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Psychomotorische Förderung für Erwachsene mit geistiger ... - BSCW

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5.2 Aufbau und Inhalte der Fördereinheiten<br />

Aufgrund der obigen Punkte stellte ich einen Stundenaufbau zusammen, der sich in jeder Stunde<br />

wiederholen oder zumindest ähneln sollte. Dazu gehörten folgende Elemente:<br />

Einstiegsrunde<br />

Die Stunde beginnt immer <strong>mit</strong> einer Einstiegsrunde auf Kissen. Dort wird kurz über die vergangene<br />

Woche oder aktuelle Themen ausgetauscht.<br />

Ritual<br />

Zu Beginn jeder Stunde findet ein Ritual statt. Da<strong>für</strong> wählte ich das Pferderennen 10 .<br />

Taktil-kinästhetisches Angebot<br />

In jeder Stunde gibt es jeweils ein Angebot, das an der taktil-kinästhetischen Wahrnehmung orientiert<br />

ist. Es soll vielfach dazu dienen, den Körper oder einzelne Teile davon zu spüren, bewusst wahrzunehmen<br />

oder auch zu steuern. Das Angebot wird im Folgenden als „TaKi-Angebot“ abgekürzt.<br />

<strong>Psychomotorische</strong>s Angebot<br />

Daneben findet immer auch ein anderes, ganz allgemein psychomotorisches Angebot statt. Dabei<br />

steht meist ein bestimmtes Material im Zentrum, wo<strong>mit</strong> dann verschiedene Sachen gemacht werden.<br />

Das Angebot soll Möglichkeit zur Exploration geben und vielfältige Material-, Wahrnehmungs- und<br />

Bewegungserfahrungen ermöglichen. Es nimmt in den meisten Stunden mehr Zeit ein als das taktilkinästhetische<br />

Angebot. Das psychomotorische Angebot wird hier als PM-Angebot abgekürzt.<br />

Weiteres<br />

Zwischendurch finden immer wieder kürzere Aktivitäten statt. Diese dienen der Ergänzung der Angebote<br />

und vielfach auch der Wiederholung und der Variation von Sequenzen aus den bisherigen Stunden.<br />

Gerade wenn ich sehe, dass ein Angebot grosse Freude bereitet hat, kann ich Teile daraus immer<br />

wieder aufnehmen und erweitern.<br />

Dazu ein Beispiel: In der 2. Stunde gab es eine Aktivität, bei der alle zusammen <strong>mit</strong> einem Tischtuch<br />

einen Ballon hochspickten, jeweils bis dieser aus dem Tuch flog. Die Klienten hatten dabei grossen<br />

Spass. Diese Aktivität wurde schlussendlich in fast jeder Stunde in irgendeiner Form wiederholt;<br />

manchmal genau gleich, manchmal z.B. <strong>mit</strong> mehreren Ballons oder stattdessen <strong>mit</strong> Bällen, Kissen<br />

oder Zeitungsbällen. Durch die Erweiterungen fand die Aktivität bis zum Schluss Anklang und rief<br />

immer wieder grosses Gelächter hervor.<br />

Entspannungsteil<br />

Als Ausklang findet am Schluss der Stunde immer ein ruhiger Teil statt. Dies kann z.B. eine Massage<br />

oder eine Übung zur bewussten An- und Entspannung sein.<br />

Schluss<br />

Der Schluss findet wieder auf den Kissen statt. Manchmal gibt es einen kurzen Austausch über die<br />

Stunde oder ich frage die Klienten, was ihnen am besten gefallen hat. Im Zentrum steht einfach, dass<br />

die Stunde gemeinsam abgeschlossen wird.<br />

Einige Ideen <strong>für</strong> die Aktivitäten wurden aus dem Buch „Bewegungsspiele <strong>mit</strong> Alltagsmaterial“<br />

(Köckenberger, 1999) übernommen oder erweitert. Die meisten stammen aber aus dem eigenen Erfahrungsschatz.<br />

Manche Ideen stammen auch von den Klienten selbst.<br />

10 Durch Klatschen auf die Oberschenkel und andere Bewegungen und Geräusche wird ein Pferderennen <strong>mit</strong> verschie-<br />

denen Hindernissen i<strong>mit</strong>iert.<br />

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