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2022_01_impuls

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Ganz manierlicher Jahresabschluss<br />

Trotz hoher Verluste an Steuereinnahmen zeigt sich Bgm. Ernst Schöpf zufrieden<br />

SÖLDEN<br />

Die Fußgängerbrücke auf Höhe des inzwischen bezogenen neuen TVB-Gebäudes konnte im vergangenen Jahr erneuert werden, geschoben wurde indes die Verlängerung<br />

des Pflasters diesseits der Ache. Auch der östliche Uferbegleitweg konnte entsprechend ansehnlich saniert werden..<br />

Foto: Dorn<br />

Gemeinden mit starkem Anteil<br />

an Tourismusbetrieben mussten<br />

coronabedingt besonders hohe<br />

Verluste an Kommunalsteuereinnahmen<br />

hinnehmen. Die Gemeinde<br />

Sölden bildet hier keine<br />

Ausnahme. Doch einen Teil der<br />

Mindereinnahmen hat sich die<br />

Gemeinde durch den Ersatz der<br />

Abgabenertragsanteile vom<br />

Bund zurückholen können.<br />

Man sei außerdem sehr vorsichtig<br />

beim Ausgeben gewesen und<br />

habe vorausschauend einige Posten<br />

auf dieses bzw. auf das kommende<br />

Jahr geschoben, beruhigt<br />

Bürgermeister Ernst Schöpf.<br />

„2021 war hinsichtlich der Kommunalsteuer<br />

schon ein blutiges<br />

Jahr. Vom 1. Jänner bis Juni stand<br />

alles still und im Herbst gab es<br />

dann noch den dreiwöchigen<br />

Lockdown. Aber wir sind schon<br />

auf Sicht gefahren und haben einen<br />

ganz manierlichen Jahresabschluss<br />

zustande gebracht. Ich<br />

kann leidenschaftslos sagen: Es ist<br />

alles in Ordnung“, zieht Dorfchef<br />

Ernst Schöpf Bilanz über das vergangene<br />

Jahr.<br />

Die Kommunalsteuer, die in der<br />

Tourismusgemeinde Sölden von<br />

Saisonbeginn 31.10 berechnet<br />

wird, war demzufolge um 42 Prozent<br />

niedriger als veranschlagt.<br />

Anstelle der erhofften 2,44 Millionen<br />

konnte die Gemeinde „nur“<br />

1,4 Millionen Euro lukrieren.<br />

Noch im Jahr 2<strong>01</strong>8 betrugen die<br />

Kommunalsteuereinnahmen 3,3<br />

Millionen, im Jahr 2020 2,77 Millionen<br />

Euro. Sölden zählt damit zu<br />

den vier Gemeinden des Bezirks,<br />

die mehr als eine Millionen Euro<br />

an Kommunalsteuer pro Jahr einnehmen.<br />

„Manierlicher“ Abschluss<br />

Auch dank der beiden Pakete des<br />

Bundes zum Ersatz der Mindereinnahmen<br />

an Abgabenertragsanteilen<br />

sowie der Corona-Investitionshilfen<br />

werde die Gemeinde<br />

Sölden schlussendlich ein „solides<br />

Ergebnis“ beim Jahresabschluss<br />

2021 einfahren, wie Schöpf bereits<br />

verrät. Man sei aber auch sehr vorsichtig<br />

beim Ausgeben gewesen<br />

und habe Projekte, die eigentlich<br />

im Voranschlag 2021 gewesen wären,<br />

um mindestens ein Jahr geschoben.<br />

So unter anderem die<br />

Photovoltaikanlage am Dach des<br />

Gemeindeamts, die auf 110.000<br />

Euro veranschlagt und nun auf<br />

heuer geschoben wurde. Auch die<br />

Neugestaltung des Gehsteigs am<br />

Westufer der Ötztaler Ache wurde<br />

in Absprache mit dem Tourismusverband<br />

auf 2023 geschoben. Erledigt<br />

sind indes die Gestaltung des<br />

Vorplatzes vor dem neuen TVB-<br />

Gebäude, der dortige Uferbegleitweg<br />

bis zur Gemeinde sowie die<br />

Fußgängerbrücke beim TVB.<br />

Qualität vor Quantität<br />

So fehlen nur noch teilweise Beleuchtungselemente<br />

und die Bepflanzung<br />

in diesem Bereich sowie<br />

der restliche Teil des westlichen<br />

Gehsteigs bis zur Brücke beim Gemeindeamt.<br />

„Hier wollen wir<br />

noch den Ring schließen. Aber<br />

sich für solche Dinge Geld zu leihen,<br />

finde ich schlecht. Ich bin genetisch<br />

noch so gebaut, dass ich<br />

aufs Geld schau“, erklärt Schöpf,<br />

warum das Projekt geschoben<br />

wurde. In den Ortsteilen dagegen<br />

sei die Infrastruktur insgesamt gut<br />

aufgestellt, auch wenn immer wieder<br />

Bitten an die Gemeinde herangetragen<br />

würden.<br />

Für die Zukunft wünscht sich der<br />

Dorfchef indes, dass sich in Sölden<br />

weiterhin „muntere dynamische<br />

Unternehmer“ engagieren, die<br />

nicht um jeden Preis auf die<br />

Quantität schauen. Projekte wie<br />

Photovoltaik oder Wärmepumpen<br />

seien aber inzwischen ohnehin zu<br />

einem Selbstverständnis bei Bauprojekten<br />

geworden, zeigt sich der<br />

Dorfchef unterm Strich zufrieden<br />

mit der Entwicklung.<br />

(ado)<br />

25. Jänner <strong>2022</strong> 7

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