässigkeit der Tafelzuführung<br />
erheblich. Selbst bei herausfordernden<br />
Materialien überzeugt die Zuverlässigkeit<br />
des Anlegers. Abgerundet wird der Anleger<br />
durch ein neues Touchpanel, an dem die<br />
Lufteinstellung vorgenommen und jobbezogen<br />
abgespeichert werden kann. So kann<br />
bei Wiederholaufträgen bequem die letzte<br />
Einstellung geladen und die Produktion direkt<br />
gestartet werden.<br />
Die neue MetalStar<br />
4 präsentiert sich in<br />
einem neuen ansprechenden<br />
Design<br />
Das Inline Farbmess- und Regelsystem Metal-<br />
Control, welches für die MetalStar 4 verfügbar<br />
ist, misst die Farbdichten auf jeder Tafel im<br />
Druckkontrollstreifen oder auf einzelnen Farbfeldern<br />
und regelt alle zehn Tafeln die Farbzonen<br />
vollautomatisch. So wird sichergestellt,<br />
dass die vorgegebenen Solldichten innerhalb<br />
des Druckjobs immer erreicht und gehalten<br />
werden. Unabhängig vom Bediener oder von<br />
der Tageszeit. Darüber hinaus unterstützt MetalControl<br />
den Bediener beim Einrichten des<br />
Druckjobs. MetalControl kann die Zieldichten<br />
vollautomatisch in einem Abzug einrichten,<br />
mittels eines Sandwich-Verfahrens. Alternativ<br />
können mit MetalControl auch wie gewohnt<br />
beim Einrichten Einzelabzüge gedruckt werden.<br />
MetalControl macht dann nach jedem<br />
Abzug einen Einstellvorschlag.<br />
Der neue ErgoTronic-Leitstand bildet das<br />
Herz der MetalStar 4. Dank der übersichtlichen<br />
und modernen Software ist die Bedienung<br />
der MetalStar 4 intuitiv. Über einen<br />
Vom ErgoTronic-Leitstand<br />
aus können alle Funktionen<br />
der MetalStar 4 bequem<br />
gesteuert und überwacht<br />
werden. Neu ist der 75“<br />
Wallscreen<br />
23“ Touchscreen werden alle Einstellungen<br />
vorgenommen. Der Leitstand kann mit einem<br />
75“ Wallscreen ausgestattet werden, auf<br />
dem die Messergebnisse von MetalControl<br />
und die einzelnen Zonenöffnungen in jedem<br />
Farbwerk dargestellt werden. Zusätzlich kann<br />
hier jeweils ein Livebild von einer der Beobachtungskameras<br />
angezeigt werden, welche<br />
an neuralgischen Punkten an der Druckmaschine<br />
angebracht sind. Somit kann der<br />
Bediener bequem vom ErgoTronic-Leitstand<br />
kritische Positionen direkt live beobachten<br />
und bei Bedarf eingreifen.<br />
In Sachen Automatisierung ist, laut Hersteller,<br />
die MetalStar 4 nach wie vor der<br />
Vorreiter auf dem Blechdruckmarkt. Features<br />
wie das parallele Waschen von Gummituch<br />
und Gegendruckzylinder mit CleanTronic<br />
Synchro oder das parallele Waschen des Farbwerkes<br />
während des Gummituchwaschens<br />
mit DriveTronic SRW (Simultaneous Roller<br />
Washing) garantieren die kürzesten Rüstzeiten<br />
im Blechdruck. Der vollautomatische<br />
Plattenwechsel FAPC (Fully Automatic Plate<br />
Change) ist nun noch schneller und wurde<br />
mit einem neuen Einführsystem ausgestattet,<br />
welches die Stabilität deutlich erhöht.<br />
Jede MetalStar 4 wird direkt an die individuellen<br />
Bedürfnisse des Kunden und den<br />
Einsatzzweck angepasst. Angefangen von<br />
speziellen Ausstattungspaketen für den UVund<br />
UV-LED-Druck über verschiedenste<br />
Inline-Lackiermöglichkeiten bis zu den<br />
bewährten Sheet Handling-Modulen und<br />
den weltweit bewährten und geschätzten<br />
Tafeltrocknern von Koenig & Bauer. [pl]
Papier / Karton Verpackungsdruck Aktuell<br />
Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Orientierung im<br />
Verpackungsdschungel<br />
Foto: Ludwig Schedl<br />
Beim Österreichischen Verpackungstag <strong>2021</strong>: Circular Economy – Orientierung im<br />
Verpackungsdschungel kam im MAK die gesamte österreichische Verpackungswirtschaft<br />
zusammen. Im Mittelpunkt stand recyclinggerechte Verpackungsgestaltung.<br />
Die dazu präsentierte internationale Verpackungsdesign-Guideline liefert notwendige<br />
und einheitliche Empfehlungen für die Branche.<br />
Die Verpackungsindustrie steht vor<br />
einer großen Herausforderung. Die<br />
EU zielt mit dem Kreislaufwirtschaftspaket<br />
darauf ab, die europaweite<br />
Kreislaufführung von Rohstoffen zu fördern<br />
und die Sammel- und Recyclingquoten zu<br />
erhöhen. Recyclinggerechtes Verpackungsdesign<br />
ist dabei ein wesentlicher Teil einer<br />
zirkulären Produktgestaltung und einer<br />
funktionierenden Kreislaufwirtschaft.<br />
Guideline als Basis für recyclingfähiges<br />
Design. „Die FH Campus Wien<br />
organisiert zum dritten Mal den Österreichischen<br />
Verpackungstag, das Branchen-<br />
Event der <strong>Pack</strong>aging Supply Chain. In einer<br />
dynamischen und sich stark verändernden<br />
Verpackungswelt gibt der Verpackungstag<br />
Orientierung und Ausblick auf die notwendigen<br />
strategischen Weichenstellungen“,<br />
betont Silvia Apprich, Studiengangsleiterin<br />
Nachhaltiges Ressourcenmanagement, <strong>Pack</strong>aging<br />
Technology and Sustainability sowie<br />
Verpackungstechnologie an der FH Campus<br />
Wien. „Die Circular <strong>Pack</strong>aging Design<br />
Guideline der FH Campus Wien zeigt, wie<br />
funktionierendes, recyclingfähiges Design zu<br />
schaffen ist. Diese Guideline gibt es nun in<br />
der 4. Auflage, sie trägt mit neuen Inhalten<br />
und Entwicklungen dem dringenden Bedarf<br />
nach Orientierung Rechnung.“<br />
Verständliche Empfehlungen für<br />
Produkt-Manager*innen. „Mit der<br />
ECR Circular <strong>Pack</strong>aging Initiative haben wir<br />
es geschafft, der gesamten Konsumgüter-<br />
Branche die Notwendigkeit von zirkulären<br />
Verpackungen aufzuzeigen. Mit leicht<br />
verständlichen Empfehlungen für Circular<br />
<strong>Pack</strong>aging Design geben wir hiermit Produktund<br />
Sortiments-Manager*innen ein Tool in<br />
die Hand. Nur durch die Zusammenarbeit<br />
aller Player*innen in der Wertschöpfungskette<br />
können wir die ehrgeizigen Recyclingziele<br />
erreichen“, so Teresa Mischek-Moritz,<br />
Managerin ECR Austria.<br />
Internationale Guideline für erfolgreiche<br />
Erhöhung der Recyclingquoten.<br />
Rohstofferzeuger*innen,<br />
Verpackungshersteller*innen, Markenartikelindustrie,<br />
Einzelhandel und Entsorgungswirtschaft<br />
müssen künftig also noch<br />
intensiver zusammenarbeiten. Mit einer international<br />
harmonisierten Verpackungsdesign-Guideline<br />
wollen die FH Campus Wien,<br />
die ECR Community und die World <strong>Pack</strong>aging<br />
Organisation die notwendigen und<br />
einheitlichen Empfehlungen für recyclinggerechte<br />
Verpackungsgestaltung setzen. Diese<br />
soll sämtlichen Akteur*innen der Supply<br />
Chain eine Entscheidungshilfe geben und<br />
sie so unterstützen, die höheren Recyclingquoten<br />
des EU-Kreislaufwirtschaftspakets<br />
zu erreichen. „Durch die Zusammenarbeit<br />
von World <strong>Pack</strong>aging Organisation, ECR<br />
Community und FH Campus Wien setzen<br />
wir mit der internationalen Guideline WPO<br />
<strong>Pack</strong>aging Design for Recycling gemeinsam<br />
globale Standards in Circular <strong>Pack</strong>aging<br />
Design“, freut sich Johannes Bergmair, Generalsekretär<br />
World <strong>Pack</strong>aging Organisation<br />
(WPO).<br />
Verpackungs- und Ressourcenmanagement<br />
an der FH Campus<br />
Wien. Das berufsbegleitende Bachelorstudium<br />
Verpackungstechnologie gibt einen<br />
Überblick über die wichtigsten <strong>Pack</strong>mittel<br />
und deckt den gesamten Lebenszyklus einer<br />
Verpackung ab. Das Bachelorstudium<br />
Nachhaltiges Ressourcenmanagement legt<br />
den Fokus auf Ressourcenverknappung, Abfallentsorgung<br />
bzw. -vermeidung und die<br />
damit verbundene Umweltgesetzgebung. <strong>Pack</strong>aging<br />
Technology and Sustainability ist das<br />
erste berufsbegleitende Masterstudium in der<br />
DACH-Region, das sich mit der Querschnittsmaterie<br />
Verpackungstechnologie befasst. Das<br />
Kompetenzzentrum Sustainable and Future<br />
Oriented <strong>Pack</strong>aging Solutions forscht an der<br />
Entwicklung und Bewertung nachhaltiger<br />
Verpackungen, Lebensmittelsicherheit und<br />
Digitalisierung. <br />
[pl]
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
Green <strong>Pack</strong>aging Star Award ®<br />
verliehen<br />
Bereits zum dreizehnten Mal wurde heuer der Green <strong>Pack</strong>aging<br />
Star Award ® ausgeschrieben. Besonders erfreulich war heuer<br />
nicht nur die hohe Qualität der Einreichungen - trotz Corona gab<br />
es auch heuer einen Rekord an Einreichungen. Der renommierteste<br />
jährlich verliehene Verpackungspreis in Österreich wurde<br />
heuer während des Verpackungstages im MAK verliehen. Über<br />
200 Besucher applaudierten den Gewinnern.<br />
Die Jury (Juryvorsitz DI Dr. Johannes Bergmair/General<br />
Secretary/WPO sowie Geschäftsführer von <strong>Pack</strong>force<br />
Austria) zeichnete heuer 7 der zahlreichen Einreichungen<br />
mit einem „Green Star“ aus. Ebenfalls wieder vergeben wurde<br />
der Sonderpreis der ARA. Alle Sieger sowie die nominierten<br />
zum Green <strong>Pack</strong>aging Star Award ® sind auch berechtigt bei den<br />
WorldStar <strong>Pack</strong>aging Awards einzureichen. (Bis jetzt hatten die<br />
Einreicher der „Green Stars“ eine Siegerquote von über 90%.)<br />
KOMPACK als Erfinder und Mitveranstalter des „Green Stars“<br />
drückt den ausgezeichneten Firmen natürlich die Daumen, auch<br />
bei dem weltweit wichtigsten Verpackungspreis wieder punkten<br />
zu können.<br />
Abb. 1<br />
Abb. 2<br />
Abb. 3<br />
Die Gewinner im Überblick:<br />
Rubrik „Umweltfreundliche Produktphilosophie“:<br />
<strong>Pack</strong>natur ® Pop-up Bag – Einkaufsnetz auf Buchenholzbasis<br />
Einreicher: VPZ Verpackungszentrum GmbH (Abb.1)<br />
Rubrik „Save Food“:<br />
Functional Barrier Papers<br />
Einreicher: Mondi Functional Paper & Films (Abb.2)<br />
Wallet<strong>Pack</strong><br />
Einreicher: Mondi Consumer <strong>Pack</strong>aging GmbH (Abb.3)<br />
Rubrik „Produkt“:<br />
Recyclingfähiges Tiefziehverpackungskonzept für geschnittenen<br />
Schinken<br />
Einreicher: SÜDPACK Verpackungen GmbH & Co. KG (Abb.4)<br />
Abb. 4<br />
Rubrik „Umweltfreundlicher Produktionsprozess“:<br />
Tesco arbeitet mit Mondi zusammen, um den Kreislauf für Tragetaschen<br />
aus dem eigenen Papierabfall zu schließen<br />
Einreicher: Mondi Speciality Kraft Paper (Abb. 5)<br />
Sonderpreis „Nachhaltigkeit“:<br />
Standtisch aus Wellpappe<br />
Einreicher: Mosburger GmbH/ Member of Dunapack <strong>Pack</strong>aging/<br />
„ARA Sonderpreis“:<br />
Nachhaltige rPET Becher für Schulmilch<br />
Einreicher: Schulmilchbauern Österreich, Starlinger & Co GmbH<br />
viscotec, PET-MAN GmbH, Greiner <strong>Pack</strong>aging GmbH (Abb. 6) [pl]<br />
Abb. 5<br />
Abb. 6
Papier / Karton Verpackungsdruck Aktuell<br />
Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Das geänderte Konsumentenverhalten<br />
resultiert so nicht nur in<br />
der Forderung nach mehr Nachhaltigkeit,<br />
sondern auch im Druck<br />
zu erhöhtem Produktionsausstoß<br />
aufgrund des gewachsenen E-Commerce<br />
und zu kleinerer Konfektionierung<br />
(Verpackungsgrößen)<br />
Foto: popba – stock.adobe.com<br />
Verpackungsindustrie boomt weltweit<br />
Online-Handel als Treiber – Klimaschutz und Waste Management im Fokus<br />
Die globale Verpackungsindustrie boomt trotz der Anstrengungen um mehr Klimaschutz<br />
und Nachhaltigkeit: Experten erwarten einen weiteren Umsatzsprung von aktuell<br />
770 Mrd. US-Dollar auf 1 Billion US-Dollar bis 2025. Mit dazu beitragen werden<br />
Versandhändler wie Amazon & Co, aber auch der Bedarf an verbesserten und v.a. nachhaltigeren<br />
Verpackungsmaterialien, so eine aktuelle Studie der Managementberatung<br />
Horváth.<br />
Branchenturbo sind und bleiben<br />
das Thema Nachhaltigkeit und<br />
die Anstrengungen der meisten<br />
Verpackungsunternehmen, umweltverträgliche<br />
Lösungen mit deutlich sichtbarer<br />
Erhöhung des Kundennutzens<br />
zu entwickeln. Die Materialkompetenz<br />
und Ressourceneffizienz werden<br />
dabei Schlüssel zur Differenzierung<br />
gegenüber dem Wettbewerb, sagt Studienautor<br />
Christoph Kopp von der Managementberatung<br />
Horváth in Wien. Er<br />
geht davon aus, dass E-Commerce und<br />
Online-Handel den Innovationsdruck<br />
weiter erhöhen werden.<br />
Konsumentenverhalten wirkt.<br />
Entscheidend für die Entwicklung der Verpackungswirtschaft<br />
sind das erwachte Klimaschutzbewusstsein<br />
der Öffentlichkeit<br />
und die damit einhergehenden verschärften<br />
Vorgaben der Politik: Stichworte wie<br />
Kreislaufwirtschaft, strenge Regulatorik<br />
und Klimaneutralität der produzierenden<br />
Industrie sind nicht neu, werden aber<br />
immer wichtiger gerade für die Verpackungswirtschaft,<br />
die von Kritikern mit<br />
Vorwürfen der Ressourcenverschwendung<br />
und Müllproduktion konfrontiert ist.<br />
Dabei darf nicht vergessen werden, dass<br />
die Verpackung – gerade in Hinblick auf<br />
Viren und Krankheitserreger – ein wesentlicher<br />
Hygiene- und Konservierungsfaktor<br />
ist. Das geänderte Konsumentenverhalten<br />
resultiert so nicht nur in der Forderung<br />
nach mehr Nachhaltigkeit, sondern auch<br />
im Druck zu erhöhtem Produktionsausstoß<br />
aufgrund des gewachsenen E-Commmerce<br />
und zu kleinerer Konfektionierung<br />
(Verpackungsgrößen) – zusammen mit<br />
dem Margendruck in der Branche ein<br />
Dilemma für jeden Produktionsbetrieb.<br />
Marktkonsolidierung erwartet.Die<br />
Commodisierung in Kombination<br />
mit dem erhöhten Investitionsdruck, dem<br />
zunehmenden Bedarf an überregionaler<br />
bis globaler Lieferfähigkeit sowie die<br />
fragmentierte Unternehmenslandschaft<br />
mit vielen kleinen und lokalen Playern<br />
bei gleichzeitig beschränkter Möglichkeit<br />
von organischem Wachstum lassen eine<br />
weitere Konsolidierung in der Branche<br />
erwarten, ist Horváth-Berater Kopp sicher.<br />
Die jüngsten Akquisitionen unterstreichen<br />
diesen langjährigen Trend.<br />
Zur Marktkonsolidierung beitragen wird<br />
auch die verstärkte Nachfrage nach<br />
„Smart <strong>Pack</strong>aging“-Lösungen, die von<br />
traditionellen Anbietern noch kaum<br />
befriedigt werden kann. „Intelligente“<br />
Verpackungseigenschaften wie Rückverfolgbarkeit,<br />
spezifische Interaktion mit<br />
dem verpackten Produkt oder Sensorik-<br />
Anforderungen sind künftig Differenzierungsmerkmale,<br />
und es ist davon auszugehen,<br />
dass Produkt und Verpackung in<br />
Zukunft zu einem Gesamtpaket „zusammenwachsen“.<br />
Konsumgüterverpackungen<br />
dominieren. Interessant ist die Art und<br />
Verwendung sowie Mengenverteilung der<br />
weltweit benötigten Verpackungen. Die<br />
Industrie scheint dabei deutlich „nachhaltiger“<br />
als der Konsum, benötigt in erster<br />
Linie recyclebare Stoffe wie Papier, Pappe<br />
& Karton und beansprucht rund 40 Prozent<br />
des Gesamtverpackungsvolumens.<br />
Der Konsum hingegen dominiert zu 60<br />
Prozent den globalen Verpackungsmarkt<br />
und verbraucht die weitaus komplexere<br />
und größere Menge an (Verbund-) Kunststoffen.
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
Drei Viertel des Weltmarkts (Verpackungsumsatzes)<br />
wird von Papier, Pappe und<br />
Karton sowie Kunststoffverpackungen<br />
beherrscht, der Rest geht auf Metall, Glas<br />
und sonstige Materialien. 70 Prozent aller<br />
Konsumverpackungen werden für Lebensmittel<br />
und Getränke produziert, 12<br />
Prozent für medizinische und Kosmetik-<br />
Produkte und nur 18 Prozent für sonstige<br />
bzw. andere Konsumgüter.<br />
Asien vor Europa und Nordamerika.<br />
Der asiatisch-pazifische Wirtschaftsraum<br />
verbraucht aktuell den größten<br />
Anteil an Verpackungen, nämlich rund<br />
40 Prozent – mit einer prognostizierten<br />
weiteren Wachstumsrate von knapp 7,0<br />
Prozent jährlich. Dahinter folgen Europa,<br />
Nahost und Afrika (EMEA) mit knapp 30<br />
Prozent und Nordamerika mit 26 Prozent,<br />
allerdings bei geringeren jährlichen<br />
Wachstumsraten von knapp 5,0 Prozent.<br />
Auch für den Rest der Welt werden hohe<br />
Wachstumsraten erwartet, Argentinien<br />
und Brasilien bilden die Hauptumsatzquellen<br />
für den lateinamerikanischen Markt.<br />
Kurzprofil. Horváth ist eine international<br />
tätige, unabhängige Managementberatung<br />
mit Hauptsitz in Stuttgart. Das<br />
Unternehmen beschäftigt <strong>10</strong>00 hochqualifizierte<br />
Berater/innen an Standorten<br />
in Deutschland, Österreich, Rumänien,<br />
Die Industrie scheint deutlich „nachhaltiger“ als der Konsum zu sein. Sie benötigt in erster<br />
Linie recyclebare Stoffe wie Papier, Pappe & Karton und beansprucht<br />
rund 40 Prozent des Gesamtverpackungsvolumens<br />
Saudi-Arabien, der Schweiz, Ungarn und<br />
den Vereinigten Arabischen Emiraten.<br />
Kernkompetenzen sind Unternehmenssteuerung<br />
und Performanceoptimierung.<br />
Horváth & Partners steht für Projektergebnisse<br />
mit nachhaltigem Nutzen. Deshalb<br />
Die 30 Seiten starke Studie „Die europäische Verpackungsindustrie<br />
2025 – Trends, Perspektiven und Erfolgsfaktoren in einem kompetitiven<br />
Marktumfeld“ ist im Herbst <strong>2021</strong> erschienen. Bei Interesse<br />
direkt beim Studienautor Christoph Kopp (Foto) von der Managementberatung<br />
Horváth unter ckopp@horvath-partners.com<br />
anfordern.<br />
werden Kunden von der betriebswirtschaftlichen<br />
Konzeption bis zur Verankerung<br />
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Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Auf 14.000 m² Fläche sorgen 5008<br />
PV-Module für eine Leistung von<br />
1,85 MWp. Der Jahresertrag beläuft<br />
sich auf 1.950.000 kwh<br />
Foto: Pawel<br />
Der Sonne entgegen<br />
… geht die Firma PAWEL smart packing & logistics – und das mit Riesenschritten. Erst<br />
letztes Jahr wurde am Dach des Unternehmensstandortes in Gratwein auf einer Fläche<br />
von 6.000 m² eine Solaranlage installiert. Mit etwas coronabedingter Verzögerung ging<br />
vor kurzem die zweite Ausbaustufe ans Netz.<br />
Auch in Pandemie-Zeiten investiert<br />
das Wiener Traditionsunternehmen<br />
in die Nachhaltigkeit.<br />
So prangt auf dem Dach des Standortes<br />
Gratwein jetzt ein wahres Solarkraftwerk:<br />
Auf 14.000 m² Fläche sorgen 5008<br />
PV-Module für eine Leistung von 1,85<br />
MWp. Der Jahresertrag beläuft sich auf<br />
1.950.000 kWh. „Es handelt sich um<br />
eine der größten Photovoltaik-Anlagen in<br />
der Steiermark“, erzählt Geschäftsführer<br />
Mag. Michael Pawel stolz. Damit kann<br />
vergleichsweise der Strombedarf von 500<br />
Haushalten gedeckt werden.165 t CO 2<br />
werden auf diese Weise eingespart. Das<br />
entspricht 7.612 gepflanzten Bäumen.<br />
„Wir haben damit die Endausbaustufe<br />
erreicht. Mehr können wir nicht mehr in<br />
das Netz einspeisen“, so Mag. Pawel. Das<br />
liegt daran, dass Anlagen dieser Größenordnung<br />
bereits soviel Leistung erbringen,<br />
dass normale Stromkabel zum Einspeisen<br />
über die nächst gelegene Trafostation<br />
nicht mehr ausreichen. „Unser Glück war,<br />
dass am Firmengelände bereits eine eigene<br />
Trafostation samt ausreichend dimensionierter<br />
Zuleitungen vorhanden war. Wir<br />
mussten nur mehr den Trafo austauschen,<br />
aber keine neuen Zuleitungen verlegen.<br />
Sonst wäre es sehr teuer geworden“, erläutert<br />
Mag. Pawel. „Die Kapazitätsgrenze<br />
des neuen Trafos ist dennoch erreicht.<br />
Eigentlich schade, denn wir hätten noch<br />
eine kleinere Halle, auf die noch einige<br />
PV-Module passen würden, aber es geht<br />
nicht mehr“, schmunzelt Mag. Pawel.<br />
Investment. Insgesamt (inkl. Dachsanierung)<br />
wurden 1,8 Mio. Euro investiert.<br />
Hersteller und für die Installation verantwortlich<br />
war die Fa. Solarel. Die Anlage<br />
wurde mit 30 % von der OeMAG gefördert.<br />
„Für die zweite Ausbaustufe hat uns zusätzlich<br />
die Investitionsförderung von 14 %<br />
für Photovoltaik geholfen“, freut sich Mag.<br />
Pawel.<br />
Auch im Fuhrpark des Unternehmens setzt<br />
man zusehends auf elektrischen Vortrieb.<br />
Am Standort Gratwein sorgt bereits ein<br />
E-Auto für die umweltbewusste Fahrweise<br />
der Vertriebsmitarbeiter. Jetzt bekam<br />
auch der Stammsitz ein Wien ein passendes<br />
Fahrzeug. Ein BMW i3 sorgt nun für einen<br />
emissionsfreien Vertrieb.<br />
<strong>2021</strong>: Höhen & Tiefen. Das Jahr <strong>2021</strong><br />
ist neben der Pandemie auch durch die<br />
Rohstoff- und Lieferkrise geprägt. Viele Teile,<br />
nicht nur Halbleiterprodukte, sind derzeit<br />
gar nicht oder nur mit langen Lieferzeiten zu<br />
bekommen. Das hat auch Auswirkungen auf<br />
die Firma PAWEL. „Es ist ein wenig paradox,<br />
denn einerseits profitieren wir von dem Rohstoffengpass,<br />
indem unsere <strong>Log</strong>istikflächen<br />
am Standort Gratwein komplett ausgebucht<br />
sind – wir müssen uns schon bei unserem<br />
Nachbarn, der Fa. Felbermayr, einmieten.<br />
Der Grund liegt darin, dass die Firmen ihre<br />
Bauteile nicht an ihre Kunden ausliefern<br />
können, da andere wichtige Teile fehlen und<br />
diese daher im Moment gar nicht abgerufen<br />
werden. Das Lagern wird somit an uns<br />
outgesourct. Andererseits bleiben wir aus<br />
genau demselben Grund auf bereits bestellten<br />
und gefertigten Transportverpackungen<br />
sitzen“, erläutert Mag Pawel. „Zudem sind<br />
die Holzpreise nach wie vor extrem hoch.<br />
Das ist für einen ‚Kistentischler‘ wie uns<br />
durchaus herausfordernd.“<br />
Digitalisierungsoffensive. Auch<br />
wenn die letzten Krisenjahre das Unterneh-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
men durchaus getroffen haben, versucht<br />
Mag. Pawel das Positive zu sehen: „Bereits<br />
vor der Pandemie haben wir mit einem Digitalisierungs-Projekt<br />
begonnen.“ Den Mitarbeitern<br />
wurde dabei ein Remote-Zugang<br />
geschaffen, der das problemlose Arbeiten<br />
vom Homeoffice aus ermöglichte. „Das hat<br />
uns natürlich jetzt sehr geholfen“, freut<br />
sich Mag. Pawel. Im Zuge der Corona-Krise<br />
wurde die Digitalisierung weiter ausgebaut.<br />
So wurde eine eigene App für Außerhaus-<br />
Verpacker entwickelt. Es werden dabei<br />
sämtliche Produkte mit einem QR-Code<br />
bzw. Barcodeetiketten versehen und können<br />
mithilfe dieser App eingescannt werden.<br />
Das schafft umfassende Transparenz in der<br />
Lieferkette. Auch den Lieferanten werden<br />
von PAWEL die entsprechenden Etiketten<br />
zur Verfügung gestellt. Damit bleibt die<br />
Einheitlichkeit über die gesamte Supply-<br />
Chain gewahrt. Ebenso werden sämtliche<br />
Aufträge mit einem QR-Code versehen.<br />
Der Kunde braucht diesen nur mit seinem<br />
Handy einzuscannen und kann damit auf<br />
die dahinterliegenden Daten inklusive Fotos<br />
der Verpackungslösung zugreifen.<br />
Mag. Michael Pawel,<br />
Geschäftsführer<br />
der PAWEL smart<br />
packing & logistics<br />
setzt auf Nachhaltigkeit.<br />
Selbst ein<br />
Elektroauto steht am<br />
Standort in Gratwein<br />
zur Verfügung<br />
Kurzprofil. Das Wiener Traditionsunternehmen<br />
PAWEL packing & logistics begann<br />
1898 als Kisten- und Möbeltischlerei<br />
und entwickelte sich im Laufe seiner über<br />
<strong>10</strong>0-jährigen Geschichte zum führenden Verpackungslogistiker<br />
Österreichs. Zahlreiche<br />
Auszeichnungen, darunter auch etliche Österreichische<br />
Staatspreise für vorbildliche<br />
Verpackung (der letzte 2016) dokumentieren<br />
die Innovationskraft des Unternehmens. Mit<br />
Standorten in Wien, Graz, Gratwein, der<br />
Slowakei, Tschechien und Ungarn ist PAWEL<br />
bestens aufgestellt. Zusätzlich verfügt das Unternehmen<br />
über zahlreiche Zertifizierungen<br />
und ist zudem INPRO-Mitglied (International<br />
<strong>Pack</strong>aging and Routing Organisation). Damit<br />
können Kunden rund um den Globus bestens<br />
betreut werden. <br />
[pl]<br />
Foto: PL Verlag / Rath<br />
Produkte ohne Schäden<br />
transportieren<br />
Als Hersteller möchten Sie Produkte mit hoher Qualität produzieren und diese Ware soll<br />
dann auch ohne Transportschäden beim Kunden ankommen. Lantech unterstützt Sie<br />
als Verpackungsmaschinenbauer dabei, Ihre Produkte transportsicher zu verpacken. Der<br />
Verpackungsexperte sorgt dafür, dass Ihre Waren ohne Schäden von A nach B befördert<br />
werden können. Der Schlüssel, um Transportschäden zu minimieren, liegt dabei darin,<br />
möglichst rechtwinkelige Verpackungskartons zu nutzen.<br />
Promotion<br />
Höhere Gewinnspannen durch<br />
geringere Schäden. Für viele Hersteller<br />
ist der Transport ihrer Produkte eine<br />
große Herausforderung. Werden die Waren<br />
auf dem Transportweg beschädigt, führt dies<br />
zu Reklamationen und zur Unzufriedenheit<br />
beim Kunden. Einige Unternehmen rechnen<br />
sogar eine Preisminderung von ein bis zwei<br />
Prozent in den Preis mit ein, was sich dann<br />
auch auf die Marge auswirkt. Ein Verlust,<br />
der nicht notwendig ist. Mit der optimalen<br />
Verpackung kommen Ihre Produkte immer<br />
einwandfrei bei Ihren Kunden an.<br />
Rechtwinklige Kartons. Ein unbeschadeter<br />
Transport beginnt immer mit dem<br />
Umkarton. Die Produkte werden genau<br />
passend darin abgelegt und transportiert.<br />
Die Funktion der Kiste ist dabei der optimale<br />
Schutz während des Transports. Um dies zu<br />
gewährleisten, muss der Karton unbedingt<br />
rechtwinklig aufgestellt werden. Sollte der<br />
geschlossene Karton nicht rechtwinklig<br />
sein, berühren sich die Ecken der Kartons<br />
beim Stapelvorgang auf der Palette nicht<br />
und beeinträchtigen so die Stabilität. Dies<br />
kann ein Einstürzen der Kisten zur Folge<br />
haben.<br />
Rechtwinkelige Kartons schützen<br />
vor Transportschäden<br />
Verpackung bedeutet Sichtbarkeit.<br />
Kommen die Kisten mit den unbeschädigten<br />
Waren erst einmal in den Vertriebszentren<br />
oder Geschäften an, sind sie ein echter<br />
Hingucker. Der Versand von Produkten ist<br />
eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.<br />
Das gilt auch für den Umkarton, der<br />
lediglich für den Transport bestimmt ist.<br />
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Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Foto: bluedesign<br />
Es gibt kaum ein Thema in der Arbeitswelt, das Unternehmen soviel Kopfzerbrechen bereitet wie die Suche<br />
nach Mitarbeiter*innen. Im Oktober <strong>2021</strong> waren in Österreich 112.155[1] offene Stellen gemeldet und das bei<br />
269.154 [2] Arbeitslosen. Heruntergebrochen auf die nackten Zahlen sollte es kein Problem sein. Die Unternehmen<br />
können aus dem Vollen schöpfen. Dennoch sind kaum geeignete Arbeitskräfte zu finden – und das nicht nur<br />
in der Verpackungs- oder <strong>Log</strong>istikbranche. Der Fachkräftemangel zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte<br />
Wirtschaft. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> hat den renommierten deutschen Personalberater Dipl.-Ing. Claus Welles zum Interview<br />
gebeten, um dem Problem auf den Grund zu gehen.<br />
Herr Welles, woher kommt der Fachkräftemangel?<br />
Zu einem guten Teil ist er hausgemacht.<br />
So wurden z.B. durch das Lean Management<br />
viele gute Leute einfach wegrationalisiert.<br />
Andere verliert man durch natürliche Fluktuation.<br />
Ebenso passieren bei der Einstellung<br />
von Mitarbeiter*innen immer wieder Fehler,<br />
weil der Richtige nicht erkannt wird und der<br />
Falsche, der eingestellt wurde, weit unter den<br />
Erwartungen bleibt bzw. das Unternehmen<br />
nach kurzer Zeit wieder verlässt.<br />
Zudem muss man sich bewusst sein, dass es<br />
heute für viele Jugendliche Berufsfelder gibt,<br />
die deutlich attraktivere Perspektiven bieten,<br />
als z.B. acht Stunden pro Tag an einer Maschine<br />
zu stehen. So ringt man nicht nur mit anderen<br />
Berufen der „Old Economy“ um Arbeitskräfte,<br />
sondern auch mit der virtuellen Welt.<br />
Sie hält mittlerweile Arbeitsplätze, wie Blogger<br />
oder Influencer auf Instagram, YouTube oder<br />
ähnlichem, bereit. Die Erfüllung der ESG-<br />
Kriterien und ethische Werte sind die Voraussetzung,<br />
ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.<br />
Das Interview führte<br />
Mag. Gernot Rath<br />
Viele Unternehmen in der Verpackungsindustrie<br />
haben zudem ein Identitätsproblem. Sie<br />
fertigen zwar Verpackungen, die oftmals als<br />
Träger der Marke dienen, aber gemeint ist jene<br />
des Kunden – des Markenartiklers – nicht die<br />
eigene. Beispiel Coca-Cola: Nur anhand der<br />
Flaschenform ist weltweit auf den ersten Blick<br />
klar, um welche Marke es geht. Der Flaschenhersteller<br />
bleibt dem Konsumenten hingegen<br />
völlig unbekannt. Es gelang der Industrie folglich<br />
keine eigene Identität bzw. kein eigenes<br />
Image aufzubauen. Und wenn, ist das Image in<br />
der Öffentlichkeit negativ besetzt. Stichwort:<br />
Verpackungsmüll. Ganz zu schweigen von den<br />
Imageproblemen der Kunststoffindustrie. Das<br />
ist natürlich ein Wettbewerbsnachteil bei der<br />
Suche nach Arbeitskräften.<br />
Auch die Pandemie stellt eine große Erschwernis<br />
dar. Die Leute haben ganz einfach keine<br />
Lust zu arbeiten oder den Job zu wechseln. So<br />
kämpfen speziell Vertriebsmitarbeiter mit ihrer<br />
Motivation, da der persönliche Kundenkontakt<br />
sehr eingeschränkt ist und der Aufbau eine<br />
Kundenbeziehung fast nicht möglich ist. Das<br />
macht die Akquisitionsarbeit sehr schwierig<br />
und senkt daher die Arbeitsmoral.<br />
Was kann man dagegen tun?<br />
Ein wichtiger Punkt ist die Entwicklung<br />
eines Selbstwertgefühls. Das ist ein großes Problem<br />
innerhalb der Verpackungsbranche. Wie<br />
bereits erwähnt, leidet speziell diese Branche<br />
unter einem Imageproblem. Wenn es dem Unternehmen<br />
hingegen gelingt, dem Arbeitnehmer<br />
zu vermitteln, dass er etwas Positives für<br />
die Gesellschaft und für seine Umwelt leistet,<br />
habe ich als Unternehmen viel an Attraktivität<br />
gewonnen. Und die Verpackung leistet sehr<br />
viel Positives, nur weiß es keiner… D.h. es<br />
ist viel Öffentlichkeitsarbeit notwendig, um<br />
das Image aufzupolieren. Weiters muss man<br />
die Berufsbilder und die Berufsbezeichnungen<br />
ein wenig entstauben, um sich in weiterer
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
Folge als attraktiver Arbeitgeber präsentieren<br />
zu können.<br />
Einfach ist die Suche nach geeigneten<br />
Mitarbeiter*innen deswegen noch lange nicht.<br />
Die Zeiten, wo ein schlichtes Stelleninserat<br />
gereicht hat, gehören der Vergangenheit an.<br />
Die Unternehmen können heute nicht mehr<br />
aus dem Vollen schöpfen, im Gegenteil: Heute<br />
muss der Arbeitnehmer umworben werden!<br />
Und das am besten mit direkter persönlicher<br />
Kontaktaufnahme. Die Unternehmen müssen<br />
in Schulen, Universitäten etc. Im Prinzip<br />
überall dorthin, wo potenzielle Arbeitskräfte<br />
zu finden sind.<br />
Hat die Stellenanzeige gänzlich ausgedient?<br />
All diese automatisierten Stellenanzeigen,<br />
über Plattformen wie Webster oder Monster,<br />
erfüllen durchaus ihren Zweck. Sie sind aber<br />
nicht zweckmäßig, wenn man konkrete Erwartungen<br />
an den/die Bewerber*in hat – so<br />
Eignung von der Neigung unterscheiden zu<br />
können. Ein ganz plakatives Beispiel: Ich neige<br />
dazu Fußballprofi bei Bayern München zu<br />
werden, aber die Eignung reicht bestenfalls<br />
für die Kreisklasse. Das sollte im besten Fall<br />
schon der Bewerber erkannt haben und wenn<br />
nicht, dann spätestens der Verantwortliche bei<br />
Bayern, ansonsten werden alle unglücklich.<br />
Genau dasselbe gilt für ein Industrieunternehmen,<br />
dort ist nur die Unterscheidung mitunter<br />
sehr viel schwerer zu treffen, wie im Fall von<br />
Bayern München. Aber: Einen sensiblen und<br />
kreativen Menschen mit monotonen Abläufen<br />
an einer Maschine zu konfrontieren, wird<br />
keine/n motivierte/n Mitarbeiter*in hervorbringen.<br />
Daher bin ich davon überzeugt, dass<br />
diese Eignungsdiagnostik noch mehr in den<br />
Vordergrund gehört. Sie ist einer der Schlüssel<br />
zu einem erfüllten Arbeitsleben. Es gilt die<br />
Motivation und die Veranlagung sowohl des<br />
Unternehmens als auch die des Bewerbers<br />
So wie das Unternehmen, wie eingangs<br />
erwähnt, ein Selbstwertgefühl entwickeln<br />
muss, um erfolgreich zu sein, so sollte es auch<br />
danach trachten, dass der/die Mitarbeiter*in<br />
ein Selbstwertgefühl entwickelt. Wobei das<br />
Selbstwertgefühl drei Kernelemente beinhaltet:<br />
Identität, Kompetenz und Selbstachtung.<br />
Wenn ich weiß, wer ich bin und was ich kann,<br />
kann ich Kompetenz aufbauen. Das führt<br />
wiederum zu Wertschätzung, auch sich selbst<br />
gegenüber. Wenn sich der/die Mitarbeiter*in<br />
dessen bewusst ist, dann kann er/sie sein<br />
volles Potenzial abrufen und wird gerne für<br />
das Unternehmen arbeiten.<br />
Wenn man mit Menschen arbeitet, sollte man<br />
diesen Dreiklang immer in den Vordergrund<br />
stellen!<br />
Eine provokative Frage zum Schluss: Muss<br />
der Beruf jedem Menschen Freude machen?<br />
Es ist ganz wichtig – sowohl für den Arbeitnehmer als auch den<br />
Arbeitgeber – die Eignung von der Neigung unterscheiden zu können.<br />
[...] Einen sensiblen und kreativen Menschen mit monotonen<br />
Abläufen an einer Maschinen zu konfrontieren, wird keinen motivierten<br />
Mitarbeiter*in hervorbringen.<br />
Dipl.-Ing. Claus Welles,<br />
Geschäftsführer der Welles & Welles GmbH & Co. KG.<br />
zumindest meine Erfahrung. Das liegt daran,<br />
dass das Matching zwischen Stellenanzeige<br />
und Bewerberprofil zu wenig gegeben ist, um<br />
automatisiert zu funktionieren. Qualitative Ansprüche<br />
an eine Arbeitsstelle sind nur schwer<br />
zu quantifizieren. Sprich: Eine automatisierte<br />
Stellensuche findet nicht den Menschen hinter<br />
dem Bewerberprofil!<br />
Heute laufen bei vielen Firmen Bewerbungen<br />
rein online – und das automatisiert sowie standardisiert<br />
– ab. Es gibt nicht einmal die Möglichkeit<br />
bei Fragen anzurufen. Das schreckt<br />
viele Bewerber*innen ab. D.h. neben den<br />
ganzen Online-Auswahlprozessen muss das<br />
Persönliche viel mehr miteingebaut werden.<br />
Nehmen wir an, der/die Bewerber*in hat<br />
die Online-Vorauswahl bestanden und<br />
es kommt zum persönlichen Gespräch.<br />
Wie finde ich als Unternehmer den/die<br />
richtige/n Mitarbeiter*in?<br />
Es ist ganz wichtig – sowohl für den Arbeitnehmer<br />
als auch den Arbeitgeber – die<br />
stärker herauszuarbeiten. Ist dann ein hohes<br />
Matching gegeben bzw. korreliert die Eignung<br />
und Neigung des Bewerbers mit den Werten<br />
und Vorstellungen des Unternehmens, ist viel<br />
gewonnen.<br />
Im Prinzip dreht sich alles um gute Menschenkenntnis?<br />
Ja, aber man darf als Unternehmer nicht<br />
dem Fehler verfallen, sich rein auf seine Intuition<br />
zu verlassen, nach dem Motto: Ich habe<br />
sowieso eine gute Menschenkenntnis, das<br />
reicht schon. Es gibt auch für diesen Bereich<br />
langjährige Ausbildungen. Erst die Ausbildung<br />
gemeinsam mit der entsprechenden<br />
Eignung und der Erfahrung aus der Praxis<br />
verschaffen einem jene Menschenkenntnis,<br />
die als geeignetes Instrumentarium für den<br />
Auswahlprozess dient.<br />
Jetzt habe ich den/die Mitarbeiter*in<br />
eingestellt. Wie binde ich ihn/sie an das<br />
Unternehmen?<br />
Im Moment ist das meist eine Illusion. Aber,<br />
wenn mir der Beruf entspricht, ist er die Erfüllung<br />
und keine Belastung. Und wenn man<br />
das als „Freude“ bezeichnet, ist es natürlich<br />
das Ziel.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/552276/umfrage/offene-stellen-in-oesterreichnach-monaten/<br />
2. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/289159/umfrage/arbeitslosenzahl-in-oesterreich-nach-monaten/<br />
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Ob Traditions-Beinschinken, Römer-, Kren-, Backofen- oder Wellness-Schinken – seit Mitte März <strong>2021</strong> setzt die<br />
Fleischwaren Berger Ges.m.b.H. & Co KG bei ihren beliebten <strong>10</strong>0 Gramm Schinken-<strong>Pack</strong>ungen ganz auf Nachhaltigkeit.<br />
Das gemeinsam mit SÜDPACK neu entwickelte Verpackungskonzept ist eine perfekte Symbiose aus<br />
Recyclingfähigkeit, Materialreduktion und Performance – und wurde gerade aktuell mit dem österreichischen<br />
Green <strong>Pack</strong>aging Star Award ® ausgezeichnet (siehe auch S. 15).<br />
Das in Niederösterreich ansässige<br />
Traditionsunternehmen produziert<br />
seine unterschiedlichen Schinkenspezialitäten<br />
bereits in vierter Generation<br />
und stets in Top-Qualität. Was vor mehr<br />
als 130 Jahren als kleine Fleischerei des<br />
jungen Michael Berger in Sieghartskirchen<br />
begann, ist heute ein renommierter Verarbeiter<br />
mit fast 550 Angestellten – und<br />
einer großen Schinkenvielfalt mit über 60<br />
Sorten.<br />
Der Markt verändert sich. Der in<br />
elf unterschiedlichen Geschmacksrichtungen<br />
angebotene Schinken wurde bisher zu<br />
je <strong>10</strong>0 Gramm in klassischen Tiefziehverpackungen<br />
verpackt, bestehend aus einer<br />
APET-basierten Unter- und Oberfolie. Allerdings<br />
war die Verpackung aufgrund des<br />
fehlenden Recyclingstroms für APET-Trays<br />
am Markt als nicht recyclingfähig eingestuft.<br />
Doch die Erwartungshaltung der Konsumenten<br />
wandelt sich: Nachhaltigkeit ist<br />
das neue Credo – und eine ressourcenschonende,<br />
recyclingfähige Verpackung immer<br />
mehr ein wichtiges Differenzierungsmerkmal<br />
am Point of Sale. Bei Berger Schinken ist<br />
dieser Gedanke jedoch nicht neu. Bereits<br />
vor einigen Jahren definierte man dort die<br />
eigenen Ambitionen in Bezug auf einen<br />
nachhaltigeren Produktions- und Verpackungsprozess<br />
und verstärkte sukzessive<br />
die entsprechenden Anstrengungen.<br />
So gründete man 2015 zum Beispiel die<br />
Berger Tierwohlinitiative mit dem Ziel, die<br />
Lebensbedingungen der Schweine wie auch<br />
das Gesundheitsmanagement auf den mittlerweile<br />
40 Partnerhöfen in der Umgebung<br />
zu verbessern. Und nicht zuletzt stammt ein<br />
Teil der Energie zum Kochen von Schinken<br />
sowie zur Klimatisierung aus der eigenen<br />
Solarwärme- und Photovoltaikanlage.<br />
Das Projekt gewinnt an Dynamik.<br />
In einem nächsten Entwicklungsschritt<br />
Gemeinsam mit Berger entwickelte SÜDPACK ein neues Verpackungskonzept auf<br />
der Basis von PP. Die Lösung besteht aus einer Ecoterm PP-Unterfolie und einer<br />
Multipeel Oberfolie, die ebenfalls auf dem Polymer PP aufgebaut ist. Dabei lag das<br />
wichtigste Augenmerk auf der Recyclingfähigkeit der Verpackungslösung<br />
sollten nun auch die Verpackungen für die<br />
verschiedenen Schinkensorten deutlich<br />
nachhaltiger gestaltet werden. „Es gibt heute<br />
vielversprechende Verpackungskonzepte<br />
und Materialien, die dem neuen Anspruch<br />
und auch unseren Anforderungen gerecht<br />
werden“, erklärt Claudia Berger, zuständig<br />
für den Einkauf von <strong>Pack</strong>stoffen bei Berger.<br />
Was liegt also näher, als sich an die ausgewiesenen<br />
Folienspezialisten von SÜDPACK<br />
zu wenden, deren erfolgreich umgesetzte<br />
Kundenprojekte im Bereich des chemischen<br />
Recycling u.a. für Gutfried und ZOTT in<br />
den vergangenen Monaten starke mediale<br />
Beachtung fanden?<br />
„Insbesondere Kochschinken ist sehr anfällig<br />
für sensorische Veränderungen, etwa<br />
hinsichtlich Geschmack, Farbe und Frische.<br />
Für uns stand daher von vornherein fest, dass<br />
in puncto Produktschutz und Haltbarkeit<br />
keine Abstriche gemacht werden dürfen“,<br />
skizziert Claudia Berger bei Berger Schinken<br />
kurz und prägnant die wichtigsten Projektziele.<br />
Zudem sollten die Verpackungen die<br />
gleichen Funktionalitäten wie bisher und<br />
eine gewohnt hohe Convenience für den<br />
Verbraucher bieten. Und die neuen Folien<br />
auf den bestehenden Verpackungsanlagen<br />
problemlos zu verarbeiten sein.<br />
Im Spätsommer 2020 begannen die ersten<br />
Gespräche, im November wurden die<br />
industriellen Tests durchgeführt. Und im<br />
März <strong>2021</strong> war es dann endlich soweit.<br />
Die intensive Entwicklungsarbeit hat sich<br />
gelohnt, auch aus Sicht von SÜDPACK: „Wir<br />
verzeichnen derzeit eine sehr starke Nachfrage<br />
nach unseren Produkten aus unserer<br />
Roadmap für nachhaltige Folienlösungen,<br />
die unter anderem Lösungen im Bereich<br />
Ressourcenschonung, Recycling sowie für<br />
Foto: Berger Schinken
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
Foto: Ludwig Schedl<br />
das Schließen von Kreisläufen umfasst. Jedes<br />
neue Projekt, das wir erfolgreich für einen<br />
Kunden realisieren können, trägt dazu bei,<br />
die Verpackungswelt nachhaltiger zu gestalten“,<br />
so Tobias Missel, Verkaufsleiter<br />
Österreich & Südtirol bei SÜDPACK.<br />
SÜDPACK ist einer der ersten Anbieter im<br />
Markt, der sich auf die neuen Anforderungen<br />
insbesondere der Lebensmittelverpackungsindustrie<br />
eingestellt hat. Im Rahmen<br />
seiner Nachhaltigkeitsstrategie konzentriert<br />
sich SÜDPACK dabei insbesondere auf die<br />
Aktionsfelder Materialeffizienz, Recyclingfähigkeit,<br />
nachwachsende Rohstoffe und<br />
Kreislaufwirtschaft – und setzt mit seinen<br />
wegweisenden Lösungen immer wieder<br />
neue Maßstäbe im Markt. Mit dem hochmodernen<br />
Entwicklungs- und Anwendungszentrum<br />
am Hauptsitz in Ochsenhausen<br />
/ Deutschland steht Kunden zudem eine<br />
optimale Plattform für die Durchführung von<br />
Anwendungstests sowie die Entwicklung<br />
von individuellen und kundenspezifischen<br />
Lösungen zur Verfügung, die höchsten Ansprüchen<br />
gerecht werden.<br />
Neues Verpackungskonzept auf<br />
Basis von PP-Monomaterial. Gemeinsam<br />
mit Berger entwickelte SÜDPACK<br />
ein neues Verpackungskonzept auf der Basis<br />
von PP. Die Lösung besteht aus einer<br />
Ecoterm PP-Unterfolie und einer Multipeel<br />
Oberfolie, die ebenfalls auf dem Polymer<br />
PP aufgebaut ist.<br />
Dabei liegt das wichtigste Augenmerk auf<br />
der Recyclingfähigkeit der Verpackungslösung.<br />
Darüber hinaus ist die neue Lösung<br />
deutlich leichter und daher besonders materialeffizient,<br />
bietet aber dieselbe Stabilität,<br />
Produktschutz und Convenience wie das<br />
bisherige Konzept. „Durch die Umstellung<br />
auf das neue Verpackungskonzept können<br />
wir eine Einsparung von insgesamt 24 Tonnen<br />
Kunststoff pro Jahr erzielen“, bilanziert<br />
Claudia Berger. Das geringere Verpackungsgewicht<br />
wirkt sich auch positiv auf die CO 2<br />
-<br />
Bilanz entlang der gesamten logistischen<br />
Kette aus – sowohl bei der Lagerung wie<br />
beim Transport.<br />
Vor allem aber sind die neuen Verpackungen<br />
wiederverwertbar und lassen sich nach Gebrauch<br />
dem bestehenden Recycling-Kreislauf<br />
zuführen. Ihre Recyclingfähigkeit wurde<br />
vom unabhängigen Institut Cyclos sowie<br />
von der FH Campus Wien umfassend geprüft<br />
und mit mindestens 95 Prozent bewertet.<br />
Für PP-basiertes Material spricht dabei, dass<br />
in den meisten europäischen Ländern – so<br />
auch in Deutschland und Österreich – Verpackungen<br />
aus PP (Polypropylen) heute als<br />
recyclingfähig eingestuft werden. Bei Produzenten<br />
wie Berger Schinken wie auch im Lebensmitteleinzelhandel<br />
wird PP daher auch<br />
als eines der bevorzugten Polymere für die<br />
Herstellung von Verpackungen angesehen<br />
und in den unterschiedlichen Verpackungs-<br />
Guidelines gelistet.<br />
Über die Wiederverwertbarkeit des Materials<br />
informiert Berger die Endkunden in Werbekampagnen<br />
wie auch mit entsprechenden<br />
Hinweisen auf der Peelecke der <strong>Pack</strong>ungen<br />
– und ebenso an prominenter Stelle auf der<br />
Startseite der Homepage.<br />
Attraktives <strong>Pack</strong>ungsdesign,<br />
starke Funktionalitäten. Das innovative<br />
Verpackungskonzept erfüllt jedoch<br />
nicht nur alle Erwartungen in Bezug auf<br />
Recyclingfähigkeit, sondern punktet auch<br />
durch sein attraktives, produkt- und markengerechtes<br />
Design am Point of Sale. Konsumenten<br />
schätzen vor allem seine hohe<br />
Die nachhaltige<br />
Schinkenverpackung<br />
wurde mit dem<br />
Green <strong>Pack</strong>aging<br />
Star Award® ausgezeichnet.<br />
v.l. Harald<br />
Eckert (KOMPACK),<br />
Johann Gihr (SÜD-<br />
PACK Verpackungen),<br />
Claudia Berger<br />
(Berger Schinken),<br />
Tobias Missel<br />
(SÜDPACK Verpackungen),<br />
Johannes<br />
Bergmair (WPO)<br />
Convenience. Die Blattfaltung sorgt dabei<br />
für eine leichte Produktentnahme.<br />
Ein Aspekt, der im Rahmen des Projektes<br />
ebenfalls eine wichtige Rolle spielte: Die<br />
Folien lassen sich auf allen konventionellen<br />
Verpackungsanlagen ohne größere Umrüstung<br />
problemlos verarbeiten. Berger musste<br />
also seinen Verpackungsprozess nicht neu<br />
ausrichten oder in neue Maschinen investieren.<br />
„Das ist der Vorteil, wenn man auf einen<br />
Partner mit breiter Expertise, hoher Innovationskraft,<br />
der entsprechenden Technologie<br />
und einem starken Service setzt“, bekräftigt<br />
Claudia Berger. Und Tobias Missel ergänzt:<br />
„Mit unserer kreativen F&E-Abteilung und<br />
unserem Kompetenzzentrum für Anwendungstechnik<br />
verfügen wir von SÜDPACK<br />
natürlich auch über die entsprechende Infrastruktur,<br />
um unsere Kunden von der ersten<br />
Idee über Tests und Bemusterungen bis zum<br />
erfolgreichen Abschluss eines anspruchsvollen<br />
Projektes zu begleiten.“<br />
Innovative Konzepte weisen den<br />
Weg. Mit der Lösung konnte SÜDPACK<br />
aber nicht nur Berger überzeugen. Auch die<br />
Jury des Green <strong>Pack</strong>aging Star Awards, die<br />
sich aus je einem Vertreter des Veranstalters<br />
sowie zwei Vertretern der ARA und weiteren<br />
Verpackungsexperten zusammensetzt,<br />
zollte Anerkennung für das völlig neue Verpackungskonzept.<br />
Mit dem Branchenpreis<br />
werden Maßnahmen und Produkte im<br />
Verpackungsbereich ausgezeichnet, die in<br />
besonderem Maße zur Ressourcenschonung<br />
und Abfallvermeidung beitragen. Ebenso<br />
wie verpackungsrelevante Verbesserungen<br />
betrieblicher Prozesse in Produktion, <strong>Log</strong>istik<br />
und Distribution, bei denen Umweltaspekte<br />
im Vordergrund stehen.<br />
Die Preisverleihung selbst fand am 28. Oktober<br />
<strong>2021</strong> am „Österreichischen Verpackungstag<br />
<strong>2021</strong>“ unter corona-gerechten<br />
Bedingungen im MAK, dem Museum für<br />
angewandte Kunst, in Wien statt.<br />
Sowohl SÜDPACK als auch Berger freut<br />
die Auszeichnung, denn „damit wird unser<br />
großer Einsatz für die Entwicklung dieses<br />
Konzeptes belohnt und ein modernes Verpackungskonzept<br />
prämiert, das hinsichtlich<br />
Recyclingfähigkeit, Materialeffizienz und<br />
Performance Maßstäbe im Markt setzt.“<br />
Zwar sind die Materialkosten aufgrund der<br />
verarbeiteten Rohstoffe höher als die Materialkosten<br />
des bisher eingesetzten Verpackungskonzeptes.<br />
Dieses bietet jedoch<br />
aufgrund seiner Recyclingfähigkeit wichtige<br />
Ressourcen-Einsparpotenziale und eine höhere<br />
Akzeptanz beim Endverbraucher. [pl]
Papier / Karton Verpackungsdruck Aktuell Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Innovationskraft pur: Von Schwungrädern<br />
und „nachwachsenden“ Maschinen<br />
Im Zentrum von Himberg, einer kleinen Gemeinde unweit von Wien, findet man die Firma WICK-Machinery. Das<br />
führende österreichische Unternehmen, wenn es um den Bau von Abfüll- und Verschließmaschinen geht. Man<br />
muss allerdings etwas genauer schauen, um den Eingang auch tatsächlich zu finden, denn wer einen Glaspalast<br />
erwartet, wird enttäuscht, wer hingegen auf der Suche nach Innovationskraft ist, wird fündig. Heuer feiert das<br />
Unternehmen sein 50-jähriges Bestehen.<br />
Die Geschichte des Unternehmens<br />
begann 1971. In diesem Jahr gründete<br />
Josef Wick eine mechanische<br />
Werkstätte in Wien und baute seine erste<br />
„DFB“-Maschine – eine Füll- und Verschließmaschine<br />
für Cremes. Erste Testperson<br />
für die Benutzerfreundlichkeit der<br />
Maschine war übrigens der damals zweijährige<br />
Sohn des Gründers. Und nachdem<br />
er die Handhabung auf Anhieb verstand,<br />
war Josef Wick sowohl klar, dass die Maschine<br />
einfach zu bedienen ist, als auch,<br />
dass er sich um seine Nachfolge keine<br />
Sorgen machen musste. 1992 war es dann<br />
soweit und Ing. Andreas Wick übernahm<br />
offiziell die Geschäftsführung. „Es war allerdings<br />
ein schwarzes Jahr“, erzählt Andreas<br />
Wick im Gespräch mit <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong>.<br />
„Ein großer Kunde ist in Konkurs gegangen<br />
und hat uns mitgerissen. Wir mussten<br />
in den Ausgleich gehen. Für uns startet<br />
die Zeitrechnung eigentlich mit dem Jahr<br />
1997 neu, denn ab da waren wir schuldenfrei.“<br />
Der Erfolg kehrte zurück. 1998 ging Schäfer,<br />
ein renommierter US-Hersteller von<br />
Abfüllmaschinen für Pharmakapseln, eine<br />
Partnerschaft mit Wick ein und kaufte <strong>10</strong> %<br />
der Unternehmensanteile. „Das ermöglichte<br />
es uns, am amerikanischen Markt Fuß zu<br />
fassen“, so Andreas Wick. „In Übersee<br />
konnten wir einige hochinteressante Projekte<br />
realisieren. Wir haben z.B. radioaktive<br />
Kontrastmittel abgefüllt.“ 2003 folgte<br />
der nächste Meilenstein: Die Fertigung der<br />
ersten Wick-Abfüllmaschine für flexible<br />
Infusionsbeutel. „In ganz Europa gab es<br />
damals nur drei Hersteller, die das können“,<br />
berichtet Andreas Wick stolz. Zwei Jahre<br />
später ging es in der gleichen Tonart weiter.<br />
Gemeinsam mit dem TÜV entwickelt das<br />
Unternehmen den ersten Atex-tauglichen<br />
Servofüller für die chemische Industrie.<br />
„Das war ein großer internationaler Erfolg.<br />
2005 auf der interpack sind die Besucher in<br />
langen Schlangen um unseren Messestand<br />
Der Weihnachtsgruß der Firma Wick gibt augenzwinkernd Aufschluss darüber, wohin die<br />
„Innovations-Reise“ gehen wird: Nachhaltige Maschinenkonzepte<br />
gestanden“, erzählt Andreas Wick schmunzelnd.<br />
Das führte zu einem erheblichen<br />
Unternehmenswachstum, so dass 2007 der<br />
Standort an der Laaer-Berg-Straße in Wien<br />
aufgelassen und auf die zwei aktuellen Standorte<br />
– Himberg und Wien – aufgeteilt wurde.<br />
Ein Jahr später wird WICK-Machinery, dank<br />
der Entwicklung der „Minican Universal“,<br />
einer Kombi Abfüll- und Verschließmaschine<br />
für Flüssigkeiten, Pasten und Granulate,<br />
mit dem Innovationspreis der Stadt Wien<br />
ausgezeichnet. „Bis heute sind Innovationen<br />
unser Steckenpferd“, lacht Andreas Wick.<br />
2012 kaufte die Familie Wick die Anteile<br />
vom US-Unternehmen Schäfer zurück und<br />
ist seitdem wieder alleiniger Eigentümer<br />
des Unternehmens. Bis in die Gegenwart<br />
ist der Weg des Unternehmens geradezu<br />
mit Innovationen gepflastert und die Ideen<br />
scheinen nie auszugehen.<br />
Nachhaltige Innovationen. „Sie<br />
dürfen auch nicht ausgehen, denn heute –<br />
und sicherlich auch in der Zukunft – sind<br />
Innovationen gefragter denn je“, betont Andreas<br />
Wick. Wobei gerade das Thema Nachhaltigkeit<br />
dem Unternehmen besonders am<br />
Herzen liegt. Sehr viel Entwicklungsarbeit<br />
geht zu diesem Zweck in die Energieoptimierung<br />
der Maschinen. „Es handelt sich um<br />
einen der Grundpfeiler der Nachhaltigkeit“,<br />
betont Andreas Wick. „Emissionsfrei im<br />
Sinne von Abgasen, störender Abwärme oder<br />
schädlichen Partikeln sind unsere Maschinen<br />
schon lange. Alternative Antriebsarten als<br />
Mehrwert, die der Maschine eine höhere<br />
Effizienz verleihen, ohne dass es in der Geldbörse<br />
wehtut – das ist nicht nur ein Ziel von<br />
uns, sondern gelebte Praxis.“ So geht es zum<br />
Beispiel um die Reduktion von Druckluft,<br />
denn Druckluft hat den schlechtesten Wir-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
kungsgrad von allen Antriebsarten. „Man<br />
benötigt sehr viel Energie, damit hinten ein<br />
bisschen Druckluft herauskommt“, drückt<br />
es Andreas Wick anschaulich aus. „In der<br />
Antriebsoptimierung geht es uns vor allem<br />
darum, aus der notwendigen Bewegung der<br />
Maschine Energie zurück zu gewinnen. Um<br />
es vereinfacht auszudrücken und ohne zu<br />
viel zu verraten: Wir arbeiten gewissermaßen<br />
an der Rückkehr des „Schwungrades 5.0“.<br />
Denn damit kann ich schon einmal aufgebaute<br />
Energie für azyklische oszillatorische<br />
Bewegungen nützen.<br />
Eine Maschine aus Holz. Ein zweiter<br />
Grundpfeiler ist – und hier geht WICK-Machinery<br />
einen außergewöhnlich innovativen<br />
Weg – der Einsatz von nachwachsenden<br />
Rohstoffen im Maschinenbau. Sprich: Die<br />
Maschine aus Holz! Aber kann Holz überhaupt<br />
im Maschinenbau eingesetzt werden?<br />
„Selbstverständlich! Holz kann ich ohne Probleme<br />
im Maschinenbau einsetzen“, wischt<br />
Andreas Wick die Bedenken vom Tisch und<br />
erzählt: „Im Rahmen meiner Pilotenausbildung<br />
hat es eines Tages Klick gemacht. Denn<br />
im Schulungsraum war ein aufgeschnittener<br />
Propeller aus mehrfach schichtverleimtem<br />
Holz ausgestellt. Er besitzt eine 8x höhere<br />
Zugfestigkeit als Stahl und das bei deutlich<br />
geringerem Gewicht. Das war mir als Maschinenbauer<br />
nie bewusst. Diese Vorteile<br />
muss man nur gekonnt umsetzen.“ Aber die<br />
Hygiene? Gerade in so sensiblen Bereichen<br />
wie der Pharma-, der Chemischen-, der Kosmetik-<br />
oder der Lebensmittelindustrie wäre<br />
der Einsatz von Holz doch undenkbar? Aber<br />
auch in diesem Punkt hat WICK-Machinery<br />
eine Lösung parat: „Natürlich hält eine<br />
Holzoberfläche keinem Hochdruckreiniger<br />
Minican Universal – universell & flexibel.<br />
Füllbereich: 1–<strong>10</strong>00 ml /Leistungsbereich: 25, 40 oder 60 Behälter/Minute<br />
stand. Und in keinster Weise erfüllt es die<br />
Auflagen an die Hygiene“, räumt Andreas<br />
Wick ein. „Aber: Es ist ein Unterschied, ob<br />
ich z.B. 20 mm dicken Edelstahl auf 2 x 1<br />
Meter verbaue – dabei handelt es sich um<br />
Tonnen von Edelstahl, die hochenergetisch<br />
hergestellt wurden – oder um eine gleich<br />
starke Holzplatte, die ich außen nur mehr<br />
mit 0,1 oder 0,2 mm Edelstahl bzw. Kunststoff<br />
verkleide.“ Es können auch nicht alle<br />
Teile einer Maschine „entkernt“ und durch<br />
Holz ersetzt werden, „noch gibt es den 3D-<br />
Drucker für Holz nicht“, bedauert Andreas<br />
Wick, „aber es lässt sich doch einiges mittels<br />
nachwachsendem Rohstoff optimieren. Und<br />
in diese Richtung werden wir gehen.“<br />
Es gab – wenig verwunderlich – auch dazu<br />
bereits einmal schon vor einigen Jahren ein<br />
entsprechendes Projekt. Für Ende 2023<br />
ist numehr ein Prototyp einer Abfüll- und<br />
Verschließmaschine geplant, der zu einem<br />
bisher noch nie dagewesenen Prozentsatz<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen besteht.<br />
Dass der Antrieb nach allen Regeln der<br />
Kunst energieoptimiert wird, versteht sich<br />
dabei von selbst.<br />
Kurzprofil. WICK-Machinery ist ein<br />
klassischer Familienbetrieb und versteht<br />
sich als Partner für alle Branchen, die einen<br />
Bedarf an Abfüll- und Verschließmaschinen<br />
haben. Die Schwerpunkte liegen in den<br />
Sparten Pharmazie, Diagnostik, Chemie,<br />
Lebensmittel und Kosmetik. Seit der Unternehmensgründung<br />
hat sich Wick nicht nur<br />
in Österreich, sondern auch international<br />
etabliert. Wick-Maschinen findet man mittlerweile,<br />
mit Ausnahme von Australien, auf<br />
allen Kontinenten, wobei Deutschland der<br />
wichtigste Markt ist.<br />
An den beiden Produktionsstandorten –<br />
Himberg und Wien – werden die Maschinen<br />
individuell an die Bedürfnisse der Kunden<br />
angepasst, ganz nach dem Unternehmensmotto<br />
„Abfülltechnik 50.0: Die Menschen<br />
im Mittelpunkt. Mit Maschinen nach Maß.“<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.wick-machinery.com <br />
[pl]<br />
Das Team der WICK Machinery mit seinem<br />
Geschäftsführer Ing. Andreas Wick (mitte)<br />
Fotos: WICK Machinery
Papier / Karton Verpackungsdruck Aktuell Maschinen<br />
Intralogistik<br />
IMACH entwickelt und produziert<br />
kundenspezifische<br />
Endverpackungssysteme in<br />
Sant‘Apollinare, Italien. Für<br />
den automatisierten Klebstoffauftrag<br />
setzt der OEM<br />
das smarte Schmelzgerät<br />
Vision und den innovativen<br />
Heizschlauch Performa von<br />
Robatech ein<br />
Fotos: Robatech<br />
Mehrwert für die<br />
Endverpackungslinie<br />
Schnelle Wartung und einfache Bedienung gehören für IMACH SRL Innovative <strong>Pack</strong>aging Solutions zur Produktphilosophie.<br />
Ein Grund, warum der italienische Maschinenbauer das Schmelzgerät Vision als neue Standardkomponente<br />
für den industriellen Heißleimauftrag gewählt hat.<br />
Das Angebot lag schon auf dem<br />
Tisch. Alles war klar. Massimo<br />
Di Paolo, Technischer Leiter des<br />
Maschinenbauers IMACH, würde ihrem<br />
Kunden, Caffè IZZO, für die automatisierte<br />
Verklebung von Versandverpackungen<br />
ein Concept-Schmelzgerät, Enduro-Heizschläuche<br />
und einen AX- Spritzkopf von<br />
Robatech anbieten. Aber Massimo Di Paolo<br />
hatte nicht mit dem Anruf von Marco di<br />
Tullio, Area Sales Manager von Robatech<br />
Italien, gerechnet.<br />
Virtuelle Weltpremiere. „Am 17.<br />
März <strong>2021</strong> sollte die virtuelle Weltpremiere<br />
unserer Produktinnovationen stattfinden“,<br />
erzählt Marco di Tullio. „Ich habe IMACH<br />
eingeladen, weil ich wusste, dass unser<br />
smartes Schmelzgerät Vision und der neue<br />
Heizschlauch Performa genau zur Produktphilosophie<br />
des innovativen Maschinenbauers<br />
passen würden.“<br />
Schnelle Wartung. IMACH, ein junges<br />
Unternehmen mit Sitz in Sant‘ Apollinare<br />
in der italienischen Provinz Frosinone, entwickelt<br />
und produziert kundenspezifische<br />
Endverpackungssysteme. „Wir legen sehr<br />
viel Wert darauf, dass Kunden unsere Anlage<br />
schnell warten und den gesamten Verpackungsprozess<br />
einfach bedienen können“,<br />
erklärt der Technische Leiter von IMACH.<br />
„Das gilt natürlich auch für das Klebstoff-<br />
Auftragssystem“, ergänzt Di Paolo. „Als ich<br />
auf der virtuellen Messe von Robatech Vision<br />
mit dem Smart Terminal und die Wartungstüre<br />
gesehen habe, die Zugang zu allen<br />
wartungsrelevanten Komponenten gibt, habe<br />
ich Robatech sofort um ein neues Angebot<br />
Schmelzgerät<br />
Vision mit LED-<br />
Anzeige am Smart<br />
Terminal Heizschlauch<br />
Performa<br />
und Spritzkopf<br />
AX Diamond<br />
für das Projekt Caffè IZZO gebeten.“ Inzwischen<br />
läuft das Endverpackungssystem<br />
von IMACH bei Caffè IZZO im italienischen<br />
Anagni auf Hochtouren. Die Anlage richtet<br />
Versandkartons mit Auto-Lock-Boden auf und<br />
füllt bis zu 750 Kaffeekapseln pro Minute im<br />
Top-Loading-Verfahren in Kartons für 50, <strong>10</strong>0<br />
oder 150 Kaffeekapseln. Am Ende der Linie<br />
trägt ein AX Diamond Spritzkopf von Robatech<br />
zwei Heißleimraupen intermittierend<br />
auf die zwei kurzen Deckellaschen auf. Die
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
langen Deckellaschen werden anschließend<br />
kurz angepresst. Pro Minute werden rund<br />
15 Sekundärverpackungen verklebt. Sie landen<br />
später direkt in den Verkaufsregalen der<br />
Supermärkte.<br />
Sauberer Klebstoffauftrag, smarte<br />
Bedienung. „Vision ist ein Schmelzgerät<br />
der neuen Dimension“, schwärmt<br />
Marco di Tullio, „denn es reguliert die<br />
Heiztemperatur schnell und exakt und sorgt<br />
für einen stabilen Förderdruck.“ Der Area<br />
Sales Manager geht noch weiter ins Detail:<br />
„Zusammen mit dem vollisolierten Heizschlauch<br />
Performa, der über die praktische<br />
Steckkupplung PrimeConnect mit Vision<br />
und dem Auftragskopf verbunden wird, halten<br />
wir die Klebstofftemperatur und damit<br />
die Klebstoffviskosität konstant. So erzielen<br />
wir einen gleichmäßigen und zuverlässigen<br />
Klebstoffauftrag.“<br />
Eine saubere und sichere Verklebung der<br />
Verpackung ist Viviana Izzo, Unternehmerin<br />
der Gruppo Izzo, sehr wichtig. „Unsere<br />
Kunden sind Qualität gewohnt.“ Seit 1975<br />
liefert die Rösterei und Herstellerin von<br />
Kaffeemischungen und -automaten ihre<br />
Produkte an Hotels, Bars und Restaurants.<br />
20<strong>10</strong> begann die Firma Kaffee für private<br />
Haushalte anzubieten. Mit der Herstellung<br />
von Pads und Kaffeekapseln ab 2016 wurde<br />
der Verpackungsprozess immer zeitaufwändiger.<br />
„Bisher hatten wir die Versandkartons<br />
per Hand mit Klebeband verklebt“, erzählt<br />
die Tochter des Firmengründers von Caffè<br />
Das Schmelzgerät Vision und der Heizschlauch Performa<br />
passen perfekt in unsere Produktphilosophie:<br />
Einfache Systemintegration, smarte Bedienung und<br />
schnelle Wartung des Klebstoff-Auftragssystems<br />
Massimo Di Paolo,<br />
Technischer Leiter IMACH SRL Innovative <strong>Pack</strong>aging Solutions<br />
IZZO, „aber dann mussten wir die Produktivität<br />
im Verpackungsprozess steigern.“ Mit<br />
einem Blick auf den Smart Terminal von<br />
Heizschlauch Performa<br />
und Spritzkopf<br />
AX Diamond<br />
v.l. Massimo Di Paolo (IMACH), Marco di Tullio (Robatech),<br />
Viviana Izzo (Caffè IZZO)<br />
Vision ergänzt Viviana Izzo: „Das moderne<br />
Bedienkonzept von Vision kommt uns sehr<br />
entgegen. Schon von Weitem erkennt unser<br />
Bedienpersonal über die farbigen LEDs, ob<br />
alles rund läuft oder wann Klebstoff nachgefüllt<br />
werden muss.“<br />
Hervorrragende Energieeffizienz.<br />
Massimo Di Paolo von IMACH ist zufrieden:<br />
„Das neue Schmelzgerät braucht 20<br />
% weniger Energie als das Vorgängermodell<br />
Concept. Zusammen mit dem Heizschlauch<br />
Performa können wir nun ein Klebstoff-Auftragssystem<br />
in unsere Verpackungssysteme<br />
integrieren, das deutlich mehr Nachhaltigkeit<br />
in den Klebeprozess bringt.“ Marco di Tullio<br />
lacht: „Wer hätte gedacht, dass Vision auf den<br />
ersten Blick so überzeugt.“ Ob IMACH weiß,<br />
dass es das erste Vision war, das weltweit<br />
über den Ladentisch ging?<br />
Kurzprofil. Robatech optimiert den industriellen<br />
Heißleim- und Kaltleimauftrag<br />
mit nachhaltigen und innovativen Klebstoff-<br />
Auftragssystemen. Seit 1975 entwickelt<br />
und produziert Robatech hochwertige<br />
Steuerungen, Auftragsköpfe, Schmelz- und<br />
Dosiersysteme, die Klebeprozesse umweltverträglicher,<br />
sicherer und einfacher machen.<br />
Die Robatech-Gruppe mit Hauptsitz<br />
im schweizerischen Muri/AG ist in über 80<br />
Ländern vertreten. Mehr als 670 Mitarbeiter<br />
weltweit sorgen für eine persönliche und<br />
schnelle Kundenbetreuung in den unterschiedlichsten<br />
Industrien. <br />
[pl]
Papier / Karton Verpackungsdruck Aktuell Maschinen<br />
Intralogistik<br />
Produkte auf kleinstem<br />
Raum verpacken<br />
lightline ist das Maschinenprogramm von Schubert für die besonders schnelle, wirtschaftliche und zukunftssichere<br />
Automatisierung. Durch die vorkonfigurierten Maschinenlayouts verringern sich Lieferzeit und Investitionskosten<br />
deutlich. Der lightline Cartonpacker besteht aus einem Modul und realisiert das Kartonverpacken auf kleinstem<br />
Raum – bei gewohnter Qualität und Effizienz einer TLM-Anlage.<br />
Hersteller umsatzstarker Konsumgüter<br />
wie Lebensmittel, Süßwaren,<br />
Kosmetik oder Wasch- und Pflegeprodukte<br />
stehen vor der Aufgabe, den<br />
hohen Wettbewerbsdruck, wechselnde<br />
Markttrends und die Abkehr vom Kunststoff<br />
beim Verpacken ihrer Produkte auf kurze<br />
und lange Sicht wirtschaftlich zu vereinen.<br />
Eine der besten Zukunftsversicherungen ist<br />
daher der Schritt in die Automatisierung<br />
mit flexiblen Verpackungsmaschinen. Besonders<br />
schnell und gleichzeitig kostenattraktiv<br />
funktioniert das mit dem Maschinenprogramm<br />
lightline von Schubert. Die<br />
Maschinen sind durch das vorkonfigurierte<br />
Layout und den Einsatz der bewährten<br />
TLM-Systemkomponenten in kürzester Zeit<br />
lieferbar und eingerichtet. Durch ihre flexible<br />
Robotertechnologie verarbeiten sie auch<br />
nachhaltige Verpackungen von Karton-Trays<br />
bis zu papierbasierten Schlauchbeuteln.<br />
Langlebige Komponenten und die Option,<br />
neue Produkte und Formate nachträglich<br />
in die Anlage zu integrieren, machen sie zu<br />
einer sicheren Investition.<br />
Der lightline Cartonpacker ist ein Schubert-<br />
Casepacker in nur einem einzigen Maschinengestell.<br />
Das macht ihn im Vergleich zu frei<br />
konfigurierten Anlagen um rund ein Drittel<br />
platzsparender. Erhältlich ist der vorkonfigurierte<br />
Casepacker in vier Ausführungen für<br />
vier unterschiedliche Kartontypen: Schachteln<br />
und Trays mit und ohne Deckel, Wraparound-Kartons<br />
und RSC-Kartons. Ausgelegt<br />
ist der Cartonpacker jeweils für eine Produktart,<br />
z.B. für Beutel, Schachteln, Flaschen oder<br />
Dosen. Je nach Kartontyp ist der lightline Cartonpacker<br />
mit einem passenden Aufrichte-,<br />
Füll- und Verschließwerkzeug ausgestattet.<br />
Flexibilität bietet Schubert innerhalb der<br />
Maschinenvariante: Jeder Produkttyp lässt<br />
sich in unterschiedlichen Formatvarianten<br />
verpacken. Produkte und Verpackung laufen<br />
dabei durch einen vollständig kontrollierten<br />
Prozess. Das Aufrichten, Füllen und Verschließen<br />
der Kartons übernehmen exakt<br />
arbeitende Roboter. Deren Werkzeuge lassen<br />
Flaschen, Dosen, Schachteln oder wie hier Beutel mit Fruchtgummis: Mit den vier Produktarten,<br />
die der lightline Cartonpacker verarbeitet, lässt sich eine große Bandbreite an<br />
Konsumgütern verpacken<br />
sich austauschen, sodass der lightline Cartonpacker<br />
eine Vielzahl an Produkten und<br />
Branchen abdeckt.<br />
Schubert-Anlage für breite Produktpalette.<br />
Hersteller von Fruchtgummis,<br />
Kaffeekapseln oder Eis am Stiel nutzen<br />
den lightline Cartonpacker bereits in ihrer Produktion,<br />
um die Beutel und Mixpackungen<br />
mit Süßigkeiten oder die Schachteln mit Kaffee<br />
in Umkartons zu packen. Auch Kosmetikprodukte<br />
und Tiernahrung werden schon mit der<br />
kompakten Schubert-Anlage verarbeitet. Bei<br />
dem Auftragshersteller Hudsonville Creamery<br />
& Ice Cream ist der lightline Cartonpacker<br />
zudem Teil einer kompletten Sekundär- und<br />
Tertiärverpackungsanlage. Dort wird das in<br />
Nordamerika bekannte und äußerst beliebte<br />
Eis der Marke Yasso produziert. Zum Versand<br />
wird das in Schlauchbeutel verpackte Eis<br />
am Stiel zunächst in Schubert-Kartonierern<br />
in 4er-Schachteln verpackt. Anschließend<br />
erfolgt in zwei lightline Cartonpackern das<br />
Verpacken von jeweils acht 4er-Schachteln<br />
in einen Versandkarton. Jeder der beiden<br />
Cartonpacker erbringt eine Leistung von 450<br />
Produkten bzw. 14 Kartons pro Minute.<br />
Ein weiteres bekanntes Produkt, das durch<br />
einen lightline Cartonpacker läuft, sind die<br />
Marzipanpralinen von Niederegger. Die befüllten<br />
Pralinenschachteln werden in 5erund<br />
<strong>10</strong>er Karton-Trays, entweder American<br />
Cases oder Display-Kartons, verpackt, mit<br />
einer Leistung von 12 Karton-Trays pro Minute.<br />
Dabei ist eine Formatumstellung von<br />
einem Maschinenbediener mit dem Wechsel<br />
der Roboterwerkzeuge und des Magazins<br />
in nur fünf Minuten erledigt. Kai Röblitz,<br />
Betriebsleiter bei Niederegger, war nach der<br />
erfolgreichen Inbetriebnahme sehr zufrieden:<br />
„Der kompakte lightline Cartonpacker ist eine<br />
ideale Ergänzung innerhalb unserer automatisierten<br />
Prozesse. Damit können wir unsere<br />
Produktionsleistung jetzt weiter steigern.“[pl]<br />
Foto: Gerhard Schubert GmbH
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
Menschen // Gesichter // Karrieren<br />
Die Ishida GmbH treibt die<br />
umfassende Reorganisation<br />
ihrer Vertriebsstruktur<br />
weiter voran. Mit Nico Behrens<br />
wurde jetzt erstmals<br />
ein Verantwortlicher für die<br />
direkte Betreuung der Original<br />
Equipment Manufacturers<br />
(OEM) in Deutschland,<br />
Österreich und den Benelux-<br />
Ländern berufen.<br />
Das Österreichische Institut<br />
für Verpackungswesen<br />
(ÖIV) verstärkt sein Team: Mit<br />
<strong>10</strong>.01.2022 tritt Barbara Zottl,<br />
BSc MSc ihre Stelle als technisch-wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin<br />
an. Zottl wechselt von<br />
der FH Campus Wien ins ÖIV. Am<br />
ÖIV werden Qualitätsprüfungen<br />
sowohl für <strong>Pack</strong>stoffe als auch<br />
für Verpackungen durchgeführt.<br />
Der Aufsichtsrat der Heidelberger<br />
Druckmaschinen AG<br />
hat Dr. Ludwin Monz als Nachfolger<br />
von Rainer Hundsdörfer<br />
zum neuen Vorstandsvorsitzenden<br />
bestellt. Ludwin Monz<br />
wird die Aufgabe mit Start des<br />
neuen Geschäftsjahres zum 1.<br />
April 2022 von Rainer Hundsdörfer<br />
übernehmen. Monz ist<br />
bis zum Ende des Jahres <strong>2021</strong><br />
Vorstandsvorsitzender der Carl<br />
Zeiss Meditec AG.<br />
Die FRUIT LOGISTICA, führende<br />
Fachmesse für den<br />
globalen Fruchthandel, hat<br />
einen neuen Messeleiter. Kai<br />
Mangelberger, der die FRUIT<br />
LOGISTICA bislang kommissarisch<br />
geführt hat, übernimmt<br />
ab sofort die Projektleitung. Er<br />
tritt die Nachfolge von Madlen<br />
Miserius an. Mangelberger verfügt<br />
über eine fast 20-jährige<br />
Erfahrung in der Messe- und<br />
Veranstaltungsbranche.<br />
CHEP stellt sein Business<br />
in Österreich unter neue<br />
Führung. Marvin Bleikamp<br />
verantwortet als Geschäftsführer<br />
ab sofort von Wien aus<br />
sämtliche Verkaufs- und Marketingaktivitäten<br />
in der Region.<br />
Sein Fokus wird darin liegen,<br />
das Wachstum im heimischen<br />
Markt durch Neukunden aus<br />
Industrie und Handel sowie<br />
den Ausbau bestehender Kundenverträge<br />
voranzutreiben.<br />
Bei Smurfit Kappa Nettingsdorf,<br />
dem führenden Wellpapperohpapierproduzenten,<br />
wurde die Position des Mill Managers<br />
neu besetzt. Günter<br />
Leitgeb hat Andreas Zeitlinger<br />
in der Verantwortung als<br />
Mill Manager abgelöst. Günter<br />
Leitgeb studierte Papier- und<br />
Zellstofftechnik an der Technischen<br />
Universität Graz und<br />
ist seit 1. Mai 2012 für Smurfit<br />
Kappa Nettingsdorf tätig.
Papier / Karton Verpackungsdruck Aktuell<br />
Maschinen<br />
Schwere Anwendungen<br />
mit Leichtigkeit meistern<br />
Intralogistik<br />
Ein gestiegenes Nachhaltigkeitsbewusstsein,<br />
neue Auflagen für Dieselantriebe<br />
sowie Umweltfreundlichkeit, Leistungsfähigkeit<br />
und Effizienz des Elektroantriebes<br />
führen dazu, dass auch im Schwerlastbereich<br />
immer häufiger Elektrostapler eingesetzt<br />
werden. Wir haben bei Patrick<br />
Gojer und Andreas Prielinger, Leiter der<br />
Business Unit Perfect Charging bei Fronius<br />
International, nachgefragt, welche Herausforderungen<br />
es gibt und wie Fronius<br />
hierbei unterstützt.<br />
Foto: Fronius International GmbH<br />
Die Elektrifizierung schreitet auch im<br />
Schwerlastbereich immer weiter voran.<br />
Welche Entwicklungen können am Markt<br />
beobachtet werden?<br />
Gojer: Für den Warenumschlag in der<br />
Holzindustrie, im Recycling Bereich oder in<br />
Häfen und auf Frachtschiffen sind Schwerlaststapler,<br />
Reach Stacker und Container<br />
Handler unverzichtbar. In diesen Branchen<br />
müssen schwere Lasten und sperrige Güter<br />
im Innen- und Außenbereich transportiert<br />
und gehoben werden. Derzeit sehen wir<br />
bei diesen Anwendungen den Trend weg<br />
vom Verbrennungsmotor, hin zum Elektroantrieb.<br />
Grund dafür ist einerseits ein<br />
gestiegenes Bewusstsein für Nachhaltigkeit<br />
sowie andererseits Kosteneinsparungspotenziale.<br />
Elektrische Flurförderzeuge werden<br />
kontinuierlich leistungsstärker. Auch Einsatzgebiete<br />
mit großen Tragkräften – die<br />
früher Staplern mit Verbrennungsmotoren<br />
vorbehalten waren – werden sukzessive<br />
elektrifiziert.<br />
Kennen die Herausforderungen beim Einsatz von Elektrostaplern: Patrick Gojer (r.) und<br />
Andreas Prielinger (m.), Leiter der Business Unit Perfect Charging bei Fronius International<br />
Welche Herausforderungen haben die<br />
Anwender in diesen Bereichen?<br />
Gojer: Mit der Elektrifizierung von<br />
Schwerlast-Flurförderzeugen steigt auch<br />
der Energiebedarf. Sowohl Batterien als<br />
auch Ladegeräte müssen in größerem Maßstab<br />
ausgelegt werden. Um hohe Tonnagen<br />
bewegen zu können, werden Traktionsbatterien<br />
mit 96 bis 120 Volt eingesetzt.<br />
Die Anschaffung dieser Batterien kann<br />
sehr kostenintensiv sein. Ungeeignete Batterieladetechnik<br />
verursacht einen hohen<br />
Wartungsaufwand und unnötige Kosten<br />
für häufige Neuanschaffungen von Batterie<br />
und Ladegerät. Auch anspruchsvolle Bedingungen<br />
wie schwankende Stromnetzqualität<br />
oder extreme Temperaturschwankungen im<br />
Außenbereich stellen für unsere Kundinnen<br />
und Kunden eine Herausforderung dar. Hinzu<br />
kommt, dass in den Schwerlaststaplern<br />
oft zwei Batterien parallel genutzt werden.<br />
Aus den genannten Gründen ist es sehr<br />
wichtig, auf eine leistungsfähige und verlässliche<br />
Ladetechnologie zu setzen.<br />
Mit welchen Lösungen unterstützt Fronius<br />
seine Kundinnen und Kunden hierbei?<br />
Prielinger: Speziell für diese Anwendungen<br />
haben wir ein neues Ladetechnik-<br />
Portfolio entwickelt. Die Fronius Selectiva<br />
4.0 96V und 120V Ladegeräte erlauben<br />
ein sicheres und effizientes Laden für alle<br />
gängigen Blei-Säure-Batterien in hohen Leistungsklassen.<br />
Ein besonderer Vorteil ist die hohe Flexibilität.<br />
Die Geräte verfügen über Kennlinien<br />
für Blei-Säure-Batterietypen (PzS, EPzS,<br />
PzQ und CSM) mit unterschiedlichen Spannungen.<br />
Das vereinfacht die Ladeprozesse<br />
und hilft Flurförderzeug-Betreibern, Kosten<br />
einzusparen.<br />
Da Anwendungen oft auch im Außenbereich<br />
erfolgen, bieten wir ein umfangreiches Outdoor-Portfolio<br />
an, das auf die spezifischen<br />
Herausforderungen für das Laden im Freien<br />
ausgerichtet ist.<br />
Batterien werden bei Schwerlaststaplern<br />
oft parallel genutzt. Was muss hier beim<br />
Laden beachtet werden?<br />
Prielinger: Bei falscher Handhabung,<br />
etwa einer zu frühen Batterieentnahme<br />
oder einem fehlerhaften Ladegerät, kann es<br />
zu hohen Ladezustandsabweichungen der<br />
Batterien kommen. Dadurch können bei<br />
der Verbindung der Batterien mit dem Fahrzeug<br />
hohen Ausgleichsströme zwischen den<br />
Batterien auftreten. Dies führt eventuell zu<br />
Schäden an den Batterien und am Fahrzeug.<br />
Um diese Situation zu verhindern, lassen<br />
sich die Selectiva 4.0 96V und 120V Ladegeräte<br />
mit dem Fronius Charger InterLock<br />
ausstatten. Dieser stellt sicher, dass bei der<br />
Batterieentnahme beide Batterien vollständig<br />
geladen sind und den gleichen Ladezustand<br />
haben. Die Anwender profitieren<br />
von einer höheren Batterielebensdauer, was<br />
auch wirtschaftlich betrachtet bei diesen<br />
Batterietypen nicht uninteressant ist.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.
Elektrostapler im Vorteil?<br />
Elektrisch oder Verbrennungsmotor: Welche Lösung ist die richtige? Das kommt natürlich<br />
auf die jeweilige Anwendung an. Dass sich zusätzlich noch technologische und gesetzliche<br />
Auflagen sowie auch Umweltauflagen ändern können, macht die Entscheidung<br />
keinesfalls leichter.<br />
Die weltweit führende<br />
Plattform der Intralogistik<br />
geprüft<br />
Dennoch sprechen einige Punkte<br />
klar für den Einsatz von Elektrostaplern:<br />
• Wirtschaftlicher – geringere Kosten für<br />
die gesamte Lebensdauer des Staplers<br />
• Umweltfreundlich<br />
• Geringere Lärmbeeinträchtigung<br />
• Längere Serviceintervalle verursachen<br />
geringere Instandhaltungs- bzw. Servicekosten.<br />
• Kompakte Bauweise bietet geringere<br />
Arbeitsgangbreite bzw. Wenderadien<br />
• Individuelle Programmierung bzw.<br />
Anpassung ermöglicht eine optimale<br />
Ausrichtung auf die Einsatzgegebenheiten<br />
in Bezug auf Beschleunigungs-,<br />
Neigungs- und Endgeschwindigkeit<br />
Die neue EDiA XL Elektrogabelstapler<br />
FB 40-55 Serie von Mitsubishi.<br />
Der neue EDiA XL – in Österreich<br />
vertrieben durch die Kuhn Ladetechnik<br />
GmbH – profitiert von revolutionären Funktionen.<br />
Die elektrische Differenzialsperre sorgt<br />
für optimale Traktion und die Vierradlenkung<br />
für besseren Grip und präzise Steuerung. Der<br />
AutoBoost liefert zusätzliche Geschwindigkeit<br />
und Leistung exakt dann, wenn sie am<br />
meisten gebraucht wird. In seiner Klasse<br />
(4,0-5,5 Tonnen) ist der EDiA XL, laut Hersteller,<br />
nachweislich der Energiesparer. Er<br />
hält länger durch – und das emissionsfrei!<br />
Foto: Mitsubishi<br />
Mini steering wheel. Das Mini-Lenkrad<br />
minimiert den Kraftaufwand für das Lenken<br />
des Staplers und unterstützt eine entspanntere<br />
Fahrposition.<br />
Four Wheel Steering. Der Doppelantrieb<br />
reduziert den Wenderadius des Staplers auf<br />
ein Minimum, sodass er innerhalb seiner<br />
Dimensionen wenden kann. Das sanfte<br />
Einlenken verlängert die Lebensdauer der<br />
Reifen.<br />
Duale Joysticks. Die ergonomischen Doppeljoysticks<br />
bieten gleichzeitige Hub- und Neigefunktionen<br />
und sind auch mit Handschuhen<br />
gut zu bedienen.<br />
Adaptive Lift Control (ALC). Der Fahrer<br />
kann jegliche Last unabhängig vom Gewicht<br />
wesentlich sanfter und mit weniger Staplerbewegungen<br />
schnell und präzise absenken.<br />
Automatic Hill Hold. Verhindert selbstständig<br />
das Wegrollen des Staplers beim<br />
Manövrieren auf Rampen.<br />
Intelligent Cornering System. Das System<br />
erkennt den Winkel einer Kurve und<br />
reduziert die Geschwindigkeit dynamisch<br />
zu Beginn und während der gesamten<br />
Kurve für eine sichere und gleichmäßige<br />
Kurvenfahrt.<br />
Sensitive Drive System. Die Software registriert<br />
ab der ersten Minute, wie der Fahrer<br />
arbeitet. Die Leistung wird entsprechend<br />
dem Lenkwinkel und der Geschwindigkeit<br />
der Fuß- und Fingerbedienung gesteuert. [pl]<br />
Die neue EDiA XL Elektrogabelstapler<br />
FB 40-55<br />
Serie von Mitsubishi:<br />
Leise und zuverlässig<br />
bietet er Komfort und<br />
Kontrolle<br />
Internationale Fachmesse für<br />
Intralogistik-Lösungen und<br />
Prozessmanagement<br />
8. – <strong>10</strong>. März 2022<br />
Messe Stuttgart<br />
INTRALOGISTIK<br />
AUS ERSTER HAND<br />
<strong>10</strong><strong>10</strong><strong>10</strong><br />
01<strong>10</strong><strong>10</strong><strong>10</strong>0<strong>10</strong>00<strong>10</strong><strong>10</strong>0<br />
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SOLUTIONS<br />
SMART<br />
SUSTAINABLE<br />
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gebündelten, horizontalen Warentransport noch attraktiver. Innovative Funktionen für Anhänger mit C-Rahmen<br />
und Bügelrahmen sorgen für mehr Sicherheit und Flexibilität. Das Routenzug-Leitsystem ermittelt die optimale<br />
Fahrtroute für die Bediener, reduziert Fehlerraten und Einarbeitungszeiten der Mitarbeitenden und reagiert mit<br />
Anpassungen in Echtzeit auf Auftragsänderungen. Selbst komplexe Aufgabenstellungen werden beherrschbar und<br />
lassen sich zuverlässig abarbeiten.<br />
Horizontale Warentransporte mit<br />
Routenzügen spielen vor allem<br />
dort ihre Vorteile aus, wo große<br />
Mengen an unterschiedlichen Teilen und<br />
Komponenten über eine lange Distanz zur<br />
richtigen Zeit am richtigen Ort bereitgestellt<br />
werden müssen. Wie beispielsweise<br />
in der Automobilindustrie, wo jedes Fahrzeug<br />
aus vielen tausend Bauteilen besteht,<br />
die Stück für Stück montiert werden,<br />
bis am Ende der fertige Pkw vom Band<br />
läuft. „Gebündelte Transporte mithilfe<br />
von Routenzügen machen in diesem Fall<br />
ökonomisch und ökologisch mehr Sinn<br />
als Einzeltransporte und folgen der Lean-<br />
Philosophie“, erklärt Mal Rexhepi, Product<br />
Manager Automation & Load Train<br />
Solutions. Weitere Vorteile der Produktionsversorgung<br />
mittels Routenzug sind<br />
die Reduzierung des innerbetrieblichen<br />
Verkehrsaufkommens und ein damit einhergehendes<br />
geringeres Unfallpotenzial,<br />
verbunden mit planbaren Abläufen.<br />
Mit innovativen Funktionen für Anhänger mit C-Rahmen und Bügelrahmen sowie<br />
einem cloudbasierten Routenzug-Leitsystem macht Linde Material Handling den<br />
gebündelten, horizontalen Warentransport noch sicherer und flexibler<br />
Mehr Flexibilität durch neue<br />
Rahmenfeatures. Ab September <strong>2021</strong><br />
bringt Linde MH neue Anhängermodelle<br />
für den Linde <strong>Log</strong>istic Train auf den Markt<br />
– bestehend aus dem LT-C mit C-Rahmen,<br />
dem LT-B mit Bügelrahmen sowie dem LT-<br />
BM mit Bügelrahmen und beweglichem<br />
Mittelsteg.<br />
Die verbesserten Funktionen der Rahmen<br />
bieten noch mehr Sicherheit und Flexibilität.<br />
Neu ist der innovative und patentierte<br />
Hubprofilmechanismus für Bügelrahmen.<br />
Er ermöglicht nicht nur den Transport unterschiedlichster<br />
Rollgestelle, sondern bei<br />
entsprechender Auslegung auch das Anheben<br />
von Paletten ohne Ladungsträger, wenn<br />
diese beispielsweise mit einem Hubwagen<br />
im Anhänger platziert wurden. Der entgegen<br />
der Fahrtrichtung frei verschiebbare,<br />
optionale Mittelsteg erlaubt den Einsatz<br />
mehrerer und unterschiedlicher Gebindegrößen<br />
im selben Anhänger – ohne signifikante<br />
Zunahme der Zuglänge.<br />
Highlight bei den C-Rahmen ist das System<br />
zur Stabilisierung der Gabelzinken. Die patentierte<br />
Lösung verhindert ein Durchhängen<br />
der Zinken auch bei höchstmöglichen<br />
Traglasten und gewährleistet damit einen<br />
sicheren Transport der Last. Hilfreich ist<br />
zudem der ergonomische Auswurfmechanismus:<br />
Löst der Bediener die Verriegelung per<br />
Fußschalter, wird die Last vom Gabelrücken<br />
weggedrückt und erleichtert das Herausziehen<br />
der Ladungsträger aus dem Anhänger.<br />
Standardmäßig ist in allen Anhänger-Modellen<br />
von Linde MH eine mechanische<br />
Lastverriegelung verbaut: Sobald ein Gebinde<br />
im Rahmen platziert ist, schließt sich<br />
die Verriegelung automatisch. Steigt der<br />
Bediener in den Schlepper ein, werden die<br />
Anhänger automatisch angehoben. Verlässt<br />
er seinen Fahrerplatz, wird die Last abgesetzt.<br />
Während der Fahrt ist ein Absenken<br />
der Trolleys technisch ausgeschlossen. Umgekehrt<br />
kann der Bediener den Routenzug<br />
bei abgesenkten Anhängern nicht in Bewegung<br />
setzen.<br />
Für den Outdooreinsatz lassen sich die Rahmen,<br />
neben vielen weiteren Optionen, u.<br />
a. mit einem Wetterschutz ausstatten, um<br />
die Ladung zu schützen. Für eine hohe<br />
Richtungsstabilität der Routenzüge sorgt<br />
die mechanische Allrad-Lenkung: Egal, wie<br />
viele Anhänger verwendet werden – der<br />
komplette Zug bleibt spurttreu. Dank stan-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
dardisierter Schnittstelle sind die Anhänger<br />
zudem für den halb- oder vollautomatisierten<br />
Betrieb vorbereitet. Auch Trolleys<br />
gehören neuerdings zum Lieferumfang. Sie<br />
sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich<br />
und lassen sich weiter ausstatten, zum<br />
Beispiel mit modularen Regalaufbauten.<br />
Immer auf dem richtigen Weg.<br />
Die Umstellung von Einzel- auf gebündelte<br />
Materialtransporte bringt viele Vorteile – für<br />
die Mitarbeitenden im Lager steigt jedoch<br />
gleichzeitig die Komplexität. „Es geht darum,<br />
Fahrtrouten und Ladungsträgerwechsel<br />
so effizient wie möglich zu gestalten, um<br />
Zeitverluste und Fehler zu vermeiden. Dazu<br />
muss der Kreislauf von der vorgelagerten<br />
Fertigung bis zur Endmontage geplant und<br />
aufeinander abgestimmt sein“, erläutert<br />
Oldrik Wagner, Product Manager Software<br />
Solutions. „Mit unserem Routenzug-Leitsystem<br />
geben wir den Beschäftigten jetzt eine<br />
Schritt-für-Schritt-Aufgabenunterstützung<br />
an die Hand.“<br />
Die betreffenden Informationen zu den<br />
Materialtransporten erhält das Routenzug-<br />
Leitsystem aus dem ERP bzw. WMS-System.<br />
Daraus generiert es die einzelnen Fahraufträge<br />
und zeigt sie über ein großes Touch-<br />
Display im Cockpit an. Die Fahrerinnen und<br />
Fahrer werden Auftrag für Auftrag auf dem<br />
berechneten, optimalen Weg zu den Montagestationen<br />
dirigiert. Vorher werden die<br />
Routenzüge, Anhänger, Stopps, Routen und<br />
Für den Outdooreinsatz lassen sich die Rahmen des Linde<br />
<strong>Log</strong>istic Trains mit vielen Optionen ausstatten, u. a. mit<br />
einem Wetterschutz, um die Ladung zu schützen<br />
Berichte in der mehrsprachigen Software<br />
konfiguriert. Über das Dashboard haben die<br />
Lagerverantwortlichen die gesamte Anwendung<br />
im Blick und können Kennzahlen und<br />
Berichte anstoßen, um den Einsatz weiter<br />
zu optimieren. <br />
[pl]<br />
Fotos: Linde Material Handling GmbH<br />
Appetit auf<br />
Informationen?<br />
Es ist angerichtet!<br />
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3D-Vermessung für effizientere<br />
<strong>Log</strong>istikprozesse<br />
DS Smith, ein führender Anbieter von nachhaltigen Verpackungslösungen, Papierprodukten und<br />
Recycling-Dienstleistungen plante die Aufrüstung seiner End-of-Line-Überwachungslösung zur Automatisierung<br />
eines überaus arbeitsintensiven Prozesses. Die Wahl fiel dabei auf eine Lösung, die auf<br />
der Sensorintelligenz von SICK, der Azure Depth Plattform von Microsoft und einer von Neadvance<br />
entwickelten KI-Software basiert.<br />
Als Anbieter für nachhaltige, faserbasierte Verpackungen ist<br />
es das Ziel von DS Smith, die Effizienz in Transport und<br />
Lagerhaltung zu optimieren und gleichzeitig eine optimale<br />
Präsentation im Handel zu gewährleisten, um dadurch bei seinen<br />
Kunden eine Steigerung der Produktumsätze zu sichern. Das<br />
Unternehmen mit Hauptsitz in London spielt in der Wertschöpfungskette<br />
zahlreicher Sektoren, wie E-Commerce, schnelllebige<br />
Konsumgüter oder Industrie, eine wichtige Rolle und sucht stets<br />
nach Möglichkeiten, seinen Produktionsprozess noch effizienter<br />
zu gestalten. Insbesondere bei der Optimierung von Lagerprozessen<br />
führt dabei kaum ein Weg an einer Echtzeit Vermessung der<br />
verpackten Produkte vorbei.<br />
Die Herausforderung: Bestimmen der MaSSe, des Volumens<br />
und der Anzahl palettierter Verpackungsprodukte.<br />
DS Smith entwickelt maßgeschneiderte Verpackungslösungen,<br />
die auf die Anforderungen der Wertschöpfungskette des<br />
Kunden zugeschnitten sind und auf diese Weise die Endkunden- und<br />
Markenerfahrung verbessern. Für das Unternehmen ergibt sich<br />
daraus die Herausforderung, dass zahlreiche individuelle Verpackungslösungen<br />
entwickelt, umgeschlagen und zu verschiedenen<br />
Endkunden-Standorten und Lagern versandt werden müssen. Am<br />
Ende des Produktionsprozesses dieser Verpackungslösungen – auch<br />
End-of-Line genannt – muss dafür die Produktionsleistung präzise<br />
erfasst werden. Hierzu werden die Maße, das Volumen und die<br />
Anzahl der palettierten Produkte ermittelt. Diese Dimensions- und<br />
Mengendaten sind der Schlüssel zur Optimierung der Lager- und<br />
Transportprozesse und damit zu einer möglichst effizienten Nutzung<br />
des verfügbaren Platzes.<br />
war DS Smith auf der Suche nach einer digitalen End-of-Line-<br />
Überwachungslösung, die in die bestehenden Produktionsprozesse<br />
integriert werden konnte und genauere Vermessungsdaten liefern<br />
würde. Auf der Suche nach Partnern zur Lösung dieser Herausforderungen<br />
und Implementierung einer Pilotlösung, mit der die<br />
Ergebnisse validiert und das Potenzial für künftige Optimierungen<br />
evaluiert werden sollte, fiel die Entscheidung auf Neadvance, einem<br />
Lösungsanbieter für Computer Vision und künstliche Intelligenz<br />
im Industriesektor, und auf SICK, einem führenden Hersteller von<br />
Hochdynamische Einsatzumgebung<br />
mit beengten Platzverhältnissen<br />
Die Lösung: Digitale End-of-Line-Überwachungslösung.<br />
Im Rahmen der digitalen Transformation des Unternehmens
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SICK Visionary-T Mini<br />
360°<br />
360°<br />
Rotation<br />
Dynamisch<br />
mit bis zu 2 m/s<br />
Sensoren und Sensorlösungen für die Industrieautomation. Mit<br />
dem Visionary-T Mini von SICK, welcher auf der Microsoft 3D-<br />
Time-of-Flight-Technologie (ToF) basiert, konnte DS Smith die<br />
erforderlichen Daten schnell, genau und ohne Bindung zusätzlicher<br />
Ressourcen oder Unterbrechung des Produktionsprozesses<br />
erfassen. Die Integration der Lösung und die Verarbeitung der<br />
durch die 3D-Vision-Kamera generierten Bilder wurde dann von<br />
Neadvance entwickelt.<br />
Der Visionary-T Mini verwendet die innovative 3D-Time-of-Flight<br />
Kameratechnologie von Microsoft, die anhand von Tiefendaten<br />
eine schnelle und genaue Messung der räumlichen Abmessungen<br />
und der volumetrischen Beladung von Paletten ermöglicht.<br />
Die Lösung wird über dem Ende des Produktionsförderbands,<br />
kurz vor der Stapler-Abnahmestelle, montiert und kann ohne<br />
großen Integrationsaufwand in die Produktion eingebunden<br />
werden. SICK hat mit dem Visionary-T Mini eine robuste 3D<br />
ToF-Snapshot-Kamera entwickelt, die trotz ihrer geringen Baugröße<br />
Industrieanwendungen standhält und rund um die Uhr eine<br />
hervorragende Verfügbarkeit bietet. Das kompakte Gerät mit<br />
Schutzart IP67 liefert hochwertige und kalibrierte 3D-Tiefendaten<br />
sowie 2D-Intensitätsdaten für die externe Weiterverarbeitung.<br />
„Mit der 3D-Snapshot-Kameratechnologie, wie 3D ToF, kann<br />
der Visionary-T Mini dreidimensionale Bilder erstellen – und<br />
zwar völlig ohne bewegliche Teile im Gerät oder Bewegung<br />
des kompletten Sensors“, erklärt Dr. Anatoly Sherman, Head of<br />
Business Unit 3D Compact Systems bei SICK. Dank der schnellen<br />
Berechnung der Distanzdaten für jedes Pixel der Sensorauflösung<br />
und der hohen Wiederholrate werden Unschärfen, beispielsweise<br />
durch Bewegung, zuverlässig vermieden. Der Visionary-T Mini<br />
steht kurz vor der offiziellen Markteinführung und ist das erste<br />
Produkt einer SICK Produktfamilie, die auf der Microsoft ToF-<br />
Technologie basiert und mit der eine langfristige strategische<br />
Zusammenarbeit mit Microsoft begründet werden soll.<br />
Intelligente Bildverarbeitung durch die Kombination<br />
von 3D- und 2D-Daten. Durch die einfache<br />
Installation und Inbetriebnahme wird der bereits etablierte<br />
Produktionsprozess von DS Smith weder gestört noch verändert,<br />
die Abmessungen der produzierten Waren sofort erfasst >><br />
XPlanar eröffnet neue Freiheitsgrade im Produkthandling:<br />
Frei schwebende Planarmover bewegen sich über individuell angeordneten<br />
Planarkacheln auf beliebig programmierbaren Fahrwegen.<br />
Individueller 2D-Transport mit bis zu 2 m/s<br />
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>> und das Volumen mithilfe der Neadvance<br />
Edge-Software berechnet. „Der Schlüssel<br />
für die zuverlässige Lösung der Anwendung<br />
liegt in der intelligenten Bildverarbeitung,<br />
bei der 2D- und 3D-Daten kombiniert werden“,<br />
erklärt Jose Pedro Ferreira, Head of<br />
Business Development & Sales bei Neadvance.<br />
Außerdem werden die 2D-Bilddaten für<br />
nachgelagerte Qualitäts- und Plausibilitätsprüfungen<br />
im Falle von Fehlern oder zur<br />
Prozessanalyse verwendet.<br />
Die 2D- und 3D-Daten werden an der Edge<br />
vorverarbeitet, gefiltert und im digitalen<br />
Service von SICK persistent gespeichert.<br />
Die Kommunikation zwischen dem Sensorsystem<br />
und dem digitalen Service erfolgt<br />
über den Azure IoT Hub von Microsoft, der<br />
auch die Verschlüsselung der Datenverbindung<br />
übernimmt. Alexander Wiestler, Head<br />
of Global Product Management Industrial<br />
Integration Space bei SICK, erläutert: „SICK<br />
hat die digitale Lösung auf Grundlage der<br />
vielseitigen Azure-Webservices entwickelt<br />
und DS Smith kann auf diese Software-as-a-<br />
Service über den Digitalen Service Katalog<br />
des SICK IntegrationSpace zugreifen. Diese<br />
Lösung wurde von den Cloudsoftware-<br />
Experten von SICK, die auch den digitalen<br />
Service betreiben, individuell auf die Bedürfnisse<br />
von DS Smith zugeschnitten. Auf<br />
diese Weise können sich unsere Kunden<br />
auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und<br />
gleichzeitig den optimalen Nutzen aus den<br />
digitalen Services von SICK ziehen.“ Das<br />
SICK Dashboard liefert DS Smith Echtzeitinformationen<br />
zur Anzahl der vermessenen<br />
Paletten pro Stunde und dem produzierten<br />
Volumen. Gleichzeitig werden bei der Datenspeicherung<br />
und -analyse in der Azure-<br />
Cloud aktuelle Daten erfasst und können in<br />
Echtzeit mit historischen Daten von jedem<br />
Terminal verglichen werden. Mit diesem<br />
Datenbestand, der zu einer vollständigen<br />
Implementierung skaliert wird, erhalten<br />
Produktionsmitarbeiter, Systemingenieure<br />
und Produktionsleiter ganz neue Möglichkeiten,<br />
die Produktionsprozesse auf Basis<br />
fundierter Kenntnisse zu optimieren. Da<br />
die Daten und Bilder in die Azure Cloud<br />
geladen werden, sind Materialflussangaben<br />
für DS Smith jederzeit und von überall aus<br />
abrufbar.<br />
Ein System mit umfassenden Möglichkeiten<br />
für effizientere <strong>Log</strong>istikprozesse.<br />
Am DS Smith Standort in<br />
Esmoriz (in der Nähe von Porto) liefern<br />
Neadvance, SICK und Microsoft somit<br />
Daten, die auf Produktionsebene zur Lösung<br />
einer zentralen Aufgabe unerlässlich<br />
sind und zugleich die Effizienz innerhalb<br />
der <strong>Log</strong>istik steigern. Durch den Azure-<br />
Service eröffnen sich für DS Smith neue<br />
Möglichkeiten zur nachhaltigen Analyse<br />
und Optimierung bestehender Prozesse. Die<br />
Lösung kombiniert eine Bildverarbeitung<br />
vor Ort und eine Verarbeitung in der Cloud<br />
in einem einzigen System. Rui Oliveira, IT<br />
Applications Manager bei DS Smith Iberia,<br />
erklärt dazu: „Durch das automatische Lesen<br />
der Paletten mit Hilfe von RFID-Tags und<br />
der Bildverarbeitung erwarten wir präzisere<br />
und zuverlässigere Bestandsdaten für fertige<br />
Produkte und Ladungsträger sowie eine<br />
Minimierung der Fehlerhäufigkeit beim Warenumschlag<br />
im Lager. Außerdem erwarten<br />
wir erhebliche Effizienzsteigerungen in der<br />
<strong>Log</strong>istik sowie weitere zukünftige Verbesserungen<br />
dank der neuen technologischen<br />
Möglichkeiten und Daten, die uns durch<br />
dieses Projekt zur Verfügung stehen.“<br />
Die reine Volumenanalyse von Transportgütern<br />
in der Cloud eröffnet heute deutlich<br />
mehr Möglichkeiten, als es bisher auf der<br />
Visionary-T Mini lässt sich einfach installieren und<br />
in bestehende Prozesse einbinden<br />
Produktionsebene möglich war: Vom Produktivitätsmanagement<br />
über die Prozesssteuerung<br />
und eine verbesserte Raumausnutzung<br />
bis hin zum Tracking. Das Projekt<br />
bei DS Smith ist ein hervorragendes Beispiel<br />
dafür, wie aus der engen Zusammenarbeit<br />
zwischen SICK, Neadvance und Microsoft<br />
ein System hervorgeht, das weitreichende<br />
Möglichkeiten für eine effizientere <strong>Log</strong>istik<br />
in der Industrie bietet. Eine intelligente<br />
Frachtvermessung birgt somit großes Potenzial<br />
für die Effizienzsteigerung im Transport.<br />
Das Projekt zeigt außerdem, wie wichtig<br />
es ist, Daten in Wissen umzuwandeln, um<br />
wertschöpfende Prozesse in der Fertigung<br />
und der <strong>Log</strong>istik zu optimieren.<br />
Nach der erfolgreichen Implementierung<br />
dieses Pilotprojektes ist man beim international<br />
tätigen Verpackungshersteller DS Smith<br />
davon überzeugt, dass der neue Ansatz in<br />
Kombination mit den durch die neue Technologie<br />
verfügbar gemachten Daten dazu<br />
führt, die Materialflüsse zukünftig besser<br />
überwachen und langfristig optimieren zu<br />
können. <br />
[pl]<br />
Fotos: SICK
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>10</strong>/21<br />
Viele Artikel, wenig Raum,<br />
hohe Effizienz<br />
An seinem Standort wachsen, den Output<br />
bei gleichbleibender Flexibilität erhöhen<br />
und Artikel deutlich dichter einlagern:<br />
Das sind die Ziele, mit denen die<br />
Salzburger Gebrüder LIMMERT AG ihr<br />
Versandlager am Stammsitz vergrößert.<br />
Herzstück der Erweiterung wird eine<br />
AutoStore-Anlage von Reesink <strong>Log</strong>istic<br />
Solutions Austria (RLS).<br />
Foto: AutoStore<br />
Der Elektrogroßhändler zählt zu<br />
den größten Anbietern in Österreich<br />
und setzt traditionell auf Innovationen.<br />
Mit spürbarem Erfolg: Unter<br />
anderem durch den schnell wachsenden<br />
Online-Shop nähert sich das Versandlager<br />
seiner Kapazitätsgrenze. Deshalb hat das<br />
Unternehmen entschieden, die Lagerkapazität<br />
am Firmensitz in Salzburg auszubauen.<br />
Besondere Herausforderung dabei: Der<br />
Boden auf dem Grundstück der Gebrüder<br />
LIMMERT AG ist besonders weich und<br />
kann nur begrenzte Lasten tragen. Ein Ausbau<br />
innerhalb des Bestandsgebäudes kam<br />
deshalb nicht in Frage. Auch für einen Neubau<br />
müssen wichtige Grundregeln beachtet<br />
werden. Um die Baustatik robust auslegen<br />
zu können, müssen für ein neues Gebäude<br />
Betonsäulen im Untergrund verankert<br />
werden, die das Fundament tragen und<br />
die Flächenbelastung verringern. Weil dieses<br />
Vorgehen deutlich aufwendiger als ein<br />
Standardbau ist, hat sich LIMMERT für ein<br />
kleines Gebäude mit besonders kompaktem<br />
automatischem Lagersystem entschieden.<br />
In dem 1.000 Quadratmeter großen Neubau<br />
installiert RLS eine AutoStore-Anlage mit<br />
einer Grundfläche von 800 Quadratmetern.<br />
Durch dieses System kann LIMMERT<br />
seine Lagerfläche um 28.000 zusätzliche<br />
Die AutoStore-Anlage in Zahlen:<br />
• 800 Quadratmeter Grundfläche<br />
• 28 Roboter<br />
• 6 Carousel Ports (1 Erweiterungsframe)<br />
• 28.000 Behälter<br />
• 800 Behälterandienungen pro Stunde<br />
AutoStore benötigt keine Regale für die Lagerung. Die Gegenstände sind in Behältern<br />
übereinander gestapelt und befinden sich in einem Aluminiumgitter. Hochgeschwindigkeitsroboter<br />
fahren auf Schienen über die Oberfläche dieses Lagers,<br />
nehmen die Behälter auf und bringen sie zu den Arbeitsplätzen<br />
Lagerplätze mehr als verdoppeln. Das gelingt,<br />
weil AutoStore die größtmögliche<br />
Lagerdichte erreicht. Auf dieser Grundfläche<br />
werden 28.000 Behälter lagern. Für<br />
die Kommissionierung hat RLS 28 Roboter<br />
und sechs Carousel Ports vorgesehen, die<br />
jeweils einen Durchsatz von bis zu 400<br />
Behältern pro Stunde erlauben. Zu einem<br />
späteren Zeitpunkt kann LIMMERT noch<br />
einen weiteren Port ergänzen. Der dafür<br />
benötigte Frame wird bereits bei Installation<br />
der Anlage eingebaut. „Mit dem AutoStore<br />
stellen wir auch die Kommissionierung auf<br />
das Prinzip Ware-zur-Person um“, berichtet<br />
Alexander Stabauer, der die <strong>Log</strong>istik von<br />
LIMMERT leitet. „So kann das Unternehmen<br />
seine Versandaufträge deutlich schneller<br />
bearbeiten, gleichzeitig sinkt das Risiko für<br />
Fehlpicks und andere Prozessfehler“, erklärt<br />
Markus Grabner, Senior Sales Manager von<br />
RLS. Von diesem Verbesserungspotenzial ist<br />
auch Alexander Stabauer überzeugt: „Wir<br />
haben uns für die Zusammenarbeit mit RLS<br />
entschieden, weil sie als Marktführer in<br />
der DACH-Region die meiste Erfahrung mit<br />
AutoStore-Systemen haben.“<br />
Kurzprofil. Reesink <strong>Log</strong>istic Solutions<br />
ist Teil von Royal Reesink und gehört zu<br />
den Top 3 AutoStore-Integratoren weltweit<br />
mit über <strong>10</strong>0 erfolgreich ausgelieferten<br />
AutoStore-Projekten. Die RLS-Unternehmen<br />
konzentrieren sich auf die Einhaltung<br />
höchster Qualitätsstandards und bringen<br />
gleichzeitig einzigartige Lösungen in jedes<br />
Projekt ein, indem sie eine maßgeschneiderte<br />
Planung und eine ordnungsgemäße<br />
Integration des AutoStore-Systems in jedes<br />
Lager realisieren.<br />
Mit fundiertem Wissen und langjähriger<br />
Erfahrung können die RLS-Unternehmen die<br />
Anbindung an jedes beliebige ERP/WMS-<br />
System unterstützen oder ihre eigene maßgeschneiderte<br />
SPS-Software namens <strong>Log</strong>iCS<br />
implementieren. Das AutoStore-System wird<br />
mit Hilfe dieser brandneuen und intuitiven<br />
<strong>Log</strong>iCS-Benutzeroberfläche optimal eingesetzt.<br />
Sie revolutioniert den Markt mit<br />
einem frischen Ansatz und der „Weniger<br />
ist mehr“-Philosophie. 24/7 Service und<br />
Wartung stehen für alle Kunden bereit, was<br />
die RLS-Unternehmen zu sehr zuverlässigen<br />
und jederzeit verfügbaren Partnern macht.<br />
Die RLS-Gesellschaften haben erfolgreiche<br />
Projekte für Kunden wie Lufthansa, Siemens,<br />
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L-Shop, Knauf, Campina und Roto Frank<br />
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Chefredaktion:<br />
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Anzeigenleitung:<br />
Mag. Manfred Meixner<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen<br />
Tim Sykes<br />
Dipl.-Ing. Claus Welles<br />
Christoph Kopp<br />
Porträtbilder (S. 3 - 4) und<br />
Fotoredaktion: Doris Meixner<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Jakob Meixner<br />
Offenlegung<br />
nach § 25 Mediengesetz:<br />
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Herausgeber und Redaktion:<br />
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