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Outdoormarkt_2021_10

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TITELTHEMA<br />

Quo vadis,<br />

Wintersport?<br />

Weg vom Pistentrubel, auf in die Skitour oder die Loipe? Verkürzt gesagt, beschreibt dies eine Tendenz, die durch<br />

die Corona-Pandemie einen Schub erhält: Mehr Menschen sehnen sich nach dem ruhigeren Naturerlebnis statt<br />

des lauten Spektakels. Der Klimawandel wird dies vermutlich weiter verstärken.<br />

Fotos: Dynafit, Madshus<br />

Entgegen allen Hoffnungen, die<br />

wir noch vor einigen Monaten<br />

wohl alle gehegt hatten, steht<br />

auch der aktuelle Winter wieder<br />

ganz im Zeichen der Corona-Pandemie.<br />

Die Regionen, die in großem<br />

Ausmaß vom Ski-Tourismus<br />

leben, müssen sich ebenso erneut<br />

Sorgen machen wie die Ski-Industrie.<br />

Zwar waren zuletzt die Skilifte<br />

und Bergbahnen zugänglich,<br />

doch sollten Unterkünfte und<br />

gastronomischen Betriebe über<br />

längere Zeit geschlossen bleiben<br />

müssen, wird der Ansturm der<br />

Skifans wieder ausbleiben – und<br />

der Absatz der Skihersteller und<br />

-händler ebenfalls bescheiden<br />

ausfallen. Vielleicht kann die<br />

Coronakrise aber auch eine Art<br />

Katalysator dafür sein, sich damit<br />

auseinanderzusetzen, dass sich<br />

der Wintersport ohnehin verändert<br />

und verändern muss. Auf<br />

Dauer wird auch ein noch so großer<br />

Aufwand mit Schneekanonen<br />

und anderen Technologien<br />

nicht ausgleichen können, dass<br />

die Natur den entscheidenden<br />

Rohstoff peu a peu verknappt:<br />

Schnee. Der Klimawandel und<br />

der durch diesen erzeugte globale<br />

Anstieg der (durchschnittlichen)<br />

Temperaturen führt dazu, dass<br />

die Winter kürzer werden und<br />

man für eine gewisse Schneesicherheit<br />

mehr und mehr höhere<br />

Gebiete aufsuchen muss. Dies<br />

und der Bewusstseinswandel, der<br />

damit einherzugehen beginnt,<br />

verschieben Stück für Stück die<br />

Akzente im Wintersport.<br />

Diesen Wandel hat die Oberalp-<br />

Gruppe, zu der mehrere Bergsport-<br />

Marken wie Salewa oder Dynafit<br />

gehören, im Herbst in ihrer<br />

vierten „Oberalp Virtual Convention“<br />

unter dem Titel „Die Zukunft<br />

des Wintersports“ zum Thema<br />

gemacht. Ruth Oberrauch, die bei<br />

Oberalp in der Unternehmensleitung<br />

sitzt und seit vielen Jahren<br />

das Sustainability-Team leitet,<br />

ist überzeugt, dass es im Wintersport<br />

eine „Gegenbewegung hin<br />

zum Weniger und Einfacher“ gibt,<br />

nachdem in den vergangenen Jahren<br />

und Jahrzehnten die Konzepte<br />

darauf ausgelegt waren, die Angebote<br />

größer, aufwendiger, spektakulärer<br />

zu machen. Der Bergführer<br />

Michi Andres betont in derselben<br />

Stoßrichtung, dass Aktivitäten<br />

wie Heliskiing oder aufwendige<br />

Skitourenreisen nach Japan oder<br />

anderen weit weg liegenden Regionen<br />

„in Zukunft nicht mehr zeitgerecht<br />

sein werden“.<br />

4 <strong>10</strong>/<strong>2021</strong><br />

www.outdoormarkt.com

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