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Fliegenfischen_06_2021

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REPORT<br />

FISCHWANDERUNG<br />

Die durch fünf Fischwanderhilfen in der mittleren Iller (Bayern) aufwandernden Fische werden<br />

mit solchen modernen Zählbecken mit elektrisch hebbarem Boden untersucht.<br />

WANN WANDERN<br />

FISCHE?<br />

Manche Fische unternehmen weite<br />

Wanderungen, um geeignete Nahrungs-,<br />

Lebens- oder Laichgebiete zu erreichen.<br />

Dr.Tobias Epple von der Fischereifachberatung<br />

Unterfranken, zeigt in seiner Studie<br />

zum Thema Fischwanderverhalten an der<br />

Iller in Bayern, welche Auswirkungen Umweltfaktoren<br />

und vieles mehr sich auf die<br />

Wanderaktivität der Fische auswirkt.<br />

Fotos: Tobias Epple<br />

Die Frage wann Fische<br />

ihre größte Aktivität<br />

zeigen, bewegt wohl<br />

so ziemlich jeden<br />

(Fliegen-)Fischer.<br />

Dazu gibt es unzählige<br />

„Regeln“, von denen sich die meisten<br />

Angler irgendwann ihre eigenen zurechtlegen.<br />

So manch einer schwört darauf,<br />

dass Fische bei fallendem Luftdruck inaktiv<br />

werden und nicht mehr beißen, andere<br />

wiederum meinen das Gleiche geschehe<br />

bei Ostwind. Viele solcher Regeln folgen<br />

jedoch keinen seriösen wissenschaftlichen<br />

Studien.<br />

Im Rahmen einer umfangreichen Studie<br />

an der mittleren Iller (Bayern) wurde von<br />

der Universität Augsburg die Auswirkungen<br />

vieler unterschiedlicher Umweltfaktoren,<br />

wie beispielsweise Mondphase,<br />

Windstärke und Luftdruck, auf die<br />

Aktivität von Fischen wissenschaftlich<br />

untersucht. Hierbei wurde allerdings<br />

nicht deren Fress-, sondern die Wanderaktivität<br />

erforscht.<br />

Hintergrund der Studie war der Bau<br />

von Fischwanderhilfen um fünf Wasserkraftwerke<br />

auf 25 km Flussstrecke<br />

durch die LEW Wasserkraft GmbH.<br />

Fischwanderhilfen ermöglichen es<br />

Fischen, Querbauwerke und Wanderhindernisse<br />

zu umschwimmen. Um genau zu<br />

untersuchen, welche Fischarten wann, in<br />

welchen Größen und Stückzahlen durch<br />

die Fischwanderhilfen aufsteigen, wurde<br />

in diese jeweils ein modernes Fischzählbecken<br />

mit elektrisch hebbarem Boden<br />

integriert.<br />

Bei der Aufwanderung durch die<br />

Fischwanderhilfen müssen Fische über<br />

eine Reusenkonstruktion in die Zählbecken<br />

einschwimmen und können<br />

diese anschließend nur noch erschwert<br />

verlassen.<br />

In Zusammenarbeit mit den beiden<br />

ansässigen Fischereivereinen Memmingen<br />

und Neugablonz wurden so über<br />

fast 4,5 Jahre hinweg, täglich die durch<br />

die Fischwanderhilfen aufsteigenden<br />

Fische vermerkt, bestimmt und vermessen.<br />

Zudem wurden alle Fische ab einer<br />

Länge von 20 cm an jedem Zählebecken<br />

an einer anderen Körperstelle mit einem<br />

blauen Punkt markiert, um die Wanderung<br />

durch das gesamte Untersuchungsgebiet<br />

nachvollziehen zu können.<br />

30 FliegenFischen.de<br />

6/<strong>2021</strong>

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