lgbb_04_2021_web
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Schulen wandeln sich permanent – wir<br />
alle erleben dies gerade im Rahmen<br />
der Digitalisierung unmittelbar –, und<br />
dieser Wandel hat Auswirkungen<br />
auch auf die Bildungsinhalte und die<br />
Curricula. Für uns Altsprachler ist dies manifest:<br />
Waren Latein und auch Griechisch die<br />
zentralen Fächer am Gymnasium humboldtscher<br />
Prägung, stehen wir heute oftmals vor<br />
der Schwierigkeit, überhaupt noch sichtbar zu<br />
sein. Das Schulfach Griechisch ist aus den meisten<br />
Gymnasien verschwunden, Latein an einigen<br />
Orten nur noch marginalisiert als Wahlpflichtfach<br />
vorhanden.<br />
Man mag diese Veränderungen beklagen und<br />
bedauern, eine Rückkehr zu alten Verhältnissen<br />
ist aber weder möglich noch wahrscheinlich oder<br />
überhaupt wünschenswert. Insofern ist uns als<br />
Altsprachlern wenig damit geholfen, vergangenen<br />
Zuständen hinterherzutrauern. Vielmehr mag<br />
es hilfreich sein, Perspektiven zu ändern und zu<br />
LGBB <strong>04</strong> / <strong>2021</strong> · JAHRGANG LXV<br />
Exempla docent<br />
et trahunt –<br />
Alte Sprachen und<br />
Schulentwicklung<br />
Von Jan Bernhardt<br />
überlegen, welche Rolle(n) die Alten Sprachen<br />
an unseren Schulen übernehmen können: Wie<br />
kann man Latein (und Griechisch) durch Projekte<br />
schulprogrammatisch neu verankern? Welche<br />
Formen einer Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen<br />
sind denkbar? Wie können diese institutionalisiert<br />
werden? Welche Aufgaben können<br />
Latein und Griechisch im Rahmen der Schulentwicklung<br />
übernehmen, welche Funktionen ausfüllen?<br />
Wie kann es gelingen, die Alten Sprachen<br />
im Rahmen der Schulkultur so zu verankern, dass<br />
sie zu einem wichtigen Bestandteil der Schulgemeinschaft<br />
werden?<br />
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