Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 68, Ausgabe Frühling 2022
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das
Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen
Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und
Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals
hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
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Die optische Ähnlichkeit<br />
zwischen Olaf Gulbransson<br />
und seinem Biografen Gerd<br />
Holzheimer ist verblüffend.<br />
GENIE<br />
UND<br />
EIGENSINN<br />
AUF DER<br />
SPUR<br />
Der mehrfach prämierte Schriftsteller und<br />
Literaturwissenschaftler Gerd Holzheimer begibt sich<br />
in seinem neuen Buch auf <strong>die</strong> Spuren eines<br />
Norwegers am <strong>Tegernsee</strong>: Olaf Gulbransson.<br />
Dabei kam er dem Künstler und Karikaturisten bei<br />
bewegenden Recherchen rund um den See sehr nah.<br />
Und lernte über sich selbst gleich noch eine Menge.<br />
Text und Fotos: Ute Watzl<br />
Wer Gerd Holzheimer gegenübersitzt,<br />
könnte meinen, Olaf<br />
Gulbransson, den berühmten<br />
Zeichner höchstpersönlich vor<br />
sich zu haben <strong>–</strong> oder mindestens einen seiner<br />
Nachfahren. Deswegen sorgt auch der Blick auf<br />
Holzheimers neu erschienene Biografie über<br />
den „bayerischen Norweger“, der Anfang des<br />
20. Jahrhunderts als Karikaturist der Satire-Zeitschrift<br />
„Simplicissimus“ berühmt wurde, <strong>für</strong> kurze<br />
Verwirrung: Vom Cover blickt Gulbransson<br />
<strong>–</strong> glatzköpfig, verschmitztes Lachen <strong>–</strong>, Biograf<br />
Holzheimer schaut ganz ähnlich aus dem Autorenfoto<br />
auf dem Umschlag.<br />
Gerd Holzheimer ist Experte <strong>für</strong> bayerische Literatur<br />
und selbst bayerischer Schriftsteller. Markenzeichen:<br />
Nickelbrille und orientalische Kappe.<br />
Für <strong>die</strong>ses Buch ist er <strong>die</strong> vergangenen zwei<br />
Jahre tief ins Leben Gulbranssons eingetaucht.<br />
Hat riesige Konvolute an Briefwechseln gelesen<br />
und Archive durchforstet, und ist den Spuren des<br />
Norwegers entlang des <strong>Tegernsee</strong>s gefolgt <strong>–</strong> bis<br />
hin zum Schererhof, wo Gulbransson 1958 starb,<br />
und wo noch heute Jorun Hars-Gulbransson, <strong>die</strong><br />
Enkelin, lebt. Ja, er hatte sogar <strong>das</strong> unverschämte<br />
Glück, auf deren Einladung den Schererhof<br />
immer wieder besuchen zu dürfen. Was <strong>für</strong><br />
eine seltene Gelegenheit <strong>für</strong> den Biografen, <strong>die</strong><br />
<strong>Tegernsee</strong>r Jahre Gulbranssons auf <strong>die</strong>se Weise<br />
nachempfinden zu können: Wie <strong>die</strong>ser (am liebsten<br />
fast nackt) vor seinem Hof stehend über den<br />
See schaut; mit seinen Augen den Blick auf den<br />
Hirschberg einfangen, den Gulbransson auf so<br />
vielen Aquarellen festgehalten hat; sogar in seinem<br />
Pool schwimmen zu dürfen! Zwischen dem<br />
Autor und Gulbranssons Enkelin entstand über<br />
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