19.01.2022 Aufrufe

lgbb_04_2021_web

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ma 2018. Es bot Einblicke in die antike Problembehandlung<br />

und provozierte zum Vergleich mit<br />

modernen Sichtweisen auf eines der drängenden<br />

gesellschaftlichen Themen an. PD Dr. Meike Rühl<br />

(Latinistik, Osnabrück) ging der Frage nach, wie<br />

die römische Gesellschaft mit Gladiatoren umging.<br />

PD Dr. Nicola Hömke (Latinistik, Rostock)<br />

zeigte unter dem Titel „Zahnlos, aber zauberkundig“<br />

Aspekte der ‚hässlichen Alten‘ in antiker<br />

Kunst und Literatur auf.<br />

Der 15. Potsdamer Lateintag richtete den Blick<br />

auf das Zentrum Roms. Es ging sowohl um die<br />

archäologische Entwicklung des Ortes von der<br />

Republik bis in die Spätantike als auch um seine<br />

Bedeutung als kultureller, politischer und emotionaler<br />

Kristallisationspunkt. Es gab gleich drei<br />

fachwissenschaftliche Vorträge. Den ersten hielt<br />

PD Dr. Jon Albers (Klassische Archäologie, Bonn),<br />

der über Denkmäler des Forum Romanum als<br />

Spiegel der Geschichte und Politik Roms sprach.<br />

Es folgte der Beitrag von Prof. Dr. Filippo Carlà-<br />

Uhink (Alte Geschichte, Potsdam), in dem es um<br />

archäologische Untersuchungen und politische<br />

Inanspruchnahmen dieses Ortes im 20. Jahrhundert<br />

ging – ausgesprochen interessant zu lesen!<br />

Schließlich zeigte noch ein Forschungsteam der<br />

Filmuniversität Babelsberg, wie sich das Forum<br />

Romanum in Virtual Reality rekonstruieren lässt<br />

und wie man diese Technik für didaktische Zwecke<br />

nutzbar machen kann.<br />

2020 fand der 16. Potsdamer Lateintag in einem<br />

für alle ungewohnten Format statt. Das Thema<br />

lautete „Nero – Kaiser und Künstler“ und den<br />

fachwissenschaftlichen Part übernahm Prof. Dr.<br />

Holger Sonnabend (Universität Stuttgart), der<br />

über Nero und seine Selbstinszenierung als Künstler<br />

gerade ein spannendes Buch publiziert hatte<br />

(Nero. Inszenierung der Macht, WBG Darmstadt<br />

2016). Im Anschluss wurde – wie jedes Jahr –<br />

in Schnupperseminaren gezeigt, wie Dozenten<br />

an der Universität die Themenvielfalt behandeln,<br />

die sich mit diesem schillernden Kaiser verbindet.<br />

Drei parallele Seminare beschäftigten sich mit<br />

dem Bild Neros als eines schrecklichen Dichters,<br />

LGBB <strong>04</strong> / <strong>2021</strong> · JAHRGANG LXV<br />

mit Neros Agieren nach dem großen Brand Roms<br />

im Jahr 64 n. Chr. und mit seinem Engagement<br />

als Bauherr der domus aurea. Zur Vorbereitung<br />

erhielten die angemeldeten Kurse Arbeitsblätter,<br />

mit denen sie schon vor den Seminaren in die<br />

Themen hineinschnuppern konnten. Auch wenn<br />

die Umsetzung in Form von Videokonferenzen<br />

dann so ganz anders war als sonst, dieser besondere<br />

Lateintag in durchaus guter Erinnerung.<br />

Drei Lateintage, drei interessante Themen von<br />

Relevanz für das Leben in der Gegenwart und<br />

den Lateinunterrichtn heute, faktenreich und gut<br />

verständlich präsentiert, mit Sorgfalt und Liebe<br />

zum graphischen Detail herausgegeben - ein<br />

großer Impuls, wieder einmal in früheren Publikationen<br />

nachzuschlagen, etwa im 2. Band der<br />

Reihe Lateintage zum Thema „Antike in Potsdam<br />

Sanssouci. Führungsblätter. Materialien für den<br />

Unterricht”, Universitätsverlag Potsdam 2007,<br />

hrsg von Roland Granobs (https://publishup.unipotsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/<br />

docId/1340/file/Polat02.pdf).<br />

283

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!