MASCHINEN & TECHNIK | Dezember 2021 - Januar 2022
Jahresabschlussausgabe 2021
Jahresabschlussausgabe 2021
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Messen sind der<br />
Fixstern im Marketing<br />
der Unternehmen<br />
Jörn Holtmeier<br />
Geschäftsführer des AUMA –<br />
Verband der deutschen Messewirtschaft<br />
Messen haben gefehlt. Viel mehr als viele gedacht<br />
haben. Das habe ich im vergangenen Sommer<br />
immer wieder zu hören bekommen, als ich viele<br />
Messen besucht habe. Seit Anfang September finden<br />
in Deutschland Messen wieder statt – nach<br />
fast einem Jahr Corona-Stopp. Im Moment blicken<br />
wir auf einen gut gefüllten Messekalender <strong>2022</strong>.<br />
Über 370 Messen stehen an. Darunter sind so enorm<br />
wichtige Branchentreffs wie die IFAT und die<br />
Interforst in München, die GaLaBau in Nürnberg,<br />
die IAA Transportation in Hannover und die bauma<br />
in München. Wir freuen uns darauf!<br />
Für alle Messen gibt es erprobte Hygienekonzepte:<br />
Sie können sicher durchgeführt werden. Die<br />
deutschen Messeveranstalter sind Logistik-Profis,<br />
sie kennen sich bestens aus beim Lenken von Besucherströmen,<br />
bei der Hallenlüftung und bei dem<br />
sicheren Einhalten der bewährten Hygieneregeln.<br />
Die Messewirtschaft fordert von der Politik klare<br />
Messe-Machbar-Regeln in den Corona-Verordnungen<br />
der Länder. Denn Messen sind kein Karneval,<br />
Messen sind der Handelsplatz der Wirtschaft.<br />
Bund und Länder unterstützen die ausstellende<br />
Wirtschaft in dieser Zeit mit Förderprogrammen.<br />
Aber um Messen gut planbar zu machen, braucht<br />
es Weitsicht von der Politik, keine Manöver auf<br />
Sicht. Wir im AUMA drängen außerdem auf spezielle<br />
Absicherungsprogramme für die Aussteller<br />
aus kleinen und mittelständischen Unternehmen.<br />
Wir wissen: Für deutsche Unternehmen bleiben<br />
Messen das wichtigste Instrument der direkten<br />
Geschäftsbeziehung, der B2B-Kommunikation. Sie<br />
sind der Fixstern im Marketing der meisten Unter-<br />
nehmen. Corona und die damit verbundene schnelle<br />
Digitalisierung vieler Lebensbereiche haben daran<br />
zunächst Zweifel aufkommen lassen. Dennoch hat<br />
sich in der Pandemie gezeigt, dass Messen eine enorme<br />
Kraft und Qualität besitzen. Menschen wollen<br />
und müssen sich treffen, um neue Geschäfte zu beginnen.<br />
Umfragen bei den Unternehmen zeigen: Messen<br />
fehlten. Mehr als 40 Prozent aller Unternehmen<br />
fällt es immer schwerer, durch Messeabsagen entgangene<br />
Aufträge zu kompensieren. Die Wirtschaft<br />
braucht ihre Branchen- und Leitmessen.<br />
Digitale Präsentationen sicherten im Corona-Stopp<br />
weitestgehend bestehende Kontakte. Präsenz-Messen<br />
aber sind die Plattform für Neukundengewinnung<br />
und das Glänzenlassen neuester Produkte und<br />
Technologien. Dort werden alle Sinne angesprochen,<br />
gefordert und gereizt. Der Messebesuch verspricht<br />
ein hohes Maß an Qualität.<br />
Aber ganz klar: Digitales wird künftig noch stärker<br />
dazugehören. Künftig wird es kaum eine Fachmesse<br />
geben ohne digitale Verlängerung der Messe vor Ort.<br />
Aussteller holen so neue Zielgruppen über digitale<br />
Brücken ab, die für einen ersten Eindruck nicht anreisen<br />
würden. Aber der Kern, die Begegnung, das, was<br />
Messen ausmacht, wird bleiben. Live werden eben<br />
alle Sinne angesprochen.<br />
Die Messebranche in Deutschland brennt für den<br />
Neustart. <strong>2022</strong> wird ein starkes Messejahr, wenn die<br />
Politik ermöglicht anstatt erstarrt, wenn der Luxus<br />
der Impfzauderei endlich endet, wenn alle internationalen<br />
Reisebeschränkungen aufgehoben werden.<br />
Denn Messen sind der Ort für Emotionen, die Adresse<br />
für Akquise, der Platz für Geschäfte.<br />
8 DEZ'21/JAN'22 »» FACHEDITORIAL<br />
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