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78. landeskongress. 3.

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<strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Köln, 0<strong>3.</strong> - 04. November 2012<br />

Medizinethische Herausforderungen


Cover<br />

Seite: 4 / Antrag Seite: 2<br />

Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress


www.indiVision-marketing.de<br />

Der Weg.<br />

Zum Kongress.<br />

Anfahrt via Auto:<br />

Aufgrund der zahlreichen Verbindungsmöglichkeiten entnehmt ihr<br />

die Lage des Kongresssaales bitte der Skizze auf www.junge-liberalenrw.de/lako.<br />

Die Parkplätze im Hotel kosten 12 Euro pro Tag.<br />

Anfahrt mit dem ÖPNV:<br />

Vom Hauptbahnhof Köln fahrt ihr mit den U-Bahn-Linien 16 oder 18<br />

bis zur Haltestelle Neumarkt. Dort steigt ihr in den Bus 136 in Richtung<br />

Hohenlind bis zur Haltestelle „Kitschburger Straße“. Das Hotel befindet<br />

sich ca. 100 Meter von der Haltestelle entfernt.<br />

Alternativ könnt ihr ab Neumarkt auch die Straßenbahnlinie 7 in<br />

Richtung Benzelrath nehmen. Dann steigt ihr an der Haltestelle<br />

Dürener Straße/Gürtel aus. Das Hotel befindet sich ca. 100 Meter von<br />

der Haltestelle entfernt.<br />

Weitere Informationen zum ÖPNV erhaltet ihr auf www.kvb-koeln.de.<br />

Zur Party.<br />

Anfahrt via ÖPNV:<br />

Ab der Haltestelle Dürener Straße/Gürtel nehmt ihr die Linie 13 in<br />

Richtung Holweide bis zur Haltestelle Aachener Straße/Gürtel. Dort<br />

nehmt ihr die Linie 1 in Richtung Weiden West bis Rheinenergie-<br />

Stadion. Den Eingang zur Geißbock-Loge findet ihr am Eingang an der<br />

Ostseite.<br />

Das Stadion ist ca. 3,5 Kilometer vom Hotel entfernt und damit<br />

durchaus auch fußläufig zu erreichen.<br />

Scannt diesen Code mit Eurem Smartphone,<br />

um zur Anmeldeseite für den Landeskongress<br />

zu gelangen.<br />

facebook.com/julisnrw<br />

twitter.com/julisnrw<br />

Der Link zu allen Informationen.<br />

www.junge-liberale-nrw.de/lako<br />

Anmeldung.<br />

Bitte meldet euch unter dem oben genannten Link bis zum<br />

19. Oktober zum Kongress, zu den Workshops und zur<br />

Party an.<br />

Teilnehmer der erweiterten Landesvorstandssitzung am<br />

2. November 2012 werden ebenfalls gebeten sich<br />

anzumelden. Im Anmeldebereich erhaltet ihr auch alle<br />

weiteren Informationen zum Kongresswochenende.<br />

Anträge.<br />

Anträge zum Landeskongress können ausschließlich über<br />

das Online-Formular eingereicht werden, das ihr unter<br />

dem oben genannten Link erreicht. Die Antragsfrist endet<br />

am 12. Oktober 2012 um 24 Uhr.<br />

Übernachtung.<br />

Im Tagungshotel Holiday Inn „Am Stadtwald“ (Dürener<br />

Straße 287, 5050935 Köln) haben wir für euch ein<br />

Abrufkontingent eingerichtet. Einzelzimmer kosten 68,02<br />

Euro pro Nacht, Doppelzimmer 76,52 Euro pro Nacht<br />

(jeweils inkl. Frühstück). Die Konditionen gelten<br />

selbstverständlich auch für Teilnehmer der eLavo-Sitzung<br />

am Freitag, 2. November 2012.<br />

Achtung: Die genannten Hotelkonditionen können nur bis<br />

zum 19. Oktober 2012 garantiert werden. Die<br />

Hotelbuchung im Kontingent ist ausschließlich über das<br />

Onlineformular möglich, das unter dem o.g. Link zu<br />

erreichen ist. Die Buchung wird direkt mit dem Hotel<br />

abgeschlossen, die Rechnung zahlt ihr bei Abreise direkt<br />

im Hotel. Bitte beachtet, dass ihr pro Doppelzimmer nur<br />

eine Buchung benötigt!<br />

Ansprechpartner.<br />

Organisation.<br />

Christina Labusch<br />

Mobil: 0163 / 67 40 36 3<br />

christina.labusch@julis-nrw.de<br />

Pressesprecher.<br />

Moritz Körner<br />

Mobil: 0163 / 17 29 89 6<br />

moritz.koerner@julis-nrw.de<br />

Geschäftsstelle.<br />

Maja Stefic<br />

Sternstr. 44<br />

40479 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 49 25 18 5<br />

Fax: 0211 / 49 00 28<br />

info@julis-nrw.de<br />

<strong>78.</strong> LANDESKONGRESS.<br />

<strong>3.</strong> - 4. November 2012<br />

Einladung.<br />

Medizinethik.<br />

Holiday Inn „Am Stadtwald“<br />

Dürener Straße 287<br />

50935 Köln


Vorwort.<br />

Liebe JuLis,<br />

liebe Freunde und Förderer,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

vor wenigen Wochen haben die JuLis NRW auf einem außerordentlichen<br />

Landeskongress in Detmold ihre Spitzenkandidaten<br />

für die Bundestagswahl 2013 gewählt. Mit Johannes Vogel MdB<br />

und Katrin Helling-Plahr an der Spitze werden wir für eine starke<br />

FDP im nächsten Deutschen Bundestag kämpfen.<br />

Bis zur Bundestagswahl haben wir aber noch Zeit, insbesondere<br />

für unsere programmatische Arbeit. Der Landesvorstand legt<br />

Euch darum erneut den Leitantrag zur Medizintechnik und<br />

Forschungsethik vor. Wegen der vorgezogenen Landtagswahl in<br />

NRW wurde dieser auf dem 76. Landeskongress schließlich nicht<br />

beraten. Ich freue mich aber wie immer besonders auf Ideen und<br />

Anträge aus dem Verband! Lasst uns ausführlich diskutieren wie<br />

wir Politik in NRW anders und im Bund noch besser machen würden.<br />

Zu diesen spannenden Diskussionen lade ich Sie und Euch sehr<br />

herzlich in die Domstadt Köln ein!<br />

Ihr / Euer<br />

Henning Höne MdL<br />

Landesvorsitzender<br />

Workshops, Samstag 9 - 14 Uhr.<br />

Workshop 1: “Liberale Grundsätze”<br />

Referent: Konstantin Kuhle, stv. JuLi-Bundesvorsitzender<br />

Workshop 2: “Leitantrag Medizintechnik/Forschungsethik”<br />

Referent: Philipp Mönkediek, Beisitzer im JuLi-<br />

Landesvorstand<br />

Workshop 3: “Neumitgliederseminar”<br />

Referentin: Saskia Sattler, Beisitzerin im JuLi-<br />

Landesvorstand<br />

Hinweis: Für Teilnehmer der Workshops erfolgt eine<br />

Fahrtkostenerstattung auf Grundlage der Regelungen für<br />

Bildungsveranstaltungen.<br />

Tagesordnung Samstag.<br />

9 - 14 Uhr Workshops<br />

13:30 Uhr Stimmrechtsausgabe<br />

14:00 Uhr KONGRESSERÖFFNUNG<br />

TOP 1 Eröffnung, Formalia<br />

TOP 2 Grußworte<br />

TOP 3 Rede des Landesvorsitzenden<br />

Henning Höne MdL<br />

TOP 4 Aussprache<br />

TOP 5 Antragsberatung<br />

16:30 Uhr<br />

TOP 6 Leitantrag des Landesvorstandes<br />

Medizinethik<br />

19:00 Uhr Kongressunterbrechung<br />

Anschließend Kongressparty um 20 Uhr.<br />

Kongressparty.<br />

Geißbock-Loge im RheinEnergieStadion<br />

Aachener Straße 999<br />

50933 Köln<br />

Eintritt: 7 Euro (inkl. Abendessen)<br />

Beginn: 20:00 Uhr<br />

Die Karten sind während des Kongresses am Samstag<br />

erhältlich.<br />

Tagesordnung Sonntag.<br />

9:30 Uhr Fortsetzung des Kongresses<br />

TOP 7 Antragsberatung<br />

10:00 Uhr<br />

TOP 8 Rede von Dr. Guido Westerwelle, MdB<br />

Bundesminister des Auswärtigen<br />

TOP 9 Aussprache<br />

Fortsetzung der Antragsberatung<br />

TOP 10 Verschiedenes<br />

TOP 11 Schlusswort<br />

15:00 Uhr Kongressende<br />

Hinweise.<br />

> Teilnahme<br />

Der Landeskongress tagt öffentlich, d.h. jeder kann zum Kongress<br />

kommen. Auch Freunde, Bekannte und Interessenten sind uns immer<br />

herzlich willkommen, natürlich auch zur Party!<br />

>Rede- und Stimmrecht<br />

Delegierte und Ersatzdelegierte, die das 16. Lebensjahr erreicht haben,<br />

können nur dann ein Stimmrecht wahrnehmen, wenn sie auch Mitglied<br />

der FDP sind. Dies ist in § 10 Abs. 3 der Landessatzung geregelt. Bitte<br />

bringt Euren FDP- und JuLi-Mitgliedsausweis mit zum Kongress!<br />

Darüber hinaus haben nur die Delegierten und Ersatzdelegierten der<br />

Kreisverbände Stimmrecht, die mit ihren Beitragsschulden nicht länger<br />

als drei Monate im Rückstand sind. Im Notfall ist die Zahlung beim<br />

Kongress möglich, jedoch nur in bar.<br />

Jedes JuLi-Mitglied hat auf dem Kongress Rederecht.<br />

> Stimmrechtsübertragung<br />

Delegierte können ihre Stimme schriftlich einem anderen Delegierten<br />

oder Ersatzdelegierten übertragen. Dabei muss der Kongress, für den die<br />

Übertragung gelten soll, eindeutig aus der Übertragung hervorgehen.<br />

Die Übertragung ist zu Beginn des Landeskongresses vorzulegen. Wird<br />

das Stimmrecht während des Kongresses übertragen, so ist dies durch<br />

Unterschrift auf Stimmkarte und Stimmblock zu belegen. Kein<br />

Delegierter darf mehr als zwei Stimmrechte wahrnehmen.<br />

> Satzungsänderungen<br />

Für eine Satzungsänderung müssen mindestens 2/3 der möglichen<br />

Delegierten vertreten sein. Änderungen dieser Satzung bedürfen einer<br />

Mehrheit von 2/3 der vertretenen Delegierten des Landeskongresses.<br />

> Verpflegung<br />

Auf dem Kongress werden am Samtag und Sonntag verschiedene<br />

Mittagessen für je 7,50 Euro pro Portion angeboten. Auch gibt es an<br />

beiden Kongresstagen vor Ort Getränke. Das Mitbringen eigener Speisen<br />

und Getränke ist nicht gerne gesehen.


Vorwort<br />

Liebe Julis,<br />

ihr haltet das Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress in euren Händen. Es erwarten uns in<br />

Köln neben dem spannenden Thema Medizinethik zahlreiche weitere Anträge aus dem<br />

Verband.<br />

Nachdem wir uns beim letzten ordentlichen Wahlkampf mit einem Landeswahlprogramm<br />

beschäftigt haben, folgt auf diesem LaKo der angekündigte Leitantrag zum Bereich<br />

Medizinethik. Mit dem Leitantrag hat sich der Landesvorstand in ein spannendes,<br />

zukunftsorientiertes sowie sehr breites Feld begeben. Im Umfeld der medizinethischen<br />

Fragen gibt es zahlreiche Gebiete, die nicht alle in einem einzigen Antrag abgedeckt<br />

werden. Wir haben uns daher auf die Bereiche konzentriert, die in den kommenden<br />

Jahren voraussichtlich zur Diskussion anstehen, dabei den Blick in die weitere Zukunft<br />

aber nicht außer Acht gelassen. Unterstützt wurden wir Erstellung durch die zahlreichen<br />

Experten in den Landesarbeitskreisen Umwelt und Infrastruktur, Gesundheit und Soziales<br />

sowie Innen und Recht. Darüber hinaus haben wir viele Experten aus dem Verband<br />

einbezogen. Allen die dabei mitgewirkt haben, insbesondere die Leiter der oben<br />

genannten Landesarbeitskreise, danke ich dabei sehr!<br />

Eine Neuerung werden wir bei diesem Leitantrag versuchen: Die Alternativvorschläge zu<br />

den zentralen Gewissensentscheidungen des Antrages werden uns helfen, die Debatte zu<br />

führen.<br />

Dieses Antragsbuch findet ihr in einer digitalen Version auch auf www.junge-liberalenrw.de/lako.<br />

Ihr habt dort die Möglichkeit Änderungsanträge vorab einzureichen. Wir leiten<br />

diese dann an die Antragsteller weiter. Dies soll die Antragsdebatte unterstützen und den<br />

Kongress möglichst gut vorbereiten. Es wird dann auch wieder eine Änderungssynopse<br />

geben.<br />

Solltet ihr Fragen oder Anregungen zu diesem Konzept, oder anderen Punkten haben,<br />

stehe ich euch gerne zur Verfügung.<br />

Neben spannenden Diskussion erwarten uns auch interessante Erfahrungen und am<br />

Samstagabend die traditionelle Kongressparty.<br />

Ich freue mich darauf!<br />

Euer<br />

Alexander Willkomm<br />

stellv. Landesvorsitzender für Programmatik


Antragsübersicht<br />

Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

.<br />

Leitantrag<br />

Antr. Nr. Seite Titel Antragssteller<br />

001 5 Medizin- und Forschungsethische<br />

Herausforderungen: Individuelle<br />

Gewissensentscheidung auf Grundlage<br />

der Menschenwürde stärken<br />

Landesvorstand<br />

.<br />

Bildung<br />

Antr. Nr. Seite Titel Antragssteller<br />

101 11 Vorlesungsbeginn und Vorlesungsende<br />

in Europa vereinheitlichen<br />

Kreisverband Krefeld<br />

.<br />

Innen und Recht<br />

Antr. Nr. Seite Titel Antragssteller<br />

201 12 Verbesserung des Tierschutzes LAK Innen & Recht; LAK<br />

Umwelt & Infrastruktur<br />

202 13 Weltanschauliche Neutralität<br />

sicherstellen!<br />

203 17 Anpassung des Ehrensoldes des<br />

Bundespräsidenten an die Regelung von<br />

1953<br />

204 18 Einführung des<br />

Landespolizeibeauftragten<br />

KV Köln, Roman<br />

Müller-Böhm, Philipp<br />

Bergmann, Philipp Debus<br />

KV Recklinghausen<br />

KV Bochum<br />

205 19 Namensgebung liberalisieren Kreisverband Krefeld<br />

206<br />

.<br />

20 Gesellschaftliche Gleichstellung von<br />

Muezzin-Rufen und Glockenläuten<br />

Wirtschaft und Finanzen<br />

Kreisverband Krefeld<br />

Antr. Nr. Seite Titel Antragssteller<br />

301 21 Freie Fahrt auf dem Taximarkt KV Bochum<br />

302 22 Bezahlbare Energie statt teurer Ideologie BV Düsseldorf, BV<br />

- Die Energiewende liberal gestalten Niederrhein<br />

.<br />

Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />

Antr. Nr. Seite Titel Antragssteller<br />

401 25 Heute jung, morgen alt ? Junge Liberale<br />

NRW fordern zukunftssichere Gestaltung<br />

der Altenpflege<br />

LAK Gesundheit und Soziales


Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

402 27 Weiterbildung für die Zukunft! LAK Gesundheit und Soziales<br />

.<br />

Umwelt und Infrastruktur<br />

Antr. Nr. Seite Titel Antragssteller<br />

501 28 Schutz der Artenvielfalt ohne Grenzen LAK Umwelt & Infrastruktur<br />

502<br />

.<br />

31 Kein Radschnellweg Ruhr<br />

Kinder, Jugend und Familie<br />

KV Recklinghausen<br />

Antr. Nr. Seite Titel Antragssteller<br />

601 32 Akut ist akut! LAK Kinder, Jugend und<br />

Familie<br />

602<br />

.<br />

33 Kindeswohl verpflichtet<br />

Außen und Europa<br />

LAK Kinder, Jugend und<br />

Familie<br />

Antr. Nr. Seite Titel Antragssteller<br />

801 34 Liberale Grundsätze in der<br />

Entwicklungspolitik<br />

BV Düsseldorf<br />

802 38 Reform des UN-Sicherheitsrates LAK Außen und Europa<br />

803 39 Deutsch-Britische Militärkooperation<br />

ausbauen<br />

LAK Außen und Europa


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Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr. 001<br />

Antragsteller: Landesvorstand<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an _____________<br />

Medizin- und Forschungsethische Herausforderungen: Individuelle<br />

Gewissensentscheidung auf Grundlage der Menschenwürde stärken<br />

In allen Phasen des Lebens, von der Geburt bis zum Tod, sehen wir uns medizinethischen<br />

Fragestellungen ausgesetzt. Diese Fragen müssen vor dem Hintergrund des drastischen<br />

technologischen und gesellschaftlichen Wandels der vergangenen Jahrzehnte regelmäßig<br />

betrachtet und neu gestellt werden. Während auf gesellschaftlicher Seite die individuelle<br />

Entscheidungsfreiheit für die Menschen immer wichtiger wird, sorgt der technische<br />

Fortschritt fortwährend für neue Fragen. Neue Diagnose- und Therapieformen stellen<br />

Menschen vor neue Entscheidungen, die ihr Leben im innersten Kern betreffen.<br />

Die Jungen Liberalen trauen der Gesellschaft und dem mündigen Bürger zu, diese<br />

Entscheidungen für sich treffen zu können. Sie setzen sich daher insbesondere bei<br />

medizinethischen Fragen gegen Bevormundung und für eine größtmögliche<br />

Entscheidungsfreiheit ein. Die Freiheit darf nur dort eingeschränkt werden, wo die Freiheit<br />

des jeweils anderen verletzt wird. Grundlage für diese politische Entscheidung sind für die<br />

Jungen Liberalen immer sorgfältig abgewägte Argumente auf dem Fundament der Würde<br />

des Menschen. Ideologische oder religiöse Argumente sind Teil der individuellen<br />

Gewissensentscheidung, dürfen aber nicht Begründung für politische Entscheidung sein.<br />

1. Beginn des Lebens<br />

Die medizinische Forschung im Bereich von künstlicher Befruchtung, Geburten und der<br />

Diagnose von Krankheiten macht immense Fortschritte. Die Jungen Liberalen begrüßen<br />

daher, dass sich der Deutsche Bundestag in dieser Legislaturperiode die Frage nach der<br />

Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) gestellt und positiv beantwortet hat. Das<br />

Ergebnis der Diskussion ist aus Sicht der Jungen Liberalen NRW ein wichtiges Signal an<br />

die Gesellschaft, da es die individuelle Gewissensentscheidung im Rahmen allgemein<br />

anerkannter Grenzen ermöglicht.<br />

Die Jungen Liberalen sehen die Selbstbestimmung über die Fortpflanzung als wichtiges<br />

Menschenrecht.<br />

Alternative 1 Alternative 2 Alternative 3<br />

Die Jungen Liberalen fordern daher Die Jungen Liberalen Die Jungen Liberalen<br />

eine weitergehende Regelung zur stehen der Ermöglichung fordern eine<br />

Leihmutterschaft. Frauen, für die der Leihmutterschaft weitestgehende Regelung<br />

eine Schwangerschaft eine große allerdings skeptisch zur Leihmutterschaft. Die<br />

Gesundheitsgefährdung bedeutet gegenüber. Wir setzen Leihmutterschaft soll<br />

oder nicht möglich ist, sollen unter uns daher dafür ein, das dabei vollständig<br />

strengen Grenzen die Möglichkeit die bisherige legalisiert werden.<br />

erhalten ihr Kind von einer anderen Verbotsregelung Mit der genauen<br />

Frau austragen zu lassen. beibehalten wird. Ausgestaltung soll sich<br />

Die Möglichkeit darf nur bestehen,<br />

der Bundestag in einer<br />

wenn biologische bzw.<br />

Debatte ohne<br />

medizinische Gründe eine<br />

Fraktionszwang<br />

Schwangerschaft verhindern. Die<br />

Entscheidung über die individuelle<br />

ausführlich beschäftigen.<br />

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Zulässigkeit einer Leihmutterschaft<br />

bedarf im konkreten Fall der<br />

Zustimmung zweier Ärzte. Die<br />

Kosten sind dabei grundsätzlich<br />

nicht von der Gesellschaft zu<br />

tragen. Mit der genauen<br />

Ausgestaltung soll sich der<br />

Bundestag in einer Debatte ohne<br />

Fraktionszwang ausführlich<br />

beschäftigen.<br />

Die Jungen Liberalen NRW setzen sich für die Legalisierung der Eizellspende ein. Über<br />

die medizinischen Risiken müssen die Frauen im Vorhinein umfassend aufgeklärt werden.<br />

Dieses Aufklärungsgespräch muss ein Facharzt führen. Die Spenderin muss hierbei bei<br />

auftretenden Folgekomplikationen der Eizellspende finanziell und medizinisch<br />

angemessen abgesichert sein. Dies sollte, da es sich im Kern bei der künstlichen<br />

Befruchtung um eine versicherungsfremde Leistung handelt, durch eine von der<br />

Empfängerin abzuschließende eigenständige Versicherung geleistet werden.<br />

Im Rahmen der U-Untersuchungen sollen genetische Screenings auch weiterhin für<br />

therapierbare und relativ häufige sowie bei familiärer Vorbelastung auch seltenere<br />

Erbkrankheiten nach der Geburt angeboten und von der Krankenkasse bezahlt werden.<br />

Erkrankungen ohne Therapiemöglichkeit, welche erst im Erwachsenenalter ausbrechen,<br />

sollen nicht getestet werden, damit Menschen nach Erreichen der Volljährigkeit selbst<br />

entscheiden können, ob ein solcher Test durchgeführt werden soll.<br />

2. Medizinethische Herausforderungen während des Lebens<br />

Patientendaten<br />

Einer der wichtigsten medizinischen Herausforderungen der kommenden Zeit wird die<br />

informationelle Selbstbestimmung sein. Wie können vor dem Hintergrund sinkender Preise<br />

und weitreichenden Möglichkeiten für genetische Tests die intimsten Daten mehr denn je<br />

geschützt werden, wenn gleichzeitig behandelnde Ärzte im Notfall informiert werden<br />

sollen?<br />

Heute gibt es zahlreichen Möglichkeiten, medizinische Daten zu erfassen und Diagnosen<br />

zu stellen. Eine Erfassung dieser Daten darf nur mit Zustimmung des Betroffenen erfolgen.<br />

Gleichzeitig darf die Gendiagnostik aber auch nicht diskriminiert werden und muss als<br />

gleichbehandelte Methode von vielen gelten, zwischen denen der Patient wählen kann.<br />

Wie im Gendiagnostikgesetz bereits geregelt, sind ohne Wissen und Zustimmung des<br />

Betroffenen durchgeführte genetische Tests sind grundsätzlich strafbar und ihre<br />

Ergebnisse dürfen, unabhängig vom Resultat, nicht zur Begründung einer Entscheidung,<br />

etwa durch potentielle Arbeitgeber oder Versicherungsleister, herangezogen werden.<br />

Niemand darf gezwungen werden, bestimmte Diagnostik durchführen zu lassen.<br />

Die Sensibilität der Daten erfordert eine klare Ablehnung von zentralen Registern zur<br />

Speicherung. Daten sollen, wo immer möglich, verteilt gespeichert werden. Die Menschen<br />

müssen außerdem auf sämtliche persönliche Daten jederzeit Zugriff haben. So müssen<br />

zum Beispiel Diagnostikergebnisse und Krankenakten für den Patienten transparent sein.<br />

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Organspende<br />

Ein weiteres Handlungsfeld ergibt sich im Bereich der Organspende. Die Anzahl der<br />

potentiellen Spender ist aus Sicht der Jungen Liberalen NRW derzeit viel zu gering. Die<br />

Organspenderquote muss daher deutlich verbessert werden. Zentraler Ansatz sollte dabei<br />

die Aufklärung der Bevölkerung sein. Die Bürger sollen bei möglichst vielen Gelegenheiten<br />

auf die Möglichkeit zur Organspende hingewiesen werden. Bei einer Entscheidung muss<br />

den Menschen auch zugestanden werden, sich nicht entscheiden zu wollen. Es darf<br />

keinen Entscheidungszwang geben. Außerdem muss die Möglichkeit bestehen, sich auch<br />

immer wieder umentscheiden zu können.<br />

Die Jungen Liberalen begrüßen daher den Beschluss des deutschen Bundestages,<br />

wonach die Krankenkassen verpflichtet werden, die Organspendebereitschaft regelmäßig<br />

abzufragen. Weitergehende Maßnahmen, etwa die Speicherung der Entscheidung auf der<br />

Gesundheitskarte, sind aus Sicht der Jungen Liberalen nur akzeptabel, wenn<br />

Datensicherheit und Datentransparenz für den Spender gewährleistet sind. Entscheidend<br />

ist dabei die dezentrale Speicherung der Daten und die Möglichkeit zur Ansicht und<br />

Bearbeitung der Daten, etwa mit einem Terminal beim Arzt.<br />

Die postmortale Spende verursacht bei Patienten und Angehörigen oftmals große Ängste.<br />

Die seelische Belastung im Falle eines Unfalls verstärken die Vorbehalte der Angehörigen<br />

gegen eine Organspende, obwohl das Familienmitglied sich im Vorfeld zu einer<br />

Organspende entschlossen hat. Die Jungen Liberalen NRW fordern daher, dass es<br />

flächendeckend Organspendebeauftragte gibt, die für Angehörige als Ansprechpartner<br />

dienen und diese über die Organspende informieren. Zur Klärung von Unstimmigkeiten<br />

soll der Organspendeausweis rechtlich verbindlich sein, da er den Patientenwillen<br />

unmittelbar wiedergibt.<br />

Zugleich scheitert eine Organspende oftmals an zu hohen Kosten. Vor allem kleine<br />

Krankenhäuser bleiben oft auf den Kosten einer Transplantation sitzen. Krankenhäuser<br />

müssen daher bei der Transplantation von Organen die vollen Kosten erstattet<br />

bekommen. Dies gilt auch für den durch Belegung von Betten und Einsatz von Personal<br />

entstehenden Verdienstausfall.<br />

<strong>3.</strong> Die letzte Lebensphase<br />

Dank moderner medizinischer Methoden und Forschung steigt die Lebenserwartung stetig<br />

an. Die Jungen Liberalen sehen diesen Umstand als Gewinn für die Gesellschaft. In der<br />

letzten Lebensphase stellt sich für die Menschen die Frage nach einem würdevollen<br />

Lebensabschied. Angehörige und Mediziner müssen vor diesem Hintergrund<br />

Verantwortung für den sterbenden Menschen übernehmen. Sie begeben sich dabei<br />

oftmals auf eine emotionale und rechtliche Gratwanderung. Die Jungen Liberalen NRW<br />

begrüßen daher die aktuelle Regelungen zur Patientenverfügung.<br />

Ergänzend zu den Regelungen soll es künftig jedem Menschen ermöglicht werden, eine<br />

umfassende Beratung zum Verfassen eine Patientenverfügung bei dem Arzt seines<br />

Vertrauens in Anspruch zu nehmen. Wir fordern daher, dass diese einmalige Beratung<br />

vom Arzt mit der Krankenversicherung, weitere Beratungen durch eine individuelle<br />

Gesundheitsleistung abgerechnet werden können.<br />

Die Zahl der Menschen, die an nicht heilbaren Krankheiten leiden, wird zunehmend<br />

steigen. Dies stellt die Gesellschaft vor immense Herausforderungen. Die palliative<br />

Versorgung sterbender Menschen darf daher keine Medizin und Versorgung 2. Klasse<br />

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sein. Wir sehen den Bereich der palliativen Medizin als eine Alternative zur aktiven<br />

Sterbehilfe und fordern die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit allen Facetten und<br />

Möglichkeiten des würdevollen Sterbens. Dazu gehört neben einer ausreichenden<br />

Pflegeversorgung auch die seelsorgerische Betreuung von Betroffenen und Angehörigen.<br />

Hospize leisten auf diesem Gebiet sowohl ambulant als auch stationär eine notwendige<br />

und gute Arbeit. Die Jungen Liberalen begrüßen, dass diese Leistung zum großen Teil<br />

ehrenamtlich und spendenfinanziert angeboten wird, da dies die Hospizarbeit als<br />

gesellschaftliche Aufgabe hervorhebt. Dennoch ist eine flächendeckende und gut<br />

ausgebaute Hospizstruktur in Deutschland nicht vorhanden. Es soll zukünftig möglich sein,<br />

ein Hospiz auch in einer wirtschaftlichen Rechtsform führen zu können. Dadurch soll der<br />

Anreiz für einen Marktzugang von weiteren gemeinnützigen, öffentlichen und privaten<br />

Trägern in diesem Bereich gesteigert werden.<br />

Um Menschen adäquat in ihrem Sterbeprozess begleiten zu können, ist eine frühzeitige<br />

Aufnahme der palliativen Arbeit notwendig. Dies geschieht derzeit in der Praxis oft nicht.<br />

Gründe dafür sind die geringe Verfügbarkeit von Hospizen, die defizitäre Vernetzung und<br />

ein oft nicht strukturiertes regionales Überleitungsmanagement. Um dem oft absehbaren<br />

Sterben im Krankenhaus begegnen zu können, sind alle regionalen<br />

Gesundheitsdienstleister dazu aufgerufen, diese Strukturen zu schaffen und zu beleben.<br />

Hierbei sei auch deutlich herausgestellt, dass die Jungen Liberalen NRW an dieser Stelle<br />

eine deutliche Einbindung der regionalen Gesundheitspolitik und kommunalen<br />

Gesundheitsstrukturen fordern.<br />

Hierzu gehört auch, dass jedes Krankenhaus mindestens einen Palliativ-Mediziner<br />

beschäftigen muss. Kleine Krankenhäuser können dies durch einen vertraglich<br />

vereinbarten Konsiliardienst eines entsprechenden niedergelassenen Arztes oder einen<br />

Palliativ-Mediziner eines anderen Krankenhauses sichern. Ergänzend sollte auch eine<br />

palliativmedizinische Ausbildung für das Pflegepersonal angeboten und forciert werden.<br />

Die flächendeckende Etablierung der regionalen Hospizarbeit wird aus Sicht der Jungen<br />

Liberalen NRW gleichzeitig auch eine verstärkte Diskussion und Auseinandersetzung in<br />

der Gesellschaft nach sich ziehen. Den Informations- und Diskussionsbedarf zu decken<br />

und das Thema Sterben zu enttabuisieren soll originäre Aufgabe der regionalen<br />

Gesundheitsakteure sein.<br />

Zugleich muss die fachliche Ausbildung im Bereich der Palliativmedizin verbessert<br />

werden. Allgemeinmediziner müssen stärker für das Thema sensibilisiert werden.<br />

Außerdem sollen mehr Lehrstühle mit palliativmedizinischem Schwerpunkt geschaffen<br />

werden, um Forschung und Ausbildung in diesem Bereich zu intensivieren.<br />

Darüber hinaus soll es Ärzten zukünftig legal möglich sein, Patienten Arzneimittel zur<br />

vorübergehenden Einnahme zu überlassen. Dies hilft insbesondere Patienten, die<br />

aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität nicht in der Lage sind, eine Apotheke<br />

aufzusuchen.<br />

Alternative 1 Alternativ 2<br />

Die Forderungen hinsichtlich der Die Jungen Liberalen stellen fest, dass bei<br />

Hospizarbeit und deren Weiterentwicklung entsprechendem Ausbau der<br />

in Deutschland schließen explizit mit ein, palliativmedizinischen Betreuung<br />

dass die Jungen Liberalen NRW die schwerstkranker Menschen und der<br />

Regelungen im Bereich der Sterbehilfe als Propagierung der Möglichkeit<br />

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deutlich defizitär ansehen und durch weitestgehender Schmerzstillung und<br />

rechtliche Grauzonen oft ein würdevolles seelsorgerischer Begleitung der Patienten<br />

und selbstbestimmtes Sterben nicht eine aktive Sterbehilfe, also der auf den<br />

möglich ist. Aus unserer liberalen mutmaßlichen Wunsch des Patienten durch<br />

Überzeugung ist dies für die Jungen einen Arzt durchgeführten Tötung, nicht<br />

Liberalen NRW ein unhaltbarer Zustand, notwendig erscheint, was auch der<br />

denn ein Sterben nach eigenen Wünschen Empfehlung zahlreicher (palliativ-)<br />

und Vorstellungen sowie der Umsetzung medizinischer Fachgesellschaften entspricht.<br />

der eigenen Souveränität im eigenen Die Diskussion über die Legalisierung der<br />

Sterbeprozess wird dadurch massiv aktiven Sterbehilfe lenkt deshalb uns von<br />

konterkariert. Auch ist uns bewusst, dass dem wichtigen Thema des Ausbaus der<br />

dies, ebenso wie die Diskussion im Bereich Hospizarbeit ab, da die aktive Sterbehilfe<br />

PID, nicht nur am Rande von einzelnen somit als eine Alternative zu einer<br />

politischen Parteien diskutiert werden mühsamen, teuren und für die Gesellschaft<br />

sollte, sondern einer breiten mit vielen Tabus belegten Pflege und<br />

Auseinandersetzung bedarf.<br />

Betreuung schwerstkranker Sterbender<br />

Wir fordern daher den Deutschen erscheint. Diese scheinbare Alternative darf<br />

Bundestag auf, sich ohne Fraktionszwang sich einer humanen Gesellschaft nicht<br />

mit dem Thema der Sterbehilfe stellen.<br />

auseinander zu setzen, die Grauzonen in Durch Legalisierung dieser wird unseren<br />

den bisherigen Gesetzen aufzuklären und Erachtens nach ein moralisch-ethischer<br />

dem Vorbild anderer Länder (z.B. den Dammbruch geschaffen, was die<br />

Niederlanden) zu folgen und ein eigenes Entwicklung in den Niederlanden mit seiner<br />

Gesetz zu erlassen, welches alle sehr freizügigen Gesetzen zur aktiven<br />

gesetzlichen Grundlagen – von der Sterbehilfe zeigt. Durch die aktive Sterbehilfe<br />

Patientenverfügung über die wird des Weiteren evtl. ein direkter oder<br />

Bestimmungen zur Hospizarbeit bis zum indirekter Druck auf die Betroffenen<br />

ärztlichen assistierten Suizid – enthält. ausgeübt, aus dem Leben zu scheiden. Aus<br />

dem Recht auf den frei gewählten Tod<br />

könnte, aus Scham oder der irrigen Angst<br />

der Betroffenen, den Angehörigen oder der<br />

Gesellschaft zur Last zu fallen, eine „Pflicht<br />

zum Selbstmord“ entstehen, ganz zu<br />

schweigen von den mannigfaltigen<br />

Missbrauchsmöglichkeiten, besonders<br />

natürlich was kostspielige pflegerische<br />

Betreuung und das Erbe der Betroffenen für<br />

die Angehörigen angeht.<br />

Klar davon abgrenzen müssen wir die in dem Selbstbestimmungsrecht des Patienten<br />

liegenden, oftmals in einer Patientenverfügungen festgeschriebenen Wunsch des<br />

Patienten auf Behandlungsabbruch (passive Sterbehilfe) und auch die in der<br />

Palliativmedizin angewandte Form der indirekten Sterbehilfe durch Inkaufnahme<br />

lebensverkürzender Nebenwirkungen medizinischer Behandlungen, besonders zur<br />

Schmerzstillung. Diese Formen der Sterbehilfe werden von den Jungen Liberalen klar<br />

unterstützt.<br />

4. Grundsätze für Forschung und Entwicklung<br />

Forschung findet in der privaten Wirtschaft sowie öffentlichen Einrichtungen wie Instituten<br />

oder Universitäten statt. Aus dem hohen Anteil privater Unternehmen an der Forschung in<br />

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Deutschland leitet sich auch eine große gesellschaftliche Verantwortung für ebendiese<br />

Unternehmen ab. In diesem Zusammenhang sehen die Jungen Liberalen jedoch keinen<br />

grundlegenden Widerspruch zwischen Gewinnstreben der Unternehmen und dem Nutzen<br />

für das Gemeinwohl.<br />

Medizinische Forschung sowie die Entwicklung neuer Methoden und Stoffe ist ein<br />

wichtiges Gebiet für den Standort Deutschland. Der Schutz geistigen Eigentums durch<br />

Patente und die daraus resultierende vorübergehende monopolisierte Nutzung der<br />

Forschungsergebnisse stellen nach Ansicht der Jungen Liberalen einen unabkömmlichen<br />

Anreiz für hohe Forschungsinvestitionen dar. Als weiteren Forschungsanreiz fordern die<br />

Jungen Liberalen nach dem Vorbild vieler europäischer Staaten die Anhebung der<br />

Absetzbarkeit von Forschungsausgaben.<br />

Dabei sollen Patente die Forschung Dritter nicht unnötig erschweren. Voraussetzung dafür<br />

ist die strikte Überprüfung bei der Patentvergabe. Die Neuheit, erfinderische Höhe und<br />

gewerbliche Anwendbarkeit müssen zweifelsfrei nachgewiesen sein.<br />

Die vorübergehende Monopolstellung dient dem Ausgleich der Forschungskosten, einen<br />

Freischein zu unverhältnismäßiger Preistreiberei stellt sie jedoch keineswegs dar. Die<br />

Jungen Liberalen halten es deshalb gerechtfertigt, dass in einem gesetzlichen<br />

Krankenkassensystem Transparenz bei der Preisfindung für Medikamente eingefordert<br />

wird.<br />

Der progressive Aspekt des Liberalismus zeigt sich insbesondere im politischen Umgang<br />

mit Forschung.<br />

Die Suche nach neuen Erkenntnissen ist ein unpolitischer Prozess und sollte demnach<br />

auch nicht durch politischen Willen gelenkt werden. Ein Forschungsverbot aus<br />

ideologischen Gründen ist abzulehnen. Politisches Eingreifen in die Forschung halten die<br />

Jungen Liberalen lediglich in den Fällen für gerechtfertigt, wenn es während des<br />

Forschungsprozesses zu einer Verletzung der Menschenwürde kommt.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 101<br />

Antragsteller:Kreisverband Krefeld<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Vorlesungsbeginn und Vorlesungsende in Europa vereinheitlichen<br />

Die Jungen Liberalen NRW fordern die Harmonisierung des Semester- und Vorlesungsbeginns<br />

und des Semester- und Vorlesungsendes in Europa, um Auslandssemester, Praktika im Ausland<br />

oder mehrmonatige Praktika im Sommer, die sonst nur in Freisemestern möglich sind, zu<br />

erleichtern. Dass Deutschland sich den weitestgehend einheitlichen Zyklen im Ausland anpassen<br />

muss, erscheint dabei wahrscheinlich und auch wünschenswert.<br />

Begründung:<br />

Das deutsche Wintersemester beginnt an Universitäten im Oktober und endet im Februar. Das<br />

deutsche Sommersemester beginnt im April und endet im August. England und Frankreich<br />

starten dagegen einen Monat früher, verzichten auf die Semesterferien im Winter und enden<br />

dafür allerdings im Mai. Ein Auslandssemester ist daher aufgrund von Überschneidungen nicht<br />

immer möglich und dies untergräbt den Sinn des Bologna Prozesses.<br />

Eine weitere Begründung erfolgt mündlich.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 201<br />

Antragsteller:LAK Innen & Recht; LAK Umwelt & Infrastruktur<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Verbesserung des Tierschutzes<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Die Jungen Liberalen NRW fordern den Tierschutz zu verbessern und effektiver zu gestalten.<br />

Hierzu muss insbesondere (1.) die aktuelle Tierschutzpraxis verbessert und (2.) ein<br />

Verbandsklagerecht eingeführt werden. Des Weiteren ist darauf hinzuarbeiten, dass (<strong>3.</strong>) die<br />

europäischen Tierschutzrichtlinien wieder überarbeitet werden.<br />

(1.) Verbesserung der Tierschutzpraxis Als zentrale Informationsstelle ist die Position eines<br />

Landestierschutzbeauftragten zu schaffen und zu besetzen. Dem Landestierschutzbeauftragten<br />

sind eine angemessene Anzahl von juristischen Experten als Mitarbeiter zuzuordnen, die primär<br />

als Auskunftsstelle für die nordrhein-westfälischen Veterinärämter zur Verfügung stehen sollen.<br />

Des Weiteren sind die Veterinärämter personell und technisch angemessen auszustatten. Zudem<br />

sollen Tierauffangstationen für die Tierarten geschaffen werden, die nicht bei privaten Personen<br />

untergebracht werden können. Dies könnte beispielsweise bei Zoos geschehen, denen<br />

zusätzliche personelle und räumliche Kapazitäten gegeben werden.<br />

(2.) Einführung eines Verbandsklagerecht In NRW soll eine Verbandsklage nach Bremer Modell<br />

eingeführt werden. Vorstufen vor Klageerhebung, wie sie beispielsweise im Saarland diskutiert<br />

werden, lehnen wir ab.<br />

(<strong>3.</strong>) Öffnung der Europäischen Richtlinien zum Schutz von Versuchstieren Entgegen der<br />

allgemeinen Praxis dient die Europäische Richtlinie zum Schutz von Versuchstieren nicht als<br />

Mindestanforderung sondern zugleich als maximale Regulierung. Dies muss dahingehend<br />

geändert werden, dass die einzelnen Mitgliedsstaaten ihren Ansprüchen entsprechend strengere<br />

Regeln verabschieden können.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 202<br />

Antragsteller:KV Köln, Roman Müller-Böhm, Philipp Bergmann, Philipp Debus<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Weltanschauliche Neutralität sicherstellen!<br />

Weltanschauliche Neutralität sicherstellen!<br />

Die Jungen Liberalen NRW wollen eine Gesellschaft, in der Menschen verschiedener Religionen<br />

und Weltanschauungen gleichberechtigt miteinander leben. Für uns ist es selbstverständlich,<br />

dass jedermann ein Anrecht auf positive und negative Religionsfreiheit hat und dies von allen<br />

Teilen der Gesellschaft respektiert wird. Wir wollen einen Staat, der Religion und<br />

Religionsgemeinschaften weder privilegiert, noch benachteiligt. Unser Ziel ist der weltanschaulich<br />

neutrale Staat.<br />

Rechtsstellung & Finanzen<br />

Um den weltanschaulich neutralen Staat zu verwirklichen und gleiche Bedingungen für alle<br />

Religionsgemeinschaften zu schaffen, müssen Staat und Kirche klar getrennt werden.<br />

Wesentliches Mittel hierfür ist die Aufhebung des Status von Religionsgemeinschaften als<br />

Körperschaften des öffentlichen Rechtes. Das Recht zur Steuererhebung und die<br />

Dienstherrenfähigkeit für Beamte sind nur zwei Punkte, die dem Trennungsprinzip<br />

entgegenstehen und entfallen müssen. Der über Art. 140 GG unmittelbar geltende Art. 137 WRV<br />

muss entsprechend geändert werden.<br />

Die Anbringung religiöser Symbole an oder in öffentlichen Gebäuden lehnen die Jungen<br />

Liberalen NRW grundsätzlich ab. Ausnahmen sind nur dann zulässig, wenn die entsprechenden<br />

Symbole zum architektonischen Gesamtensemble eines denkmalgeschützten Gebäudes in<br />

öffentlicher Hand gehören. Das ersichtliche Bekenntnis zu einer Glaubensüberzeugung etwa<br />

durch Tragen eines religiösen Symbols gehört zur positiven Religionsfreiheit und dieses Recht<br />

muss entsprechend geschützt werden. Im öffentlichen Dienst beschäftigte Beamte und<br />

Angestellte haben als Vertreter des weltanschaulich neutralen Staats jedoch auch die<br />

Verpflichtung, die negative Religionsfreiheit der Bürger zu respektieren – aus diesem Grund muss<br />

auf das Tragen religiöser Symbole bei Beamten und Angestellten, die dauernden Kontakt mit der<br />

Öffentlichkeit haben wie Polizeikräfte, Lehrpersonal etc. verzichtet werden, wenn der<br />

entsprechende Wunsch von Eltern, Schülern oder anderen betroffenen Bürgern geäußert wird.<br />

§ 166 StGB – der Gotteslästerungsparagraph – ist unverzüglich und ersatzlos zu streichen.<br />

Persönliche Beleidigungen können auch weiterhin über den § 185 StGB zur Anzeige gebracht<br />

werden, alles weitere ist durch das Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt.<br />

Die im Rahmen der Feiertagsgesetzgebung während so genannter 'stiller Feiertage' verhängten<br />

Einschränkungen unter dem Oberbegriff des Tanzverbots sind ersatzlos abzuschaffen.<br />

Die Versammlungsstättenordnung hat auch für im kirchlichen Besitz befindliche Gebäude zu<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

gelten, solange diese nicht ausschließlich für Gottesdienste und andere religiöse Zeremonien<br />

genutzt werden.<br />

Die von der Enquetekommission 'Kultur in Deutschland' 2005 geforderte Umwandlung des beim<br />

Bundeskanzleramt angesiedelten Beauftragten für Kultur und Medien zu einem Bundesminister<br />

für Kultur- und Kirchenangelegenheiten ist angesichts der angestrebten Trennung von Kirche und<br />

Staat strikt abzulehnen.<br />

Die Jungen Liberalen NRW fordern als Konsequenz der Abschaffung des KöR-Status die<br />

Beendigung des Einzugs der Kirchensteuer durch staatliche Finanzbehörden - evangelische und<br />

katholische Kirche können selbstverständlich wie andere Glaubensgemeinschaften oder Vereine<br />

ihre Finanzierung durch eigenständigen Einzug von Mitgliedsbeiträgen sicherstellen. Mit der<br />

Abschaffung der Kirchensteuer in ihrer jetzigen Form verbunden, soll die Religionszugehörigkeit<br />

aus Datenschutzgründen nicht länger auf der Lohnsteuerkarte bzw. in Zukunft bei der<br />

elektronischen Lohnsteuererfassung, eingetragen werden. Ebenso sollen die an Stelle der<br />

bisherigen Kirchensteuer von den Religionsgemeinschaften zu erhebenden Mitgliedsbeiträge<br />

nicht länger als Sonderausgabe bei der Berechnung der Steuerlast geltend gemacht werden<br />

können. Analog entfallen entsprechende Regelungen bei Abgeltungs-, Pauschal- und<br />

Pauschsteuer.<br />

Die kontinuierliche Zahlung der in den Staatskirchenverträgen festgelegten Staatsdotationen soll<br />

durch Einmalzahlungen abgelöst werden. Hierbei sind die über die Jahrhunderte durch Reich,<br />

Bund und Länder geleisteten Zahlungen angemessen zu berücksichtigen. Wir fordern Bund und<br />

Länder auf, dem Verfassungsauftrag nach Art. 140 GG, 138 WRV unverzüglich nachzukommen.<br />

Auch die Kirchenbaulasten sind nicht länger von den Bundesländern zu tragen. Sollte es sich bei<br />

kirchlichen Bauten um denkmalgeschützte Bauwerke handeln, können selbstverständlich auch<br />

weiterhin entsprechende Förderprogramme zu Sanierung und Unterhalt beansprucht werden.<br />

Auch Mittel aus Städtebauförderungsprogrammen sollen für Gebäude im kirchlichen Besitz<br />

solange nicht in Anspruch genommen werden dürfen, wie der Status als Körperschaft öffentlichen<br />

Rechts weiterbesteht.<br />

Kommunale Sonderzahlungsverpflichtungen, die z.T. mit über 400 Jahre zurückliegenden<br />

Ansprüchen begründet werden, sind wenn nötig mit einer angemessenen Einmalzahlung<br />

abzugelten. Falls eine diesbezügliche Einigung nicht möglich ist, hat der Gesetzgeber eine Frist<br />

festzulegen, bis zu der die Zahlungen auslaufen.<br />

Der Steuerbefreiungstatbestand 'kirchliche Zwecke' bei Körperschafts-, Einkommens-,<br />

Glücksspiel- und Abgeltungssteuer ist ebenso wie der ermäßigte Steuersatz bei Leistungen<br />

kirchlicher Einrichtungen ersatzlos zu streichen, da das gesamtgesellschaftliche Interesse nur an<br />

der Steuerbefreiung mildtätiger und gemeinnütziger Ziele bestehen kann. Spenden für diejenigen<br />

religiösen Organisationen, die tatsächlich mildtätige oder gemeinnützige Zwecke verfolgen,<br />

werden natürlich weiterhin steuerlich begünstigt. Auch entsprechende Steuerbefreiungen oder<br />

-privilegierungen kirchlicher Institutionen bei Grund-, Erbschafts-, Grunderwerbs- und<br />

Versicherungssteuer sind zu beseitigen. Ebenfalls ist die Gebührenbefreiung der Kirchen etwa<br />

bei Baugenehmigungs-, Notar- oder Gerichtsgebühren zu beenden.<br />

Bildung<br />

Es kann und darf nicht Aufgabe des weltanschaulich neutralen Staates sein, die<br />

Missionierungsbestrebungen einzelner Glaubensgemeinschaften finanziell und institutionell zu<br />

unterstützen. Dies gilt auch und gerade im Fall von unmündigen Kindern. Aus diesem Grund ist<br />

die Förderung von Kindergärten oder Kitas sofort zu beenden, falls der Träger neben Betreuung<br />

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und Erziehung auch die Missionierung der ihm anvertrauten Kinder anstrebt. Sollte auf eine<br />

Missionierung verzichtet werden, können selbstverständlich auch in kirchlicher Trägerschaft<br />

befindliche Einrichtungen weiter gefördert werden. Sollte jedoch auf Missionierung bestanden<br />

werden, darf keine staatliche Förderung stattfinden und die Einrichtung muss sich aus Mitteln des<br />

Trägers, Privatspenden oder Schul- bzw. Kitagebühren finanzieren. Die sogenannten<br />

Konfessions- oder Bekenntnisschulen, die obwohl zu 100% vom Staat finanziert als<br />

konfessionelle Schulen geführt werden, sind sofort in reguläre Schulen umzuwandeln. Hierbei ist<br />

den Kirchen die Option einzuräumen, Grundstück und Schulgebäude vom Staat zu erwerben und<br />

die Schule als konfessionelle Privatschule weiterzubetreiben. Die Konfessionszugehörigkeit ist in<br />

Zukunft nur auf Wunsch des Schülers auf dem Abschlusszeugnis zu vermerken.<br />

Der bisher übliche konfessionell erteilte Religionsunterricht ist durch einen weltanschaulich<br />

neutralen Philosophie/Ethik/Religionskundeunterricht zu ersetzen. Dieser Unterricht ist von<br />

ausgebildeten Fachlehrern zu erteilen. Nur in Ausnahmefällen wie etwa bei akutem<br />

Personalmangel können auch Religionslehrer für diesen Unterricht eingesetzt werden, und auch<br />

nur nach Erwerb entsprechender Zusatzqualifikationen. Alle religiösen Bildungs- und<br />

Erziehungsziele sind aus den Verfassungen der Länder zu streichen.<br />

Angesichts der nicht zu rechtfertigenden Privilegierung der theologischen Fakultäten an<br />

deutschen Hochschulen ist kurzfristig ein Abbau der Überkapazitäten und Anpassung des<br />

Dozenten/Studierenden-Verhältnisses an die in anderen Fachbereichen üblichen Verhältnisse<br />

erforderlich, wobei der Ausbildungsschwerpunkt auf das Lehramtsstudium der ev./kath. Religion<br />

gelegt werden sollte. Langfristig ist nach Ersetzung des konventionellen Religionsunterrichts<br />

durch einen weltanschaulich neutralen Philosophie/Religionskunde-Unterricht die Auflösung aller<br />

theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten anzustreben, da sie nicht länger für die<br />

Lehrerausbildung benötigt werden, die Nachwuchsausbildung der Religionsgemeinschaften nicht<br />

auf Kosten der Allgemeinheit erfolgen darf und Fächer wie etwa vergleichende<br />

Religions-wissenschaften an geisteswissenschaftlichen Fakultäten angesiedelt werden können.<br />

Auch die staatliche Bezuschussung von kirchlichen Universitäten sowie Fachhochschulen etwa<br />

für Religionspädagogik oder Kirchenmusik sollte mittelfristig auf das Förderniveau abgesenkt<br />

werden, dass andere Privatuniversitäten zur Zeit erhalten. Konkordatslehrstühle an staatlichen<br />

Universitäten sind unverzüglich aufzulösen und durch reguläre Lehrstühle zu ersetzen.<br />

Soziales<br />

Die für andere Unternehmen geltenden Regelungen des Betriebsverfassungsgesetzes, des AGG<br />

und die Regelungen bzgl. der Tarifautonomie sind auch auf Unternehmen im kirchlichen Besitz<br />

(wie etwa Caritas bzw. Diakonie) anzuwenden, nach Abschaffung des Status als Körperschaft<br />

öffentlichen Rechts betrifft dies auch diejenigen Unternehmen, die ausschließlich kircheninterne<br />

Dienstleistungen erbringen.<br />

Bei Militär-, Anstalts-, Krankenhaus-, Polizei- und Notfallseelsorge sind lediglich die benötigten<br />

Räumlichkeiten und Materialkosten zu stellen, während die Personalkosten von den Kirchen zu<br />

tragen sind. Mit den eingesparten Personalkosten sollen in Zukunft qualifizierte Psychologen und<br />

Therapeuten eingestellt werden. Diese haben auch alle verpflichtenden Lehrkurse zu<br />

übernehmen, die bisher von Seelsorgern gehalten wurden.<br />

Die finanzielle Förderung kirchlicher Hilfs- und Missionswerke durch Auswärtiges Amt oder<br />

Entwicklungsministerium sind vollständig einzustellen, sofern die betroffenen Organisationen<br />

neben Entwicklungsarbeit auch Missionierung betreiben.<br />

Die den Kirchen eingeräumten Sonderrechte und Ausstrahlungsverpflichtungen bei Rundfunk-<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

und Fernsehmedien, wie etwa über Drittsendungsrechte geregelt, sind ersatzlos zu beseitigen.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 203<br />

Antragsteller:KV Recklinghausen<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Anpassung des Ehrensoldes des Bundespräsidenten an die<br />

Regelung von 1953<br />

Die Jungen Liberalen NRW fordern, dass die Bezüge des Bundespräsidenten a.D. (Ehrensold) an<br />

die Staffelung der Regelung von vor 1953 anzupassen sind. Genauer sieht diese Regelung vor,<br />

dass der ausgeschiedene Bundespräsident die nächsten 3 Monate sein volles Gehalt<br />

weiterbekommt, das darauffolgende Jahr 75% bekommt und dann bis an sein Lebensende 50%.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 204<br />

Antragsteller:KV Bochum<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Einführung des Landespolizeibeauftragten<br />

Die Jungliberalen NRW fordern die Einführung eines Landespolizeibeauftragten. Nach dem<br />

Vorbild des Bundeswehrbeauftragten im Bundestag soll der Landtag eine Person bestimmen, die<br />

Beschwerden, Anregungen und andere Forderungen der Polizisten aufnimmt und sie den<br />

Parlamentariern vorträgt. Es muss auch den Polizisten die Möglichkeit gegeben werden, sich<br />

gegenüber der Politik Gehör verschaffen zu können.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 205<br />

Antragsteller:Kreisverband Krefeld<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Namensgebung liberalisieren<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Die Jungen Liberalen NRW fordern die Liberalisierung des Namensrechts in Deutschland. Namen<br />

sind der höchste Ausdruck von persönlicher Individualität, sodass der Staat dort nicht regulierend<br />

eingreifen darf. Eltern und Kinder sollen größtmögliche Wahlfreiheit haben. Heutige EDV macht<br />

Namensänderungen leicht handhabbar.<br />

Daher fordern die JuLis NRW:<br />

die Freigabe der Vornamensgebung, damit Eltern ihren Kindern den Namen geben können, den<br />

sie für ihre Erziehung und die Identitätsbildung für richtig halten. Das Standesamt soll nur<br />

einschreiten, wenn das Kindeswohl eindeutig gefährdet ist. die vereinfachte Änderung des<br />

Vornamens nach Vollendung des 18. Lebensjahrs, damit Kinder ihre eigene Identität durch einen<br />

selbstgewählten Namen unterstützen können. die Einführung von Doppelnamen für beide<br />

Ehepartner nach der Eheschließung. Kinder dieser Ehepartner können diesen Doppelnamen<br />

erhalten. Bei Eheschließung zweier Personen mit Doppelnamen ist eine Begrenzung auf maximal<br />

zwei Nachnamen erforderlich. die vereinfachte Änderung des Nachnamens nach Vollendung<br />

des 18. Lebensjahrs. Diese Änderung muss mit dem Zusatz „geb.“ gekennzeichnet werden.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 206<br />

Antragsteller:Kreisverband Krefeld<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Gesellschaftliche Gleichstellung von Muezzin-Rufen und<br />

Glockenläuten<br />

Die Jungen Liberalen NRW fordern die Gleichstellung von Gebetsrufen und liturgischem<br />

Glockenläuten in Deutschland.<br />

In Deutschland darf es keine Religionsausübungsfreiheit zweiter Klasse geben. Aus Sicht der JuLis NRW ist dem<br />

Gebetsruf des Muezzins bei Einhaltung der immissionsrechtlichen Voraussetzungen daher die gleiche gesellschaftliche<br />

Akzeptanz entgegenzubringen wie dem liturgischen Glockengeläut.<br />

Begründung:<br />

Muezzinrufe und liturgisches Glockengeläut sind in Deutschland gleichermaßen Bestandteil<br />

positiver Religionsfreiheit von Muslimen und Christen. Sowohl das liturgische Glockengeläut, als<br />

auch der Gebetsruf des Muezzins laden die Gläubigen ein, sich zum gemeinsamen Gebet,<br />

beziehungsweise zum gemeinsamen Gottesdienst in der jeweiligen Kultstätte zu versammeln und<br />

nehmen so eine wichtige Rolle im religiösen Leben der Gläubigen ein.<br />

Für beide Handlungen müssen mithin die gleichen Bedingungen gelten: während liturgisches Geläut zum Schutz der<br />

Rechte von Anwohnern lediglich immissionsrechtlichen Voraussetzungen unterliegt, kann nichts anderes für den<br />

Gebetsruf des Muezzins gelten. Dass eine Überschreitung der immissionsrechtlichen Grenzen beim Glockengeläut –<br />

anders als beim Gebetsruf des Muezzins – im Einzelfall zulässig sein kann, läuft der Gleichstellung beider Handlungen<br />

zuwider. Kriterien wie die lange Tradition der Duldung und mithin die soziale Adäquanz einer Lärmquelle dürfen nicht<br />

ausschlaggebend dafür sein, ob muslimische Gemeinden in Deutschland den Gebetsruf des Muezzins praktizieren<br />

können oder nicht. Auch bei dem „Wie“ der Ausübung dieses Kultes darf nichts anderes gelten, als beim<br />

Glockenschlag. Die muslimischen Gemeinden zu verpflichten, aufgrund der eventuellen Fremdartigkeit der Klänge,<br />

diesen ohne Lautsprecher zu erzeugen, erscheint unverhältnismäßig und eurozentrisch, wenn Kirchenglocken<br />

währenddessen in gewöhnlicher Lautstärke zur effektiven Erreichung der Gläubigen erschallen dürfen. Die Tradition<br />

der Duldung im Hinblick auf den durch Glockenläuten entstehenden Lärm ist letztlich auch nur durch konsequente<br />

Verursachung des selbigen entstanden. Die konfessionelle Zusammensetzung der Anrainerschaft darf nicht für den Fall<br />

als Kriterium herangezogen werden, dass die Lautstärke des Gebetsrufs die immissionsrechtlichen Vorgaben<br />

übersteigt, sofern dies nicht auch bei Glockengeläut als zulässiges Kriterium herangezogen wird.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 301<br />

Antragsteller:KV Bochum<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Freie Fahrt auf dem Taximarkt<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Die Jungen Liberalen fordern die Liberalisierung des Taximarktes. Dabei sollen die<br />

Taxiunternehmer zukünftig frei in der Entscheidung sein, welchen Preis sie für Wartezeit, Anfahrt<br />

und Kilometer nehmen sowie welches Einzugsgebiet sie wählen.<br />

Begründung:<br />

Bisher entscheiden die Kommunen über die Taxifahrtpreise in ihren jeweiligen Taxiordnungen.<br />

Diese Praxis führt jedoch zu einer Vielzahl erheblicher Ineffizienzen. Zunächst kann bei einem<br />

behördlichen festgelegten Preis nicht ermittelt werden, ob dieser Preis überhaupt angemessen<br />

ist. Er kann viel zu hoch, oder aber auch viel zu niedrig liegen. Daneben ist die Politik anfällig für<br />

Lobbyarbeit seitens der Taxiverbände. Auf sinkende Umsätze aufgrund sinkender Nachfrage<br />

reagiert die Politik daher selten mit der folgerichtigen Korrektur des Überangebots oder einer<br />

Preissenkung, sondern mit einer Erhöhung des Preises, um die "Arbeitsplätze zu sichern". Dies<br />

ist jedoch verfehlte Arbeitsmarktpolitik auf Kosten derer, die auf das Taxi angewiesen sind.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 302<br />

Antragsteller:BV Düsseldorf, BV Niederrhein<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Bezahlbare Energie statt teurer Ideologie - Die Energiewende<br />

liberal gestalten<br />

Deutschland steht vor großen energiepolitischen Herausforderungen. Die derzeit die Hauptlast<br />

der deutschen Energieversorgung tragenden Rohstoffe Kohle, Öl und Gas sind in ihrem<br />

Vorkommen endlich, werden absehbar ein dauerhaft steigendes Preisniveau erreichen, bedeuten<br />

eine problematische Abhängigkeit Deutschlands von anderen Staaten und müssen unter dem<br />

Aspekt der klimatischen Folgen ihrer Nutzung künftig bewusster und effizienter verwendet<br />

werden.Hierdurch, und durch den unumkehrbaren Beschluss, die Nutzung der Kernspaltung zur<br />

Energiegewinnung einzustellen, ergibt sich die Notwendigkeit zur Veränderung der deutschen<br />

Energieproduktion. Dabei kommt den erneuerbaren Energien eine besondere Bedeutung bei. Die<br />

Jungen Liberalen bekennen sich daher zu den Zielen der Energiewende und wollen sie aktiv<br />

mitgestalten.<br />

Für uns ist klar, dass ein Umstieg von fossiler auf regenerative Energieversorgung nicht ohne<br />

zusätzlichen finanziellen Aufwand machbar ist. Diese Mehrkosten müssen aber für die<br />

Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich gehalten werden. Dies kann nur gelingen, wenn<br />

der Ausbau regenerativer Energien effizient und auf einen zeitlich vertretbaren Rahmen gestreckt<br />

stattfindet. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit seiner ausschließlich an quantitativem<br />

Mengenwachstum orientierten Förderstruktur wird beiden Anforderungen nicht gerecht.Zum einen<br />

entsteht durch das Prinzip der garantierten, technologieabhängigen Einspeisevergütungen ein<br />

starker Anreiz zum Zubau auch grundsätzlich oder situativ ineffizienter Kapazitäten. Zum anderen<br />

kommt es aufgrund des hohen Förderniveaus zu einer zu schnellen Kapazitätserweiterung und<br />

einer damit einhergehenden Kostenkumulation. Durch die Ausschaltung des Wettbewerbes der<br />

erneuerbaren Energien untereinander und der Abschottung gegenüber dem restlichen<br />

Energiemarkt ist mittlerweile ein inakzeptables Maß an Ineffizienz und Überförderung entstanden.<br />

Die stark steigende EEG-Umlage macht deutlich, dass die Energiewende bei gleichbleibendem<br />

politischem Ordnungsrahmen zum ernsten Problem gerade für Menschen mit niedrigem<br />

Einkommen wird. Die Jungen Liberalen werden dies nicht zulassen und fordern, Energie durch<br />

den Abbau staatlicher Fehlanreize und die Stärkung marktwirtschaftlicher Prinzipien bezahlbar zu<br />

halten. Zu diesem Zweck ist das EEG in seiner jetzigen Form abzuschaffen und durch ein<br />

Quotenmodell zu ersetzen.<br />

Im Rahmen dieses Quotenmodells soll der Staat die Energieversorger verpflichten, einen<br />

bestimmten Anteil des in Deutschland verbrauchten Stroms aus regenerativen Quellen zu<br />

beziehen. Wichtig ist dabei, dass die Quote technologieneutral und in ihrer Progressivität<br />

planungssicher ausgestaltet wird.Da die Unternehmen in diesem System ein Interesse haben, die<br />

Quote mit möglichst geringen Kosten zu erfüllen, entsteht ein starker Anreiz, bei der Produktion<br />

erneuerbarer Energien effizient vorzugehen. Durch die Ausschöpfung effizienter<br />

Erzeugungspotentiale bei gleichzeitiger Reduzierung ineffizienter Quellen sinken die Kosten für<br />

die Energiewende schon mittelfristig deutlich. Ein Auslaufen einzelner marktunfähiger<br />

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Technologieträger ist dabei einer fortlaufenden Subventionierung vorzuziehen.<br />

Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Die Ablösung des EEG soll in einer angemessenen Übergangszeit von nicht mehr als 5 Jahren<br />

stattfinden, in der die Unternehmen die Chance haben, sich auf das neue Marktumfeld<br />

einzustellen. Die EEG-Fördersätze müssen in dieser Phase mit Blick auf die massiv steigende<br />

EEG-Umlage stärker als bisher abgesenkt werden; in diesem Zusammenhang begrüßen wir die<br />

letzten Beschlüsse der Bundesregierung zur Reform der Photovoltaik-Förderung. Damit es nicht<br />

zu einem mehrjährigen „Dezemberfieber“ kommt, müssen für die Übergangszeit außerdem<br />

verbindliche Zubaudeckel eingezogen werden. Der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien ist<br />

in dieser Zeit aufrecht zu erhalten, im Quotenmodell aber überflüssig und für neue Anlagen<br />

entsprechend abzuschaffen. Anlagen, die unter dem EEG ans Netz gegangen sind, müssen ihn<br />

aus dem Aspekt der Planungssicherheit heraus bis zum Ende ihrer Förderung behalten. Neue<br />

Umlagen, wie zur Förderung von Offshore-Windparks, widersprechen dem Quotenmodell und<br />

brechen außerdem mit dem Haftungsprinzip. Sie sind abzulehnen.<br />

Betrachtet man die Energiewende unter dem Aspekt der Reduktion des CO²-Ausstoßes, so hat<br />

ein deutscher Alleingang im globalen Vergleich keinen Nutzen. Wir setzen uns daher für eine<br />

Lösung auf europäischer Ebene ein, bei der eine zu erfüllende Quote auf EU-Ebene festgesetzt<br />

wird. Solange dies nicht möglich ist, kann die nationale Quote auch durch den Zukauf von<br />

Öko-Strom aus dem EU-Ausland erfüllt werden. Einen rein virtuellen Handel mit<br />

Öko-Strom-Zertifikaten aus Ländern, deren Strom physikalisch gar nicht nach Deutschland<br />

importiert werden kann, lehnen wir aber ab. Eine spätere Gesamtintegration des deutschen oder<br />

europäischen Quotenmodells in einen globalen CO²-Emmissionszertifikatehandel begrüßen wir.<br />

Die Versorgungssicherheit ist in einer Industrienation wie Deutschland von herausragender<br />

Bedeutungund daher einer der Eckpfeiler der Energiewende. Wir wollen den Energieversorgern<br />

aber nicht vorschreiben, wie sie ihr Geschäft zu machen haben und verzichten deshalb auf<br />

staatliche Interventionen. Stattdessen fordern wir, dass jeder Energieversorger per Gesetz<br />

verpflichtet wird, die Zuverlässigkeit seines Netzes zu gewährleisten. Ob er dazu auf eigene oder<br />

externe Backup-Kapazitäten, temporäres vom-Netz-nehmen einzelner Anlagen oder andere<br />

Maßnahmen zurückgreift, obliegt seiner unternehmerischen Freiheit. Die Einhaltung dieser<br />

Verpflichtung soll durch den Staat unter Androhung geeigneter Sanktionen sichergestellt werden.<br />

Der Netzausbau ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen der Energiewende. Die deutschen<br />

Netze müssen in der Lage sein, einen wachsenden Anteil erneuerbarer Energien und gleichzeitig<br />

den Strom grundlastfähiger Kraftwerke aufzunehmen. Ein Kapazitätsausbau ist deswegen ohne<br />

vernünftige Alternative. Er bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Aufnahmefähigkeit und<br />

Finanzierbarkeit und muss beiden Ansprüchen genügen. Ein Netz, das die maximal<br />

produzierbare Strommengeaufnehmen kann, ist aus dieser Abwägung heraus mittelfristig noch<br />

nicht realisierbar. Zur Beschleunigung des Netzausbaus begrüßen wir planungsrechtliche<br />

Vereinfachungen, raten aber von einer Abkehr von umweltpolitischen Standards ab.<br />

Obwohl der steigende Energiepreis im Grundsatz bereits einen hinreichenden Anreiz zur<br />

Verbesserung der Energienutzungseffizienz darstellt, können staatliche Förderprogramme zur<br />

Senkung des Energiebedarfs im Einzelfall sinnvoll sein. In diesem Zusammenhang verurteilen wir<br />

die parteipolitisch begründete Blockade des Programms zur Gebäudesanierung durch SPD und<br />

Grüne im Bundesrat. Im Gegensatz zu Förderprogrammen sind Verbote und andere<br />

erzieherische Maßnahmen des Staates kein vertretbares Mittel zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz. Strafsteuern, das Glühbirnenverbot oder der verpflichtende Einbau von<br />

Smart-Metern in Neubauten entmündigen die Bürgerinnen und Bürger und werden von uns<br />

nachdrücklich zurückgewiesen. Auch das Top-Runner-Prinzip schränkt die Handlungsfreiheit<br />

unverhältnismäßig ein und kann deshalb nur in begründeten Ausnahmefällen zur Anwendung<br />

kommen. Stattdessen setzen wir auf eine verstärkte Aufklärung der Öffentlichkeit durch die weiter<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

zu forcierende Verwendung von Energielabeln. Wir fordern, dass binnen fünf Jahren jedes<br />

strombetriebene Gerät, von der elektrischen Zahnbürste bis zur tonnenschweren Stromheizung,<br />

über eine Energieverbrauchskennzeichnung verfügen muss.<br />

Energieträgerwerden aus historischen Gründen stark unterschiedlich besteuert. Wir regen an,<br />

langfristig über eine Vereinheitlichung nachzudenken, bei der Energieträger nur nach ihrem<br />

CO²-Ausstoß besteuert werden. Denkbar ist hier, den Import bzw. das Inverkehrbringen fossiler<br />

Energieträger an den Kauf von CO²-Zertifikaten zu koppeln. Verschmutzungsrechte wären dann<br />

nicht mehr an den Verbraucher, sondern an den Energieträger gebunden. Regenerative<br />

Energiequellen würden dabei einen Steuervorteil genießen, durch den langfristig sogar auf jede<br />

weitere Förderung verzichtet werden kann.<br />

Die Forschung in den Bereichen Energieproduktion, Energiespeicherung und Energieverwendung<br />

ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft bezahlbarer, sauberer und sicherer Energie. Der Staat<br />

ist aufgefordert, an Universitäten und in Unternehmen unterstützend tätig zu werden. Das<br />

Forschungsprojekt ITER ist hinsichtlich seiner möglichen positiven Folgen ohne Vergleich und<br />

muss nachdrücklich verfolgt werden; seine Finanzierung ist langfristig sicherzustellen.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 401<br />

Antragsteller:LAK Gesundheit und Soziales<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Heute jung, morgen alt ? Junge Liberale NRW fordern<br />

zukunftssichere Gestaltung der Altenpflege<br />

Eine weitere Absenkung von Ausbildungsplätzen in der Altenpflege ist nicht akzeptabel. Der<br />

Ausbau der Ausbildungskapazitäten muss im Hinblick auf die Altenpflege eine hohe Priorität<br />

einnehmen, um kommende Bedarfe adäquat auffangen zu können.<br />

Begründung:<br />

Im Jahr 2008 entfielen in Deutschland noch 34 Personen im Alter von über 65 Jahren auf 100<br />

erwerbstätige Personen zwischen 20 und 65 Jahren. Prognosen zufolge wird eine Verdopplung<br />

der Anzahl der über 65jährigen bis 2060 auf 67 Personen auf 100 Erwerbstätige erwartet.<br />

Außerdem wird der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland in<br />

den nächsten Jahren erheblich zunehmen.<br />

Bis 2050 wird sich somit auch die Zahl der Pflegebedürftigen im Vergleich zum Jahr 2005<br />

verdoppeln. Betrachtet man allerdings die Personalsituation auf dem Altenpflegemarkt zeichnet<br />

sich hier ein entgegengesetzter Trend ab. Die Zahl junger Arbeitnehmer in der Altenpflege<br />

reduziert sich aufgrund einer generellen Abnahme an jüngeren Menschen in der Bevölkerung<br />

Deutschlands und einer geringen Attraktivität des Berufsbilds. Die Rekrutierung junger<br />

Arbeitnehmer stellt die Altenpflege somit in Zukunft vor eine große Herausforderung. Dies<br />

zeichnet sich allerdings schon heute ab. Die Altenpflege steht schon heute vor dem Problem<br />

offene Stellen nicht besetzen zu können.<br />

Gleichzeitig fielen in NRW aufgrund der Änderungen des SGB III 4.000 Ausbildungsplätze weg.<br />

Die Zahl der Ausbildungsplätze reduzierte sich von 12.599 im Jahr 2003 auf 9.875 im Jahr 2008.<br />

Auch ein 1000-Ausbildungsplätze-Programm der Landesregierung konnte das Problem nur<br />

marginal entschärfen.<br />

Trends zeigen auch, dass im ambulanten Bereich aufgrund des Grundsatzes der sozialen<br />

Pflegeversicherung „ambulant vor stationär“ immer mehr Schwer- und Schwerstpflegebedürftige<br />

gepflegt werden. Eben dieser Grundsatz führt zu einer Veränderung der Bedarfslagen der<br />

Pflegebedürftigen in stationären Einrichtungen. Die Pflegebedürftigen sind älter und haben<br />

höhere Pflegestufen, wenn sie in eine stationäre Einrichtung einziehen. Im stationären<br />

Altenhilfesektor gehen der bpa und das DWI daher von einer notwendigen Zunahme von rund<br />

200.000 Plätzen bis zum Jahr 2020 aus. Mit der vermehrten Inanspruchnahme von<br />

Pflegeleistungen wird ebenfalls eine Kostensteigerung für die sozialen Sicherungssysteme in<br />

Deutschland erwartet.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Das durchschnittliche Alter von Pflegekräften in der Altenpflege in Deutschland steigt<br />

prognostisch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter an da immer weniger junge<br />

Pflegekräfte für den Altenpflegemarkt zur Verfügung stehen. Hinzu kommt, dass die<br />

Anforderungen an das Pflegepersonal in der Altenpflege in den letzten Jahren deutlich gestiegen<br />

sind. Unter anderem führten veränderte Versorgungs- und Nachfragestrukturen zu diesem Effekt.<br />

Die Zahl der Leistungsempfänger der gesetzlichen Pflegeversicherung (GPV) wird prognostisch<br />

von 1.860.000 Empfängern im Jahr 2000 auf etwa 2.980.000 Empfänger im Jahr 2040 ansteigen.<br />

Dies entspricht einem Zuwachs an Leistungsempfängern von 60,6%. Dabei wird eine Steigerung<br />

der stationär versorgten Leistungsempfänger von 74,3% und von im häuslichen Umfeld<br />

versorgten Leistungsempfängern von 55,4% angenommen. Eine besonders hohe<br />

Steigerungsrate wird bei stationär versorgten Leistungsempfängern mit der Pflegestufe III mit<br />

einem Zuwachs von 78,7% angenommen. Die Steigerungsrate von im häuslichen Bereich<br />

versorgten Leistungsempfängern mit der Pflegestufe III liegt mit einem Plus von 42% deutlich<br />

niedriger.<br />

Die Ausgaben der GPV werden Prognosen zufolge von 32,3 Milliarden DM im Jahr 2000 auf 52,9<br />

Milliarden DM im Jahr 2040 ansteigen. Dies entspricht einem Zuwachs von 63,6%.<br />

Migrationseffekte haben bei diesen Annahmen nur einen geringen Einfluss auf die Ausgaben der<br />

GPV. Hingegen ist der Einfluss der stetig steigenden Lebenserwartung von besonderer Relevanz.<br />

Wird dieser Faktor in die Annahmen einbezogen, erhöhen sich die Ausgaben prognostisch um<br />

weitere 5 Milliarden DM auf 57,9 Milliarden DM. Dies entspricht einem Gesamtzuwachs der<br />

Ausgaben der GPV von 79,5%. In der Betrachtung der Steigerung des Beitragssatzes ergibt sich<br />

folgendes Bild. Um einen ausgeglichenen Haushalt der GPV zu erzielen, müsste der<br />

Beitragssatz, konform der oben beschriebenen Steigerungsraten der Ausgaben und dem<br />

Zuwachs der Leistungsempfänger, von 1,75% im Jahr 2000 auf 3,2% im Jahr 2040 ansteigen.<br />

weitere Begründung erfolgt mündlich.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 402<br />

Antragsteller:LAK Gesundheit und Soziales<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Weiterbildung für die Zukunft!<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

1. Die Bildungsprämie des BMBF ist von 500€ auf 700€ zu erhöhen.<br />

2. Die Erwerbsgrenze von höchstens 20000€ zu versteuerndes Gesamteinkommen ist<br />

deutlich anzuheben, sodass mehr Menschen von der Prämie profitieren können.<br />

<strong>3.</strong> Die Regelung, dass jedem die Bildungsprämie nur einmalig ausgezahlt werden kann, ist<br />

aufzuheben. Mit guter Begründung und erfolgreichem Nachweis über die erste Förderung<br />

durch eine Bildungspräme kann ein Antrag auf eine weitere Bildungsprämie gestellt<br />

werden, dessen Umfang aber geringer als die der ersten ist.<br />

4. Die Bildungsprämie ist abhängig vom Grundeinkommen in einem Stufen-Modell<br />

auszuzahlen, sodass Geringverdiener höhere Bildungsprämien beantragen können.<br />

5. Die zweite Säule der beruflichen Weiterbildung des BMBF, das Bildungssparen, muss<br />

ebenfalls überarbeitet werden. Die JuLis NRW fordern ein Programm, das den Namen<br />

"Sparen" wirklich verdient.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 501<br />

Antragsteller:LAK Umwelt & Infrastruktur<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Schutz der Artenvielfalt ohne Grenzen<br />

Schutz der Artenvielfalt ohne Grenzen<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Die Weltbevölkerung wächst ständig, immer mehr Fläche in urbanen und ländlichen Gebieten<br />

wird durch den Menschen verbraucht, unberührte Ökosysteme werden immer weniger. Daher<br />

sehen die Julis NRW den Schutz der Qualität des Lebensraums für Mensch, Flora und Fauna als<br />

wichtige Aufgabe für die Gegenwart und die Zukunft.<br />

Schutz des Lebensraums<br />

Die JuLis erkennen an, dass das 'Hotspot-Modell', bei dem einzelne, isolierte Gebiete mit einer<br />

hohen Artenvielfalt unter besonderen Schutz gestellt werden, durchaus einen wichtigen Beitrag<br />

zum Artenschutz leisten kann. Aber gerade in Entwicklungsländern muss dieses Modell durch<br />

andere Ansätze ergänzt werden. Nur so kann ein nachhaltiger Artenschutz gewährleistet werden.<br />

In diesem Zusammenhang sehen wir das Konzept der 'Ökosystemdienste' als das geeignetste<br />

an. Bei diesem Konzept wird die aktive Beteiligung und Unterstützung der örtlichen Bevölkerung<br />

für Arten- und Naturschutzmaßnahmen dadurch erzielt, dass die zahlreichen Gesundheits- und<br />

Wirtschaftsvorteile, die eine intakte Naturlandschaft bietet, festgestellt und entsprechend<br />

kommuniziert werden. Hierzu zählen etwa sauberes und leicht zugängliches Grundwasser, von<br />

industriellen Schadstoffen gereinigte Luft, deutlich reduzierte Erosion, Populationskontrolle von<br />

landwirtschaftlichen Schädlingen durch Fressfeinde, Einnahmen durch sanften Tourismus sowie<br />

die verringerte Gefahr von Naturkatastrophen wie etwa Erdrutschen oder Überschwemmungen.<br />

Durch entsprechende Bemühungen kann nicht nur der Umweltschutz gewährleistet werden,<br />

sondern auch positive Effekte für die Lebensqualität erzielt werden.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch die Beteiligung der örtlichen Bevölkerung an der<br />

wirtschaftlichen Nutzung einheimischer genetischer Ressourcen etwa in der pharmazeutischen<br />

Forschung zu begrüßen, sofern es sich bei dem genutzten Wirkstoff nicht um eine völlige<br />

Neuentdeckung handelt.<br />

Wo die entsprechenden Umweltschutzmaßnahmen zur Sicherung oder Steigerung der<br />

Lebensqualität der Bevölkerung, gerade in den Entwicklungsländern führen, wird ihre<br />

Durchführung befürwortet. Hier sollte eine Kooperation mit der klassischen Entwicklungshilfe<br />

favorisiert werden. Eine Möglichkeit hierfür wäre, ökologische Nachhaltigkeitskriterien zu<br />

entwickeln und die Hilfen hieran zu knüpfen.<br />

Schutzgebiete im Rahmen des Ökosystemdienstmodells können auch eine Brückenfunktion<br />

zwischen Hotspotgebieten einnehmen, um Migration bedrohter Arten zwischen einzelnen<br />

Schutzgebieten zu ermöglichen und so der genetischen Verarmung entgegen zu wirken. Hiermit<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

kann vermieden werden, dass kleine Gebiete isoliert werden und somit kein Austausch von<br />

Populationen zwischen Gebieten mehr möglich ist.<br />

Gerade im Bereich der Meeresökologie stellen Meeresverschmutzung und Überfischung die<br />

größten Gefahren für die Artenvielfalt dar. Um die Überfischung und ökologische Schäden durch<br />

den Fischfang zu reduzieren, fordern die Julis die Einführung von europaweiten Gütesiegeln, um<br />

Produkttransparenz zu gewährleisten. Weiterhin soll der Beifang mittels statistischer<br />

Beifangsteuern sanktioniert werden. Diese Steuer soll sich an dem Gefährdungsgrad des<br />

Beifangs für die spezifischen Erzeugnisse messen. Eine gezielte Forschungsförderung zur<br />

Entwicklung von Hochseeaquakulturen kann eine weitere Option darstellen, um die Meeresfauna<br />

zu schützen. Indem eine kommerziell tragfähige Alternative zur unkontrollierten Hochseefischerei<br />

entwickelt wird, die nicht die gleichen Umweltprobleme wie die konventionelle Aquakultur mit sich<br />

bringt, bietet sich die Möglichkeit, den Druck auf bedrohte Fischarten zu reduzieren. Um eine<br />

unkontrollierte Verklappung auf offener See zu verhindern, sollen die Tanks an Bord der Schiffe<br />

bis zum Erreichen des nächsten Hafens versiegelt werden. Wird diese Versiegelung außerhalb<br />

der regulären Reinigungsprozedur unter Kontrolle der Hafenbehörden z.B. während eines Notfalls<br />

gebrochen, soll dieser Vorgang automatisch in einer Black Box verzeichnet werden.<br />

Bei allen Schutzmaßnahmen ist darauf zu achten, dass sie nicht nur für „alte“ sondern auch für<br />

neue Ökosysteme gelten sollen. Hierbei handelt es sich um Ökosysteme, die nicht unberührt<br />

sind, sondern aus einheimischen und zugewanderten Arten bestehen. Neuere Forschungen<br />

haben ergeben, dass 'neue' Ökosysteme eine zum Teil höhere Artendichte aufweisen und stabiler<br />

auf Umweltveränderungen reagieren als unberührte Ökosysteme. Da nach Schätzungen bereits<br />

jetzt mehr als 35% aller Ökosysteme weltweit nicht mehr als unberührt gelten können, und unter<br />

dem Gesichtspunkt des Ökosystemdienstmodells die Frage nach unberührt oder 'neu' wenig<br />

Relevanz hat, fordern die Julis NRW, auch 'neue' Ökosysteme zu schützen und in entsprechende<br />

Programme einzubeziehen.<br />

Ökologische Bereicherung durch fremde Arten<br />

Deutschland ist keine Insel und die Verbreitung von Arten macht nicht an Landesgrenzen halt.<br />

Daher stellt die Verbreitung von Neobiota einen natürlichen Prozess dar, der sogar in einigen<br />

Gebieten die Artenvielfalt und Qualität von Ökosystemen erhöhen kann. Aus diesem Grund<br />

lehnen die Julis NRW ein museales Naturverständnis ab, bei dem nur den Status quo bewahrt<br />

wird.<br />

Eine Einschränkung muss hier bei invasiven Arten gemacht werden, die sich aggressiv verbreiten<br />

und die Stabilität ganzer Ökosysteme gefährden oder bedrohte Arten stark gefährden. Um dies<br />

zu vermeiden sollten möglichst frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden.<br />

Dazu ist ein entsprechendes Monitoring nötig, um die Früherkennung entsprechender Probleme<br />

zu ermöglichen. Bei der Bekämpfung ist aber auch die Frage der langfristigen Durchführbarkeit<br />

und einer Kosten-Nutzen-Analyse zu beachten. Hiermit verbunden ist auch eine entsprechende<br />

Aufklärung der Bevölkerung und die Einführung einer europaweiten Genehmigungspflicht für das<br />

gezielte Aussiedeln fremder oder gentechnisch modifizierter Arten.<br />

Gerade die Sicherung der genetischen Vielfalt ist nicht nur Selbstzweck sondern auch im<br />

wissenschaftlichen Interesse, wobei längerfristig auch wirtschaftliche Vorteile durch die<br />

Bewahrung von genetischen Ressourcen möglich sind. Daher sprechen sich die Julis NRW für<br />

die Förderung von Kryobanken zur Lagerung genetischen Materials aus. Auch ein gezielter<br />

Austausch von Populationen und Arten zwischen Ländern und Regionen zur Förderung der<br />

genetischen Vielfalt innerhalb von Arten und Ökosystemen ist zu befürworten.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress


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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 502<br />

Antragsteller:KV Recklinghausen<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Kein Radschnellweg Ruhr<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Die Jungen Liberalen NRW sprechen sich gegen das geplante Konzept Radschnellweg Ruhr aus.<br />

Ein ca. 85 km langer Radweg soll den Verkehr von Duisburg bis nach Hamm den Verkehr<br />

entlasten. Das schätzungsweise 110 Millionen € - Projekt weist jetzt schon Schwachstellen auf.<br />

Daher fordern die JuLis NRW das Geld für die Sanierung der kommunalen Haushalte und für<br />

eine bessere Ausstattung des ÖPNV zu investieren.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 601<br />

Antragsteller:LAK Kinder, Jugend und Familie<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Akut ist akut!<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Die Jungen Liberalen NRW fordern, dass Rehakliniken mit Spezialisierung auf Essstörungen die<br />

Möglichkeit eingeräumt bekommen, nach niedersächsischem Modell Akutbetten für Betroffene<br />

einzurichten.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 602<br />

Antragsteller:LAK Kinder, Jugend und Familie<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Kindeswohl verpflichtet<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Die Julis NRW mögen beschließen, dass die bisherigen U-Untersuchungen künftig bindend bis<br />

zum 14. Lebensjahr durchgeführt werden. Dabei sollte der zeitliche Abstand zwischen zwei<br />

Untersuchungen nicht länger als ein Jahr sein.<br />

Die körperliche Untersuchung soll mit steigendem Alter des Kindes auf ein Notwendiges reduziert<br />

werden, dafür soll mehr Wert auf ein Gespräch mit dem Arzt gelegt werden.<br />

Begründung:<br />

Um Missbrauch oder Suchtkrankheiten vorzubeugen, empfiehlt es sich, dass Kinder bis zum 14.<br />

Lebensjahr regelmäßig beim Arzt vorstellig werden.<br />

Hierbei kann z.B. eher darauf geachtet werden, ob ein Kind Hämatome o.Ä. aufweist, was darauf<br />

hindeutet, dass das Kindeswohl gefährdet zu sein scheint. Auch die Deutsche Gesellschaft für<br />

Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) ist der Auffassung, dass die U-Untersuchungen nicht nur als<br />

Früherkennungs-, sondern als Präventionsmaßnahmen anerkannt werden müssen.<br />

Weitere Begründung erfolgt mündlich.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 801<br />

Antragsteller:BV Düsseldorf<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Liberale Grundsätze in der Entwicklungspolitik<br />

Entwicklungspolitik ist für uns JuLis NRW keine Nebensache! Armut und Hunger in der Welt<br />

stellen nach wie vor zwei der größten Probleme der Menschheit dar und dürfen daher nicht<br />

vernachlässigt werden. Daneben erfüllt die Entwicklungspolitik wichtige Funktionen für die<br />

Sicherheitspolitik wie die Förderung von Demokratie, die Vermeidung von Flüchtlingsströmen,<br />

globale Klimapolitik und auswärtige Kulturpolitik. Gerade in der aktuellen Legislaturperiode und<br />

durch die FDP-Minister im Entwicklungs-, Außen- und Wirtschaftsministerium ergeben sich für<br />

uns Liberale nie dagewesene Gestaltungsmöglichkeiten in der Entwicklungspolitik. Wir wollen<br />

nach vorne schauen und Entwicklungspolitik aktiv gestalten. Wichtig für uns JuLis ist, dass<br />

Entwicklungspolitik koordiniert aus einer Hand erfolgt. Aus diesem Grund lehnen wir<br />

Entwicklungshilfe durch die Bundesländer, insbesondere auch unser eigenes, ab. Stattdessen<br />

sollten alle Aktivitäten auf Bundesebene erfolgen. Wir fordern weiterhin, dass NRW seine Anteile<br />

am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik an den Bund veräußert.<br />

Wir fordern weiterhin die Auflösung des Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit (BMZ) und die Integration der Behörde in das Außenministerium. Dies muss ein<br />

rein institutioneller Schritt sein und darf keine Auswirkungen auf Umfang, Qualität und Bedeutung<br />

der deutschen Entwicklungshilfe haben. Vor diesem Hintergrund muss gewährleistet sein, dass<br />

dem Bereich Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit innerhalb des Außenministeriums<br />

eine geeignete Stellung eingeräumt wird, beispielsweise durch die Einrichtung eines eigenen<br />

Staatsministeriums / einer eigenen Abteilung. Die Verschlankung der deutschen<br />

Entwicklungshilfe durch die Fusion von GTZ, DED und GIZ war ein wichtiger Schritt in die richtige<br />

Richtung. Nun gilt es Wort zu halten und die Integration des BMZ in das Außenministerium<br />

vorzubereiten und bis zum Ende der Legislaturperiode abzuschließen.<br />

Perspektivisch fordern wir, Entwicklungspolitik auf europäischer Ebene zu konzentrieren, wo sie<br />

im Rahmen der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik durchgeführt werden sollte. Dadurch<br />

soll ein gezielterer und koordinierter Einsatz von Mitteln gewährleistet werden. Im Zuge dessen<br />

soll es auch auf der Ebene der Mitgliedsstaaten keine nationalen Projekte mehr geben.<br />

Unsere Entwicklungspolitik sollte zukünftig auf drei Säulen basieren: Die erste Säule besteht<br />

darin, den Weltmarkt dahingehend zu reformieren, dass bestehende Entwicklungshemmnisse<br />

abgebaut werden. Die zweite Säule sollte darin bestehen, dass Akteuren der Privatwirtschaft<br />

ermöglicht wird, einen Beitrag zur Entwicklungshilfe zu leisten. Als dritte Säule soll zusätzlich die<br />

staatliche Entwicklungshilfe dienen.<br />

1) Weltmarkt<br />

Der Weltmarkt hat einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von Ländern und Regionen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, Rahmenbedingungen für den Weltmarkt zu setzen, die<br />

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einer positiven Entwicklung Vorschub leisten und Armut und Hunger bekämpfen.<br />

Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Unsere wichtigste Forderung ist in diesem Zusammenhang der Abbau von EU-Subventionen in<br />

der Landwirtschaft, die dazu führen, dass Landwirte aus unterentwickelten Ländern nicht<br />

konkurrenzfähig sind und dadurch in die Armut getrieben werden. Gleichzeitig ist ein Abbau von<br />

Schutzzöllen und anderen Handelsschranken unumgänglich.<br />

Um die Aktivitäten im Rahmen der Entwicklungspolitik zu koordinieren, fordern wir eine enge<br />

Vernetzung der entwicklungspolitischen Aktivitäten zwischen den Staaten, WTO, IWF und<br />

regionalen Zusammenschlüssen von Ländern wie die Afrikanische Union oder der Union<br />

Südamerikanischer Nationen. Nur wenn alle Akteure an einem Strang ziehen ist sichergestellt,<br />

dass Entwicklungspolitik gemeinsame Ziele verfolgt und nicht gegenseitig konterkariert wird.<br />

Langfristig verfolgen wir die Vision einer globalen Finanztransaktionssteuer, deren Mittel jedoch<br />

ausschließlich zur Entwicklungshilfe und Armutsbekämpfung verwendet werden. Zwingende<br />

Voraussetzung ist jedoch für uns, dass diese Finanztransaktionssteuer auf globaler Ebene<br />

implementiert wird, mindestens auf Ebene der G20. Nationale oder europäische Alleingänge<br />

lehnen wir auch hier ab. Auch wenn wir eingestehen, dass dieses Vorhaben zum momentanen<br />

Zeitpunkt keine Mehrheit findet und eine Umsetzung in nächster Zeit äußerst schwierig scheint,<br />

so halten wir dennoch an dieser Vision fest und werden uns für ein globales Umdenken<br />

einsetzen.<br />

2) Privatwirtschaft<br />

Neben einer Reform der Rahmenbedingungen auf dem Weltmarkt und der staatlichen<br />

Entwicklungspolitik gilt es ebenso Möglichkeiten zu schaffen, dass auch privatwirtschaftliche<br />

Unternehmen einen Beitrag zur Entwicklungshilfe leisten können.<br />

Ein positives Beispiel sind Mikrokredite und Mikroversicherungen, die einerseits den Menschen<br />

vor Ort bei der Existenzgründung helfen, und gleichzeitig der Privatwirtschaft Gewinne<br />

bescheren. Diese Symbiose ist daher aus unserer Sicht ein hervorragendes Mittel zur<br />

wirtschaftlichen Entwicklung. Wir wollen deshalb dafür eintreten, dass in allen<br />

Entwicklungsländern gesetzliche und strukturelle Rahmenbedingungen zur Förderung von<br />

Mikrokrediten und Mikroversicherungen geschaffen werden.<br />

Eine weitere positive Form der wirtschaftlichen Zusammenarbeit von Privatwirtschaft und<br />

Entwicklungsländern ist die Idee des Social Business, dem Anbieten von Produkten aus<br />

humanitären Gründen ohne finanzielles Gewinnstreben. Solche Projekte sollten verstärkt in den<br />

öffentlichen Fokus gestellt werden, um Unternehmen, die solche Modelle betreiben,<br />

entsprechend zu würdigen.<br />

Auch Projekte im Bereich des Fair Trade unterstützen eine positive Entwicklung und sollten<br />

entsprechend begrüßt werden.<br />

Schließlich ist es jedoch nicht nur die Anbieterseite der Privatwirtschaft, die Einfluss auf die<br />

wirtschaftliche Entwicklung haben, sondern auch wir als Nachfrager von Endprodukten haben<br />

eine Marktmacht, die wir dazu nutzen können, um Unterentwicklung zu bekämpfen. Allerdings<br />

fehlt oft noch die Transparenz der Verbraucher über die Produkte, die sie kaufen. Vor diesem<br />

Hintergrund fordern wir die Unterstützung einer unabhängigen Stiftung, die es den Unternehmen<br />

ermöglicht, auf freiwilliger Basis ihre Produktionswege offenzulegen und sich mittels eines<br />

Siegels bestätigen zu lassen, dass ihre Produkte unter sozial gerechten Arbeitsbedingungen<br />

hergestellt wurden.<br />

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3) Staatliche Entwicklungshilfe<br />

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Bei der Bekämpfung der Armut auf der Welt nimmt staatliche Entwicklungshilfe auch in Zukunft<br />

eine bedeutende Rolle ein. Wir fordern, dass die Zusage im Rahmen der Millennium-Ziele, 0,7%<br />

des BIP in die Entwicklungshilfe zu investieren, eingehalten wird, und werden uns sowohl innenals<br />

auch außenpolitisch für die Einhaltung dieser Zusage einsetzen.<br />

Bei staatlicher Entwicklungshilfe sollte zunächst zwischen humanitärer Hilfe, Nothilfe und<br />

Wiederaufbauhilfe – vor allem nach Katastrophen – und staatlicher Entwicklungshilfe im engeren<br />

Sinne unterschieden werden. Humanitäre Hilfe darf aus unserer Sicht nicht an konkrete<br />

Bedingungen geknüpft sein – das einzige maßgebliche Kriterium muss der Grad der Bedürftigkeit<br />

sein.<br />

Bei der Vergabe von Mitteln aus der Entwicklungshilfe sollten aus unserer Sicht die folgenden<br />

Kriterien maßgeblich sein:<br />

•<br />

Freiheit: Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen dem Grad an politischer und<br />

wirtschaftlicher Freiheit und dem Wohlergehen der Bevölkerung und der Volkswirtschaft. Für uns<br />

als Liberale ist es Grundvoraussetzung, dass strategische Entwicklungsvorhaben nur mit solchen<br />

Ländern eingegangen werden, in denen ein Mindestmaß an politischer und wirtschaftlicher<br />

Freiheit sowie Good Governance vorherrschen, frei nach dem Motto „No money for dictators“.<br />

Zentrales Kriterium sollte die Wahrung der universellen Menschenrechte auf der Grundlage der<br />

UN-Menschenrechtskonvention von 1948 sein. Begründete Ausnahmen sind nur dann denkbar,<br />

wenn es ein besonderes sicherheitspolitisches Interesse in diesen Ländern gibt, wie zum Beispiel<br />

in Afghanistan.<br />

•<br />

Bedürftigkeit: Ein weiteres Kriterium zur Vergabe von entwicklungspolitischen Mitteln ist für uns<br />

die Bedürftigkeit. In diesem Zusammenhang lehnen wir finanzielle Entwicklungshilfe an Länder<br />

ab, die Deutschland mittlerweile auf dem Weltmarkt die Stirn bieten. Ein geeigneter Indikator zur<br />

Ermittlung der Bedürftigkeit ist der Human Development Index.<br />

•<br />

Ökologie: Als Verfechter der sozialen und ökologischen Marktwirtschaft ist es für uns JuLis<br />

selbstverständlich, dass auch die Einhaltung ökologischer Standards ein Kriterium zur Vergabe<br />

von Entwicklungshilfe ist. Gleichwohl erkennen wir an, dass es besonders für stark<br />

unterentwickelte Länder mit geringer staatlicher Integrität sehr schwer ist, solche Kriterien<br />

einzuhalten. Je höher der Grad an Entwicklung, umso verstärkt sollte dieses Kriterium bei der<br />

Vergabe von Entwicklungshilfe beachtet werden.<br />

Entscheidet man sich unter Abwägung dieser Kriterien, eine entwicklungspolitische Partnerschaft<br />

mit einem Land einzugehen, so stellt sich die Frage, welche Art von Mitteln man den Ländern<br />

zukommen lässt. So sind neben finanziellen Hilfen beispielsweise auch Infrastrukturprojekte, die<br />

Vermittlung von Bildung bzw. Know-how, die Förderung des Gesundheitssystems und<br />

ökologische Projekte denkbar. Daneben stellt sich die Frage, welche Akteure im jeweiligen die<br />

Hilfe sinnvollerweise erhalten sollten, beispielsweise die Regierung, NGOs, Verbände oder auch<br />

die Bevölkerung direkt. Um bei all diesen Alternativen eine effektive und effiziente Allokation der<br />

Mittel sicherzustellen, fordern wir, dass für jedes Land eine eigene Strategie entwickelt wird. Im<br />

Einzelfall können auch regionale oder überregionale Konzepte erstellt werden.<br />

Eine sinnvolle Strategie zur Entwicklung, die sich im Laufe der Geschichte in vielen Ländern als<br />

erfolgreich erwiesen hat, ist, in Absprache mit der Weltgemeinschaft Teile der jungen Industrie<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

eines aufstrebenden Landes zunächst durch Importsubstitution zu schützen und diese erst dann<br />

für den Weltmarkt zu öffnen, sobald sie konkurrenzfähig ist.<br />

Militärhilfe als Entwicklungshilfe sehen wir grundsätzlich sehr kritisch. Im Einzelfall kann sie aber<br />

durchaus Sinn machen, zum Beispiel dann wenn die Sicherheit und territoriale Integrität eines<br />

Landes gefährdet ist.<br />

Hat man nun in einem ersten Schritt entschieden, dass man einem Land helfen möchte, und in<br />

einem zweiten Schritt entschieden, wie die länderspezifische Strategie aussehen soll, so ist es für<br />

uns der logische dritte Schritt, dass alle getroffenen Maßnahmen regelmäßig auf Sinnhaftigkeit<br />

und Wirksamkeit überprüft werden und, falls gegeben, modifiziert oder eingestellt werden.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 802<br />

Antragsteller:LAK Außen und Europa<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Reform des UN-Sicherheitsrates<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Die Jungen Liberalen sehen den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in seiner derzeitigen Form<br />

als nur unzureichend legitimiertes Gremium an. Hinsichtlich seiner Größe, Zusammensetzung<br />

und Struktur ist er momentan nicht geeignet, seinen Resolutionen die nötige theoretische und<br />

praktische Bindungswirkung zu verleihen. Wir fordern daher eine grundlegende Reform des<br />

Sicherheitsrates, deren Leitlinien die stärkere Abbildung der realen weltweiten<br />

Einflussmöglichkeiten und die weitgehende Beibehaltung des Konsensprinzips sein müssen.<br />

Zu diesem Zweck soll der Rat um weitere ständige und nicht-ständige Mitglieder erweitert<br />

werden. Die ständigen Sitze sind an Staaten zu vergeben, die aufgrund ihrer Gesamtbedeutung<br />

globaler Akteur sind. Dabei muss auch Deutschland berücksichtigt werden. Die nicht-ständigen<br />

Sitze sind nach einem Schlüssel auf die Regionalen Gruppen der UN aufzuteilen. Das<br />

Veto-Recht der bisherigen ständigen Mitglieder ist beizubehalten, wohingegen die<br />

hinzukommenden keines erhalten sollen. Einem späteren Aufgehen der ständigen und einem Teil<br />

der nicht-ständigen europäischen Sitze in einem gemeinsamen ständigen EU-Sitz mit Vetorecht<br />

stehen wir aufgeschlossen gegenüber.<br />

Der Bundesminister des Auswärtigen wird aufgefordert, noch in der laufenden Amtsperiode einen<br />

entsprechenden Vorstoß zu unternehmen.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich.<br />

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Antragsbuch zum <strong>78.</strong> Landeskongress<br />

Junge Liberale NRW <strong>78.</strong> Landeskongress in Köln<br />

Antrag Nr.: 803<br />

Antragsteller:LAK Außen und Europa<br />

Der Landeskongress möge beschließen:<br />

Angenommen: Ja / Nein Verwiesen an: _____________________<br />

Deutsch-Britische Militärkooperation ausbauen<br />

Die Jungen Liberalen sehen den 2010 angekündigten Totalabzug der britischen Streitkräfte aus<br />

Nordrhein-Westfalen und Deutschland insgesamt mit gemischten Gefühlen. Einerseits handelt es<br />

sich um eine zu respektierende Entscheidung der britischen Regierung, andererseits sind die<br />

britischen Streitkräfte seit nunmehr fast 70 Jahren des Aufenthalts in Deutschland Ausdruck der<br />

engen Verbindung beider Länder und für NRW von großem kulturellen und wirtschaftlichen Wert.<br />

Wir wollen daher die geplante Umstrukturierung der British Army und der Bundeswehr nutzen, um<br />

einen Schritt in Richtung gemeinsamer europäischer Verteidigung zu gehen.<br />

Die Jungen Liberalen fordern die Bundesregierung auf, zwecks Gründung einer gemeinsamen<br />

deutsch-britischen Einheit in Brigadestärke in Gespräche mit der britischen Regierung<br />

einzutreten. Der Verband soll dabei aus fest zugeteilten deutschen und britischen Einheiten,<br />

sowie einem paritätisch besetzten, integrierten Stab und idealerweise weiteren integrierten<br />

Unterverbänden bestehen und auf deutschem Staatsgebiet stationiert werden. Er ist den<br />

Eingreifkräften zuzuteilen und soll für gemeinsame Krisenbewältigungseinsätze der NATO und<br />

der EU bereitstehen. Analog zur Deutsch-Französischen Brigade kann er dazu permanent dem<br />

Euro-Korps unterstellt werden.<br />

Begründung:<br />

erfolgt mündlich.


Stimmrechtsübertragung.<br />

Hiermit übertrage ich<br />

Name: ___________________________________________________,<br />

Kreisverband: _____________________________________________,<br />

mein Stimmrecht auf dem <strong>78.</strong> Landeskongress am 0<strong>3.</strong> – 04. 11. 2012 in<br />

Köln gemäß § 11, Abs. 4 und 7 der Satzung der Jungen Liberalen NRW<br />

e.V.*<br />

der/m gewählten Delegierten/ Ersatzdelegierten<br />

Name: ___________________________________________________.<br />

_________________________________________________________<br />

Datum, Unterschrift<br />

__________________________________________________________<br />

* § 11 Absatz 4 und 7 der Satzung lauten:<br />

(4) Delegierte können ihr Stimmrecht einem anderen Delegierten oder<br />

Ersatzdelegierten schriftlich übertragen. Für die Übertragung ist keine<br />

Stellvertretung zulässig. Aus der Übertragungsurkunde muss der<br />

Landeskongress, für den sie Gültigkeit entfalten soll, eindeutig<br />

hervorgehen. Kein Delegierter oder Ersatzdelegierter darf mehr als zwei<br />

Stimmen wahrnehmen.<br />

(7) Jeder Stimmberechtigte ist unabhängig davon, ob er sein eigenes<br />

oder ein übertragenes Stimmrecht ausübt, nur seinem Gewissen<br />

unterworfen.


Junge Liberale NRW<br />

Änderungsantrag<br />

Angenommen: Ja / Nein<br />

Änderungsantrag zum Antrag Nr.: ________________________________________<br />

Antragstitel: _________________________________________________________<br />

von<br />

Vorname/Nachname: __________________________________________________<br />

Unterschrift: _________________________________________________________<br />

Text:<br />

Antragsberechtigt sind die Delegierten oder Ersatzdelegierten mit einem persönlich übertragenen Delegiertenmandat, der<br />

Landesvorstand, der erweiterte Landesvorstand, die Landesarbeitskreise, die Bezirks- und Kreisverbände. Soll der Änderungsantrag<br />

auf dem Landeskongress verteilt werden, bitte rechtzeitig im Tagungsbüro abgeben.

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