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2022_01_impuls

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ST. ANTON<br />

Begeisterung für Forschung und Wissenschaft<br />

Der St. Antoner Christoph Birkl erhielt den renommierten Arthur Schüller Preis<br />

Arthur Schüller war ein Arzt und<br />

Professor und gilt als Begründer<br />

der Disziplin Neuroradiologie.<br />

Dem komplexen Themengebiet<br />

der Experimentellen Radiologie<br />

nimmt sich der St. Antoner<br />

Christoph Birkl an. Mit viel<br />

Herzblut und gekrönt von großartigen<br />

Erfolgen. Im November<br />

2021 wurde der 35-Jährige für<br />

seine wissenschaftliche Publikation<br />

mit dem begehrten Arthur<br />

Schüller Preis ausgezeichnet.<br />

Dipl.-Ing. Dr.techn. Christoph<br />

Birkl – diese Titel führt der mittlerweile<br />

gemeinsam mit seiner<br />

Frau Anna und dem knapp einjährigen<br />

Sohn Vinzenz in Innsbruck<br />

wohnhafte Christoph Birkl, nachdem<br />

er 2<strong>01</strong>5 sein Doktoratsstudium<br />

der Ingenieurwissenschaften<br />

an der Technischen Uni Graz absolviert<br />

hat. Zuvor absolvierte er<br />

nach der Pflichtschule am Arlberg<br />

die Höhere Technische Lehranstalt<br />

für Elektrotechnik in Innsbruck,<br />

im Anschluss ein Bachelor- und<br />

Masterstudium für Biomedical<br />

Engineering an der TU Graz.<br />

Mit einem Preis ausgezeichnet<br />

wurde er bereits für seine Dissertation.<br />

Hierbei wurde eine neue<br />

Aufnahmetechnik für die Magnet -<br />

resonanztomografie entwickelt,<br />

mit der sich Eisen im Gehirn darstellen<br />

lässt. Zur Information: Bei<br />

einigen neurologischen Erkrankungen<br />

kommt es zu einer abnormalen<br />

Eisenspeicherung, die in<br />

weiterer Folge zur Schädigung von<br />

Gehirngewebe führen kann. Der<br />

Eisenstoffwechsel kann bei diversen<br />

neurologischen Erkrankungen<br />

Die Verleihung des Josef-Krainer-Preises im März 2<strong>01</strong>8.<br />

54 25. Jänner <strong>2022</strong><br />

Der St. Antoner Christoph Birkl wurde kürzlich mit dem Arthur Schüller Preis ausgezeichnet.<br />

gestört sein (z.B. Multiple Sklerose,<br />

Demenz, Parkinson,…). Die<br />

Methode kann aber auch verwendet<br />

werden, um Veränderungen<br />

im Gehirn, welche beim normalen<br />

Altern auftreten, zu messen. Für<br />

diese Entwicklung wurde Christoph<br />

Birkl im März 2<strong>01</strong>8 mit dem<br />

Josef-Krainer-Förderpreis vom<br />

Steirischen Gedenkwerk ausgezeichnet.<br />

Foto: steiermark.at/Fischer<br />

Am Weg zur Professur<br />

2<strong>01</strong>7 erhielt Christoph Birkl das<br />

prestigeträchtige Erwin Schrödinger-Stipendium<br />

des Österreichischen<br />

Wissenschaftsfonds für<br />

ein Projekt, das er im Labor von<br />

Prof. Alexander Rauscher an der<br />

University of British Columbia in<br />

Vancouver durchführte. Von 2<strong>01</strong>8<br />

bis 2020 arbeitete er schließlich<br />

dann als sogenannter Postdoktorand<br />

zusammen mit Prof. Rauscher<br />

an mehreren sogenannten<br />

Post-mortem- und In-vivo-Experimenten.<br />

Mit September 2021 hat<br />

der Arlberger eine Laufbahnstelle<br />

für „Computational Radiology“<br />

an der Medizinischen Universität<br />

Innsbruck angetreten und verrät:<br />

„Derzeit bin ich Universitätsassistent<br />

und voraussichtlich ab Februar<br />

<strong>2022</strong> werde ich Assistenzprofessor<br />

sein.“<br />

Mehrfacher Preisträger<br />

Kürzlich durfte er sich über einen<br />

weiteren Preis freuen: Die Österreichische<br />

Gesellschaft für Neuroradiologie<br />

verleiht zum Gedenken<br />

an Arthur Schüller (1874 – 1954)<br />

jährlich diesen gleichnamigen<br />

Preis. Einer der Preisträger, denen<br />

am 20. November 2021 diese Ehre<br />

zuteil wurde, war Christoph Birkl.<br />

Er verrät zu seiner eingereichten<br />

Arbeit: „Diese stammt noch aus<br />

der Zeit meines Erwin-Schrödinger<br />

Stipendiums. Dabei habe ich<br />

beobachtet, dass die räumliche<br />

Ausrichtung der Nervenfasern im<br />

Gehirn während der MRT Untersuchung<br />

einen Einfluss auf die<br />

Messung des Myelingehaltes hat.<br />

Das Myelin ist die Isolierschicht<br />

der Nervenfasern und sorgt dafür,<br />

dass die elektrischen Signale im<br />

Gehirn schnell weitergeleitet werden<br />

können. Wenn das Myelin<br />

zerstört ist, kommt es zu neurologischen<br />

Defiziten, wie bei der<br />

Foto: Lukas Pirpamer<br />

Multiplen Sklerose. Daher ist es<br />

von großem Interesse, Schädigungen<br />

des Myelins genau messen zu<br />

können.“ Aktuell forscht Birkl an<br />

neuen MRT-Methoden, welche<br />

die Struktur und molekulare Zusammensetzung<br />

von Gehirntumoren<br />

darstellen können – dadurch<br />

soll eine noch präzisere Bildgebung<br />

zur Diagnostik ermöglicht<br />

werden.<br />

Eigene Forschungsgruppe<br />

Und auch an Zielen für die Zukunft<br />

mangelt es nicht, er lässt<br />

wissen: „Eines der Ziele ist der<br />

Aufbau einer eigenen Forschungsgruppe,<br />

welche sich mit der Entwicklung<br />

neuer MRT-Methoden<br />

beschäftigt, um mehr über den genauen<br />

Aufbau und die Funktionsweise<br />

des Gehirns zu lernen. Gerade<br />

die MRT erlaubt es, das Gehirn<br />

von der Geburt bis ins hohe Alter<br />

zu studieren. Nicht nur im Sinne<br />

von Erkrankungen, sondern auch<br />

Veränderungen des gesunden Gehirns<br />

mit fortschreitendem Alter<br />

sind sehr spannend.“<br />

Wenn sich Christoph Birkl nicht<br />

der Wissenschaft annimmt, verbringt<br />

er seine Freizeit gern beim<br />

Skifahren und Wandern, auch gilt<br />

sein Interesse der Literatur und<br />

klassischen Musik. Übrigens spielt<br />

er selbst – sofern es die Zeit zulässt<br />

– die Posaune in den Reihen seiner<br />

Heimatmusikkapelle St. Jakob am<br />

Arlberg. (lisi)

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