Meile 139 m

A N Z E I G E
Gemüse vom Bioland Gemüsehof Norbert Meyer. Fotos © Thiemo Bögner, Kirsten Rust.
EINKAUFEN UND KOCHEN SINNLICH ERLEBEN
Seit Jahrhunderten bringen Bauern der Region ihre saisonalen
Produkte aus eigenem Anbau frisch auf den Markt.
Mit absoluter Einsatzbereitschaft, Hingabe und Leidenschaft
kümmern sie sich bei jedem Wetter um Aussaat, Anbau und
Ernte und erscheinen verlässlich, früh am Morgen auf dem
Markt.
An diesem Ort der unmittelbaren Begegnung zwischen Erzeuger
und Verbraucher gelangt die frische, unverpackte Ware,
direkt in den Korb des Kunden.
Durch den direkten Austausch über Ware, Anbau, Qualität,
Zubereitungsarten und vieles mehr, entsteht über die Zeit eine
Verbindung auf der Ebene gegenseitiger Wahrnehmung und
Wertschätzung.
Eine Atmosphäre der Fülle lässt die Sinne explodieren und
ohne es zu wissen ist eine Kaufentscheidung meist schon getroffen,
bevor der Verstand mit der Verarbeitung der Sinne
einsetzt.
Die Fähigkeit der Interaktion der Sinne ist dem Menschen angeboren
und mit der nebenstehenden Übung können die einzelnen
Sinne bewusst wahrgenommen und trainiert werden.
Das einem beim Kochen „das Wasser im Mund zusammenläuft“
hat einen ganz praktischen Hintergrund. Der Organismus
reguliert über den Geruchs- und Geschmacksinn die
Zusammensetzung der Verdauungssäfte und damit die Verdauung
der Nahrung.
Außerdem haben saisonale Gemüse eine Wirkung auf den Organismus.
Die Wasserreichen Gemüse des Sommers sowie Zitrusfrüchte
kühlen den Körper. Kohlgewächse mit ihren
Scharfstoffen sorgen für wohlige Wärme und sind die wertvollsten
Wintergemüse der Region.
In den folgenden Ausgaben werden die Gemüse der Saison
mit einfachen Rezepten aus regionalen Zutaten vorgestellt.
Goethe hat das Sinneserleben seinerzeit so formuliert:
Den Sinnen hast du dann zu trauen,
Kein Falsches lassen sie dich schauen,
Wenn dein Verstand dich wach erhält.
Mit frischem Blick bemerke freudig,
Und wandle sicher wie geschmeidig
Durch Auen reichbegabter Welt.
Genieße mäßig Füll und Segen,
Vernunft sei überall zugegen,
Wo Leben sich des Lebens freut.
Dann ist Vergangenheit beständig,
Das Künftige voraus lebendig,
Der Augenblick ist Ewigkeit.
(Goethe: Auszug aus Vermächtnis)
Übung:
Nimm ein Gemüse deiner Wahl. Taste es mit den Händen
ab. Wie fühlt sich die Oberfläche an? Beweg das Gemüse
neben deinem Ohr in deiner Hand. Welche Geräusche
hörst du? Schneide das Gemüse in der Mitte durch.
Schließe die Augen und rieche an der Schnittfläche. Welchen
Geruch nimmst du wahr? Schneide ein kleines Stück
von dem Gemüse ab, steck es in den Mund, schließe die
Augen, rieche dabei noch einmal an dem Gemüse. Welchen
Geschmack nimmst du wahr und welchen Geruch
nimmst du jetzt wahr? Nimm eine Lupe und untersuche
genau Außenhülle und Schnittfläche. Was siehst du?
Dipl. oec. troph. Christa Bastgen,
Natur- und Wildnisschule Teutoburger Wald
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