Aktuell Obwalden | KW51 | 23. Dezember 2021

Gemeinsamernten, verarbeitenund essen
Gekocht wird imRapunzel vegetarisch. Man
legt Wert auf saisonale Zutaten und möglichst
regional angebaute Nahrungsmittel aus biologischem
oder biodynamischem Anbau. Beim
Rüsten und Schnipseln dürfen die Kinder helfen,
wenn ihnen danach ist. Tomaten, Beeren
und Obst gibt’s aus dem eigenen Gärtli.
Nach dem Mittagessen schnappen sich die
Kinder imRuhe-Zimmer ein Kissen und legen
sich auf eine der vielen Matratzen. Die grosse
Sanduhr gibt die Zeit der Siesta an, nach einer
Viertelstunde ist der Sand durchgerieselt, und
auf geht’s zu neuen Taten. Das Zimmer dient
auch zum Turnen, und inder Ecke steht eine
grosse Verkleidungskiste, denn Rollenspiele
seien beliebt. Kreativität gehört im Rapunzel
zu den pädagogischen Schwerpunkten. «Kreativität
hilft,das Unmöglichezubewältigen und
erschliesst das Unbekannte.» Und Kreativität
fördere das Selbstbewusstsein. «Wir wollen
all unsere Aufgaben kreativ angehen», so die
Krippengründerin.
Aber auch Geborgenheit, Verbindlichkeit und
Kontinuität sollen die Rapunzelkinder erfahren,
«damit sie einmal lebenstüchtig voller
Lebensmut und Lebensfreude in die Welt hinausgehen
können». Mit Kindern leben müsse
im Wesentlichen ein gemeinsames Wachsenwollen
zum Ziel haben, ist Franziska Spichtig
überzeugt.
Bisher sind Franziska Spichtig und ihr Team
ohne professionelle Werbung durchgekommen.
Die Mund-zu-Mund Propaganda hat über
all die Jahre tadellos funktioniert. Und dank
einem Sozialtarif für einkommensschwache
Familien solltesichjedeFamilie dieses Betreuungsangebot
leisten können, denn die jeweilige
Wohngemeinde und der Kanton beteiligen
sich zujeeinem Teil an den Betreuungskosten.
Nachdem Ferdinanddie BesucherindurchsRapunzel
geführt hatte, kommt ihm dann ausser
dem Trampolin doch noch eine weitere Vorliebe
in denSinn: Traktorfahren im Garten.Erwill
nämlich einmal Bauer werden.
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