tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe März/April 2022
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<strong>Ausgabe</strong> 41<br />
<strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />
®<br />
Das <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: mauritius images / Udo Siebig<br />
Weiher am Eckenbichl, Obersöchering<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Über den Wolken<br />
An Bord eines Ultraleichtflugzeugs<br />
Mit Sonderteil<br />
BAUEN &<br />
WOHNEN<br />
im Tassiloland<br />
Auf der Roten Couch<br />
Der Kreishandwerksmeister erzählt
Oberammergau<br />
Unabhängig · Selbstständig · Sicher<br />
10 Gute Gründe<br />
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im SeniorenWohnen<br />
Oberammergau zu leben<br />
Bei uns wohnen Sie abseits von Lärm <strong>und</strong> Hektik der Stadt am Rande des Naturparks Ammergauer<br />
Alpen. Genießen Sie Möglichkeiten, <strong>die</strong> Ihnen der weltbekannte Passionsspielort Oberammergau<br />
mit seinen kulturellen <strong>und</strong> naturnahen Angeboten bietet. Unser Haus passt sich dem alpinen Baustil<br />
der Umgebung an <strong>und</strong> bietet ein komfortables Zuhause in unmittelbarer Nähe z<strong>um</strong> Ortszentr<strong>um</strong>.<br />
ESSEN<br />
Wer sich gerne an einen gedeckten Tisch setzt, ist bei uns richtig! Unser<br />
fre<strong>und</strong>liches Servicepersonal freut sich auf Ihren Besuch in unserem Restaurant.<br />
Unsere Küche ist auch verantwortlich für <strong>das</strong> „Essen auf Rädern“<br />
des BRK-Kreisverbands Garmisch-Partenkirchen im Ammertal.<br />
GESELLIGKEIT<br />
Individualität <strong>und</strong> Gemeinschaft, <strong>das</strong> ist bei uns kein Widerspruch. In<br />
Ihrem Appartement können Sie ganz für sich sein, in unseren gemeinschaftlichen<br />
Rä<strong>um</strong>en wie dem Kaminzimmer, den Restaurants <strong>und</strong> im<br />
Garten können Sie <strong>die</strong> Hausgemeinschaft erleben.<br />
WOHNUNGEN<br />
Das SeniorenWohnen Oberammergau<br />
bietet 75 Appartements mit Wohnflächen<br />
zwischen 30 <strong>und</strong> 70 m². Alle Appartements<br />
sind ausgestattet mit einer praktischen Miniküche<br />
<strong>und</strong> eigenem Bad. In Ihren eigenen<br />
vier Wänden können Sie schalten <strong>und</strong> walten,<br />
wie Sie es gewohnt sind. Unsere hauswirtschaftlichen<br />
Mitarbeiterinnen übernehmen<br />
gerne <strong>die</strong> Pflege Ihres Appartements.<br />
SERVICE<br />
Unsere Rezeption <strong>und</strong> Verwaltung ist an<br />
allen Werktagen geöffnet <strong>und</strong> steht Ihnen<br />
mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite, sei es für Informationen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> unser Haus <strong>und</strong> unsere<br />
Angebote oder den richtigen Ansprechpartner<br />
für Ihr Anliegen zu finden. Auch<br />
unser Haustechniker ist von Montag bis<br />
Freitag im Haus.<br />
PFLEGE UND<br />
WOHLBEFINDEN<br />
Eine pflegerische Unterstützung in Ihrem neuen<br />
Zuhause ist in unserem Hause frei wählbar. Unser<br />
eigener Ambulanter Pflege<strong>die</strong>nst steht Ihnen gerne<br />
zur Verfügung. In unserer Massagepraxis können Sie<br />
sowohl medizinische wie auch dem persönlichen<br />
Wohlbefinden <strong>die</strong>nende Leistungen buchen. Das<br />
Friseurstüberl ist einmal wöchentlich für Sie geöffnet.<br />
SICHERHEIT<br />
RUND UM DIE UHR<br />
Unser Ambulanter Pflege<strong>die</strong>nst ist täglich von 6.00<br />
Uhr bis 20.00 Uhr im Haus erreichbar. Zusätzlich verfügt<br />
jedes Appartement über eine Notrufeinrichtung,<br />
<strong>die</strong> 24 St<strong>und</strong>en aktiv ist <strong>und</strong> an den Notruf des Bayerischen<br />
Roten Kreuzes angeschlossen ist.<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Wir haben ein abwechslungsreiches monatliches Veranstaltungsprogramm,<br />
<strong>das</strong> regelmäßige Bewegungsangebote <strong>und</strong> gesellige Anlässe<br />
bietet, sowie Highlights wie Konzertnachmittage, Ausflüge in <strong>die</strong> nähere<br />
Umgebung oder gemeinsame Feste im Jahreslauf. Auch Gottes<strong>die</strong>nste<br />
werden in unserem Haus in wöchentlichem Wechsel gefeiert.<br />
FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE<br />
Im SeniorenWohnen kennt man sich! Hier <strong>die</strong> fre<strong>und</strong>liche Begrüßung,<br />
dort <strong>die</strong> Nachfrage nach dem Befinden: Unsere Bewohner <strong>und</strong> Besucher<br />
schätzen unsere familiäre Atmosphäre <strong>und</strong> <strong>das</strong> gute Miteinander<br />
zwischen allen Beteiligten.<br />
BARRIEREFREIHEIT<br />
Unser Haus hat Geschichte. Schon in den 1930er Jahren war es als Hotel<br />
ein beliebter Ort für Urlauber aus aller Welt. Dennoch bewegen Sie sich<br />
sicher: <strong>die</strong> Zugänge zu unserem Haus sowie alle Rä<strong>um</strong>lichkeiten sind<br />
nahezu alle barrierefrei <strong>und</strong> mit Rollator oder Rollstuhl gut zu erreichen.<br />
Sozialservice-Gesellschaft des BRK GmbH<br />
SeniorenWohnen Oberammergau · St.-Lukas-Straße 15, 82487 Oberammergau<br />
Birgit Krebs, K<strong>und</strong>enberatung · Tel. 08822 918-155 · birgit.krebs@ssg.brk.de · www.seniorenwohnen.brk.de
Eine Bereicherung fürs Leben<br />
Hobbygärtner fürchten sie:<br />
Nacktschnecken. Oft reicht<br />
ihnen eine nasse Nacht, <strong>um</strong><br />
komplette<br />
Salatbestände<br />
kaputtzufressen. In unserer<br />
<strong>März</strong> / <strong>April</strong>-<strong>Ausgabe</strong><br />
mit<br />
Sonderthemen zu en, Wohnen <strong>und</strong> Energie“<br />
spricht ein Experte<br />
„Bau-<br />
über wertvolle Tipps<br />
im Umgang mit <strong>die</strong>sen<br />
glitschigen „Feinden des<br />
Selbstangebauten“ – <strong>und</strong> rät<br />
i n<br />
in erster Linie zu Geduld.<br />
Ähnlich unangenehm in<br />
der menschlichen Wahrnehmung:<br />
Silberfischchen. Wie<br />
<strong>die</strong>se winzigen, aus der Urzeit stammenden Insekten<br />
überhaupt in Häuser gelangen? Ob sie Krankheitserreger<br />
auf uns Menschen übertragen? Und materiellen<br />
Schaden in Wohnungen anrichten? In <strong>die</strong>sem Falle<br />
klärt ein erfahrener Kammerjäger auf. Noch kleiner,<br />
weil mit menschlichem Auge gar nicht zu sehen: Legionellen,<br />
<strong>die</strong> im Trinkwasser vorkommen, <strong>und</strong> grippeähnliche<br />
Erkrankungen sowie schwere Lungenentzündungen<br />
hervorrufen können. Nun aber genug der<br />
„gefährlichen“ Insekten <strong>und</strong> Bakterien. Auf der Roten<br />
Couch geht es <strong>die</strong>smal <strong>um</strong> ehrliche Arbeit. Dafür haben<br />
wir Michael Andrä aus Obersöchering besucht.<br />
Der Zimmerer, Bautechniker, Energieberater <strong>und</strong> Unternehmer<br />
wurde vergangenes Jahr z<strong>um</strong> Kreishandwerksmeister<br />
für <strong>Weilheim</strong>-Schongau <strong>und</strong> Garmisch-<br />
Partenkirchen gewählt. Im großen Interview spricht er<br />
über eine Sonderrolle des Handwerks in der Region,<br />
war<strong>um</strong> der Bauboom auch <strong>die</strong> kommenden Jahre andauern<br />
wird, <strong>die</strong> Energiewende mit wesentlich mehr<br />
Augenmaß betrieben werden muss <strong>und</strong> <strong>das</strong> Thema<br />
„Fachkräftemangel“ auch aus einer ganz anderen,<br />
im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e positiven Perspektive betrachtet werden<br />
kann. Außerdem verrät uns der 39-Jährige, <strong>das</strong>s seine<br />
Reden im Dialekt recht positiven Anklang finden bei<br />
hiesigen Handwerkern. Obwohl, oder gerade weil er<br />
entgegen vieler Politiker auch mal kritische Themen<br />
laut ausspricht <strong>und</strong> beim Namen nennt? Die Antwort<br />
lesen Sie, liebe Leser, ab Seite 9.<br />
Unmittelbar davor stoßen Sie auf einen Bericht über<br />
einen mutigen Mann, der nach einem Kanada-Urlaub<br />
eine neue Leidenschaft entdeckte, aus der ein immer<br />
intensiveres Hobby wurde, <strong>und</strong> schließlich ein Vollzeitjob.<br />
Die Rede ist von Tom Huber aus Antdorf, Experte<br />
für Ultraleichtflugzeuge, der im nordwestlichen<br />
Gewerbegebiet seines beschaulichen Heimatortes ein<br />
kleines aber feines Imperi<strong>um</strong> aufgebaut – <strong>und</strong> dafür<br />
seinen ersten Beruf als selbstständiger Zimmerer aufgegeben<br />
hat. Viel Zeit <strong>und</strong> Geld können Bauherren<br />
Altlasten kosten. Wir haben <strong>das</strong> komplexe Thema auf<br />
ein einfach verständliches Level heruntergebrochen<br />
<strong>und</strong> einen wertvollen Tipp für alle, <strong>die</strong> sich in Zukunft<br />
ein G<strong>r<strong>und</strong></strong>stück kaufen oder bauen möchten. Im Falle<br />
eines Ba<strong>um</strong>haus-Baus sollte belastetes Material keine<br />
„böse Überraschung“ darstellen. Felix von Scheffer<br />
hat schon mehrere gebaut – <strong>und</strong> große Visionen, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>se hektische Welt ein bisschen lebenswerter machen<br />
würden. Passend dazu: Die Liebe <strong>und</strong> Lebensfreude,<br />
<strong>die</strong> von Kindern mit Trisomie 21 ausgeht. Vor<br />
zehn Jahren gründete sich ein rühriger Verein, der<br />
betroffenen Familien mit tollen Projekten <strong>und</strong> Erfahrungswerten<br />
im Alltag unterstützt. Dieser sei anstrengend,<br />
aber äußerst lebensbereichernd, wie aus erster<br />
Hand erfahren durfte,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Schwedischer Rocker<br />
aus 1800 — in einem<br />
einzigartigen Skimuse<strong>um</strong><br />
Seite 6<br />
Über einen Antdorfer<br />
Busch-Piloten: Gelebter<br />
Tra<strong>um</strong> in ultraleicht<br />
Seite 9<br />
Auf der Roten Couch:<br />
Kreishandwerksmeister<br />
Michael Andrä<br />
Seite 14<br />
Bakterien im Duschkopf!<br />
So gefährlich sind<br />
Legionellen<br />
Seite 18<br />
Eklige Schimmelpilz-Fresser:<br />
Silberfische in Badezimmer,<br />
Küche <strong>und</strong> Waschra<strong>um</strong><br />
Seite 20<br />
Kostenfalle Altlasten:<br />
So vermeiden Sie<br />
„böse Überraschungen“<br />
Seite 24<br />
Feind des Selbstangebauten:<br />
Wertvolle Tipps im Umgang<br />
mit Schnecken<br />
Seite 32<br />
In einem Tiny House<br />
am Ammersee: Das<br />
Muse<strong>um</strong> der Liebe<br />
Seite 34<br />
Vorsorge für den Ernstfall:<br />
Katastrophenschutz<br />
warnt vor „Blackout“<br />
Seite 36<br />
Lebensbereichernde<br />
Schicksale — über „einfach<br />
mehr“ <strong>und</strong> Trisomie 21<br />
Seite 38<br />
Abschalten auf einer anderen<br />
Ebene: Kunsthandwerker baut<br />
professionelle Ba<strong>um</strong>häuser<br />
Seite 44<br />
Bunte Eier aus natürlichen<br />
Zutaten: Ostern mit der<br />
Hauswirtschafterei<br />
Seite 50<br />
Veränderte Rollenverteilung?<br />
Chancengleicheit am<br />
Ausbildungsmarkt<br />
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märz / april <strong>2022</strong> | 3
Skimuse<strong>um</strong> mit einzigartigen Exponaten<br />
Schwedischer „Rocker“ aus 1800<br />
Peiting | Mit 36 Weltcup-Siegen,<br />
einem WM-Titel <strong>und</strong> drei olympischen<br />
Goldmedaillen ist Katja<br />
Seizinger <strong>die</strong> erfolgreichste deutsche<br />
Skirennfahrerin aller Zeiten.<br />
Obwohl <strong>die</strong> aus dem nordrheinwestfälischen<br />
Datteln stammende<br />
49-Jährige bereits im <strong>April</strong> 1999<br />
ihre aktive Karriere beendet hatte,<br />
sind ihre Erfolge bis heute unvergessen.<br />
Unter anderem auch dank<br />
eines in der Region einzigartigen<br />
Muse<strong>um</strong>s – dem Skimuse<strong>um</strong> im<br />
Peitinger Klösterle. Auf 90 Quadratmetern<br />
Ausstellungsfläche zu<br />
sehen: Drei Paar Völkl-Rennski <strong>und</strong><br />
eine in Rennanzug <strong>und</strong> Abfahrtshelm<br />
eingekleidete Schaufenster-<br />
Puppe – alles Original-Ausstattung<br />
von Katja Seizinger. Dabei sind<br />
<strong>die</strong>se fünf Unikate nur ein winzig<br />
kleiner Ausstellungs-Ausschnitt<br />
des Peitinger Skimuse<strong>um</strong>s, <strong>das</strong><br />
insgesamt mehr als 500 Exponate<br />
beherbergt. Angefangen mit einem<br />
der ältesten Skier in der Geschichte<br />
der Menschheit: Ein aus Schweden<br />
stammender Eschenholzski, hergestellt<br />
im Jahre 1800! Er ist <strong>r<strong>und</strong></strong> zwei<br />
Meter lang, besitzt weder Taillierung,<br />
Stahlkante noch Sicherheitsbindung,<br />
stattdessen eine einfache,<br />
von Hand fixierte Schlaufe, in<br />
<strong>die</strong> man Badeschlappen-ähnlich<br />
mit einem warmen Winterschuh<br />
hineinschlupfen konnte. „Ein Ski,<br />
der natürlich z<strong>um</strong> Fortbewegen<br />
<strong>und</strong> Jagen gedacht war, keiner z<strong>um</strong><br />
Abfahren“, sagt Heinrich Bittner,<br />
Muse<strong>um</strong>s-Archivar <strong>und</strong> einer derjenigen,<br />
der den Hauptinitiator des<br />
Peitinger Skimuse<strong>um</strong>s persönlich<br />
kannte: Erich Sanktjohanser. Der<br />
hatte über mehrere Jahre hinweg<br />
historisch wertvolle, z<strong>um</strong> Teil uralte<br />
<strong>und</strong> seltene Exponate <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong>s<br />
Thema Ski zusammengesammelt.<br />
4 | <strong>tassilo</strong><br />
Mehr z<strong>um</strong> Jagen als Abfahren: Im Peitinger Skimse<strong>um</strong> sind unter rem uralte Schneeschuhe <strong>und</strong> Skier aus Skandinavien<br />
ande-<br />
ausgestellt.<br />
Und zwar vorwiegend aus Skandinavien<br />
<strong>und</strong> Tschechien. 16 Paar<br />
Wander- <strong>und</strong> Alpinski aus Esche,<br />
Eiche oder Rotbuche, gebaut zwischen<br />
1850 <strong>und</strong> 1935, mal mit, mal<br />
ohne Riemen-Bindung, stammen<br />
beispielsweise aus Südmähren.<br />
Pioniere der<br />
Sicherheitsbindung<br />
Über <strong>die</strong> Jahre hinweg wurde <strong>die</strong><br />
Ansammlung von Sanktjohanser,<br />
der leider exakt ein Jahr nach offizieller<br />
Muse<strong>um</strong>s-Eröffnung verstorben<br />
ist, durch andere rührige<br />
Peitinger schrittweise erweitert.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>um</strong> den längsten Ski<br />
mit 2,85 (!) Metern. Oder <strong>um</strong> 305<br />
Bindungen vom namhaften Hersteller<br />
Marker. Darunter auch: Die<br />
revolutionäre Vier-Punkt-Sicherheitsbindung,<br />
deren ursprüngliche<br />
Entstehungsgeschichte einen<br />
fast schon tragischen Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
hat: Hannes Marker ver<strong>die</strong>nte<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg sein<br />
„täglich Brot“ als Sportjournalist<br />
in Garmisch-Partenkirchen. Und<br />
als Skilehrer für US-Soldaten, <strong>die</strong><br />
sich in den Bayerischen Alpen erholten.<br />
Allerdings verlor er <strong>die</strong>sen<br />
Job <strong>um</strong> ein Haar, weil sich <strong>die</strong> Soldaten<br />
reihenweise Füße <strong>und</strong> Beine<br />
gebrochen hatten, deren General<br />
infolgedessen <strong>das</strong> ihm viel zu verletzungsgefährliche<br />
Skifahren verbieten<br />
wollte. Dann erwischte es<br />
auch den Vorzeige-Skifahrer selbst<br />
– nach einem schweren Sturz lag<br />
Hannes Marker mit Rippen- <strong>und</strong><br />
Beckenbruch wochenlang im Krankenhaus,<br />
fing allerdings noch im<br />
Krankenbett an zu grübeln: „Wie<br />
kann ich eine bereits her<strong>um</strong>geisternde<br />
Idee, den Skisport sicherer<br />
zu machen, in <strong>die</strong> Tat <strong>um</strong>setzen?“<br />
Letztlich hatte er riesengroßen Erfolg:<br />
Die Firma Marker ist bis heute<br />
Weltmarktführer im Skibindungsbereich.<br />
Und ist dank einer Niederlassung<br />
in Penzberg auch nach<br />
wie vor im bayerischen Oberland<br />
vertreten. Ähnlich faszinierend<br />
wie <strong>die</strong> Hannes-Marker-Geschichte<br />
ist <strong>die</strong> vom ersten Schnallenski-<br />
schuh. Dessen Erfinder heißt Otto<br />
Mathé, ein in Innsbruck geborener<br />
Tausendsassa, unter anderem als<br />
Rennradfahrer <strong>und</strong> Motorsportler<br />
erfolgreich. Im Rahmen eines<br />
Sandbahnrennens verletzte er<br />
sich jedoch derart schwer, <strong>das</strong>s<br />
seine rechte Hand für immer gelähmt<br />
bleiben sollte. Doch anstatt<br />
zu resignieren, stand er bereits<br />
den darauffolgenden Winter auf<br />
Skiern, „wofür ich im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e ja<br />
nur meine Beine brauche“. Das<br />
kräftige Zubinden seines dama-<br />
ligen Skischuhs war ihm mit nur<br />
einem ges<strong>und</strong>en Arm jedoch<br />
unmöglich. Seine Lösung des<br />
Problems: Pro Schuh drei Federstrammer<br />
annieten, womit<br />
der erste Schnallenskischuh<br />
geboren war.<br />
Insofern ist <strong>das</strong> Peitinger<br />
Skimuse<strong>um</strong> vollgepackt mit<br />
überregionalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Besonderheiten,<br />
wobei <strong>die</strong> markteigene Historie<br />
nicht zu kurz kommt.<br />
Dort, wo in Peiting heute<br />
Lidl-K<strong>und</strong>en<br />
Lebensmittel<br />
einkaufen, stand vorher<br />
eine Skifabrik. Sie hieß<br />
Hofbauer <strong>und</strong> produzierte<br />
unter gleichem Namen<br />
zahlreiche<br />
Pistenmodelle<br />
für Hobbysportler <strong>und</strong><br />
Rennfahrer, später international<br />
zugelassene Eisstöcke.<br />
Wer unter den an<br />
Wand <strong>und</strong> Decke hängenden<br />
Hofbauer-Skiern weiterschreitet,<br />
gelangt jedoch<br />
in einen Muse<strong>um</strong>s-Bereich,<br />
der nur noch indirekt etwas<br />
mit Skisport zu tun hat: Die<br />
Michael-Dacher-Stube, <strong>die</strong><br />
unter anderem wetterfeste<br />
Jacken, Steigeisen, Pickel
<strong>und</strong> ein Foto von Dacher<br />
<strong>und</strong> Reinhold Messner zeigt.<br />
Letzteres wurde am 8611<br />
Meter hohen K2 geknipst.<br />
Der zweithöchste Berg der<br />
Welt gilt als wesentlich anspruchsvoller<br />
als beispiels-<br />
weise der mit 8 848 Metern<br />
höchste Berg der Welt, der<br />
Mount Everest. Beim Verlassen<br />
der Extrembergsteiger-Ecke<br />
stechen dagegen<br />
wieder weitere,<br />
außergewöhnliche Skisporterfindungen<br />
ins Auge.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel ein Skischuh<br />
aus 1956, der sowohl vorne<br />
als auch hinten ein Schnürsystem<br />
zu bieten hatte – <strong>und</strong><br />
zu <strong>die</strong>ser Zeit <strong>das</strong> Topmodell<br />
schlechthin gewesen sein<br />
muss. Schließlich wurde damit<br />
<strong>die</strong> damalige Deutsche<br />
Nationalmannschaft für <strong>die</strong><br />
Olympischen<br />
Winterspiele<br />
in Cortina d’ Ampezzo ausgestattet.<br />
Oder ein Klappski,<br />
dessen Baujahr zwar unbekannt<br />
ist, jedoch aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Bauweise <strong>und</strong> lederner<br />
Riemenbindung viele Jahre<br />
zurückliegen muss. Und genau<br />
<strong>das</strong> macht <strong>das</strong> Peitinger<br />
Skimuse<strong>um</strong> auch für jüngere<br />
Menschen so interessant:<br />
Immer wieder entdeckt<br />
der Besucher 50, 80, 100<br />
oder gar 170 Jahre alte Skimodelle,<br />
Bindungen <strong>und</strong><br />
Schuhe, deren Aufbauten<br />
<strong>und</strong> Formen verblüffende<br />
Ähnlichkeiten mit aktuellen<br />
„Innovationen“ haben.<br />
Eine slowenische Edel-<br />
Im Original: Drei Paar Rennski sowie Rennanzug<br />
<strong>und</strong> Sturzhelm von Katja Seizinger.<br />
firma hat erst im vergangenen<br />
Winter einen pistenorientierten<br />
Klappski, der platzsparender zu<br />
verstauen <strong>und</strong> transportieren ist,<br />
herausgebracht. Wer dann beim<br />
Durchschlendern des Peitinger Skimuse<strong>um</strong>s<br />
<strong>das</strong> gleiche Bau-Prinzip<br />
aus längst vergangener Zeit entdeckt,<br />
reibt sich verw<strong>und</strong>ert <strong>die</strong><br />
Augen <strong>und</strong> kommt immer wieder<br />
z<strong>um</strong> Entschluss: Vom G<strong>r<strong>und</strong></strong>prinzip<br />
her hat sich im Bereich Ski<br />
<strong>und</strong> Skisport wenig verändert <strong>die</strong><br />
vergangenen Jahrzehnte. Ein weiteres<br />
Paradebeispiel dafür: Das seit<br />
Corona (wieder) schwer beliebte<br />
Splitboard, womit Snowboarder<br />
Tourenski-mäßig aufsteigen können.<br />
Auch <strong>das</strong> ist keine Neuheit,<br />
sondern gab’s bereits <strong>um</strong> 1991.<br />
Und dann wäre da nochmals <strong>die</strong>ser<br />
aus Schweden stammende Uralt-Ski<br />
aus dem Jahre 1800 gesondert<br />
hervorzuheben. Der hat eine<br />
ziemlich starke, weit nach hinten<br />
aufgebogene Skischaufel. Insofern<br />
genau <strong>das</strong>, was im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
als „revolutionäre Rockertechnik“<br />
angepriesen wird – <strong>und</strong> inzwischen<br />
in nahezu allen Skiern z<strong>um</strong><br />
leichteren Einsteuern in <strong>die</strong><br />
Kurve sowie besseren Aufschwimmen<br />
im Tiefschnee<br />
verbaut ist. Eine tatsächliche<br />
Weltneuheit war dagegen<br />
der Doppelkanten-Carvingski<br />
der österreichischen Firma<br />
Kneissl. „Der soll auch<br />
super funktionieren, Kosten<br />
<strong>und</strong> Wartungsaufwand seien<br />
jedoch zu hoch gewesen,<br />
<strong>um</strong> sich auf dem Skimarkt<br />
durchzusetzen“, sagt Klaus<br />
Hilgner, Vorsitzender des<br />
Peitinger Muse<strong>um</strong>svereins.<br />
Zu sehen ist <strong>die</strong>ses exotische Exemplar<br />
übrigens direkt neben<br />
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den ausgestellten Rennskiern von<br />
Katja Seizinger. Und schräg gegenüber<br />
<strong>die</strong>ser <strong>um</strong>fangreichen<br />
Skibindungs-Sammlung von Marker.<br />
An der war übrigens auch<br />
Markus Wasmeier interessiert,<br />
der mit zwei Olympischen Gold-<br />
Medaillen, einem WM-Gold <strong>und</strong><br />
neun Weltcup-Siegen ähnlich erfolgreich<br />
war wie Seizinger. „Wenn<br />
wir keinen ehrenwerten Platz für<br />
<strong>die</strong> Marker-Bindungen gef<strong>und</strong>en<br />
hätten, würden sie jetzt in seinem<br />
Bauernhof- <strong>und</strong> Wintersportmuse<strong>um</strong><br />
in Neuhaus am Schliersee<br />
zu sehen sein“, erinnert Heinrich<br />
Bittner an den Besuch von Markus<br />
Wasmeier, der persönlich ins Klösterle<br />
gekommen war, dabei jedoch<br />
feststellen musste: Die Peitinger<br />
haben nicht nur Platz für 500 Ski-<br />
Exponate aus Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz, Italien, Japan,<br />
Kanada, Finnland, Frankreich, Norwegen,<br />
USA <strong>und</strong> der ehemaligen<br />
DDR, sondern hegen <strong>und</strong> pflegen<br />
sie auch mit größter Sorgfalt. js<br />
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märz / april <strong>2022</strong> | 5
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6 | <strong>tassilo</strong><br />
Antdorf | Gegenhanglandung auf<br />
dem Zugspitzplatt, Vermisstensuche<br />
in der Sahara, Landung auf<br />
einem fahrenden Lkw, Flugbegleitung<br />
des größten Schlittenh<strong>und</strong>e-Rennens<br />
der Welt – dem<br />
Yukon Quest aus Alaska bis nach<br />
Kanada: Tom Huber lebt seinen<br />
Tra<strong>um</strong>, hat sich mit viel Fleiß,<br />
Mut, Können <strong>und</strong> einer ges<strong>und</strong>en<br />
Prise positiver Verrücktheit<br />
ein kleines aber feines Imperi<strong>um</strong><br />
aufgebaut. Eines mit motorisierten<br />
Ultraleichtflugzeugen. Geparkt<br />
sind seine 470 bis 600 Kilogramm<br />
schweren Schmuckstücke in einem<br />
Hangar nordwestlich von Antdorf.<br />
Genaugenommen am Rande des<br />
Gewerbegebiets am Steinbacher<br />
Weg, von wo der Blick in Richtung<br />
Süden kitschiger nicht sein könnte:<br />
Erst unberührte Felder, dann<br />
<strong>die</strong> beschaulichen Hausdächer<br />
Antdorfs, überragt vom örtlichen<br />
Kirchturm, <strong>und</strong> im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>die</strong><br />
mit Neuschnee überzogenen Gipfel<br />
von Benediktenwand, Jochberg<br />
<strong>und</strong> Heimgarten. „Diese tra<strong>um</strong>hafte<br />
Lage hier war mir lange Zeit<br />
weder bewusst noch wichtig“, gibt<br />
der inzwischen 50-jährige Pilot,<br />
Mechaniker <strong>und</strong> Piloten-Ausbilder<br />
offen <strong>und</strong> ehrlich zu. Denn alles,<br />
was er vor <strong>r<strong>und</strong></strong> 15 Jahren gesucht<br />
hat: Eine „einigermaßen“ ebene<br />
Freifläche z<strong>um</strong> Starten <strong>und</strong><br />
Landen. „Hab damals meinen<br />
Flieger in den Anhänger gepackt,<br />
bin durch den Landkreis getourt,<br />
habe nach potentiellen Wiesen<br />
gesucht <strong>und</strong> versucht, <strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümer<br />
ausfindig zu<br />
machen.“ Ein schwieriges Unterfangen,<br />
weil sich in Deutschland<br />
Begeisterung <strong>und</strong> Verständnis für<br />
Hobby-Fliegerei in Grenzen hält.<br />
„Luxus! Nur was für Reiche!“,<br />
sind <strong>die</strong> weitverbreiteten Meinungen.<br />
In Antdorf allerdings war <strong>das</strong><br />
anders. „Ka<strong>um</strong> Gegenwind aus<br />
der Bevölkerung.“ Und <strong>das</strong> große<br />
Glück, <strong>das</strong>s auf <strong>die</strong>ser Fläche am<br />
Steinbacher Weg mal ein Kieswerk<br />
stand, seit Wiederaufschüttung<br />
des Areals der Boden nicht mehr<br />
so fruchtbar, insofern uninteressanter<br />
für landwirtschaftliche<br />
Nutzung ist. So kam Tom Huber<br />
letztlich zu seinem eigenen Reich,<br />
<strong>das</strong> inzwischen aus Wohn- <strong>und</strong><br />
Geschäftshaus, Werkstätte, Hangar<br />
sowie einer 480 Meter langen <strong>und</strong><br />
zwanzig Meter breiten Start- <strong>und</strong><br />
Landebahn besteht.<br />
Pilotenschein in Kanada<br />
Aufgewachsen in Uffing am Staffelsee,<br />
lernte Tom Huber von klein<br />
auf <strong>die</strong> Natur schätzen <strong>und</strong> lieben.<br />
Mit der Fliegerei hatte er allerdings<br />
überhaupt nichts am Hut.<br />
Kanufahren war <strong>das</strong> Hobby seiner<br />
Eltern, <strong>die</strong> ihn regelmäßig nicht<br />
nur auf den Staffelsee, sondern<br />
auch nach Kanada mitgenommen<br />
haben, wo <strong>die</strong> Landschaft wesentlich<br />
unberührter <strong>und</strong> größer ist.<br />
Und der Weg von einem Einsiedlerhaus<br />
zur nächsten größeren<br />
Stadt mit Einkaufsmöglichkeiten<br />
verdammt weit sein kann. „Deshalb<br />
besitzt in Kanada fast jeder<br />
abseitswohnende einen eigenen<br />
Flieger, <strong>um</strong> schneller von A nach<br />
B zu kommen.“ Insofern sind Motorflieger<br />
in Kanada ein wichtiges<br />
Mittel z<strong>um</strong> Zweck, haben dort<br />
einen ähnlich hohen Stellenwert<br />
wie für <strong>die</strong> Deutschen <strong>das</strong> Auto.<br />
Mit dem Flieger-Virus infiziert hat<br />
sich Tom Huber im Rahmen seines<br />
zweiten Kanada-Urlaubs – nach<br />
einer längeren Autofahrt aus der<br />
Provinz in eine nächstgrößere Ortschaft<br />
mit Lebensmittelgeschäften,<br />
wo er angrenzend einen kleinen<br />
Hangar mit Motorflugschule entdeckte.<br />
„Lockere Typen, keiner<br />
älter als 25 <strong>und</strong> im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
lief Countrymusik.“ Dieser lässige<br />
Lifestyle hat den Uffinger sofort<br />
gepackt. So sehr, <strong>das</strong>s er kurzerhand<br />
seinen Kanada-Aufenthalt<br />
auf insgesamt sechs Monate verlängerte,<br />
dort <strong>die</strong> Pilotenschule<br />
besuchte<br />
<strong>und</strong> eine weltweit<br />
gültige Fluglizenz<br />
erwarb. Zurück in<br />
Deutschland wäre<br />
er gerne geflogen,<br />
konnte aber nicht,<br />
weil er weder einen<br />
eigenen Flieger<br />
noch Geld für einen<br />
hatte. Die einzige<br />
Lösung: Arbeiten,<br />
arbeiten, arbeiten.<br />
Sparen, sparen, sparen.<br />
Und zwar in seinem<br />
gelernten Beruf<br />
als Zimmerer, dem<br />
er den Meister obendrauf setzte<br />
<strong>und</strong> schließlich seinen eigenen<br />
Ein-Mann-Betrieb gründete. Mit<br />
einem Ultraleichtflugzeug kam<br />
er schließlich <strong>um</strong> 1996 erstmals<br />
in Berührung. „Eine innovative<br />
Alternative zur klassischen Cessna,<br />
was damals etwas ganz besonderes<br />
war.“ Ebenso <strong>die</strong> Ikarus<br />
Comco C22 – sein erstes eigenes<br />
Flugzeug.<br />
Die ersten Jahre mit eigenem Flieger<br />
waren ein aufregendes Hobby<br />
für Tom Huber. Dass er damit mal<br />
hauptberuflich sein Geld ver<strong>die</strong>nen<br />
würde? „Damals <strong>und</strong>enkbar.“<br />
Bis er einen Anruf eines K<strong>um</strong>pels<br />
bekam, der Wüsten-Rallyes<br />
durch <strong>die</strong> Sahara betreute. Nicht<br />
<strong>die</strong> weltberühmte Rallye von Dakar,<br />
aber eine für ambitionierte<br />
Hobby-Fahrer, <strong>r<strong>und</strong></strong> 500 Kilometer<br />
weit, zwei Wochen lang <strong>und</strong> voller<br />
Tom Huber hat sein Hobby z<strong>um</strong> Beruf gemacht.
Ein Highlight: Alpenüberquerung im Dreier-Team.<br />
Action, Adrenalin <strong>und</strong> Gefahren.<br />
„Die haben damals einen Motorradfahrer<br />
vermisst <strong>und</strong> auf eigene<br />
Faust nicht mehr gef<strong>und</strong>en.“<br />
Erst durch einen aufwändigen,<br />
extrem kostspieligen Militäreinsatz<br />
konnte der Vermisste doch<br />
noch gef<strong>und</strong>en werden. Da fiel<br />
<strong>die</strong>sem Rallye-Betreuer ein, <strong>das</strong>s<br />
sein K<strong>um</strong>pel Tom Huber ja einen<br />
Pilotenschein besitze – <strong>und</strong> somit<br />
<strong>die</strong> Rallye doch von der Luft aus<br />
als Beobachtungsflieger begleiten<br />
könne. Gesagt getan. Tom Huber<br />
zerlegte seinen damaligen Flieger<br />
in sämtliche Einzelteile <strong>und</strong> packte<br />
ihn – kein Witz – auf einen Pick-<br />
Up, <strong>um</strong> mit <strong>die</strong>sem aus dem bayerischen<br />
Oberland bis nach Afrika<br />
zu fahren. „Eine Vollkatstrophe –<br />
wir sind in einen heftigen Sandsturm<br />
geraten, hatten fast nichts<br />
zu essen, tagelang Durchfall <strong>und</strong><br />
als <strong>die</strong> Rallye begann, konnten<br />
wir aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> eines technischen<br />
Defekts den Flieger nicht starten!“<br />
Das noch größere Problem: Die<br />
Rallye-Verantwortlichen meldeten<br />
erneut einen vermissten Starter.<br />
„Daraufhin haben wir den Flieger<br />
irgendwie versucht zu reparieren,<br />
sind losgeflogen <strong>und</strong> haben den<br />
Vermissten tatsächlich gef<strong>und</strong>en.“<br />
Insofern wurde Tom Huber, der<br />
<strong>die</strong>sen Horror-Trip am liebsten für<br />
immer vergessen gemacht hätte,<br />
doch noch z<strong>um</strong> gefeierten Helden –<br />
<strong>und</strong> kam aus <strong>die</strong>ser Flugbegleitungs-N<strong>um</strong>mer<br />
nicht mehr raus.<br />
Er forderte vom Veranstalter einen<br />
größeren, geländetauglichen LKW<br />
für den Transport des Fliegers,<br />
<strong>und</strong> bekam <strong>die</strong>sen auch in Form<br />
eines alten Feuerwehrgerätefahrzeugs,<br />
<strong>das</strong> er wieder<strong>um</strong> von KFZ<br />
Kohler in Schongau transport- <strong>und</strong><br />
reisegerecht <strong>um</strong>bauen ließ. Ein<br />
Jahr später ging’s somit erneut<br />
nach Afrika. Heute blickt Tom Huber<br />
sogar auf sieben erfolgreiche<br />
Rallye-Teilnahmen zurück.<br />
Erlebnisberichte<br />
für Fachmagazine<br />
Gegenhanglandung auf einem Gletscher.<br />
Weil Tom Huber nicht nur fliegen,<br />
schrauben <strong>und</strong> retten, sondern<br />
<strong>das</strong> Erlebte auch in bewegenden<br />
Worten zu Papier bringen<br />
kann, baten ihn Fachzeitschriften<br />
aus der Welt der Fliegerei: „Bitte<br />
schreib uns doch Erlebnisberichte<br />
von deinen spektakulären Rallye-<br />
Einsätzen.“ Das wieder<strong>um</strong> sorgte<br />
dafür, <strong>das</strong>s Tom Huber in der internationalen<br />
Fliegerszene plötzlich<br />
bekannt war wie ein sprichwörtlicher<br />
bunter H<strong>und</strong>. Im Zuge dessen<br />
kam eines Tages auch ein Italiener<br />
auf ihn zu, der Ultraleichtflugzeuge<br />
in Tschechien produziert – <strong>und</strong><br />
für Süddeutschland einen Partner<br />
brauche, der ihm <strong>die</strong>se Flieger<br />
vertreibt. Huber nahm <strong>die</strong>ses Job-<br />
Angebot an, hatte damals aber<br />
noch keinen eigenen Hangar. Paterzell,<br />
Kempten <strong>und</strong> Rosenheim<br />
waren drei Standorte, an denen<br />
er <strong>die</strong> neubestellten Flieger zwischenlagern<br />
konnte. „Unter <strong>die</strong>sen<br />
Umständen wurde mir endgültig<br />
klar, <strong>das</strong>s was Eigenes her<br />
muss.“ Inzwischen vertreibt Tom<br />
Huber nicht nur Ultraleichtflugzeuge<br />
an K<strong>und</strong>en aus dem kompletten<br />
deutschsprachigen Ra<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> darüber hinaus. Er baut sie<br />
auch nach individuellen K<strong>und</strong>enwünschen<br />
eigenhändig auf. Sein<br />
persönliches Schmuckstück ist ein<br />
amerikanisches Modell: Sieben<br />
Meter lang, zweieinhalb Meter<br />
hoch <strong>und</strong> zehn Meter Spannweite.<br />
Gewicht: 600 Kilogramm. Leistung<br />
des Vier-Zylinder-Benzin-Motors:<br />
115 PS. Mögliche Spitzengeschwindigkeit:<br />
bis zu 180 St<strong>und</strong>enkilometer.<br />
Sitzplätze, in <strong>die</strong>sem Falle<br />
nebeneinander: Zwei. Es gibt aber<br />
auch Ultraleichtflugzeuge, deren<br />
Sitzplätze hintereinander gereiht<br />
sind. Und welche, <strong>die</strong> nur 472<br />
Kilogramm wiegen. Die Bauweisen<br />
jedoch sind, unerheblich der<br />
Gewichtsklasse, immer ähnlich:<br />
Entweder aus Kohlefasern, sprich<br />
Voll-Carbon. Oder, <strong>die</strong> von Huber<br />
bevorzugte Bauweise: Aus Mischmaterial<br />
mit Stahl-Gerippe sowie<br />
Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong> <strong>und</strong> Holz, über <strong>das</strong><br />
eine extrem belastbare Kunststofffolie<br />
gezogen wird. „Hat den Vorteil<br />
im Vergleich zu Voll-Carbon,<br />
<strong>das</strong>s sie im Falle eines Einschlags,<br />
eines Lochs, ohne großen Arbeits<strong>und</strong><br />
Kostenaufwand geflickt werden<br />
können.“<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 7<br />
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Passiert ist Tom Huber in all den<br />
Jahren nichts – beide Notlandungen<br />
auf einem freien Feld, einmal<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> zu dichtem Nebel, einmal<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Unwetter, gingen<br />
glimpflich aus. Und den Lastenfallschirm,<br />
der in allen Ultraleichtflugzeugen<br />
für Notfälle verbaut ist?<br />
„Habe ich Gott sei Dank auch noch<br />
nicht gebraucht.“ Trotzdem ist <strong>die</strong>ser<br />
Schirm eines von mehreren<br />
Schwerpunktthemen im Rahmen<br />
der Buschpiloten-Ausbildung. Die<br />
beinhaltet nicht nur eine Mindestanzahl<br />
an praktischen Flug<strong>und</strong><br />
theoretischen Unterrichtsst<strong>und</strong>en,<br />
„sondern so viele, wie der<br />
jeweilige Schüler wirklich braucht,<br />
<strong>um</strong> sicher starten, landen <strong>und</strong><br />
fliegen zu können“. Aerodynamik,<br />
Technik, Navigation, Meteorologie,<br />
Luftrecht, menschliche Leistungsfähigkeit<br />
sowie Pyrotechnik sind<br />
<strong>die</strong> Fächer. Letzteres hängt wieder<br />
mit <strong>die</strong>sem Lastenfallschirm zusammen,<br />
der im Notfall via Rakete<br />
durch <strong>das</strong> Fliegergehäuse regelrecht<br />
hindurchgeschossen wird.<br />
Der dafür notwendige Hebel ist im<br />
Cockpit verbaut <strong>und</strong> sowohl vom<br />
Piloten als auch Mitfliegenden jederzeit<br />
greif- <strong>und</strong> ziehbar. „Das ist<br />
ein großes Plus an Sicherheit, <strong>das</strong>s<br />
du bei einem Passagierflugzeug<br />
nicht hast.“ Wer <strong>die</strong>sen Schirm mit<br />
einer Kappenfläche von 105 Quadratmetern<br />
tatsächlich in Anspruch<br />
nimmt, hat gute Chancen, einigermaßen<br />
sanft zu Boden zu gleiten,<br />
<strong>und</strong> sich dabei nicht<br />
schwerer zu verletzen.<br />
Vor Corona unterrichtete<br />
Tom Huber drei bis vier<br />
Schüler pro Jahr, seit<br />
Pandemiebeginn keinen<br />
einzigen. Arbeitsaufträge<br />
hat der verheiratete Vater<br />
zweier Kinder (14 <strong>und</strong> 6)<br />
trotzdem „ohne Ende“.<br />
Neben dem Verkauf <strong>und</strong><br />
Bau neuer Ultraleichtflieger,<br />
der jährlichen<br />
TüV-Abnahme sowie Reparaturen<br />
aller Art macht<br />
er auch R<strong>und</strong>flüge mit<br />
Touristen, Waldbeobachtungsflüge<br />
mit Revierförstern sowie Ausflugsflüge<br />
in Zweier- <strong>und</strong> Dreierteams<br />
bis nach Italien <strong>und</strong> Tschechien.<br />
Außerdem bietet er Unterstellmöglichkeiten<br />
an – aktuell stehen<br />
zehn Ultraleichtflugzeuge in seinem<br />
Hangar. Zwei gehören ihm<br />
<strong>und</strong> seiner Familie, <strong>die</strong> anderen<br />
acht sind sogenannte Einsteller.<br />
„Werkzeug z<strong>um</strong> Sammeln<br />
von Erlebnissen“<br />
Darüber hinaus bietet sein Areal<br />
Platz für zwei weitere Flieger – in<br />
der Werkstätte zwischen Hangar<br />
<strong>und</strong> Wohnhaus. Am allerliebsten<br />
aber ist Tom Huber nicht beim<br />
Schrauben, sondern in der Luft.<br />
„Die wilden Zeiten mit Flugfiguren<br />
<strong>und</strong> Höchstgeschwindigkeiten sind<br />
Gott sei Dank vorbei“, sagt er kurz<br />
nach dem geglückten Start. An <strong>die</strong>sem<br />
Dienstagabend geht gerade<br />
<strong>die</strong> Sonne unter, als er nach einer<br />
90 Grad Rechtskurve auf Kochel<strong>und</strong><br />
Walchensee zusteuert. „Unsere<br />
Heimat aus <strong>die</strong>ser Perspektive zu<br />
sehen, ist für mich <strong>das</strong> allergrößte<br />
Geschenk.“ In der Tat sieht man an<br />
<strong>die</strong>sem Abend aus <strong>r<strong>und</strong></strong> 850 Metern<br />
Höhe jeden Ba<strong>um</strong>, jede Straße,<br />
jeden Zaunpfahl – <strong>und</strong> deren<br />
von der tiefstehenden Abendsonne<br />
auf den Boden geworfenen Schatten.<br />
Erstaunlich ist aber auch, <strong>das</strong>s<br />
an den Gipfeln <strong>um</strong> Jochberg <strong>und</strong><br />
Heimgarten trotz idealem Wetter<br />
ka<strong>um</strong> eine Menschenseele unterwegs<br />
ist. „Die sind schon wieder<br />
auf dem Runterweg, weil’s früh<br />
dunkel wird“, meint Tom Huber,<br />
als er seinen „Ami“ in stoischer<br />
Ruhe nördlich der Benediktenwand<br />
vorbeisteuert. „Da ich im<br />
Flieger nur sitze, gehe ich auch<br />
wahnsinnig gerne zu Fuß in <strong>die</strong><br />
Berge – ein guter Ausgleich.“<br />
Dann hält er wieder inne, genießt<br />
den Moment. Roche, Osterseen,<br />
Staffelsee, Ammersee, Starnberger<br />
See <strong>und</strong> München – alles auf<br />
einen Blick. In <strong>die</strong>sem fast schon<br />
meditativem Zustand würde wohl<br />
auch der größte Feind des Fliegens<br />
verstehen, war<strong>um</strong> Tom Huber sein<br />
Flugzeug als „Werkzeug z<strong>um</strong> Sammeln<br />
von Erlebnissen“ bezeichnet.<br />
Normalerweise würde er an <strong>die</strong>sem<br />
Abend auch wesentlich länger<br />
<strong>und</strong> weiter fliegen, unter anderem<br />
über <strong>die</strong> Zugspitze. Doch <strong>die</strong> Zeit<br />
drängt. Um 19 Uhr ist Stammtisch<br />
beim Antdorfer Dorfwirt. Den will<br />
er nicht verpassen. Vorausgesetzt,<br />
<strong>die</strong> Landung klappt. „Falls <strong>die</strong><br />
Sonne noch zu hoch steht <strong>und</strong><br />
blendet, starten wir durch, drehen<br />
<strong>um</strong> <strong>und</strong> landen von der anderen<br />
Seite.“ Wie im Schlaf senkt er seine<br />
Maschine, setzt <strong>die</strong> basketballgroßen<br />
Ventilreifen sanft auf den<br />
gefrorenen Grasboden, zieht <strong>die</strong><br />
mit Griff <strong>und</strong> Seilzug verb<strong>und</strong>ene<br />
Landeklappe nach oben, stellt den<br />
Carbon-Propeller ab <strong>und</strong> sorgt so<br />
für einen erstaunlich kurzen Landeweg.<br />
„Auch <strong>das</strong> ist<br />
ein Riesenvorteil von<br />
Ultraleichtflugzeugen“,<br />
sagt der Mann, der aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Gegenhanglandungen<br />
auf Skipisten,<br />
Tiefflügen über <strong>die</strong> Sahara<br />
<strong>und</strong> Notlandungen<br />
bei dichtem Nebel <strong>und</strong><br />
Unwetter ganz andere<br />
Herausforderungen gewohnt<br />
ist.<br />
js<br />
Über der Sahara: Tom<br />
Huber als Flugbegleiter<br />
einer Amateur-Rallye.<br />
8 | <strong>tassilo</strong>
Auf der Roten Couch<br />
Repräsentant des<br />
hiesigen Handwerks<br />
Unternehmer, Zimmerer, Bautechniker,<br />
Energieberater, Obermeister<br />
der Zimmererinnung <strong>und</strong><br />
Kreishandwerksmeister: Langweilig<br />
wird es Michael Andrä aus<br />
Obersöchering sicher nicht. Z<strong>um</strong><br />
großen Interview auf der Roten<br />
Couch durften wir in <strong>die</strong> Abb<strong>und</strong>halle<br />
seines Betriebes in Eglfing.<br />
Privat wohnt der Vollbluthandwerker<br />
im benachbarten Obersöchering.<br />
Foto: Felix Baab<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 9
Eglfing / Obersöchering | Sie gilt<br />
als wichtiges Bindeglied zwischen<br />
hiesigem Handwerk <strong>und</strong> Politik:<br />
Die Kreishandwerkerschaft Oberland,<br />
der aktuell 780 Betriebe aus<br />
den Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
<strong>und</strong> Garmisch-Partenkirchen<br />
angehören. Deren Vorsitzender<br />
seit Juni 2021: Michael Andrä, 39,<br />
ledig, wohnhaft in Obersöchering<br />
<strong>und</strong> Inhaber einer Zimmerei in<br />
Eglfing. Im großen Interview auf<br />
der Roten Couch spricht der leidenschaftliche<br />
Zimmerermeister,<br />
Bautechniker <strong>und</strong> Energieberater<br />
über <strong>die</strong> Sonderrolle des Handwerks<br />
in der Region, war<strong>um</strong> er<br />
auf Freisprechungsfeiern kein<br />
Blatt vor den M<strong>und</strong> nimmt, neue<br />
Technologien körperlich schwere<br />
Arbeiten erleichtern <strong>und</strong> der Fachkräftemangel<br />
mit ganz anderen<br />
Augen betrachtet werden kann –<br />
fernab der gängigen Gründe wie<br />
demografischer Wandel, besserbezahlende<br />
Industriebetriebe <strong>und</strong><br />
Akademiker-Denke.<br />
Zwischen Abb<strong>und</strong>halle <strong>und</strong> Büro: Kreishandwerksmeister Michael Andrä<br />
(links) <strong>und</strong> „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur Johannes Schelle im Gespräch.<br />
10 | <strong>tassilo</strong><br />
Herr Andrä, welche Bedeutung hat<br />
<strong>das</strong> hiesige Handwerk fürs bayerische<br />
Oberland?<br />
In den Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau <strong>und</strong> Garmisch-Partenkirchen,<br />
dem Einzugsgebiet der<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland,<br />
haben wir 780 organisierte Handwerksbetriebe<br />
mit mehr als 4 800<br />
Männern <strong>und</strong> Frauen, <strong>die</strong> in <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
20 verschiedenen Handwerksberufen<br />
tätig sind. Hinzu kommen<br />
zahlreiche weitere Betriebe, <strong>die</strong><br />
nicht Teil unserer Organisation<br />
sind. Allein <strong>die</strong>se Zahlen zeigen,<br />
welch große Bedeutung Handwerk<br />
für unsere Region, für uns<br />
als Wirtschaftsstandort hat. Hinzu<br />
kommt, <strong>das</strong>s wir eine Urlaubsregion<br />
sind, deshalb nicht nur Wert<br />
auf Funktionalität <strong>und</strong> Qualität<br />
gelegt wird, sondern auch auf ein<br />
schönes Äußeres – riesige Schirmbretter,<br />
Balkone aus Holz, hochwertige<br />
Außenschalungen sowie<br />
von Hand geschweißte Wendeltreppen<br />
aus Stahl sind nur wenige<br />
Beispiele, <strong>die</strong> bei uns sehr häufig,<br />
in anderen B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong><br />
Regionen dagegen wenig bis gar<br />
nicht zu sehen sind. Heißt: Handwerk<br />
ist bei uns auch ein Stück<br />
Kulturgut <strong>und</strong> Lebensgefühl. Vor<br />
allem <strong>die</strong> letzten Jahre erweckt<br />
es den Eindruck, <strong>das</strong>s auch jüngere<br />
Leute wieder mehr Wert auf<br />
Handgemachtes legen, insofern<br />
auch exotischere Handwerksberufe<br />
wie Säckler oder Schuhmacher<br />
eine Art Renaissance erleben, getreu<br />
nach dem Motto: Lieber mehr<br />
Geld für was Gescheites ausgeben,<br />
als Billigware bei Amazon<br />
bestellen.<br />
Wie steht es <strong>um</strong> <strong>die</strong> Frauenquote im<br />
hiesigen Handwerk?<br />
Die ist an sich gering, trotzdem<br />
werden es immer mehr Frauen,<br />
<strong>die</strong> im Handwerk tätig sind. Als ich<br />
damals gelernt habe, so <strong>um</strong> 2002,<br />
waren Frauen äußerst rar gesät<br />
in unserer Branche, Mädchen in<br />
der Berufsschule fast schon exotisch.<br />
Inzwischen haben wir pro<br />
Lehrjahr, allein bei den Zimmerern,<br />
ein, zwei Mädels. Und: Es<br />
gibt inzwischen sogar Leiterinnen<br />
von Handwerksbetrieben in unserer<br />
Region, z<strong>um</strong> Beispiel Renate<br />
Christa von Christa Blockhaus in<br />
Steingaden.<br />
Zimmerer, Zimmerermeister, Bautechniker,<br />
Energieberater, Gründer<br />
einer eigenen Zimmerei: War<strong>um</strong><br />
haben Sie <strong>die</strong>sen handwerklichen<br />
Weg damals eingeschlagen, <strong>und</strong> bis<br />
heute konsequent weiterverfolgt?<br />
Mein Vater war Fliesenleger <strong>und</strong><br />
Ofensetzer. Mein Opa gelernter<br />
Schreiner, der in einer Zimmerei<br />
gearbeitet hat – als Kind war<br />
ich ständig auf seinem landwirtschaftlichen<br />
Anwesen, habe ihm<br />
bei Arbeiten mit Holz geholfen<br />
<strong>und</strong> war begeistert davon, wie<br />
er sich selbst zu helfen wusste.<br />
Insofern war mir schon sehr früh<br />
klar, <strong>das</strong>s ich auch ein Handwerk<br />
erlernen möchte. Das war sicherlich<br />
auch der G<strong>r<strong>und</strong></strong> dafür, <strong>das</strong>s<br />
ich nach zwei Jahren Gymnasi<strong>um</strong><br />
auf <strong>die</strong> Realschule gewechselt bin<br />
<strong>und</strong> nach Abschluss der Mittleren<br />
Reife eine Zimmerer-Ausbildung<br />
im Betrieb meines Onkels begonnen<br />
habe, ohne davor auch nur<br />
ein einziges Praktik<strong>um</strong> absolviert<br />
zu haben. Im Nachhinein kann ich<br />
sagen, <strong>das</strong>s es <strong>die</strong> absolut richtige<br />
Entscheidung war, <strong>die</strong> ich bis heute<br />
nicht bereue.<br />
Ein Mann der Praxis: Michael Andrä in der Werkstätte seines Betriebes.<br />
Hier sägt er gerade ein Vollholzbrett aus Buche.<br />
Ihr bisheriges Baustellen-Highlight?<br />
Wir haben vor einigen Jahren<br />
mal ein neues Starthaus für <strong>die</strong><br />
Kandahar-Rennen in Garmisch-<br />
Partenkirchen gebaut, unter anderem<br />
bei einem halben Meter<br />
Neuschnee.<br />
Dazu braucht es gute Mitarbeiter.<br />
Haben Sie auch mit Fachkräftemangel<br />
zu kämpfen?<br />
Ich sehe <strong>das</strong> Problem mit dem<br />
Fachkräftemangel, der g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
ja alle Branchen betrifft, mit<br />
etwas anderen Augen <strong>und</strong> gar<br />
nicht so tragisch, wie häufig in der<br />
Öffentlichkeit dargestellt. Es fehlt<br />
uns nicht unbedingt an Leuten,<br />
sondern wir haben schlichtweg<br />
brutal viel Arbeit – so viel wie nie<br />
zuvor, was im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e ja ein großer<br />
Segen ist.<br />
Was sind <strong>die</strong> Gründe für <strong>die</strong>sen seit<br />
mittlerweile mehr als 15-Jährigen<br />
Bauboom?<br />
Es gibt einerseits viele Vermögende,<br />
<strong>die</strong> aufs Land ziehen <strong>und</strong><br />
neu bauen. Aber auch, speziell<br />
in unserer Region, immer mehr<br />
ältere Menschen, <strong>die</strong> im Laufe<br />
ihres Lebens gut gespart haben<br />
<strong>und</strong> sich sagen: Jetzt bauen wir,<br />
gemeinsam mit der jüngeren<br />
Generation, doch nochmals <strong>um</strong>,<br />
an oder aus. Hinzu kommt, <strong>das</strong>s<br />
speziell in <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
<strong>und</strong> Garmisch-Partenkirchen eben<br />
nicht nur viel, sondern auch sehr<br />
hochwertig <strong>und</strong> nachhaltig gebaut<br />
wird. Heißt: Ein Bauprojekt<br />
im bayerischen Oberland dauert<br />
von Haus aus länger als beispielsweise<br />
Fertigbetonbauweisen in<br />
größeren Städten oder anderen<br />
Regionen Deutschlands.<br />
Wie lange wird <strong>die</strong>ser Boom noch<br />
andauern?<br />
Eine langfristige Prognose ist immer<br />
schwierig. Aber allein aus<br />
oben genannten Gründen ist <strong>die</strong><br />
kommenden Jahre kein Einbruch<br />
zu erwarten. Z<strong>um</strong>al <strong>die</strong> neue Regierung<br />
ja auch noch 400 000<br />
Wohnungen pro Jahr bauen möchte,<br />
<strong>und</strong> dafür auch wir Handwerker<br />
sicherlich gefragt sein werden.<br />
Trotz <strong>die</strong>ser grandiosen Auftragslage<br />
wird dem Handwerk immer wieder<br />
ein Image-Problem nachgesagt.<br />
Unter anderem, weil Industriebetriebe<br />
bei geregelteren Arbeitszeiten<br />
besser bezahlen <strong>und</strong> körperlich<br />
weniger anstrengende Aufgaben<br />
anzubieten haben.<br />
Ein Image-Problem des hiesigen<br />
Handwerks sehe ich im Großen<br />
<strong>und</strong> Ganzen ehrlich gesagt auch<br />
nicht. Rauer Umgangston <strong>und</strong><br />
Saufereien, wie es in den 1970er<br />
Jahren noch gang <strong>und</strong> gäbe war<br />
auf dem Bau, gibt es heutzutage<br />
ka<strong>um</strong> noch. Und auch der von Politik<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft angepriesene
Akademiker-Status, wonach alles<br />
außer Abi <strong>und</strong> Studi<strong>um</strong> nichts<br />
wert sei in unserer Gesellschaft,<br />
ist nicht mehr so stark ausgeprägt<br />
wie noch vor einigen Jahren <strong>und</strong><br />
Jahrzehnten. Natürlich können wir<br />
mit Gehältern von beispielsweise<br />
Roche nicht mithalten. Die andere<br />
Frage ist aber auch: Werden <strong>die</strong><br />
Handwerker, <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Industrie<br />
wechseln, auch glücklicher? Ich<br />
kenne mehrere Fälle, bei denen<br />
genau <strong>das</strong> nicht der Fall ist – sie<br />
haben zwar mehr Geld auf dem<br />
Konto, dafür einen wesentlich einseitigeren<br />
Arbeitsalltag, der meist<br />
täglich im gleichen Gebäude an<br />
der gleichen Maschine stattfindet.<br />
Und in Sachen körperlich schwere<br />
Arbeit?<br />
Hat sich <strong>die</strong> vergangenen Jahre<br />
Gewerke-übergreifend sehr viel<br />
getan, in dem durch Technologisierung<br />
Arbeitsverfahren deutlich<br />
erleichtert wurden. Das beginnt<br />
bereits bei uns Zimmerern mit<br />
CNC-gesteuerten Abb<strong>und</strong>anlagen.<br />
Es gibt mobile Kräne, gute Gerüste<br />
für eine wesentlich höhere<br />
Arbeitssicherheit, <strong>die</strong> Abstürze<br />
mit schweren Verletzungsfolgen<br />
verhindern. Anlagenmechaniker<br />
müssen Rohre nicht mehr heiß<br />
verschweißen, sondern können<br />
sie kalt verpressen. Maurer haben<br />
Silos, müssen ihren Mörtel nicht<br />
mehr von Hand anrühren. Intelligente<br />
Versetz- <strong>und</strong> Hebegeräte.<br />
Da gibt es wirklich so viele kleine<br />
Verbesserungen, weshalb man einen<br />
Handwerksberuf in heutiger<br />
Zeit auf jeden Fall bis ins Rentenalter<br />
gut ausüben kann.<br />
Was zeichnet denn einen Handwerksberuf<br />
generell aus?<br />
Es handelt sich <strong>um</strong> einen sehr<br />
abwechslungsreichen <strong>und</strong> dank<br />
der hervorragenden Auftragslage<br />
auch krisensicheren Beruf. Man<br />
ist wahnsinnig viel draußen an<br />
der frischen Luft, was ges<strong>und</strong> ist,<br />
<strong>das</strong> Immunsystem stärkt <strong>und</strong> in<br />
Zeiten von Corona den Vorteil hat,<br />
nicht den ganzen Tag mit Maske<br />
r<strong>um</strong>laufen zu müssen. Man kann<br />
im Falle eines kulanten Arbeitgebers<br />
auch privat sehr viel für sich<br />
Daheim machen, weiß sich sozusagen<br />
in vielen Lebenssituationen<br />
zu helfen. Davon abgesehen ist<br />
Handwerk keine Sackgasse, bietet<br />
zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten<br />
– der Weg vom Hauptschüler<br />
bis z<strong>um</strong> Ingenieur steht<br />
jedem offen. Hinzu kommt, <strong>das</strong>s<br />
gute Handwerker auch in anderen<br />
Branchen <strong>und</strong> Berufen gefragt<br />
sind. Ich kenne z<strong>um</strong> Bespiel eine<br />
Tiefbaufirma, <strong>die</strong> für den Beruf des<br />
Bauleiters ganz gezielt Zimmerer<br />
einstellt. Deren Begründung: „Die<br />
haben von der Tiefbau-Materie<br />
eigentlich gar keine Ahnung, können<br />
aber super gut organisieren.“<br />
Außerdem steht Handwerk für Beständigkeit.<br />
Beständigkeit?<br />
Wir können in Zeiten des Aufschwungs<br />
vielleicht nicht wesentlich<br />
höhere Löhne auszahlen,<br />
schmeißen dafür unsere Mitarbeiter<br />
im Falle einer kleineren Krise<br />
aber auch nicht am erstbesten Tag<br />
raus. In der Industrie sind viele<br />
Angestellte nur N<strong>um</strong>mern, bei uns<br />
dagegen geht’s wesentlich familiärer<br />
zu.<br />
Seit Corona sind viele wichtige Themen<br />
in den Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> geraten.<br />
Wie sieht es in Sachen „Integration<br />
von Flüchtlingen“ in hiesigen Handwerksbetrieben<br />
aus?<br />
Da haben wir <strong>die</strong> vergangenen<br />
Jahre einige positive Erfahrungen<br />
gemacht. Viele Betriebsleiter<br />
schwärmen davon, <strong>das</strong>s es sich bei<br />
Menschen mit Fluchthinterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
häufig <strong>um</strong> <strong>die</strong>jenigen handelt, <strong>die</strong><br />
in der Früh als erstes da sind, am<br />
Abend als letztes nach Hause gehen<br />
<strong>und</strong> sich dazwischen für keine<br />
Arbeit zu schade sind. Das ist wirklich<br />
eine Bereicherung für unsere<br />
Branche <strong>und</strong> meiner Meinung<br />
nach auch <strong>die</strong> einzige Chance, zu<br />
uns geflüchtete Menschen integrieren<br />
zu können – wir müssen<br />
sie in Lohn <strong>und</strong> Brot bringen <strong>und</strong><br />
für deren langfristige Aufenthaltsgenehmigung<br />
kämpfen, damit<br />
sie sich etwas Eigenes aufbauen<br />
können.<br />
Wie steht es <strong>um</strong> <strong>die</strong> Ausbildung im<br />
hiesigen Handwerk?<br />
Heizung <strong>und</strong> Sanitär sowie Elektro<br />
sind momentan regelrechte<br />
Boom-Berufe, weil es sich <strong>um</strong><br />
hochtechnologische, zeitgemäße<br />
Berufsbilder mit unglaublich<br />
großem Entwicklungspotential<br />
handelt. Ähnlich beliebt sind <strong>die</strong><br />
Lehrberufe Schreiner <strong>und</strong> Zimmerer,<br />
weil <strong>das</strong> Arbeiten mit Holz,<br />
<strong>die</strong>sem warmen, sehr weich zu<br />
verarbeitendem Werkstoff unglaublich<br />
viel Spaß macht,
• Rolladen<br />
• Textilscreens<br />
• Markisen<br />
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12 | <strong>tassilo</strong><br />
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man sich obendrein gestalterisch<br />
<strong>und</strong> künstlerisch verwirklichen<br />
kann. In der Lebensmittelbranche<br />
dagegen, sprich Bäcker <strong>und</strong> Metzger,<br />
haben Unternehmer schon<br />
mehr zu kämpfen, junge Leute zu<br />
finden. Wobei wir auch da dank<br />
guter, kreativer Betriebe wesentlich<br />
besser aufgestellt sind als es<br />
in anderen Regionen Bayerns oder<br />
Deutschlands der Fall ist.<br />
Welche Bedeutung hat an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle <strong>die</strong> neue Berufsschule am<br />
Narbonner Ring in <strong>Weilheim</strong>?<br />
Der Neubau war allerhöchste Eisenbahn,<br />
insofern gut investiertes<br />
Geld – <strong>und</strong> ist für viele junge Menschen<br />
ein guter G<strong>r<strong>und</strong></strong>, eine Lehre<br />
im Handwerk anzutreten, weil<br />
man eben nicht bis nach München<br />
oder noch weiter zur Berufsschule<br />
fahren muss. Wobei natürlich nicht<br />
alle hiesigen Handwerksberufe<br />
in <strong>Weilheim</strong> unterrichtet werden.<br />
Bäcker, Metzger <strong>und</strong> Frisöre sind<br />
in Garmisch-Partenkirchen. Elektroniker<br />
in Schongau. Exotischere<br />
Berufe wie Spengler in München.<br />
Säckler <strong>und</strong> Sattler sogar in<br />
Mainburg. Schreiner, Zimmerer,<br />
Maurer, Maler- <strong>und</strong> Lackierer, Kfz-<br />
Mechatroniker, sämtliche Metallberufe<br />
sowie Anlagen-Mechaniker<br />
dagegen in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Nicht weit davon entfernt: Die Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland. Wofür<br />
steht <strong>die</strong>se Organisation?<br />
Jedes Handwerk hat eine eigene<br />
Innung, vertreten durch einen<br />
Obermeister <strong>und</strong> eine eigene<br />
Vorstandschaft. Und all <strong>die</strong>se Innungen<br />
sind wieder<strong>um</strong> gebündelt<br />
unter dem Dach einer Kreishandwerkerschaft,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Innungen<br />
sozusagen verwaltet. In unserem<br />
Falle betrifft <strong>das</strong> alle Innungen in<br />
den Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
<strong>und</strong> Garmisch-Partenkirchen.<br />
Die Kernaufgaben der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland?<br />
Wir sind einerseits <strong>das</strong> Bindeglied<br />
zwischen Handwerk <strong>und</strong> Politik,<br />
haben beispielsweise bei gewissen<br />
Corona-Maßnahmen den<br />
Obrigkeiten der Politik gesagt: So<br />
nicht! Z<strong>um</strong> Beispiel als es hieß:<br />
Berufsschule mit 3G, überbetriebliche<br />
Ausbildung jedoch nur mit<br />
2G, was kompletter Schwachsinn<br />
war, den wir Gott sei Dank kippen<br />
konnten.<br />
Und andererseits?<br />
Stehen wir unseren 780 Mitgliedsbetrieben<br />
bei allen möglichen<br />
unternehmerischen <strong>und</strong> technologischen<br />
Fragen mit Rat <strong>und</strong> Tat<br />
zur Seite. Z<strong>um</strong> Beispiel in Sachen<br />
Rechtsberatung, Ausbildungsberatung,<br />
Vertragsberatung oder<br />
Energieeffizienz. Außerdem sind<br />
wir so etwas wie eine Schlichtungsstelle<br />
– wenn es mal zwischen<br />
Lehrling <strong>und</strong> Ausbildungsbetrieb<br />
zu Streitigkeiten kommen<br />
sollte, versuchen wir <strong>das</strong> Problem<br />
durch vernünftige Gespräche auf<br />
Augenhöhe möglichst einvernehmlich<br />
<strong>und</strong> außergerichtlich zu<br />
lösen. Letztlich können wir auf ein<br />
riesengroßes Netzwerk mit fachkompetenten<br />
zurückgreifen.<br />
Ansprechpartnern<br />
Sind <strong>die</strong>se Beratungen kostenlos?<br />
Für Mitgliederbetriebe der Kreishandwerkerschaft,<br />
<strong>die</strong> einen jährlichen<br />
Innungsbeitrag, der von<br />
Gewerk zu Gewerk total unterschiedlich<br />
hoch sein kann, sind <strong>die</strong><br />
Beratungen bis zu einem gewissen<br />
Rahmen immer kostenlos.<br />
Sitz der Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
ist eben auch in <strong>Weilheim</strong>,<br />
genaugenommen an der Kerschensteinerstraße,<br />
mit Roland Streim als<br />
Geschäftsführer, der wieder<strong>um</strong> tatkräftig<br />
unterstützt wird von den drei<br />
Büro-Damen Prestele, Kammerlander<br />
<strong>und</strong> Schmid. Vorsitzender <strong>und</strong><br />
somit Kreishandwerksmeister sind<br />
seit 14. Juni 2021 jedoch Sie. Wie<br />
kam’s dazu?<br />
2011 bin ich als Unternehmer zur<br />
Zimmererinnung gegangen. Kurz<br />
darauf wurde ein Nachfolger als<br />
Obermeister für <strong>die</strong> Zimmererinnung<br />
gesucht, wofür mich mehrere<br />
Mitglieder vorgeschlagen haben –<br />
damit war der Helm im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
schon gepresst <strong>und</strong> ich wurde<br />
einstimmig gewählt. Schon lange<br />
vorher, seit 2004, bin ich auch<br />
im Gesellenprüfungs-Ausschuss,<br />
hatte insofern schon immer eine<br />
Bindung zur Innung gehabt. 2019<br />
standen schließlich Neuwahlen<br />
der Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
an, bei der Stellvertreter<br />
gesucht wurden, jedoch keiner<br />
so wirklich Ambitionen gehabt<br />
hatte. Insofern habe ich mich als<br />
einer der jüngsten zur Verfügung<br />
gestellt <strong>und</strong> wurde z<strong>um</strong> Vize gewählt.<br />
Seit den Neuwahlen am<br />
14. Juni 2021 bin nun ich der neue<br />
Vorsitzende der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland, genannt Kreishandwerksmeister,<br />
der von seinen<br />
Stellvertretern Thomas Rutz, Elektromeister<br />
aus Oberammergau <strong>und</strong><br />
Bertl Romberg, Schreinermeister<br />
aus Bernbeuren, hervorragend<br />
unterstützt wird.<br />
Ihre Aufgaben als Kreishandwerksmeister?<br />
In erster Linie bin ich Repräsentant<br />
des hiesigen Handwerks nach<br />
außen, halte Reden auf beispielsweise<br />
Freisprechungsfeiern von<br />
Berufsschulen. Ich treffe mich mit<br />
politischen Interessensvertretern.<br />
Bin aber auch Mitglied im Verwaltungsausschuss<br />
der Agentur<br />
für Arbeit sowie im Beirat der AOK<br />
<strong>und</strong> im regelmäßigen Austausch<br />
mit Wirtschaftsförderern. Und<br />
natürlich so etwas wie <strong>das</strong> Bindeglied<br />
zwischen Landratsämtern<br />
<strong>und</strong> Obermeister der einzelnen<br />
Innungen.<br />
Schreiben Sie Ihre Reden selbst?<br />
Ja, was ich ehrlicherweise auch<br />
muss, da ich dahingehend sehr<br />
konzeptgeb<strong>und</strong>en bin. Wobei<br />
meine Reden im Dialekt sicherlich<br />
ganz gut ankommen. Ich versuche<br />
jedenfalls immer ganz bewusst auf<br />
<strong>die</strong> jungen Leute einzugehen, fern-
Ausdruck von Begeisterung: Michael Andrä spricht über <strong>das</strong> Handwerk.<br />
ab von den Grußworten der Politiker,<br />
<strong>die</strong>, sind wir ehrlich, niemand<br />
mehr hören kann. Und ich bin jemand,<br />
der auch mal kritische Dinge<br />
beim Namen nennt <strong>und</strong> Sachen<br />
anspricht, <strong>die</strong> andere sich nicht<br />
aussprechen trauen – da geht’s<br />
auch mal gegen <strong>die</strong> Politik oder<br />
<strong>um</strong> offensichtliche Missstände.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel?<br />
Im Rahmen einer Freisprechungsfeier<br />
habe ich zu den frischgebackenen<br />
Gesellen mal gesagt, <strong>das</strong>s<br />
sie vielleicht nicht immer <strong>die</strong> sein<br />
werden, <strong>die</strong> am meisten Geld ver<strong>die</strong>nen,<br />
dafür aber zufriedener<br />
leben können wie beispielsweise<br />
so mancher Bänker, der Dinge verkaufen<br />
muss, nach denen er sich<br />
selbst nicht mehr anschauen kann<br />
im Spiegel.<br />
Hart, aber ehrlich. Arbeiten Sie in<br />
der Kreishandwerksmeister-Funktion<br />
auch von <strong>Weilheim</strong> aus?<br />
Mein Amt ist ein Ehrenamt, insofern<br />
arbeite ich für <strong>die</strong> Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland überwiegend<br />
von meinem Firmenbüro in<br />
Eglfing aus.<br />
Wie sieht ein klassischer Arbeitsalltag<br />
von Ihnen aus?<br />
Wir fangen in der Früh <strong>um</strong> sieben<br />
bei uns im Betrieb mit Baustellenbesprechung<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitereinteilung<br />
an. Dann geht’s für mich<br />
hinauf ins Büro, Mails checken, Telefonate<br />
führen, Arbeitsvorbereitungen<br />
treffen, Planen, Konstruieren,<br />
schauen, <strong>das</strong>s Abrechnungen<br />
rechtzeitig rausgehen, hinzu kommen<br />
Baustellenbesichtigungen,<br />
Angebotserstellungen <strong>und</strong> vieles<br />
mehr. Insofern sehr vielschichtig,<br />
wobei ich mittlerweile nicht mehr<br />
so oft rauskomme aus dem Büro.<br />
Und wie sehr spannt Sie der Vorsitz<br />
der Kreishandwerkerschaft ein?<br />
Manchmal wird dafür zwei Tage<br />
lang nichts anderes gemacht.<br />
Dann gibt es wieder Wochen, wo<br />
ich regelmäßig nur mit Roland<br />
Streim telefoniere, ansonsten aber<br />
nichts anfällt. Hinzu kommen feste<br />
Termine wie Versammlungen.<br />
Wie viele St<strong>und</strong>en arbeiten Sie?<br />
Je nachdem, wie viel geboten ist,<br />
zwischen zehn <strong>und</strong> 14 St<strong>und</strong>en am<br />
Tag, zwischen 50 <strong>und</strong> 75 St<strong>und</strong>en<br />
<strong>die</strong> Woche.<br />
Bleibt da noch Zeit für Hobbys?<br />
Wesentlich weniger als früher. Ich<br />
bin bei der Söcheringer Feuerwehr<br />
noch als aktiver Atemschutzgeräteträger<br />
sowie beim Trommlerzug<br />
dabei, allerdings nicht mehr als<br />
Major. Ich war auch mal für zwölf<br />
Jahre im Söcheringer Gemeinderat<br />
<strong>und</strong> habe aktiv Theater gespielt.<br />
Wird’s Ihnen trotz reduzierter Hobbys<br />
nicht trotzdem mal zu stressig?<br />
An manchen Tagen kommt man<br />
schon auf dem sprichwörtlichen<br />
Zahnfleisch daher. Ende vergangenen<br />
Jahres haben wir <strong>die</strong> Tage bis<br />
Weihnachten im wahrsten Sinne<br />
gezählt – nach dem letzten Arbeitstag<br />
war der Dampf dermaßen<br />
raus, <strong>das</strong>s wir nur noch besenrein<br />
sauber gemacht haben im Betrieb.<br />
Wie gehen Sie mit Druck <strong>und</strong> Verantwortung<br />
<strong>um</strong>?<br />
Ich bin jemand, der manche Dinge<br />
auch mal lockerer sieht, Mut zur<br />
Lücke hat <strong>und</strong> sagt: Bevor wir es<br />
halbscharig machen, lassen wir<br />
es lieber bleiben. Auch hilfreich:<br />
Zu Feierabend eine Halbe trinken,<br />
sich mit Kollegen oder Vereinskameraden<br />
unterhalten. Da<br />
bekommst du dann mit, <strong>das</strong>s im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e jeder so seine Päckchen<br />
zu tragen hat, was deinen eigenen<br />
Stress wieder<strong>um</strong> etwas relativiert.<br />
Und falls doch mal alles zu viel wird?<br />
Gehe ich in <strong>die</strong> Berge. Mal nur aufs<br />
Hörnle, mal was Größeres im Wettersteingebirge<br />
oder Karwendel.<br />
Beim Bergsteigen oder Radfahren<br />
komme ich am besten runter.<br />
Robert Habeck hat neulich ein ambitioniertes<br />
Wirtschaftsprogramm für<br />
Deutschland vorgestellt. Was sagen<br />
Sie als Energieberater (IHK) dazu?<br />
Dass wir <strong>das</strong> Thema Klimawandel<br />
mit wesentlich mehr Augenmaß<br />
betreiben müssen. Das geht bereits<br />
damit los, <strong>das</strong>s wir sehr viel gute<br />
Bausubstanz kaputt machen. Dass<br />
wir Kraftwerke, <strong>die</strong> gut in Schuss<br />
sind, abschalten, obwohl <strong>die</strong> Alternativen<br />
noch nicht mal geplant<br />
sind! Allein beim Beispiel „täglicher<br />
Spritverbrauch“ müssen wir<br />
uns mal vor Augen führen, wie viel<br />
elektrische Energie dafür als Ersatz<br />
notwendig wäre – so viele Kraftwerke<br />
können wir gar nicht bauen.<br />
Wo sollte unsere Gesellschaft stattdessen<br />
ansetzen?<br />
Zu allererst müssen wir davon<br />
wegkommen, mit dem Finger auf<br />
andere zu zeigen <strong>und</strong> erstmal unseren<br />
eigenen Energieverbrauch<br />
runterschrauben. Riesen Beleuchtungen<br />
in Industriegebieten, mit<br />
Spots beleuchtete Gärten – brauchen<br />
wir <strong>das</strong>!? Unser ganzes<br />
Kons<strong>um</strong>verhalten: Billig kaufen,<br />
wegschmeißen, billig kaufen, wegschmeißen<br />
– war<strong>um</strong> machen wir<br />
<strong>das</strong>!? Thema Handys <strong>und</strong> Tablets –<br />
was <strong>die</strong> an Strom fressen, was für<br />
<strong>die</strong> Herstellung dafür an Rohstoffvorkommnissen<br />
zerstört werden –<br />
Wahnsinn! Oder auch beim Thema<br />
Klamotten-Verschleiß: Früher war<br />
es normal, <strong>das</strong>s Handwerker mit<br />
geflickter Hose <strong>und</strong> gestopftem Socken<br />
zur Baustelle gekommen sind.<br />
Heute wird man dafür ausgelacht.<br />
Wie oft komme ich in Wohnungen,<br />
in denen es heiß ist, <strong>das</strong>s es dich<br />
schier <strong>um</strong>haut, nur weil <strong>die</strong> Heiz-<br />
Anlage nicht richtig eingestellt ist!?<br />
Muss ich, selbst auf dem Land, immer<br />
mit dem Auto z<strong>um</strong> Einkaufen<br />
fahren?! Kurz<strong>um</strong>: Es gibt so viele<br />
Möglichkeiten, wo wir ansetzten<br />
könnten, angefangen bei sich<br />
selbst – Nachhaltigkeit im Kleinen<br />
ist der erste Schlüssel z<strong>um</strong> Erfolg.<br />
Und welche Rahmenbedingungen<br />
braucht <strong>das</strong> hiesige Handwerk für<br />
eine noch stärkere Zukunft?<br />
Neben der betrieblichen <strong>und</strong> berufsschulischen<br />
Ausbildung für uns<br />
ganz wichtig: Die überbetriebliche<br />
Ausbildung, wofür wir ein neues<br />
Zentr<strong>um</strong> brauchen, <strong>und</strong> womöglich<br />
schon bald auch eines bekommen<br />
werden. Da laufen gerade <strong>die</strong><br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücksverhandlungen. Und<br />
auch ganz wichtig: Eine gute Infrastruktur<br />
mit stabilen Straßen <strong>und</strong><br />
Wegen, auf denen auch mal ein<br />
Sattelschlepper fahren kann oder<br />
ein Krantransport möglich ist –<br />
insbesondere in Neubaugebieten<br />
müssen wir von Straßen wegkommen,<br />
auf denen nur noch Pkw <strong>und</strong><br />
Fahrräder fahren können.<br />
js<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 13
Wie gefährlich sind Legionellen?<br />
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5<br />
Bakterien im Duschkopf<br />
Tassiloland | Legionellen, bewegliche<br />
Stäbchenbakterien, fühlen<br />
sich in warmem Wasser wohl. Mit<br />
einer Dicke von weniger als einem<br />
Mikrometer sind sie h<strong>und</strong>ertmal<br />
dünner als ein menschliches<br />
Haar. Legionellen können in <strong>Seen</strong><br />
<strong>und</strong> im Meer vorkommen <strong>und</strong> im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>- <strong>und</strong> Trinkwasser. In natürlichen<br />
geringen Konzentrationen<br />
sind sie für Menschen ungefährlich.<br />
Geraten größere Konzentrationen<br />
aber in <strong>die</strong> Lunge, lösen sie<br />
Krankheiten aus. Die sogenannte<br />
Legionärskrankheit – benannt<br />
nach der „Amerikanischen Legion“,<br />
einer Veteranenorganisation<br />
in den USA, in der <strong>die</strong> Krankheit<br />
1976 erstmals nachgewiesen wurde<br />
– ist eine schwere Lungenentzündung,<br />
<strong>die</strong> tödlich verlaufen<br />
kann. Häufiger führen Legionellen<br />
z<strong>um</strong> „Pontiac-Fieber“, eine harmlosere<br />
grippeähnliche Erkrankung,<br />
<strong>die</strong> meist nach wenigen Tagen<br />
abklingt. Vor allem ältere Menschen,<br />
Raucher sowie Menschen<br />
mit geschwächtem Immunsystem,<br />
wie an Diabetes Erkrankte, sind<br />
betroffen. Kinder hingegen nur<br />
sehr selten.<br />
Die gute Nachricht: Wer Legionellen<br />
trinkt, auch in stärkerer Konzentration,<br />
kann sich so gut wie<br />
nicht infizieren. Versprüht aber<br />
eine Dusche, ein Whirlpool, eine<br />
Fontäne im Schwimmbad oder ein<br />
Rasensprenger aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des hohen<br />
Wasserdrucks feine lungengängige<br />
Aerosole, können Legionellen<br />
leicht eingeatmet werden.<br />
Auch Klimaanlagen oder Kühltürme<br />
von Fabriken können ein Infektionsrisiko<br />
verursachen. Daher<br />
ist es unbedingt empfehlenswert,<br />
Legionellen vorzubeugen. Das<br />
macht man am besten, indem<br />
man Wasser im Haus nie zu lange<br />
stagnieren lässt. „Betreibt man<br />
also beispielsweise eine nicht immer<br />
belegte Ferienwohnung oder<br />
ein selten genutztes Gästebad im<br />
Keller, sollte man an der Entnahmestelle<br />
möglichst alle drei Tage<br />
so viel Wasser ablaufen lassen, bis<br />
<strong>das</strong> warme Wasser richtig warm<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> kalte Wasser richtig kalt<br />
ist“, empfiehlt Wolfgang Tilgner<br />
vom Ges<strong>und</strong>heitsamt in <strong>Weilheim</strong>.<br />
„Die Kalt- <strong>und</strong> Warmwasserleitung<br />
sollte man dabei getrennt<br />
spülen, zunächst <strong>das</strong> Warmwasser,<br />
dann <strong>das</strong> Kaltwasser.“<br />
Vorsicht nach<br />
(längeren) Urlauben<br />
Auch nach eigener Abwesenheit,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> eines Urlaubs,<br />
sollte man Wasser erst<br />
entsprechend laufen lassen, ehe<br />
man duscht. Weiterhin empfehlen<br />
Experten, <strong>die</strong> Wasserinstallation<br />
im Haus regelmäßig prüfen <strong>und</strong><br />
warten zu lassen. Vor allem dann,<br />
wenn sich Wassertemperaturen<br />
nicht mehr so richtig einstellen<br />
lassen. Das merkt man schon als<br />
Laie: Warmwasser sollte nach einem<br />
Ablauf von höchstens drei<br />
Litern über 55 Grad heiß werden –<br />
<strong>das</strong> ist dann dampfend <strong>und</strong> so<br />
heiß, <strong>das</strong>s man mit der nackten<br />
Hand schnell zurückzuckt. Kaltwasser<br />
hingegen sollte unter<br />
25 Grad warm sein, sich<br />
also erfrischend kühl anfühlen.<br />
Denn <strong>die</strong>se Tem-<br />
peraturbereiche<br />
sind<br />
für Legionellen Gift:<br />
Unter 25 Grad vermehren<br />
sie sich wenig,<br />
unter 20 ka<strong>um</strong>.<br />
Und ab 60 Grad wer-<br />
den sie rasch abgetötet – so<br />
heiß ist <strong>das</strong> Wasser im Speicher,<br />
wenn es später am Zapfhahn gut<br />
55 Grad misst. Ein fachk<strong>und</strong>iger<br />
Handwerker kann <strong>die</strong> Temperaturen<br />
auch an anderen Stellen in<br />
der häuslichen Wasserversorgung<br />
messen, sowie Zirkulationsp<strong>um</strong>pe<br />
<strong>und</strong> -leitungen überprüfen.<br />
Sicherheit, was <strong>die</strong> Legionellen<br />
Konzentration angeht, schafft eine<br />
Testuntersuchung. Bei Betrieben<br />
<strong>und</strong> Unternehmen, <strong>die</strong> Wasser<br />
erhitzen, ist eine solche Untersuchung<br />
einmal im Jahr Pflicht.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel in Krankenhäusern,<br />
Schulen, Kindergärten, Hotels <strong>und</strong><br />
Pflegeheimen, Schwimmbädern<br />
sowie Saunabetrieben, Sportanlagen<br />
<strong>und</strong> Fitnessstudios, sofern sie<br />
Duschen bereitstellen. Seit 2011<br />
müssen auch Besitzer <strong>und</strong> Vermieter<br />
von Mehrfamilienhäusern,<br />
sowie Wohnungsbaugesellschaften<br />
<strong>und</strong> Hausverwaltungen alle<br />
drei Jahre Legionellen-Testungen<br />
durchführen lassen. Die dafür zugelassenen<br />
Trinkwasseruntersuchungsstellen<br />
finden sich auf einer<br />
Liste auf der Internetseite des Bayerischen<br />
Landesamts für Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Lebensmittelsicherheit<br />
(LGL). In Ein- oder Zweifamilienhäusern<br />
besteht keine Untersuchungspflicht.<br />
Eine vorbeugende<br />
14 | <strong>tassilo</strong>
<strong>und</strong> regelmäßige Kontrolle <strong>und</strong><br />
Wartung der Wasseranlage aber<br />
sind hier ebenso anzuraten.<br />
Wenn man auf Legionellen testet,<br />
entscheidet <strong>das</strong> Ergebnis über <strong>das</strong><br />
weitere Vorgehen: Ab einem Wert<br />
von 100 KbE pro 100 Milliliter, (KbE<br />
sind Kolonie bildende Einheiten,<br />
eine Maßeinheit für <strong>die</strong> Anzahl der<br />
Bakterien), müssen <strong>die</strong> Mieter <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> Ges<strong>und</strong>heitsamt informiert<br />
werden. Durch eine Fachfirma<br />
muss eine technische Prüfung der<br />
Wasserinstallation (Gefährdungsanalyse)<br />
erfolgen. Sind <strong>die</strong> technischen<br />
Ursachen für <strong>die</strong> Legionellenvermehrung<br />
behoben, folgen<br />
drei Nachuntersuchungen, <strong>um</strong><br />
sicherzustellen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Konzentration<br />
wieder dauerhaft unter 100<br />
KbE / 100 ml liegt. Misst man allerdings<br />
beim ersten Test schon einen<br />
Wert von über 10 000 KbE / 100 ml,<br />
so ist <strong>die</strong> Infektionsgefahr derart<br />
groß, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Ges<strong>und</strong>heitsamt<br />
neben den weiteren Untersuchungen<br />
auch sofortige Maßnahmen<br />
wie Duschverbote verhängen<br />
kann. Wenn auch nicht oft – solch<br />
hohe Konzentrationen werden immer<br />
wieder nachgewiesen.<br />
Wie häufig Erkrankungen durch<br />
Legionellen hierzulande sind, ist<br />
nicht eindeutig geklärt. Pro Jahr<br />
werden etwa 1500 schwere Lungenentzündungen<br />
gemeldet. Mit<br />
Legionellen infizieren sich tatsächlich<br />
aber deutlich mehr Menschen,<br />
schon allein weil harmlosere<br />
Krankheitsverläufe nicht<br />
erkannt oder nicht erfasst werden.<br />
Allerdings sind an Legionellen<br />
erkrankte Menschen nicht ansteckend.<br />
Einer der letzten größeren<br />
Fälle mit Legionellen in nicht allzu<br />
weiter Ferne liegt elf Jahre zurück.<br />
Im Januar 2010 infizierten sich im<br />
Ra<strong>um</strong> Ulm durch ein Rückkühl-<br />
werk 65 Menschen, fünf davon<br />
starben. Einer der weltweit größten<br />
Vorfälle ereignete sich 1999 im<br />
niederländischen Bovenkarspel.<br />
Durch einen Test nachgewiesene<br />
Legionellenkolonie (links).<br />
Auf einer Bl<strong>um</strong>enschau wurden<br />
durch Whirlpools <strong>und</strong> einen Befeuchter<br />
im Ausstellungsbereich<br />
Legionellen verteilt. Über 200<br />
Erkrankungen <strong>und</strong> 22 Todesfälle<br />
waren <strong>die</strong> Folge. Allerdings wurde<br />
<strong>die</strong> Schau von insgesamt 80000<br />
Menschen besucht.<br />
Experten wie Wolfgang Tilgner<br />
betonen, <strong>das</strong>s es im Kampf gegen<br />
Legionellen keine h<strong>und</strong>ertprozentig<br />
zuverlässigen technischen<br />
Schutzmaßnahmen gibt, obgleich<br />
<strong>die</strong>se von manchen Firmen angepriesen<br />
werden. Viel wichtiger<br />
seien Vorbeugung <strong>und</strong> in vorgeschriebenen<br />
Fällen regelmäßige<br />
Testungen.<br />
cr<br />
„Wir<br />
„Wir<br />
gratulieren<br />
gratulieren<br />
ganz<br />
ganz<br />
herzlich<br />
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z<strong>um</strong><br />
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140.<br />
140.<br />
Jubilä<strong>um</strong>!“<br />
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märz / april <strong>2022</strong> | 15
Bad & Spa in Zeiten von Corona<br />
Wellness Dahoam<br />
Tassiloland | Ob Plantsch in Schongau,<br />
Rigi-Rutsch’n in Peißenberg<br />
oder <strong>die</strong> größeren Thermalbäder<br />
in Schwangau <strong>und</strong> Bad Wörishofen:<br />
Sie alle hatten coronabedingt<br />
immer wieder über längere Zeit<br />
geschlossen, allen voran in Zeiten<br />
der Lockdowns. Gleiches gilt<br />
für Wellness-Hotels, Sonnen- <strong>und</strong><br />
Massagestudios. Von den wirtschaftlichen<br />
Einbußen der direkt<br />
Betroffenen abgesehen, übertrug<br />
sich <strong>die</strong>ses Dilemma auch auf zahlreiche<br />
Privatpersonen: Wer z<strong>um</strong><br />
Ausgleich eines stressigen Berufslebens<br />
regelmäßig Schwimmen<br />
oder Saunieren geht, <strong>um</strong> Geist<br />
<strong>und</strong> Körper Gutes zu tun, konnte<br />
<strong>die</strong>s seit Eintritt der Pandemie über<br />
viele Wochen <strong>und</strong> Monate hinweg<br />
nicht mehr. Die einzige Alternative:<br />
Wellness Dahoam. „Die Leute<br />
sind so viel Zuhause wie lange<br />
nicht, hocken in ihrer Wohnung<br />
<strong>und</strong> fangen an, sich Gedanken zu<br />
machen“, sagt Michael Gailler. Der<br />
Spezialist für Bad- <strong>und</strong> Spa-Gestaltung<br />
hat sich vor mehr als elf Jahren<br />
selbstständig gemacht – <strong>und</strong><br />
seit Beginn der Corona-Pandemie<br />
„so viel Arbeit wie nie zuvor“.<br />
Seine Hauptaufgabe: Sanierungen<br />
von Bädern in Privathaushalten,<br />
<strong>die</strong> allerdings meist über <strong>die</strong><br />
standardmäßige Installation von<br />
Waschbecken, Toiletten <strong>und</strong> Duschen,<br />
optional auch Badewannen,<br />
hinausreichen. Aufblasbare Whirlpools<br />
für Terrasse oder Balkon sind<br />
zwar nicht <strong>das</strong> Steckenpferd von<br />
Michael Gailler. Dafür jede Menge<br />
festverbaute Wellness-Highlights,<br />
<strong>die</strong> preislich bei S<strong>um</strong>men für den<br />
kleineren Geldbeutel beginnen –<br />
<strong>und</strong> nach oben hin keine finanziellen<br />
Grenzen kennen. Entsprechend<br />
breit gestreut ist <strong>das</strong> Klientel des<br />
Raistingers, der konkrete Namen<br />
nicht nennen darf <strong>und</strong> will. Einerseits<br />
aus datenschutzrechtlichen<br />
Gründen. Andererseits, weil Badezimmer<br />
in Privathaushalten <strong>die</strong> intimsten<br />
Rä<strong>um</strong>lichkeiten überhaupt<br />
darstellen, Diskretion bei <strong>die</strong>sem<br />
Thema oberstes Gebot sei. Produkt-Highlights<br />
darf der Experte<br />
selbstverständlich trotzdem beim<br />
Namen nennen. Und beschreiben,<br />
wie <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit von uns<br />
Menschen wirken.<br />
Infrarot <strong>und</strong> Aquamoon<br />
Angefangen bei einer „Sunshower“<br />
– eine klassische Dusche, jedoch<br />
kombiniert mit Infrarotlicht,<br />
<strong>das</strong> in Form eines <strong>r<strong>und</strong></strong> 80 Zentimeter<br />
langen Lichtstrahlers seitlich<br />
neben dem Duschkopf in <strong>die</strong><br />
Wand verbaut wird. „Diese Kombination<br />
stärkt <strong>das</strong> Immunsystem,<br />
entspannt <strong>die</strong> Muskulatur <strong>und</strong><br />
entgiftet <strong>die</strong> äußerste Schicht des<br />
Körpers, wodurch Hautprobleme<br />
abnehmen“, sagt Michael Gailler,<br />
der selbst auf eine regelmäßige<br />
Dusche mit Infrarot-Einheit<br />
schwört. Im Idealfall so: Nach einem<br />
gestressten Arbeitstag sich<br />
<strong>die</strong> „Sorgen des Alltags“ kurz vom<br />
Körper duschen, anschließend an<br />
<strong>die</strong>sem Infrarotlicht, <strong>das</strong> eine intensive<br />
Tiefenwärme erzeugt <strong>und</strong><br />
einen richtig z<strong>um</strong> Schwitzen bringt,<br />
entspannen, <strong>die</strong> Gedanken schweifen<br />
lassen, abschließend nochmals<br />
kalt abduschen, wodurch <strong>das</strong> Immunsystem<br />
aufgeweckt, aktiviert<br />
<strong>und</strong> nachhaltig gestärkt wird. „Das<br />
sind zwar Kleinigkeiten, <strong>die</strong> ausreichend<br />
Schlaf, ausgewogene Ernährung<br />
<strong>und</strong> gute Therapeuten nicht<br />
ersetzen können, aber in S<strong>um</strong>me<br />
<strong>die</strong> Lebensqualität in jedem Falle<br />
erhöhen.“ Und zwar zu einem<br />
durchaus erschwinglichen Aufpreis<br />
von gut 1 000 Euro. Bereits in der<br />
oberen Liga in Sachen Wellnesseffekt<br />
<strong>und</strong> Preisklasse spielt dagegen<br />
eine Liegedusche. „Kann<br />
man sich ein wenig wie einen Altar<br />
im Zentr<strong>um</strong> des Badezimmers<br />
vorstellen“, sagt Michael Gailler.<br />
Die Vorzüge: „Sich komplett fallen<br />
lassen können, theoretisch sogar<br />
im Schlafen duschen <strong>und</strong> somit<br />
extrem gut entspannen.“ Bei wem<br />
Geld wenig bis gar keine Rolle<br />
spielt, dürfte auch <strong>das</strong> Duschsystem<br />
„Aquamoon“ Begehrlichkeiten<br />
wecken. „Ein Extrembeispiel was<br />
Luxus <strong>und</strong> Preiskategorie betrifft.“<br />
So ein System hat Michael Gailler<br />
auch erst ein einziges Mal verbaut.<br />
Es handelt sich <strong>um</strong> eine Erlebnisdusche,<br />
edel eingebettet in perfekt<br />
aufeinander abgestimmter Architektur,<br />
gepaart mit faszinierenden<br />
Lichtspielen. Das Besondere ist allerdings<br />
der Duschkopf in Form eines<br />
Vollmondes mit facettenreichen<br />
Strahlfunktionen nach Kneipp, <strong>die</strong><br />
Geist <strong>und</strong> Körper wacher, ges<strong>und</strong>er,<br />
fitter <strong>und</strong> entspannter machen<br />
können. Z<strong>um</strong> Beispiel mit wildem<br />
Gewitterregen. Einem an <strong>die</strong> Körperpartien<br />
angepassten Wasserfall,<br />
der im Kopfbereich einen sanften,<br />
im Schulter- <strong>und</strong> Nackenbereich<br />
dagegen sehr kräftigen Wasserdruck<br />
ausübt. Oder mittels „Gefühl<br />
der Geborgenheit“, <strong>das</strong> so erzeugt<br />
wird: Das aus dem „Vollmond“<br />
fallende Wasser legt sich wie eine<br />
dicke Schutzhülle <strong>um</strong> den kompletten<br />
Körper, lediglich der Kopf bleibt<br />
frei. „Das Duscherlebnis ist hierbei<br />
wirklich genial <strong>und</strong> der Wellnesseffekt<br />
enorm“, sagt Michael Gailler,<br />
der an <strong>die</strong>ser Stelle aber auch den<br />
Nachteil <strong>die</strong>ses Systems offen <strong>und</strong><br />
ehrlich anspricht: „Ein sehr hoher<br />
Wasserverbrauch, was in Zeiten<br />
der Klimaerwärmung ein immer<br />
wichtigeres Thema ist – <strong>und</strong> auch<br />
der G<strong>r<strong>und</strong></strong>, war<strong>um</strong> viele Menschen<br />
eine Badewanne durch eine bodenebene,<br />
begehbare Dusche mit<br />
geringerem Wasserverbrauch ersetzen<br />
wollen.“<br />
Gießrohre für<br />
Kneipp-Anwendungen<br />
Neben Wellness-Duschen sind in<br />
Zeiten von Corona auch Saunen <strong>und</strong><br />
Dampfbäder für den Privathaushalt<br />
auffallend stärker gefragt, <strong>die</strong> aus<br />
Platzgründen allerdings selten<br />
in Badezimmern selbst verbaut<br />
werden. „Keller, Garten oder Nebengebäude<br />
sind beliebte Plätze“,<br />
sagt Michael Gailler, der den Ges<strong>und</strong>heitsaspekt<br />
von Saunen oder<br />
Dampfbädern als „unbestritten“<br />
bezeichnet <strong>und</strong> anfügt: „Gerade<br />
zur kalten Jahreszeit, wo der Körper<br />
mehr Ruhe <strong>und</strong> Pflege braucht, ist<br />
saunieren natürlich ideal.“ Poren<br />
der Haut öffnen sich, Muskeln entspannen,<br />
„Gift“ wird aus dem Körper<br />
geschwitzt, <strong>das</strong> Immunsystem<br />
in Kombination mit kalter Dusche<br />
gestärkt. Wieder<strong>um</strong> für den kleineren<br />
Geldbeutel wertvoll: Gießrohre,<br />
<strong>die</strong> an Dusche, Waschbecken<br />
oder Badewanne angebracht werden<br />
können <strong>und</strong> sich hervorragend<br />
für Hydrotherapie eignen. Darunter<br />
sind Anwendungen mit warmem<br />
<strong>und</strong> kaltem Wasser zu verstehen,<br />
„wie sie bereits im antiken Rom<br />
praktiziert wurden“. Eine Zeit lang<br />
geriet <strong>die</strong>se Methode zwar in Vergessenheit,<br />
bis sie schließlich von<br />
Pfarrer Sebastian Kneipp wiederentdeckt<br />
<strong>und</strong> perfektioniert wurde.<br />
Kneippgüsse <strong>und</strong> Barfußtreten in<br />
seichten Kaltwasserbecken sind<br />
heutzutage jedem bekannt. Es hilft<br />
zur Schmerzlinderung bei Rhe<strong>um</strong>a,<br />
beim Behandeln von Verbrennungen,<br />
kann den Kreislauf anregen,<br />
Muskulatur entspannen, den<br />
Blutdruck senken <strong>und</strong> Abwehrkräfte<br />
stärken. Eben jene Dinge,<br />
<strong>die</strong> mit einem vom Fachmann installierten<br />
Gießrohr auch zuhause<br />
erreicht werden können – <strong>und</strong><br />
wenigstens ein Stückweit den im<br />
Lockdown ausgefallenen bis dato<br />
gewohnten Sauna- <strong>und</strong> Schwimmbadbesuch<br />
ersetzen.<br />
js<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 17
Silberfische in Badezimmer, Speisekammer <strong>und</strong> Küche<br />
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Tassiloland | Kurz nach Mitternacht:<br />
Die Blase drückt, zwingt einen z<strong>um</strong><br />
Aufstehen. Schlafwandlerisch tastet<br />
man sich im Dunkeln zwischen<br />
Wand <strong>und</strong> Bettkante bis zur Tür,<br />
schleicht vorsichtig den Gang hinaus,<br />
weiter bis z<strong>um</strong> Bad, öffnet vorsichtig<br />
<strong>die</strong> dortige Tür <strong>und</strong> drückt<br />
den innenliegenden Lichtschalter.<br />
Just in <strong>die</strong>sem Moment huscht,<br />
parallel zur hellgrauen Fuge, ein<br />
winziges, grauweißes Ding in blitzartiger<br />
Geschwindigkeit Richtung<br />
linke Zimmerecke. Ein Silberfisch!<br />
Um <strong>die</strong>ses flügellose, lichtscheue<br />
Insekt mit sechs Beinen, zwei längeren<br />
Tastfühlern am Kopf sowie<br />
drei Fadenanhängen am Hinterleib<br />
ranken sich seit jeher Gerüchte.<br />
Er sei ges<strong>und</strong>heitsgefährdend für<br />
Menschen. Und richte in Häusern<br />
massive Schäden an. „Alles nicht<br />
richtig“, sagt Jakob Kaiser, der<br />
seit mittlerweile über 30 Jahren<br />
als Kammerjäger tätig ist. Und in<br />
all <strong>die</strong>ser Zeit auch immer wieder<br />
wegen Silberfischen gerufen wurde.<br />
„Vergangenes Jahr hatten wir<br />
einen größeren Fall in <strong>Weilheim</strong>,<br />
wo sich in einem Wohnblock mit<br />
acht Parteien tatsächlich auffallend<br />
viele Silberfische aufgehalten<br />
haben.“ Noch weniger lange her<br />
seien Einsätze in Bad Bayersoien<br />
<strong>und</strong> Urspring. Schlimm gewesen?<br />
„G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich überhaupt nicht“,<br />
sagt der Experte, der an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle ausdrücklich betont, <strong>das</strong>s von<br />
<strong>die</strong>sen bis zu elf Millimeter kleinen<br />
Insekten weder eine ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Gefahr für Menschen, noch<br />
eine ernstzunehmende Bedrohung<br />
für <strong>das</strong> Zerstören von Einrichtungsgegenständen,<br />
Klamotten <strong>und</strong><br />
Lebensmitteln in Wohnungen ausgehe.<br />
„Theoretisch könnte man sie<br />
einfach leben lassen.“ Doch dafür<br />
sind <strong>die</strong>se nachtaktiven Sechsbeiner<br />
für <strong>die</strong> meisten Männer, Frauen<br />
<strong>und</strong> Kinder dann doch zu ekelerregend.<br />
Eingeschleppt über<br />
Einkaufstüten?<br />
Der Ursprung von Silberfischchen,<br />
so der eigentlich korrekte Name,<br />
reicht mehr als 300 Millionen Jahre<br />
zurück. Das zeigt, wie wenig sie<br />
z<strong>um</strong> Überleben brauchen. Wobei<br />
sie in Sachen Lebensra<strong>um</strong> so anspruchslos<br />
nicht sind. Sie lieben<br />
es warm <strong>und</strong> feucht, kommen deshalb<br />
im Süden Europas auch häufig<br />
draußen in der Natur, z<strong>um</strong> Beispiel<br />
in Biotopen, vor. Im Bereich gemäßigter<br />
Klimazonen wie hier im<br />
Tassiloland leben sie jedoch überwiegend<br />
in gut beheizten Badezimmern,<br />
Küchen <strong>und</strong> Waschrä<strong>um</strong>en.<br />
Genaugenommen, weil dunkelaktiv,<br />
verstecken sie sich tagsüber in<br />
kleinen Höhlen hinter leicht eingerissenen<br />
Fugen, unter Türstöcken<br />
oder Sockelleisten. „Überall dort,<br />
wo Ecken <strong>und</strong> Kanten nicht sauber<br />
abgedichtet sind, es trotzdem<br />
schön warm ist, im Idealfall so 20<br />
bis 30 Grad“, sagt Jakob Kaiser, der<br />
auch sagen kann, wie Silberfischchen<br />
überhaupt in Häuser gelangen.<br />
„Häufig beim Abverpacken<br />
von Lebensmitteln, z<strong>um</strong> Beispiel in<br />
Getreidemühlen, von wo <strong>die</strong> Ware<br />
dann an Supermärkte gelangt. Von<br />
dort verkriechen sich <strong>die</strong> Fischchen<br />
wieder<strong>um</strong> in Einkaufstüten, <strong>die</strong><br />
18 | <strong>tassilo</strong>
vom K<strong>und</strong>en schließlich mit nach<br />
Hause geschleppt werden.“ Im<br />
Haus eingelebt, starten <strong>die</strong> Männchen<br />
zur Fortpflanzung einen Tanz,<br />
laufen anschließend gemeinsam<br />
mit einem Weibchen erregt <strong>um</strong>her<br />
<strong>und</strong> legen schließlich ein Spermabeutelchen<br />
auf dem Boden ab.<br />
Das Weibchen wieder<strong>um</strong> nimmt<br />
<strong>das</strong> Beutelchen auf, befruchtet<br />
<strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 20 darin abgelegten Eier<br />
<strong>und</strong> versteckt sie nun in Spalten<br />
<strong>und</strong> Ritzen, wo <strong>die</strong> Temperatur<br />
zwischen 25 <strong>und</strong> 30 Grad beträgt.<br />
Bleibt <strong>die</strong> Temperatur stabil <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Luft feucht genug, sollten nach<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 20 Tagen Junge schlüpfen, <strong>die</strong><br />
wieder<strong>um</strong> selbst nach <strong>r<strong>und</strong></strong> einem<br />
Jahr <strong>und</strong> acht (!) Häutungen geschlechtsreif<br />
sind. Auf dem Speiseplan<br />
von Silberfischchen stehen<br />
bevorzugt stärkehaltige Stoffe wie<br />
Brot, Nudeln, Reis, Mais, Erbsen<br />
oder Kartoffeln. Sie mögen aber<br />
auch Zucker, Haare, Hautschuppen<br />
<strong>und</strong> Hausstaubmilben, sind<br />
außerdem nicht abgeneigt von<br />
Ba<strong>um</strong>wolle, Leinen, Seide, Papier<br />
<strong>und</strong> Kunstfaser sowie Dextrin (in<br />
Klebstoffen), unter anderem in<br />
Bucheinbänden enthalten. Beim<br />
Lesen des Speiseplans wirft <strong>die</strong><br />
Kammerjäger-Aussage „im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
harmlos“ neue Fragen auf. Aber:<br />
„Die Mengen, <strong>die</strong> von Silberfischchen<br />
gefressen werden, sind sehr<br />
gering, werden ka<strong>um</strong> bemerkt.“<br />
Auch deshalb, weil sie dank körpereigener<br />
Cellulasen über einen<br />
Zeitra<strong>um</strong> von mehreren Monaten<br />
ohne Ernährung auskommen.<br />
Hilfreich bei<br />
Schimmelbefall?<br />
Doch zurück z<strong>um</strong> mitternächtlichen<br />
Klogang: Obwohl von Silberfischen<br />
keine wirkliche Gefahr ausgeht,<br />
möchte sie am Ende des Tages niemand<br />
freiwillig als Haustiere halten.<br />
Weder im Badezimmer, noch<br />
in Küche, Waschra<strong>um</strong> oder Speisekammer.<br />
„Viele verbinden Silberfische<br />
auch mit Unreinheit, sehen<br />
sie als Indikator für eine zu unhygienische<br />
Wohnung <strong>und</strong> fürchten<br />
teilweise sogar ein Imageproblem<br />
unter Fre<strong>und</strong>en, Nachbarn <strong>und</strong> Bekannten,<br />
<strong>die</strong> dann nicht mehr zu<br />
Besuch kommen wollen“, sagt Jakob<br />
Kaiser. Das erste, was er beim<br />
Betreten einer von Silberfischchen<br />
bewohnten Wohnung macht: Die<br />
Anwohner beruhigen <strong>und</strong> darüber<br />
aufklären, <strong>das</strong>s von Silberfischchen<br />
eben keine Gefahr ausgeht.<br />
Trotzdem weiß der Experte natürlich,<br />
wie man sie wieder loswird.<br />
Klebefallen, an denen sie beim<br />
nächtlichen Ausschwärmen haften<br />
bleiben. Köderdosen, in denen sich<br />
Lockstoffe sowie ein für Silberfischchen<br />
tödliches Gift befindet. Oder<br />
Spraydosen, deren Inhalt man beispielsweise<br />
auf Sockelleisten sprühen<br />
kann. „Von <strong>die</strong>sen Spraydosen<br />
bin ich allerdings kein großer Fan,<br />
da sie von Privatleuten oft zu intensiv<br />
eingesetzt werden, sie sich<br />
damit im wahrsten Sinne selbst<br />
vergiften – hier sollte äußerst<br />
punktuell <strong>und</strong> dosiert vorgegangen<br />
werden.“ Die einfachste <strong>und</strong><br />
ungiftigste Vernichtungsmethode<br />
von Silberfischen wäre ein klassisches<br />
Zerdrücken. Oder? „Wenn<br />
man nur hin <strong>und</strong> wieder mal einen<br />
sieht, es nicht zu viele werden <strong>und</strong><br />
sich nicht in übertriebenem Maße<br />
davor ekelt, spricht absolut nichts<br />
dagegen, sie in Frieden zu lassen“,<br />
sagt Jakob Kaiser. Auch vor dem<br />
Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>, <strong>das</strong>s sie im Falle des<br />
Falles sogar nützlich werden können.<br />
Denn: Sollten aus einzelnen<br />
Fischchen plötzlich doch mehrere<br />
oder gar ganze Scharen werden,<br />
stecken oft Schimmelbildung oder<br />
Wasserschaden dahinter, was von<br />
Menschen nicht immer rechtzeitig<br />
entdeckt wird. Außerdem mildern<br />
Silberfischchen Schimmelbefall,<br />
da sie sich von dessen Pilzen ernähren.<br />
Gleiches gilt für Hausstaubmilben,<br />
<strong>die</strong> bei Menschen<br />
Allergien auslösen können. Und,<br />
<strong>um</strong> Kaisers Entwarnung ein letztes<br />
Mal zu bekräftigen: Silberfischchen<br />
sind auch keine Krankheitsüberträger.<br />
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Tassiloland | Vor 30 bis 50 Jahren<br />
ist <strong>die</strong> Bevölkerung ziemlich<br />
sorglos mit der Entsorgung von<br />
Hausmüll <strong>und</strong> Gewerbeabfällen<br />
<strong>um</strong>gegangen. „Man hat vieles<br />
einfach in eine Kiesgrube gekippt,<br />
auf einen Bauschutthaufen am<br />
Rande des Ortes oder sogar in<br />
den eigenen Garten – Gedanken<br />
über mögliche negative Folgen<br />
machte sich damals niemand“,<br />
so einhellige Erzählungen hiesiger<br />
Opas <strong>und</strong> Omas. Die Rede ist<br />
beispielsweise von Asche, Hausbrand,<br />
Bauschutt, Asbest, Altöl,<br />
Teer, Lacke, chemischen Farben<br />
oder Reinigungsmittel, deren giftigen<br />
Inhaltsstoffe, ob fest, flüssig<br />
oder gasförmig, eine schädliche,<br />
ges<strong>und</strong>heitsgefährdende, ja sogar<br />
tödliche Gefahr für Pflanzen, Tiere<br />
<strong>und</strong> Menschen darstellen – sie<br />
können unter anderem Krebserkrankungen<br />
auslösen, fruchtbare<br />
Böden zerstören sowie auf Feldern<br />
<strong>und</strong> in Gärten wachsendes,<br />
einst ges<strong>und</strong>es Getreide oder Gemüse<br />
verderben. Noch problematischer:<br />
Regen, der <strong>die</strong>se giftigen<br />
Stoffe durch den Boden hindurch<br />
ins G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser schwemmt <strong>und</strong><br />
damit <strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>lage eines jeden<br />
Lebens verseuchen kann.<br />
B<strong>und</strong>esweite<br />
Regelung seit 1999<br />
Erst Anfang der 1990er Jahre ging<br />
<strong>die</strong>ser sorglose Umgang mit Giftmüll<br />
nicht mehr spurlos an allen<br />
Menschen in der Bevölkerung<br />
vorbei. So trat 1996 ein Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
in Kraft. Und es<br />
wurden wissenschaftliche Untersuchungen<br />
unternommen. Aus<br />
deren alarmierenden Ergebnissen<br />
resultierte wieder<strong>um</strong> ein neues,<br />
b<strong>und</strong>esweit gültiges Gesetz – <strong>das</strong><br />
B<strong>und</strong>esbodenschutzgesetz, verabschiedet<br />
am 1. <strong>März</strong> 1999. Darin ist<br />
für ganz Deutschland, Bayern <strong>und</strong><br />
somit auch <strong>die</strong> Region ziemlich<br />
genau definiert, wie Flächen zu<br />
schützen, <strong>und</strong> wie im Boden versteckte<br />
Altlasten aus vergangener<br />
Zeit zu untersuchen <strong>und</strong> zu behandeln<br />
sind. Dabei hilfreich: Ein<br />
über <strong>die</strong> Jahre hinweg angelegtes<br />
Altlastenkataster. Hierbei handelt<br />
es sich <strong>um</strong> auf Landkreisebene heruntergebrochene<br />
Landkarten mit<br />
Flurn<strong>um</strong>mern, auf denen, basierend<br />
auf rückwirkender Recherche<br />
in einzelnen Gemeinden, Altlastenverdachtsflächen<br />
eingezeichnet<br />
sind. „Hier reden wir insbesondere<br />
von Flächen ehemaliger<br />
Hausmülldeponien sowie industriell<br />
<strong>und</strong> gewerblich genutzten<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücken, z<strong>um</strong> Beispiel chemische<br />
Reinigungen, Tankstellen<br />
oder Kfz-Werkstätten, aus denen<br />
20 | <strong>tassilo</strong><br />
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Böse Überraschung? Im Zuge eines Aushubs<br />
werden immer wieder mal Altlasten entdeckt.
mögliche Giftstoffe ausgelaufen<br />
<strong>und</strong> in den Böden gelangt sind“,<br />
sagt Irmgard Gugger, Sachbearbeiterin<br />
für Altlasten im <strong>Weilheim</strong>-Schongauer<br />
Landratsamt,<br />
<strong>die</strong> beim Thema „Altlasten“ allen<br />
voran potentielle G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückskäufer<br />
<strong>und</strong> Bauherren sensibilisieren<br />
möchte – völlig gleich ob privat<br />
oder gewerblich. „Viele haben<br />
<strong>das</strong> Thema Altlasten nicht auf dem<br />
Schirm <strong>und</strong> werden im Falle eines<br />
unerwarteten F<strong>und</strong>es häufig mit<br />
massiven Mehrkosten belastet.“<br />
Altlastenuntersuchung<br />
in vier Schritten<br />
Im Kataster als Altlastenverdachtsfläche<br />
hinterlegte G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücke<br />
müssen vor offiziellem Spatenstich<br />
immer auf mögliche Gefahrenstoffe<br />
im Boden untersucht werden.<br />
Zunächst im Rahmen einer historischen<br />
Erk<strong>und</strong>ung, <strong>die</strong> oftmals<br />
im jeweiligen Landratsamt bereits<br />
vorliegt. „Durch Recherchen in<br />
beispielsweise Gemeindearchiven<br />
sollen ausreichende Erkenntnisse<br />
über Standortbedingungen sowie<br />
frühere <strong>und</strong> aktuelle Nutzungen<br />
erhoben werden, <strong>um</strong> eine erste<br />
Abschätzung des Gefährdungspotenzials<br />
der jeweiligen Altlastenverdachtsfläche<br />
vornehmen zu<br />
können“, sagt Eckhard Hopf, Geschäftsführer<br />
eines in Eching am<br />
Ammersee ansässigen, auf Altlasten,<br />
Baug<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />
spezialisierten Ingenieurbüros,<br />
dessen Mitarbeiter auch in <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
regelmäßig tätig<br />
sind. Auf <strong>die</strong>se historische Erk<strong>und</strong>ung<br />
folgt schließlich eine orientierende<br />
Untersuchung draußen<br />
vor Ort – sie <strong>die</strong>nt zur Feststellung,<br />
ob sich der Verdacht einer Altlast<br />
bewahrheitet. Z<strong>um</strong> Beispiel durch<br />
Begutachtung von Probeaushüben<br />
mittels Bagger sowie geophysikalischer<br />
Messungen, der Entnahme<br />
von Wasser, Bodenluft <strong>und</strong> Bodenproben,<br />
aber auch chemischer<br />
Analysen. Sollte sich nach Auswertung<br />
<strong>die</strong>ser Untersuchungen<br />
der Altlastenverdacht endgültig<br />
bestätigen, ist eine Detailuntersuchung<br />
des jeweiligen G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücks<br />
un<strong>um</strong>gänglich. Rasterbeprobungen<br />
in Form von vielen, aneinandergereihten<br />
Bohrungen sowie<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasseruntersuchungen sind<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle nur zwei Beispiele.<br />
Und abschließend? „Gilt es unter<br />
anderem einen Sanierungsplan zu<br />
erstellen“, sagt Eckhard Hopf.<br />
Im schlimmsten Falle muss der<br />
komplette Boden ausgetauscht<br />
<strong>und</strong> fachgerecht entsorgt werden,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel in auf Altlasten<br />
spezialisierte Deponien. „So ein<br />
kompletter Bodenaustausch kann<br />
extrem teuer werden, bei großen<br />
Flächen sogar in Millionenhöhe<br />
gehen“, sagt Irmgard Gugger, der<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle ein konkretes Beispiel<br />
aus der Region einfällt: „Das<br />
Gelände eines ehemaligen Gaskraftwerks<br />
an der Kr<strong>um</strong>pperstraße<br />
mitten in <strong>Weilheim</strong>, wo tatsächlich<br />
so ein Bodenaustausch durchgeführt<br />
werden musste.“ Eine kostengünstigere<br />
Alternative, sofern<br />
es <strong>die</strong> jeweiligen Untersuchungsergebnisse<br />
zulassen, kann eine<br />
Versiegelung des mit Altlasten<br />
verseuchten Bodens sein – durch<br />
den Bau einer wasserdichten<br />
Schutzschicht mit Drainagen, z<strong>um</strong><br />
Beispiel in Form eines Parkplatzes,<br />
wird Regenwasser gezielt <strong>um</strong><br />
im Boden befindliche Giftstoffe<br />
her<strong>um</strong>geleitet <strong>und</strong> dadurch eine<br />
Verseuchung des G<strong>r<strong>und</strong></strong>wassers<br />
verhindert. „Fachliche Unterstützung<br />
leisten hierbei Wasserwirtschaftsämter,<br />
sowie nach B<strong>und</strong>esbodenschutzgesetz<br />
zugelassene<br />
Sachverständigenbüros“, sagt Eckhard<br />
Hopf. Außerdem haben Kommunen<br />
über <strong>die</strong> Gesellschaft für<br />
Altlastensanierung, kurz GAB, <strong>die</strong><br />
Möglichkeit auf finanzielle Förderung.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich hängt <strong>die</strong> Intensität<br />
von Untersuchung <strong>und</strong> Sanierung<br />
einer Altlastenverdachtsfläche<br />
auch immer mit der in Zukunft<br />
geplanten Nutzung des jeweiligen<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücks ab.<br />
Kostenlose Einsicht<br />
ins Kataster<br />
„Eine Fläche, auf der ein Wohnprojekt<br />
mit Kinderspielplatz auf<br />
Naturrasen entstehen soll, oder<br />
Nutzpflanzen für <strong>die</strong> Herstellung<br />
von Lebensmitteln angebaut werden,<br />
muss wesentlich sorgfältiger<br />
begutachtet <strong>und</strong> saniert werden<br />
als beispielsweise ein industriell<br />
genutztes Gewerbegebiet mit<br />
großflächiger Versiegelung“, so<br />
Irmgard Gugger. Unabhängig davon<br />
rät <strong>die</strong> Expertin allen zukünftigen<br />
Häuslebauern, sich in Sachen<br />
Altlastenverdacht immer rückzuversichern<br />
– auch bei vermeintlich<br />
EIN SESSEL FÜR GENERATIONEN<br />
Ihre Essgruppe nach Maß gefertigt – jede Tischplatte ein Unikat.<br />
naturbelassenen, unkritischen<br />
Böden. „Mit einer Vollmacht des<br />
jeweiligen G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümers<br />
können Bürger sich jederzeit<br />
bei uns im Landratsamt<br />
unter den allgemein bekannten<br />
Kontaktdaten melden <strong>und</strong> eine<br />
kostenlose Auskunft aus dem Altlastenkataster<br />
erfragen.“ Wobei<br />
<strong>die</strong>se Auskunft noch lange nicht<br />
ausschließt, am Ende des Tages<br />
doch auf „böse Überraschungen“<br />
zu stoßen, <strong>die</strong> im Falle eines geplanten<br />
Einfamilienhauses häufig<br />
mit 25 000 bis 50000 Euro an<br />
Mehrkosten verb<strong>und</strong>en sind. „Wir<br />
haben immer wieder mal Fälle,<br />
wo kein Altlastenverdacht besteht,<br />
im Zuge des Aushubs dann doch<br />
belastetes Material wie Teerrückstände<br />
z<strong>um</strong> Vorschein kommen<br />
<strong>und</strong> somit fachgerecht entsorgt<br />
werden muss.“ Letztlich haben<br />
<strong>die</strong> jeweiligen G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückskäufer<br />
oder Bauherren immer selbst zu<br />
entscheiden, ob sie <strong>das</strong> Risiko unbekannter<br />
Altlasten in Kauf nehmen,<br />
oder im Rahmen eines im<br />
Voraus klärenden Gutachtens auf<br />
N<strong>um</strong>mer sicher gehen.<br />
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märz / april <strong>2022</strong> | 21
Werden Ölheizungen ab 2026 verboten?<br />
„Energiemix<br />
ist <strong>die</strong> Zukunft“<br />
Tassiloland | Heizöl <strong>die</strong>nt seit Jahrzehnten<br />
als verlässlicher Brennstoff,<br />
<strong>um</strong> für wohlige Wärme in<br />
Haus <strong>und</strong> Wohnung zu sorgen.<br />
R<strong>und</strong> 20 Millionen Menschen<br />
in Deutschland nutzen eine Öl-<br />
Zentralheizung. Sobald Temperaturen<br />
rapide fallen, vermittelt<br />
<strong>die</strong>ser Energievorrat im Keller ein<br />
sicheres Gefühl. Doch <strong>das</strong> neue<br />
Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG,<br />
<strong>das</strong> am 8. August 2020 zur „Einsparung<br />
von Energie <strong>und</strong> zur Nutzung<br />
erneuerbarer Energien zur<br />
Wärme- <strong>und</strong> Kälteerzeugung in<br />
Gebäuden" auf den Weg gebracht<br />
wurde, hat zahlreiche Betreiber<br />
von Ölheizungen verunsichert.<br />
Sogar in Me<strong>die</strong>n war von einem<br />
Verbot von Heizungssystemen mit<br />
Öl ab dem Jahr 2026 <strong>die</strong> Rede.<br />
Dass dem nicht so ist, erklärt Peißenbergs<br />
Bezirksschornsteinfeger<br />
Dieter Wenzl: „In den meisten<br />
Fällen brauchen Besitzer von ölbeheizten<br />
Häusern hinsichtlich<br />
des GEG nichts zu unternehmen.<br />
Lediglich Anlagen, <strong>die</strong> mehr als<br />
30 Jahre alt sind, müssen unter<br />
bestimmten Umständen ausgetauscht<br />
oder nachgerüstet werden.<br />
Und es gelten Anforderungen,<br />
wenn ein Haus in größerem Umfang<br />
modernisiert werden soll.“<br />
Die Regelungen<br />
des GEG im Einzelnen<br />
Tankwagenfahrer werden auch in Zukunft für volle Öltanks in hiesigen<br />
Haushalten sorgen. In Zukunft womöglich mit sogenannten E-Fuels.<br />
Mehr als 30 Jahre alte ölbetriebene<br />
Standardheizkessel dürfen<br />
laut Gesetzgeber also nicht mehr<br />
betrieben werden. Ausgenommen<br />
sind jedoch Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhauseigentümer,<br />
<strong>die</strong> ihr<br />
Haus seit 1. Februar 2002 selbst<br />
bewohnen. Auf sie käme der Austausch<br />
des Heizungssystems erst<br />
mit einem Hausverkauf, also Eigentümerwechsel,<br />
zu. Heißt: Bis<br />
z<strong>um</strong> 31. Dezember 2025 ist der<br />
Einbau einer neuen Ölheizung in<br />
einem Bestandsgebäude wie bisher<br />
möglich, da es sich bei <strong>die</strong>sen<br />
Modellen <strong>um</strong> Niedertemperaturoder<br />
Brennwertgeräte handelt, <strong>die</strong><br />
bereits einen geringen Verbrauch<br />
sowie niedrige Emissionswerte<br />
garantieren. Sollte jedoch ab dem<br />
1. Januar 2026 der Einbau einer<br />
neuen Ölheizung geplant sein,<br />
muss anteilig erneuerbare Energie,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel in Form einer<br />
Photovoltaikanlage, eingesetzt<br />
werden. Die genaue Zusammensetzung<br />
<strong>die</strong>ser Einbindung wurde<br />
allerdings noch nicht festgelegt.<br />
Dies soll mit der nächsten Novellierung<br />
des GEGs, voraussichtlich<br />
noch in <strong>die</strong>sem Jahr, festgeschrieben<br />
werden. So oder so der richtige<br />
Ansprechpartner in <strong>die</strong>sen Fällen:<br />
Der Bezirksschornsteinfeger,<br />
der heizungstechnische Anlagen<br />
überprüft <strong>und</strong> abklärt, ob etwaige<br />
Nachrüstverpflichtungen notwendig<br />
sind, oder Anforderungen bei<br />
Neuinstallation einer Heizanlage<br />
eingehalten werden.<br />
Klimafre<strong>und</strong>lich<br />
in <strong>die</strong> Zukunft<br />
Unabhängig davon zählen fossile<br />
Brennstoffe wie Öl, Gas <strong>und</strong> Kohle<br />
zu den sogenannten Klimakillern,<br />
weshalb <strong>die</strong> Industrie an einer<br />
Alternative namens „E-Fuels“ arbeitet.<br />
Dabei handelt es sich <strong>um</strong><br />
klimaneutrale flüssige Kraftstoffe,<br />
22 | <strong>tassilo</strong>
Für synthetische Brennstoffe namens E-Fuels kann <strong>die</strong> gesamte struktur einer Ölheizung genutzt werden — inklusive<br />
Infra-<br />
Tank.<br />
<strong>die</strong> aus erneuerbaren Energien<br />
hergestellt werden.<br />
Dr.-Ing. Bernd Hartmann, einer<br />
der beiden Geschäftsführer der<br />
Mineralöl Harrer GmbH in <strong>Weilheim</strong>,<br />
sagt dazu: „Ich bin davon<br />
überzeugt, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Energiewende<br />
ohne synthetische Kraft- <strong>und</strong><br />
Brennstoffe nicht durchführbar ist.<br />
Für eine Produktion von E-Fuels<br />
in industriellem Maßstab gibt<br />
es aber hoffnungsvolle Projekte.<br />
Derzeit arbeiten der Sportwagenhersteller<br />
Porsche <strong>und</strong> Siemens<br />
Energy im chilenischen Punta<br />
Arenas an der weltweit ersten<br />
integrierten kommerziellen Anlage<br />
zur Herstellung von E-Fuels.“<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>lage für <strong>die</strong> Produktion von<br />
<strong>die</strong>sen synthetischen Brennstoffen<br />
namens E-Fuels ist <strong>die</strong> Umwandlung<br />
elektrischer Energie in Flüssigkeit.<br />
Dabei wird zunächst aus<br />
Wasser via Elektrolyse <strong>und</strong> unter<br />
Verwendung erneuerbar erzeugten<br />
Stroms Wasserstoff gewonnen.<br />
Mittels eines technischen Verfahrens<br />
wird daraus, in Verbindung<br />
mit Kohlendioxid aus der Luft, ein<br />
treibhausgasneutraler flüssiger<br />
Brennstoff „synthetisiert“. Der so<br />
gewonnene Treibstoff kann letztlich<br />
Heizöl beigemengt werden<br />
oder es sogar zu 100 Prozent ersetzen.<br />
Noch besser: Diese klimaneutrale<br />
Heizöl-Alternative sei<br />
ohne aufwändige Umrüstung einer<br />
Ölheizung einsetzbar. „Wann<br />
E-Fuels auf den Markt kommen,<br />
ist allerdings noch ungewiss“, so<br />
Dr.-Ing. Bernd Hartmann. „Wir<br />
erwarten, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Europäische<br />
Union E-Fuels demnächst offiziell<br />
als klimaneutral einstuft. Erst<br />
ab <strong>die</strong>sem Zeitpunkt ist mit einer<br />
kommerziellen <strong>und</strong> breitflächigen<br />
Produktion der synthetischen<br />
Treibstoffe zu rechnen, dann aber<br />
auch mit massiven Investitionen.“<br />
E-Fuels<br />
in den Tank?<br />
Da synthetische Brennstoffe<br />
mit herkömmlichen<br />
Ölfeuerungen kompatibel<br />
sind, ist <strong>die</strong> effiziente <strong>und</strong><br />
klimaneutrale Wärmeversorgung<br />
auch über <strong>das</strong><br />
Jahr 2026 hinaus sichergestellt.<br />
Für Verbraucher<br />
bedeutet <strong>das</strong>, <strong>das</strong>s sich in<br />
der komfortablen Nutzung<br />
ölbetriebener Zentralheizungen<br />
nichts ändert.<br />
Der Ölbrenner kann wie<br />
bisher verwendet werden<br />
<strong>und</strong> statt des Heizöls<br />
käme in Zukunft synthetischer<br />
Brennstoff in den<br />
Tank. „Der große Vorteil<br />
der synthetischen Brennstoffe<br />
liegt darin, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
gesamte bisherige Infrastruktur<br />
weiterhin genutzt werden<br />
kann“, bekräftigt Dr.-Ing. Bernd<br />
Hartmann. Zur Preisgestaltung<br />
lässt sich dahingehend jedoch wenig<br />
sagen, lediglich mutmaßen.<br />
Namhafte Forschungsinstitute belegen<br />
aber, <strong>das</strong>s der Herstellungspreis<br />
von E-Fuels bei <strong>r<strong>und</strong></strong> einem<br />
Euro pro Liter liegen wird. Wobei<br />
mit <strong>die</strong>sem Preis erst gerechnet<br />
werden kann, sofern politische<br />
Rahmenbedingungen gegeben<br />
sind <strong>und</strong> erste industrielle Produktionsanlagen<br />
in Betrieb gehen.<br />
„Die Ölheizung wird für <strong>die</strong> nächsten<br />
zehn bis 20 Jahre im Energiemix<br />
eine Zukunft haben“, gibt<br />
sich auch Dieter Wenzl überzeugt.<br />
Dafür sei eine Investition in <strong>die</strong><br />
Modernisierung einer Öl-Brennwertheizung<br />
sinnvoll. Schließlich<br />
überzeugt Ölfeuerung schon seit<br />
Jahrzehnten mit Kosteneffizienz<br />
sowohl bei der Anschaffung als<br />
auch Wartung. Außerdem wandelt<br />
sie Energieträger wie Heizöl oder<br />
eben E-Fuels zu fast 100 Prozent in<br />
nutzbare Wärme <strong>um</strong>. Ölheizungen<br />
<strong>und</strong> Klimaschutz schließen sich insofern<br />
nicht aus.<br />
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zwecklos, ihnen aus dem Weg zu<br />
gehen, sie sind im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e überall.“<br />
Johann-Christian Hannemann<br />
spricht in <strong>die</strong>sem Falle mit einem<br />
Augenzwinkern. Wobei dem Kreisfachberater<br />
für Gartenkultur, der<br />
nebenbei eine solidarische Landwirtschaft<br />
betreibt, <strong>das</strong> Lachen<br />
gehörig vergangen ist beim Thema<br />
Schnecken. „Im ersten Jahr unserer<br />
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den Menschen nichts mehr übrigbleibt.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich können <strong>die</strong>se<br />
schleimigen Kriechtiere unterteilt<br />
werden in Nacktschnecken <strong>und</strong> Gehäuseschnecken.<br />
Zu letzteren gehören<br />
unter anderem <strong>die</strong> geschützte<br />
Weinbergschnecke, <strong>die</strong> kleine,<br />
gelbe<br />
Gartenschnirkel-Schnecke,<br />
<strong>die</strong> Hainschnirkel-Schnecke sowie<br />
seit über 25 Jahren in Peißenberg<br />
<strong>die</strong> seltenere Turmschnecke, <strong>die</strong><br />
Ihre Kanzlei für fast alle Rechtsgebiete<br />
jedoch eher an Felsen, Bä<strong>um</strong>en<br />
oder hohen Sträuchern vorzufin-<br />
Unverschuldeter Unfall?<br />
den ist. Die größte Gefahr fürs<br />
Die Kosten des Rechtsanwalts zahlt <strong>die</strong> gegnerische Versicherung.<br />
Wir helfen Ihnen gerne!<br />
garteneigene Gemüsebeet geht<br />
jedoch von den Nackigen aus.<br />
Martin Trautmann Victoria Trautmann-Reßler Hauptschädling in der Region: Die<br />
Fachanwalt für Erbrecht Fachanwältin Verkehrsrecht für Verkehrsrecht Gemeine Wegschnecke, meistens<br />
Familienrecht <strong>und</strong> Sozialrecht Unfallbearbeitung rotgelb, ziegelbraun oder braun<br />
<strong>und</strong> bis zu 15 (!) Zentimeter lang.<br />
Hans-Glück-Str. 19 / 82380 Peißenberg / Tel. 0 88 03 / 6 37 10 Weitere heimische Nacktschne-<br />
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ckenarten, <strong>die</strong> jeder Hobbygärtner<br />
schon mal gesehen haben wird:<br />
Die Rote Wegschnecke, <strong>die</strong> drei<br />
bis fünf Zentimeter große, marmorierte,<br />
grau bis dunkelgraubraune<br />
<strong>und</strong> gestreifte Gartenwegschnecke,<br />
sowie <strong>die</strong> eher bleiche, beigefarbene<br />
Ackerschnecke, <strong>die</strong> mit drei<br />
bis sechs Zentimetern ebenfalls<br />
zu den kleineren gehört. Allen<br />
voran im Vergleich z<strong>um</strong> König der<br />
Schnecken – dem in Leopardenmuster<br />
geschmückten Tigerschnegel,<br />
der zwischen zehn <strong>und</strong> 20 (!)<br />
Zentimeter groß wird. Und mehr<br />
Nützling als Schädling ist, „weil er<br />
bevorzugt andere Schnecken frisst,<br />
Pflanzen dagegen eher seltener“.<br />
Ähnlich wertvoll ist an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
auch <strong>die</strong> bereits erwähnte Weinbergschnecke,<br />
<strong>die</strong> sich ganz gerne<br />
auch mal von Eiergelegen anderer<br />
Schnecken ernährt.<br />
Tote Schnecken<br />
locken lebendige an<br />
Die ersten wichtigen Erkenntnisse<br />
beim Thema Schnecken sind also<br />
Folgende: „Man muss mit<br />
Schnecken leben,<br />
insbesondere<br />
in unserer,<br />
ver-<br />
gleichsweise niederschlagsreichen<br />
Region, wo Böden oft dauerfeucht<br />
sind <strong>und</strong> den Schnecken somit einen<br />
idealen Lebensra<strong>um</strong> bieten.<br />
Sie können aber auch, wie am Beispiel<br />
Tigerschnegel <strong>und</strong> Weinbergschnecke,<br />
nützlich sein.“ Letzteres<br />
gilt auch für den Kompost. „Wo sie<br />
als Müllabfuhr organischer Abfälle<br />
akribische Helfer bei der Umsetzung<br />
zu H<strong>um</strong>us sind.“ Ein weiterer<br />
wichtiger Tipp vom Fachberater:<br />
„Sich in Geduld üben <strong>und</strong> den<br />
Kampf gegen Schnecken immer als<br />
mittel- bis langfristiges<br />
Projekt in Betracht ziehen.“<br />
Natürlich gebe es<br />
zig Hilfsmittel <strong>und</strong> Methoden,<br />
Schnecken kurzfristig<br />
auszubremsen. Z<strong>um</strong><br />
Beispiel ein Kupferband <strong>um</strong><br />
Hochbeete, <strong>das</strong> Schnecken<br />
<strong>das</strong> Hochkriechen erschweren<br />
soll. „Kann helfen, so<br />
lange es trocken ist, bei<br />
anhaltender<br />
Nässe<br />
Nützlich:<br />
Der Tigerschnegel
QUALITÄT<br />
Davor fürchtet sich jeder Hobby-Gärtner: Frischgewachsene Salatpflanzen,<br />
über Nacht kaputtgefressen von Dutzenden Nacktschnecken.<br />
kriechen sie jedoch einfach drüber.“<br />
Es gibt Giftköder <strong>und</strong> Stre<strong>um</strong>ittel,<br />
„<strong>die</strong> auch helfen können,<br />
jedoch <strong>die</strong> Gefahr mit sich bringen,<br />
<strong>das</strong>s man auch andere Tiere damit<br />
tötet, oder sogar sein eigenes Ge-<br />
müse damit belastet“. Eine brutale,<br />
aber chemiefreie Alternative dazu:<br />
Einen täglichen R<strong>und</strong>gang machen,<br />
Schnecken suchen, aufsammeln<br />
<strong>und</strong> in kochendem Wasser, in konzentrierter<br />
Essiglösung oder<br />
durch Zerschneiden töten.<br />
„Wobei auch hier oft große<br />
Fehler gemacht werden“, warnt<br />
Johann-Christian Hannemann. Tote<br />
Schnecken ziehen nämlich lebendige<br />
Schnecken, ausgestattet mit<br />
einen ausgeprägten Geruchsinn,<br />
intensiv an. „Wichtig wäre deshalb,<br />
vernichtete Schnecken der<br />
Natur zurückzugeben – entweder<br />
in den eigenen Kompost, oder<br />
vom eigenen Garten entfernt, z<strong>um</strong><br />
Beispiel auf Wiesen oder in Wäldern.“<br />
Es gibt aber auch elektronische<br />
Schneckenzäune, <strong>die</strong> ähnlich<br />
funktionieren wie ein Weidezaun.<br />
„Da muss ich mir aber ernsthaft<br />
<strong>die</strong> Frage stellen: Will ich meinen<br />
Garten mit Strom verbarrika<strong>die</strong>ren,<br />
den auch andere Lebewesen, womöglich<br />
sogar <strong>die</strong> eigenen spielenden<br />
Kinder zu spüren bekommen.“<br />
Letztlich sind Schneckenbekämpfungsmethoden<br />
auch eine Frage<br />
des Geldes, <strong>und</strong> eine Frage der<br />
Philosophie.<br />
Artenvielfalt der<br />
Schlüssel z<strong>um</strong> Erfolg?<br />
Wer langfristig Erfolg haben will,<br />
braucht einen ausgeprägten Sinn<br />
für Ökologie. Denn: Je naturbelassener<br />
ein Garten gestaltet ist,<br />
desto mehr Pflanzen, Kräuter <strong>und</strong><br />
Tiere fühlen sich darin wohl. Und je<br />
höher <strong>die</strong> Artenvielfalt ist, desto<br />
größer sind <strong>die</strong> Chancen, <strong>das</strong>s<br />
selbstangebaute Salate von Schnecken<br />
verschont bleiben. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
dank natürlicher Fressfeinde<br />
von Schnecken. Neben dem artengleichen<br />
Tigerschnegel sind<br />
hier Igel, Kröten, Blindschleichen<br />
sowie größere Laufkäfer ganz entscheidend.<br />
„Sofern sie überhaupt<br />
in einen Garten kommen.“<br />
Löcher im Zaun sind an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle ganz wichtig.<br />
Ebenso kleinere Haufen aus<br />
Laub <strong>und</strong> Totholz, in denen<br />
<strong>die</strong>se wertvollen Fressfeinde<br />
Flucht- <strong>und</strong> Schutzrä<strong>um</strong>e<br />
finden. Auch hilfreich:<br />
Eine abwechslungsreiche<br />
Bodenbeschaffenheit. Man<br />
kann z<strong>um</strong> Beispiel zwischen<br />
fruchtbarer, naturbelassener<br />
Bodenkultur,<br />
auf der man Gemüse anbaut,<br />
schmale Kieswegerl anlegen,<br />
über <strong>die</strong> Schnecken an trockeneren<br />
Tagen schlecht drüber kommen.<br />
„Sie brauchen zur Fortbewegung<br />
nämlich immer selbstproduzierten<br />
Schleim – bei Regen fast gar keinen,<br />
bei anhaltender Trockenheit<br />
jedoch sehr viel, manchmal sogar<br />
zu viel.“ Auch hilfreich: Zwischen<br />
den Gemüsebeeten Holzbretter<br />
auslegen, unter denen sich Schnecken<br />
gerne verstecken <strong>und</strong>, Männlein<br />
wie Weiblein, bis zu 400 Eier<br />
ablegen. „Die Bretter kann man<br />
dann im Rahmen eines täglichen<br />
R<strong>und</strong>gangs <strong>um</strong>drehen <strong>und</strong> nach<br />
Schnecken sowie Eiergelegen absuchen.“<br />
Johann-Christian Hannemann <strong>und</strong><br />
seine SoLaWi-Mitstreiter haben ihren<br />
Salat im zweiten Jahr an einer<br />
anderen, wesentlich fruchtbareren<br />
<strong>und</strong> naturbelasseneren Fläche angebaut.<br />
Und dadurch den Salatausfall<br />
aus dem Vorjahr in Ertrag<br />
<strong>um</strong>wandeln können. Ein „Luxus“,<br />
den sich Gartenbesitzer nicht leisten<br />
können – sie haben schließlich<br />
nur <strong>die</strong>se eine Fläche vor <strong>und</strong> <strong>um</strong><br />
ihr Haus, aus der sie jedoch verdammt<br />
viel herausholen können.<br />
Wer weitere Tipps <strong>und</strong> Tricks in<br />
Sachen H<strong>um</strong>usaufbau, Umgang<br />
mit Schnecken <strong>und</strong> Anlage eines<br />
Naturgartens braucht? Johann-<br />
Christian Hannemann empfiehlt<br />
einen Besuch der Aktionstage des<br />
Netzwerks „Gartenwinkel Pfaffenwinkel“.<br />
Und den Kontakt zu<br />
lokalen Obst- <strong>und</strong> Gartenbauvereinen.<br />
js<br />
Die artengeschützte Weinbergschnecke<br />
frisst Eiergelege anderer Schnecken.<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 25<br />
&<br />
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ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />
Für Jugend, Jagd <strong>und</strong> Forschung<br />
Luftqualität in Klassenzimmern erforschen<br />
Spionageschutz & Heimatk<strong>und</strong>e – <strong>die</strong> Gewinner<br />
Tassiloland | „Sicheres Klassenzimmer“ heißt<br />
ein überregionales Forschungsprojekt, <strong>das</strong><br />
auf Initiative der Münchner Hochschulen<br />
sowie des Max-Planck-Instituts für Chemie<br />
in Mainz zu Beginn des Jahres ins Leben<br />
gerufen wurde. Ziel des<br />
Projekts: Bis Ende des<br />
aktuellen Schuljahres <strong>die</strong><br />
Luftqualität in Klassenzimmern<br />
zu messen. An<br />
<strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> beteiligen<br />
sich unter anderem auch<br />
elf weiterführende Schulen<br />
sowie drei Förderzentren<br />
aus dem Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau. Zur<br />
Messung der Luftqualität<br />
– CO 2 , relative Feuchte <strong>und</strong> Temperatur<br />
– wird eine handtellergroße Sensorbox inklusive<br />
Bewegungsmelder verwendet. Über<br />
<strong>die</strong>se Messungen können wieder<strong>um</strong> unterschiedliche<br />
Lüftungskonzepte wie Fensterlüften,<br />
mobile Ra<strong>um</strong>luftreiniger<br />
oder dezentrale<br />
Lüftungsanlagen analysiert<br />
werden. Aber auch<br />
witterungsbedingte Einflüsse<br />
der kalten <strong>und</strong><br />
warmen Jahreszeiten auf<br />
<strong>die</strong> Luftqualität sowie<br />
<strong>das</strong> daraus resultierende<br />
Corona-<br />
risiko.<br />
Infektionsjs<br />
Tassiloland | Bereits in unserer November/Dezember-<strong>Ausgabe</strong><br />
haben wir aus dem Hause „Ostenrieder Design & Marketing“ so-<br />
genannte WebcamSafes z<strong>um</strong> Schutz vor möglicher ge über Tablet oder PC-Bildschirm verlost. Die glücklichen<br />
Gewinner von je 100 Stück, passend mit dem jeweiligen<br />
Firmenlogo bedruckt: „Knauer Motorsport & more“ mit Sitz<br />
in Birkland, <strong>die</strong> Arbeitsgemeinschaft „Evangelische Erwach-<br />
Spionasenenbildung“<br />
in <strong>Weilheim</strong> sowie <strong>die</strong> Zimmerei „Roland Goth“ in Peißenberg.<br />
In unserer Januar/Februar-<strong>Ausgabe</strong> wurden dagegen drei Exemplare des neuen<br />
heimatk<strong>und</strong>lichen Jahrbuchs „Lech-Isar-Land“ verlost. Was Johnny Cash mit dem<br />
bayerischen Oberland zu tun hatte? War<strong>um</strong> <strong>die</strong> Gebrüder Zimmermann als Ba<strong>um</strong>eister<br />
des Rokoko gelten? Welche Beziehungen hiesige Klöster zu namhaften<br />
Weingütern in Südtirol hatten? Diese <strong>und</strong> viele weitere Fragen können sich Mi-<br />
chael Rudy aus Feldafing sowie Alois Franz <strong>und</strong> Andrea Kammerlander, beide<br />
aus <strong>Weilheim</strong>, nun selbst beantworten. Unter zahlreichen Einsendungen<br />
war <strong>das</strong> Losglück <strong>die</strong>smal auf deren Seite. Wir gratulieren recht<br />
herzlich <strong>und</strong> wünschen viel Spaß beim Lesen!<br />
js<br />
Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche<br />
Tassiloland | Die landkreisweite<br />
Koordinierungsstelle<br />
für Bürgerengagement,<br />
kurz KOBE, bietet im Rahmen<br />
ihres Vereinsfor<strong>um</strong>s<br />
auch im Jahr <strong>2022</strong> wieder<br />
kostenlose Fortbildungen<br />
für Vereine, gemeinnützige<br />
Institutionen <strong>und</strong><br />
ehrenamtlich engagierte<br />
Männer, Frauen <strong>und</strong> Jugendliche im <strong>Weilheim</strong>-Schongauer kreis an. Themen sind unter anderem: Steuerrecht für Vereine,<br />
Landsind<br />
der Internetseite des Landratsamtes (www.weilheim-schongau.de)<br />
unter dem Reiter „Bürgerservice“ zu entnehmen.<br />
Oder direkt bei Utta Pollmeier unter 0881 / 681-1519<br />
Vereinsverwaltungsprogramme, Vereinsgründung, Mitgliedergewinnung,<br />
F<strong>und</strong>raising, Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Praxistipps für<br />
generationenübergreifendes Miteinander im Verein. Näheres zu<br />
Terminen, Inhalten, Veranstaltungsorten <strong>und</strong> Anmeldmodalitäten<br />
oder ehrenamt@lra-wm.bayern.de.<br />
js<br />
26 | <strong>tassilo</strong>
Wertvolle Hilfe bei Krankheit <strong>und</strong> Lebenskrise<br />
Tassiloland | Verstanden<br />
zu werden, ohne viel<br />
erklären zu müssen?<br />
Dafür stehen Selbsthilfegruppen.<br />
Diabetes,<br />
Rhe<strong>um</strong>a, Multiple Sklerose,<br />
Krebserkrankung,<br />
Depression, Suchterkrankung,<br />
Lebenskrisen,<br />
Trauer <strong>und</strong> – ganz aktuell<br />
– Long-Covid: Die Liste der Neuauflage hiesiger<br />
Selbsthilfegruppen ist lang, <strong>um</strong>fasst insgesamt<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 90 verschiedene Angebote. Das Verzeichnis<br />
wurde in Kooperation aus Telezentr<strong>um</strong> Herzogsägmühle,<br />
Caritasverband<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau <strong>und</strong><br />
Selbsthilfebüro des Ges<strong>und</strong>heitsamtes<br />
aufgelegt.<br />
Für Ärzte, Therapeuten,<br />
Beratungsstellen sowie<br />
sozial engagierte <strong>und</strong> interessierten<br />
Menschen ist<br />
<strong>die</strong> neue Broschüre, <strong>die</strong><br />
laufend aktualisiert wird,<br />
kostenfrei unter 0881 / 6811616 oder selbsthilfebuero@lra-wm.bayern.de<br />
sowie im<br />
Internet unter www.sozial-atlas.de hältlich.<br />
erjs<br />
*Rechtsberater<br />
Neuer Jagdberater für den Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Abschussplanung, Fütterung<br />
<strong>und</strong> Schonzeitverkürzung von Reh- <strong>und</strong> Rotwild<br />
sind nur drei Themenschwerpunkte, <strong>um</strong> <strong>die</strong> sich<br />
ein Jagdberater in enger Absprache mit Unterer<br />
Jagdbehörde <strong>und</strong> Jagdbeirat fachlich auseinanderzusetzen<br />
hat. Für <strong>Weilheim</strong>-Schongau übernimmt<br />
<strong>die</strong>se Aufgabe nun Stefan Zimmermann aus Antdorf.<br />
„Wir freuen uns auf <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />
Herrn Zimmermann <strong>und</strong> bedanken uns, <strong>das</strong>s er<br />
sich für <strong>die</strong>ses wichtige Amt zur Verfügung stellt –<br />
<strong>die</strong> Herausforderungen im Themenfeld Wald<br />
<strong>und</strong> Jagd sind vielfältig <strong>und</strong> <strong>um</strong>fangreich“, sagte<br />
Landrätin Andrea<br />
Jochner-Weiß z<strong>um</strong><br />
Antritt der fünfjährigen<br />
Amtszeit von<br />
Stefan Zimmermann,<br />
der damit in <strong>die</strong> Fußstapfen<br />
von Klaus<br />
Thien aus Schongau<br />
tritt. Und witziger-<br />
weise genau so heißt wie sein namensgleicher<br />
Stellvertreter – Stefan mann aus Raisting.<br />
Zimmerjs<br />
Dr. Maria Hagenauer*<br />
Fachanwältin für Miet- <strong>und</strong><br />
Wohnungseigent<strong>um</strong>srecht<br />
Verwaltungsrecht<br />
Linda Heidemann<br />
Rechtsanwältin<br />
Allgemeines Zivilrecht,<br />
Miet- <strong>und</strong> Wohnungseigent<strong>um</strong>srecht<br />
T 0881 / 63 80 90 Mittlerer Graben 18<br />
F 0881 / 9 23 27 44<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
info@kanzlei-weilheim.de www.kanzlei-weilheim.de<br />
Pascal de Coulon*<br />
Fachanwalt für Miet- <strong>und</strong><br />
Wohnungseigent<strong>um</strong>srecht<br />
Fachanwalt für Bau- <strong>und</strong><br />
Architektenrecht<br />
Jugendarbeit in den Fokus rücken<br />
Tassiloland | Unter dem Hashtag #RestartJugendarbeit<br />
möchte der Landkreis junge Menschen<br />
dazu bewegen, wieder verstärkt an gemeinsamen<br />
Projekten <strong>und</strong> Aktionen zu arbeiten. Konkretisiert<br />
werden soll <strong>die</strong>ses Vorhaben im Rahmen eines dezentralen,<br />
landkreisweiten „Tag der Jugend“, der<br />
sowohl am Freitag, 18. <strong>März</strong>, als auch Samstag,<br />
19. <strong>März</strong>, in allen 34 Landkreis-<br />
Gemeinden stattfinden sollen.<br />
Heißt: Mitglieder aus Vereinen,<br />
Jugendzentren, Jugendtreffs,<br />
aber auch Jugendreferenten<br />
sowie Initiativen für Jugendarbeit<br />
werden mit öffentlichkeitswirksamen<br />
Aktionen an <strong>und</strong><br />
in beispielsweise Rathäusern, Jugendzentren, Vereinsheimen,<br />
Sportvereinen oder Feuerwehrhäusern<br />
auf sich <strong>und</strong> ihre Ideen aufmerksam machen.<br />
Ziel der Aktionstage unter anderem: Unter Jugendlichen<br />
eine starke Gemeinschaft schaffen. „Wir<br />
wollen mit <strong>die</strong>ser Initiative unter anderem auch <strong>die</strong><br />
Jugendlichen stärken, <strong>die</strong> unter den sozialen Einschränkungen<br />
der Coronapandemie<br />
gelitten haben“, sagt<br />
Wolfgang Herz von der Kommunalen<br />
Jugendarbeit. Nähere<br />
Infos z<strong>um</strong> „Tag der Jugend“<br />
auch Online unter<br />
sog.de<br />
tagder.jugendwmjs<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 27
Für <strong>die</strong> Zukunft der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung in <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
„Haben alles auf Herz <strong>und</strong> Nieren geprüft“<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Schongau / <strong>Weilheim</strong> | An den bisherigen<br />
Standorten festhalten,<br />
oder ein neues Zentralkrankenhaus<br />
bauen? Um <strong>die</strong> Zukunft der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />
im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
zu sichern, haben<br />
Prof. Dr. Norbert Roeder <strong>und</strong> sein<br />
Team ein <strong>um</strong>fangreiches Gutachten<br />
erstellt. Im Interview spricht der<br />
externe Experte von einem eindeutigen<br />
Ergebnis – <strong>und</strong> davon, was<br />
mit den Krankenhäusern in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Schongau passieren wird.<br />
Herr Prof. Dr. Roeder, <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH hat bei Ihnen ein Gutachten<br />
zur Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />
im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
in Auftrag gegeben. Was ist der<br />
Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>?<br />
Die Welt verändert sich <strong>und</strong> wir mit<br />
ihr. Wer <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />
für <strong>die</strong>sen Landkreis sicherstellen<br />
will, muss <strong>die</strong> geänderten<br />
Rahmenbedingungen beachten<br />
<strong>und</strong> jetzt handeln, denn nur so<br />
lässt sich der Prozess für <strong>die</strong> Zukunftssicherung<br />
der Versorgung<br />
gestalten.<br />
Von welchen Bedingungen<br />
sprechen Sie?<br />
Der medizinische Fortschritt hat<br />
es mit sich gebracht, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
Medizin immer mehr ambulantisiert<br />
wurde. Ehemals 18 Tage auf<br />
Station sind auf ein Drittel, also<br />
sechs Tage, zusammengeschmolzen.<br />
Insofern können heutzutage<br />
viele Leistungen auch ambulant<br />
erbracht werden. Darüber hinaus<br />
stellt <strong>die</strong> Politik immer höhere Anforderungen,<br />
wie z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong><br />
Vorgabe nach Mindestmengen bei<br />
Behandlungen, Erreichbarkeit oder<br />
der Qualität, was von kleinen Krankenhäusern<br />
ka<strong>um</strong> noch zu leisten<br />
ist. Obendrein laufen wir auf einen<br />
gigantischen Fachkräftemangel zu<br />
– <strong>die</strong>s betrifft sowohl <strong>die</strong> Medizin<br />
als auch <strong>die</strong> Pflege. Hier müssen<br />
wir unser personengeb<strong>und</strong>enes<br />
Know-how bündeln <strong>und</strong> zielgerichtet<br />
einsetzen.<br />
Wie sieht Ihr Lösungsvorschlag aus?<br />
Der Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
sollte an einen hochmodernen<br />
Krankenhausstandort denken, der<br />
aus allen Teilen des Landkreises gut<br />
erreichbar ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />
einer Klinik nach aktuellem Standard<br />
abdeckt. Leider sind wir zu<br />
dem Ergebnis gekommen, <strong>das</strong>s weder<br />
der Standort in <strong>Weilheim</strong> noch<br />
der in Schongau dafür geeignet ist –<br />
im Rahmen unseres Gutachtens<br />
haben wir sprichwörtlich alles auf<br />
Herz <strong>und</strong> Nieren geprüft, wodurch<br />
wir zu klaren Empfehlungen für <strong>die</strong><br />
langfristige Zukunftssicherung der<br />
kommunalen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />
auf höchstem medizinischem<br />
Niveau im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau gekommen sind. Eine<br />
Informationsbroschüre dazu ist auf<br />
der Internetseite www.meinkrankenhaus2030.de<br />
jederzeit abrufbar.<br />
Was bedeutet <strong>die</strong>ses Gutachten-<br />
Ergebnis für <strong>die</strong> Standorte <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Schongau. Schließlich wurde<br />
in den vergangenen Jahren in beide<br />
Standorte viel investiert?<br />
Man muss bedenken, <strong>das</strong>s der Bau<br />
eines neuen Krankenhauses Jahre<br />
braucht, bis er von der Planung<br />
über den Bau bis zur Einrichtung in<br />
Betrieb gehen kann. Wir denken da<br />
an <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Jahre. Bis dahin sind<br />
<strong>die</strong> Investitionen von gestern schon<br />
wieder veraltet.<br />
<strong>Weilheim</strong> hat sich in den vergangenen<br />
Jahren sehr gut entwickelt mit<br />
Prof. Dr. Norbert Roeder<br />
dem Ausbau der Inneren Medizin,<br />
der Robotik in Endoprothetik <strong>und</strong><br />
Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
sowie der Geriatrie. Die Kooperation<br />
mit dem Universitätsklinik<strong>um</strong><br />
rechts der Isar in München<br />
bringt universitäre Medizin aufs<br />
Land. Aber der innerstädtisch liegende<br />
derzeitige Standort hat im<br />
Gegensatz zu dem von uns empfohlenen<br />
Neubau im Charakter<br />
eines Ges<strong>und</strong>heitscampus keine<br />
Entwicklungsperspektive — ein<br />
Hubschrauberlandeplatz wäre dort<br />
z<strong>um</strong> Beispiel nicht möglich.<br />
Für den Standort Schongau denken<br />
wir an eine Fortentwicklung<br />
des derzeitigen Angebots hin zu<br />
einem Ambulanzzentr<strong>um</strong> mit verschiedenen<br />
Facharztpraxen <strong>und</strong><br />
einem ambulanten OP-Zentr<strong>um</strong>.<br />
Zudem bietet Schongau sehr gute<br />
Voraussetzungen für ein Ausbildungszentr<strong>um</strong>,<br />
<strong>das</strong> es für <strong>die</strong><br />
Pflege ja bereits gibt <strong>und</strong> noch <strong>um</strong><br />
weitere Ausbildungen erweitert<br />
werden soll.<br />
Die Vorteile eines Ambulanzzentr<strong>um</strong>s?<br />
So ein Ambulanzzentr<strong>um</strong> erfüllt<br />
<strong>die</strong> Ansprüche des wandelnden<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesens mit Fachärzten<br />
vor Ort, viele andere Regionen in<br />
Deutschland machen oder haben<br />
sich hier schon auf den Weg gemacht.<br />
Patienten schätzen <strong>die</strong> Termintreue<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> guten Abläufe in<br />
so einem ambulanten Facharztzentr<strong>um</strong>.<br />
Hier wird vor Ort der weitere<br />
Weg für den Patienten zügig entschieden<br />
<strong>und</strong> eine eventuell stationäre<br />
Behandlung in dem dann neu<br />
geschaffenen Landkreisklinik<strong>um</strong><br />
veranlasst, bis hin zur reibungslosen<br />
Verlegung in <strong>das</strong> Universitätsklinik<strong>um</strong><br />
rechts der Isar, sofern <strong>die</strong>s<br />
nötig wird. Auch für Mitarbeitende<br />
ist ein Ambulanzzentr<strong>um</strong> mit vielen<br />
Vorteilen verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> schafft<br />
Zukunftsperspektiven für <strong>die</strong> Personalgewinnung.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
durch Vereinbarkeit von Familie<br />
<strong>und</strong> Beruf, sowie eine bessere<br />
Work-Life-Balance ohne Schicht<strong>und</strong><br />
Nacht<strong>die</strong>nste. Viele Mitarbeiter<br />
zeigen hierfür schon jetzt ein hohes<br />
Interesse.<br />
Wie lautet <strong>die</strong> Zukunfts-Parole für<br />
eine qualitativ gute <strong>und</strong> verantwortbare<br />
ges<strong>und</strong>heitliche Versorgung im<br />
Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau?<br />
Zukunft gestalten statt Vergangenes<br />
verwalten. Die Entwicklung<br />
ist nicht aufzuhalten, weshalb der<br />
Landkreis agieren <strong>und</strong> den Prozess<br />
mitgestalten sollte. Auf <strong>die</strong> Karte<br />
Hoffnung kann man beim Thema<br />
Ges<strong>und</strong>heit nicht setzen, <strong>das</strong> wäre<br />
den Menschen im Landkreis gegenüber<br />
nicht verantwortlich. Deshalb<br />
freut es mich außerordentlich,<br />
<strong>die</strong> breite Zustimmung aus dem<br />
Kreistag <strong>und</strong> dessen Wahrnehmung<br />
der Verantwortung vernommen<br />
zu haben.
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Neue Facharztpraxis für Viszeralchirurgie <strong>und</strong> Proktologie<br />
Ein Konzept, <strong>das</strong> sich bewährt<br />
Schongau | Im Oktober vergangenen<br />
Jahres hat im Schongauer<br />
Krankenhaus <strong>die</strong> neue Facharztpraxis<br />
für Viszeralchirurgie <strong>und</strong><br />
Proktologie ihren Betrieb aufgenommen.<br />
Deren Leiter, Dr. Rolland<br />
Rosniatowski, ist auf den<br />
Bauchra<strong>um</strong> (Reflux, Gallenbeschwerden,<br />
Bauchschmerzen, Magen-,<br />
Darm- <strong>und</strong> Enddarmkrebs),<br />
Hernien (Leisten, Nabel, Narben<br />
<strong>und</strong> Zwerchfell), Proktologie <strong>und</strong><br />
chronische W<strong>und</strong>en spezialisiert.<br />
Die Bilanz des Facharztes nach<br />
den ersten Monaten: „Ich bin regelrecht<br />
begeistert, wie schnell so<br />
viele Patienten unsere neue Praxis<br />
gef<strong>und</strong>en haben – der Bedarf ist<br />
in der Proktologie <strong>und</strong> bei Leistenbrüchen<br />
offensichtlich<br />
besonders hoch.“ Mit<br />
<strong>die</strong>ser Schwerpunktpraxis,<br />
<strong>die</strong> durch eine Sonderbedarfszulassung<br />
der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung<br />
eröffnen konnte,<br />
geht für den Facharzt<br />
ein großer Wunsch in Erfüllung.<br />
„Gemeinsam mit der Krankenhaus<br />
GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau möchte<br />
ich dazu beitragen, <strong>die</strong> ambulante<br />
Chirurgie <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kurzzeitchirurgie<br />
Claus Rauschmeier<br />
in Schongau zu etablieren“, so Dr.<br />
Rosniatowski, der bereits seit 2002<br />
Facharzt für Chirurgie <strong>und</strong> seit<br />
2004 Facharzt für Viszeralchirurgie<br />
» Das Ambulanzzentr<strong>um</strong> in Schongau<br />
ist ein wichtiges zukünftiges<br />
Ges<strong>und</strong>heitsangebot für alle Bürger.<br />
Claus Rauschmeier, stellv. Geschäftsführer<br />
ist. Nach langjährigen Stationen<br />
als Oberarzt <strong>und</strong> Chefarzt in Rheinland-Pfalz,<br />
sowie als Konsiliararzt<br />
an der Universitätsklinik Marburg,<br />
ist Dr. Rosniatowski nun seit 2017<br />
leitender Oberarzt an der Klinik für<br />
Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
in der Krankenhaus GmbH.<br />
Letztlich schließt <strong>die</strong>ses Angebot<br />
eine Versorgungslücke, da dort<br />
viele Krankheiten ambulant behandelt<br />
werden können. Gleichzeitig<br />
sind aber auch stationäre<br />
Aufenthalte möglich, sofern sie<br />
notwendig sein sollten.<br />
Neben der Praxis für Neurologische<br />
Wirbelsäulenchirurgie von Chefarzt<br />
Dr. Florian Soldner <strong>und</strong> der orthopädischen<br />
Praxis von Dr. Immanuel<br />
Neuwirth ist <strong>die</strong> neue Praxis für<br />
Dr. Rosniatowski in seiner Praxis<br />
Viszeralchirurgie <strong>und</strong> Proktologie<br />
nun <strong>die</strong> dritte Facharztpraxis am<br />
Standort – damit geht <strong>das</strong> Krankenhaus<br />
Schongau einen weiteren<br />
Schritt in Richtung Facharztzentr<strong>um</strong>.<br />
„Wir schaffen<br />
attraktive Voraussetzungen<br />
<strong>und</strong> bieten Ra<strong>um</strong>, <strong>das</strong>s sich<br />
Fachärztinnen <strong>und</strong> Fachärzte<br />
bei uns mit ihrer Praxis<br />
niederlassen können“,<br />
sagt Claus Rauschmeier,<br />
stellvertretender Geschäftsführer<br />
der <strong>Weilheim</strong>-Schongauer Krankenhaus<br />
GmbH, der sich unter<br />
anderem auch für den Aufbau des<br />
Ambulanzzentr<strong>um</strong>s am Standort in<br />
Schongau verantwortlich zeichnet.<br />
Das Ambulanzzentr<strong>um</strong> setzt sich<br />
aus dem Facharztzentr<strong>um</strong> <strong>und</strong> dem<br />
Ambulanten OP-Zentr<strong>um</strong> zusammen<br />
– ein Konzept, <strong>das</strong> sich bewährt<br />
hat, da <strong>die</strong> Patienten gut vorbereitet<br />
zur OP kommen <strong>und</strong> sich<br />
anschließend in ihrem vertrauten<br />
Umfeld auskurieren können. Insofern<br />
sind weitere Facharztpraxen in<br />
Planung. „Wir werden <strong>die</strong>sen Prozess<br />
in den nächsten Monaten <strong>und</strong><br />
Jahren kreativ gestalten <strong>und</strong> wollen<br />
eine Vorreiterrolle in Bayern einnehmen“,<br />
sagt Claus Rauschmeier.<br />
LEISTUNGSSPEKTRUM<br />
BAUCHRAUM<br />
· Reflux, Sodbrennen, Magenu.<br />
Bauchschmerzen, Durchfall,<br />
Verstopfung, Blähungen<br />
· Gallensteine, Gallenkoliken,<br />
Appendizitis, Divertikulitis<br />
· Magen-, Darm- <strong>und</strong> Enddarmkrebs<br />
HERNIEN<br />
· Leistenhernie, -schmerzen<br />
<strong>und</strong> -schwellung<br />
· Nabelhernie, -schmerzen <strong>und</strong><br />
-schwellung<br />
> > > KONTAKT<br />
Facharztpraxis für Viszeralchirurgie & Proktologie<br />
im Krankenhaus Schongau<br />
· Narbenhernie, -schmerzen<br />
<strong>und</strong> -schwellung<br />
· Zwerchfellhernie, -bruch,<br />
Hiatushernie<br />
ENDDARM<br />
(Proktologie)<br />
Hämorrhoiden, Analfissur,<br />
Analfisteln, Marisken, Analekzem,<br />
Feigwarzen/Kondylome,<br />
Analfibrom, Analpapille,<br />
Analpolyp, Schmerzen,<br />
Brennen, Nässen, Jucken,<br />
Blut im Stuhl<br />
Das Team der Facharztpraxis für Viszeralchirugie & Proktologie.<br />
Dr. med. Rolland Rosniatowski<br />
Facharzt für Viszeralchirurgie<br />
Marie-Eberth-Straße 6, 86956 Schongau<br />
Telefon 08861 / 9094266, E-Mail praxis@rosniatowski.com<br />
Mehr unter www.meinkrankenhaus2030.de<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 29
Öffnungszeiten<br />
Die Fischerei<br />
mit eigener Aufzucht <strong>und</strong> Räucherei<br />
Fischladen Peißenberg<br />
Bergwerkstraße 5a 82380 Peißenberg<br />
Die Fischerei<br />
mit eigener Aufzucht <strong>und</strong> Räucherei<br />
Die Fischerei Die Fischerei<br />
Fischladen Peißenberg<br />
mit eigener mit Aufzucht eigener Aufzucht <strong>und</strong> Räucherei <strong>und</strong> Räucherei<br />
Bergwerkstraße 5a 82380 Peißenberg<br />
Fischladen Fischladen Peißenberg Peißenberg<br />
Öffnungszeiten<br />
Bergwerkstraße Bergwerkstraße 5a 823805a Peißenberg 82380 Peißenbe<br />
Donnerstag<br />
8:00 Öffnungszeiten - 15:00 Öffnungszeiten Uhr<br />
Donnerstag Freitag Donnerstag<br />
8:00 --18:00 15:00 Uhr - 15:00 Uhr<br />
Samstag Freitag Freitag<br />
8:00 --18:00 14:00 Uhr<br />
-18:00 Uhr<br />
Einheimische Fischspezialitäten Samstag Samstag täglich frisch.<br />
8:00 - 14:00 8:00 Uhr - 14:00 Uhr<br />
Einheimische Einheimische Mehr Fischspezialitäten Infos unter Fischspezialitäten täglich frisch. täglich frisch.<br />
08803 488 78 31<br />
feinkostkrammer@t-online.de<br />
Mehr Infos unter Mehr Infos unter<br />
www.forellenhofschoenwag.de<br />
08803 48808803 78 31488 78 31<br />
feinkostkrammer@t-online.de<br />
www.forellenhofschoenwag.de
DAS TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />
Ein ziemlich<br />
besonderer Stein<br />
Tassiloland | Inmitten des „<strong>tassilo</strong>“-<br />
Verteilgebiets steht am Rande<br />
einer stärker frequentierten Straße<br />
ein Stein, der aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> seiner<br />
Form <strong>und</strong> Aufschrift ins Auge sticht<br />
<strong>und</strong> durchaus „offiziell“ wirkt. Ihn<br />
genauer zu beschreiben würde sicherlich<br />
zu viel verraten. Fakt ist,<br />
<strong>das</strong>s er in jedem Falle nicht immer<br />
schon an <strong>die</strong>ser Straße stand <strong>und</strong><br />
zu seinen besten Zeiten in anderer<br />
Funktion durchaus – wenn auch<br />
nur indirekt – viele Blicke auf sich<br />
zog. Nun möchten wir im Rahmen<br />
unseres neuen Heimaträtsels von<br />
Ihnen, liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
wissen: Was hat es auf sich mit <strong>die</strong>sem<br />
Stein an einer B<strong>und</strong>esstraße<br />
mitten im Tassiloland <strong>und</strong> welche<br />
Geschichte hat er zu erzählen?<br />
Schicken Sie uns bis Dienstag,<br />
15. <strong>März</strong>, eine Postkarte<br />
mit der Lösung<br />
<strong>und</strong> dem Stichwort<br />
„Heimaträtsel“ an<br />
„<strong>tassilo</strong>“, Birkland<br />
40, in 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail<br />
an info@<strong>tassilo</strong>.de.<br />
Absenderadresse mit Telefonn<strong>um</strong>mer<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle bitte nicht<br />
vergessen, damit wir Sie gut erreichen<br />
können. Letztlich entscheidet<br />
unter allen richtigen Einsendungen<br />
<strong>das</strong> Los, der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen.<br />
Zu gewinnen gibt es auch <strong>die</strong>smal<br />
einen sündhaft leckeren Spezialitäten-Korb<br />
der Schönegger Käse-<br />
Alm. Er heißt, passend z<strong>um</strong> bevorstehenden<br />
christlichen Fest der<br />
Auferstehung Jesu am Sonntag,<br />
17. <strong>April</strong>: Buntes Osternest. Dar-<br />
in enthalten sind unter anderem<br />
Almblütenkäse, Allgäuzeller, Alprahmkäse,<br />
Bärlauchfrühling <strong>und</strong><br />
gefüllte Kirschpaprika. Wir wün-<br />
schen viel Erfolg!<br />
js<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Einen mit Holzzaun <strong>um</strong>bauten Teich hatten wir in unserer Januar/<br />
Februar-<strong>Ausgabe</strong> abgebildet, gekennzeichnet mit einem weißroten<br />
Hinweisschild <strong>und</strong> der Aufschrift „Löschwasser-Entnahmestelle“.<br />
Von Ihnen, liebe Leser, wollten wir wissen, wo sich <strong>die</strong>ser<br />
künstlich angelegte Löschwasserteich befindet. Unter mehreren<br />
Einsendungen mit der richtigen Lösung – am Oberhausener Ortsteil<br />
„Berg“ – war <strong>das</strong> Losglück <strong>die</strong>smal auf Seiten von Helga Kölbl.<br />
Wir gratulieren der Huglfingerin recht herzlich z<strong>um</strong> Gewinn des<br />
„Feinschmecker“-Spezialitätenkorbs der Schönegger Käse-Alm<br />
<strong>und</strong> wünschen maximalen Genuss beim Verzehr!<br />
Euer Bowling Center<br />
in Andechs<br />
Gewerbegebiet Rothenfeld<br />
Bowling-Spaß &<br />
leckeres Essen<br />
... aber sicher!<br />
> > > IMPRESSUM<br />
„<strong>tassilo</strong>“<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
Mail: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2022</strong><br />
Auflage: 43 000 Exemplare<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
„<strong>tassilo</strong>“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Mai / Juni <strong>2022</strong>:<br />
Freitag, 29. <strong>April</strong> <strong>2022</strong> (Anzeigenschluss: 11. <strong>April</strong> <strong>2022</strong>)<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
<strong>und</strong> weitere technische Angaben finden Sie auf www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Christian Rauch, Hubert Hunscheidt<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an<br />
alle Haushalte <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche<br />
Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock, Bettina<br />
Eder, Kurt Zarbock, Christian Rauch, PIPER Verlag, Andrea<br />
Otto, kompetenzz.de, www.schongauer-ausbildungsmesse.<br />
de, Thomas Bauer, Leichtflugzeuge Huber GmbH, Felix von<br />
Scheffer, Bayerisches Landesamt für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensmittelsicherheit,<br />
Hubert Hunscheidt, Schaufel & Gabel GbR,<br />
Landratsamt <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Musikschule Pfaffenwinkel,<br />
ullig<strong>und</strong>e.com, Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Ulrich Pölert, Elektromaschinenbau Schmid, „einfach mehr“<br />
Menschen mit Trisomie 21 im Pfaffenwinkel e.V<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 31<br />
Alle Infos unter:<br />
www.bowling-islands.de
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Das Muse<strong>um</strong> der Liebe<br />
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Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
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AUSSTELLUNG<br />
der Verbraucherzentrale<br />
7. <strong>April</strong> bis<br />
9. Mai <strong>2022</strong><br />
Dießen | Schon als Jugendliche<br />
<strong>und</strong> Studentin hob Luise Loué alle<br />
ihre persönlichen Gegenstände<br />
auf. Fre<strong>und</strong>schaftsbek<strong>und</strong>ungen,<br />
Liebesbriefe <strong>und</strong> Bastelarbeiten,<br />
<strong>die</strong> sie geschenkt bekam. Irgendwann<br />
begann sie ihre eigenen<br />
Liebesgeschichten aufzuschreiben.<br />
Angefangen mit der Liebe zur ersten<br />
besten Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong> mit dem<br />
ersten Flirt. „Den hatte ich mit 12,<br />
als mir ein 14-jähriger Junge während<br />
der Kinderfreizeit auf rosa<br />
Papier schrieb, er trä<strong>um</strong>te davon,<br />
mich zu treffen, mir eine Bl<strong>um</strong>e<br />
zu bringen <strong>und</strong> mich sanft zu küssen,<br />
denn ich wäre seine bis dahin<br />
größte Liebe“, erzählt <strong>die</strong> heute<br />
45-Jährige mit einem Schmunzeln.<br />
Damit wuchs ihre Neugier, auch<br />
<strong>die</strong> Liebesgeschichten anderer zu<br />
erfahren. Luise Loué, <strong>die</strong> ihren<br />
wahren Namen ungern verrät,<br />
traf Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Familienmitglieder,<br />
<strong>die</strong> ihr Erlebnisse z<strong>um</strong> Thema<br />
„Liebe“ anvertrauten <strong>und</strong> ihr Erinnerungsstücke<br />
<strong>und</strong> gesammelte<br />
Objekte zeigten oder gar schenkten.<br />
Dann schaltete sie Zeitungsannoncen<br />
<strong>und</strong> prompt meldeten<br />
sich auch fremde Menschen, <strong>die</strong><br />
ihre Geschichten erzählten <strong>und</strong><br />
wieder allerlei Persönliches mitbrachten.<br />
Mit der Zeit wuchs <strong>die</strong><br />
Sammlung von Luise Loué auf 130<br />
Liebesobjekte. Im Sommer 2016<br />
stellte sie <strong>die</strong>se erstmals aus, in einem<br />
Galeriera<strong>um</strong> in München. Die<br />
Erlebnisse hielt sie in einem Buch<br />
fest, der unter dem Titel „Vergiss<br />
<strong>die</strong> Liebe nicht – Liebesobjekte &<br />
ihre Geschichten“ erschien.<br />
Weit mehr<br />
als körperlich<br />
Seit drei Jahren kann man Luise<br />
Loués Sammlung am Ammersee<br />
in ihrem „Muse<strong>um</strong> der Liebe“ besichtigen.<br />
Am Triebhof zwischen<br />
Utting <strong>und</strong> Dießen steht ihr Tiny<br />
House, ein fahrbares Häuschen auf<br />
Rädern, in dem sie Gäste begrüßt<br />
<strong>und</strong> sie durch <strong>die</strong> facettenreiche<br />
Welt der Liebe führt. Denn mit<br />
„Liebe“ meint Luise Loué nicht nur<br />
partnerschaftliche <strong>und</strong> körperliche<br />
Liebe. Auch zur Liebe zu Fre<strong>und</strong>en,<br />
zu den Kindern, zu Oma <strong>und</strong><br />
Opa <strong>und</strong> zu Geschwistern hat sie<br />
bewegende Geschichten gesammelt.<br />
So von einer Frau, <strong>die</strong> in ihrer<br />
Kindheit ihrem kleinen Bruder<br />
ein Fotobuch aus Stoff nähte. Der<br />
Bruder war damals zwei Jahre alt<br />
<strong>und</strong> durch einen Unfall schwerstbehindert.<br />
Die Ärzte gaben ihm<br />
nur mehr vier Jahre zu leben. Doch<br />
der Junge dachte gar nicht daran,<br />
<strong>die</strong> Prognose zu erfüllen. Als <strong>die</strong><br />
Frau <strong>das</strong> Büchlein dem „Muse<strong>um</strong><br />
der Liebe“ stiftete, war ihr Bruder<br />
30 <strong>und</strong> quicklebendig! Ein anderes<br />
Ausstellungsstück zeigt ein<br />
dickes, gelb bemaltes <strong>und</strong> vergoldetes<br />
Brett mit Schnürsenkeln.<br />
Luise Loué bekam es von einem<br />
Mann, der <strong>das</strong> Brett für seinen<br />
Sohn gebaut hatte, als der in den<br />
Kindergarten gekommen war. Der<br />
Kleine konnte sich noch nicht <strong>die</strong><br />
Schuhe binden <strong>und</strong> hatte Angst<br />
davor, <strong>das</strong>s alle anderen Kinder es<br />
könnten <strong>und</strong> er nicht. Mit dem liebevoll<br />
bemalten Brett aber konnte<br />
er üben <strong>und</strong> bald schaffte er einen<br />
Knoten in nur drei Sek<strong>und</strong>en.<br />
Doch natürlich geht es in dem Muse<strong>um</strong><br />
vor allem <strong>um</strong> <strong>die</strong> romantische<br />
Liebe. Davon zeugt eine fast<br />
mannsgroße Giraffe aus Pappmaché,<br />
<strong>die</strong> ein Liebender einst seiner<br />
Geliebten z<strong>um</strong> Heiratsantrag<br />
gebastelt hatte. Oder <strong>die</strong> sechs<br />
Frösche in einer Schachtel, der ein<br />
Brief beiliegt: „Es heißt, man muss<br />
viele Frösche küssen, bis der Prinz<br />
erscheint.“ Dazu <strong>die</strong> Bitte, <strong>die</strong><br />
Angebetete möge erst <strong>die</strong> sechs<br />
Frösche küssen <strong>und</strong> es danach mit<br />
ihm probieren. Und an der Wand<br />
des kleinen Muse<strong>um</strong>s hängt ein<br />
weißes Papier mit der Aufschrift<br />
„Willst Du meine Frau werden?“<br />
Auf den ersten Blick nichts Besonderes,<br />
doch dann weist Luise<br />
Loué darauf hin, <strong>das</strong>s der Zettel<br />
in Laminat eingeschweißt ist.<br />
www.stadtmuse<strong>um</strong>-weilheim.de<br />
Marienplatz 1<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
32 | <strong>tassilo</strong>
„Vergesst <strong>die</strong> Liebe nicht!“ Louise<br />
Loué (Künstlername) am Eingang<br />
ihres mobilen Muse<strong>um</strong>s.<br />
Denn er <strong>die</strong>nte z<strong>um</strong> Heiratsantrag<br />
unter Wasser zwischen zwei<br />
leidenschaftlichen Tauchern. Viel<br />
erzählen kann eine Papierrolle,<br />
auf der eine 70-Jährige <strong>die</strong> vielen<br />
Männer in ihrem Leben auf<br />
viereinhalb Metern verewigt hat.<br />
Und was es mit dem herzförmigen<br />
Fenchel, den ein Amorpfeil durchbohrt,<br />
auf sich hat, erzählt Luise<br />
Loué unter dem Stickpunkt „Betrogen<br />
werden, drüber hinwegkommen<br />
<strong>und</strong> sich selbst lieben.“<br />
Wer <strong>das</strong> „Muse<strong>um</strong> der Liebe“ besuchen<br />
will, kann auf der Internetseite<br />
www.muse<strong>um</strong>derliebe.de<br />
verschiedene Pakete buchen.<br />
Picknick, Comedy<br />
<strong>und</strong> Corona<br />
Von der Online-Führung über<br />
Zoom <strong>und</strong> vom persönlichen<br />
Reinschnuppern <strong>und</strong> einer kurzen<br />
Führung bis z<strong>um</strong> Picknick mit Kaffee,<br />
Tee <strong>und</strong> eingebauter Comedy.<br />
Denn Luise Loué tritt leidenschaftlich<br />
gerne auf. Des Öfteren stand<br />
sie schon mit dem Münchner Musiker<br />
<strong>und</strong> Liedermacher Stefan Noelle<br />
auf der Bühne vor großem Publik<strong>um</strong>.<br />
Auch ins eigene Zuhause<br />
kann man <strong>die</strong> Liebesexpertin holen.<br />
Bei einer Goldenen Hochzeit,<br />
so erzählt sie, sollte sie einmal ein<br />
kulturelles Programm beitragen.<br />
Luise Loué besuchte <strong>das</strong> Ehepaar<br />
<strong>und</strong> fragte, welche Erinnerungsstücke<br />
<strong>die</strong> beiden denn so aufgehoben<br />
hätten. „Eigentlich nichts“,<br />
hieß es erst. Doch nach zwei<br />
Wochen bekam Luise Loué einen<br />
Anruf. Man hätte doch noch eine<br />
Kiste gef<strong>und</strong>en. Schließlich, kurz<br />
vor der Feier, wurde klar, <strong>das</strong>s,<br />
unter allerlei Hausrat aus vielen<br />
Jahrzehnten, noch etliche Stücke<br />
in Kisten im Keller lagerten. Damit<br />
baute Luise Loué in der Wohnung<br />
der Eheleute kurzerhand ein kleines<br />
Privatmuse<strong>um</strong> zu der 50 Jahre<br />
währenden Ehe auf.<br />
Die Corona-Krise hat <strong>das</strong> Muse<strong>um</strong><br />
der Liebe stark ausgebremst. Nur<br />
wenige Auftritte waren möglich,<br />
Ausstellungen musste Luise Loué<br />
auf Jahre verschieben. Daher arbeitet<br />
sie momentan parallel in einer<br />
Firma für Laserkommunikation<br />
in Gilching. Dort kümmert sie sich<br />
auch <strong>um</strong> Teambuilding <strong>und</strong> achtet<br />
auf ein gutes Betriebsklima mit<br />
ausreichend Nächstenliebe. Ihr<br />
Tra<strong>um</strong> aber ist es, in den nächsten<br />
Jahren wieder in ihrem Tiny House<br />
her<strong>um</strong> zu fahren <strong>und</strong> an belebten<br />
Plätzen für jeweils einige Wochen<br />
oder Monate auszustellen. Inmitten<br />
von Städten <strong>und</strong> Ortschaften<br />
<strong>und</strong> mittendrin im Leben. cr<br />
Die Partnachklamm.<br />
Wilde Wasserfälle, unzählige Regenbogen im Sonnenlicht<br />
des Sommers oder funkelnde Eiszapfen <strong>und</strong> erstarrte<br />
kristallene Kaskaden im Winter, begleitet<br />
von beeindruckendem Getöse <strong>und</strong> Naturgewalt pur!<br />
Lass dich verzaubern!<br />
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märz / april <strong>2022</strong> | 33
Katastrophenschutz warnt vor „Blackout“<br />
Vorsorge für den Ernstfall<br />
Tassiloland | Im Falle eines länger<br />
anhaltenden, flächendeckenden<br />
Stromausfalls, z<strong>um</strong> Beispiel in<br />
ganz Deutschland, ja sogar Europa,<br />
ist von einem „Blackout“ <strong>die</strong><br />
Rede. Er kann ausgelöst werden<br />
durch menschliches Versagen.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel in Form von Fehlschaltungen,<br />
oder weil aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
krankheitsbedingter Personalausfälle<br />
ganze Kraftwerke abgeschaltet<br />
werden müssen. Andere<br />
Auslöser könnten technische Probleme<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Materialverschleiß<br />
alter Anlagen sein. Unwetter mit<br />
Wirbelstürmen oder massiven<br />
Schneefällen, <strong>die</strong> Stromleitungen<br />
zerstören. Die Energiewende, im<br />
Zuge derer bewährte Atom- <strong>und</strong><br />
Kohlekraftwerke abgeschaltet<br />
<strong>und</strong> durch regenerative Lösungen<br />
ersetzt werden sollen. Aber<br />
auch durch Terroranschläge oder<br />
Cyber-Attacken. „Was leider sehr<br />
realistisch ist in unserem digitalen<br />
Zeitalter“, sagt Dr. Sandra Kreitner<br />
aus Hohenpeißenberg, <strong>die</strong> sich<br />
als selbstständige Notfall- <strong>und</strong><br />
Krisenmanagerin auf <strong>das</strong> Thema<br />
„Blackout“ spezialisiert hat. Gemeinsam<br />
mit dem Katastrophenschutz<br />
für <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
möchte sie hiesige Gemeinden<br />
<strong>und</strong> Bürger auf <strong>die</strong>ses Thema<br />
aufmerksam machen <strong>und</strong> sensibilisieren.<br />
„Weil es <strong>die</strong> meisten<br />
Menschen in unserer Bevölkerung<br />
nicht auf dem Schirm haben, obwohl<br />
inzwischen länderübergreifend<br />
Experten davon ausgehen,<br />
<strong>das</strong>s ein flächendeckender, länger<br />
anhaltender Stromausfall bereits<br />
in den kommenden Jahren wahrscheinlich<br />
ist.“ Wann genau <strong>und</strong> in<br />
welchem Ausmaß, kann niemand<br />
vorhersagen. „Darauf reagieren,<br />
wenn es bereits passiert, ist allerdings<br />
zu spät.“ Denn eines ist<br />
klar: Lebensmittelversorgung, Infrastruktur,<br />
ja <strong>das</strong> komplette gesamtgesellschaftliche<br />
Leben hängt<br />
von Stromversorgung ab. Und <strong>die</strong><br />
kann aus oben genannten Gründen<br />
weder deutschland- noch<br />
europaweit mehr <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr<br />
garantiert werden. Bereits im September<br />
2003 kam es beispielsweise<br />
in ganz Italien zu einem <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
zwölfstündigen Stromausfall, weil<br />
eine Leitung aus Frankreich <strong>und</strong><br />
der Schweiz wegen eines Unwetters<br />
kaputtgegangen <strong>und</strong> dadurch<br />
<strong>das</strong> komplette Netz in Richtung<br />
Süden lahmgelegte hatte.<br />
Lebensmittelvorrat <strong>und</strong><br />
Notstromaggregate<br />
Für den Fall der Fälle sollte jeder<br />
Privathaushalt gerüstet sein. Eine<br />
Möglichkeit: Eine Photovoltaikanlage<br />
mit Inselbetrieb, <strong>die</strong> jedoch<br />
ziemlich teuer ist <strong>und</strong> Sonnenschein<br />
voraussetzt. Eine andere:<br />
Diesel- oder Benzin-betriebene<br />
Notstromaggregate, <strong>die</strong> je nach<br />
Variante Stromausfall von ein bis<br />
drei Tagen kompensieren können.<br />
„Es gibt manuelle Varianten<br />
sowie festinstallierte, <strong>die</strong> automatisch<br />
zuschalten“, sagt Christian<br />
Schmid, Inhaber eines Elektromaschinenbaubetriebs<br />
in Eglfing<br />
sowie aktives Mitglied des Arbeitskreises<br />
„Blackout“ vom Katastrophenschutz<br />
des Landratsamts<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau. Dank seiner<br />
Notstrom-Aggregate konnten<br />
vergangenen Sommer zahlreiche<br />
Milchkühe von schier unerträglichem<br />
Leid befreit werden – aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
eines schweren Unwetters<br />
mit massivem Hagelschaden viel<br />
in Egfling, Tauting, Obersöcherung<br />
<strong>und</strong> Umgebung für längere<br />
Zeit der Strom aus, damit auch<br />
<strong>die</strong> Melkanlagen dortiger Landwirte,<br />
weshalb <strong>die</strong> prallgefüllten<br />
Euter der Kühe im wahrsten Sinne<br />
drohten zu Platzen. Wieder<strong>um</strong><br />
für uns Menschen extrem<br />
wichtig: Lebensmittelvorräte für<br />
mindestens zehn Tage, eher zwei<br />
Wochen. „Weil ein Blackout immer<br />
über drei Phasen geht – erst<br />
ist der Strom komplett weg, nach<br />
drei, vier Tagen in Teilen wieder<br />
verfügbar, doch bis <strong>die</strong> Logistik<br />
<strong>und</strong> Infrastruktur wieder hochfährt,<br />
dauert es zwei Wochen“,<br />
sagt Dr. Sandra Kreitner, <strong>die</strong>, gemessen<br />
an einer Person für zehn<br />
Tage, folgendes empfiehlt: 20 Liter<br />
Wasser, 3,5 Kilogramm Getreideprodukte<br />
wie Brot, Kartoffeln,<br />
Nudeln <strong>und</strong> Reis. 4 Kilogramm<br />
Gemüse sowie (vorgekochte) Hülsenfrüchte<br />
in Dosen <strong>und</strong> Gläsern.<br />
2,5 Kilogramm Obst <strong>und</strong> Nüsse,<br />
ebenfalls in Dosen <strong>und</strong> Gläsern<br />
verpackt, z<strong>um</strong> Teil aber auch als<br />
Frischware, <strong>die</strong> zeitnah verbraucht<br />
<strong>und</strong> regelmäßig nachgekauft wird.<br />
2,6 Kilogramm Milchprodukte wie<br />
Hartkäse <strong>und</strong> H-Milch. 1,5 Kilogramm<br />
Fisch, Fleisch, Wurst <strong>und</strong><br />
Eier, im Idealfall auch langhaltbar<br />
verpackt in Dosen oder Gläser.<br />
400 Gramm Fette <strong>und</strong> Öle. Sowie<br />
jede Menge weitere, gut haltbare<br />
Lebensmittelvorräte wie z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Fertiggerichte, Zucker, Honig,<br />
Mehl, Brühe, Kekse, Salz <strong>und</strong><br />
Pfeffer. Außerdem hilfreich: Batteriebetriebenes<br />
Radio, Powerbanks<br />
z<strong>um</strong> Laden von Smartphones <strong>und</strong><br />
Tablets, Taschenlampen, Kerzen,<br />
Feuerzeuge, Campingkocher, Gasoder<br />
Kohlegrill, Bargeld in kleinen<br />
Scheinen <strong>und</strong> Münzen, warme<br />
Decken, gut gefüllte Hausapotheke,<br />
Hygieneartikel, Klopapier <strong>und</strong><br />
Küchenrollen.<br />
Kompletter Stillstand?<br />
Im Zuge der kommenden Bürgermeister<strong>die</strong>nstbesprechung<br />
am<br />
4. <strong>März</strong> geht der Katastrophenschutz<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau mit<br />
dem Thema „Blackout“ auf alle<br />
Landkreisgemeinden zu. Eine<br />
34 | <strong>tassilo</strong>
„Seit Corona<br />
häufen sich <strong>die</strong><br />
K<strong>und</strong>enanfragen“:<br />
Christian Schmid<br />
aus Eglfing ist<br />
Spezialist für Notstromversorgung<br />
mit Aggregaten.<br />
schwerpunktmäßige Anregung<br />
dann: Das Einrichten eines Katastrophenschutz-Leuchtturms<br />
an einer<br />
zentralen Stelle im jeweiligen<br />
Ort, an <strong>die</strong> sich Bürger im Falle<br />
eines Stromausfalls wenden können,<br />
wertvolle Infos <strong>und</strong> Anweisungen<br />
an <strong>die</strong> Hand bekommen<br />
sowie untereinander Hilfe organisieren<br />
können, z<strong>um</strong> Beispiel für<br />
Alleinstehende <strong>und</strong> Pflegebedürftige.<br />
Denn eines ist klar: Sollte<br />
es tatsächlich zu einem flächendeckenden<br />
Stromausfall in ganz<br />
Deutschland kommen, hätte <strong>das</strong><br />
nach nur wenigen Tagen massive<br />
Auswirkungen auf Leib <strong>und</strong> Leben<br />
von uns Menschen, weil eben<br />
<strong>die</strong> komplette Infrastruktur, <strong>das</strong><br />
komplette gesellschaftliche Leben<br />
auf Basis von ununterbrochener<br />
Stromversorgung aufgebaut ist.<br />
Licht, Heizung, Herd, Kühlschrank,<br />
Telefon, Fernsehen, Internet <strong>und</strong><br />
Radio, sofern nicht batteriebetrieben,<br />
fallen sofort aus. Das<br />
Handynetz bricht nach spätestens<br />
einigen St<strong>und</strong>en zusammen. Ampeln<br />
schalten nicht mehr, Schienenverkehr<br />
kommt z<strong>um</strong> Erliegen,<br />
Aufzüge bleiben stehen, elektronische<br />
Türen lassen sich nicht mehr<br />
öffnen. Lebensmittelmärkte sind<br />
somit nicht mehr zugänglich, <strong>die</strong><br />
darin lagernde Ware kann nicht<br />
mehr kühl gelagert, nicht mehr<br />
frischgehalten werden, <strong>und</strong> falls<br />
K<strong>und</strong>en doch in den Laden gelangen<br />
– <strong>die</strong> Lebensmittel sind in kürzester<br />
Zeit ausverkauft, wobei <strong>das</strong><br />
elektronische Bezahlsystem an der<br />
Kasse ohnehin nicht funktioniert.<br />
Auch <strong>die</strong> Wasser- <strong>und</strong> Abwasserversorgung<br />
wird ohne adäquate<br />
Notstromversorgung ausfallen.<br />
Heißt: Kein sauberes Leitungswasser<br />
z<strong>um</strong> Trinken <strong>und</strong> Kochen,<br />
kein Spülwasser für den Klogang,<br />
kein Warmwasser z<strong>um</strong> Duschen<br />
<strong>und</strong> Heizen, was insbesondere<br />
an kalten Wintertagen schnell zur<br />
Tortur werden würde. Und selbst<br />
Krankenhäuser, <strong>die</strong> gesetzlich zur<br />
Einrichtung einer Notstromversorgung<br />
(Dieselaggregate) verpflichtet<br />
sind, können einen Notbetrieb nur<br />
zeitlich begrenzt aufrechterhalten –<br />
so lange, bis der gelagerte Treibstoff<br />
aufgebraucht ist. Denn tanken<br />
ohne Strom? Nicht möglich. js<br />
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märz / april <strong>2022</strong> | 35
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Tassiloland | Menschen mit Trisomie<br />
21 haben Eigenschaften, auf<br />
<strong>die</strong> ein Großteil der Gesellschaft<br />
neidisch sein muss: Sie schätzen<br />
<strong>die</strong> kleinen Dinge des Lebens, sehen<br />
nahezu immer <strong>das</strong> Positive<br />
<strong>und</strong> haben unglaublich viel Liebe<br />
zu verschenken. Vermeintlich Banales<br />
wie <strong>das</strong> Scheinen der Sonne,<br />
<strong>das</strong> sanfte Herabfallen kristallener<br />
Schneeflocken oder <strong>das</strong> in <strong>die</strong> Hand<br />
drücken einer frischgeschnittenen<br />
Scheibe Salami empfinden sie nicht<br />
als alltäglich, sondern lassen sie<br />
aufblühen <strong>und</strong> erstrahlen – Dinge,<br />
<strong>die</strong> viele Erwachsene, gefangen im<br />
Hamsterrad der Hochleistungsgesellschaft,<br />
nicht mehr wahrnehmen<br />
<strong>und</strong> zu schätzen wissen. „Insofern<br />
sind Kinder mit Down-Syndrom<br />
keine Last, sondern eine Bereicherung<br />
für uns, für unsere Familien<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft“, sagen<br />
Regina Fath <strong>und</strong> Daniela Kalisch.<br />
Beide gehören zu den Gründungsmitgliedern<br />
des Vereins „einfach<br />
mehr – Menschen mit Trisomie 21<br />
im Pfaffenwinkel e.V.“. Und beide<br />
haben selbst ein Kind mit Down-<br />
Syndrom, jeweils elf Jahre jung.<br />
Dabei handelt es sich nicht <strong>um</strong> eine<br />
Krankheit, sondern eine Anomalie<br />
des Erbguts, wonach <strong>die</strong> genetische<br />
Ausstattung vom „Normalzustand“<br />
abweicht – in allen oder<br />
einigen Körperzellen der Menschen<br />
mit Down-Syndrom finden sich drei<br />
anstatt zwei Exemplare vom Chromosom<br />
21. Daher auch der Name<br />
„Trisomie“ 21. Und da es sich nicht<br />
<strong>um</strong> eine Erbkrankheit handelt, Trisomie<br />
21 im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e zufällig entsteht,<br />
kann theoretisch auch jede<br />
schwangere Frau davon betroffen<br />
sein. Was einem dann, bei aller positiver<br />
Lebensenergie, <strong>die</strong> Trisomie-<br />
21-Kinder ausstrahlen, erstmal den<br />
Boden unter den Füßen wegzieht.<br />
„Ich hatte nicht mal ein persönliches<br />
Gespräch mit dem Arzt, sondern<br />
bekam lediglich ein kleines<br />
Buch <strong>und</strong> einen Flyer mit Infos zu<br />
Trisomie 21 in <strong>die</strong> Hand gedrückt –<br />
da stehst du erstmal da mit deinem<br />
Schicksal <strong>und</strong> weißt nicht mehr wo<br />
oben <strong>und</strong> unten ist“, erinnert sich<br />
Regina Fath noch ganz genau an<br />
jenen Moment im Krankenhaus,<br />
kurz nachdem ihr Sohn zur Welt<br />
gekommen war. Noch kurioser ist<br />
<strong>die</strong> Geschichte von Daniela Kalisch.<br />
„Wir haben erst vier Monate nach<br />
der Geburt erfahren, <strong>das</strong>s unser<br />
Sohn <strong>das</strong> Down-Syndrom hat – rein<br />
optisch hatte er damals noch keine<br />
Anzeichen gehabt.“ Solch mangelnde<br />
<strong>und</strong> unzureichende medizinische<br />
Aufklärung <strong>und</strong> Untersuchung<br />
sind auch mitentscheidende<br />
Gründe gewesen, war<strong>um</strong> Fath, Kalisch<br />
<strong>und</strong> sieben weitere Familien<br />
aus <strong>Weilheim</strong>-Schongau <strong>und</strong> Umgebung<br />
aus einem kleinen Privat-<br />
Treff z<strong>um</strong> regelmäßigen Austausch<br />
einen richtigen Verein gegründet<br />
haben. Genaugenommen wurde<br />
„einfach mehr“ am 21. <strong>März</strong> 2012<br />
ins Leben gerufen, somit vor exakt<br />
zehn Jahren.<br />
Vor 30 Jahren noch<br />
verpönt<br />
Z<strong>um</strong> Vereinsjubilä<strong>um</strong> haben <strong>die</strong><br />
Vorsitzenden bereits vor längerer<br />
Zeit den Ballenhaus-Saal in<br />
Schongau reserviert. Da jedoch <strong>die</strong><br />
Chancen coronabedingt schlecht<br />
stehen, <strong>die</strong>sen auch nutzen zu können,<br />
wurde noch kein konkretes<br />
Rahmenprogramm ausgearbeitet.<br />
Umso wertvoller ist Pressearbeit<br />
<strong>und</strong> der Verweis aufs Internet<br />
(www.einfachmehr.org) sowie Facebook<br />
<strong>und</strong> Instagram, <strong>um</strong> auf <strong>die</strong>ses<br />
sensible Thema „Trisomie 21“<br />
hinzuweisen. „Ein Thema, <strong>das</strong> vor<br />
30, 40 Jahren noch verpönt war in<br />
unserer Gesellschaft“, sagt Daniela<br />
Kalisch. Damals habe man in vielen<br />
Fällen gar nicht gewusst, <strong>das</strong>s<br />
Kinder mit Trisomie 21 existieren.<br />
„Aus Angst, vor der Gesellschaft<br />
nicht akzeptiert zu werden, wurden<br />
Kinder mit Down-Syndrom im<br />
wahrsten Sinne zuhause eingesperrt.“<br />
In Sachen Akzeptanz hat<br />
sich <strong>die</strong> vergangenen Jahre, auch<br />
dank Aktivitäten des Vereins „einfach<br />
mehr“, viel getan. „Das Ziel<br />
für Kinder mit Trisomie 21 muss<br />
g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich sein, sie so normal<br />
wie möglich aufwachsen <strong>und</strong> entwickeln<br />
zu lassen“, sagt Regina<br />
Fath. Insbesondere in jungen Jahren<br />
ist es inzwischen Standard,<br />
<strong>das</strong>s Kinder mit Down-Syndrom<br />
mit <strong>r<strong>und</strong></strong> drei Jahren in einen Regelkindergarten<br />
kommen, <strong>und</strong> mit<br />
sechs, sieben oder acht Jahren in<br />
eine G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule. „Natürlich können<br />
sie nicht <strong>das</strong> Leisten, wozu<br />
Kinder ohne Beeinträchtigung im<br />
Stande sind, aber allein <strong>das</strong> Ge-<br />
36 | <strong>tassilo</strong>
Familienwochenende: Kinder mit<br />
<strong>und</strong> ohne Downsyndrom malen an<br />
einem gemeinsamen Projekt.<br />
fühl, fester Bestandteil des Großen<br />
<strong>und</strong> Ganzen zu sein, hilft ihnen<br />
ungemein weiter.“ Insbesondere<br />
durch Begleitung <strong>und</strong> Zutrauen<br />
von Mitmenschen können Kinder<br />
mit Trisomie 21 weit mehr leisten<br />
<strong>und</strong> lernen, als ihnen über Jahre<br />
<strong>und</strong> Jahrzehnte hinweg zugetraut<br />
wurde. Im Schulalltag hilft beispielsweise<br />
ein Schulbegleiter, bezahlt<br />
vom Bezirk von Oberbayern.<br />
Und ein aufklärendes Gespräch<br />
von Sigune Echter, Vorsitzende des<br />
Vereins „einfach mehr“, Mutter eines<br />
Kindes mit Down-Syndrom <strong>und</strong><br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>schullehrerin, insofern <strong>die</strong><br />
ideale Frau, <strong>um</strong> Eltern, Mitschülern<br />
<strong>und</strong> Lehrer-Kollegen etwaige Sorgen<br />
zu nehmen.<br />
Workshops <strong>und</strong><br />
Therapeuten-Netzwerk<br />
Nichtsdestotrotz ist der Alltag von<br />
Familien mit Trisomie-21-Kindern<br />
ein anderer. „Wir haben unglaublich<br />
viel Spaß, können viel lachen,<br />
brauchen aber auch verdammt<br />
viel Geduld <strong>und</strong> starke Nerven,<br />
weil Kinder mit Down-Syndrom<br />
schlichtweg länger brauchen, <strong>um</strong><br />
Dinge zu verstehen <strong>und</strong> <strong>um</strong>zusetzen“,<br />
sagt Daniela Kalisch. Ganz<br />
wichtig seien auch regelmäßige<br />
Therapien, damit <strong>die</strong> Kinder ihr gesamtes<br />
Potential entfalten können.<br />
Logopä<strong>die</strong>, Ergotherapie, Physiotherapie<br />
<strong>und</strong> Therapieklettern sind<br />
nur vier Beispiele. „Für uns ideal<br />
sind zwei Therapien <strong>die</strong> Woche“,<br />
sagt Regina Fath. Es gehe dar<strong>um</strong>,<br />
<strong>die</strong> Kinder in Maßen zu fördern,<br />
nicht zu überfordern. Gleichzeitig<br />
sollte genug Zeit <strong>und</strong> Ra<strong>um</strong> übrigbleiben,<br />
<strong>um</strong> sie im „normalen“ Alltag<br />
reifen zu lassen. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
durch Spielen mit Geschwistern<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en. Letztlich richtet sich<br />
<strong>die</strong> ganze Familie immer nach dem<br />
schwächsten Glied, weshalb stets<br />
abgewogen wird: „Können wir <strong>das</strong><br />
machen, <strong>und</strong> wenn ja, in welcher<br />
Form?“ Für Mama, Papa, Bruder<br />
oder Schwester eines Kindes mit<br />
Down-Syndrom heißt <strong>das</strong> vor allen<br />
Dingen eines: Verzicht. „Deshalb<br />
klärt unser Verein nicht nur über<br />
Trisomie 21 auf, sondern setzt sich<br />
auch gezielt für Eltern <strong>und</strong> Geschwister<br />
ein.“ Es gibt einerseits<br />
regelmäßige Familientreffen <strong>und</strong><br />
Tagesausflüge, wo Gleichgesinnte<br />
unter sich eine w<strong>und</strong>erbare Zeit<br />
miteinander verbringen <strong>und</strong> oft<br />
wertvolle Fre<strong>und</strong>schaften fürs Leben<br />
entstehen. Aber eben auch<br />
Treffen, Seminare <strong>und</strong> Workshops,<br />
<strong>die</strong> explizit nur für Mütter, Väter<br />
<strong>und</strong> Geschwisterkinder stattfinden.<br />
Coronabedingte Einschränken<br />
erschweren <strong>die</strong>se regelmäßigen<br />
Tages- <strong>und</strong> Wochenend-Aktionen<br />
zwar, hält <strong>die</strong> einfach-mehr-Verantwortlichen<br />
jedoch nicht davon<br />
ab, auch für <strong>2022</strong> coole Events<br />
auf <strong>die</strong> Beine zu stellen. Im Sommer<br />
beispielsweise ist ein Familien-Wochenende<br />
im Gästehaus<br />
Adlerhorst geplant, unweit des<br />
oberen Drehhüttenparkplatzes<br />
bei Schwangau. Kurz<strong>um</strong>: Der Verein<br />
„einfach mehr“ ist in vielerlei<br />
Hinsicht ein Vorbild für gelebte<br />
Inklusion, der Betroffenen <strong>und</strong> Interessierten<br />
in allen Lebenslagen<br />
entscheidend weiterhelfen kann.<br />
Auch z<strong>um</strong> Thema Bluttest im Falle<br />
einer Schwangerschaft, der inzwischen<br />
von Krankenkassen bezahlt<br />
wird <strong>und</strong> ermöglicht, Trisomie 21<br />
weit vor der Geburt festzustellen.<br />
„Wir verfügen über ein großes<br />
Netzwerk an guten Therapeuten,<br />
kennen uns mit staatlichen Fördermitteln<br />
aus, wissen, was Krankenkassen<br />
übernehmen <strong>und</strong> was nicht.<br />
Wir haben wertvolle Tipps für den<br />
alltäglichen Umgang mit Menschen,<br />
<strong>die</strong> mit Trisomie 21 geboren<br />
wurden, besitzen zahlreiche Leihme<strong>die</strong>n<br />
<strong>und</strong> -spielsachen <strong>und</strong> setzten<br />
uns aktiv für Inklusion ein“, so<br />
Regina Fath über <strong>das</strong> breite Spektr<strong>um</strong><br />
von „einfach mehr“, <strong>das</strong> sich<br />
offensichtlich her<strong>um</strong>gesprochen<br />
hat. Aus den neun Gründungsfamilien<br />
sind inzwischen 32 mit<br />
insgesamt 52 aktiven Mitgliedern<br />
geworden. Die meisten kommen<br />
aus Altenstadt, Schongau, Peiting,<br />
Peißenberg <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>, wobei<br />
sich <strong>das</strong> Einzugsgebiet inzwischen<br />
bis nach Bernried, Buchloe, Dießen<br />
am Ammersee, Unterammergau,<br />
Kaufering <strong>und</strong> Bernbach bei<br />
Bidingen erstreckt. Hinzu kommen<br />
41 Fördermitglieder, <strong>die</strong> den Verein<br />
finanziell unterstützen. Und sicherlich<br />
auch von der unbegrenzten Lebensfreude<br />
<strong>und</strong> Liebe von Kindern<br />
mit Trisomie 21 profitieren. js<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 37
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Dießen | Felix von Scheffer verwirklicht<br />
Kindheitsträ<strong>um</strong>e. „Früher<br />
habe ich zwei Bretter zwischen<br />
zwei größeren Ästen gelegt <strong>und</strong><br />
mit einer Schnur festgeb<strong>und</strong>en –<br />
<strong>die</strong> Bauweise heute ist eine andere,<br />
wesentlich professioneller, <strong>die</strong><br />
Philosophie dahinter jedoch <strong>die</strong><br />
gleiche.“ Die Rede ist von Ba<strong>um</strong>häusern,<br />
in denen Kinder wie<br />
Erwachsene eintauchen können<br />
in eine andere Welt, ohne dafür<br />
eine weite Reise auf sich nehmen<br />
zu müssen. „Die Kraft des Windes,<br />
<strong>das</strong> Rauschen der Blätter,<br />
der Gesang der Vögel –<br />
all <strong>das</strong> nimmt man<br />
dort oben viel intensiver<br />
wahr.“ Man werde<br />
quasi eins mit der Natur,<br />
befinde sich nicht<br />
nur physisch, sondern<br />
auch mental auf einer<br />
anderen Ebene. „Insofern<br />
ein guter Ort, <strong>um</strong><br />
dem Trubel unseres<br />
hektischen Alltags zu<br />
entfliehen.“ Fasziniert<br />
von der Natur, dem<br />
Rohstoff Holz sowie<br />
vom Handwerk an sich<br />
war Felix von Scheffer<br />
schon als Kind. Allein<br />
deshalb, weil sein Vater<br />
Schreinermeister, seine<br />
Mutter Gärtnerin ist.<br />
„Und einen <strong>das</strong> kunsthandwerklich<br />
geprägte<br />
Umfeld in Dießen am<br />
Ammersee ohnehin<br />
formt.“ Trotzdem entscheidet<br />
er sich nach<br />
dem Abitur gegen eine<br />
38 | <strong>tassilo</strong><br />
Steiles Schindeldach, Terasse mit<br />
Geländer <strong>und</strong> Holztreppe als Zugang:<br />
Dieses Ba<strong>um</strong>haus wurde auf Stelzen <strong>und</strong><br />
zwischen mehreren Bä<strong>um</strong>en erbaut.<br />
Ausbildung im Handwerk, gegen<br />
ein Studi<strong>um</strong> in Architektur. „Ich<br />
absolvierte zunächst ein freiwilliges<br />
soziales Jahr im Senegal, war<br />
dort in einem Kindergarten tätig.“<br />
Eine Zeit, <strong>die</strong> ihn bis heute nicht<br />
loslässt. „Die Mehrheit der dort<br />
lebenden Menschen haben materiell<br />
gesehen wenig, leben im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e von der Hand im M<strong>und</strong>,<br />
<strong>und</strong> sind trotzdem so viel dankbarer,<br />
glücklicher <strong>und</strong> zufriedener<br />
als wir.“ Felix von Scheffer<br />
schwärmt insbesondere von einer<br />
„unbeschreiblichen“ Herzlichkeit<br />
<strong>und</strong> Gastfre<strong>und</strong>lichkeit <strong>die</strong>ser in<br />
Armut lebenden Menschen. „Nach<br />
<strong>die</strong>sem Jahr wollte ich begreifen,<br />
war<strong>um</strong> unsere Welt so ungerecht<br />
ist, <strong>und</strong> wie <strong>die</strong>se Unterschiede<br />
zwischen Arm <strong>und</strong> Reich zustande<br />
kommen.“ Er stu<strong>die</strong>rt Internationale<br />
Entwicklung in Wien, wo<br />
genau solche Fragen beantwortet,<br />
aber auch Konzepte entwickelt<br />
werden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Welt ein bisschen<br />
besser machen sollen. „Irgendwann<br />
war ich aber an einem<br />
Punkt, wo ich gemerkt habe:<br />
Den ganzen Tag nur über<br />
<strong>das</strong> Leben nachdenken<br />
<strong>und</strong> sich den Kopf über<br />
Ungerechtigkeiten zu zerbrechen<br />
bringt dich auch<br />
nicht weiter – ich muss<br />
wieder ins Schaffen kommen.“<br />
Mit Lärchenholz <strong>und</strong><br />
Spezialschrauben<br />
Schon vorher, in den Semesterferien,<br />
durfte Felix<br />
von Scheffer einem Zimmerer<br />
beim Bau eines<br />
gigantischen Teehauses<br />
auf einem großen Areal<br />
in Breitbrunn am Ammersee<br />
helfen. „Was mir<br />
unglaublich viel Spaß bereitet<br />
hat.“ Und im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
<strong>die</strong> Initialzündung für sein<br />
heutiges Ba<strong>um</strong>hausbauen<br />
im kompletten bayerischen<br />
Oberland war.
Wahrgewordener Kindheitstra<strong>um</strong>, den auch Erwachsene zu schätzen<br />
wissen. Die Ba<strong>um</strong>häuser von Felix von Scheffer sind aus Lärchenholz.<br />
Sein erstes eigenes Projekt: Ein<br />
barrierefreies Ba<strong>um</strong>haus an einer<br />
Förderschule in München, gefolgt<br />
von einem halben Dutzend privater<br />
Ba<strong>um</strong>haus-Projekte im Wert<br />
zwischen 5 000 <strong>und</strong> 30 000 Euro,<br />
unter anderem auch in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Als Rohstoff verwendet Felix von<br />
Scheffer nahezu ausschließlich<br />
Lärchenholz. „Das besitzt einen<br />
hohen Harzanteil, macht es somit<br />
besonders stabil <strong>und</strong> witterungsresistent.“<br />
Befestigt werden seine<br />
Ba<strong>um</strong>häuser mit Spezialschrauben<br />
aus legiertem Stahl, 35 (!) Millimetern<br />
Durchmesser <strong>und</strong> konischer<br />
Form – <strong>die</strong> erreichen bei einer Einschraubtiefe<br />
von zehn Zentimetern<br />
eine Traglast von bis zu acht (!)<br />
Tonnen. Und verletzen den Ba<strong>um</strong><br />
dank professioneller Abdichtung<br />
auch nicht. Doch der Reihe nach:<br />
Im Falle einer neuen Anfrage für<br />
den Bau eines Ba<strong>um</strong>hauses trifft<br />
sich Felix von Scheffer mit den<br />
Auftraggebern immer vor Ort, bespricht<br />
deren Wünsche. „Für erste<br />
Skizzen beziehe ich in der Regel<br />
auch <strong>die</strong> Kinder der Bauherren<br />
bewusst mit ein.“ Dann gilt es den<br />
Garten, <strong>die</strong> vorgesehenen Bä<strong>um</strong>e,<br />
<strong>die</strong> <strong>das</strong> spätere Haus tragen sollen,<br />
zu begutachten. „Man kann<br />
ein Ba<strong>um</strong>haus an einem, aber<br />
auch zwischen zwei oder mehreren<br />
Bä<strong>um</strong>en fixieren.“ Letztere<br />
Variante erfordert nicht nur eine<br />
maßgenaue Ausrichtung, sondern<br />
auch <strong>die</strong> Einkalkulierung eines<br />
durch Wind erzeugten Spiels –<br />
je nach Ba<strong>um</strong>art, Stammdicke <strong>und</strong><br />
Höhe bewegen sich Bä<strong>um</strong>e im<br />
Falle eines Sturmes unterschiedlich<br />
stark. „Deshalb sind unsere<br />
Spezialschrauben auch immer mit<br />
einem Spiel versehen, <strong>das</strong> <strong>die</strong>se<br />
naturgegebenen Bewegungen<br />
ausgleicht.“<br />
„Tree-Office“ <strong>und</strong><br />
Ferienwohnung<br />
Steht der Ba<strong>um</strong>haus-Plan, muss<br />
Felix von Scheffer abklären, ob<br />
eine behördliche Genehmigung<br />
notwendig ist. „G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich sind<br />
<strong>um</strong>baute Rä<strong>um</strong>e bis 75 Kubikmeter<br />
genehmigungsfrei.“ Letztlich<br />
sei <strong>das</strong> Bauen von Ba<strong>um</strong>häusern<br />
eine rechtliche Grauzone, „in der<br />
<strong>die</strong> greifenden Gesetze sehr stark<br />
vom jeweiligen Standort abhängig<br />
sind“. Sobald der finale Bauplan<br />
steht, wird Material wie eben Lärchenholz<br />
<strong>und</strong> Spezialschrauben<br />
bestellt. Die z<strong>um</strong> Bau notwendigen<br />
Baufachlich auf hohem Niveau,<br />
naturblassen in der Wirkung.<br />
Maschinen <strong>und</strong> Werkzeuge besitzt<br />
Felix von Scheffer dagegen selbst:<br />
Handkreissäge, Akkuschrauber,<br />
Elektrohobel, Flex, Ratschen-Kasten,<br />
Drucklufthammer, Leiter,<br />
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<strong>und</strong> Seile. Letzteres<br />
braucht er insbesondere<br />
zu Beginn des<br />
Ba<strong>um</strong>hausbaus. „Bis<br />
<strong>die</strong> Plattform steht,<br />
muss man sich unbedingt<br />
sichern.“ Darüber<br />
hinaus <strong>die</strong>nen<br />
Seile z<strong>um</strong> Hochziehen<br />
von Werkzeugen,<br />
handlichen Maschinen<br />
sowie einzelnen Holzelementen,<br />
aus denen<br />
ein Ba<strong>um</strong>haus Schritt<br />
für Schritt errichtet<br />
wird – <strong>und</strong> zwar immer<br />
direkt vor Ort. Insofern<br />
besitzt Felix von<br />
Scheffer ausschließlich<br />
eine mobile<br />
Werkstätte in Form eines großen<br />
Anhängers, wo all sein Equipment<br />
verstaut ist. Sobald <strong>die</strong> Plattform<br />
des Ba<strong>um</strong>hauses samt Unterboden,<br />
Terrassenbelag <strong>und</strong> Geländer<br />
steht, kann der Vollbluthandwerker<br />
dann ungesichert weiterarbeiten:<br />
Außen- <strong>und</strong> Innenwände,<br />
Dachstuhl, Schindeldach (ebenfalls<br />
aus Lärche), Fenster, Türe, Bett,<br />
Strickleiter oder Wendeltreppe<br />
als Zugang sowie alles, was sich<br />
der K<strong>und</strong>e so wünscht. „Strom<strong>und</strong><br />
Wasseranschluss sind auch<br />
kein Problem“, meint der Mann,<br />
Der Mann hinter den Ba<strong>um</strong>häusern: Felix von Scheffer aus<br />
Dießen, handwerklich begabt <strong>und</strong> weltoffen.<br />
der vom Ba<strong>um</strong>hausbau alleine<br />
nicht leben kann, deshalb auch<br />
Tiny-Häuser, Geräteschuppen <strong>und</strong><br />
Gartenhäuser baut, obendrein mit<br />
Handwerksbetrieben aus der Region<br />
zusammenarbeitet.<br />
Ba<strong>um</strong>häuser als<br />
Ferienwohnungen?<br />
Langfristig möchte er jedoch<br />
nichts anderes mehr bauen als<br />
<strong>die</strong>se märchenhaften Häuschen in<br />
drei, vier, teilweise sogar zehn (!)<br />
Metern Höhe. Er spricht nicht nur<br />
von Wohnrä<strong>um</strong>en <strong>und</strong><br />
Spielhäusern für Privatpersonen,<br />
sondern<br />
auch vom Tree-Office<br />
(Büro auf Bä<strong>um</strong>en) in<br />
beispielsweise Parks<br />
oder stillgelegten Industriebrachen,<br />
sowie<br />
vom Ba<strong>um</strong>haus als<br />
Alternative zu Ferienwohnungen.<br />
„Allein<br />
in Dießen gibt es<br />
mehr als 100 Ferienwohnungen,<br />
<strong>die</strong> <strong>das</strong><br />
halbe Jahr unbewohnt<br />
sind <strong>und</strong> man doch<br />
auch wohnungssuchenden<br />
Familien<br />
für ein ganzjähriges<br />
Zuhause zur Verfügung<br />
stellen könnte.“<br />
Urlauber könnten stattdessen einen<br />
unvergesslichen Aufenthalt<br />
in einem Ba<strong>um</strong>haus verbringen.<br />
Wie genial sich ein Leben darin<br />
anfühlt? Nach dem Studi<strong>um</strong>, „ich<br />
hatte wenig Geld“, lebte Felix von<br />
Scheffer nicht nur in einem eigens<br />
gebauten Tiny-House, sondern<br />
schlief auch regelmäßig in einem<br />
Ba<strong>um</strong>haus. Mitten im Wald, sieben<br />
Meter hoch. Wo genau, möchte<br />
der Vater zweier kleiner Kinder<br />
nicht verraten. Nur so viel: Das von<br />
vielen so ersehnte „wieder bei sich<br />
sein“ sei dort oben garantiert. js<br />
Bau einer Plattform, unter anderem mit Akkuschrauber, Zimmererhammer, Schrauben <strong>und</strong> Wasserwaage.<br />
40 | <strong>tassilo</strong>
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Neue Messe im Andechser Florian-Stadl<br />
Hochzeitstrends<br />
am Heiligen Berg<br />
Andechs | Hochzeiten können nicht<br />
früh genug geplant werden – allen<br />
voran in Zeiten von Corona, wo<br />
insbesondere zur ungemütlichen<br />
<strong>und</strong> kühlen Jahreszeit – Herbst,<br />
Winter, Frühjahr – Zusammenkünfte<br />
größerer Menschenmassen<br />
ka<strong>um</strong> möglich sind. Mit der<br />
Hoffnung, im Sommer <strong>2022</strong> <strong>die</strong><br />
Pandemie größtenteils überstanden<br />
zu haben, ist Josef Hofrichter,<br />
Inhaber der renommierten Starnberger<br />
EventAgentur, sein jüngstes<br />
Projekt angegangen: Eine neue<br />
Hochzeitsmesse. Sie heißt „Herzerl-Tage“<br />
<strong>und</strong> wird, sofern es <strong>die</strong><br />
pandemische Lage zulässt, am<br />
Wochenende des 19. <strong>und</strong> 20. <strong>März</strong><br />
<strong>2022</strong> im Kloster Andechs stattfinden.<br />
„In einer der schönsten Locations<br />
Deutschlands“, schwärmt<br />
der Organisator. Im von vielen<br />
Märkten <strong>und</strong> Konzerten bekannten<br />
Florian-Stadl werden an <strong>die</strong>sen<br />
zwei Tagen zahlreiche regionale<br />
Aussteller aus allen hochzeitsrelevanten<br />
Branchen Produkte, sowie<br />
Dienst- <strong>und</strong> Serviceleistungen den<br />
Besuchern präsentieren. Insofern<br />
gilt <strong>die</strong>se Messe als ideale Plattform<br />
für glückliche Paare, <strong>die</strong> sich<br />
eine gemeinsame Zukunft vorstellen<br />
können – <strong>und</strong> den B<strong>und</strong> der<br />
Ehe im Rahmen einer großen oder<br />
kleinen, in jedem Falle angemessenen<br />
Feier eingehen möchten.<br />
Dass hierfür ziemliche viele, auch<br />
organisatorische Punkte zu beachten<br />
<strong>und</strong> keinesfalls zu unterschätzen<br />
sind, wird im Rahmen einer<br />
Hochzeitsmesse ebenfalls deutlich.<br />
Beginnend bei der Suche nach einem<br />
tra<strong>um</strong>haftschönen Brautkleid,<br />
Fast zu schön <strong>um</strong> reinzubeißen: Auch Konditoren werden im Rahmen<br />
der neuen Hochzeitsmesse in Andechs vor Ort sein.<br />
im Idealfall maßgeschneidert. Wobei<br />
es bei weitem nicht in klassischem<br />
Weiß sein muss. „Hierfür<br />
haben wir Maßschneider vor Ort,<br />
<strong>die</strong> sich nicht nur mit dem Brautkleid<br />
an sich, sondern auch Trends<br />
im Bereich Hochzeitsmode bestens<br />
auskennen“, sagt Josef Hofrichter.<br />
Insofern sind <strong>die</strong> Maßschneider<br />
im Rahmen der „Herzerl-Tage“<br />
auch eine interessante Anlaufstelle<br />
für <strong>die</strong> Herren der Schöpfung, <strong>die</strong><br />
mit passgenauer Tracht oder schickem<br />
Anzug ihrer fesch gekleideten<br />
Braut rein optisch betrachtet in<br />
nichts nachstehen werden.<br />
Torten, Wurfsträuße<br />
<strong>und</strong> Fotoshootings<br />
Wenige Meter weiter wird <strong>die</strong><br />
Versuchung groß sein, nicht hinzulangen:<br />
Caterer stellen sündhaft<br />
leckere Menüs vor. Konditoren<br />
Hochzeitstorten mit feinsten Zutaten<br />
<strong>und</strong> außergewöhnlichen<br />
Designs – <strong>und</strong> werden sicherlich<br />
<strong>das</strong> eine oder andere kulinarische<br />
Schmankerl z<strong>um</strong> Probieren<br />
bereitstellen. Theoretisch könnte<br />
<strong>die</strong> Hochzeitstorte sogar farblich<br />
mit der Dekoration des vorgesehenen<br />
Saals, der Tische, der Bar<br />
<strong>und</strong> des Brautautos abgestimmt<br />
werden. Anregungen in Hülle <strong>und</strong><br />
Fülle bieten <strong>die</strong> „Herzerl-Tage“<br />
auch hierfür zu Hauf. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
im Bereich „Floristik“ – Brautstrauß,<br />
Wurfstrauß, Ministräuße<br />
für Brautjungfern, Anstecker für<br />
Bräutigam, Trauzeuge, Eltern des<br />
Brautpaars, Haarbl<strong>um</strong>en, Altar-<br />
Bl<strong>um</strong>en oder Bl<strong>um</strong>enschmuck im<br />
Gang z<strong>um</strong> noch exquisiter dekorierten<br />
Saal? Die Liste der Dekorationsmöglichkeiten<br />
ist verdammt<br />
42 | <strong>tassilo</strong>
lang, geht dank Lichterketten,<br />
Lampions, Folienballons, Kerzenständer,<br />
Laternen, Vasen, Tischläufern,<br />
Servietten, Untersetzern<br />
<strong>und</strong> speziellen Tischn<strong>um</strong>mern<br />
weit über <strong>das</strong> Schmücken mit Bl<strong>um</strong>en<br />
hinaus.<br />
Doch was bringt all <strong>die</strong> w<strong>und</strong>ervolle<br />
Dekoration ohne Erinnerungen,<br />
<strong>die</strong> ganz gewiss für immer<br />
bleiben? Selbstverständlich werden<br />
im Rahmen der „Herzerl-Tage“<br />
auch auf Hochzeiten spezialisierte<br />
Fotografen vor Ort sein. Ein<br />
Shooting am Starnberger See, am<br />
Ammersee, im <strong>und</strong> am Kloster Andechs?<br />
Passend zur Lage der neuen<br />
Hochzeitsmesse wären <strong>das</strong> in<br />
jedem Fall drei tolle Örtlichkeiten<br />
für ein Brautpaar-Shooting. Doch<br />
auch hier gilt <strong>das</strong> Motto der „grenzenlosen<br />
Kreativität“, eng abgesprochen<br />
mit dem Brautpaar, <strong>das</strong>s<br />
sich im Moment des Fotoshootings<br />
nicht nur an unverstellt freche,<br />
breitgrinsende Blicke in Richtung<br />
Kameraobjektiv gewöhnen muss –<br />
auch der Blick auf <strong>die</strong> eigenen<br />
fünf Finger wird ein ganz anderer<br />
sein. Schließlich wurde erst vor<br />
wenigen Minuten oder St<strong>und</strong>en<br />
vom jeweils Liebsten ein Ehering<br />
angesteckt. Der kann schlank <strong>und</strong><br />
schlicht, aber auch breit <strong>und</strong> protzig<br />
sein – oder sogar handeigen<br />
hergestellt? Juweliere stehen auch<br />
dahingehend mit Rat <strong>und</strong> Tat zur<br />
Seite.<br />
Mit Moderatorin<br />
Andrea Otto<br />
Fehlt nur noch <strong>die</strong> passende Musik,<br />
für <strong>die</strong> DJ FRED aus Starnberg<br />
sowie <strong>die</strong> Koitaboch Musi aus Garmisch-Partenkirchen<br />
sorgen wird.<br />
Und ein abwechslungsreiches<br />
Rahmenprogramm. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
mit Brautmodenschau, Kinderbetreuung<br />
<strong>und</strong> Zaubershow. Insofern<br />
ist an <strong>die</strong>sem <strong>März</strong>-Wochenende<br />
für Besucher allen Alters jede<br />
Menge geboten. Auch preislich.<br />
Zwar kostet der Eintritt 12 Euro an<br />
der Tageskasse <strong>und</strong> zehn Euro im<br />
Vorverkauf (www.hochzeitsmessestarnberger-see.de;<br />
Kinder bis z<strong>um</strong><br />
zwölften Lebensjahr sind frei). Dafür<br />
profitieren Gäste bei allen Ausstellern<br />
von Messerabatten. Und<br />
mit etwas Glück von Gewinnen im<br />
Rahmen einer großen Tombola –<br />
auch hierfür stellen alle Aussteller<br />
je einen großen Verlosungspreis<br />
zur Verfügung. Und dann wäre da<br />
noch Andrea Otto. Richtig gelesen:<br />
Die aus Funk <strong>und</strong> Fernsehen bekannte<br />
Moderatorin, <strong>die</strong> auch im<br />
Rahmen der Herzerl-Tage ein Mikrofon<br />
fest in ihren Händen halten<br />
wird – <strong>und</strong> Besucher wie Aussteller<br />
mit reichlich Sachverstand <strong>und</strong><br />
Wortwitz verbal durch <strong>die</strong>se neue<br />
Hochzeitsmesse begleiten wird.<br />
Genaugenommen am Samstag,<br />
19. <strong>März</strong>, von 12 bis 18 Uhr. Und<br />
am Sonntag, 20. <strong>März</strong>, von 10 bis<br />
17 Uhr. Jeweils im Florian-Stadl,<br />
Bergstraße 2, in Andechs, der sich<br />
nicht im Kloster selbst, sondern am<br />
Fuße des Heiligen Bergs, nordöstlich<br />
des Areals, befindet. Wobei<br />
Plakate <strong>und</strong> Hinweisschilder<br />
ohnehin dafür sorgen, <strong>das</strong>s auch<br />
Andechs-Neulinge ohne kräfteraubenden<br />
Umweg direkt hinfinden<br />
zu den Herzerl-Tagen – vorausgesetzt<br />
natürlich, <strong>die</strong> Coronapandemie<br />
lässt <strong>die</strong>se vielversprechende<br />
Veranstaltung zu. js<br />
Moderatorin Andrea Otto.<br />
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märz / april <strong>2022</strong> | 43
Saisonal <strong>und</strong> regional – Ostern mit der Hauswirtschafterei<br />
Bunte Eier aus<br />
natürlichen Zutaten<br />
Peiting | In Zeiten des Klimawandels<br />
sollte auch <strong>das</strong> Eierfärben<br />
überdacht werden – weg von<br />
knalligen, künstlich hergestellten<br />
Supermarktfarben, hin zu naturbelassenen<br />
Pastelltönen? Wie <strong>das</strong><br />
Ostereierfärben mit Mitteln aus<br />
der Natur funktioniert, haben <strong>die</strong><br />
drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
eigenhändig ausprobiert. Und<br />
dabei Folgendes festgestellt: „Grüne<br />
Kräuter, Spinat, Kaffeesatz <strong>und</strong><br />
schwarzer Tee haben sich nicht<br />
bewährt. Umso idealer geeignet<br />
sind dafür Blaukraut, Kurk<strong>um</strong>a,<br />
Johannisbeernektar <strong>und</strong> Zwiebelschalen.“<br />
Im Idealfall werden weiße<br />
Eier verwendet, auf denen <strong>die</strong><br />
Naturfarben besser z<strong>um</strong> Tragen<br />
kommen – <strong>und</strong> so für ein buntes,<br />
jedoch nicht kitschiges Osterfest<br />
44 | <strong>tassilo</strong><br />
sorgen. Z<strong>um</strong> feierlichen Brunch<br />
am Ostersonntag, an dem gläubige<br />
Christen <strong>die</strong> Auferstehung<br />
von Jesus Christus feiern, darf<br />
neben selbstgefärbten Eiern auch<br />
ein traditionelles Osterlamm nicht<br />
fehlen. Wem <strong>das</strong> frischgebackene<br />
Lamm jedoch zu wenig deftig ist<br />
im Rahmen des Osterbrunchs: Mit<br />
„Sauce á la Tartare“ empfehlen<br />
Silvia Schlögel, Christine Schilcher<br />
<strong>und</strong> Bettina Eder auch etwas<br />
Herzhaftes. „Ein Rezept, <strong>das</strong> sich<br />
außerdem ideal dazu eignet, übriggebliebene<br />
Ostereier sinnvoll zu<br />
verarbeiten.“ In <strong>die</strong>sem Sinne: Viel<br />
Spaß beim Eierfärben, Osterlamm<br />
backen <strong>und</strong> Tartare kreieren.<br />
Ostereier färben – mit<br />
Farben aus der Natur<br />
Eier färben gehört zu Ostern wie<br />
<strong>das</strong> Plätzchenbacken zu Weihnachten.<br />
Gerade in Zeiten von<br />
Corona <strong>und</strong> Klimawandel lohnt<br />
es sich doppelt, nicht einfach auf<br />
gewohnte Farben aus dem Supermarkt<br />
zurückzugreifen. Doch was<br />
eignet sich überhaupt als natürliche<br />
Alternative z<strong>um</strong> Ostereierfärben?<br />
Laut Selbstversuch der<br />
Hauswirtschafterei ideal: Blaukraut,<br />
Kurk<strong>um</strong>a, Johannisbeernektar<br />
<strong>und</strong> Zwiebelschalen. Doch<br />
Vorsicht vor falschen Erwartungen:<br />
Die oben genannten Zutaten<br />
<strong>um</strong>färben <strong>die</strong> Eier mit w<strong>und</strong>erschönen<br />
Pastellfarbtönen. Wer jedoch<br />
auf knallige Eier steht, wird<br />
beim „Eierfärben mit der Natur“<br />
eher enttäuscht. Ein <strong>um</strong>so wichtigerer<br />
Nebeneffekt: Mutter, Vater<br />
<strong>und</strong> Kinder wissen in <strong>die</strong>sem Falle,<br />
was drinsteckt, nämlich nichts<br />
Künstliches.<br />
Außerdem haben insbesondere<br />
Kinder mehr Spaß, da <strong>das</strong> Eierfärben<br />
mit selbstkreierten Farben<br />
aus natürlichen Zutaten etwas<br />
länger dauert. In <strong>die</strong>sem Sinne:<br />
Lasset <strong>das</strong> Eierfärben beginnen!<br />
Färben mit Zwiebelschalen<br />
Einfach <strong>die</strong> Schalen von mehreren<br />
roten oder braunen Zwiebeln in<br />
Wasser 10 Minuten kochen <strong>und</strong><br />
dann <strong>die</strong> Eier direkt darin kochen.<br />
Färben mit Blaukraut<br />
Ein Stück Blaukraut (ca. 150 g)<br />
klein schneiden <strong>und</strong> in 500 ml<br />
Wasser mind. 10 Minuten kochen<br />
lassen. Die Eier auch direkt darin<br />
kochen.
Färben mit Kurk<strong>um</strong>a<br />
10 g Kurk<strong>um</strong>a in 0,5 l Wasser aufkochen<br />
<strong>und</strong> dann <strong>die</strong> Eier direkt<br />
darin färben.<br />
mit dem Sauerstoff in der Luft, was<br />
zu einem ranzigen Geruch <strong>und</strong> seifigen<br />
Aroma führen kann.<br />
Osterlamm<br />
ZUTATEN:<br />
2 Eier<br />
1 Prise Salz<br />
125 g Butter<br />
125 g Puderzucker<br />
2 EL Vanillezucker<br />
180 g Mehl<br />
1 TL Backpulver<br />
4 EL Eierlikör<br />
Z<strong>um</strong> Verzieren:<br />
50 g Puderzucker<br />
dabei darauf achten, <strong>das</strong>s keine<br />
Hohlrä<strong>um</strong>e bleiben.<br />
Die Backzeit beträgt <strong>r<strong>und</strong></strong> 40<br />
Minuten bei einer Temperatur<br />
von 180 °C (160 °C Heißluft).<br />
4. Die Form ca. 30 Minuten abkühlen<br />
lassen <strong>und</strong> dann erst öffnen.<br />
Das Osterlamm mit Puderzucker<br />
bestäuben.<br />
Sauce á la Tartare<br />
Färben mit Johannisbeernektar<br />
Eier kochen <strong>und</strong> noch heiß nacheinander<br />
in 200 ml warmen Johannisbeernektar<br />
10 Minuten färben.<br />
TIPP: Selbstgefärbte Ostereier wirken<br />
schöner, wenn sie mit Speiseöl<br />
oder Speck abgerieben werden.<br />
Allerdings sollten sie erst kurz vor<br />
dem Essen so behandelt werden.<br />
Sonst könnte es sein, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Ei<br />
unangenehm schmeckt, wenn es<br />
nach dem Abreiben länger aufgehoben<br />
wird. Das Fett oxi<strong>die</strong>re dann<br />
ZUBEREITUNG:<br />
1. Die Eier trennen <strong>und</strong> <strong>das</strong> Eiweiß<br />
mit dem Salz steif schlagen.<br />
2. Die Butter mit dem Puderzucker<br />
<strong>und</strong> dem Vanille-Zucker sehr<br />
scha<strong>um</strong>ig schlagen. Das Eigelb<br />
nacheinander unterrühren.<br />
Mehl <strong>und</strong> Backpulver mischen<br />
<strong>und</strong> im Wechsel mit dem Eierlikör<br />
unterheben. Das Eiweiß<br />
unterheben.<br />
3. Die Osterlammform gut einfetten<br />
<strong>und</strong> nach Anleitung zusammensetzen.<br />
Den Teig einfüllen,<br />
ZUTATEN:<br />
3 gekochte Eier<br />
1 kleine Zwiebel<br />
3 TL Kapern<br />
3 Essiggurken<br />
200 g Schmand<br />
1 EL Kräutersenf<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Die Eier schälen <strong>und</strong> mit den restlichen<br />
Zutaten sehr fein schneiden.<br />
Alles mit Schmand <strong>und</strong> Senf<br />
mischen <strong>und</strong> pikant abschmecken.<br />
Mit Gemüsesticks <strong>und</strong> Schinken<br />
servieren.<br />
Die Sauce á la Tartare passt auch<br />
gut zu gekochten Kartoffeln oder<br />
Fondue.<br />
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den USA, hieß ursprünglich „take<br />
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wurde dort erstmals im Jahre 1993<br />
<strong>um</strong>gesetzt. Seit 2001 gibt es den<br />
„Girls’ Day“ auch in Deutschland.<br />
Ein b<strong>und</strong>esweiter Aktionstag, der<br />
immer am vierten Donnerstag des<br />
<strong>April</strong>s stattfindet. Sein Ziel: Mädchen<br />
ab der fünften Schulklasse<br />
ermöglichen, in technische <strong>und</strong><br />
naturwissenschaftliche Berufe, in<br />
sogenannte Männerberufe, hineinzuschnuppern.<br />
„Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des<br />
demografischen Wandels <strong>und</strong> des<br />
damit verb<strong>und</strong>enen Fachkräftemangels<br />
nutzen <strong>die</strong>sen Tag auch<br />
immer mehr Betriebe in unserer<br />
Region“, sagt Maria Vogel von<br />
<strong>Weilheim</strong>s Agentur für Arbeit, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>sen Tag aktiv bewirbt, in dem<br />
sie sowohl Schulen als auch hiesige<br />
Unternehmer darauf aufmerksam<br />
macht <strong>und</strong> motiviert, mitz<strong>um</strong>achen.<br />
Ein regionaler Betrieb der<br />
sprichwörtlichen ersten St<strong>und</strong>e:<br />
Die Firma Zarges in <strong>Weilheim</strong>. „Im<br />
letzten Jahr mussten wir pandemiebedingt<br />
einmal aussetzen. Daher<br />
freuen wir uns in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
<strong>um</strong>so mehr, wieder teilnehmen zu<br />
können“, sagt Stefanie Happach<br />
aus der Zarges-Personalabteilung.<br />
Zwar stünde noch offen, ob digital<br />
oder in Präsenz, „wobei wir <strong>die</strong> Option<br />
vor Ort ganz klar präferieren“.<br />
In jedem Falle geht es <strong>um</strong> den<br />
Beruf der Industriemechanikerin,<br />
der anhand eines Praxisbeispiels<br />
hautnah vorgestellt wird. „Unser<br />
Ziel ist, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> zu uns kommenden<br />
Mädchen am Ende des Tages<br />
selbstständig sowie mit Unterstützung<br />
von Ausbildern <strong>und</strong> Azubis<br />
eine eigene Uhr bauen.“ Hierfür<br />
durchlaufen <strong>die</strong> Mädels verschiedene<br />
Stationen, an denen unter<br />
anderem gebohrt, gedreht, gefräst<br />
<strong>und</strong> montiert wird. Mit nachhaltigem<br />
Erfolg? „Meist resultierte aus<br />
<strong>die</strong>sem Tag heraus ein mehrtägiges<br />
Praktik<strong>um</strong>, aus dem sich wieder<strong>um</strong><br />
<strong>das</strong> eine oder andere Mädchen tatsächlich<br />
für eine Ausbildung zur<br />
Industriemechanikerin entschieden<br />
hatte.“ Auch aus anderen Betrieben<br />
in der Region ist zu hören, <strong>das</strong>s<br />
Frauen in „Männerberufen“ zwar<br />
nach wie vor in (deutlicher) Unterzahl,<br />
aber eben keine absolute<br />
Ausnahme mehr sind – auch dank<br />
praxisbezogener Einblicke im Rahmen<br />
des b<strong>und</strong>esweiten Girls’ Days.<br />
Radar zeigt<br />
teilnehmende Betriebe<br />
Vor einigen Jahren noch war <strong>die</strong><br />
Agentur für Arbeit eine entscheidende<br />
Schnittstelle, <strong>um</strong> Schüler<br />
<strong>und</strong> Unternehmen zusammenzubringen<br />
für <strong>die</strong>sen Schnuppertag.<br />
Inzwischen wird nahezu alles über<br />
<strong>die</strong> Internetseite www.girls-day.de<br />
abgewickelt. Heißt: Betriebe, <strong>die</strong><br />
am 28. <strong>April</strong> ihre Pforten öffnen<br />
möchten, können sich jederzeit<br />
auf <strong>die</strong>ser Onlineplattform mittels<br />
kurzer Firmen- <strong>und</strong> Ausbildungsberufsbeschreibung<br />
registrieren,<br />
geben außerdem an, wie viele<br />
Praktik<strong>um</strong>splätze sie für <strong>die</strong>sen<br />
einen Tag zur Verfügung stellen<br />
<strong>und</strong> was sie in Sachen Rahmenprogramm<br />
so anzubieten haben.<br />
Schülerinnen können sich wieder<strong>um</strong><br />
auf gleicher Plattform dann in<br />
aller Ruhe <strong>um</strong>schauen, den für sie<br />
interessantesten Betrieb oder Beruf<br />
herausfiltern <strong>und</strong> auch gleich<br />
anmelden – vorausgesetzt, es sind<br />
noch Plätze frei. Über einen „Radar“,<br />
rechts oben auf der Startseite<br />
von www.girls-day.de zu finden,<br />
werden alle am Girls’ Day teilneh-<br />
Faszination Technik, dank Girls' Day auch für Mädels erlebbar.<br />
46 | <strong>tassilo</strong>
Jungs können am 28. <strong>April</strong> in soziale Berufe hineinschnuppern.<br />
menden Betriebe in Form eines<br />
orangefarbenen Punktes auf einer<br />
Landkarte angezeigt. Beim Klick<br />
auf einen <strong>die</strong>ser Punkte sehen <strong>die</strong><br />
Schülerinnen auf einen Blick, wie<br />
viele Plätze ein Betrieb in welchem<br />
Beruf zur Verfügung stellt,<br />
<strong>und</strong> wie viele davon bereits belegt<br />
sind. Noch wichtiger für alle am<br />
Girls’ Day interessierten Mädels:<br />
Ihr jeweiliges Vorhaben rechtzeitig<br />
mit der Schule abzusprechen, <strong>um</strong><br />
für <strong>die</strong>sen einen Tag auch wirklich<br />
freigestellt zu werden. „In der<br />
Regel machen fast alle Schulen in<br />
der Region mit, gehen von sich aus<br />
rechtzeitig auf <strong>die</strong> Schülerinnen zu<br />
<strong>und</strong> setzen für <strong>die</strong>sen Tag auch keine<br />
Proben <strong>und</strong> Schulaufgaben an.“<br />
Nur <strong>das</strong> eigentliche Ziel, <strong>das</strong>s bereits<br />
Mädchen ab der fünften Klasse<br />
schnuppern dürfen, klappe laut<br />
Maria Vogel in der Praxis nicht so<br />
wirklich, z<strong>um</strong>indest hier in der Region.<br />
„Viele Betriebe wollen ältere<br />
Schülerinnen, <strong>die</strong> sich schon bald<br />
für eine Ausbildung entscheiden<br />
müssen. Dabei wäre <strong>die</strong> konsequente<br />
Umsetzung ab der bereits<br />
fünften Klasse durchaus sinnvoll,<br />
da <strong>die</strong> jungen Mädchen so über<br />
mehrere Jahre hinweg Erfahrung<br />
in technischen <strong>und</strong> naturwissenschaftlichen<br />
Berufen sammeln<br />
könnten“, sagt Maria Vogl, <strong>die</strong> den<br />
Girl’s Day trotzdem als „Bereicherung<br />
für Region“ betrachtet.<br />
Aufruf zur Anmeldung!<br />
Stand Mitte Februar beteiligen sich<br />
am <strong>die</strong>sjährigen Girls’ Day unter<br />
anderem auch <strong>die</strong> Unternehmensgruppe<br />
Bauer z<strong>um</strong> Thema „Ich<br />
werde Chefin“, <strong>die</strong> Polizeiinspektion<br />
<strong>Weilheim</strong> mit der Ausbildung<br />
zur Polizistin sowie <strong>die</strong> in <strong>Weilheim</strong><br />
ansässige Handwerkskammer mit<br />
den Berufen Maurerin, Malerin,<br />
Elektronikerin, Kfz-Mechatronikerin,<br />
Feinwerkmechanikerin <strong>und</strong><br />
Anlagenmechanikerin. Aber auch<br />
Roche in Penzberg ist mit einer<br />
ganzen Reihe an naturwissenschaftlichen<br />
Ausbildungsberufen,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel dem zur Chemikantin,<br />
dabei. Ebenso Carmen Wegge<br />
aus Starnberg, <strong>die</strong> zu „Ein Tag im<br />
Büro einer B<strong>und</strong>estagsabgeordneten“<br />
ihre Pforten öffnet.<br />
Maria Vogl rechnet damit, <strong>das</strong>s<br />
bis Ende <strong>März</strong> noch wesentlich<br />
mehr Unternehmen aus dem Tassiloland<br />
auf <strong>die</strong>ser Radar-Karte<br />
in Form eines orangefarbenen<br />
Punkts aufploppen. „Weil sich <strong>die</strong><br />
Unternehmen auch noch kurzfristig<br />
anmelden können.“ Das gilt<br />
übrigens auch für Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> Betriebe aus dem Sozialen<br />
Bereich. Denn wie es sich in Zeiten<br />
der Emanzipation gehört,<br />
sollten in <strong>die</strong>sem Falle auch <strong>die</strong><br />
männlichen Schulabgänger von<br />
Morgen <strong>und</strong> Übermorgen nicht zu<br />
kurz kommen. Für sie wurde <strong>das</strong><br />
Pendant z<strong>um</strong> Girls’ Day, der „Boys’<br />
Day“ eingeführt. Zunächst mehr<br />
auf Initiative einzelner Personen<br />
<strong>und</strong> Arbeitsgruppen, <strong>die</strong> Jungs<br />
im Zuge des Girls’ Day-Hypes als<br />
ungerecht behandelt angesehen<br />
hatten. Heute gibt es auch für<br />
den Boys’ Day, der ebenfalls am<br />
Donnerstag, 28. <strong>April</strong>, stattfinden<br />
wird, eine eigene, b<strong>und</strong>esweit zugängliche<br />
Internetseite, im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
baugleich mit der Girls’ Day-Seite.<br />
Unter www.boys-day.de bietet z<strong>um</strong><br />
Beispiel <strong>die</strong> Lebenshilfe in Starnberg<br />
einen Schnupperplatz für einen<br />
Heilerziehungspfleger an, <strong>das</strong><br />
Mütterzentr<strong>um</strong> in <strong>Weilheim</strong> zwei<br />
Plätze z<strong>um</strong> Erzieher, Roche 40 (!)<br />
Plätze als Biologielaborant. Die<br />
Unfallklinik in Murnau acht Plätze<br />
als Pflegefachmann. Oder <strong>die</strong><br />
Emanuel-von-Seidel-G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule<br />
zwei Plätze als G<strong>r<strong>und</strong></strong>schullehrer.<br />
Wer sich am vom B<strong>und</strong>esministeri<strong>um</strong><br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen <strong>und</strong> Jugend geförderten<br />
Aktionstag <strong>die</strong>ses Jahr noch beteiligen<br />
möchte: Anmelden! Das gilt<br />
sowohl für hiesige Behörden, Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> Betriebe als auch<br />
für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, <strong>die</strong><br />
Lust haben, in einer vom jeweils<br />
anderen Geschlecht dominierten<br />
Berufswelt hautnahe Eindrücke zu<br />
gewinnen.<br />
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märz / april <strong>2022</strong> | 47
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Schongau | Ehemalige Besucher,<br />
teilnehmende Betriebe <strong>und</strong> Veranstalter<br />
sind sich nach wie vor<br />
einig: Die erstmals im Jahr 2017 ins<br />
Leben gerufene Schongauer Ausbildungsmesse<br />
ist durch ein Online-Angebot<br />
nicht zu ersetzen. Es<br />
fehlt <strong>das</strong> bunte Treiben von Alt <strong>und</strong><br />
Jung, <strong>das</strong> Anfassen von Produkten,<br />
<strong>das</strong> Vier-Augengespräch zwischen<br />
Schülern <strong>und</strong> Azubis, zwischen<br />
Schülern <strong>und</strong> Ausbildern. Und<br />
dennoch wird auch <strong>die</strong> SAM<strong>2022</strong><br />
wieder als Ausbildungsmarkt im<br />
Internet stattfinden müssen. „Nach<br />
Abwägung aller Corona-bedingten<br />
erforderlichen Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> in enger Absprache mit dem<br />
Landratsamt <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
sind wir zu dem Entschluss gekommen,<br />
auch im Frühjahr <strong>2022</strong><br />
keine Präsenzmesse in der Schongauer<br />
Lechsporthalle durchführen<br />
zu können“, sagt Alexander<br />
Berndt, Messe-Organisator von<br />
Ostenrieder Design & Marketing.<br />
Was jedoch nicht heißt, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
künftigen Schulabgänger hiesiger<br />
Mittelschulen, Realschulen <strong>und</strong><br />
Gymnasien weniger gute Aussichten<br />
auf eine berufliche Ausbildung<br />
oder ein (duales) Studi<strong>um</strong> haben.<br />
Allein deshalb nicht, weil aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
des seit Jahren anhaltenden<br />
<strong>und</strong> auch immer stärker werdenden<br />
Fachkräftemangels <strong>das</strong><br />
Angebot an Ausbildungsplätzen<br />
größer ist als <strong>die</strong> Nachfrage. Aktuelle<br />
Zahlen der Agentur für Arbeit<br />
in <strong>Weilheim</strong> bestätigen <strong>die</strong>se<br />
Entwicklung. Obendrein bietet der<br />
Schongauer Ausbildungsmarkt als<br />
Online-Variante viele Vorteile, <strong>die</strong><br />
48 | <strong>tassilo</strong><br />
eine Präsenzveranstaltung nicht<br />
zu bieten hat: Aussteller <strong>und</strong> Besucher<br />
sind nicht an einen fixen<br />
Termin geb<strong>und</strong>en – während <strong>die</strong><br />
Präsenzveranstaltung an einem<br />
halben Tag über <strong>die</strong> Bühne geht,<br />
ist <strong>die</strong> Online-Messe von Anfang<br />
<strong>März</strong> bis Ende des Jahres <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Uhr unter www.schongauerausbildungsmarkt.de<br />
abrufbar.<br />
Insofern können sich zukünftige<br />
Schulabgänger, aber auch Lehrer<br />
<strong>und</strong> Eltern in aller Ruhe durch<br />
<strong>die</strong> Seiten klicken <strong>und</strong> sich über<br />
zahlreiche Ausbildungsangebote<br />
von hiesigen Firmen, Behörden<br />
<strong>und</strong> Fachschulen informieren. Und<br />
zwar bequem von Zuhause aus,<br />
aber auch von unterwegs oder<br />
vom anderen Ende der Welt, sofern<br />
PC, Tablet oder Smartphone<br />
mit Internetanschluss oder mobilem<br />
Datennetz greifbar sind.<br />
Laut Veranstalter werden <strong>die</strong>ses<br />
Jahr <strong>r<strong>und</strong></strong> 80 Teilnehmer aus den<br />
Branchen Handwerk, Industrie,<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Handel, Gastro- <strong>und</strong><br />
Hotellerie sowie öffentlicher <strong>und</strong><br />
sozialer Bereich ihr Ausbildungsangebot<br />
im Rahmen der SAM<strong>2022</strong><br />
online präsentieren.<br />
Erst klicken, dann<br />
schnuppern<br />
Die meisten Teilnehmer kommen<br />
aus dem Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau, einige aber auch aus<br />
den benachbarten Landkreisen<br />
Ostallgäu, Landsberg am Lech <strong>und</strong><br />
Garmisch-Partenkirchen, vereinzelt<br />
sogar aus Kempten, Rosenheim<br />
<strong>und</strong> Bad Wörishofen. Wie<br />
gut <strong>die</strong> erste Online-Messe im<br />
vergangenen Jahr angenommen<br />
wurde, zeigt eine vom Veranstalter<br />
durchgeführte Webseiten-<br />
Auswertung via Analyse-Tool.
Demnach hatte der Schongauer<br />
Ausbildungsmarkt 2021 mehr als<br />
3 000 Aufrufe zu verzeichnen,<br />
<strong>und</strong> somit einige h<strong>und</strong>ert „Besucher“<br />
mehr als <strong>die</strong> jüngste Präsenzveranstaltung<br />
in Schongaus<br />
Lechsporthalle im Frühjahr 2019.<br />
Wer erstmals auf www.schongauer-ausbildungsmarkt.de<br />
klickt,<br />
findet ab Anfang <strong>März</strong> gleich auf<br />
der Startseite unter anderem den<br />
Reiter „Ausbildungsplätze“. Beim<br />
Klick auf <strong>die</strong>sen öffnen sich <strong>die</strong><br />
Rubriken Industrie, Handwerk,<br />
Handel, Ges<strong>und</strong>heit sowie öffentlicher<br />
<strong>und</strong> sozialer Bereich, hinter<br />
denen wieder<strong>um</strong> alle teilnehmenden<br />
Firmen <strong>und</strong> Behörden,<br />
ihrer jeweiligen Branche zugeteilt,<br />
vorzufinden sind. Welche Firma<br />
sich wie präsentiert? „Das kann<br />
im Detail ganz unterschiedlich<br />
sein“, sagt Alexander Berndt. Vom<br />
schlichten Internetauftritt mit den<br />
wichtigsten Informationen <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> Ausbildungsangebote, bis hin<br />
zu herzergreifenden wie packenden<br />
Image-Filmen ist alles dabei.<br />
Das allerwichtigste aber für <strong>die</strong><br />
Azubis von Morgen: Direkte Kontaktdaten<br />
zur Personal- oder Ausbildungsabteilung<br />
der Betriebe,<br />
<strong>um</strong> via E-Mail oder Telefonat ins<br />
Gespräch zu kommen mit den jeweiligen<br />
Ausbildern der Betriebe.<br />
iPad zu gewinnen<br />
Aus den so entstehenden Kontakten<br />
resultieren oft Praktik<strong>um</strong>splätze<br />
<strong>und</strong> Schnuppertage, <strong>die</strong> unter<br />
Einhaltung gewisser Hygienemaßnahmen<br />
auch in Zeiten von Corona<br />
vor Ort, nämlich in den Firmen,<br />
stattfinden können.<br />
Auch lohnenswert für Azubis von<br />
Morgen: Ein Blick in <strong>die</strong> auf der<br />
SAM-Seite hinterlegte Messebroschüre,<br />
ebenfalls in digitaler<br />
Version, in der zahlreiche Beiträge<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong>s Thema Ausbildung<br />
redaktionell aufgegriffen wurden.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel zu „Schwanger<br />
während der Ausbildung“,<br />
„Berichtsheft“, „Bewerbungsschreiben“<br />
oder „Das perfekte<br />
Bewerbungsfoto“. Außerdem, als<br />
Zuckerl obendrauf, werden <strong>die</strong><br />
SAM-Veranstalter wieder ein Gewinnspiel<br />
online stellen: Wer alle<br />
auf der Seite versteckten SAMileys<br />
(gelbe Smileys) findet <strong>und</strong> seine<br />
Lösung dem Veranstalter mitteilt,<br />
wird in eine große Verlosung mit<br />
aufgenommen. Hauptgewinn: Ein<br />
nigelnagelneues iPad. In <strong>die</strong>sem<br />
Sinne: Viel Erfolg – insbesondere<br />
bei der Suche nach einem für Euch<br />
perfekt geeigneten Ausbildungsplatz.<br />
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märz / april <strong>2022</strong> | 49
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Tassiloland | Vor fünf Jahrzehnten<br />
war es in weiten Teilen der<br />
Gesellschaft selbstverständlich,<br />
<strong>das</strong>s Männer überwiegend in<br />
handwerklichen <strong>und</strong> technischen<br />
Berufen eine Ausbildung oder ein<br />
Studi<strong>um</strong> absolviert haben, Frauen<br />
dagegen eher im sozialen, ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
oder kaufmännischen<br />
Bereich. Hinter <strong>die</strong>ser festgefahrenen<br />
Selbstverständlichkeit<br />
verbargen sich jedoch jede Menge<br />
Ungerechtigkeiten – insbesondere<br />
für Frauen in von Männern<br />
dominierten Berufen. Schlechtere<br />
Bezahlung, höhere Hürden für<br />
betriebsinterne Aufstiege sowie<br />
Sexismus sind nur drei Beispiele<br />
für nichtvorhandene, geschlechterübergreifende<br />
Chancengleichheit<br />
am Arbeitsmarkt. „Auch<br />
nach anhaltenden Debatten über<br />
Diversität sowie dem Abbau genderspezifischer<br />
Berufswahlklischees<br />
gelingt es noch nicht in<br />
allen Branchen <strong>und</strong> Regionen,<br />
<strong>die</strong> beruflichen Chancen für junge<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen tatsächlich<br />
zu vereinheitlichen“, sagt Petra<br />
Callwitz, Teamleiterin in der Berufsberatung<br />
der Agentur für Arbeit<br />
in <strong>Weilheim</strong>. Zunehmend sei<br />
jedoch erkennbar, <strong>das</strong>s sich der<br />
hiesige Ausbildungsmarkt immer<br />
stärker für Diversität öffne. „In<br />
den letzten zehn Jahren ist eine<br />
Veränderung der Rollenverteilung<br />
in verschiedenen Branchen<br />
erkennbar – es gibt z<strong>um</strong> Beispiel<br />
mehr männliche Pflegekräfte,<br />
medizinische Angestellte oder<br />
Frisöre, sowie junge Frauen, <strong>die</strong><br />
eine Ausbildung im Handwerk,<br />
Frauen in technischen oder naturwissenschaftlichen Berufen? Sind im<br />
21. Jahrh<strong>und</strong>ert keine Seltenheit mehr, Tendenz steigend.<br />
in Metall- oder Kfz-Berufen absolvieren.“<br />
Das liegt auch daran,<br />
<strong>das</strong>s sich aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des seit Jahren<br />
anhaltenden Fachkräftemangels<br />
Arbeitgeber in gewisser Weise<br />
für neue Dinge öffnen müssen,<br />
<strong>um</strong> überhaupt an Auszubildende<br />
zu kommen. Vor 20 Jahren hatten<br />
gute Firmen noch <strong>die</strong> Qual der<br />
Wahl, weil auf eine offene Lehrstelle<br />
mehrere, z<strong>um</strong> Teil Dutzende<br />
Bewerbungen eingegangen sind.<br />
Genommen wurde letztlich der<br />
gepflegte Junge mit gutem Notendurchschnitt,<br />
anständiger Kurzhaarfrisur<br />
<strong>und</strong> präsentiertauglichem<br />
Kleidungsstil. Dass <strong>die</strong>ses<br />
gepiercte Mädchen mit türkisgefärbten<br />
Haaren <strong>und</strong> Springerstiefeln<br />
sogar <strong>die</strong> besseren Noten in<br />
Mathe <strong>und</strong> Physik hatte, technisch<br />
nicht weniger begabt war <strong>und</strong><br />
rein fachlich betrachtet sogar <strong>die</strong><br />
idealere Mitarbeiterin hätte werden<br />
können?<br />
Weniger Wert auf<br />
Äußerlichkeiten<br />
„Nach meiner Erfahrung ist <strong>die</strong><br />
Arbeitswelt beim Thema Äußerlichkeiten<br />
tatsächlich sehr viel toleranter<br />
geworden“, sagt an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle Maria Vogl, Beauftragte<br />
für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt,<br />
ebenfalls tätig bei der
Agentur für Arbeit in <strong>Weilheim</strong>.<br />
„Wir alle unterliegen heute durch<br />
soziale Netzwerke <strong>und</strong> neuen Me<strong>die</strong>n<br />
so vielen Einflüssen, <strong>das</strong>s<br />
sich auch hier <strong>die</strong> Unternehmen<br />
angepasst haben <strong>und</strong> liberaler<br />
zeigen.“ Vor 20 Jahren sei es noch<br />
ein No-Go gewesen, mit sichtbarem<br />
Piercing oder Tattoo z<strong>um</strong><br />
K<strong>und</strong>en zu gehen. „Daran stört<br />
sich heute ka<strong>um</strong> noch jemand.“<br />
Petra Callwitz unterstreicht <strong>die</strong>se<br />
Entwicklung: „Tattoos <strong>und</strong><br />
Piercings sind wesentlich gesellschaftsfähiger<br />
als noch vor<br />
einigen Jahren. Allein deshalb,<br />
weil im ein<strong>und</strong>zwanzigsten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
auch viele Menschen mit<br />
Vorbildcharakter tätowiert oder<br />
gepierct sind.“ Selbst in Banken,<br />
in denen der strenge Anzug-<strong>und</strong>-<br />
Krawatte-Dresscode bereits vor<br />
einigen Jahren aufgelockert wurde,<br />
arbeiten immer häufiger junge<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen, <strong>die</strong> nicht<br />
mehr dem einstigen Idealbild<br />
entsprechen. „Manchmal sollen<br />
Tattoos auf Wunsch von Arbeitgebern<br />
zwar nach wie vor durch<br />
Kleidung überdeckt werden, viele<br />
setzen solche Merkmale aber<br />
auch gezielt ein, <strong>um</strong> beispielsweise<br />
jüngere Zielgruppen wie<br />
Jugendliche besser <strong>und</strong> auf Augenhöhe<br />
zu erreichen.“<br />
Zahlreiche offene<br />
Lehrstellen<br />
Bessere Chancen, eine Ausbildungsstelle<br />
zu bekommen, haben<br />
laut Petra Callwitz inzwischen<br />
auch junge Menschen mit Fluchtoder<br />
Migrationshinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>.<br />
„Selbst junge Männer <strong>und</strong> Frauen<br />
mit nicht so guten Noten <strong>und</strong><br />
Sprachkenntnissen haben insbesondere<br />
im Einzelhandel oder Hotel-<br />
<strong>und</strong> Gaststättenbereich eine<br />
Ausbildungsstelle gef<strong>und</strong>en, weil<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des Fachkräftemangels<br />
Motivation <strong>und</strong> persönliche Kompetenzen<br />
mehr in den Entscheidungsfokus<br />
fallen als noch vor<br />
zehn bis 15 Jahren.“<br />
Besonders erfreulich für junge<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen: Trotz erschwerter<br />
Bedingungen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
der Corona-Pandemie ist <strong>das</strong><br />
Ausbildungsangebot hiesiger Betriebe<br />
nur leicht zurückgegangen.<br />
„Für September <strong>2022</strong> sind z<strong>um</strong><br />
aktuellen Zeitpunkt – wie üblich –<br />
viele Ausbildungsstellen aus allen<br />
Branchen offen“, sagt Fabian<br />
Schiebelsberger, Teamleiter im<br />
Arbeitgeberservice der <strong>Weilheim</strong>er<br />
Agentur für Arbeit. Darüber<br />
hinaus seien sogar noch Lehrstellen<br />
für <strong>das</strong> bereits im September<br />
2021 begonnene Ausbildungsjahr<br />
nachzubesetzen, allen voran in<br />
Handwerksberufen sowie im Steuerfach.<br />
Wobei <strong>die</strong>ses Ungleichgewicht<br />
auch wieder ein nicht zu<br />
unterschätzendes Problem darstelle.<br />
„Viele Ausbildungssuchende<br />
haben aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des Überangebots<br />
mit Orientierungslosigkeit<br />
zu kämpfen <strong>und</strong> wissen nicht so<br />
recht, welcher Ausbildungsberuf<br />
nun der bessere für sie wäre“,<br />
sagt Petra Callwitz. Dabei immer<br />
hilfreich: Ges<strong>und</strong>e Selbsteinschätzung<br />
sowie Selbstvertrauen, was<br />
auch beim Thema Chancengleichheit<br />
am Ausbildungsmarkt eine<br />
ganz zentrale Rolle spielt. „Junge<br />
Frauen, <strong>die</strong> sich ihrer Stärken<br />
bewusst sind, haben heutzutage<br />
<strong>die</strong> gleichen Chancen wie Männer,<br />
sich im Beruf zu entwickeln.<br />
Leider unterschätzen sich Frauen<br />
hier häufig, geben sich oft mit<br />
geringer qualifizierten <strong>und</strong> damit<br />
auch weniger gut bezahlten Stellen<br />
zufrieden“, sagt Maria Vogl,<br />
<strong>die</strong> an <strong>die</strong>ser Stelle ausdrücklich<br />
betonen möchte, „<strong>das</strong>s junge<br />
Frauen genauso viel Potential haben<br />
wie Männer“. Und z<strong>um</strong>indest<br />
während einer Lehre auch gleich<br />
viel ver<strong>die</strong>nen müssen wie berufsgleiche<br />
männliche Kollegen. „Die<br />
Vergütung von Auszubildenden<br />
ist gesetzlich geregelt <strong>und</strong> geschlechterunabhängig“,<br />
sagt Petra<br />
Callwitz. Völlig gleich, ob mit<br />
oder ohne Piercings, Tattoos <strong>und</strong><br />
gefärbten Haaren.<br />
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WIR BIETEN AUSBILDUNGS- UND<br />
WIR<br />
STUDIENPLÄTZE<br />
WIR BIETEN AUSBILDUNGS- BIETEN AUSBILDUNGS-<br />
AN:<br />
UND<br />
STUDIENPLÄTZE AN:<br />
UND<br />
WIR STUDIENPLÄTZE<br />
Ausbildungsbeginn<br />
BIETEN AUSBILDUNGS- AN:<br />
1. September 2023<br />
UND<br />
Ausbildungsbeginn 1. September 2023<br />
STUDIENPLÄTZE Ausbildungsbeginn 1.<br />
AN:<br />
September 2023<br />
Ausbildungsbeginn 1. September 2023<br />
• Ausbildung z<strong>um</strong> Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
Ausbildung z<strong>um</strong> Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
• Ausbildung z<strong>um</strong> Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
• Ausbildung z<strong>um</strong> Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
• Ausbildungsbeginn z<strong>um</strong> Verwaltungswirt 1. September 2023 (m/w/d)<br />
Ausbildungsbeginn Ausbildungsbeginn z<strong>um</strong><br />
Verwaltungsfachangestellten Verwaltungswirt 1.<br />
1.<br />
September<br />
September<br />
2023<br />
2023<br />
(m/w/d)<br />
• z<strong>um</strong> Verwaltungswirt (m/w/d) (m/w/d)<br />
(Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren des<br />
• (Erfolgreiche Ausbildungsbeginn<br />
z<strong>um</strong> Teilnahme Verwaltungswirt 1. September<br />
am Auswahlverfahren 2023<br />
Ausbildungsbeginn 1. September 2023 (m/w/d) des<br />
Landespersonalausschusses erforderlich)<br />
Ausbildungsbeginn Landespersonalausschusses (Erfolgreiche Teilnahme<br />
1. September am Auswahlverfahren<br />
erforderlich) 2023<br />
des<br />
(Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren des<br />
Ausbildung (Erfolgreiche Landespersonalausschusses<br />
z<strong>um</strong> Teilnahme Verwaltungswirt am Auswahlverfahren erforderlich)<br />
Landespersonalausschusses erforderlich) (m/w/d) des<br />
• Ausbildungsbeginn Landespersonalausschusses Duales Studi<strong>um</strong> z<strong>um</strong> 1. September Diplom-Verwaltungswirt erforderlich) 2023<br />
(FH) (m/w/d)<br />
Stu<strong>die</strong>nbeginn 1. Oktober 2023<br />
(Erfolgreiche Stu<strong>die</strong>nbeginn Duales Studi<strong>um</strong><br />
Teilnahme 1. Oktober z<strong>um</strong> Diplom-Verwaltungswirt<br />
am 2023<br />
(FH) (m/w/d)<br />
• Duales Studi<strong>um</strong> z<strong>um</strong> Diplom-Verwaltungswirt Auswahlverfahren des (FH) (m/w/d)<br />
(Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren des<br />
• Landespersonalausschusses Duales (Erfolgreiche Stu<strong>die</strong>nbeginn<br />
Studi<strong>um</strong> Teilnahme 1. Oktober<br />
z<strong>um</strong> Diplom-Verwaltungswirt am 2023<br />
Stu<strong>die</strong>nbeginn 1. Oktober 2023 Auswahlverfahren erforderlich) des (FH) (m/w/d)<br />
Landespersonalausschusses erforderlich)<br />
Stu<strong>die</strong>nbeginn Landespersonalausschusses (Erfolgreiche Teilnahme<br />
1. Oktober am<br />
2023<br />
Auswahlverfahren<br />
erforderlich)<br />
des<br />
(Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren des<br />
• Duales (Erfolgreiche Landespersonalausschusses<br />
Studi<strong>um</strong> Teilnahme z<strong>um</strong> Diplom-Verwaltungswirt am Auswahlverfahren erforderlich)<br />
Landespersonalausschusses erforderlich) des (FH) (m/w/d)<br />
Stu<strong>die</strong>nbeginn Landespersonalausschusses 1. Oktober 2023 erforderlich)<br />
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kompetenten Ausbildung. des Landratsamtes<br />
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<strong>die</strong> verschiedensten Fachbereiche <strong>und</strong> Teams des Landratsamtes kennen. daher<br />
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verschiedensten werden Sie<br />
ZU jeweils<br />
Fachbereiche UNS?<br />
von einem/einer<br />
<strong>und</strong> Teams kompetenten<br />
des Landratsamtes Ausbilder/in<br />
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Dort Wir<br />
Nach betreut.<br />
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absolvierter<br />
<strong>und</strong><br />
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Fortqualitätvolle<br />
kompetenten übernehmen<br />
<strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
Ausbildung. Ausbilder/in<br />
wir<br />
Sie<br />
alle<br />
lernen<br />
unsere<br />
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Nachwuchskräfte erfolgreich absolvierter<br />
Wir<br />
verschiedensten<br />
<strong>und</strong><br />
gewähren einen<br />
Fachbereiche<br />
bieten Fort- Ausbildung<br />
<strong>und</strong><br />
Fahrkostenzuschuss<br />
<strong>und</strong><br />
Weiterbildungsmöglichkeiten übernehmen wir alle unsere<br />
erfolgreich absolvierter Ausbildung Teams übernehmen<br />
für den<br />
des<br />
ÖPNV<br />
Landratsamtes wir alle unsere<br />
bzw. bei Vorliegen<br />
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an.<br />
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werden erfolgreich Sie<br />
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einen<br />
kompetenten übernehmen für den ÖPNV<br />
Fahrtkostenzuschuss<br />
Ausbilder/in<br />
wir bzw. alle bei unsere Vorliegen<br />
an.<br />
Nachwuchskräfte <strong>und</strong> bieten Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten an.<br />
für den<br />
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persönlichen gewähren einen<br />
Voraussetzungen <strong>und</strong> Fahrkostenzuschuss<br />
bieten Fort- <strong>und</strong> einen Weiterbildungsmöglichkeiten Fahrtkostenzuschuss für den ÖPNV bzw. bei<br />
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Ansprechpartnerinnen Lehmeier (-77506) (08151 148 Johanna Ansprechpartnerinnen www.LK-starnberg.de/ausbildung<br />
Brauer (-77234) (08151 148 - )<br />
Kerstin Johanna Lehmeier Brauer (-77234) (-77506)<br />
Sarah Ansprechpartnerinnen<br />
Kerstin Wolleschak Lehmeier (-77506)<br />
Johanna Sarah<br />
(-77831)<br />
Wolleschak Brauer (-77234) (-77831) (08151 148 - )<br />
Kerstin<br />
Johanna<br />
Lehmeier<br />
Brauer (-77234)<br />
Sarah Wolleschak (-77506) (-77831)<br />
ausbildung@LRA-starnberg.de<br />
Johanna<br />
Sarah Wolleschak Brauer (-77234)<br />
(-77831)<br />
Ansprechpartnerinnen ausbildung@LRA-starnberg.de (08151 148 - )<br />
Sarah Wolleschak (-77831)<br />
Kerstin ausbildung@LRA-starnberg.de<br />
Lehmeier (-77506)<br />
Landratsamt<br />
ausbildung@LRA-starnberg.de<br />
Starnberg<br />
Johanna Landratsamt Brauer Starnberg (-77234)<br />
Strandbadstr. ausbildung@LRA-starnberg.de<br />
Sarah Strandbadstr. Landratsamt<br />
Wolleschak Starnberg 2 (-77831)<br />
82319<br />
Landratsamt<br />
82319<br />
Starnberg<br />
Starnberg<br />
Strandbadstr. Starnberg<br />
Landratsamt<br />
Strandbadstr.<br />
Starnberg<br />
2<br />
ausbildung@LRA-starnberg.de<br />
82319 Starnberg<br />
Strandbadstr.<br />
82319 Starnberg<br />
2<br />
82319 Starnberg<br />
Landratsamt Starnberg<br />
Strandbadstr. 2<br />
82319 Starnberg<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 51
ALLERLEI ZUM LESEN<br />
Druckfrische Literatur<br />
regionaler Autoren<br />
In 80 Rätseln <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde<br />
Tutzing | Der in Tutzing lebende Weltenb<strong>um</strong>mler<br />
Thomas Bauer hat mal wieder<br />
ein neues Buch auf den Markt gebracht. Es<br />
heißt „Neugier auf <strong>die</strong> Welt – in 80 Rätseln<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde“. Hierfür hat der Autor<br />
höchstpersönlich 24600 Kilometer auf allen<br />
Kontinenten <strong>die</strong>ser Erde zurückgelegt,<br />
davon 3812 auf dem Postrad sowie 175 mit<br />
einem H<strong>und</strong>eschlitten. Er fuhr aber auch<br />
per Fahrradrikscha von Laos nach Singapur,<br />
folgte der Donau im Padelboot z<strong>um</strong><br />
Schwarzen Meer, streifte ein Vierteljahr durch<br />
Südamerika, ging zweieinhalbtausend Kilometer<br />
auf Jakobswegen durch Europa <strong>und</strong> beobachtete<br />
im Himalaya einen der letzten Schneeleoparden.<br />
Neugierig geworden? Erhältlich ist <strong>das</strong> 320 Seiten<br />
starke Werk im Din-A4-<br />
Format in allen regionalen<br />
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an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine<br />
E-Mail an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlos-<br />
sen. Viel Erfolg!<br />
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Sei mutig, schau hin <strong>und</strong> versteh‘ mich!<br />
Polling | Zwischen 1996 <strong>und</strong> 2014 arbeitete <strong>die</strong><br />
Ergo- <strong>und</strong> Psychotherapeutin Sabine Berndt in<br />
Hamburg, zog von dort nach Polling, eröffnete<br />
eine eigene Praxis, hat sich in zahlreichen Bereichen<br />
weiterqualifiziert <strong>und</strong> wieder<strong>um</strong> daraus<br />
eigene Therapiekonzepte entwickelt, <strong>die</strong> sie an Erzieher,<br />
Lehrer <strong>und</strong> Eltern, aber auch an Therapeuten<br />
<strong>und</strong> Ärzte im In- <strong>und</strong> Ausland weitervermittelt.<br />
Die Rede ist von „lösungsorientiertem Verhaltenstraining“<br />
sowie „elementarem Bindungsaufbau“,<br />
was sie selbst an Säuglingen <strong>und</strong> Kleinkindern<br />
sowie Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen mit großem<br />
Erfolg anwendet. Spezialisiert ist sie obendrein<br />
auf Therapiearbeit mit tra<strong>um</strong>atisierten Kindern<br />
<strong>und</strong> Säuglingen sowie Kindern mit Down-Syndrom<br />
oder autistischen Spektr<strong>um</strong>sstörungen. In<br />
ihrem Buch „Sei mutig, schau hin <strong>und</strong> versteh‘<br />
mich!“, 236 Seiten dick, erhältlich<br />
in allen regionalen<br />
Buchhandlungen, online<br />
sowie unter www.lovt-tebaberndt.de<br />
greift sie ihre<br />
Therapieformen <strong>um</strong>fassend<br />
auf – ein Buch für Eltern<br />
<strong>und</strong> Fachleute, zahlreiche<br />
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dem Stichwort „Verhaltenstraining“ an<br />
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Oder eine E-Mail an info@<strong>tassilo</strong>.de.<br />
52 | <strong>tassilo</strong>
Endlich wieder was zu Lachen<br />
Peiting | In Zeiten von Corona hält sich <strong>die</strong> Lebensfreude<br />
bei vielen Menschen in Grenzen.<br />
Umso lohnender ist der Blick in <strong>das</strong> neue Buch<br />
von Kreisrat Hans Schütz. Es heißt dichte“ <strong>und</strong> <strong>um</strong>fasst 120<br />
„Scherzgeger<br />
<strong>und</strong> satirischer Texte<br />
in Reimform. Die ersten<br />
Werke handeln eher aus<br />
Erlebnissen in seiner heimischen,<br />
schwäbisch-oberbayerischen<br />
Grenzregion.<br />
Im zweiten Kapitel reichen<br />
seine Versinhalte auch mal<br />
weit über <strong>die</strong> Heimatregion<br />
hinaus. Erhältlich ist <strong>das</strong> im<br />
Eigenverlag erschiene Werk<br />
des in Peiting lebenden Autors in nahezu allen<br />
regionalen Buchhandlungen, sowie auf seiner<br />
Seiten voller lustiger,<br />
aber auch hintergründi-<br />
Internetseite www.hansschuetz.de.<br />
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Hans Schütz<br />
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des neuen Schütz-Buches. Schicken Sie uns bis<br />
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dichte“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
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ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />
Die Männer der Désirée<br />
Polling | Der neue Roman des Pollinger Autors<br />
Hans-Peter Grünebach verspricht Spannung. Er<br />
handelt von „Désirée“, einer tablettenabhängigen<br />
Besitzerin einer Trachtenmodenkette, <strong>die</strong><br />
den tra<strong>um</strong>atisierten, kletterbegeisterten Münchner<br />
Modenfrey-Erben Klement heiratet. Erst steuert<br />
<strong>die</strong>se Ehe in eine Katastrophe, dann stürzt<br />
Klement auch noch in den Tod. Désirée tröstet<br />
sich mit ihrem spielsüchtigen Personenschützer<br />
sowie einem charmanten<br />
Berufskavalier<br />
hinweg – jedoch<br />
mit tödlichen Folgen<br />
für sie <strong>und</strong> ihre Männer.<br />
128 Seiten <strong>um</strong>fasst<br />
<strong>das</strong> Werk „Die<br />
Männer der Désirée“,<br />
erhältlich in allen regionalen<br />
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<strong>und</strong> als E-Book.<br />
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des neuen Grünebach-Romans. Schicken Sie<br />
uns bis 15. <strong>März</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Désirée“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
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Was tun, wenn <strong>die</strong> üblichen Medikamente<br />
Welche Dienstag, Therapieformen 26.04.<strong>2022</strong> haben <strong>um</strong> 17.00 sich Uhr bewährt?<br />
„Hohe Wogen“ – der neue Alpen-Krimi von Nicola Förg<br />
Prem / Bernried | Bestseller-Autorin Nicola Förg<br />
bringt mit „Hohe Wogen“ ihren 13. Alpen-Krimi auf<br />
den Markt. Ermittlerin Irmi Mangold wird <strong>die</strong>smal<br />
an den Starnberger See gerufen. Der G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Eine<br />
auf einem SUP liegende, regungslos im Wasser vor<br />
sich hin treibende Frau, ermordet mit einem Fünf-<br />
zack! Die Tote war wohl als<br />
übergriffige Frau bekannt,<br />
beruflich als Locationscout<br />
für einen Filmdreh stets<br />
auf der Suche nach den<br />
schönsten Orten. Ob sie<br />
dabei ihre Nase etwas zu<br />
tief in anrüchige Dinge<br />
gesteckt hatte? „Hohe<br />
Wogen“ <strong>um</strong>fasst 320 Seiten,<br />
ist ab sofort in allen regionalen Buchhandlungen<br />
erhältlich <strong>und</strong> wird von Nicola Förg höchstpersönlich<br />
auch mitten im Tassiloland vorgestellt: Und<br />
zwar am Samstag, 12. <strong>März</strong>, <strong>um</strong> 16 Uhr in Bernrieds<br />
Gemeindebücherei, Dorfstraße 26. Nähere Infos sowie<br />
Tickets unter 08158 / 922234.<br />
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cola Förg. Schicken Sie uns bis 15. <strong>März</strong> eine<br />
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der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
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Dienstag, 15. <strong>März</strong> <strong>2022</strong>, <strong>um</strong> 17.00 Uhr<br />
Teilnahme:<br />
Die Teilnahme erfolgt ganz einfach online.<br />
Teilnahme:<br />
Für <strong>die</strong> Anmeldung schicken Sie Ihre E-Mail-Adresse an<br />
Die ges<strong>und</strong>heitsfor<strong>um</strong>-bkt@artemed.de, Teilnahme erfolgt ganz einfach online. <strong>und</strong> Sie erhalten<br />
Für den <strong>die</strong> Teilnahmelink.<br />
Anmeldung schicken Sie Ihre E-Mail-Adresse an<br />
ges<strong>und</strong>heitsfor<strong>um</strong>-bkt@artemed.de, <strong>und</strong> Sie erhalten<br />
Für Rückfragen: Tel. 08158 23-722<br />
den Teilnahmelink.<br />
Bleiben Sie auf dem Laufenden:<br />
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der Wirtschaft<br />
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Raiffeisenbank<br />
Pfaffenwinkel eG<br />
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Oberland<br />
Sparkasse<br />
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Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>März</strong> bis 30. <strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />
Stand 10.02.<strong>2022</strong> – kurzfristige Absagen, Änderungen <strong>und</strong> Einschränkungen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Corona-Pandemie sind möglich!<br />
DI 01.03.<br />
Faschings<strong>die</strong>nstag<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />
Jeden Dienstag<br />
STARNBERG<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „malerisch! Villen<br />
<strong>und</strong> Künstler*innen am Starnberger<br />
See“ im Muse<strong>um</strong>. Anmeldung<br />
unter 08151 / 4477570, bis 6.3.<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Die Pinguine retten<br />
<strong>die</strong> Welt“ von Sebastian Jung<br />
im Muse<strong>um</strong>. Anmeldung unter<br />
08151 / 4477570, bis 5.6.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Winter im Schlossmuse<strong>um</strong><br />
Murnau“. Eintritt: 6 €,<br />
weitere Infos unter schlossmuse<strong>um</strong>-murnau.de,<br />
bis 27.3.<br />
BERNRIED<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Chinesische Bauernmalerei“<br />
im Buchheim Muse<strong>um</strong>.<br />
Eintritt: 10 €, Infos unter www.<br />
buchheimmuse<strong>um</strong>.de, bis 6.3.<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Brücke Secession“<br />
im Buchheim Muse<strong>um</strong>. Eintritt:<br />
10 €, Infos unter www.buchheimmuse<strong>um</strong>.de,<br />
bis 26.6.<br />
APRIL<br />
PÄHL<br />
<strong>2022</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Bauernstammtisch im Gasthof<br />
Neue Post<br />
MI 02.03.<br />
MURNAU<br />
13.30 bis 16.00 Uhr<br />
Aschermittwoch<br />
Hinterglasmalerei „Die Drachen<br />
DIESSEN<br />
<strong>und</strong> Ungeheuer sind los!“ im<br />
Schlossmuse<strong>um</strong>. Für Kinder ab 8<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Jahren. Kosten: 13 €, Anmeldung<br />
Viktualienmarkt in der Von-Eichendorff-Straße<br />
1. Jeden Mittwoch<br />
<strong>und</strong> Infos unter 08841 / 476207<br />
RAISTING<br />
MURNAU<br />
19.00 Uhr<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Offener Stammtisch für Künstler &<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone.<br />
Jeden<br />
Kunstinteressierte im Gasthof Drexl<br />
Mittwoch<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt / Bastelclub im<br />
Erlhaus. Eintritt frei, Infos <strong>und</strong><br />
Anmeldung unter www.erlhaus.de<br />
oder 08841 / 2656. Jeden Mittwoch<br />
TUTZING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „blauer Himmel,<br />
blaue Wogen – Musikgeschichte<br />
am Starnberger See“ im Muse<strong>um</strong>.<br />
Eintritt: 2 €, weitere Infos unter<br />
www.tutzing.de, bis 3.4.<br />
DO 03.03.<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz.<br />
Jeden Donnerstag<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />
Jeden Donnerstag<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz.<br />
Jeden Donnerstag<br />
FR 04.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz.<br />
Jeden Freitag<br />
IFFELDORF<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Sportheim<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Weitere<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
bowling-islands.de. Jeden Freitag<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />
Jeden Freitag<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich. Jeden Freitag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen<br />
SA 05.03.<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
EGLFING<br />
9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
Heimatmuse<strong>um</strong> geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08847 / 6174<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Weitere<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
bowling-islands.de. Jeden Samstag<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
MURNAU<br />
SO 06.03.<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Anmeldung<br />
unter www.murnau.de, Kosten: 8 €,<br />
jeden Freitag<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Anmeldung unter www.<br />
bowling-islands.de. Jeden Sonntag<br />
TUTZING<br />
10.30 Uhr<br />
Geh-Meditation an der Brahmspromenade.<br />
Treffpunkt am<br />
Dampfersteg. Anmeldung unter<br />
08158 / 906944, Spendenbasis<br />
MO 07.03.<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
PÖCKING<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Kirchplatz<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
Kulturmontag „Magic Violin“ im<br />
beccult. Einlass: 19 Uhr, Eintritt frei,<br />
Anmeldung <strong>und</strong> Infos unter www.<br />
beccult.de<br />
MI 09.03.<br />
PÄHL<br />
14.30 Uhr<br />
Kaffeekranzl in der Tagesbar auf<br />
Gut Kerschlach<br />
EBERFING<br />
14.00 Uhr<br />
Kaffeetreff des Frauenb<strong>und</strong>es im<br />
Gasthof Zur Post<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 55
FR 11.03.<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen<br />
SA 12.03.<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
MURNAU<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Gratwanderung –<br />
Ra<strong>die</strong>rungen <strong>und</strong> Skizzen“ im<br />
Gemeinschaftsatelier Tuscul<strong>um</strong>.<br />
Weitere Infos unter www.tuscul<strong>um</strong>murnau.de,<br />
bis 27.3.<br />
BERNRIED<br />
16.00 Uhr<br />
Krimi-Lesung „Hohe Wogen“ mit<br />
Bestsellerautorin Nicola Förg in<br />
der Bücherei. Einlass: 15.30 Uhr,<br />
Karten: 10 € unter 08158 / 922234,<br />
weitere Infos siehe Seite 53<br />
EBERFING<br />
20.00 Uhr<br />
Führung „Mond – bei erstem<br />
Viertel sind <strong>die</strong> Einzelheiten<br />
besonders gut zu beobachten.“<br />
in der Sternwarte. Nur bei klarem<br />
Himmel. Eintritt frei, Infos unter<br />
www.sternwarte-eberfing.de<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert mit Mona Asuka im<br />
Bibliotheksaal. Tickets ab 31,90 €,<br />
weitere Infos unter 089 / 9829280<br />
oder www.hoertnagel.de<br />
WESSOBRUNN<br />
9.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kinderbasar in der Mehrzweckhalle<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Kreativer Schreibworkshop für<br />
Erwachsene <strong>und</strong> Jugendliche<br />
in der Textstube. Ab 17 Jahren,<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
SO 13.03.<br />
PENZBERG<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Vortrag „Da liegt der H<strong>und</strong> begraben<br />
– deutsche Redewendungen<br />
<strong>und</strong> ihre Herkunft“ im Rot-Kreuz-<br />
Haus. Eintritt: 3 €<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert mit Francoise-Xavier Lacroux<br />
<strong>und</strong> dem Ensemble aus Langon<br />
/ Sauternes in der Stadthalle.<br />
Tickets: 22 €, weitere Infos unter<br />
www.musikfre<strong>und</strong>e-penzberg.de<br />
MO 14.03.<br />
ANTDORF<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
im Sportheim. Für Kinder<br />
ab 6 Jahren<br />
DI 15.03.<br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
in der Schule. Für Kinder ab<br />
6 Jahren<br />
TUTZING<br />
17.00 Uhr<br />
Online-Ges<strong>und</strong>heitsfor<strong>um</strong> z<strong>um</strong><br />
Thema „Schulterluxation <strong>und</strong><br />
Schulterinstabilität“ im Benedictus<br />
Krankenhaus. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 8<br />
MI 16.03.<br />
OBERSÖCHERING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
im Pfarrheim. Für Kinder ab<br />
6 Jahren<br />
TUTZING<br />
17.00 Uhr<br />
Online-Ges<strong>und</strong>heitsfor<strong>um</strong> z<strong>um</strong><br />
Thema „Wenn <strong>die</strong> Beine nicht<br />
mehr tragen.“ im Benedictus<br />
Krankenhaus. Weitere Infos siehe<br />
Anzeige Seite 36<br />
DO 17.03.<br />
EGLFING<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
im Sportheim. Für Kinder<br />
ab 6 Jahren<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert mit dem Simply Quartet<br />
im Bibliotheksaal. Tickets<br />
ab 31,90 €, weitere Infos unter<br />
089 / 9829280 oder www.hoertnagel.de<br />
FR 18.03.<br />
PENZBERG<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Reparatur-Café in der Christianstraße<br />
8. Eintritt frei, Anmeldung<br />
unter 08856 / 6391<br />
RAISTING<br />
17.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
im Haus der Arbeiterwohlfahrt.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen<br />
SA 19.03.<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
16.00 Uhr<br />
Vernissage „EnFace“ im Kulturfor<strong>um</strong><br />
Blaues Haus. Eintritt frei,<br />
bis 27.3.<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
MURNAU<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert mit „I am from Austria“<br />
Europas größte Austro-Pop-Show<br />
im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Einlass: 19 Uhr, Tickets <strong>und</strong> Infos<br />
unter www.ktm-murnau.de<br />
IFFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Iffeldorfer Meisterkonzert mit De<br />
la Rosée Consort im Gemeindezentr<strong>um</strong>.<br />
Infos <strong>und</strong> Karten unter<br />
08856 / 3695 oder www.iffeldorfermeisterkonzerte.de<br />
ANDECHS<br />
MÄRZ/<br />
12.00 bis 18.00 Uhr<br />
Hochzeitsmesse im Florian-Stadl.<br />
Eintritt: 12 €, VVK: 10 €, weitere<br />
Infos siehe Seite 42 / 43<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
SO 20.03.<br />
DIESSEN<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Carl Orff Muse<strong>um</strong> geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08807 / 91981<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hochzeitsmesse im Florian-Stadl.<br />
Eintritt: 12 €, VVK: 10 €, weitere<br />
Infos siehe Seite 42 / 43<br />
TUTZING<br />
10.30 Uhr<br />
Geh-Meditation an der Brahmspromenade.<br />
Treffpunkt am<br />
Dampfersteg. Anmeldung unter<br />
08158 / 906944, Spendenbasis<br />
MO 21.03.<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Multivisionsshow „Queensland –<br />
Australien im Kleinformat“<br />
mit Harald Mielke im Festsaal<br />
der Seeresidenz. Kosten: 5 €,<br />
Anmeldung bei der VHS unter<br />
08856 / 3615<br />
WIELENBACH<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
im Feuerwehrhaus. Für<br />
Kinder ab 6 Jahren<br />
IFFELDORF<br />
18.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert der Musikschule<br />
Penzberg in der Mehrzweckhalle<br />
56 | <strong>tassilo</strong>
DI 22.03.<br />
WEILHEIM<br />
19.00 Uhr<br />
Infoabend der Hauswirtschaftsschule<br />
im Amt für Ernährung,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten. Infos<br />
unter www.aelf-wm.bayern.de<br />
PÄHL<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
im Gemeindezentr<strong>um</strong>. Für<br />
Kinder ab 6 Jahren<br />
MI 23.03.<br />
PÖCKING<br />
20.00 bis 21.30 Uhr<br />
Kulturmontag „Klaus Hoffmann<br />
singt Brel“ im beccult. Einlass: 19<br />
Uhr, Tickets unter www.beccult.de<br />
DO 24.03.<br />
PENZBERG<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Beratung für Menschen mit<br />
Hörbehinderung im Rathaus.<br />
Kostenfrei<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Konzert „3 Männer nur mit Gitarre:<br />
Oana muass ja macha“ in der<br />
Stadthalle. Tickets: 26,50 € unter<br />
www.kultur-ticketshop.de<br />
FORST<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
in der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule. Für<br />
Kinder ab 6 Jahren<br />
FR 25.03.<br />
APRIL <strong>2022</strong><br />
PENZBERG<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Energieberatung der Verbraucherzentrale<br />
Bayern in der VHS. Anmeldung<br />
unter 0800 / 809802400<br />
HUGLFING<br />
14.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
im Feuerwehrhaus. Für<br />
Kinder ab 6 Jahren<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen<br />
SA 26.03.<br />
PEISSENBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
in der Bücherei. Für Kinder<br />
ab 6 Jahren<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
9.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kindersachenbasar im Gymnasi<strong>um</strong>.<br />
Verkauf von gebrauchten<br />
Baby- <strong>und</strong> Kindersachen. Weitere<br />
Infos unter www.mueze.planetrock.org<br />
oder 0152 / 55310277<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Konzert „Alpin Dr<strong>um</strong>s: Der Berg<br />
groovt!“ in der Stadthalle. Tickets:<br />
26,50 € unter www.kultur-ticketshop.de<br />
EBERFING<br />
20.00 Uhr<br />
Führung „Galaxien – <strong>die</strong> größten<br />
Sterneninseln in den Weiten<br />
des Weltalls“ in der Sternwarte.<br />
Nur bei klarem Himmel. Eintritt<br />
frei, Infos unter www.sternwarteeberfing.de<br />
OBERHAUSEN<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
im Rathaus. Für Kinder ab<br />
6 Jahren<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
SO 27.03.<br />
WEILHEIM<br />
11.00 Uhr<br />
Seniorenstammtisch im Ristorante<br />
Vinothek da Alberto. Anmeldung<br />
unter 0881 / 92793424<br />
DI 29.03.<br />
WEILHEIM<br />
19.00 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
im 2. Stock des Caritasverbands.<br />
Eintritt frei, weitere Infos unter<br />
www.leseratten-pfaffenwinkel.de<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Wie vererbe ich richtig?“<br />
mit Caroline Kistler im Dachs<br />
Bräustüberl. Weitere Infos unter<br />
089 / 59997373<br />
DO 31.03.<br />
WESSOBRUNN<br />
14.00 Uhr<br />
Frauentreff im Pfarrheim<br />
FR 01.04.<br />
PENZBERG<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Konzert „Cubaboarische Tradicional:<br />
eine Reise nach Cuba“ in der<br />
Stadthalle. Tickets: 31,80 € unter<br />
www.kultur-ticketshop.de<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung „Drachenstich<br />
R<strong>und</strong>weg“. Treffpunkt an der<br />
Tourist-Info. Kosten: 10 €, Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
an der Tourist-Info. Kosten: 19 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
IFFELDORF<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Sportheim<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert mit Leia Zhu & Benjamin<br />
Engeli im Bibliotheksaal.<br />
Tickets ab 31,90 €, weitere Infos<br />
unter 089 / 9829280 oder www.<br />
hoertnagel.de<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 02.04.<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
ANTDORF<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Weidenflechtkurs im Feuerwehrhaus<br />
EGLFING<br />
9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
Heimatmuse<strong>um</strong> geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08847 / 6174<br />
POLLING<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Kirchplatz<br />
ANDECHS<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Wuide unterwegs“ mit<br />
Georg Ringsgwandl im Florian-<br />
Stadl. Nachholtermin: Karten aus<br />
2020 behalten ihre Gültigkeit. Einlass:<br />
19 Uhr, Infos <strong>und</strong> Karten unter<br />
www.bee-veranstaltung.de<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
SO 03.04.<br />
WEILHEIM<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Palmmarkt in der oberen Stadt<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Marienplatz<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Wolfgang Amadeus<br />
Mozart – Requiem“ in der Stadtpfarrkirche<br />
Christkönig. Tickets:<br />
28 €, weitere Infos unter www.<br />
musikfre<strong>und</strong>e-penzberg.de<br />
POLLING<br />
16.00 Uhr<br />
Konzert mit dem Castalian<br />
String Quartet im Bibliotheksaal.<br />
Tickets ab 31,90 €, weitere Infos<br />
unter www.hoertnagel.de oder<br />
089 / 9829280<br />
TUTZING<br />
10.30 Uhr<br />
Geh-Meditation im Kustermannpark.<br />
Treffpunkt an der Seewiese.<br />
Anmeldung unter 08158 / 906944,<br />
Spendenbasis<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 57
MO 04.04.<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
DI 05.04.<br />
PÄHL<br />
20.00 Uhr<br />
Bauernstammtisch im Gasthof<br />
Neue Post<br />
MI 06.04.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
an der Tourist-Info. Kosten: 19 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Abendliche Ortsführung durch<br />
Murnau. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 8 €, Anmeldung unter<br />
www.murnau.de<br />
PÄHL<br />
14.30 Uhr<br />
Kaffeekranzl in der Tagesbar auf<br />
Gut Kerschlach<br />
DO 07.04.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Rettet <strong>die</strong> Welt ...<br />
z<strong>um</strong>indest ein bisschen“ der<br />
Verbraucherzentrale im Stadtmuse<strong>um</strong>.<br />
Eintritt frei, siehe Anzeige<br />
Seite 32, bis 9.5.<br />
PENZBERG<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Lesung „Hinter dem Lächeln“ mit<br />
Michaela May in der Buchhandlung<br />
Rupprecht. Eintritt: 12 €,<br />
weitere Infos unter 08856 / 4344<br />
RAISTING<br />
19.00 Uhr<br />
Offener Stammtisch für Künstler &<br />
Kunstinteressierte im Gasthof Drexl<br />
FR 08.04.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
an der Tourist-Info. Kosten: 19 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen<br />
SA 09.04.<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
MURNAU<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Vernissage „Im Vorbeigehen –<br />
Handyskizzen <strong>und</strong> Gemaltes“ im<br />
Gemeinschaftsatelier Tuscul<strong>um</strong>.<br />
Weitere Infos unter www.tuscul<strong>um</strong>murnau.de.<br />
Bis 24.4.<br />
EBERFING<br />
20.30 Uhr<br />
Führung „Mond mit seinen<br />
Meeren, Kratern <strong>und</strong> Bergen –<br />
Verdeutlichung der Entstehung“<br />
in der Sternwarte. Nur bei klarem<br />
Himmel. Eintritt frei, Infos unter<br />
www.sternwarte-eberfing.de<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Kreativer Schreibworkshop für<br />
Erwachsene <strong>und</strong> Jugendliche<br />
in der Textstube. Ab 17 Jahren,<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
MO 11.04.<br />
PÖCKING<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
Kulturmontag „Eisbären im Norden<br />
Kana<strong>das</strong>“ im beccult. Einlass:<br />
19 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung <strong>und</strong><br />
Infos unter www.beccult.de<br />
MI 13.04.<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
an der Tourist-Info. Anmeldung<br />
unter www.murnau.de, Kosten: 19 €<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Abendliche Ortsführung durch<br />
Murnau. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 8 €, Anmeldung unter<br />
www.murnau.de<br />
EBERFING<br />
14.00 Uhr<br />
Kaffeetreff des Frauenb<strong>und</strong>es im<br />
Gasthof Zur Post<br />
19.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen der Weinfre<strong>und</strong>e<br />
im Weinkeller des Rathauses<br />
FR 15.04.<br />
Karfreitag<br />
PENZBERG<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Reparatur-Café in der Christianstraße<br />
8. Eintritt frei, Anmeldung<br />
unter 08856 / 6391<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung „Drachenstich<br />
R<strong>und</strong>weg“. Treffpunkt an der<br />
Tourist-Info. Kosten: 10 €, Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
an der Tourist-Info. Kosten: 19 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
SA 16.04.<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
58 | <strong>tassilo</strong><br />
MÄRZ/
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
Kinderführung durch Murnau.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Anmeldung<br />
unter www.murnau.de,<br />
Kosten: 8 €<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
SO 17.04.<br />
Ostersonntag<br />
TUTZING<br />
10.30 Uhr<br />
Geh-Meditation im Kustermannpark.<br />
Treffpunkt an der Seewiese.<br />
Anmeldung unter 08158 / 906944,<br />
Spendenbasis<br />
MI 20.04.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
an der Tourist-Info. Kosten: 19 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Abendliche Ortsführung durch<br />
Murnau. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 8 €, Anmeldung unter<br />
www.murnau.de<br />
MURNAU<br />
FR 22.04.<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
APRIL <strong>2022</strong><br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
an der Tourist-Info. Kosten: 19 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen<br />
SA 23.04.<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
EBERFING<br />
23.00 Uhr<br />
Führung „Doppelsterne – Sternsysteme<br />
in denen sich zwei oder<br />
mehrere Sterne <strong>um</strong>kreisen“ in<br />
der Sternwarte. Nur bei klarem<br />
Himmel. Eintritt frei, Infos unter<br />
www.sternwarte-eberfing.de<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
SO 24.04.<br />
WEILHEIM<br />
11.00 Uhr<br />
Seniorenstammtisch im Ristorante<br />
Vinothek da Alberto. Anmeldung<br />
unter 0881 / 92793424<br />
ANDECHS<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Danzn Tour 2020“ mit<br />
LaBrassBanda im Florian-Stadl.<br />
Nachholtermin: Karten aus 2020<br />
behalten ihre Gültigkeit. Einlass: 18<br />
Uhr, weitere Infos <strong>und</strong> Karten unter<br />
www.bee-veranstaltung.de<br />
MO 25.04.<br />
ANTDORF<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong><br />
Findus: kleiner Quälgeist – große<br />
Fre<strong>und</strong>schaft“ im Sportheim<br />
DI 26.04.<br />
WEILHEIM<br />
19.00 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
im 2. Stock des Caritasverband.<br />
Eintritt frei, weitere Infos unter<br />
www.leseratten-pfaffenwinkel.de<br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong><br />
Findus: kleiner Quälgeist – große<br />
Fre<strong>und</strong>schaft“ in der Schule<br />
TUTZING<br />
17.00 Uhr<br />
Online-Ges<strong>und</strong>heitsfor<strong>um</strong> z<strong>um</strong><br />
Thema „Herzschwäche“ im Benedictus<br />
Krankenhaus. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 53<br />
MI 27.04.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
an der Tourist-Info. Anmeldung<br />
unter www.murnau.de, Kosten: 19 €<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Abendliche Ortsführung durch<br />
Murnau. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 8 €, Infos <strong>und</strong> Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
OBERSÖCHERING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong><br />
Findus: kleiner Quälgeist – große<br />
Fre<strong>und</strong>schaft“ im Pfarrheim<br />
DO 28.04.<br />
PENZBERG<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Beratung für Menschen mit<br />
Hörbehinderung im Rathaus.<br />
Kostenfrei<br />
EGLFING<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong><br />
Findus: kleiner Quälgeist – große<br />
Fre<strong>und</strong>schaft“ im Sportheim<br />
WESSOBRUNN<br />
14.00 Uhr<br />
Frauentreff im Gasthof zur Post<br />
FR 29.04.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE TASSILO<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung „Drachenstich<br />
R<strong>und</strong>weg“. Treffpunkt an<br />
der Tourist-Info. Anmeldung unter<br />
www.murnau.de, Kosten: 10 €<br />
RAISTING<br />
17.00 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong><br />
Findus: kleiner Quälgeist – große<br />
Fre<strong>und</strong>schaft“ im Haus der<br />
Arbeiterwohlfahrt. Für Kinder ab<br />
6 Jahren<br />
> > > SO ERREICHEN SIE UNS<br />
Anschrift<br />
„<strong>tassilo</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-20<br />
www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen<br />
SA 30.04.<br />
WEILHEIM<br />
7.00 bis 16.00 Uhr<br />
Frühjahrsflohmarkt am Festplatz<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Gesprächskonzert mit Detlev<br />
Eisinger in der Tiefstollenhalle.<br />
Einlass: 19 Uhr, weitere Infos unter<br />
www.tiefstollenhalle.de<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten<br />
Stand 10.02.<strong>2022</strong> – kurzfristige<br />
Absagen, Änderungen <strong>und</strong><br />
Einschränkungen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />
Corona-Pandemie sind möglich!<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Das Impress<strong>um</strong> finden Sie auf Seite 31.<br />
märz / april <strong>2022</strong> | 59
EINEN ZUG VORAUS.<br />
MIT LOBSTER.<br />
IT VON MORGEN ENTSTEHT IN TUTZING.<br />
Mitten in Tutzing, direkt am Bahnhof, entsteht derzeit <strong>die</strong> neue Lobster Firmenzentrale.<br />
Inklusive eigenem Restaurant. Deshalb suchen wir als Softwarehersteller<br />
nicht nur IT-affine Bewerber*innen, <strong>die</strong> sich für Digitalisierung, Industrie 4.0 oder<br />
Logistik begeistern. Sondern auch Mitarbeitende, deren Herz für <strong>die</strong> Gastronomie<br />
schlägt. Im Gegenzug bieten wir <strong>das</strong> ideale Umfeld für eine erfolgreiche, berufliche<br />
Zukunft. Und qualifizierte Unterstützung – vor allem für unsere Auszubildenden.<br />
Egal, ob in den neuen Büros oder im Lobster Restaurant.<br />
Starte deine Karriere bei Lobster als:<br />
Reinschauen. Informieren. Bewerben.<br />
www.lobster-world.com/karriere<br />
Dein Weg zu uns:<br />
hr@lobster.de<br />
FACHINFORMATIKER SYSTEMINTEGRATION (m/w/d) – Ausbildung<br />
TECHNISCHER KUNDENBETREUER (m/w/d)<br />
INNENDIENSTMITARBEITER IM BEREICH CUSTOMER CARE (m/w/d)<br />
PERFORMANCE MARKETING MANAGER (m/w/d)<br />
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KOCH (m/w/d) für unser neues Restaurant<br />
KÜCHEN-/SPÜLHILFE (m/w/d) für unser neues Restaurant<br />
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Alles zu innerbetrieblichen Aufstiegschancen, mobilem Arbeiten, Mitarbeiter-<br />
Events oder ÖPNV-Zuschüssen findest Du auf unserer Website.