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27-03-2022

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■ Drei Gedanken zu ...<br />

Wir haben die<br />

Finanzen trotz<br />

Krise im Griff<br />

or allem Krisenzeiten erfordern,<br />

dass sorgsam mit öf-<br />

V<br />

fentlichem Geld umgegangen<br />

wird. Ein Blick in den städtischen<br />

Doppelhaushalt 2021/22 zeigt:<br />

Wir haben unsere Finanzen im<br />

Griff. Drei Gedanken dazu.<br />

4<br />

Sonntag,<br />

Augsburger Rundschau<br />

IHK-Umfrage zur aktuellen Lage<br />

Ukraine-Krise<br />

trifft Wirtschaft<br />

<strong>27</strong>. März <strong>2022</strong><br />

Gut informiert in die neue Woche<br />

Von OB Eva Weber<br />

Grundsolides Wirtschaften<br />

Auch für das zweite Corona-Jahr<br />

hat sich gezeigt, dass es vernünftig<br />

war, bei den Investitionen auf<br />

das Notwendige zu bestehen und<br />

weder bei den Einnahmen noch<br />

bei den Ausgaben mit dem Äußersten<br />

zu planen. Dieses solide<br />

Wirtschaften zahlt sich jetzt aus:<br />

Für 2021 zeichnet sich ein Jahresabschluss<br />

mit einem kleinen<br />

Überschuss und ohne Defizit ab.<br />

Das bedeutet die Möglichkeit,<br />

weiter finanzielle Risikovorsorge<br />

betreiben zu können. Gleichzeitig<br />

eröffnen sich Handlungsspielräume,<br />

um Wichtiges zu realisieren.<br />

Zielgerichtete Risikovorsorge<br />

Krise kostet! Deshalb legen wir<br />

2,3 Millionen Euro auf die hohe<br />

Kante, um für weitere Auswirkungen,<br />

die Corona oder der Krieg in<br />

der Ukraine mit sich bringen, gewappnet<br />

zu sein. Wir sind vorbereitet,<br />

sollten höhere Ausgaben<br />

für die Bezirks- und Krankenhausumlage<br />

nötig sein. Zu einer<br />

zielgerichteten Risikovorsorge<br />

gehört auch ein finanzielles Polster<br />

von 6 Millionen Euro, das für<br />

Mehrbedarfe in den Bereichen<br />

Kinderbetreuung, Schule und Jugendhäuser<br />

zur Verfügung steht.<br />

Rücklagen in gleicher Höhe<br />

konnten auch für Energiespar-<br />

Maßnahmen und Klimaschutz<br />

gebildet werden und 1,5 Millionen<br />

Euro stehen als Teilfinanzierung<br />

für die Errichtung der Feuerwache-West<br />

zur Verfügung.<br />

Rücklagen für Sanierungen<br />

Ich hoffe sehr, dass die Sanierung<br />

des Perlachturms in das Sonderförderprogramm<br />

„Nationale Projekte<br />

des Städtebaus <strong>2022</strong>“ aufgenommen<br />

wird. In diesem Fall<br />

müsste die Stadt einen Eigenanteil<br />

leisten. Um diesen absichern<br />

zu können, leistet uns jetzt ein<br />

Finanzpolster von 2,25 Millionen<br />

Euro gute Dienste. Das gilt auch<br />

für die seit langem diskutierte<br />

Sanierung der Dominikanerkirche.<br />

Mit einem Betrag von 1,5<br />

Millionen Euro, den verfügbaren<br />

und den im Investitionsprogramm<br />

für die nächsten Jahre verankerten<br />

Mitteln, stehen die Gelder zur<br />

Verfügung, damit dieses stadtgeschichtlich<br />

so bedeutsame<br />

Bauwerk ertüchtigt werden kann.<br />

Erst ein Mindestmaß an Vorsicht<br />

und Vorsorge beim Haushalten<br />

sowie finanzielle Widerstandskraft<br />

durch Rücklagenbildung<br />

machen derartige Handlungsoptionen<br />

möglich. Schwierige Begleiterscheinungen<br />

dürfen dabei<br />

kein Hindernis sein.<br />

Ich wünsche Ihnen eine<br />

gute neue Woche und bitte<br />

bleiben Sie gesund!<br />

Von den wirtschaftlichen<br />

Folgen des Krieges in der<br />

Ukraine sind auch die Unternehmen<br />

in Schwaben betroffen.<br />

Drei Viertel der regionalen Firmen<br />

geben in einer IHK-Umfrage an,<br />

dass sie negative Auswirkungen<br />

deutlich spüren. „Besonders bei<br />

explodierenden Energiepreisen<br />

muss die Politik jetzt eingreifen, da<br />

sich mit Corona- und Ukraine-Krise<br />

zwei enorme Herausforderungen<br />

überlagern und verstärken“,<br />

erklärt Niklas Gouverneur vom<br />

Fachbereich Wirtschaftsforschung<br />

und Konjunktur. In der repräsentativen<br />

IHK-Befragung gaben 75<br />

Prozent der Unternehmen an, vom<br />

Krieg und seinen Folgen geschäftlich<br />

spürbar betroffen zu sein.<br />

„In den bayerisch-schwäbischen<br />

Unternehmen aus Industrie, Handel<br />

und Dienstleistungen gibt es<br />

ein klares Bekenntnis zu den verhängten<br />

Sanktionen, auch wenn<br />

sich damit für sehr viele ein wirtschaftlicher<br />

Schaden verbindet“,<br />

berichtet Jana Lovell, Leiterin des<br />

Geschäftsfelds International. Aus<br />

Sicht der befragten<br />

Unternehmen<br />

stellen insbesondere<br />

die hohen<br />

Energiepreise das<br />

größte Risiko dar (93 Prozent). Es<br />

folgt die Sorge vor ausfallenden<br />

Lieferanten bzw. Unterbrechungen<br />

der Lieferketten (70 Prozent) und<br />

fehlenden Gas- und Rohstofflieferungen<br />

(59 Prozent). Gouverneur:<br />

„Damit haben sich die Risiken im<br />

Vergleich zum Jahresbeginn nochmals<br />

spürbar verschärft.“ „Nach<br />

zwei Jahren Corona-Krise haben<br />

Mobilitäts-Drehscheibe Gleis 1 gesperrt<br />

Wendeschleife unterm<br />

Hauptbahnhof ist fertig<br />

Bekenntnis<br />

zu Sanktionen<br />

Bahnhofshalle<br />

wird ab April wiederhergestellt<br />

sich die unternehmerischen Möglichkeiten<br />

oftmals erschöpft, um<br />

auf eine erneute Krise zu reagieren“,<br />

stellt Lovell fest.<br />

Zwar planen die Unternehmen<br />

auch weiterhin Energie einzusparen<br />

(50 Prozent) oder nach alternativen<br />

Lieferanten zu suchen (32<br />

Prozent), doch werden die meisten<br />

Unternehmen (62 Prozent) gezwungen<br />

sein, ihre Verkaufspreise<br />

zu erhöhen – zu Lasten eigener<br />

Absatzmöglichkeiten.<br />

Die Wirtschaft im Bezirk sei<br />

nun auf die Unterstützung durch<br />

den Staat angewiesen. Um Wettbewerbsfähigkeit<br />

und damit Arbeits-<br />

und Ausbildungsplätze erhalten<br />

zu können, erwarten sich<br />

die Unternehmen vordringlich die<br />

Sicherstellung der Energieversorgung<br />

zu wettbewerbsfähigen Preisen.<br />

„Die Absenkung der Stromsteuer<br />

auf ein europäisches Mindestmaß<br />

sowie eine sofortige Bezuschussung<br />

der Übertragungs-<br />

Netzentgelte durch den Bundeshaushalt<br />

könnten den Unternehmen<br />

kurzfristig eine kleine Atempause<br />

bei den<br />

Energiekosten<br />

verschaffen“, sagt<br />

Gouverneur.<br />

Mittelfristig sei<br />

die Reduzierung der Öl- und Gasimporte<br />

allerdings nur möglich,<br />

wenn der Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien in Deutschland schneller<br />

voranschreitet. „Bei der Energiewende<br />

wünschen sich die Unternehmen<br />

deutlich mehr Konsequenz<br />

und Tempo, wenn wir in<br />

naher Zukunft unabhängiger werden<br />

wollen“, so Gouverneur. pm<br />

Bis voraussichtlich 10. Juni<br />

bleibt Gleis 1 des Augsburger<br />

Hauptbahnhofs gesperrt.<br />

Die Stadtwerke Augsburg<br />

(swa) bauen in dieser Zeit den<br />

Bahnsteig A inklusive<br />

Bahnsteigdach<br />

wieder<br />

auf – alles<br />

im Rahmen der<br />

Untertunnelung<br />

des Hauptbahnhofs.<br />

Der Straßenbahntunnel der<br />

swa wurde unter „rollendem Rad“,<br />

also während des laufenden Bahnbetriebs<br />

gebaut.<br />

Jeweils ein Bahnsteig wurde<br />

dafür gesperrt und abgerissen,<br />

um darunter zu graben. Somit<br />

wurde der DB-Zugverkehr über<br />

die gesamte Bauzeit aufrechterhalten.<br />

Mit Abschluss der Bauarbeiten<br />

am Bahnsteig A im Juni<br />

sind alle Bahnsteige und Gleisen<br />

am Hauptbahnhof wieder in Betrieb.<br />

„Für alle Projektbeteiligten<br />

ist es ein großer Erfolg, dass nach<br />

mehr als zehn<br />

Jahren Bauzeit<br />

und den schwierigen<br />

Rahmenbedingungen<br />

wie Pandemie<br />

alle Bauschritte<br />

an Gleisen und Bahnsteigen wie<br />

geplant abgeschlossen werden<br />

können“, sagt Dietmar Orwat als<br />

Leiter der swa Projektgesellschaft.<br />

Auch der Gleisbau im Straßenbahntunnel<br />

unter dem Hauptbahnhof<br />

schreitet weiter voran. Im Tunnel<br />

West, der Wendeschleife und<br />

dem Vorplatz West ist der Gleisbau<br />

komplett fertig. Nächstes Jahr sol-<br />

Schlecht vorbereitete Behörden<br />

und unfreundlicher Umgang<br />

mit Flüchtlingen im<br />

Ankerzentrum, das beklagte eine<br />

Hilfs-Initiative aus dem Landkreis.<br />

Die SoPress berichtete über<br />

diese Vorwürfe exklusiv in der<br />

vergangenen Ausgabe. Im Nachgang<br />

konnte unsere Redaktion eine<br />

Reaktion der zuständigen Regierung<br />

von Schwaben einholen.<br />

Zum Vorwurf, man habe die<br />

Flüchtlinge warten lassen und sei<br />

nicht vorbereitet gewesen, heißt<br />

es: „Von dem nach Ihrer Recherche<br />

‚angekündigten‘ Bus erfuhren<br />

wir äußerst kurzfristig. Der Bus<br />

wurde trotzdem aufgenommen.<br />

Wir verzeichnen im Behördenzentrum<br />

momentan circa 80 Neuzugänge<br />

pro Tag. Wartezeiten bei<br />

einer unangekündigten zusätzlichen<br />

Busankunft lassen sich nicht<br />

vermeiden“. Dass man den Flüchtlingen<br />

den Gang zur Toilette verwehrt<br />

hätte und sie kein Wasser<br />

Die 18 Meter breite Verteilerebene schafft die Verbindung zwischen der unterirdischen Straßenbahnhaltestelle<br />

der swa und den Bahnsteigen der Deutschen Bahn an der Oberfläche. Fotos: swa / Thomas Hosemann<br />

Mit einem Bus und einem 12-Tonner voller Hilfsgüter machte sich eine Initiative aus dem Landkreis auf dem<br />

Weg in die Ukraine. Nachdem sie mit 60 Flüchtlingen nach Augsburg zurückkehrten, kritisierten sie Vorgänge<br />

im Ankerzentrum. Nun äußerte sich die zuständige Regierung von Schwaben zu den Vorwürfen.<br />

Regierung von Schwaben äußert sich zu Kritik<br />

„Kurzfristig von Bus erfahren“<br />

bekommen hätten, bestreitet die<br />

Regierung: „Der Zugang zu sanitären<br />

Anlagen ist den Menschen<br />

im Behördenzentrum im Regelfall<br />

möglich. Im Wartebereich<br />

werden Getränke vorgehalten und<br />

bei Bedarf an Ankommende ausgegeben.<br />

Auch warmes Wasser<br />

für Babynahrung wird bereitgestellt“.<br />

Und sie erklärt weiter:<br />

„Eine Kontrolle aller Personen,<br />

die das Behördenzentrum<br />

betreten<br />

wollen, ist<br />

unerlässlich. Mit<br />

dieser Aufgabe ist<br />

ein privater Sicherheitsdienst beauftragt.<br />

Womöglich kam es deswegen<br />

bei dem nachgefragten<br />

Vorfall zu gewissen Verzögerungen<br />

bzw. Wartezeiten“.<br />

Auf die Kritik, dass Flüchtlinge<br />

von diesen Security-Mitarbeitern<br />

unfreundlich behandelt und<br />

gerade zu über den Hof getrieben<br />

wurden, geht die Regierung in<br />

Die unterirdische Straßenbahnhaltestelle nimmt Gestalt an. Über den<br />

Köpfen der Fahrgäste rollen künftig Rolltreppen, die die Haltestelle mit<br />

der Verteilerebene und den Bahnsteigen an der Oberfläche verbinden.<br />

len hier zunächst zwei Straßenbahnlinien<br />

der swa rollen. Die Linien<br />

3 und 4 und damit zwei der<br />

drei vorgesehenen Linien werden<br />

bereits in der Hauptbahnhof-Haltestelle<br />

stoppen und über die unterirdische<br />

Wendeschleife wenden.<br />

Die Schienen verlaufen vorerst<br />

bis auf den Vorplatz West, um einen<br />

späteren Anschluss der geplanten<br />

Linie 5 zu sichern. Im<br />

Tunnel West mit Wendeschleife<br />

wurden insgesamt 350 Meter Gleise<br />

verlegt. Ab April beginnen die<br />

technischen Ausbauarbeiten im<br />

Tunnel Ost Richtung Innenstadt.<br />

Dort werden an der Straßenbahnrampe<br />

Halderstraße Fundamente<br />

für Fahrleitungsmasten errichtet<br />

sowie der Gleisbau begonnen.<br />

Auch der Rohbau im Stationsbauwerk<br />

liegt im Zeitplan. Es umfasst<br />

die künftige Straßenbahnhaltestelle<br />

sowie die neue Verteilerebene,<br />

wo künftig die Fahrgäste<br />

barrierefrei über Rolltreppen und<br />

Aufzüge zu den Zügen an der<br />

Oberfläche und der Tram im Untergrund<br />

gelangen. Bei der unterirdischen<br />

Haltestelle werden in den<br />

nächsten Monaten Glasfassaden<br />

mit Hintergrundbeleuchtung, Türen<br />

und Geländer angebracht sowie<br />

Bodenbeläge eingebaut. Auch<br />

der Rohbau für die 18 Meter breite<br />

Verteilerebene ist fast fertig.<br />

Im April beginnt zudem die<br />

Wiederherstellung der denkmalgeschützten<br />

Bahnhofshalle. Die<br />

historischen Fenster, Türen und<br />

Kontrollen sind<br />

unerlässlich ...<br />

ihrem Schreiben nicht im Detail<br />

ein. Zu den allgemeinen Zahlen<br />

heißt es „Im ANKER Schwaben<br />

sind bislang (Stand 21. März)<br />

insgesamt circa 2800 Menschen<br />

aus der Ukraine angekommen,<br />

davon wurden 1837 Personen<br />

registriert“.<br />

Der ANKER sei für schnelle<br />

Entscheidungen über Anträge von<br />

Asylbewerbern verantwortlich.<br />

Kriegsflüchtlinge<br />

aus der Ukraine<br />

fielen nicht unter<br />

diese Kategorie.<br />

Privat organisierte<br />

Busse würden derzeit häufig<br />

nicht im Behördenzentrum Augsburg<br />

aufgenommen, sondern auf<br />

die Notunterkünfte der jeweiligen<br />

Gebietskörperschaften verteilt.<br />

Diese „Maßnahme dient der Sicherung<br />

möglichst hoher Kapazitäten<br />

für die hohe Anzahl von Direktankünften<br />

aus der Ukraine“,<br />

heißt es. mk<br />

Wandverkleidungen sind im Original<br />

aufbewahrt worden und werden<br />

nun wieder eingebaut.<br />

Wenn die Straßenbahn-Haltestelle<br />

unterm Hauptbahnhof<br />

2023 eröffnet wird, ist ein Großteil<br />

des Gesamtprojekts „Mobilitätsdrehscheibe“<br />

fertig, das aus<br />

sechs Teilprojekten besteht. Die<br />

Straßenbahnlinie 6 nach Friedberg<br />

ist seit 2010 in Betrieb, der<br />

neue Königsplatz wurde 2013<br />

eröffnet, die Linie 3 verbindet<br />

seit Dezember 2021 Augsburg<br />

und Königsbrunn. Auch die Verlängerung<br />

der Linie 1 und der<br />

Neubau der Linie 5 zur Uniklinik<br />

zählen zum Gesamtprojekt.

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