Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 68, Ausgabe Frühling 2022
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das
Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen
Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und
Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals
hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
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Gerd Holzheimer neben der<br />
Büste Olaf Gulbranssons im<br />
gleichnamigen Museum.<br />
Illustration rechts: Olaf Gulbransson Museum<br />
ben und wiederholen, nicht zu.“ Viel treffender beschreibe<br />
ihn einmal mehr Josef Oberberger [Schüler Gulbranssons,<br />
<strong>die</strong> Red.]: „Er war ein wunderbarer Egoist, und alle haben<br />
<strong>die</strong>sen Egoisten geliebt. Er war fast tierhaft egoistisch, und<br />
<strong>das</strong> hat man an ihm genossen.“<br />
Diese Ambivalenz <strong>–</strong> zwischen Genie und Eigensinn <strong>–</strong> gehört<br />
einfach zur Person Gulbransson. Denn andererseits hat<br />
den Autor vor allem <strong>die</strong>s überrascht: „Mit welcher Hingabe<br />
und Zartheit <strong>die</strong>ser urtümliche Koloss Holzscheite zeichnen<br />
konnte, nachdem er <strong>das</strong> Holz persönlich gehackt und gestapelt<br />
hatte. Mit wie viel Liebe zum Detail unter dem Stift<br />
in seiner kräftigen Hand ein Grashalm Form annahm, oder<br />
ein kleiner Vogel“, sagt er.<br />
Gerd Holzheimer steht an der Sprungschanze bei Finsterwald.<br />
Hier hatte Gulbransson während seiner Aufenthalte<br />
am Sixthof bei Ludwig Thoma seine Liebe zum <strong>Tegernsee</strong>r<br />
Tal entdeckt. Holzheimer zeigt hinüber zum Ackerberg,<br />
gleich gegenüber der Sprungschanze. Dort erbaute ein<br />
gewisser Sep Ruf Jahrzehnte später, nach dem Krieg sich<br />
selbst (und dem Kanzler Ludwig Erhard gleich mit) moderne<br />
Wohnbungalows in den Wald, mit Blick auf den See.<br />
Wie <strong>die</strong>ser berühmte Architekt mit seiner Bauweise Licht<br />
und Natur von draußen in den Raum holte, <strong>das</strong> war ganz<br />
nach Gulbranssons Geschmack. „Du hast <strong>die</strong> Sonne eingefangen“,<br />
staunte er zu Besuch im Bungalow. Zufall, <strong>das</strong>s<br />
Sep Ruf später der Erbauer des Olaf Gulbransson Museums<br />
wurde? Sicher nicht. Aber vielleicht eine <strong>die</strong>ser Geschichten,<br />
auf <strong>die</strong> Holzheimer bei seinen Recherchen stieß und<br />
<strong>die</strong> ihn staunen ließen: „Das gibt’s doch gar nicht. I glaub, i<br />
spinn!“<br />
Im Olaf Gulbransson Museum kann man sich vom Leben und den<br />
Arbeiten des Norwegers ein Bild machen. Eine gute Gelegenheit<br />
bietet beispielsweise <strong>die</strong> „Lange Nacht der Kunst“ am 13. und<br />
14. Mai rund um den <strong>Tegernsee</strong>. Im Museum liegt auch <strong>die</strong> neue<br />
Biografie von Gerd Holzheimer aus.<br />
Gerd Holzheimer, „Olaf Gulbransson“, Allitera Verlag 2021, 28 Euro<br />
Zudem organisiert Gerd Holzheimer im Sommer Kulturreisen<br />
nach Norwegen. Quer durch Kultur und Geschichte des südlichen<br />
Norwegen geht <strong>die</strong>se Reise, <strong>die</strong> immer wieder mit dem großen<br />
Zeichner Olaf Gulbransson zu tun hat.<br />
<strong>2022</strong><br />
Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie Holzheimer um<br />
<strong>das</strong> Ansehen Gulbranssons bangt, als er dessen Brief an<br />
Generalgouverneur Hans Frank liest, den „Schlächter von<br />
Polen“, in dem sich Gulbransson bedankt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vermittlung<br />
eines polnischen Zwangsarbeiters an den Schererhof.<br />
Dem Biografen Holzheimer wäre es wohl lieber gewesen,<br />
solche Briefe existierten nicht. Es ist nicht einfach, bei so<br />
einer Arbeit <strong>die</strong> Distanz zu wahren. „Je tiefer man gräbt,<br />
desto näher fühlt man sich dem Menschen. Aber je besser<br />
ich ihn kennengelernt habe, desto mehr wuchs auch meine<br />
Überzeugung: Ein Typ wie Olaf kann kein Nazi sein“,<br />
so Holzheimer. „Aber ja: Er hat auch nichts gesagt.“ Dieser<br />
dunklen Seite in Gulbranssons Leben auf den Grund<br />
zu gehen, gab den Anstoß zu <strong>die</strong>ser Biografie. Immer wieder<br />
wurde er in <strong>die</strong> Nähe der Nazis gerückt, weil er nicht<br />
aufbegehrte, sich offenbar arrangierte. Manch einer sieht<br />
darin den Opportunisten. Nicht so Holzheimer. Er zitiert<br />
aus seinem Buch: „Der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zeit des Nationalsozialismus<br />
auf ihn gemünzte Begriff des ,stoischen Opportunismus‛,<br />
trifft, und wenn ihn noch so viele voneinander abschrei-<br />
Dr. med. G. Brannolte-Raab, M.Sc.<br />
Privatärztliche Praxis <strong>für</strong> Hämatologie, Internistische Onkologie und Integrative Medizin<br />
Den gesamten Organismus im Blick!<br />
In ihrer Privatpraxis in<br />
Rottach-Egern am<strong>Tegernsee</strong><br />
behandelt Frau Dr.<br />
med. G. Brannolte-Raab,<br />
M.Sc. ihre Patient*innen<br />
auf besondere Weise:<br />
„Ich verbinde klassische<br />
Schulmedizin mit ganzheitlichen<br />
Diagnostik- und<br />
Therapiemethoden z.B.<br />
aus der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin,<br />
Funktionellen und Orthomolekularen<br />
Medizin.“ Eine<br />
wertvolle Ergänzung, wie<br />
<strong>die</strong> internistische Onkologin<br />
betont. „Nicht nur in<br />
der Krebstherapie erziele<br />
ich damit sehr gute Ergebnisse.<br />
Auch anderen Patienten<br />
und Gesunden bieten<br />
<strong>die</strong> verschiedenen Ansätze<br />
individuelle Möglichkeiten<br />
zur Vorsorge und Therapie.<br />
Die Stützung des Organismus<br />
durch Regulierung des<br />
Immunsystems <strong>–</strong>gerade in<br />
Zeiten der Covid-19-Pandemie<br />
<strong>–</strong>hat in meiner Praxis<br />
einen ganz besonderen<br />
Stellenwert.“ Mehr auf<br />
onkologie-tegernsee.de<br />
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