06.04.2022 Aufrufe

Ausgabe 04/22

Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. April 2022

Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. April 2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Magazin für Herisau und Umgebung <strong>Ausgabe</strong> <strong>04</strong> ⋅ 6. April 20<strong>22</strong><br />

CHRISTINE GSELL: IN DER WELT<br />

DER BILDGESTALTUNG ⋅ <strong>04</strong><br />

IG «ÖSERI GASS» WILL<br />

GOSSAUERSTRASSE AUFWERTEN ⋅ 10<br />

DIE ERWACHSENENBILDUNG AR<br />

SCHLIESST IHRE TORE ⋅ <strong>22</strong><br />

SERIE «KULINARISCHES HERISAU»<br />

STARTET MIT MOLKEREI FORSTER ⋅ 38


Inserat 100mm x 75mm<br />

Furt 20<strong>22</strong>, 9107 Urnäsch waltherr@waltherr.ch www.waltherr.ch<br />

Wir sind ein moderner Aus- und Weiterbildungsbetrieb<br />

in der Region.<br />

Gerne sind wir w für Sie da.<br />

einfach, schnell<br />

und doch persönlich<br />

Das Portal für Trauerdrucksachen im Appenzellerland<br />

Ein Service der Appenzeller Druckerei<br />

Appenzell<br />

www.willi-reinigungen.ch<br />

078 781 60 60<br />

info@willi-reinigungen.ch<br />

Region St. Gallen - Appenzell<br />

www-willi-reinigungen.ch<br />

078 781 60 60<br />

info@willi-reinigungen.ch<br />

Frisch,<br />

flexibel,<br />

unkompliziert.<br />

Raiffeisenbank<br />

Appenzeller Hinterland<br />

LOUNGE-FEELING<br />

DER NEUE ZAFIRA- LIFE <br />

DIE E-VOLUTION FÜR GESCHÄFTSREISENDE<br />

Mitglieder-Anlässe<br />

und Abstimmung<br />

Samstag, 30. April 20<strong>22</strong><br />

Mitglieder-Comedy-Obet mit «Peach Weber»<br />

in Hundwil<br />

Anmelden<br />

unter<br />

raiffeisen.ch/herisau<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

A<br />

Abbildung: Zafira-e Life Business Elegance M, Automatik-Elektroantrieb<br />

mit fester Getriebeübersetzung, 50 kWh, 136 PS. 0 g/km<br />

CO 2-Ausstoss, Durchschnittsverbrauch 23,0–28,2 kWh/100 km,<br />

Energieeffizienzklasse A.<br />

Sonntag, 1. Mai 20<strong>22</strong><br />

Mitglieder-Zmorge von den «Landfrauen» mit<br />

Kinderprogramm in Waldstatt<br />

Freitag, 6. Mai 20<strong>22</strong><br />

Stimmabgabe schriftliche Abstimmung<br />

Wir machen den Weg frei<br />

\\odb002\e\order\opixcntl\m1912\0277\g1\10 191203 de Herisauer - Vorlage Inserat Grossauflagen.docx


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Herischau · 3<br />

MANDELZÜNGLI MIT RORSCHACH-KLECKSEN<br />

Die Bäckerei-Konditorei Frischknecht in Herisau backt anlässlich des 100. Todestages von<br />

Hermann Rorschach Mandelzüngli mit Motiven des Rorschachtests.<br />

Der Rorschachtest gilt als einer der bekanntesten<br />

Tests in der Psychodiagnostik. Er wurde<br />

von dem Schweizer Hermann Rorschach<br />

entwickelt, der 1884 in Zürich auf die Welt<br />

kam und dort sein Medizinstudium absolvierte.<br />

1915 wurde er Assistenzdirektor in der<br />

Psychiatrischen Klinik in Herisau. Zu jener<br />

Zeit stellte er ein Set der berühmten Rorschachkleckse<br />

zusammen und hielt seine<br />

Ergebnisse und Anweisungen in dem Werk<br />

«Psychodiagnostik» fest. Beim Rorschachtest<br />

werden den Patient*innen zehn verschiedene<br />

ein- oder mehrfarbige symmetrische Kleckse<br />

vorgelegt. Aus deren Deutungen schliessen<br />

die Psycholog*innen auf den psychischen Zustand.<br />

Die Antworten auf die Frage «Was sehen<br />

Sie?» werden nach einem klaren Schema<br />

katalogisiert und erlauben Rückschlüsse auf<br />

Wahrnehmungsvermögen, emotionale Charakteristika<br />

und Intelligenz der untersuchten<br />

Personen. Die Interpretation basiert jedoch<br />

nicht primär auf den Deutungsinhalten der<br />

Patient*innen. Wichtiger seien beispielsweise<br />

die Zeit, welche die Antwort in Anspruch<br />

nimmt oder die zusätzlichen Bemerkungen<br />

der Patient*innen. In der Fachwelt wird über<br />

diesen Test seit Anbeginn kontrovers diskutiert.<br />

Am 2. April 19<strong>22</strong> starb der 37-jährige<br />

Hermann Rorschach in Herisau. Anlässlich<br />

seines 100. Todestag backt die Bäckerei-Konditorei<br />

Frischknecht nun «Rorschach-Mandelzüngli».<br />

Als Ende letzten Jahres ein Anruf<br />

von Peter Brugger, einem Neuropsychologen,<br />

die Bäckerei erreicht, ist Rita Frischknecht,<br />

die Inhaberin der Bäckerei-Konditorei Frischknecht,<br />

begeistert: «Mir gefiel das Anliegen<br />

und psychologische Themen interessieren<br />

mich sowieso». Wie das 100. Jubiläum von<br />

Rorschach in Herisau geehrt werden sollte,<br />

erzählt Frischknecht, sei zu Beginn noch unklar<br />

gewesen. Doch die kreative Inhaberin<br />

entwickelte dann die Idee der «Rorschach-<br />

Mandelzüngli». Das Gebäck ist mit weissen<br />

Plättchen verziert, auf denen je ein Tintenklecks<br />

mit Lebensmittelfarbe gedruckt ist.<br />

Der Rorschachtest und vor allem Hermann<br />

Rorschach faszinieren Rita Frischknecht. «Wir<br />

können stolz darauf sein, dass solche schlauen<br />

Köpfe in Herisau gewirkt haben.» Nebst<br />

dem Erarbeiten neuer Ideen erfreut sich die<br />

Inhaberin an den Gesprächen der Kundschaft<br />

in der Bäckerei, die sich aufgrund der «Rorschach-Mandelzüngli»<br />

ergeben. Mit dem<br />

Das Ehepaar Olga und Hermann Rorschach.(Bild: gk)<br />

Gebäck wolle sie einen Pionier der Psychiatrie<br />

mit Ausstrahlung in die ganze Welt den<br />

Menschen in Erinnerung rufen. Die Vorstellung,<br />

dass sich die Auseinandersetzung mit<br />

dem berühmten Herisauer Psychiater auch<br />

beim Genuss der Backwaren noch weiterentwickelt<br />

und damit auch die Tintenkleckse erneut<br />

in den Fokus rücken, macht sie stolz. Zur<br />

Erinnerung an das Leben und Wirken Hermann<br />

Rorschachs organisieren die Gemeinde<br />

Herisau und das Museum Herisau am 1. Mai<br />

einen Gedenkanlass. Um 11 Uhr findet im Museum,<br />

wo der Rorschach-Test neben anderen<br />

medizinischen Innovationen aus dem Appenzellerland<br />

einen Platz einnimmt, ein Referat<br />

mit anschliessendem Apéro statt. (ls)<br />

im April<br />

2. APRIL<br />

Welt-Autismus-Tag<br />

7. APRIL<br />

Weltgesundheitstag<br />

15. APRIL<br />

Internationaler Tag der Kunst<br />

25. APRIL<br />

Internationaler Tag des Baumes: Der<br />

Feiertag wurde 1872 vom Amerikaner Julius<br />

Sterling Morton ins Leben gerufen.<br />

Er soll die Bedeutung des Waldes für<br />

Mensch und Wirtschaft im Bewusstsein<br />

halten.<br />

hesch gwösst?<br />

Wussten Sie, dass alle Schweizer*innen<br />

nach Gesetz einen eigenen Luftschutzraum<br />

mit Luftfilter oder Zugang zu einem<br />

solchen Raum haben müssen? Auch<br />

ist es nicht ungewöhnlich, dass im eigenen<br />

Keller dicke Stahltüren vorhanden<br />

sind. Mit über 300 000 Schutzräumen<br />

wäre jede in der Schweiz wohnhafte<br />

Person im Fall eines Kriegsereignisses<br />

geschützt.<br />

Zum 100. Todestag von Hermann Rorschach back die Bäckerei-Konditorei Frischknecht Mandelzüngli.(Bild: ls)<br />

Titelbild: Christine Gsell – Illustratorin mit<br />

Witz und Gefühl.<br />

(Bild: zVg.)


4 · Porträt <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

ILLUSTRATIONEN ALS BRÜCKE<br />

ZWISCHEN TRAUM UND REALITÄT<br />

Christine Gsell zieht es seit jeher in die faszinierende Welt der Bildgestaltung. Mit 40<br />

Jahren wagt sie den Schritt und besucht den Vorkurs für Gestaltung an der Kunstgewerbeschule.<br />

Gerade realisiert die Illustratorin ihr erstes Buchprojekt und erzählt aus ihrem<br />

Alltag.<br />

In Kontakt mit ihrer Leidenschaft für Illustration<br />

und Gestaltung kommt Christine<br />

Gsell bereits als ganz junge Lehrerin. Sie beschliesst<br />

damals spontan, sich bei der Kunstschule<br />

in Zürich zu bewerben, kann jedoch<br />

noch keine Mappe mit Arbeiten vorweisen.<br />

Dass diese Türe sich dannzumal für sie nicht<br />

öffnet, bereitet ihr keinen grossen Kummer,<br />

sie wendet sich vorerst ihrer Lehrtätigkeit in<br />

Naturwissenschaften und später der Gründung<br />

einer Familie zu.<br />

Als der jüngere Sohn in den Kindergarten<br />

kommt, stösst sie in der Zeitung zufällig<br />

auf ein Inserat der Schule für Gestaltung in<br />

St. Gallen: Letzte freie Plätze! Das ist die Initiation<br />

für die Anmeldung für einen zweijährigen<br />

Lehrgang, den sie berufsbegleitend absolvieren<br />

kann. Obschon man ihr empfiehlt,<br />

sich danach noch weiter zu spezialisieren,<br />

ist das keine Option, die sie interessiert. Allein<br />

die Bestätigung, dass sie endlich in diese<br />

kreative Welt gefunden hat, reicht ihr als<br />

Ein illustrierter Traum von Mondfischen.<br />

(Bild: Christine Gsell)<br />

Quintessenz aus diesen zwei Jahren völlig.<br />

Rückblickend bezeichnet sie diesen Schritt<br />

als zentral, um ihr die Welt zu Gleichgesinnten<br />

zu eröffnen und ihr das Selbstvertrauen<br />

und die Gewissheit zu geben, dass sie mithalten<br />

kann. Inzwischen bildet sie sich sehr gezielt<br />

weiter, es sind vor allem Workshops von<br />

bekannten Illustratoren und Illustratorinnen,<br />

die sie sowohl technisch weiterbringen wie<br />

auch inspirieren. Darunter war beispielsweise<br />

eine Zeichnungsreise nach Venedig mit<br />

Felix Scheinberger oder ein Kurs beim ebenfalls<br />

deutschen Illustrator Aljoscha Blau, dem<br />

«Gouachepapst» in der Szene. Aktuell ist sie<br />

Teil einer Lerngruppe rund um die Bremgartner<br />

Illustratorin Susanne Brem, hier tauscht<br />

sie sich seit Corona über Zoom wöchentlich<br />

mit anderen Zeichnerinnen aus und erhält Inputs<br />

zu vorgängigen Hausaufgaben.<br />

Der Computer ist in ihrem Beruf keine<br />

Konkurrenz für die handgezeichnete Illustration,<br />

vielmehr eine wertvolle Ergänzung,<br />

erzählt die heute 49-Jährige. Dabei habe jeder<br />

Illustrator und jede Illustratorin seinen/<br />

ihren eigenen Stil. Christine Gsell zeichnet<br />

die einzelnen Figuren von Hand und setzt<br />

sie dann auf dem PC in eine Gesamtkomposition<br />

in entsprechender Grösse und mit der<br />

gewünschten Tiefenwirkung. Das macht ihre<br />

Bildsprache sehr individuell. Sie erhält auch<br />

Rückmeldungen, dass man ihre Handschrift<br />

erkenne, aber sie selbst habe nicht den Anspruch<br />

an Einmaligkeit: «Natürlich weiss ich,<br />

dass ich das, je länger ich zeichne, umso weniger<br />

verhindern kann.» Herauszustechen in<br />

irgendeiner Form entspricht generell nicht<br />

ihrem Naturell. So habe es auch viel Überwindung<br />

gebraucht, sich mit ihren Werken<br />

in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Doch<br />

viel besser als lange nachzudenken, sei zu<br />

handeln. Inzwischen hat sie eine Einzelfirma<br />

gegründet und eine Homepage erstellt.<br />

Was bringt ihr das Zeichnen persönlich?<br />

«Wenn es gut läuft, ist das Erholung und<br />

Oase. Aber natürlich kommt mit den Aufträgen<br />

auch der Druck, der dann aber für<br />

Zweifel weniger Raum lässt.» An Aufträgen<br />

mangelt es ihr nicht, aktuell steht sie gerade<br />

vor der Herausforderung zur Illustration<br />

eines ganzen Kinderbuchs, ein gemeinsames<br />

Projekt mit der Herisauer Buchautorin Anna<br />

Schindler. Das bringt viele Emotionen in Bewegung<br />

und rückt auch das wechselhafte<br />

Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten ins<br />

Zentrum. Schon beim Aufbau eines Storyboards<br />

in der Entwurfsphase gäbe es sehr<br />

viel zu entscheiden: Stimmt das einzelne Bild<br />

rein grafisch und von der Komposition her,<br />

welche Technik soll angewendet werden, wer<br />

sind die Hauptfiguren, wie viele Dimensionen<br />

«Meine Illustrationen<br />

gehen<br />

immer über die<br />

Realität hinaus.»<br />

soll der Bildaufbau enthalten und letztlich die<br />

Herausforderung, dass der rote Faden über<br />

alle Szenen hinaus erkennbar und stimmig<br />

ist. Dazu kommt das ganze Offerten- und<br />

Druckprozedere mit der Druckerei. Christine<br />

Gsell hat sich ihre Lehrerin aus Bremgarten<br />

als Backup dazu geholt. So kann sie, wenn<br />

alle Stricke reissen oder wenn sie Rat und<br />

Fachinput braucht, sich ihre Unterstützung<br />

holen. Das beruhigt sie in diesem grossen<br />

Unterfangen und gibt ihr die Sicherheit, die<br />

sie braucht. Spätestens im Sommer sollten<br />

dann die 13 Doppelseiten mit Einschlag und<br />

Umband fertig sein und «Die kleine Milla»<br />

Realität geworden sein.<br />

Mit diesem eigenen Buchprojekt hat sie<br />

eines der grössten Ziele in einem beruflichen<br />

Leben als Illustratorin bereits in Arbeit.<br />

Dabei handelt es sich jedoch mehr um eine<br />

Herzensangelegenheit, als um eine veritable<br />

Einkommensmöglichkeit. Gerade der Preiszerfall<br />

und eine eigentliche Bücherschwemme<br />

stimmen bedenklich: Pro Jahr werden allein<br />

im deutschsprachigen Raum etwa 10 000<br />

neue Kinder- und Jugendbücher herausgegeben,<br />

wovon dann die vom Verlag engagierten<br />

Autoren pro Stück lediglich einen Anteil von<br />

rund 1 bis 2 Franken erhalten. Dies war mitunter<br />

ein Grund, wieso sich Christine Gsell und<br />

Anna Schindler entschieden haben, das Buch<br />

selber zu verlegen und zu produzieren. Dabei<br />

sind sie über die Crowdfunding Plattform WE-<br />

MAKEIT auf Sponsorensuche gegangen und<br />

wurden überrascht vom unerwartet grossen<br />

Zuspruch von Bekannten wie auch Stiftungen.<br />

Einerseits diente ihnen dieses Vorgehen<br />

dazu, den Puls zu fühlen und die Nachfrage<br />

abzutasten und andererseits haben sie nebst<br />

den Geldern auch schon die meisten Abnehmer<br />

zusammen, um ihr Buch auch an die Frau<br />

und den Mann zu bringen. Ein cleveres Konzept,<br />

das ihnen über die grafische Gestalterin<br />

Melanie Hangartner als Dritte im Bunde dieses<br />

Buchprojekts empfohlen wurde.<br />

Das Schaffen am Bild beschreibt Christine<br />

Gsell als einen eher einsamen und meditativen<br />

Prozess, den sie einerseits liebt, der aber<br />

auch einen bewussten Umgang mit Motivation<br />

und Ressourcen erfordert. «Es gibt Tage,<br />

an denen ich nicht vorwärtskomme oder zu<br />

müde bin. Dann höre ich auf oder versuche


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Porträt · 5<br />

Wenn der Löwe dem Zebra die Regentschaft übergibt, ändern sich die Zeiten auch für Giraffen. <br />

(Bild: zVg.)<br />

eine Pause zu machen. Ich muss mich immer<br />

selbst steuern, der vorgegebene Rahmen an<br />

Pflichten entfällt weitestgehend.» Auch gilt<br />

es nach solch intensiven Phasen immer wieder<br />

den Brückenschlag zurück in die Welt da<br />

draussen zu machen. Das ist ein Kontrast zu<br />

der Arbeitsumgebung im Team in ihrem früheren<br />

Lehrerberuf. Den Schritt in die Selbständigkeit<br />

bereut sie aber keineswegs und<br />

sie ist gewillt, sich Herausforderungen in<br />

Form von neuen Aufträgen immer wieder zu<br />

stellen. Sie bezeichnet sich selbst nicht als<br />

sehr planerischen Menschen, sondern lässt<br />

sich auch gerne spontan auf den Moment ein.<br />

Wie muss man sich den Prozess des Zeichnens<br />

vorstellen, hat Christine Gsell schon zu<br />

Beginn einen konkreten Plan und eine klare<br />

Vorstellung? Sie verneint vehement: «Die<br />

Idee zur Figur – beispielsweise ein Hase – ist<br />

meist von vorneherein klar. Aber was dieser<br />

Hase dann macht oder wie er guckt, ergibt<br />

sich erst während dem Zeichnen. Es ist wie<br />

ein Hervorholen aus einer anderen Ebene,<br />

ich muss es nur noch zu Papier bringen.» Sie<br />

arbeitet als Illustratorin gerne im fiktiven<br />

Bildbereich und findet es sehr spannend,<br />

verschiedene Techniken zu kombinieren, beispielsweise<br />

eine Aquarellfläche ergänzt mit<br />

einer feinen Farbstiftzeichnung. So entstehen<br />

immer wieder neue Bildsprachen. «Bei mir<br />

muss es einfach immer über das Abbild der<br />

Realität hinausgehen. Erst durch das Erzählerische<br />

der Bildsprache erschliesse ich diese<br />

unmöglichen Welten auch visuell.» Dabei ist<br />

durch den Betrachter gerade in den Tierfiguren<br />

auch ein feiner Witz auszumachen, etwa<br />

wenn der Löwe im Beisein der Giraffe dem<br />

Zebra die Krone übergibt oder der Hase ganz<br />

lässig an seiner Rübe knabbert.<br />

1973 geboren, ist Christine Gsell im<br />

Thurgau am Bodensee aufgewachsen und<br />

schwärmt noch immer von der Weitsicht<br />

in der offenen Landschaft. Der Zuzug nach<br />

Herisau erfolgte vor rund 15 Jahren, eine Bedingung<br />

für die Anstellung ihres Mannes<br />

beim Kanton, der sie gerne nachkamen. Die<br />

«Zeichnen<br />

ist Erholung<br />

und Oase.»<br />

Nähe zum urbanen St. Gallen mit seinem<br />

kulturellen Angebot schätzt sie auch heute<br />

sehr. Als überzeugte ÖV Nutzerin bietet<br />

ihr Herisau Anschluss in viele Richtungen.<br />

In der Eggsiedlung fühlt sie sich wohl und<br />

geniesst mit ihrem Mann und den beiden<br />

Kindern im Sommer ihren Naturgarten. Als<br />

Vorstandsmitglied von der Regionalgruppe<br />

Bioterra Appenzell – eine Organisation für<br />

den biologischen Landbau und mehr Natur<br />

im Siedlungsraum – engagiert sich die ehemalige<br />

Biologielehrerin für eine weitere Leidenschaft.<br />

«Es geht auch um Aufklärung, den<br />

Garten im Herbst ‹aufzuräumen› bedeutet,<br />

viele wertvolle Insekten zu entsorgen. Dabei<br />

macht es doch so glücklich, im Sommer einen<br />

summenden Garten zu haben.» Bioterra hat<br />

ein breites Kursangebot und tritt auch an<br />

Märkten in Erscheinung, wie beispielsweise<br />

mit dem Verkauf von Wildblumen am Herisauer<br />

Wochenmarkt im Mai dieses Jahres.<br />

In ihrem Portfolio tummeln sich Mensch<br />

und Tier. Da begegnen einem jene Käfer und<br />

Insekten, für deren Schutz sie sich engagiert<br />

wie auch neugierige Dachse oder ernste Hasen<br />

mit klugen Augen. Mondfische führen<br />

in Traumwelten und ob die Wasserfrau das<br />

Pendant zum astrologischen Wassermann<br />

ist, bleibt dem/der Betrachter*in überlassen.<br />

Auch Schaufensterdekos gehören zu ihrem<br />

Repertoire, wie das der Freitagabendbeiz in<br />

Speicher. Mit dem Scherenschnitt einer Hexe<br />

und ihren Katzen illustrierte sie das Flugblatt<br />

für die Schweizer Erzählnacht. Geboren<br />

wurden viele dieser Figuren im Atelier in der<br />

Zürchersmühle, das sie sich gemeinsam mit<br />

Anna Schindler teilt. Ausser im Winter, wenn<br />

es hier richtig kalt wird, ist das ein ruhiger<br />

und idealer Ort für ihr kreatives Schaffen.<br />

Zum Ende unseres Gesprächs fährt ein Kutschenwagen<br />

voll mit Kindern und Reisigbesen<br />

vor dem Fenster auf der Strasse in Richtung<br />

Waldstatt. Wer weiss, vielleicht ist damit<br />

schon eine neue Inspiration für die neugierige<br />

Illustratorin aufgetaucht.<br />

<br />

Nadja Rechsteiner


Publireportage<br />

Drogerie Walhalla AG<br />

Saskia Nufer<br />

Kasernenstrasse 7<br />

9100 Herisau<br />

071 351 18 80<br />

www.drogerie-walhalla.ch<br />

Frühlingszeit –<br />

Detox Zeit für Ihren Körper<br />

Mit dem langsamen Erwachen der Natur werden auch unsere<br />

Lebensgeister geweckt. Man hat Lust sich etwas Gutes<br />

zu Tun und aktiv zu werden. Fehlt die Energie dazu, wird<br />

das häufig der Frühjahrsmüdigkeit zu geschrieben. Dies<br />

kann ein Zeichen sein, dass der Körper eine Entschlackung<br />

braucht. Darum ist jetzt der richtige Zeitpunkt den Körper,<br />

vor allem die Entgiftungsorgane zu entlasten.<br />

Mit einer Detox-Kur, einigen Anpassungen in der Ernährung<br />

und in der Lebensgestaltung hilft man sich selber<br />

und kann den Frühling mit frischem Elan geniessen.<br />

Bei einer Frühlingskur geht es nicht darum Gewicht zu<br />

verlieren. Der Organismus wird gereinigt, entlastet und in<br />

seiner Funktion gestärkt. Als positiver Nebeneffekt kann<br />

durch die bewusste Lebensführung und Ernährung auch<br />

eine leichte Gewichtsreduktion stattfinden.<br />

Man soll sich gut überlegen, welche Form von Entschlackungskur<br />

zu einem selbst und der aktuellen Lebenssituation<br />

passt. Jede gesunde und motivierte Person kann eine<br />

Detox-Kur machen. Für Schwangere und Stillende ist es<br />

jedoch nicht geeignet. Wenn man während einer Woche auf<br />

feste Nahrung verzichten kann, eignet sich eine Molke oder<br />

Saft-Woche als alleinige Entgiftungswoche. Bei diesen Varianten<br />

ernährt man sich während 5–7 Tagen ausschliesslich<br />

von Frucht- und Gemüsesäften, Molke und Kräutertees.<br />

Diese Kuren eignen sich hervorragend als Einstieg in<br />

eine 4–6 Wochen lange Frühlingskur.<br />

Kann oder will man das nicht, gibt es die Möglichkeit, allein<br />

mit einfachen Anpassungen im Alltag in Kombination mit<br />

den passenden pflanzlichen Mitteln und Tees die Entgiftung<br />

durch zu führen. Wichtig ist der Verzicht auf Genussmit<br />

tel, Fertigprodukte, weissen Zucker und gehärtete Fette.<br />

Die Mahlzeiten sollen aus leicht verdaulichen Speisen wie<br />

gedünstetem Gemüse, basenbildenden Lebensmitteln und<br />

moderaten Mengen an tierischem Eiweiss bestehen. In der<br />

Walhalla Detox Frühlingskur findet man die perfekt aufeinander<br />

abgestimmten pflanzlichen Mittel zur Unterstützung<br />

dieser Entschlackungszeit. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />

ist während der Detox Zeit noch wichtiger<br />

als im Alltag. 2 bis 2,5 Liter sollen in Form von Wasser,<br />

frischen Fruchtsäften oder milden Kräutertees getrunken<br />

werden. In der Lebensführung achtet man in dieser<br />

Zeit ganz bewusst darauf Entspannungszeitfenster, Ruhe-<br />

Inseln und viel Bewegung an der frischen Luft ein zu planen.<br />

Zu diesem oder anderen Gesundheitsthemen berät Sie<br />

gerne Saskia Nufer und das Team der Walhalla Drogerie.<br />

Walhalla Detox<br />

Frühlingskur<br />

Walhalla Stoffwechsel<br />

Kräutertee<br />

1 Liter über den Tag verteilt<br />

trinken.<br />

Gentiana lutea Bitterstoff<br />

Tropfen<br />

Die Bitterstofftropfen regen die<br />

Ausscheidung über die Leber<br />

an und fördern die Bildung von<br />

Verdauungssäften.<br />

Walhalla Basenbad<br />

Ein Fuss- oder Vollbad 2–3 ×<br />

wöchentlich unterstützt die<br />

Entsäuerung über die Haut.<br />

Im Paket mit Ernährungs- und<br />

Lifestyle Tipps als Walhalla<br />

Detox-Frühlingskur erhältlich.<br />

Saskia Nufer<br />

Priska Spiegel<br />

Manuela Krättli<br />

Yaminah Jemaiel<br />

Tanja Fässler<br />

Claudia Lenz<br />

Brigitte Dörig-Kast<br />

Naomi Hälg


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gesellschaft / Glosse · 7<br />

LEHRERBAND LÄDT ZU KONZERTEN<br />

d’Föörbete<br />

PROBIEREN GEHT<br />

ÜBER STUDIEREN<br />

Auch dieses Jahr gibt die Lehrerband der<br />

Musikschule Herisau – Appenzeller Hinterland<br />

bei verschiedenen Schulhäusern Pausenkonzerte.<br />

Diese finden vom 28. März bis am<br />

3. Mai statt und dauern jeweils 20 Minuten.<br />

Die Konzerte werden nur bei guter Witterung<br />

und angenehmen Temperaturen durchgeführt.<br />

(pd)<br />

HOSPIZ- UND ENTLASTUNGSDIENST AR:<br />

HAUPTVERSAMMLUNG MIT KOMIKTHEATER<br />

«Endlich wieder eine ‹Live›-HV durchführen»,<br />

mit diesen Worten begrüsste Präsidentin<br />

Sigrun Holz im März die Anwesenden der<br />

Hauptversammlung des Hospiz- und Entlastungsdienstes<br />

AR. Besonders hervorgehoben<br />

und verdankt wurden im Jahresbericht die<br />

Freiwilligen des Vereins. Sie sind diejenigen,<br />

die an vorderster Stelle bei den kranken und<br />

sterbenden Menschen und deren Angehörigen<br />

sind.<br />

Angela Koller, Einsatzleiterin im Hinterland,<br />

berichtete von ihrem Vorgehen, wenn<br />

Einsätze angefragt werden. Neben den privaten<br />

Einsätzen in der Sterbebegleitung,<br />

werden Entlastungseinsätze mehrheitlich<br />

von Heimen und vom Spital in Herisau angefragt.<br />

Diese Anfragen kommen meist sehr<br />

kurzfristig und oft dann, wenn keine Angehörige<br />

da sein können oder sich Patienten nach<br />

Operationen noch im Delir sind. Freiwillige<br />

des Hospiz- und Entlastungsdienstes überbrücken<br />

die eins zu eins Betreuung vor allem<br />

zu den Stosszeiten des Pflegepersonals. «Das<br />

Schöne an den Einsätzen in den Einrichtungen<br />

ist, dass da die Freiwilligen jederzeit nach<br />

Hilfe fragen können», so die Einsatzleiterin.<br />

Ergänzend fügte sie hinzu, dass sie dankbar<br />

sei, immer genügend Freiwillige zu finden.<br />

Tamara Spycher, Einsatzleiterin in Speicher-<br />

Trogen-Wald, erläuterte in ihren Ausführungen,<br />

wie wertvoll die Weiterbildungen und<br />

Supervisionen für die Freiwilligen seien, für<br />

die die Vereinskasse aufkommt. Die rund 30<br />

Freiwilligen des Vereines haben im vergangenen<br />

Jahr rund 1 634 Einsatzstunden bei 51<br />

Personen geleistet.<br />

Die Präsidentin sprach den Dank auch<br />

allen Privaten, den politischen Gemeinden<br />

und Kirchgemeinden, den Heimen und dem<br />

Spital Herisau aus. Sie alle haben im vergangenen<br />

Jahr den Hospiz- und Entlastungsdienst<br />

unterstützt. Damit werde ermöglicht,<br />

die Arbeit auf professionellem Niveau weiterzuführen,<br />

den Alltag vieler Menschen zu<br />

erleichtern und auch in schweren Zeiten den<br />

Menschen nahe zu sein. Nach den weiteren<br />

statuarischen Geschäften der HV und den<br />

Bestätigungswahlen des Vorstands und der<br />

Präsidentin, erfreute das Komiktheater die<br />

Anwesenden mit viel Fantasie und Witz.<br />

Acht Schauspieler*innen mit Beeinträchtigungen<br />

zeigten Episoden aus ihrem neuen<br />

Stück «All Inklusive». Mit ihrem Feingefühl<br />

und ihrem Esprit lösten sie Wellen von Freude<br />

und Begeisterung beim Publikum aus.<br />

Dieses quittierte die gezeigte Aufführung<br />

mit grossem Applaus und strahlenden Gesichtern.<br />

(pd)<br />

Nach rund 15 Jahren wagte ich mich vor<br />

einigen Wochen erstmals wieder auf die<br />

Ski. Bereits in der Vergangenheit hatte ich<br />

wiederholt angekündigt, wieder auf die Piste<br />

gehen zu wollen. Doch irgendwie kam<br />

immer etwas dazwischen. Böse Zungen behaupten,<br />

ich hätte Angst gehabt – das war<br />

natürlich nicht der Fall. Und wenn, dann<br />

nur ganz wenig. Dennoch blieben meine<br />

angekündigten Absichten nicht ungehört.<br />

Vor einigen Wochen wurde mir vorgeschlagen,<br />

meine Ferien in einem Skiort zu verbringen.<br />

Ich reagierte natürlich sehr cool<br />

und liess verlauten, dass dies früher oder<br />

später sowieso meine Idee gewesen wäre.<br />

Gleichzeitig sah ich mich gedanklich bereits<br />

im Krankenhaus mit einem gebrochenen<br />

Bein. Nun gut – ich mietete ein Paar<br />

Ski mit den dazugehörigen Schuhen, las im<br />

Internet unzählige Erfahrungsberichte von<br />

Ski-Rückkehrer*innen und liess mir von<br />

meinem Umfeld sagen, dass das wie mit<br />

dem Velofahren sei – einmal gelernt, geht<br />

es nicht mehr vergessen. Am Tag X war es<br />

dann soweit. Mit den Skis rutschte ich zum<br />

Skilift, liess mich nach oben ziehen und<br />

blickte mit meiner Begleitperson auf die<br />

Piste herab. Von oben sah es definitiv steiler<br />

aus, als von unten. Aber gut, jetzt war<br />

ich hier und es gab kein zurück. Ich blickte<br />

auf die anderen Skifahrer, um mir einige Bewegungen<br />

und Skills abzuschauen, machte<br />

einen kleinen Gump nach vorne … Und es<br />

klappte tatsächlich. Zunächst zwar mit etwas<br />

wackeligen Beinen, den Stöcken in der<br />

Luft und nicht allzu schönen Kurven, aber<br />

ich kam heil und munter mit beiden Skis<br />

zum Pistenende. Auch die zweite und dritte<br />

Abfahrt waren noch nicht ganz elegant,<br />

doch mit jedem Mal etwas besser. Und ich<br />

kann Ihnen sagen: Es stimmt! Einmal gelernt,<br />

nie mehr vergessen. Zugegeben, ganz<br />

spur- oder korrekter gesagt spürlos ging<br />

mein erster Skitag nicht an mir vorüber. Ich<br />

sage nur: «Muskelkater». Spassig war es<br />

trotzdem. Und wieder einmal habe ich für<br />

mich gemerkt – probieren geht manchmal<br />

tatsächlich über studieren. (hst)


8 · Gemeinde <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

GEMEINDEORDNUNG GEHT<br />

IN DIE VOLKSDISKUSSION<br />

An der Einwohnerratssitzung vom 16. März<br />

wurden die Artikel 21 bis 42 des Revisionsentwurfs<br />

für die neue Herisauer Gemeindeordnung<br />

in 1. Lesung beraten. Artikel 1 bis 20 waren<br />

bereits an der vorangegangenen Sitzung<br />

am 26. Januar behandelt worden. Aufgrund<br />

zahlreicher Abwesenheiten waren nur 21 von<br />

31 stimmberechtigten Ratsmitgliedern anwesend.<br />

Am Ende der Sitzung wurde der Revisionsentwurf<br />

einstimmig einer Volksdiskussion<br />

unterstellt und eine 2. Lesung angesetzt.<br />

In der Detailberatung beantragten die<br />

FDP-Fraktion und die Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission<br />

(GPK), dass die<br />

GPK wie bisher mit ihrem jährlichen Bericht<br />

Massnahmen beantragen anstatt solche nur<br />

empfehlen kann. Ein Antrag der Fraktion<br />

Gewerbe/PU verlangte ausserdem, dass die<br />

Finanzkommission nicht nur die Jahresrechnung,<br />

sondern die gesamte Finanzlage der<br />

Gemeinde prüfen soll. Beide Anträge wurden<br />

einstimmig angenommen. Einem Antrag der<br />

parlamentarischen Kommission, die Möglichkeit<br />

einer Sprechstunde für Einwohner*innen<br />

mit einem Mitglied des Gemeinderats und<br />

der Option einer Protokollpflicht zu schaffen,<br />

wurde mit elf zu acht Stimmen zugestimmt.<br />

Zu Artikel 40 nahm der Gemeinderat einen<br />

Auftrag der SVP-Fraktion entgegen, wonach<br />

die finanziellen Folgen der vorgesehenen<br />

Einführung einer Ombudsstelle und deren<br />

mögliche Ausgestaltung genauer geprüft<br />

werden sollen. Zu Artikel 11, der das fakultative<br />

Referendum regelt, gab es je einen<br />

Rückkommensantrag aus der FDP- und der<br />

Gewerbe/PU-Fraktion. Beide forderten ein<br />

fakultatives Referendum für Voranschlag<br />

und Steuerfuss. Durchgesetzt hat sich am<br />

Ende der Vorschlag der Gewerbe/PU-Fraktion,<br />

welcher ein fakultatives Referendum für<br />

Voranschlag und Steuerfuss mit einem Quorum<br />

von 500 Unterschriften vorsieht. Er wurde<br />

schliesslich mit 12:9 Stimmen angenommen.<br />

Der Revisionsentwurf geht nun in die<br />

Volksdiskussion. Diese dauert bis zum 26. April.<br />

Wer in Herisau wohnt, ist berechtigt, Anträge<br />

einzureichen. Sie müssen schriftlich und<br />

unterzeichnet bis 26. April an folgende Adresse<br />

gesendet werden: Einwohnerrat, Revision<br />

Gemeindeordnung, c/o Gemeindekanzlei,<br />

Poststrasse 6, 9102 Herisau. Der genaue Wortlaut<br />

des aktuellen Revisionsentwurfs sowie<br />

alle weiteren Unterlagen sind unter www.herisau.ch/volksdiskussionen<br />

zu finden. Exemplare<br />

in Papierform können auch unter gemeindekanzlei@herisau.ar.ch<br />

angefordert oder auf<br />

Bestellung unter 071 354 55 03 am Empfang im<br />

Gemeindehaus abgeholt werden. (gk)<br />

Hier können Sie die vergangene<br />

Einwohnerratssitzung nachschauen:<br />

https://bit.ly/3D9OIBB<br />

ZUM TAG DES WALDES: NATÜRLICHE<br />

VERJÜNGUNG 30 JAHRE NACH STURM VIVIAN<br />

Am Montag, 21. März, war der internationale<br />

Tag des Waldes. Für die Gemeinde Herisau,<br />

welche ein besonderes Augenmerk<br />

auf Wald und Forst legt, war dies Gelegenheit,<br />

auf ein spezielles Projekt aufmerksam<br />

zu machen: Die Waldfläche von rund einem<br />

Hektar in der Ergeten zwischen Ramsen und<br />

Schachen wurde am 26. und 27. Februar 1990<br />

vom heftigen Weststurm Vivian geworfen.<br />

Das Gebiet ist im Besitz der Gemeinde Herisau.<br />

Auf der Fläche ist eine Vielfalt an verschiedenen<br />

Baumarten vorhanden. Der vom<br />

Sturm schwer geschädigte Wald wurde für<br />

einen Langzeitversuch ausgewählt, um die<br />

Fähigkeit des Waldes zur Selbstregeneration<br />

beobachten zu können und eine interessierte<br />

Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen.<br />

Ziel ist die Wiederbestockung durch Naturverjüngung.<br />

Die Natur soll sich entfalten,<br />

es wird weder aufgeräumt, noch gepflanzt<br />

oder gepflegt. So sollen Baumarten wie Buche,<br />

Birke, Esche, Ahorn, Ulme, Kirschbaum,<br />

Stieleiche, Fichte, Aspe, Tanne und Vogelbeere<br />

wachsen. Wenige Lerchen sollen gezielte<br />

gepflanzt werden. Die Erwartung ist,<br />

dass sich eine zeitlich gestaffelte artenreiche<br />

Verjüngung ergibt. Ein «ordentlicher», aufgeräumter<br />

Wald ist oft ein artenarmer und eintöniger<br />

Lebensraum. Je mehr Äste, Laub und<br />

Stämme liegenbleiben, je mehr Sträucher<br />

stehengelassen werden, desto mehr Kleinlebewesen<br />

fühlen sich in diesem Lebensraum<br />

wohl. Sie alle, von Insekten, Käfern, Würmern<br />

über Vögel und Siebenschläfer bis hin zu jungen<br />

Bäumchen, sind direkt oder indirekt auf<br />

dürre Bäume, vermoderndes Holz und Sträucher<br />

angewiesen. Beispielsweise der Specht<br />

als wichtigster natürlicher Feind des Borkenkäfers<br />

benötigt Bruthöhlen, für die ihm dürre<br />

Bäume dienen. Verfaulende Äste, Wipfel<br />

und Stämme tragen zur Humusbildung bei<br />

und schaffen ein ideales Keimbeet für junge<br />

Bäumchen.<br />

Auf der Versuchsfläche in der Ergeten<br />

wird erwartet, dass liegengelassenes Holz<br />

langsam verfault und in sich zusammenfällt.<br />

Dies reduziert über Jahre die Bodenaustrocknung,<br />

da die Stämme über dem Boden<br />

als Windschutz wirken. Weiter erfolgt kaum<br />

Erosion, da Niederschläge gebremst werden.<br />

Schliesslich kommt es zu weniger Wildverbiss,<br />

weil die Fläche für das Rehwild schwerer<br />

zugänglich ist. Zusammen mit den verbliebenen<br />

Samenbäumen sind damit günstige Bedingungen<br />

für eine reichhaltige, natürliche<br />

Verjüngung mit verschiedensten Waldbäumen<br />

gegeben. Auf der Versuchsfläche kann<br />

das Verfaulen des liegengelassenen Holzes<br />

deutlich festgestellt werden. Asthaufen und<br />

Restholze dienen diversen Tieren als Lebensraum.<br />

Markant haben sich im Gebiet auch<br />

Holundersträucher entfaltet. Verschiedene<br />

Jungbäume konnten festgestellt werden und<br />

die natürliche Verjüngung gelingt. Die Erkenntnisse,<br />

die so gewonnen werden, sind<br />

sehr interessant. Der Nutzen für die Biodiversität,<br />

deren Bedeutung für die Gemeinde<br />

nicht zuletzt das neue Biodiversitätskonzept<br />

zeigt, ist gross. Das Projekt braucht aber viel<br />

Geduld, denn eine Wald-Generation wird<br />

mindestens so alt wie drei Menschen-Generationen.<br />

(gk)<br />

Liegengelassenes Sturmholz in der Ergeten bietet<br />

vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum. (Bild: gk)


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gemeinde · 9<br />

MITGLIED FÜR<br />

BÜRGERRECHTSKOMMISSION GESUCHT<br />

Die Bürgerrechtskommission, die für die<br />

Vorbereitung der Gemeinderatsentscheide<br />

über Einbürgerungen in Herisau zuständig<br />

ist, muss nach dem Rücktritt von Alexandra<br />

Schubert durch ein neues Mitglied ergänzt<br />

werden. Neben Gemeinde- und Kommissionspräsident<br />

Max Eugster sind Claudia Diem,<br />

Christian Ess und Sandra Sutter die weiteren<br />

Mitglieder der Kommission. Sie wird jeweils<br />

durch eine Assistentin Gemeindeschreiber<br />

als Aktuarin unterstützt. Voraussetzungen<br />

für eine Wahl in die Kommission sind die<br />

Volljährigkeit, das Schweizer Bürgerrecht sowie<br />

der Wohnsitz in der Gemeinde Herisau.<br />

Angesprochen sind auch Personen, die eingebürgert<br />

worden sind. Nicht als Mitglieder<br />

vorgesehen sind hingegen aufgrund der Gewaltentrennung<br />

Mitglieder des Einwohnerrats.<br />

Der Aufwand beträgt rund fünf Halbtage<br />

pro Jahr, hinzu kommt das Aktenstudium.<br />

Wahlgremium ist der Gemeinderat. Interessent*innen<br />

wenden sich bitte bis zum 8. April<br />

an Gemeindepräsident Max Eugster, Telefon<br />

071 354 54 50, oder per Mail an Max.Eugster@<br />

herisau.ar.ch. (gk)<br />

GEMEINDE HERISAU ÜBERNIMMT<br />

BLOCHFIGUREN VOM CINÉTREFF<br />

Am frühen Blochmontagmorgen machte<br />

das Herisauer Bloch zehn Jahre nach seiner<br />

Wiederbelebung Halt beim Gemeindehaus.<br />

Neben Mitgliedern des Gemeinderates trafen<br />

die Teilnehmer des Umzugs dort auch<br />

auf ihre Ebenbilder aus Holz: Ein Herold mit<br />

Ross, die Zugmannschaft, ein Kässelibueb<br />

sowie den Wildhüter mit Bär. Die Figuren im<br />

Massstab 1:2 stammen von Weissküfer Josef<br />

Dähler. Sie machten 2018 im ganzen Kanton<br />

auf den vom Verein Cinétreff initiierten Film<br />

«s’Bloch» aufmerksam und wurden an der<br />

Premiere im Cinétreff ausgestellt. Nachdem<br />

der Verein bereits längere Zeit auf der Suche<br />

nach geeigneten Abnehmern für das Ensemble<br />

war, konnte sie die Gemeinde Herisau nun<br />

übernehmen. Künftig sollen die Figuren bei<br />

festlichen Veranstaltungen im Casino zum<br />

Einsatz kommen und das gelebte Brauchtum<br />

repräsentieren, dessen Förderung der Gemeinde<br />

Herisau ein Anliegen ist. (gk)<br />

Zivilstandsnachrichten<br />

Geburten<br />

Pfenninger Mael David, geboren am<br />

12. Februar 20<strong>22</strong>, Sohn des Pfenninger<br />

Lukas David und der Pfenninger Adeline<br />

Huguette Maria, wohnhaft in Herisau<br />

Hanselmann Damian, geboren am<br />

14. Februar 20<strong>22</strong>, Sohn des Hanselmann<br />

Daniel und der Hanselmann Diana,<br />

wohnhaft in Herisau<br />

Milovanovic Stefan, geboren am<br />

15. Februar 20<strong>22</strong>, Sohn des Milovanovic<br />

Marinko und der Milovanovic Sandra,<br />

wohnhaft in Herisau<br />

Krec Isidora, geboren am 9. Februar 20<strong>22</strong>,<br />

Tochter des Krec Sladan und der Jovanovic<br />

Nevena, wohnhaft in Herisau<br />

Forrer Lenny, geboren am 13. Februar 20<strong>22</strong>,<br />

Sohn des Forrer René und der Dias Joana,<br />

wohnhaft in Herisau<br />

Giacomelli Nevio, geboren am 19. Februar<br />

20<strong>22</strong>, Sohn des Giacomelli Thomas und der<br />

Giacomelli Julia, wohnhaft in Herisau<br />

Brunner Emil, geboren am 24. Februar 20<strong>22</strong>,<br />

Sohn des Brunner Sandro und der Brunner<br />

Nadja, wohnhaft in Herisau<br />

Solenthaler Nevio, geboren am 3. März<br />

20<strong>22</strong>, Sohn des Solenthaler Mario und der<br />

Solenthaler Bettina, wohnhaft in Herisau<br />

Walser Paul Levi, geboren am 14. März 20<strong>22</strong>,<br />

Sohn des Walser Roger und der Walser<br />

Julia, wohnhaft in Herisau<br />

Lemieszek Antoni, geboren am 18. März<br />

20<strong>22</strong>, Sohn des Lemieszek Mateusz und der<br />

Lemieszek Jagoda, wohnhaft in Herisau<br />

Todesfälle<br />

Schläpfer geb. Sambuc May Esther, gestorben<br />

am 19. Februar 20<strong>22</strong> in Schwellbrunn,<br />

geboren 1936, wohnhaft gewesen in<br />

Herisau, mit Aufenthalt in Schwellbrunn<br />

Widmer Ernst, gestorben am 21. Februar<br />

20<strong>22</strong> in Waldstatt, geboren 1935, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau, mit Aufenthalt<br />

in Waldstatt<br />

Ammann Markus, gestorben am 4. März<br />

20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1944, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau<br />

Martic geb. Kospic Savka, gestorben am<br />

6. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1946,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau<br />

Knaus Robert, gestorben am 7. März 20<strong>22</strong> in<br />

Herisau, geboren 1931, wohnhaft gewesen<br />

in Herisau<br />

Haas Anna Elisabetha Veronika, gestorben<br />

am 14. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1933,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau<br />

Kaufmann Willi, gestorben am 10. März<br />

20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1936, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau<br />

Fux Willy, gestorben am 9. März 20<strong>22</strong> in<br />

Herisau, geboren 1935, wohnhaft gewesen<br />

in Herisau<br />

Hörler, Margrit Flora, gestorben am 4. März<br />

20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1921, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau<br />

Stixenberger geb. Eugster Ruth, gestorben<br />

am 3. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1941,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau<br />

Ramunno Matilde, gestorben am 3. März<br />

20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1929, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau<br />

Schmid geb Heiniger Elsa, gestorben am<br />

5. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1934,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau<br />

Aerni Werner, gestorben am 18. März 20<strong>22</strong><br />

in Chur, geboren 1931, wohnhaft gewesen<br />

in Herisau<br />

Beck geb. Krebs Jacqueline Violette, gestorben<br />

am 21. März 20<strong>22</strong> in Schwellbrunn,<br />

geboren 1935, wohnhaft gewesen in<br />

Herisau mit Aufenthalt in Schwellbrunn<br />

Andreatta Paul Josef, gestorben am 21. März<br />

20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1931, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau<br />

Trüb Balz Benedikt, gestorben am 27. März<br />

20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1966, wohnhaft<br />

gewesen in Herisau<br />

Ehrbar Rolf, gestorben am 24. März 20<strong>22</strong> in<br />

Zürich, geboren 1954, wohnhaft gewesen<br />

in Herisau<br />

Hess Manuela Sophie, gestorben am<br />

<strong>22</strong>. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1967,<br />

wohnhaft gewesen in Herisau<br />

Eheschliessungen<br />

Grob Michael und Grob-Eisenbeiss Sarah,<br />

wohnhaft in Herisau<br />

van der Werff Sebastiaan und van der Werff-<br />

Steuri Lena, wohnhaft in Herisau<br />

Silvestri Simon und Silvestri-Meier Helen,<br />

wohnhaft in Herisau


10 · Interview <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

GOSSAUERSTRASSE: RAUS<br />

AUS DEM SCHATTENDASEIN<br />

Am 24. Februar formierte sich die IG «Öseri Gass». Ihr Ziel: Die Gossauerstrasse soll aufgewertet<br />

und so zum Begegnungsort werden. Die Vorstandsmitglieder Stefan Düsel,<br />

Fabienne Buttignol, Ercan Bagci und Jürg Kaufmann über die Notwendigkeit ihrer IG,<br />

Hoffnungen und ersten Visionen.<br />

Am 24. Februar wurde die IG «Öseri Gass»<br />

offiziell gegründet. Wie kam es dazu?<br />

Jürg Kaufmann: Den Anstoss dafür gab die<br />

Gemeinde. Im Rahmen der Zentrumsentwicklung<br />

veranstaltete sie im Alten Zeughaus<br />

drei Workshops zur Aufwertung der Gossauerstrasse.<br />

Diese haben wir besucht. Bereits<br />

nach dem zweiten Workshop teilten Fabienne<br />

Buttignol und ich die Meinung, dass wir<br />

selber aktiv werden und einen Verein gründen<br />

wollen.<br />

Weshalb einen Verein gründen, wenn die<br />

Gemeinde ebenfalls gewillt ist, etwas zu<br />

unternehmen?<br />

Fabienne Buttignol: Ich denke, dass die Gemeinde<br />

insgeheim hoffte, dass wir uns selber<br />

organisieren. Sie hat uns diesen Ball zugespielt<br />

und wir haben ihn angenommen. Was sinnvoll<br />

ist. Wir leben hier und wissen am besten,<br />

wo man ansetzen könnte. Und: Die Wirkkraft<br />

eines Vereins ist stärker, als jene einer einzelnen<br />

Person. Wir wissen, dass mehrere Anwohner*innen<br />

und Ladenbesitzer*innen motiviert<br />

sind, ihren Teil zur Aufwertung beizutragen.<br />

Demnach besteht das Bedürfnis nach einer<br />

Gassenaufwertung schon länger?<br />

Ercan Bagci: Absolut. Ich lebe seit 25 Jahren<br />

an der Gossauerstrasse und führe gemeinsam<br />

mit meiner Frau hier ein Geschäft. In<br />

diesen Jahren habe ich des Öfteren gehört,<br />

dass die Gasse nicht sicher scheint und nicht<br />

schön ist. Ich versuchte mich mehrmals für<br />

die Strasse einzusetzen, fand aber als einzelne<br />

Person bei der Gemeinde nur wenig bis<br />

kein Gehör. Umso mehr freute es mich, dass<br />

sie diese Workshops organisierte.<br />

der Gasse anbieten könnten. Die Gossauerstrasse<br />

ist eine Durchgangs- und Durchfahrtsstrasse<br />

– sie ist kein Ort zum Verweilen. Das<br />

ist sehr schade. Zudem haftet ihr immer noch<br />

der Ruf des verruchten Rotlichtviertels an.<br />

Diesen Ruf hatte das Linsenbühl in St. Gallen<br />

auch. Mittlerweile gehört es zu den beliebteren<br />

Begegnungsorten in der Stadt.<br />

Buttignol: Absolut. Die Entwicklung des Linsenbühls<br />

kann uns Vorbild sein. Wir wollen,<br />

dass die Gossauerstrasse zu einem Herisauer<br />

Treffpunkt wird. Die Gasse soll nicht nur für<br />

die Anwohner*innen, sondern für das ganze<br />

Dorf attraktiver werden.<br />

Wie könnte dies geschehen?<br />

Düsel: Ideen gibt es viele. Der Anfang wurde<br />

mit der Sanierung der Gossauerstrasse getan.<br />

(vgl. Seite 14) Toll wäre es, wenn wir zeitnah<br />

erste Ideen umsetzen könnten, wie beispielsweise<br />

das Aufstellen von Blumen. Dies würde<br />

die Strasse bereits freundlicher machen und<br />

zum Flanieren einladen. Die Gossauerstrasse<br />

hat grosses Potential, nicht zuletzt auch aufgrund<br />

der alten und sehr schönen Häuser.<br />

Diese müssen wir nur richtig in Szene setzen.<br />

Kaufmann: Ich denke, dass jetzt zeitnah etwas<br />

passieren muss. Die Idee mit den Blumen<br />

passt super zum Frühling und es ist der ideale<br />

Zeitpunkt, die Strasse farblich aufzuwerten.<br />

An der Gründungsversammlung wurde zudem<br />

über einen eigenen Markt gesprochen.<br />

Diese Idee gefällt mir besonders gut, weil sie<br />

Leben in unsere Gasse bringen würde, was ja<br />

unser erklärtes Ziel ist.<br />

An der Gründungsversammlung waren<br />

auch Gemeindepräsident Max Eugster und<br />

Gemeinderat Glen Aggeler anwesend. Ist<br />

eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde<br />

wichtig?<br />

Buttignol: Unbedingt. Die Aufwertung der<br />

Gossauerstrasse ist im Interesse aller. Das<br />

klappt nur mit einer guten Zusammenarbeit.<br />

Für die Umsetzung einiger unserer Ideen<br />

brauchen wir die Bewilligung der Gemeinde.<br />

Auch sind wir offen für die Ideen der Gemeinde,<br />

die mithelfen, die Gossauerstrasse attraktiver<br />

zu machen. Ich bin guter Dinge, dass die<br />

Zusammenarbeit klappen wird. Max Eugster<br />

und Glen Aggeler haben an der Gründungsversammlung<br />

erlebt, dass wir bereit sind, uns<br />

einzusetzen.<br />

Wie könnte diese Zusammenarbeit aussehen?<br />

Bagci: Wichtig ist vor allem, dass ein regelmässiger<br />

Austausch stattfindet.<br />

Welche Erwartungen hat die IG an die Gemeinde?<br />

Düsel: Dass sie uns die Chancen geben, etwas<br />

zu verändern. Es geht nicht darum, dass<br />

wir erwarten, dass die Gemeinde die von<br />

uns gewünschten Veränderungen finanziert.<br />

Es geht darum, dass wir uns unterstützt<br />

fühlen und sie uns keine Steine in den<br />

Weg legt.<br />

Mit welchen Problemen sieht sich die Gossauerstrasse<br />

aktuell konfrontiert?<br />

Buttignol: Vor allem abends ist die Gasse leer.<br />

Sie ist eher dunkel und düster – es ist keine<br />

Strasse, in der ich nachts gerne alleine unterwegs<br />

bin. Könnte die Strasse belebt werden,<br />

würde diese Angst vermutlich verfliegen.<br />

Wie könnte die Gossauerstrasse belebt<br />

werden?<br />

Stefan Düsel: Es wäre bereits hilfreich, wenn<br />

die hier ansässigen Gastronomiebetriebe beispielsweise<br />

an warmen Tagen Sitzplätze auf<br />

Die IG «Öseri Gass» möchte der Gossauerstrasse mehr Leben einhauchen. <br />

(Bild: gk)


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Interview · 11<br />

(v.l.n.r.) Ercan Bagci, Fabienne Buttignol, Stefan Düsel und Jürg Kaufmann bilden den Vorstand der IG «Öseri Gass». <br />

(Bild: hst)<br />

Zurück zu Ihnen. Sie vier wurden am 24. Februar<br />

in den Vorstand gewählt. Was werden<br />

Sie als erstes angehen?<br />

Düsel: Zunächst müssen wir unseren Aufbau<br />

und unsere Organisation definieren. Zudem<br />

müssen wir abklären, wie die Zusammenarbeit<br />

mit den Anwohner*innen der Gossauerstrasse<br />

aussehen soll. Wir sind motiviert,<br />

etwas zu leisten, wollen wir doch unsere<br />

Wähler*innen nicht enttäuschen.<br />

Besteht die Möglichkeit, Mitglied der IG<br />

«Öseri Gass» zu werden?<br />

Düsel: Alle Anwohner*innen unserer Gasse<br />

sind potentielle Mitglieder. Je mehr desto<br />

besser. Gemeinsam haben wir mehr Ideen<br />

und können diese mit vereinten Kräften auch<br />

eher realisieren.<br />

Wie werden die Aktionen finanziert?<br />

Kaufmann: Das wird Thema im Vorstand sein.<br />

Einige Ideen bestehen bereits. Eine Möglichkeit<br />

wäre ein jährlicher – freiwilliger – Mitgliederbeitrag.<br />

Mit fixen Beiträgen sind wir<br />

jetzt noch vorsichtig – Spenden sind jedoch<br />

jederzeit herzlich willkommen. Vorerst wichtig<br />

ist aber, dass unser Verein bekannter wird.<br />

An der Gossauerstrasse wohnen noch viele<br />

Menschen, die nicht wissen, dass es uns gibt.<br />

Wie soll diese Bekanntmachung aussehen?<br />

Buttignol: Eine Variante könnte das direkte<br />

Ansprechen auf der Strasse sein. Ebenfalls<br />

«Unsere Gasse soll<br />

für alle attraktiver<br />

werden.»<br />

eine Idee wäre, einen Anlass zu organisieren,<br />

um auf uns aufmerksam zu machen. Wichtig<br />

ist, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen,<br />

ihnen aufzeigen zu können, wofür wir<br />

stehen. Ich bin überzeugt, dass wir viele Anwohner*innen<br />

für unser Vorhaben begeistern<br />

können.<br />

Einige Anwohner*innen konnten Sie bereits<br />

überzeugen. Gab es bereits Rückmeldungen?<br />

Kaufmann: Ja, von mehreren Seiten. Die meisten<br />

waren schriftlich, einige sind aber auch<br />

extra persönlich vorbeigekommen. Bisher<br />

haben wir nur Positives gehört und gelesen.<br />

Die Rückmeldungen sind gut, die Gemeinde<br />

scheint mit dem Verein ebenfalls zu<br />

sympathisieren. Wann sollen die ersten<br />

Veränderungen sichtbar sein?<br />

Düsel: Sofern die Anwohner*innen mitziehen,<br />

wäre es toll, wenn bereits im Mai erste Ergebnisse<br />

sichtbar wären. Ich persönlich mag die<br />

Idee mit den Blumen. Es wäre eine Art Frühlingserwachen<br />

an der Gossauerstrasse. Und<br />

wir könnten so einfach und effizient einen<br />

ersten Schritt zur Imageaufbesserung tun.<br />

Ist der Ruf der Gossauerstrasse tatsächlich<br />

so negativ?<br />

Buttignol: Ich wohne mit meiner Familie an<br />

der Gossauerstrasse. Nicht selten werde ich<br />

gefragt, ob das Quartier auch wirklich familienfreundlich<br />

sei.<br />

Ziel ist also weg vom alten Image und<br />

gleichzeitig einen Mehrwert fürs Zentrum<br />

zu schaffen.<br />

Bagci: Genau. Wir wollen zeigen, dass es<br />

schön ist, hier zu wohnen. Die Lage ist perfekt,<br />

zu Fuss kann vieles in wenigen Minuten<br />

erreicht werden. Zudem werden hier unsere<br />

Tradition und unser Brauchtum aktiv gelebt.<br />

Der Gidio wie auch das Bloch werden durch<br />

unsere Gasse gezogen.<br />

Wo sehen Sie die Gossauerstrasse in zehn<br />

Jahren?<br />

Kaufmann: Wir stellen uns eine gemütliche<br />

Schlendermeile vor, die gleichzeitig ein<br />

Treffpunkt für Herisauer*innen ist. Toll wäre<br />

es, wenn wir regelmässige Anlässe, wie beispielsweise<br />

einen Flohmarkt, auf die Beine<br />

stellen könnten. Wir sind überzeugt, dass das<br />

ganze Dorf davon profitieren würde.<br />

<br />

Helena Städler


Bereiten Sie sich auf den Frühling vor!<br />

Rosmarin officinalis<br />

P18cm<br />

7. 95<br />

Div. Setzlinge<br />

50<br />

2. 50<br />

Gemüseerde 40l<br />

50<br />

7. 50<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

SÄNTIS AG<br />

www.landisaentis.ch<br />

Herisau, Schönengrund, Teufen<br />

Prima<br />

Urnäsch<br />

RS Rott • Stef fen + Partner<br />

WIRTSCHAFTS- UND STEUERBERATUNG<br />

Herisau<br />

Platz 12<br />

CH-9100 Herisau<br />

Persön l ich.<br />

K ompetent.<br />

Ihr Treuhänder.<br />

BARBARA ROTT<br />

NORBERT STEFFEN<br />

T +41 71-352 80 80<br />

E info@rs-partner.ch<br />

Speicher<br />

Hauptstrasse 21<br />

CH-9<strong>04</strong>2 Speicher<br />

T +41 71-787 80 80<br />

E info@rs-partner.ch<br />

www.rs-partner.ch<br />

www.stutzag.ch<br />

www.stutzag.ch<br />

Bauunternehmung<br />

Bauunternehmung<br />

HERISAU<br />

HERISAU<br />

Rückbau Tiefbau<br />

Umbau Hochbau<br />

SPIEL<br />

PLAN<br />

im April<br />

La traviata<br />

Oper von Giuseppe Verdi<br />

1./20./24. April, UM!BAU<br />

Lady Bess<br />

Musical von Michael Kunze und<br />

Sylvester Levay<br />

2./3./19./<strong>22</strong>./23./29./30. April, UM!BAU<br />

Biedermann und<br />

die Brandstifter<br />

Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch<br />

8./10./11./13. April, UM!BAU<br />

Jesus Christ Superstar<br />

Rockoper von Andrew Lloyd Webber<br />

und Tim Rice<br />

9./12. April, UM!BAU<br />

Die lächerliche<br />

Finsternis<br />

Szenisches Konzert nach einem<br />

Hörspieltext von Wolfram Lotz<br />

12./19./21./23. April, LOK<br />

Dienstags bei Migros<br />

von Emmanuel Darley aus der<br />

Monologreihe «Radikal allein»<br />

20./27. April, Kunstmuseum SG -<br />

Kirchhoferhaus<br />

Wonderful World<br />

Tanzstück von Martin<br />

Zimmermann und Kinsun Chan<br />

28./29./30. April, LOK<br />

071 242 06 06<br />

theatersg.ch


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gemeinde · 13<br />

GROSSES INTERESSE<br />

AN DER RENOVIERTEN DORFKIRCHE<br />

Am 26. März luden die Gemeinde Herisau,<br />

die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde<br />

Herisau sowie der Verein Dorfkirche zum Tag<br />

Die renovierte Kirche stiess auf grosses Interesse. <br />

(Bild: gk)<br />

der offenen Tür in die evangelisch-reformierte<br />

Kirche und ins neue Nebengebäude ein.<br />

Das Interesse war nach der anderthalbjährigen<br />

Bauzeit gross: Mehrere Hundert Personen<br />

fanden den Weg in die Dorfkirche. An<br />

verschiedenen Posten erklärten Fachleute,<br />

die an der Innenrenovation, Sanierung und<br />

Umgestaltung beteiligt waren, Einzelheiten<br />

unter anderem zum Orgelbau, zum Stuck<br />

oder zur Beteiligung regionaler Handwerker.<br />

In den Ansprachen von Gemeindepräsident<br />

Max Eugster, Kirchgemeinde-Vizepräsident<br />

Gerold Schurter, Präsidenten des Vereins<br />

Dorfkirche Hans-Ulrich Sturzenegger und<br />

Architektin Eva Keller war Dankbarkeit das<br />

prägende Thema: Für die Unterstützung<br />

durch Einwohnerrat, Stiftungen, Privatpersonen<br />

und Denkmalpflege, für den Einsatz<br />

der über 300 Handwerker*innen und dafür,<br />

dass die Kirchbürger*innen und die ganze<br />

Gemeindebevölkerung das Projekt mitgetragen<br />

haben. Zum Schluss äusserte Gemeindepräsident<br />

Max Eugster den Wunsch,<br />

dass die Kirche nach zwei Jahren Pandemie<br />

wieder der Veranstaltungsort werde, den er<br />

vor der Sanierung mit jährlich rund 280 Veranstaltungen<br />

und 20 000 Besucher*innen<br />

war. (gk)<br />

KANTONALE STEUERGESETZREVISION<br />

BELASTET HERISAU ÜBERMÄSSIG<br />

Die Teilrevision 2024 des Steuergesetzes des<br />

Kantons Appenzell Ausserrhoden hat in erster<br />

Linie den Nachvollzug von Bundesrecht<br />

zum Ziel. Darum unterstützt der Gemeinderat<br />

die Revision im Grundsatz. Kritisiert wird<br />

hingegen die vorgesehene Änderung bei der<br />

Verteilung der Steuererträge juristischer Personen,<br />

von der Herisau als wirtschaftliches<br />

Zentrum Appenzell Ausserhodens besonders<br />

betroffen ist. Diese wurzelt in der Einführung<br />

einer weltweiten Mindestbesteuerung von<br />

insgesamt 15 Prozent für international tätige<br />

Unternehmen mit Umsätzen über 750 Millionen<br />

Franken durch die Organisation für wirtschaftliche<br />

Entwicklung und Zusammenarbeit<br />

(OECD). Um diesen Satz zu erreichen, muss<br />

Appenzell Ausserrhoden seinen Gewinnsteuersatz<br />

für solche Unternehmen anheben und<br />

erwartet infolgedessen tiefere Zahlungen aus<br />

dem nationalen Finanzausgleich (NAF). Um<br />

dies auszugleichen, soll der Kanton gemäss<br />

Gesetzesentwurf zulasten der Gemeinden<br />

einen grösseren Anteil aus den Steuererträgen<br />

juristischer Personen erhalten. Für Herisau<br />

hätte dies Mindererträge von 1,9 Millionen<br />

Franken zur Folge. Der Gemeinderat lehnt<br />

diese Umverteilung klar ab, unter anderem<br />

weil sie lediglich auf Prognosen basiert. Wie<br />

gross die Mindereinnahmen für den Kanton<br />

ausfallen, kann frühestens 2025 abgesehen<br />

werden. Weitere Ausfälle bringt die vorgesehene<br />

Erhöhung der allgemeinen Steuerabzüge<br />

mit sich. Aus sozialpolitischer Sicht hat der<br />

Gemeinderat dafür zwar grosses Verständnis.<br />

Angesichts der herrschenden Unsicherheiten<br />

durch Coronapandemie und Ukrainekrieg<br />

soll darauf aber vorderhand verzichtet werden.<br />

Weiter ist der Gemeinderat überzeugt,<br />

dass einzelne Parameter wie die Verteilung<br />

der Gewinnsteuer nicht isoliert betrachtet<br />

werden dürfen. Schon bei früheren Gelegenheiten<br />

wurde an einzelnen Stellschrauben gedreht,<br />

ohne eine Gesamtschau vorzunehmen.<br />

So folgt die nun geplante Abschöpfung von<br />

Einnahmen durch den Kanton auf die Verlagerung<br />

von Kosten zu den Gemeinden. Das<br />

kantonale Entlastungsprogramm 2015/2016<br />

belastet die Gemeinde Herisau mit jährlich<br />

über zwei Millionen Franken und trägt damit<br />

massgeblich zum heutigen strukturellen Defizit<br />

bei. Die nun vorgesehene Steuergesetzrevision<br />

würde zusätzlich Steuerausfälle von<br />

rund 2,3 Millionen Franken verursachen, was<br />

0,2–0,3 Steuereinheiten entspricht – und<br />

dies in einer Zeit, in der die Gemeinde durch<br />

Einsparungen versucht, eine Steuerfusserhöhung<br />

um 0,2 Einheiten zu vermeiden. Finanzpolitisch<br />

kann dies der Herisauer Bevölkerung<br />

nicht zugemutet werden. Herisau ist<br />

nicht grenzenlos belastbar. Der Schaden für<br />

den bedeutendsten Industrie- und Gewerbestandort<br />

würde sich auf den gesamten Kanton<br />

auswirken. (gk)<br />

SPORTZENTRUM: BADWASSERSTEUERUNG<br />

WIRD ERSETZT WERDEN<br />

Die Badwassersteuerung im Hallenbad des<br />

Sportzentrums ist 15 Jahre alt und ihre Bauteile<br />

werden nicht mehr hergestellt. Während<br />

sich die Lebenserwartung der Anlage<br />

ihrem Ende zuneigt, können allfällige Ersatzteile<br />

teilweise nicht mehr beschafft werden.<br />

Der Bericht zum Gemeindesportanlagenkonzept<br />

hat aufgezeigt, dass ein Ausfall in der<br />

Badwassersteuerung eine Hallenbadschliessung<br />

für mehrere Monate nach sich ziehen<br />

könnte. Für den Ersatz der Badwassersteuerung<br />

hat der Gemeinderat deshalb einen<br />

Verpflichtungskredit über 80 000 Franken<br />

gesprochen. Die neue Steuerung garantiert<br />

einen stabilen Badbetrieb und ermöglicht<br />

neben weiteren Vorteilen auch von extern<br />

eine einfachere Fehlersuche und Problemlösung.<br />

(gk)


14 · Gemeinde <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

FREIE BAHN FÜR<br />

BAHNHOFPLATZ MIT BUSHOF<br />

Der Bahnhof Herisau erhält ein neues Gesicht.<br />

Während die Arbeiten bei anderen Projektpartnern<br />

schon weit fortgeschritten oder sogar<br />

abgeschlossen sind, steht das Gemeindeprojekt<br />

noch bevor. Die Pläne für den neuen<br />

Bahnhofplatz mit Bushof, die Güterstrasse, die<br />

Quartiererschliessung Ebnet und die Trennsystementwässerung<br />

Güterstrasse wurden<br />

am <strong>22</strong>. November 2021 aufgelegt. Während<br />

es gegen den Bahnhofplatz mit Bushof keine<br />

Einsprachen gab, gingen gegen die Veloabstellanlage<br />

auf der Seite des Mühlebühl-Quartiers<br />

zwei Einsprachen ein. Sie konnten in der<br />

Zwischenzeit erledigt werden. Damit ist der<br />

Weg frei für die zentralen Elemente des Gesamtprojekts<br />

Bahnhof Herisau. Der Beginn der<br />

Hauptarbeiten erfolgt 2024, nach Abschluss<br />

der laufenden Arbeiten des Kantons am neuen<br />

Bahnhofkreisel. Dann stehen Rückbauarbeiten,<br />

der Bau der Personenunterführung durch<br />

die SOB und Bauarbeiten der Gemeinde im<br />

Bereich Zentralplatz auf dem Programm. Ab<br />

Mitte 2024 sind der Rückbau bestehender<br />

Hochbauten der Appenzeller Bahnen und der<br />

Baubeginn des Projektes Trennsystementwässerung<br />

Güterstrasse vorgesehen. 2025 soll der<br />

Zentralplatz fertiggestellt und die Quartiererschliessung<br />

Ebnet samt Passerelle und Lift ausgeführt<br />

werden. In den Jahren 2026 und 2027<br />

soll der Bahnhofplatz mit Bushof realisiert<br />

werden, welcher im Herbst 2027 den Betrieb<br />

aufnehmen soll. Alle Informationen zum Gesamtprojekt<br />

Bahnhof Herisau sind unter www.<br />

bahnhof-herisau.ch zu finden. (gk)<br />

Am 30. März fand der symbolische Spatenstich für die neue Bahnhofkreuzung mit Vertreter*innen der<br />

Regierung, des Kantons, der Gemeinde und der beteiligten Firmen statt. Auf dem Bild: Gemeindepräsident<br />

Max Eugster im Gespräch mit Moderator Philipp Langenegger. (Bild: hst)<br />

«MASTERPLAN ENERGIEN» SOLL POTENZIAL<br />

VON WÄRMEVERBUNDEN AUFZEIGEN<br />

Die Senkung des Verbrauchs fossiler Energieträger<br />

ist unumgänglich, um der weltweiten<br />

Klimaerhitzung entgegenzuwirken.<br />

Die Reduktion des Verbrauchs von Öl und<br />

Gas ist nicht nur in der Energiestrategie des<br />

Bundes und im Energiekonzept des Kantons,<br />

sondern auch im Energiekonzept der Gemeinde<br />

festgehalten. Die Abhängigkeit von<br />

fossilen Brennstoffen aus dem Ausland zeigt<br />

sich angesichts des Ukrainekrieges einmal<br />

mehr besonders deutlich. Nun arbeitet die<br />

Energiekommission Herisau einen Masterplan<br />

Energien aus. Er soll aufzeigen, wo in<br />

Herisau – insbesondere durch Wärmeverbunde<br />

– fossile Brennstoffe durch erneuerbare<br />

Heizenergie ersetzt werden können, welche<br />

Energieträger dafür geeignet sind und wie<br />

wirtschaftlich die jeweiligen Lösungen sind.<br />

Überdies bildet er eine wichtige Grundlage<br />

für die laufende Ortsplanungsrevision. Anstoss<br />

für den Masterplan Energien ist die<br />

Situation auf dem Ebnet, wo in den Schulhäusern<br />

Ebnet Ost und West sowie Waisenhaus,<br />

im Berufsbildungszentrum, in der Chälblihalle,<br />

im Zeughaus sowie im Altersheim Ebnet<br />

mittelfristig ein Ersatz der Heizung ansteht.<br />

Bei den Abklärungen für einen möglichen<br />

Wärmeverbund hat sich gezeigt, dass eine<br />

isolierte Betrachtung des Gebiets Ebnet nicht<br />

sinnvoll ist. Verschiedene Gebiete in Herisau<br />

befinden sich in der Entwicklung. Dazu zählen<br />

etwa das Bahnhofareal, das Gewerbegebiet<br />

Nordhalden und die Umgebung von Obstmarkt<br />

und Platz. Gleichzeitig gibt es in Herisau<br />

mehrere mögliche erneuerbare Energiequellen<br />

wie Erdwärme, Holz oder Abwärme<br />

von der ARA oder aus der Industrie. All dies<br />

soll in eine ganzheitliche Sicht einfliessen.<br />

Der Masterplan Energien soll als Vorleistung<br />

auch die Realisierung von Wärmeverbunden<br />

durch Drittunternehmen fördern. Diese koordinative<br />

und unterstützende Rolle bei der<br />

Realisierung von Wärmeverbunden ist im<br />

Energiekonzept der Gemeinde vorgesehen.<br />

Aber auch bei eigenen Liegenschaften wie<br />

jenen auf dem Ebnet sieht sich die Gemeinde<br />

in der Pflicht, eine Vorbildrolle einzunehmen.<br />

In der Projektorganisation wirkt nebst der<br />

Gemeinde auch der Kanton mit. Bei Bedarf<br />

werden zudem externe Fachpersonen beigezogen,<br />

beispielsweise aus Versorgungsunternehmen.<br />

Die Kosten für die Ausarbeitung<br />

des Masterplans Energien belaufen sich auf<br />

116 000 Franken. Knapp 47 000 Franken hat<br />

das Bundesamt für Energie als Beitrag zugesichert.<br />

Ziel ist es, dass der Masterplan<br />

Energien Herisau bis Ende 20<strong>22</strong> vorliegt. Im<br />

Frühjahr 2023 erhält der Gemeinderat von<br />

der Energiekommission konkrete Vorschläge<br />

für die Umsetzung. (gk)<br />

SCHLUSSABNAHME<br />

ZUR GOSSAUERSTRASSE IST ERFOLGT<br />

Nachdem die Gossauerstrasse im Dezember<br />

durchgehend für den Verkehr freigegeben<br />

werden konnte, ist nun die Schlussabnahme<br />

erfolgt. Das Budget konnte während der<br />

zweijährigen Bauzeit eingehalten werden.<br />

Für die ungebundene Pflästerung sind in den<br />

kommenden ein bis zwei Jahren noch etwas<br />

mehr Pflege und Unterhalt nötig, bis sich der<br />

Sand in den Fugen ausreichend verdichtet<br />

hat. Sie hat aber den Vorteil, dass Regenwasser<br />

versickern kann. Steine, Sand und weitere<br />

Produkte für die Pflästerung stammen<br />

aus Schweizer Produktion. Das neue Verkehrsregime<br />

mit Gegenverkehr durch Velos<br />

hat sich eingependelt und die Parkplätze<br />

werden durch die Kundschaft der Geschäfte<br />

und Restaurants rege genutzt. Unterflurbehälter<br />

ermöglichen es neu, Hauskehricht unabhängig<br />

vom Wochentag zu entsorgen. Das<br />

Resultat der Sanierung und Neugestaltung<br />

ist sowohl von der Anwohnerschaft als auch<br />

von der Denkmalpflege positiv aufgenommen<br />

worden. (gk)


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Vereinssteckbrief · 15<br />

SENIOREN<br />

KATHOLISCHE PFARREI<br />

Gründung: Das erste Jahresprogramm der Seniorengruppe stammt<br />

aus dem Jahr 1977.<br />

Anzahl Mitglieder: Wir sind eine Gruppierung, kein Verein. Die Zahl<br />

der Teilnehmenden variiert von Anlass zu Anlass.<br />

Präsident /Vizepräsidentin: Bernadette Schmitt, Ernst Schorer<br />

Wichtigster Anlass im Jahr: Die Seniorenferien anfangs Sommer.<br />

Dieses Jahr werden wir eine Woche in Flims verbringen. Geplant sind<br />

unter anderem Ausflüge in die Viamala, in die Kathedrale nach Chur<br />

und zur Valserquelle.<br />

Vereinszweck: Unterhaltungsnachmittage,<br />

vergnügtes Beisammensein.<br />

Das macht uns aus: Jedermann und -frau, egal welcher Konfession<br />

oder Religion angehörig, ist bei uns willkommen.<br />

Homepage: www.kath-herisau.ch/senioren<br />

Monatlich stellt Ihnen «de Herisauer» einen Herisauer Verein vor. Die Auswahl erfolgt nach dem Zufallsprinzip.<br />

Wollen Sie Ihren Verein der Herisauer Bevölkerung zeigen? Melden Sie sich bei redaktion@deherisauer.ch


WIR<br />

BIETEN ALLES<br />

Freibadsaison 20<strong>22</strong><br />

7. Mai bis<br />

18. September<br />

Freibad Sonnenberg<br />

10% Rabatt<br />

auf Saisonabo<br />

Gültig bis 7. 5.20<strong>22</strong><br />

SPORTZENTRUM-HERISAU.CH<br />

2 Millionen Menschen leben<br />

in der Schweiz mit Rheuma.<br />

Wir stärken sie in ihrem Alltag.<br />

www.rheumaliga.ch<br />

S’ Göpple<br />

chont nüd gad<br />

de Wädli zgued.<br />

Die Appenzeller Druckerei gibt auf die Umwelt<br />

und die Ressourcen acht. Damit das auch so<br />

bleibt, sind sowohl das Umwelt- als auch das<br />

Qualitätsmanagement-System zertifiziert.<br />

Meh öbe d’ Ökologie<br />

ond wiiteri Theme onde<br />

zomiwohl.ch<br />

Der erste Gichtanfall<br />

kam über Nacht.<br />

Es tat höllisch weh!<br />

Ruedi, 69 Jahre


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gesellschaft · 17<br />

KATHOLISCHE KIRCHGEMEINDE:<br />

ERSATZWAHLEN UND BAULICHES<br />

Die 69. Versammlung der römisch-katholischen<br />

Kirchgemeinde Herisau, Waldstatt<br />

und Schwellbrunn fand dieses Jahr wieder<br />

in schriftlicher Form statt. Aufgrund von<br />

Rücktritten erfolgten Ersatzwahlen in den<br />

Kirchenverwaltungsrat und in den Zentralrat.<br />

Nach zehnjähriger Zugehörigkeit traten<br />

Kirchenverwaltungs-Präsident Walter Bach<br />

und Karin Rütsche, Ressort Waldstatt, sowie<br />

nach sechs Jahren Peter Bölle, Ressort<br />

Liegenschaften, von ihren Ämtern im Kirchenverwaltungsrat<br />

zurück. Die abtretenden<br />

Ratspersonen werden am Pfarreianlass<br />

am 7. Mai 20<strong>22</strong> verabschiedet und verdankt.<br />

Neu als Präsident wurde Roland Reutemann<br />

aus Waldstatt gewählt. Ebenfalls neu dem<br />

Kirchenverwaltungsrat gehören Susanne<br />

Sutter für das Ressort Waldstatt und Norbert<br />

Wick für das Ressort Liegenschaften<br />

an. Neu in den Zentralrat des Verbandes der<br />

römisch-katholischen Kirchgemeinden des<br />

Kantons Appenzell Ausserhoden wurden<br />

zudem Sandra Graf aus Herisau und Roland<br />

Reutemann gewählt. Die Kirchgemeinde<br />

schliesst die Jahresrechnung 2021 mit einem<br />

Voranschlag von rund 27 600 Franken ab.<br />

Das positive Rechnungsergebnis sowie das<br />

Budget 20<strong>22</strong> wurde von den Kirchbürger*innen<br />

angenommen. Ein Teil des Gewinnes<br />

wird an gemeinnützige Institutionen verteilt,<br />

der weitere dem Eigenkapital zugewiesen.<br />

Der Steuerfuss 20<strong>22</strong> bleibt unverändert<br />

bei 0.43 Einheiten. Peter Bölle berichtete<br />

zudem über die Sanierung der Unterkirche,<br />

mit einer gründlichen Reinigung der Wände<br />

und der Decke durch eine Spezialfirma<br />

sowie über die Installation von energiesparenden<br />

Leuchten. Im Pfarreiheim und<br />

den Büros erfolgten räumliche und technische<br />

Optimierungen. Die Bauerlaubnis für<br />

Reparaturarbeiten im Bereich der Fassade<br />

und des Daches der Kirche wurde erteilt<br />

und die Aufträge vergeben. Im Rahmen des<br />

Projektes Bahnhofkreisel wurden die Verträge<br />

zwischen Kirchgemeinde und Kanton<br />

beziehungsweise Gemeinde Herisau unterzeichnet.<br />

Die ersten Vorarbeiten starteten<br />

planmässig im Oktober 2021. Die Umtriebe,<br />

welche die Grossbaustelle mit sich bringen<br />

wird, werden die Kirchgemeinde die nächsten<br />

zwei Jahre begleiten. (mitg.)<br />

V.l.n.r: Roland Reutemann, Walter Bach, Susanne Sutter, Karin Rütsche, Norbert Wick, Peter Bölle. (Bild: zVg.)<br />

BENEFIZKONZERT:<br />

FÜR DEN FRIEDEN GESUNGEN<br />

Nach dem Benefizkonzert vom 28. März in<br />

der Katholischen Kirche Herisau kann der<br />

Glückskette der Betrag von 955 Franken für<br />

Ukraine-Projekte überwiesen werden. «The<br />

answer, my friend, is blowing in the wind»,<br />

tönte es am 28. März aus der Katholischen<br />

Kirche Herisau. Nebst Hanspeter Masina<br />

trat Daniela Lendenmann als Solistin auf.<br />

Unterstützt wurden sie von einem Chor mit<br />

ehemaligen Mitgliedern des Gospelchors<br />

Appenzell, Sänger*innen des «Mentigchörli»<br />

Appenzell sowie dem Instrumentalisten<br />

Georg Kegel. Die Melodien waren von besinnlichen<br />

Wortbeiträgen begleitet. Die<br />

Liedtexte wurden projiziert, sodass manche<br />

Besucher*innen mitsangen. Unter dem Publikum<br />

fand sich auch der Ausserrhoder Regierungsrat<br />

Alfred Stricker. Er liess es sich nicht<br />

nehmen, am Schluss für ein Zäuerli nach vorne<br />

zu treten. (pf)<br />

«Sag mir, wo die Blumen sind»: Sängerin Daniela Lendenmann. Alfred Stricker beim Zäuerle. (Bilder: pf)


Die originale italienische Küche in Herisau.<br />

Bei uns geniessen Sie:<br />

• Pizza<br />

• Pasta,<br />

• Fleisch und Fischgerichte<br />

auch Take away und Lieferservice<br />

MADE IN ITALY • Gossauerstrasse 8 • 9100 Herisau<br />

071 558 42 13 • www.damichelino.ch<br />

Oberdorfstrasse 6 / 9100 Herisau / 071/351 14 80 / www.beckknoepfel.ch<br />

Ostern steht vor der Tür! Osterhasen in allen Farben und Formen<br />

Handgemacht mit viel Herzblut und Liebe<br />

<strong>04</strong>.06.20<strong>22</strong><br />

Heinrichsbad, Herisau<br />

10 bis<br />

17 Uhr


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Vereine / Rezept · 19<br />

QUARTIERVEREIN SÄGE<br />

BLICKT AUF REGES VEREINSJAHR ZURÜCK<br />

Der Quartierverein Säge hat am Freitag,<br />

18. März zu seiner 42. Hauptversammlung<br />

ins Schulhaus Langelen eingeladen. Knapp<br />

50 Mitglieder haben sich in der frühlingshaft<br />

dekorierten Aula des Schulhauses Langelen<br />

eingefunden. Da das Präsidium inklusive Vizepräsidium<br />

nicht besetzt sind, haben diverse<br />

Vorstandsmitglieder souverän und bilderreich<br />

durch die Versammlung geführt. Unter Einhaltung<br />

von Coronaregeln konnte der Quartierverein<br />

auch im vergangenen Vereinsjahr<br />

einige Anlässe durchzuführen. So trafen sich<br />

im Mai Wanderlustige zum Maibummel. Auch<br />

das jährliche Familienpicknick fand statt und<br />

beim Preisjassen konnten sich die Teilnehmenden<br />

wieder mit ihren Nachbarn messen<br />

WANDERUNGEN IM APRIL<br />

Samstag, 9. April 20<strong>22</strong> –<br />

Zu Besuch im Wildpark Peter & Paul<br />

Wanderung von der Bushaltestelle Sonne<br />

Rotmonten zum Wildpark Peter & Paul, geführter<br />

Rundgang durch den Wildpark und<br />

Rückweg zu Fuss zum Heiligkreuz. Der Wildpark<br />

Peter & Paul in St. Gallen wurde eigens<br />

gegründet, um den dem König von Savoyen<br />

geraubten, jungen Steinböcken eine Heimat<br />

zu geben und deren Aufzucht zu ermöglichen.<br />

Die Legende sagt, dass alle Steinböcke<br />

in den Schweizer Alpen ursprünglich St. Galler<br />

seien! Ob das so ist, können Sie gerne die<br />

Fachperson fragen. Der Wildpark beherbergt<br />

heute eine Vielfalt an heimischen Tieren:<br />

Luchs, Murmeltier, Wildschwein. Lassen Sie<br />

sich auf diesem Ausflug von einer kompetenten<br />

Person in diese Welt einführen und<br />

lernen Sie diese faszinierenden Tiere vor der<br />

Haustür kennen! Der Ausflug ist natürlich<br />

auch ideal für Familien. Eine schöne Gelegenheit<br />

auch mal mit den Kindern unterwegs zu<br />

sein! Bitte beachten Sie, dass diese aber in<br />

der Lage sein müssen, rund drei Stunden zu<br />

Fuss unterwegs zu sein (oder mitgetragen<br />

werden müssen).<br />

Distanz: 5 km, Zeit: 3 Std.,<br />

Anforderungen: tief<br />

Treffpunkt: 13 Uhr, St. Gallen,<br />

Bushaltestelle Sonne Rotmonten<br />

Rückreise: 17.40 Uhr, St. Gallen,<br />

Bushaltestelle Heiligkreuz<br />

und herausfinden, ob während der Zwangsisolation<br />

an Jasstechniken gefeilt wurde. Für<br />

die Kleinen und Kleinsten gehörte der Samichlausbesuch<br />

wohl zum Höhenpunkt. Ehrfürchtig<br />

trugen sie bei klirrender Kälte ihre<br />

Sprüchli vor, um das begehrte Chlaussäckli<br />

zu erhalten. Auch in diesem Vereinsjahr blickt<br />

der Quartierverein mit Zuversicht und einem<br />

abwechslungsreichen Jahresprogramm nach<br />

vorne. Neumitglieder sind jederzeit herzlich<br />

willkommen, allenfalls liesse sich so die Präsidiumslücke<br />

zu schliessen. Zum Schluss der<br />

HV erhielten die Sägler*innen durch das OK<br />

«Freilichttheater Schwänberg» eine Übersicht<br />

über die vom 19. bis 21. August stattfindenden<br />

Höhepunkte. (mitg.)<br />

Anmeldung bis Freitag, 8. April 20<strong>22</strong> über die<br />

Webseite www.appenzellerwanderwege.ch,<br />

per Tel.: 078 811 17 60 oder per E-Mail an<br />

gabrielle.wachter@appenzeller-wanderwege.ch<br />

Sonntag, 10. April 20<strong>22</strong> –<br />

Vom Tösstal ins Eulachtal<br />

Wir wandern von Turbenthal dem Chamibach<br />

entlang zum Schnurrberg und dann weiter<br />

zum Schauenberg. Der Gipfel war ab dem 9.<br />

Jahrhundert Standort einer Burg, die aber<br />

bereits 1344 wieder zerstört wurde. Trotz der<br />

geringen Höhe war der Gipfel eine wertvolle<br />

Hochwacht. Angeblich sieht man von hier aus<br />

Punkte in allen Kantonen ausser Genf und<br />

Jura. Also hoffen wir auf einen Föhntag, damit<br />

wir das kontrollieren können! Der Abstieg erfolgt<br />

durch Wald und über Wiesen und durch<br />

das romantische Farenbachtobel.<br />

Route: Turbenthal – Schnurrberg –<br />

Schauenberg – Scheunberg – Guhwilmühle –<br />

Farenbachtobel – Elgg<br />

Distanz: 12,1 km, Zeit: 4 ¼ Std.,<br />

Anforderungen: mittel<br />

Treffpunkt: 9.45 Uhr, Turbenthal, Bahnhof<br />

Rückreise: 16.15 Uhr, Elgg, Bahnhof<br />

Anmeldung bis Freitag, 8. April 20<strong>22</strong><br />

über die Webseite, per E-Mail an<br />

fritz.rohner@appenzeller-wanderwege.ch<br />

oder per Tel.: 079 829 75 00<br />

Rezept<br />

des Monats<br />

WALLISER SPARGELN<br />

IM BLÄTTERTEIG<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

Blätterteigkissen<br />

– Blätterteig 150 bis 200 g<br />

– 1 verklopftes Ei<br />

Zubereitung<br />

1. Den Blätterteig auf einer gut bemehlten<br />

Fläche etwa 4 mm dick auswallen. Den Teigrand<br />

gerade schneiden und vier Rechtecke<br />

von 10 × 12 cm ausschneiden.<br />

2.Die Teigrechtecke sorgfältig auf ein bebuttertes<br />

Blech legen. Auf der Oberfläche mit<br />

einem scharfen Messer ein Rankenmuster<br />

einritzen und kalt stellen.<br />

3. Die Teigrechtecke mit einem verklopften<br />

Ei bestreichen, dabei aber darauf achten, dass<br />

kein Ei über den Rand läuft, sonst geht der<br />

Teig nicht schön auf.<br />

4. In der Mitte des vorgeheizten Backofens bei<br />

ca. 200 °C etwa 20 Minuten goldgelb backen.<br />

Spargeln und Sauce<br />

– 24 bis 32 weisse Spargeln<br />

– 20 g Butter<br />

– Salz, Zucker<br />

– 2 dl abgesiebter Spargelsud<br />

– Spargelenden<br />

– 1 dl Rahm<br />

– Muskat, Cayennepfeffer<br />

– Zitronensaft<br />

– Walliser Trockenfleisch<br />

– Kerbelblättchen oder Schnittlauch<br />

Zubereitung<br />

1. Die Spargeln waschen und grosszügig<br />

schälen. Die Schalen in eine weite Pfanne<br />

geben, Wasser, Butter, Salz und Zucker beifügen<br />

und auk0chen.<br />

2. Die geschälten Spargeln darauflegen<br />

und zugedeckt bei schwacher Hitze weich<br />

kochen. Die Spargeln auf ein Brett legen und<br />

etwa 12 cm lange Spitzen wegschneiden.<br />

3. 2 dl des Spargelsuds in ein Mixglas sieben,<br />

die abgeschnittenen Spargelenden beigeben<br />

und fein mixen.<br />

4. Die Spargelspitzen wieder auf die Schalen<br />

in der Pfanne legen und zugedeckt warm stellen.<br />

Die Sauce durch ein Sieb in eine Pfanne<br />

streichen. Evtl. etwas einkochen, den halb<br />

geschlagenen Rahm beigeben und vorsichtig<br />

würzen.<br />

5. Die goldgelb gebackenen Teigkissen quer<br />

durchschneiden und die untere Hälfte je auf<br />

einen warmen Teller legen. Die Spargelspitzen<br />

auf den Teigboden legen, die Sauce darüberträufeln,<br />

dann den Teigdeckel aufsetzen.<br />

Mit feinen Trockenfleischtranchen und gezupften<br />

Kerbelblättchen oder geschnittenem<br />

Schnittlauch servieren.<br />

Monatlich stellt jeweils ein Mitglied des<br />

Herisauer Kochclubs Picanta eines seiner<br />

Lieblingsrezepte vor. Im April: Urs Glaus


SONDERKONZERT<br />

SONDERKONZERT<br />

ORFKIRCHE<br />

TSCHAIKOWSKI<br />

ZUR ZUR HERISAU<br />

WIEDER<br />

WIEDER<br />

DORFKIRCHE<br />

JUON<br />

ERÖFFNUNG ERÖFFNUNG<br />

MOZART<br />

OLDI ALDER<br />

DER<br />

HERISAU<br />

ALDER<br />

ACKBRETT<br />

ER<br />

DORFKIRCHE HERISAU<br />

DORFKIRCHE<br />

SONNTAG,<br />

24. APRIL 20<strong>22</strong>, 17.00 UHR<br />

TÜRÖFFNUNG HERISAU<br />

RAFF<br />

16.15 UHR<br />

ENA-LISA<br />

TSCHAIKOWSKI SONNTAG,<br />

ER<br />

ÜSTENDÖRFER<br />

ÖRFER<br />

EITUNG<br />

OLDI ALDER<br />

ACKBRETT<br />

ENA-LISA<br />

NOLDI ALDER<br />

EITUNG HACKBRETT<br />

LDI ALDER NOLDI ALDER<br />

BRETT HACKBRETT<br />

LENA-LISA<br />

A-LISA LENA-LISA WÜSTENDÖRFER<br />

LEITUNG<br />

WÜSTENDÖRFER<br />

NG<br />

ÜSTENDÖRFER<br />

LEITUNG<br />

ZUR WIEDER<br />

ERÖFFNUNG DER<br />

MOZART RAFF<br />

ALDER<br />

RAFF TSCHAIK<br />

TSCHAIKOWSKI<br />

JUON<br />

24. APRIL 20<strong>22</strong>, MOZART 17.00 UHR<br />

MOZART<br />

TÜRÖFFNUNG<br />

MOZART<br />

JUON<br />

16.15 UHR<br />

ALDER<br />

ALDER ALDER RAFF<br />

TSCHAIKOWSKI<br />

RAFF DORFKIRCHE RAFF<br />

TSCHAIKOWSKI TSCHAIKOWSKI HERISAU<br />

EINTRITT JUON SONNTAG, FREI<br />

JUON<br />

24. APRIL 20<strong>22</strong>, Aus<br />

JUON<br />

Anlass 17.00 UHR der<br />

Wiedereröffnung EINTRITT FREI der<br />

TÜRÖFFNUNG 16.15 UHR<br />

die Bevölkerung<br />

DORFKIRCHE<br />

Dorfkirche Aus Anlass laden der<br />

verschiedene Wiedereröffnung<br />

DORFKIRCHE DORFKIRCHE HERISAU ortsansässige<br />

der<br />

Dorfkirche<br />

Stiftungen SONNTAG, laden<br />

HERISAU 24. APRIL verschiedene HERISAU<br />

20<strong>22</strong>, 17.00 orts-<br />

UHR<br />

SONNTAG, TÜRÖFFNUNG ansässige Stiftungen SONNTAG, 16.15 UHR<br />

24. APRIL 20<strong>22</strong>, herzlich 17.00 24. UHR APRIL zum die 20<strong>22</strong>, Konzert Bevölkerung 17.00 des UHR<br />

TÜRÖFFNUNG 16.15 TÜRÖFFNUNG UHR<br />

EINTRITT<br />

16.15<br />

FREI<br />

herzlich Swiss zum Orchestra Konzert<br />

UHR<br />

Aus Anlass ein. des der<br />

Swiss Wiedereröffnung Orchestra ein. der<br />

Dorfkirche laden<br />

verschiedene ortsansässige<br />

EINTRITT Stiftungen FREI<br />

die Bevölkerung<br />

Aus Anlass der<br />

Wiedereröffnung der<br />

EINTRITT FREI<br />

herzlich zum<br />

EINTRITT<br />

Konzert<br />

Dorfkirche FREI<br />

des<br />

laden<br />

Aus Anlass der Swiss Orchestra ein.<br />

Wiedereröffnung der<br />

Dorfkirche laden<br />

verschiedene ortsansässige<br />

Stiftungen<br />

die Bevölkerung<br />

herzlich zum Konzert des<br />

Swiss Orchestra ein.<br />

verschiedene Aus Anlass ortsansässige<br />

Stiftungen der<br />

der<br />

Wiedereröffnung<br />

Dorfkirche die Bevölkerung laden<br />

herzlich verschiedene zum Konzert ortsansässige<br />

Swiss Orchestra Stiftungen ein.<br />

des<br />

die Bevölkerung<br />

herzlich zum Konzert des<br />

Swiss Orchestra ein.<br />

DOR<br />

24. APRIL<br />

TÜRÖFF<br />

he<br />

SWISSORCHESTRA.CH SWISSORC<br />

SWISSORCHESTRA.CH<br />

SWISSORCHESTRA.CH<br />

SWISSORCHESTRA.CH<br />

DIESES KONZERT WURDE ERMÖGLICHT DURCH<br />

DIESES KONZERT WURDE ERMÖGLICHT DURCH<br />

DIESES KONZERT WURDE ERMÖGLICHT DURCH<br />

DIESES KONZERT WURDE ERMÖGLICHT DURCH<br />

DIESES KO<br />

DIESES KONZERT WURDE ERMÖGLICHT DURCH


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gesellschaft · 21<br />

Chorzfuetter<br />

Laubbäume ersetzen<br />

kranke Ahorne<br />

Die sieben Spitzahorne beim Biotop des<br />

Schulhauses Ebnet West sind seit längerem<br />

krank. Ein Gutachten hat im Jahr 2016 ergeben,<br />

dass sie Faulstellen und Totholz aufweisen.<br />

Sie werden deshalb demnächst gefällt.<br />

Innerhalb des nächsten halben Jahres werden<br />

sie durch einheimische Laubbäume ersetzt,<br />

welche die angestrebte ökologische Aufwertung<br />

des Biotops unterstützen. (gk)<br />

Betreibungsamt wird<br />

um 50 Stellenprozent aufgestockt<br />

Das Betreibungsamt Appenzeller Hinterland,<br />

das durch die Gemeinde Herisau geführt<br />

wird, verzeichnete bei den Fallzahlen in den<br />

vergangenen Jahren eine steigende Tendenz.<br />

Eine Abnahme ist nicht zu erwarten. Der<br />

Richtwert der Konferenz der Betreibungsund<br />

Konkursbeamten der Schweiz, der rund<br />

1 000 Zahlungsbefehle pro Vollzeitstelle vorsieht,<br />

wurde in den vergangenen Jahren teils<br />

deutlich überschritten. Der Gemeinderat hat<br />

deswegen eine Aufstockung um 50 Stellenprozent<br />

auf insgesamt 750 Stellenprozent bewilligt.<br />

(gk)<br />

Einsprache bremst Sammelstelle<br />

Aufgrund von logistischen Problemen soll<br />

eine neue Wertstoffsammelstelle die heutige<br />

Sammelstelle beim WinWin-Markt ersetzen.<br />

Die Gemeinde Herisau erwarb im März 2021<br />

zu diesem Zweck ein Grundstück im Chammerholz.<br />

Den nötigen Verpflichtungskredit<br />

hat der Einwohnerrat an seiner Septembersitzung<br />

gesprochen. Während der öffentlichen<br />

Auflage, die am 21. März zu Ende gegangen<br />

ist, ist eine Sammeleinsprache von 17 Personen<br />

eingegangen. Im günstigeren Fall hätte<br />

die neue Sammelstelle im August eröffnet<br />

werden können. Durch die Einsprache kommt<br />

es nun zu einer Verzögerungn. Das Einspracheverfahren<br />

könnte im besten Fall bis zu den<br />

Sommerferien abgeschlossen sein. (gk)<br />

Neue Filialleitung in<br />

der Migros Alpsteinstrasse<br />

Die Migros-Filiale an der Alpsteinstrasse in<br />

Herisau hat am 1. April eine neue Filialleiterin<br />

erhalten. Hanna Dzaferovic löst Roland Marti<br />

ab, der Mitte März in den Stadtbühlpark nach<br />

Gossau gewechselt hat. (pd)<br />

Nach 2013 ist der TV Herisau wieder Cupsieger – die MU15 Junioren holen den Pokal nach Hause.<br />

NACH FAST EINER DEKADE –<br />

DER ERLÖSENDE CUPSIEG FÜR HERISAU<br />

SENIORENREISE FÜHRT<br />

NACH BAD ISCHL UND WIEN<br />

(Bild: zVg.)<br />

Nach neun Jahren darf sich der TV Herisau<br />

wieder Handball-Cupsieger nennen. Die MU15<br />

Junioren gewinnen in einem umkämpften Finale<br />

den Regiocup des Verbandes Ost. Der<br />

Weg zum Erfolg? Eine geschlossene Teamleistung<br />

und den ganzen Verein zur Stärkung im<br />

Rücken. Heiden, 26. März kurz vor halb Zwölf.<br />

Die Sonne strahlt vom Himmel, der Frühling<br />

ist da. Vor der Sporthalle Wies liegt ein Duft<br />

von Bratwurst, Bier und Pommes Frites in der<br />

Luft. In der Halle spielt laute Musik. Die Fans<br />

machen sich bereit für ein packendes Finale.<br />

Auf der Tribüne dominiert die Farbe grün/<br />

schwarz – der ganze TV Herisau freut sich auf<br />

dieses Finale. Auf der Platte laufen sich die<br />

Jungs warm. Die Nervosität ist spürbar. Die<br />

Trainer Anto Sovic und Joel Forster trommeln<br />

ihre Jungs ein letztes Mal zusammen: motivierende<br />

Worte fallen, der Wille ist da. Los geht’s!<br />

11.35 Uhr – Anpfiff zum MU15 Cupfinale. Flawil<br />

beginnt und nach 23 Sekunden fällt das erste<br />

Tor. Herisau ist nervös. Das Zusammenspiel<br />

passt noch nicht richtig. Die Abschlüsse finden<br />

den Weg ins Tor nicht. Nach genau sechs<br />

Minuten fällt das erste Tor für die Herisauer.<br />

Die Konkurrenten aus Flawil spielen sicher<br />

auf und zeigen klar, dass der Cuppokal in den<br />

Kanton St. Gallen muss. Das Spiel wird umkämpfter.<br />

Von der anfänglichen Dominanz der<br />

St. Galler ist nicht mehr viel zu spüren. Die<br />

Jungs aus Herisau kommen weiter ran. 25. Minute<br />

– Herisau gleicht aus. Die Stimmung in<br />

der Halle ist euphorisch. In den nächsten fünf<br />

Minuten blühen die Herisauer auf. Sie spielen<br />

gekonnt zusammen, platzieren Wunderpässe<br />

à la Andy Schmid an den Kreis und gehen mit<br />

einer Führung von 15:12 in die Pause. Anpfiff<br />

zur zweiten Halbzeit: Die Junioren starten<br />

konzentriert in die zweite Hälfte. Kein Kopf<br />

steckt gedanklich noch in der Garderobe. Es<br />

gibt eine Richtung und die ist nach vorne.<br />

Angefeuert durch die zahlreiche Unterstützung<br />

der Aktiven des TV Herisaus weisen die<br />

Herisauer die Flawiler in die Schranken. Nach<br />

vierzig gespielten Minuten steht es <strong>22</strong>:13 für<br />

Herisau. Doch in den nächsten zehn Minuten<br />

lässt die Konzentration der Herisauer<br />

nach. Flawil gelingt plötzlich wieder alles. Sie<br />

kommen dem Ausgleich näher. 56 Minute –<br />

Timeout Herisau – Spielstand 27:21 für Herisau.<br />

Die Herisauer Fans peitschen die Junioren<br />

zum Sieg. Die vier restlichen Minuten vergehen<br />

wie im Flug. 10 Sekunden vor Schluss<br />

verlieren die Flawiler den Ball. Letzter Angriff<br />

Herisau – zur Schlusssirene fällt das letzte Tor.<br />

Herisau ist Cupsieger! Die Junioren stürmen<br />

auf das Feld und werden lautstark von allen<br />

Fans gefeiert. Man merkt, dass Herisau fast<br />

zehn Jahre auf einen Cupsieg gewartet hat.<br />

Der Spielstand wird zur Nebensache (31:24) –<br />

das wird gebührend gefeiert!<br />

<br />

Iris Brülisauer<br />

Der Verband für Seniorenfragen St. Gallen-<br />

Appenzell, Region Herisau, organisiert vom<br />

29. August bis 6. September 20<strong>22</strong> eine neuntägige<br />

Österreichreise. Im ersten Teil wird<br />

die Region Wolfgangsee, Bad Ischl und Dachstein<br />

mit vielen Seen, eindrücklichen Bergen<br />

und Gletschern besucht. Am vierten Tag folgt<br />

die Reise in die Weltstadt Wien mit vielen Sehenswürdigkeiten.<br />

Aber auch die Geselligkeit<br />

soll nicht zu kurz kommen. Anmeldeschluss<br />

ist der 1. Juni 20<strong>22</strong>. Die Teilnehmerzahl ist auf<br />

20 Personen beschränkt (Reihenfolge der Anmeldung).<br />

Das Detailprogramm und weitere<br />

Informationen können bei Gerald Baumann<br />

(gerald.baumann@bluewin.ch; 071 351 18 33)<br />

bezogen werden. (mitg.)


<strong>22</strong> · Thema des Monats <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

ERWACHSENENBILDUNG AR<br />

SCHLIESST IHRE TORE<br />

Sechs Jahre war Beat Meyer Inhaber und Geschäftsführer der Erwachsenenbildung AR.<br />

Nun geht er in Pension. Eine Nachfolge konnte nicht gefunden werden. Deshalb schloss<br />

das Unternehmen Ende März für immer.<br />

Am 25. März verabschiedete sich Beat Meyer<br />

mit einem Abschlussapéro offiziell in den Ruhestand.<br />

Obwohl sich Meyer auf die kommende<br />

Zeit freue, sei der Abschluss der Erwachsenenbildung<br />

AR auch mit Wehmut verbunden.<br />

«Es waren spannende Jahre mit interessanten<br />

Leuten und schönen Erlebnissen. Die ersten<br />

vier Jahre waren erfolgreich, die letzten beiden<br />

mühsam und anstrengend.»<br />

Genau sechs Jahre ist es nun her: Gemeinsam<br />

mit Bernhard Eugster übernimmt er einen<br />

Teil der Weiterbildungsangebote des Berufsbildungszentrums<br />

Herisau (BBZ). Dieses<br />

gibt im Oktober 2015 bekannt, dass sie ihren<br />

Weiterbildungsbereich aufgrund eines jährlichen<br />

Defizits zwischen 60 000 und 100 000<br />

Franken per März 2016 schliessen wird. «Als<br />

ich dies erfuhr, nahm ich mit Rektor und<br />

Schulleiter Hanspeter Schläpfer Kontakt auf<br />

«Wir hörten<br />

auf unser<br />

Bauchgefühl.»<br />

und bot an, die Erwachsenenbildung zu übernehmen.<br />

Ich war zu diesem Zeitpunkt in der<br />

firmenspezifischen Erwachsenenbildung tätig<br />

und überzeugt, dass man diverse Kurse auch<br />

rentabel durchführen kann.» Gemeinsam mit<br />

Eugster entscheidet sich Beat Meyer eine<br />

GmbH zu gründen, sodass die Sprachkurse<br />

nahtlos weitergeführt werden können. Da das<br />

Unternehmen gewinnorientiert ist, werden<br />

bewusst nur Kurse realisiert, welche kostendeckend<br />

sind. Ein Jahr nach der Gründung<br />

beendet Beat Meyer die Zusammenarbeit mit<br />

seinem Geschäftspartner und führt die Erwachsenenbildung<br />

AR gemeinsam mit seiner<br />

Frau Antoinette Meyer weiter. Sie beweisen,<br />

dass Weiterbildung auch rentabel angeboten<br />

werden kann. Zwar wurde die Erwachsenenbildung<br />

AR in ihrer Startphase von einzelnen<br />

Ausserrhoder Stiftungen und vom Kanton Appenzell<br />

Ausserrhoden finanziell unterstützt,<br />

danach aber hat sich das Unternehmen durch<br />

die Kursgelder selbstfinanziert. In den vergangenen<br />

sechs Jahren nutzten rund 2000<br />

Kund*innen eines der Angebote aus der reichen<br />

Palette von Freizeit, Fitness und Gesundheit,<br />

Sprachen, Informatik und Berufsleben<br />

oder Persönlichkeit. Laut Meyer hätten er und<br />

seine Frau bei der Kursauswahl auf keine besonderen<br />

Kriterien geachtet. «Wenn uns Kursleiter*innen<br />

einen Kurs vorschlugen, fuhren<br />

wir keine Strategie, sondern hörten auf unser<br />

Bauchgefühl. Manchmal mit Erfolg, manchmal<br />

nicht.» Festgestellt habe er, dass das Bedürfnis<br />

nach einer freizeitlichen Weiterbildung<br />

vor allem bei der jüngeren Generation nicht<br />

stark ausgeprägt sei. Zwar sei der Präsenzunterricht<br />

auch beim jungen Publikum weiterhin<br />

beliebt, doch das Internet sowie diverse Apps<br />

würden vermehrt die Möglichkeit bieten, sich<br />

kostengünstig «selber» weiterzubilden. Dass<br />

diese Art der Schulung mit Erfolg gekrönt sei,<br />

bezweifelt Meyer. «Studien haben ergeben,<br />

dass das Durchhaltevermögen grösser ist,<br />

wenn man einen Kurs persönlich besucht.»<br />

Keine Nachfolge gefunden<br />

Die Erwachsenenbildung AR ist Beat Meyers<br />

Kind. Um das Bestehen zu sichern, machte er<br />

sich bereits vor drei Jahren auf die Suche nach<br />

geeigneten Nachfolgern. Mit insgesamt dreizehn<br />

Personen habe er Gespräche geführt –<br />

ohne Erfolg. Grund dafür sei die Pandemie:<br />

«In den vergangenen zwei Jahren mussten wir<br />

aufgrund des Lockdowns zweimal schliessen –<br />

zuerst für elf Wochen, beim zweiten Mal für<br />

ein halbes Jahr.» Er ist überzeugt, dass die<br />

noch immer vorhandene Unsicherheit eine<br />

Nachfolgelösung verhindert habe. Meyer verstehe<br />

zwar die Absagen potenzieller Nachfolger*innen.<br />

Dennoch sei es schade, dass die<br />

Erwachsenenbildung AR nicht weiterbestehe.<br />

«Alle Beteiligten haben in den vergangenen<br />

sechs Jahren viel Herzblut investiert und die<br />

Schule stetig weiterentwickelt.» Gleichzeitig<br />

ist Meyer überzeugt, dass sich der Bereich<br />

Weiterbildung in den vergangenen Jahren zu<br />

einem schwierigen Geschäft entwickelt hat.<br />

Beat Meyer führte die Erwachsenenbildung AR in den vergangenen sechs Jahren.<br />

Kanton führt Angebot nicht weiter<br />

Auch Alfred Stricker, Regierungsrat und Vorsteher<br />

des Departements Bildung und Kultur,


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Thema des Monats · 23<br />

Beat Meyer blickt beim Abschlussapéro auf ereignisreiche Jahre zurück.<br />

«Es ist nicht<br />

Aufgabe des<br />

Staates ein solches<br />

Angebot aufrecht<br />

zu erhalten.»<br />

ton Appenzell Ausserrhoden keine Option,<br />

an diese Erfolgsgeschichte anzuknüpfen. «Es<br />

ist nicht die Aufgabe des Staates ein solches<br />

Angebot nur aufgrund des Erhaltenswillen<br />

aufrecht zu erhalten.» Zudem bestünde in der<br />

nahen Umgebung auch nach dem Ende der<br />

Erwachsenenbildung AR ein Weiterbildungsangebot.<br />

Sofern sich seitens der Bevölkerung<br />

nicht ein klares Interesse und eine mögliche<br />

Trägeschaft abzeichne, sei die Wiederaufnahme<br />

des Bildungsangebots auch künftig<br />

kein Thema. Das bedeute jedoch nicht, dass<br />

die Erwachsenenbildung keine Beachtung<br />

durch den Kanton erfahre. «Wir unterstützten<br />

die Erwachsenenbildung im Bereich der<br />

beruflichen Weiterbildung. Unser Fokus liegt<br />

auf der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung.»<br />

Zudem beteilige sich der Kanton am<br />

nationalen Programm «Viavia», welches die<br />

berufliche Weiterbildung für über 40-Jährige<br />

unterstützt. Ebenso wird im Bereich der<br />

Berufsbildung das neue Projekt BM2 Berufsmatura<br />

im nächsten Sommer gestartet. Der<br />

Fokus liege somit klar in der Förderung der<br />

beruflichen Weiterbildung auf verschiedenen<br />

Altersstufen.<br />

<br />

Helena Städler<br />

bedauert die Schliessung der Erwachsenenbildung<br />

AR. Dieses Thema begleite ihn seit<br />

seinem Amtsantritt 2015. «Relativ rasch wurde<br />

ich mit der finanziellen Situation des BBZ<br />

Herisau im Bereich der Weiterbildung konfrontiert.<br />

Politisch war es nicht verantwortbar,<br />

die hochdefizitäre Erwachsenenbildung<br />

weiterhin mit Steuergeldern des Kantons zu<br />

finanzieren.» Zudem bestünde keine gesetzliche<br />

Basis zur Förderung der Erwachsenenbildung<br />

im freizeitlichen Bereich. «Das Berufsbildungsgesetz<br />

sagt, dass der Kanton die<br />

allgemeine Weiterbildung anbieten kann. Es<br />

besteht jedoch keine Verpflichtung.» Umso<br />

mehr habe es ihn gefreut, dass 2016 mit Beat<br />

Meyer und Bernhard Eugster eine Nachfolgelösung<br />

gefunden werden konnte. Heute sehe<br />

er die Erwachsenenbildung AR als kleine Erfolgsgeschichte,<br />

welche es verdiene, gewürdigt<br />

zu werden. Dennoch sei es für den Kan-<br />

Alfred Stricker bedauert die Einstellung des Weiterbildungsangebots. <br />

(Bilder: hst)


An alle Osterhasen:<br />

Legt doch Bücher ins<br />

Osternest – das ist<br />

viel spannender!<br />

z.B. Krimis, Kinder-,<br />

Koch- und Hörbücher<br />

oder Wanderkarten<br />

u.v.a.m.<br />

Wir wünschen<br />

frohe Ostern!<br />

Bücher und mehr…<br />

Oberdorfstrasse 31<br />

9100 Herisau<br />

Tel 071 351 61 60<br />

info@buchpunkt.ch<br />

www.buchpunkt.ch<br />

Pizzakurier<br />

Salvatore Zingali<br />

Oberdorfstrasse 1<br />

9100 Herisau<br />

Telefon 071 351 50 88<br />

Sonntags geöffnet<br />

Faires und Feines!<br />

Macht den Unterschied.<br />

#faireostern<br />

claro Weltladen • Obstmarkt 7 • 9100 Herisau<br />

Tel. 071 350 18 92<br />

Ade Alltagsstress, hallo Multivit-Shirt:<br />

In das innovative Multivit-Shirt sind Vitamin E, Vitamin C und Ingweröl<br />

mikroverkapselt im Stoff eingearbeitet. Durch die natürliche Reibung<br />

von Haut und Textil während des Tragens brechen die Mikrokapseln auf.<br />

Das Ingweröl transportiert die flüssigen Vitamine direkt in die Haut.<br />

Kurz: Ein radikal innovatives Shirt, das stressigem Alltag entgegenwirkt.<br />

JETZT AUSPROBIEREN<br />

cilander.com/multivitamin<br />

A Product by AG Cilander


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> I wohne do / Veranstaltungen · 25<br />

I wohne do!<br />

Christine von Mentlen, 14.07.1965,<br />

geschieden, Lehrerin, Tanzpädagogin,<br />

Kulturschaffende<br />

Welches ist Ihr Lieblingsort in Herisau?<br />

Wenn nach dem Aufbau der TanzRaum-<br />

Bühne das Saallicht erlischt und die Lichter<br />

auf der Bühne auf die Künstler*innen treffen.<br />

Was würden Sie in Herisau verändern<br />

wollen?<br />

Wenn die vielfältige Kulturszene in Herisau<br />

noch mehr gesehen würde und letztendlich<br />

noch mehr ausgebaut werden könnte.<br />

Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit –<br />

egal ob tot oder lebendig – treffen dürften:<br />

Wer wäre es und weshalb?<br />

Den Posaunisten Ray Anderson! Er ist ein<br />

wunderbarer Musiker, bei welchem mein<br />

Herz aufgeht, wenn ich ihm zuhören darf.<br />

Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />

Ich hatte viele Ambitionen, doch ich konnte<br />

mich nirgends einordnen – der Drang nach<br />

Bewegung wies mir den Weg zur Tänzerin<br />

und Tanzpädagogin.<br />

Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />

erreichen?<br />

Mit meinem Tanzraum möchte ich auch<br />

in Zukunft noch vielen Kulturschaffenden<br />

eine Plattform bieten. Ich will noch vielen<br />

schönen, interessanten, manchmal auch<br />

absurden Theatern, Konzerten oder Tanzvorstellungen<br />

zuschauen.<br />

PRO SENECTUTE SUCHT MÄNNER<br />

FÜR SENIOR*INNEN-SPEED-DATING<br />

2019 organisierte die Pro Senectute Appenzell<br />

Ausserrhoden erstmals ein Speed-Dating<br />

für Senior*innen in Herisau. Mit Erfolg:<br />

Zwei Teilnehmende haben sich verliebt und<br />

wohnen heute zusammen. Mit dem Angebot<br />

möchte der Verein die Partnersuche im<br />

Alter unterstützen. Personen über 60 Jahren<br />

sollen so die Möglichkeit erhalten, neue Partner<br />

zu finden. Gerade ältere Menschen seien<br />

häufiger alleine, sagt Amanda Gatti von Pro<br />

Senectute Appenzell Ausserrhoden. Zudem<br />

würden soziale Kontakte oder eine Partnerschaft<br />

nicht nur gegen die Einsamkeit wirken,<br />

sondern seien auch für die Gesundheit wichtig.<br />

Während sieben Minuten können sich<br />

die Teilnehmenden unterhalten und austauschen,<br />

bis sich alle einmal gegenüber sassen.<br />

BRÜCKEN SCHLAGEN AM<br />

ÖKUMENISCHEN FRAUEZMORGE<br />

ADONIA-TEENS-CHOR<br />

PRÄSENTIERT MUSICAL «DANIEL»<br />

Die Adonia-Teens-Chöre präsentieren ihr<br />

neustes Musical. Einer der 17 Chöre mit rund<br />

60 mitwirkenden Teenagern gastiert auch in<br />

Herisau. Adonia bringt die spannende Geschichte<br />

von Daniel und der Löwengrube als<br />

mitreissendes Musical auf die Bühne. Über<br />

1 200 singbegeisterte Teenager beteiligen sich<br />

im Frühling 20<strong>22</strong> an diesem Musical-Grossprojekt.<br />

Insgesamt gastieren sie in über 60<br />

Ortschaften in der Deutschschweiz und der<br />

Romandie. Der erste Adonia-Chor führte 1979<br />

Am 5. Mai um 14 Uhr findet die sogenannte<br />

Schatz-Suche im Kirchgemeindehaus an der<br />

Poststrasse 14 in Herisau statt. Da sich bisher<br />

nur Frauen für das Dating-Format angemeldet<br />

haben, ruft die Pro Senectute Appenzell<br />

Ausserrhoden auch Senioren auf, sich für den<br />

Anlass sich anzumelden. Anmeldeschluss ist<br />

am 2. Mai. (mitg.)<br />

Weitere Informationen:<br />

https://bit.ly/3K9XHFp<br />

Nach zwei Jahren coronabedingtem Unterbruch,<br />

bietet das Team der evangelischen,<br />

katholischen und der methodistischen Kirche<br />

am 3. Mai den Frauezmorge dieses Jahr wieder<br />

an. Brücken sollen entstehen zwischen<br />

den Kirchen und Konfessionen und zwischen<br />

Jung und Alt. Dieses Jahr macht sich Norbert<br />

Hochreutener Gedanken zum aktuellen<br />

Thema: Kraft der Hoffnung. Musikalisch umrahmt<br />

wird der Anlass von Ernst-Markus Büchi<br />

am Klavier. Der Frauezmorge findet im<br />

Kath. Pfarreiheim statt. Der Unkostenbeitrag<br />

beträgt acht Franken. Falls Kinderbetreuung<br />

erwünscht wird, bitte bei der Anmeldung<br />

mitteilen. Anmeldungen bis Freitag, 29. April<br />

an das Sekretariat der katholischen Pfarrei:<br />

Tel. 071 351 55 82 oder Mail sekretariat@kathherisau.ch.<br />

(mitg.)<br />

ein Musical auf. Der damalige Lehrer Markus<br />

Hottiger initiierte diese Chorarbeit und komponierte<br />

das Musical dazu. In den letzten 43<br />

Jahren wurde aus dem einen Chor eine grosse<br />

Kinder- und Jugendarbeit mit rund 50 Musical-<br />

und Sportcamps pro Jahr und ein Verlag<br />

mit Materialien für Schulen und Kirchen. Am<br />

21. April tritt die Gruppe im Casino Herisau<br />

um 20 Uhr auf. Der Eintritt ist frei, es wird eine<br />

freiwillige Kollekte erhoben. Weitere Informationen<br />

unter www.adonia.ch/daniel. (mitg.)<br />

Was ist Ihr besonderes Talent?<br />

Leute in Bewegung und gute Laune versetzen.<br />

Welche*n Herisauer*in würden Sie gerne<br />

in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> sehen?<br />

Didi Bühler<br />

Rund 60 Jugendliche werden für das Musical «Daniel» in Herisau auftreten. <br />

(Bild: zVg.)


26 · Gesellschaft <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

Chorzfuetter<br />

Neujahresbegrüssung mit Verspätung<br />

Vor Corona hat der Verband für Seniorenfragen<br />

St. Gallen – Appenzell die Veranstaltungen<br />

jeweils mit der Neujahrsbegrüssung<br />

begonnen. Auch heuer war dies so geplant.<br />

Leider musste auf die Durchführung verzichtet<br />

werden. Dies soll jetzt kurz vor Ostern<br />

nachgeholt werden – allerdings ohne Referat.<br />

Das Thema des Anlasses: Was hat sich seit<br />

2020 geändert und wie sieht das diesjährige<br />

Programm aus. Zudem möchte der Vorstand<br />

über den Wechsel im Leitungsteam informieren.<br />

Abgerundet wird der Anlass mit einem<br />

Apéro. Der Anlass findet am 13. April um<br />

15.30 Uhr im Harmonie Saal des Casino Herisau<br />

statt. (mitg.)<br />

Kreuzwegandacht<br />

für Kinder am Karfreitag<br />

Am Karfreitag, 15. April um 10 Uhr lädt die katholische<br />

Pfarrei alle Kinder ab Schulalter<br />

mit ihren Eltern zu einer Kinderkreuzwegandacht<br />

in die katholische Kirche Peter und<br />

Paul in Herisau ein. Gemäss Mitteilung will<br />

die Pfarrei «mittels kindgerecht gestalteten<br />

Stationen will die Pfarrei Jesus auf seinem<br />

letzten Weg vom Einzug in Jerusalem bis Ostern<br />

begleiten und darüber staunen, dass das<br />

Ende auch der Anfang von etwas Neuem sein<br />

kann». (mitg.)<br />

Blick in den Migros-Neubau<br />

Die grösste Baustelle in Herisau ist auf der<br />

Zielgeraden. Ende November wird die neu<br />

gebaute Migros mitten im Dorf eröffnet. Die<br />

WandelBar der Stiftung Dorfbild Herisau und<br />

die Migros Ostschweiz ermöglichen schon<br />

jetzt einen Blick hinter die Fassade des Neubaus:<br />

Am Samstag, 9. April, 9.30 bis 12 Uhr,<br />

laden sie zu geführten Rundgängen sowie<br />

einem anschliessenden Apéro ein. (mitg.)<br />

Herisauer Unihockeyturnier findet statt<br />

Bereits zum 38. Mal findet in Zusammenarbeit<br />

mit Jungwacht Blauring Herisau<br />

das traditionelle Herisauer Unihockeyturnier<br />

statt. Nachdem das Turnier in den<br />

letzten beiden Jahren coronabedingt nicht<br />

stattfinden konnte, wird es dieses Jahr am<br />

21./<strong>22</strong>. Mai 20<strong>22</strong> wieder im Sportzentrum<br />

Herisau ausgetragen. Online können sich<br />

die verschiedenen Mannschaften anmelden,<br />

in jeder Kategorie können interessante Preise<br />

gewonnen werden. Die Anmeldung und<br />

weitere Informationen zum Turnier unter<br />

www.uht-herisau.ch. (mitg.)<br />

NEUER VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTEN<br />

FÜR SVAR GEWÄHLT<br />

Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden<br />

hat Dr. med. Andreas Roos zum neuen<br />

Verwaltungsratspräsidenten des SVAR gewählt.<br />

Andreas Roos hat das Amt am 1. April<br />

angetreten. Im September 2021 verstarb unerwartet<br />

der Verwaltungsratspräsident des<br />

SVAR, Prof. Dr. med. Andreas Zollinger. Seither<br />

führt Monica Sittaro den Verwaltungsrat<br />

interimistisch. Der Regierungsrat wählte<br />

nun Dr. med. Andreas Roos zum neuen Verwaltungsratspräsidenten<br />

des SVAR. Laut Mitteilung<br />

sei der Regierungsrat überzeugt, dass<br />

er mit seinem beruflichen Leistungsausweis<br />

und seiner Persönlichkeit für die Führung des<br />

SVAR bestens geeignet sei.<br />

Roos, wohnhaft in Frauenfeld, studierte<br />

Medizin an der Universität Zürich und schloss<br />

ein Zweitstudium an der Universität Bern mit<br />

dem Master of Health Administration ab.<br />

Er verfügt über eine sehr breite Berufs- und<br />

Führungserfahrung im Gesundheitswesen<br />

und war in leitenden Management-Funktionen<br />

bei ambulanten und stationären Leistungserbringern,<br />

auf Seiten der Versicherer<br />

sowie im Pharma-Bereich tätig. So war er<br />

während rund acht Jahren in der Geschäftsleitung<br />

der Sanitas Krankenversicherung und<br />

leitete danach von 2015 bis März 2021 als<br />

CEO die VAMED Schweiz Gruppe, die unter<br />

anderem die Rehabilitationskliniken in Zihlschlacht,<br />

Dussnang und Seewis betreibt und<br />

in deren Verwaltungsrat er weiterhin Einsitz<br />

hat. Daneben hat Andreas Roos noch weitere<br />

ausgewählte Mandate als Verwaltungs-,<br />

Stiftungs- und Beirat im Gesundheits- und<br />

Sozialbereich inne. Er hat zudem eine breite<br />

gesundheits- und verbandspolitische Erfahrung<br />

und war während vieler Jahre Mitglied<br />

von eidgenössischen Kommissionen, zuletzt<br />

bis Ende 2019 der eidgenössischen Leistungsund<br />

Grundsatzkommission. (pd svar)<br />

ÖFFENTLICHER VORTRAG:<br />

DIE KRIMINALPROGNOSE – EIN HEISSES EISEN<br />

Dr. med. Andreas Roos ist neuer Verwaltungspräsident<br />

des SVAR. <br />

(Bild: pd)<br />

Im Rahmen eines öffentlichen Vortrages referiert<br />

Dr. med. Thomas Knecht, Leitender<br />

Arzt von der Forensischen Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, am Mittwoch, 6. April um<br />

19 Uhr im Krombachsaal des Psychiatrischen<br />

Zentrums AR über die Kriminalprognose. Der<br />

sogenannte «Mordfall Zollikerberg» vom<br />

30.10.1993 löste in Politik, Gesellschaft, Strafvollzug<br />

und Psychiatrie ein wahres Erdbeben<br />

aus. Ein notorischer Gewalt- und Sexualstraftäter<br />

ermordete damals im Rahmen eines<br />

Hafturlaubes eine 20-jährige Frau, nachdem<br />

es den Vollzugsverantwortlichen unbedenklich<br />

erschienen war, ihm solche Freigänge<br />

zu gewähren. Dies leitete eine Zeitenwende<br />

ein, zumal von Stunde an der kriminalprognostischen<br />

Beurteilung von Gewalt- und Sexualstraftätern<br />

durch Psychiater und Psychologen<br />

allerhöchste Bedeutung zugemessen<br />

wurde. Der heutige Stand dieser jungen Wissenschaft<br />

wird im Rahmen dieser Präsentation<br />

in konzentrierter Form vorgestellt. Dabei<br />

sollen nicht nur die Möglichkeiten, sondern<br />

auch die Grenzen dieser neu entwickelten Risikokalkulationsverfahren<br />

deutlich gemacht<br />

werden. Im Anschluss an den Vortrag besteht<br />

bei einem Apéro die Möglichkeit, mit dem<br />

Vortragenden über das Thema zu diskutieren<br />

und einzelne Problempunkte zu vertiefen.<br />

Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist<br />

nicht nötig. (pd svar)


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gewerbesteckbrief · 27<br />

SCHLOSSMETZG<br />

Gründung: 1971<br />

Anzahl Angestellte: zehn, davon ein Lehrling<br />

Geschäftsleitung: Nicole und Patrik Scheiwiller<br />

Wichtigster Anlass im Jahr: Jeder Tag ist uns wichtig.<br />

Auszeichnungen: Über die Jahre verschiedene Auszeichnungen am<br />

Qualitätswettbewerb des Schweizerischen Fleischfachverbandes SFF.<br />

Das macht uns aus: Qualität aus Leidenschaft.<br />

Spezieller Mitarbeiter/in: Unsere langjährigen Mitarbeiter*innen<br />

tragen viel zu unserem familiären Klima und Umgang bei.<br />

Homepage: www.schlossmetzg.ch<br />

Adresse: Schwellbrunnerstrasse 54, 9100 Herisau<br />

Monatlich stellt Ihnen «de Herisauer» ein Herisauer Geschäft vor. Die Auswahl erfolgt nach dem Zufallsprinzip.<br />

Wollen Sie Ihr Geschäft kostenlos der Herisauer Bevölkerung zeigen? Melden Sie sich bei redaktion@deherisauer.ch


28 · Gesellschaft / Gemeinde <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

KUNSTAUSSTELLUNG<br />

FÜR DIE HILFE IN DER UKRAINE<br />

Im Foyer des kath. Pfarreiheims Herisau findet<br />

vom 1. April bis 6. Mai zu den normalen<br />

Andras Koller (Tompete) und Simon Meier (Klavier)<br />

begleiten die Vernissage musikalisch.<br />

Öffnungszeiten des Pfarreiheims eine Kunstausstellung<br />

mit Bildern von Künstler*innen<br />

aus der Region zugunsten der notleidenden<br />

Menschen in der Ukraine statt. Jürgen Kaesler,<br />

Klinikseelsorger am PZA in Herisau, ist<br />

Organisator und Kurator der Ausstellung. Er<br />

sagt, dass mit diesem kulturellen Beitrag ein<br />

Beitrag für den Frieden geleistet werden soll.<br />

«Mit Kunst kann man das Wesentliche erkennen.<br />

Kunst lässt die Seele erblühen.» Und er<br />

zitiert dabei den aktuellen Künstler Banksy:<br />

«Kunst sollte die Gestörten trösten und die<br />

Bequemen stören.» Mit der Kunstausstellung<br />

in Herisau kann zu einem moderaten Richtpreis<br />

Kunst erworben werden und damit Geld<br />

für die notleidenden Menschen in der Ukraine<br />

gespendet werden. Kaesler freut sich,<br />

dass Künstler*inen sich bereit erklärt haben,<br />

Bilder von ihrer Kunst zu spenden, damit sie<br />

den Notleidenden zugutekommen. Die Einnahmen<br />

werden vollumfänglich via Caritas an<br />

die Menschen in der Ukraine gespendet. Die<br />

Die Sonnenblume als Symbol der Solidarität und des<br />

Widerstands.<br />

(Bilder: ls)<br />

Vernissage am Donnerstagabend wurde musikalisch<br />

begleitet, die ganz im Zeichen stand:<br />

Wo Kreatives wächst, gibt es kein Raum für<br />

Gewalt und Hass. (ls)<br />

HANDÄNDERUNGEN IM MÄRZ<br />

Huber Martin, Herisau (Erwerb: 27.12.1982,<br />

15.06.1989), an Harfenberg Immobilien AG,<br />

Herisau AR, GB-Nr. 461, Steinrieselnstrasse<br />

<strong>22</strong>; Wohnhaus Vers.Nr. 258 und Gartenhaus<br />

Vers.Nr. 259, mit 648 m² Grundstücksfläche<br />

Huber Martin und Jacqueline, Herisau (Erwerb:<br />

<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.1997), an Harfenberg Immobilien<br />

AG, Herisau AR, GB-Nr. 161, Kasernenstrasse<br />

12; Wohnhaus Vers.Nr. 56, mit 282 m² Grundstücksfläche<br />

Akron AG, Oberuzwil SG (Erwerb:<br />

28.06.2019), an Lang Thomas und Viktoriya,<br />

Herisau, Stockwerk-GB-Nr. S1<strong>22</strong>38, Nieschbergstrasse<br />

<strong>22</strong>; 146/1000 Miteigentum an<br />

Grundstück, Nr. 1426, mit Sonderrecht an<br />

dem 4 ½-Zimmer-Doppeleinfamilienhaus<br />

mit Nebenräumen, Miteigentums-GB-Nr.<br />

M1<strong>22</strong>47, Nieschbergstrasse; 1/12 Miteigentum<br />

an Grundstück Nr. S1<strong>22</strong>37, (Benützungsrecht<br />

an Autoeinstellplatz) Miteigentums-GB-Nr.<br />

M1<strong>22</strong>48, Nieschbergstrasse; 1/12 Miteigentum<br />

an Grundstück Nr. S1<strong>22</strong>37, (Benützungsrecht<br />

an Autoeinstellplatz)<br />

Furgler Rosmarie, Herisau (Erwerb:<br />

18.07.2003), an Monté Projekt AG, Altstätten<br />

SG, GB-Nr. 1480, Alpsteinstrasse 61; Wohnhaus<br />

Vers.Nr. 737 und Garage Vers.Nr. 3255,<br />

mit 375 m² Grundstücksfläche<br />

van der Meij Joost, Lustmühle (Erwerb:<br />

21.07.2020), an Barosa AG, Walzenhausen<br />

AR, GB-Nr. 1260, Schmiedgasse 56, 58; Wohnhaus<br />

Vers.Nr. 839, mit 337 m² Grundstücksfläche,<br />

GB-Nr. 4018, Triangel; mit 62 m² Grundstücksfläche<br />

HSB Immobilien AG, Hauptwil-Gottshaus TG<br />

(Erwerb: 21.10.2021), an MANU IMMOBILIEN<br />

AG, Salenstein TG, GB-Nr. 2858, Lederbach 3;<br />

Wohnhaus mit Garagenanbau Vers.Nr. 3106,<br />

mit 1 206 m² Grundstücksfläche<br />

Gahler Martin, Speicher und Egger Patrick,<br />

Gamprin-Bendern (Erwerb: 23.<strong>04</strong>.2019), an<br />

Casa Wildegg GmbH, St. Gallen, GB-Nr. 211,<br />

Bachstrasse 6; Wohnhaus Vers.Nr. 1428, mit<br />

264 m² Grundstücksfläche<br />

Erbengemeinschaft Dickenmann Otto (Erwerb:<br />

14.03.20<strong>22</strong>), an Weber Simon, Urnäsch,<br />

Stockwerk-GB-Nr. S9297, Obermoosberg C 7;<br />

1<strong>22</strong>/10000 Miteigentum an Grundstück Nr.<br />

3140, mit Sonderrecht an 2-Personen-Wohnung<br />

Näf Walter, Stein (Erwerb: 19.<strong>04</strong>.1985,<br />

02.02.1994), an Cuya Aydin, Marbach, GB-<br />

Nr. 1314, Alpsteinstrasse 2; Wohnhaus Vers.<br />

Nr. 580 und Garage Vers.Nr. 3778, mit 542 m²<br />

Grundstücksfläche<br />

tecti ag, Teufen AR (Erwerb: 16.06.2017), an<br />

Wick Niklaus, Teufen, Stockwerk-GB-Nr.<br />

S1<strong>22</strong>95, Waldeggweg 3a; 201/1000 Miteigentum<br />

an Grundstück Nr. 4965, mit Sonderrecht<br />

an der 3 ½-Zimmerwohnung mit Kellerabteil,<br />

Stockwerk-GB-Nr. S12300, Waldeggweg;<br />

90/1000 Miteigentum an Grundstück Nr.<br />

4970, mit Sonderrecht an Disponibelraum,<br />

Miteigentums-GB-Nr. M12335, Waldeggweg;<br />

1/70 Miteigentum an Grundstück Nr. 4967,<br />

(Benützungsrecht an Autoeinstellplatz), Miteigentums-GB-Nr.<br />

M12336, Waldeggweg; 1/70<br />

Miteigentum an Grundstück Nr. 4967, (Benützungsrecht<br />

an Autoeinstellplatz)<br />

Roderer Hans und Brigitte, Herisau (Erwerb:<br />

30.07.1999), an Pastoris AG, Roggwil TG,<br />

Stockwerk-GB-Nr. S9994, Schützenstrasse<br />

24a; 103/1000 Miteigentum an Grundstück<br />

Nr. 3554, mit Sonderrecht an Werkhalle/<br />

Gewerberaum, Stockwerk-GB-Nr. S9995,<br />

Schützenstrasse 24a; 161/1000 Miteigentum<br />

an Grundstück Nr. 3554, mit Sonderrecht an<br />

Werkhalle/Gewerberaum und Abstellraum,<br />

Miteigentums-GB-Nr. M10006, Schützenstrasse<br />

24a; 1/10 Miteigentum an Grundstück<br />

Nr. S9993, (Benützungsrecht an Autoeinstellplatz),<br />

Miteigentums-GB-Nr. M10010,<br />

Schützenstrasse 24a; 1/10 Miteigentum an<br />

Grundstück Nr. S9993, (Benützungsrecht an<br />

Autoeinstellplatz)


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Veranstaltungen · 29<br />

IN HERISAU WIRD<br />

WIEDER «USEGSTUEHLET»!<br />

«Usegstuehlet» wird dieses Jahr wieder<br />

stattfinden. Am 27. August soll von 14 bis<br />

24 Uhr auf Strassen und Plätzen im Herisauer<br />

Dorfzentrum eine gemütliche Atmosphäre<br />

mit echt südländischem Flair herrschen.<br />

Interessante Begegnungen und spontane<br />

Gespräche, Freunde treffen, flanieren und<br />

verweilen stehen dabei im Mittelpunkt des<br />

Anlasses. Das Organisationsteam freut sich,<br />

wenn Ladenbesitzer, Gastronomiebetriebe,<br />

Vereine und Privatpersonen am Anlass teilnehmen.<br />

Ob Spieltisch, Jam-Session, Zaubershow<br />

oder einfach Kaffee und Kuchen,<br />

die Ideen der Teilnehmenden machen eine<br />

unscheinbare Strassenecke zum lebendigen<br />

Treffpunkt. Unter dem Motto «Vom Dorf fürs<br />

Dorf» hoffen die Verantwortlichen auf möglichst<br />

viele aktive Teilnehmer*innen sowie<br />

neugierige Besucher*innen – auch Kinder<br />

sind herzlich willkommen. Gewillte Teilnehmende<br />

können sich bis am 31. Mai 20<strong>22</strong><br />

per Mail (info@usegstuehlet.ch) oder über<br />

die Webseite www.usegstuehlet.ch/anmeldung-20<strong>22</strong><br />

anmelden. 2015 wurde erstmals<br />

«usegstuehlet». Auch in den folgenden zwei<br />

Jahren herrschte jeweils am letzten August-<br />

Samstag auf Gassen und Plätzen bis weit in<br />

den Abend hinein gute Stimmung und viel<br />

Betrieb in südländischer Atmosphäre. Nachdem<br />

2018 der Anlass wetterbedingt abgesagt<br />

werden musste, klappte die Durchführung<br />

2019 wieder. Nachdem der Anlass 2020 wegen<br />

der Corona-Situation und 2021 wegen<br />

schlechtem Wetter nicht durchgeführt werden<br />

konnte, sind die Verantwortlichen optimistisch,<br />

dass «Usegstuehlet» dieses Jahr im<br />

üblichen Rahmen stattfinden wird. (pd)<br />

SONDERKONZERT MIT SWISS ORCHESTRA<br />

UND HACKBRETT-VIRTUOSE NOLDI ALDER<br />

Anlässlich der Wiedereröffnung der Dorfkirche<br />

Herisau laden verschiedene ortsansässige<br />

Stiftungen die Bevölkerung zu einem<br />

Sonderkonzert am 24. April ein. Zu Gast ist<br />

das dynamische Swiss Orchestra mit Music<br />

Director Lena-Lisa Wüstendörfer, das zur<br />

Wiedereröffnung besondere musikalische<br />

Brücken schlägt: In der frisch renovierten<br />

Dorfkirche treten Mozart und Tschaikowski<br />

in Dialog mit Joachim Raff und Paul Juon –<br />

zwei Schweizer Komponisten, die 20<strong>22</strong> ihren<br />

200. beziehungsweise 150. Geburtstag feiern.<br />

Durch diese aussergewöhnliche Verschränkung<br />

wird das Leitprinzip des Swiss<br />

Orchestra, unbekannte Schweizer Kompositionen<br />

mit Klassikern der Musikwelt zu<br />

verbinden, gleichermassen auf die Spitze<br />

getrieben. Als Solist am Hackbrett tritt der<br />

bekannte Urnäscher Noldi Alder auf, der als<br />

«Volksmusik-Rebell» und ständiger Erneuerer<br />

des traditionellen Naturjodels und der<br />

traditionellen Volksmusik gilt. In Herisau<br />

erklingen sechs Tanzmusik-Stücke, die Noldi<br />

Alder komponiert bzw. für Streichorchester<br />

arrangiert hat. Türöffnung ist ab 16.15 Uhr,<br />

der Eintritt ist frei. (pd)<br />

Music Director Lena-Lisa Wüstendörfer dirigiert das Swiss Orchestra.<br />

(Bild: pd)


30 · zHerisau onderwegs <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

«KRAFT MEINES ALTERS DULDE<br />

ICH KEINEN WIDERSPRUCH»<br />

Obwohl mitten in Herisau, scheint die Windegg ein Schattendasein zu führen – zumindest<br />

in den meisten historischen Büchern über Herisau. In unserem Bericht konzentrieren wir<br />

uns auf das Haus Windegg.<br />

Diesen Ort habe ich für einmal aus ganz<br />

persönlichen Gründen ausgewählt – nicht<br />

zuletzt auch in Erinnerung an meine Grossväter.<br />

So unterschiedlich sie auch waren, eines<br />

hatten sie gemein: Ihre Geschäfte lagen<br />

zwar mitten im Dorf, zurückversetzt aber zu<br />

Platz, Schmiedgase, Post- und Gossauerstrasse.<br />

Wie oft bin ich als Kind zwischen Sandbüel<br />

und Windegg hin- und hergependelt. Von den<br />

Bleibuchstaben zu den Skiern und zurück.<br />

In Erinnerung geblieben ist mir indes auch<br />

etwas Kulinarisches. Das Gulasch. Ich dürfte<br />

wohl so zehn Jahre alt gewesen sein, als es<br />

in der Windegg ein Fest – einen Gulaschsuppentag<br />

– gab. Anlass war die neue Pflästerung,<br />

welche die Anstösser der Windegg auf<br />

eigene Kosten machen liessen.<br />

Diese Erinnerung ist mit ein Grund in der<br />

Serie «Orte» in die Geschichte des Hauses<br />

Windegg «abzutauchen». Kaum zu glauben,<br />

dass das heute schier unscheinbar wirkende<br />

Haus im Kriegsjahr 1915 für einige Empörung,<br />

aber auch Begeisterung sorgte. Nicht<br />

das Haus als solches, sondern vielmehr seine<br />

neue Bemalung durch Richard Clavadetscher.<br />

Bemalung, werden Sie sich nun fragen.<br />

Ja, und es geht hier nicht etwa um das Haus<br />

mit der Nummer 5, welches hinter dem Haus<br />

Windegg etwas versteckt gegen den Rosengarten<br />

hin liegt, sondern um jenes, heute in<br />

schlichtem hellblau/grau erscheinende Gebäude.<br />

Die 1915 erneuerte Fassadengestaltung<br />

schied die Geister so sehr, dass sich der<br />

Journalist Oskar Alder veranlasst sah, in der<br />

Appenzeller Zeitung einen dreiteiligen Bericht<br />

über das Haus Windegg zu verfassen,<br />

teils ausufernd in schier philosophische Gedanken<br />

zum Thema Heimatschutz und Kunst.<br />

Mehr darüber nach einem Blick in die tiefere<br />

Vergangenheit.<br />

Herisaus erstes Postbureau<br />

Lokalhistoriker Albert Kläger schreibt in «Herisau<br />

– weder Dorf noch Stadt»: «Mit seiner<br />

charakteristischen Traufwand, dem hohen<br />

Dachgiebel, den langen Fensterreihen und<br />

dem massigen Türgericht zählt das Haus zur<br />

Windegg zu den schönsten und ältesten in<br />

der Gemeinde.» Seit wann an diesem Ort ein<br />

Haus steht, ist nicht belegt. Gewiss ist, dass<br />

bereits vor dem Dorfbrand von 1606 eines<br />

dort gestanden haben muss, denn so Oskar<br />

Alder, schmückte das jetzige Haus einst die<br />

Beschriftung «abgebrannt im März 1606, wiederaufgebaut<br />

1606». Und: «Vor dem grossen<br />

Brand 1606 soll schon eine Verbindung zwischen<br />

dem Platz und dem Gries bestanden<br />

haben. An diesem Verbindungweg stand –<br />

wohl, weil es damals seiner isolierten Lage<br />

wegen Wind und Wetter gehörig ausgesetzt<br />

war – das Haus ‹Windegg›.» Gebaut wurde<br />

es als Privathaus. Von 1800 bis 1840 diente<br />

es als Geschäfts- und Wohnhaus von Textilkaufleuten<br />

und Goldschmieden. Gemäss<br />

Gemeindechronik von 1870 bewohnte in<br />

den späten 1830er-Jahren Hauptmann Martin<br />

Bont das Haus. Es war 1839, als die Postkommission<br />

in St. Gallen und Bont überein<br />

kamen, in dessen Haus ein Postbureau zu eröffnen,<br />

das alle Postgegenstände in Empfang<br />

nahm und ablieferte. Vorher herrschte grosse<br />

Zersplitterung in der Ablieferung der Postsachen,<br />

weil jeder einzelne Bote seine eigene<br />

Annahmestelle hatte. Das erste offizielle Herisauer<br />

Postbureau bedeutete also einen grossen<br />

Fortschritt im Verkehrs- und Postwesen<br />

unserer Gemeinde. Bont erhielt ein bescheidenes<br />

Jahresgehalt von 800 Gulden, in welchem<br />

die Entschädigung des Briefträgers und<br />

die Lokalmiete inbegriffen waren. Bont hatte<br />

täglich die Post von und nach St. Gallen zu liefern,<br />

einmal von und nach Gossau und einmal<br />

von und nach Lichtensteig. Ab dem 1. Juni 1839<br />

fuhr täglich morgens und abends ein vierspänniger<br />

Eilwagen von St. Gallen über Herisau<br />

nach Uznach und zurück. Für die Gossauerpost<br />

war ein Fussbote zuständig, welcher<br />

jeden Morgen von Gossau über Herisau<br />

nach St. Gallen und abends denselben Weg<br />

wieder zurückmarschierte. Später kam das<br />

Postbureau von der Windegg in ein heute<br />

nicht mehr existierendes Haus zwischen<br />

der «Lerche» und dem Gemeindehaus. 1862<br />

wurde die Post im Haus von Gemeindehauptmann<br />

Diem auf der Emdwies eingerichtet,<br />

wo es bis zur Erbauung des Gemeindehauses<br />

Ende der 1870er-Jahre verblieb. 1902 wurde<br />

dann das heutige Postgebäude eingeweiht.<br />

Der Rosengarten: Raum für eine Auszeit mitten in Herisau.<br />

(Bilder: es)<br />

Realschule, Amtsstube und Gefängnis<br />

Zurück zur Windegg. Nachdem Bont sein<br />

Botengeschäft aufgegeben hatte, ging das<br />

Haus in den Besitz der privaten Realschul-<br />

Gesellschaft über und diente dieser von 1840<br />

bis 1868 als Schulhaus. Aus der Gemeindegeschichte<br />

von 1919 ist zu erfahren: «War das<br />

Schulhaus an der Windegg von Anfang an<br />

durchaus ungeeignet, so genügte es mit der<br />

wachsenden Ausdehnung der Schule je länger<br />

je weniger.» Schon in den 1840er-Jahren<br />

dachte man an einen Neubau. Anfangs der<br />

1860er-Jahren dann übernahm die Gemeinde<br />

die private Realschule. 1865 lehnte die Kirchhöri<br />

den Antrag ab, einen für den geplanten<br />

Neubau passenden Platz bei der Weiherwiese<br />

zu kaufen. Es war dann Statthalter Schiess zur<br />

«Rose», der der Idee eines gemeindeeigenen<br />

Realschulhauses zum Durchbruch verhalf. Er


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> zHerisau onderwegs · 31<br />

schenkte der Gemeinde einen Bauplatz auf<br />

der Emdwiese und 10 000 Franken unter der<br />

Bedingung, dass das Schulgebäude mit freiwilligen<br />

Beiträgen finanziert werde. Im März<br />

1867 wurde der Bau beschlossen, im Oktober<br />

1868 eingeweiht. 1887 übernahm der Kanton<br />

das Haus Windegg. Es diente erst als Amtswohnung<br />

des Standesläufers, die oberen<br />

Der Erste unter gleichgestellten<br />

Womit wir im besagten Jahr, die dem die<br />

Windegg eine neue Bemalung erhielt, angekommen<br />

wären. Oskar Alder: «Was eine<br />

verständnisvoll durchgeführte Renovation<br />

aus einem alten verwetterten Hause, das auf<br />

Jahrhunderte alten Bestand zurückschauen<br />

mag, machen kann, das beweisst uns (…)<br />

die farbenreiche Bemalung des Hauses zur<br />

Windegg.» Doch, so fährt er fort: «Allen Leuten<br />

recht getan, ist eine Kunst, die niemand<br />

kann». Wenn unsere Dekorationsmaler diese<br />

Kunst ihr Eigen nennen könnten, so würden<br />

die kritischen, oft recht hämischen und<br />

lieblosen Urteile verschwinden, die einer<br />

solchen Arbeit, kaum sie fertig ist, auf den<br />

Fusse nachfolgt. Es ist eben auch in unserem<br />

Appenzellerland stets eine etwas gewagte<br />

Sache, wenn einmal einer es wagt, aus der<br />

landläufigen Schablone herauszutreten und<br />

neue Werte zu schaffen.» In seinem Bericht<br />

klärt Alder seine Leser*innen auf, dass diese<br />

«neue» Malerei eben nicht neu sei, sondern<br />

«alt, sogar recht alt.» Und: «In eben dieser<br />

Malerei scheint uns ein gutes Stück Tradition<br />

zu liegen. Sie erinnert uns an die farbenfrohe<br />

Truhenmalerei, wie sie noch florierte, als<br />

der Urgrossvater die Urgrossmutter nahm.»<br />

Oder «passt etwa dem einen oder anderen<br />

der lebenswahre Hausspruch nicht in dem<br />

Kram, den der Meister oben an der Giebelseite<br />

angebracht hat?». Dieser lautete «Die Leute<br />

sagen immer die Zeiten werden schlimmer<br />

die Zeiten bleiben – schlimmer werden nur<br />

die Leute.»<br />

Oskar Alder lässt die Fragen unbeantwortet.<br />

Nach etlichen Ausführungen kommt er<br />

zum Schluss: «Es ist ein erfreuliches Zeichen<br />

des Wiedererwachsens der Liebe an der Bodenständigkeit,<br />

dass da und dort in unserem<br />

schönen Appenzellerlande herum das, was<br />

unsere Vorfahren geschaffen, wieder zu Ehren<br />

gezogen wird. Statt darüber zu spötteln,<br />

sollen wir uns vielmehr dessen aufrichtig<br />

freuen.» Er ist fest der Meinung, die neu bemalte<br />

Windegg füge sich gut ins Gesamtbild<br />

seiner Umgebung ein und zeigt sich überzeugt,<br />

dass ein altes historisches Objekt für<br />

sich das Recht in Anspruch nehmen dürfe,<br />

als etwas Selbständiges dazustehen. So als<br />

wolle es zeigen «seht mich an, ich bin der<br />

Bevorzugte unter meinen Nachbarn. Kraft<br />

meines Alters dulde ich keinen Widerspruch<br />

um mich her».<br />

Das Haus Windegg: Seine Fassade sorgte 1915 für einige Aufregung.<br />

Räume als Gefängniszellen. Oskar Alder:<br />

«Daneben wurde im gleichen Haus von 1869<br />

bis 1878 die Fuhrhalterei von Bartholome<br />

Müller betrieben. Die Parterrelokalitäten<br />

dienten in wechselvoller Reihe als Lokalität<br />

für die Ersparniskasse und Verkaufslokal des<br />

Konsumvereins. Mit der Schaffung der Aktuariatsstelle<br />

für die ständigen Kommissionen<br />

bezog Aktuar Meier seine Amtswohnung in<br />

der Windegg, während die Räume im Erdgeschoss<br />

zu Kanzleizwecken diente.» 1915 diente<br />

das Haus als Wohnung eines kantonalen<br />

Sekretärs und des Landweibels.<br />

Im Wandel der Zeit<br />

Mit der Zeit verblasten die Farben und der<br />

Neuanstrich deckte die Verzierungen zu.<br />

Aber die Geschmäcker ändern sich und so<br />

erhielt, wie bei Albert Kläger nachzulesen ist,<br />

Malermeister Robert Steiger 1942 den Auftrag,<br />

«dem Äussern des alten Staatsgebäudes<br />

wieder ein würdigeres Aussehen zu geben».<br />

«Zuoberst wurde das Renovationsdatum angebracht,<br />

und darunter prangte ein Blumenstrauss<br />

in satten Farben. Auf die Bedeutung<br />

des Hauses als Staatsgebäude wies der zottige,<br />

heraldisch richtig gemalte Appenzeller<br />

Bär hin, flankiert von den Buchstaben VR.»<br />

Darunter der Spruch, mit dem bereits Richard<br />

Clavadetscher das Haus beschrieben hatte.<br />

40 Jahre später entsprach der Fassadenschmuck<br />

einmal mehr nicht mehr der Zeit.<br />

Kläger: «Es musste also eine überaus banale<br />

Bemalung her. Einzig eine dürfte Anschrift<br />

‹Windegg› wurde noch gnädig geduldet.»<br />

Klägers Hoffnung, dass bei einer künftigen<br />

Renovation der Spruch wieder angebracht<br />

wird, hat sich bis heute nicht erfüllt.<br />

Seit 1987 ist die Windegg im Eigentum<br />

der Gemeinde und beheimatet kommunale<br />

Amtsstellen wie das Jugendsekretariat und<br />

die Sozialberatung wie auch halböffentliche<br />

Institutionen wie die Pro Juventute und die<br />

Winterhilfe Appenzell Ausserrhoden.<br />

Jetzt würde ich mir wünschen, die Freiheiten<br />

von Oskar Alder zu haben, der einzig für<br />

das Haus Windegg einen dreiteiligen Artikel<br />

geschrieben hat. Denn einmal mehr gäbe es<br />

noch vieles zu erzählen, vom Lehrer Johann<br />

Jakob Fitzi etwa, oder vom Konsumladen, der<br />

seine Kartoffeln im Souterrain des Schulhauses<br />

lagerte. Gar nicht zu reden darüber, welche<br />

Geschichten die anderen Häuser in der<br />

Windegg erzählen könnten. Eines aber sei Ihnen<br />

hier noch ans Herz gelegt, wenn Sie Zeit<br />

und Muse haben, besuchen Sie den Rosengarten.<br />

Er ist für mich ein Symbol dafür, welch<br />

schöne Plätze es in Herisau gibt – nicht immer<br />

offensichtlich, versteckt gar – aber wert,<br />

sie mit wachen Augen zu bestaunen und sich<br />

darüber zu freuen.<br />

<br />

<br />

Eva Schläpfer


Publireportage<br />

Tobena GmbH Appenzell / Gossau<br />

Für ein insektenfreies Zuhause<br />

Die Tobena GmbH ist ein innovatives Familienunternehmen,<br />

welches sich auf die Bereiche Insektenschutz und<br />

Innenbeschattung spezialisiert hat. Das Ziel des Teams ist<br />

es, insektenfreie Wohn- und Geschäftsräume zu schaffen.<br />

Erleben Sie mit Tobena neue Möglichkeiten, wie Ihre Innenräume<br />

sich durch massgefertige Innenbeschattungen<br />

verändern lassen.<br />

Nachhaltig und fachmännisch<br />

Von der Beratung bei Ihnen zu Hause, über die Produktion<br />

bis hin zur Montage – Bei Tobena läuft alles Hand<br />

in Hand und die Qualität sowie die Kundenzufriedenheit<br />

steht an erster Stelle. In der Produktionsstelle in Gossau<br />

werden sämtliche Aufträge gefertigt, wobei Nachhaltigkeit<br />

ein wichtiges Anliegen des Unternehmens ist. Auch<br />

die Reparaturen von Eigen- und Fremdprodukten werden<br />

nachhaltig und fachmännisch vorgenommen.<br />

Das freundliche und unkomplizierte Team ist stets bestrebt,<br />

die besten Lösungen für die Kundschaft zu erarbeiten.<br />

Tobena GmbH<br />

Nicole und Rudi lsola<br />

Hundgalgen 25 | 9050 Appenzell<br />

Telefon 071 352 46 69<br />

info@tobena.ch | www.tobena.ch<br />

Team Finanzieren<br />

Niederlassung<br />

Gossau SG<br />

Den Traum vom<br />

Eigenheim verwirklichen.<br />

Ob Traumwohnung oder Traumhaus: Als regional verankerte Bank unterstützen wir Sie auf dem<br />

Weg zum Eigenheim. Miteinander finden wir eine massgeschneiderte Finanzierungslösung,<br />

die zu Ihnen und Ihrem Leben passt.<br />

acrevis Bank AG<br />

Poststrasse 4, Gossau SG<br />

Tel. 058 1<strong>22</strong> 74 32<br />

acrevis.ch


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Politik · 33<br />

GEMEINDERÄTIN STEFANIE DANNER<br />

POLITISIERT MIT GEWERBE / PU<br />

Im letzten August wurde die parteilose Stefanie<br />

Danner als Herisauer Gemeinderätin<br />

gewählt. Ihr obliegt das Ressort Technische<br />

Dienste. Wie sie kurz nach ihrer Wahl betonte,<br />

war es ihr wichtig, sich einer der Einwohnerratsfraktionen<br />

anzuschliessen. Mit ihrem<br />

Entscheid liess sie sich Zeit. «Ich besuchte<br />

FDP HERISAU BEDAUERT ABLEHNUNG<br />

IHRES KOMPROMISSVORSCHLAGS<br />

Sitzungen bei allen Fraktionen, die mich eingeladen<br />

hatten.» Die Herangehensweise der<br />

Mitglieder der Fraktion von Gewerbeverein<br />

und Parteiunabhängigen habe ihr schliesslich<br />

am besten zugesagt. Nicht zuletzt auch, da<br />

sie klar als Parteilose politisieren wolle. Die<br />

Fraktion Gewerbe /PU sei in ihrer Zusammensetzung<br />

ein repräsentativer Querschnitt<br />

der Herisauer Bevölkerung und betreibe eine<br />

Sachpolitik, die alle – und damit auch unterschiedliche<br />

– Meinungen zulasse. Die Fraktion<br />

ihrerseits freut sich über ihren Entscheid.<br />

Fraktionspräsident Roman Wäspi: «Stefanie<br />

Danner wird als Person und auch mit ihrem<br />

fundierten Finanzwissen unsere Diskussionen<br />

vielfältiger und unsere Fraktion um eine<br />

Facette reicher machen.» (pd)<br />

Bereits in der ersten Lesung der Teilrevision<br />

der Gemeindeordnung im Einwohnerrat im<br />

Januar wurde intensiv darüber diskutiert, ob<br />

neu der jährliche Voranschlag und die Festsetzung<br />

des Steuerfusses dem fakultativen<br />

Referendum unterstellt werden sollen. Laut<br />

Medienmitteilung der FDP Herisau hätten<br />

im Nachgang zur Einwohnerratssitzung verschiedene<br />

Gespräche stattgefunden und einige<br />

Herisauer Einwohner*innen hätten sich<br />

in Leserbriefen zum Thema «fakultatives Referendum»<br />

geäussert.<br />

«Da aus Sicht der FDP-Fraktion lediglich<br />

eine ‹Nein-Sager Oppositionspolitik› nicht<br />

unterstützt werden kann, hat die FDP-Fraktion<br />

intensiv nach einem möglichen Lösungsvorschlag<br />

im Sinne eines Kompromisses<br />

gesucht», heisst es in der Mitteilung. Anlässlich<br />

der Beratung des zweiten Teils der<br />

Totalrevision der Gemeindeordnung im März<br />

habe die FDP-Fraktion deshalb einen Rückkommensantrag<br />

sowie verschiedene Änderungsanträge<br />

gestellt. Dass die Mehrheit des<br />

Einwohnerrats dem Kompromissvorschlag<br />

nicht zugestimmt hat, bedaure die Partei.<br />

«Die FDP-Fraktion war überzeugt, dass die<br />

vorgeschlagene Regelung auch in Herisau<br />

funktioniert hätte, da auch die beiden<br />

Parlamentsgemeinden St. Gallen und Wil –<br />

welche sowohl mit Blick auf die Einwohnerzahl<br />

als auch auf den Gemeindehaushalt<br />

wesentlich grösser sind als Herisau – eine<br />

analoge Regelung kennen, wie es die FDP-<br />

Fraktion vorgeschlagen hat.» Zudem sei die<br />

FDP-Fraktion überzeugt, dass die Herisauer<br />

Stimmbürger*innen, welche ein fakultatives<br />

Referendum ergreifen wollen, durchaus in<br />

der Lage seien, ihre Kritikpunkte am Voranschlag<br />

oder Steuerfuss zu formulieren. Die<br />

FDP Herisau nehme zur Kenntnis, dass sich<br />

die Mehrheit des Einwohnerrates für die Erhöhung<br />

des Quorums auf 500 Unterschriften<br />

für die Einreichung des fakultativen Referendums<br />

entschieden habe und sei gespannt<br />

auf die Rückmeldungen aus der Bevölkerung<br />

dazu im Rahmen der Volksdiskussion. Dabei<br />

sei eine hohe Beteiligung seitens der Herisauer<br />

Bevölkerung wünschenwert. (pd)<br />

SESSIONSRÜCKBLICK VON<br />

NATIONALRAT DAVID ZUBERBÜHLER<br />

Die brutale Eskalation in der Ukraine hat<br />

die Welt – und allen voran Europa – in einen<br />

Schockzustand versetzt. Dabei zeigt sich,<br />

was die Geschichte immer und immer wieder<br />

lehrte: Frieden ist nicht etwas Selbstverständliches,<br />

sondern etwas Zerbrechliches,<br />

das immer bedroht und gebrochen werden<br />

kann. Im Rahmen der Debatte des Sicherheitspolitischen<br />

Berichts habe ich als Sprecher<br />

der SVP-Fraktion mitunter darauf hingewiesen,<br />

dass der Bericht ein unzutreffendes<br />

Bild von der Schweizer Armee vermittelt.<br />

Unsere real existierende Verteidigungsarmee<br />

mit 100 000 Soldaten wäre im Ernstfall nicht<br />

in der Lage, Land und Leute vor jeglicher Bedrohung<br />

von aussen zu schützen. Sie wäre im<br />

Ernstfall schlicht zu klein, zudem bestehen<br />

Ausrüstungs- und Bewaffnungslücken sowie<br />

fundamentale Rüstungsdefizite. Zusätzlich<br />

hat die Landesregierung den Verkauf der<br />

RUAG Ammotec, der letzten Munitionsfabrik<br />

der Schweiz, angeordnet. Die entsprechenden<br />

Verträge wurden noch vor der Beratung<br />

meiner als dringlich eingestuften Interpellation,<br />

die eine Sistierung des Verkaufs forderte,<br />

unterzeichnet. Eine Sistierung wollte ich<br />

erreichen, weil ich der Meinung bin, dass die<br />

Schweiz im Krisen- oder Konfliktfall notfalls<br />

in der Lage sein muss, sich selbst zu schützen<br />

und zu verteidigen. Obwohl die Neutralität<br />

bis heute eines der höchsten Güter<br />

unseres Landes war, hat eine Mehrheit des<br />

Parlaments trotzdem Ja gesagt zum «Beitritt<br />

der Schweiz zum UNO-Sicherheitsrat»,<br />

welcher über Krieg und Frieden entscheidet.<br />

Die zweijährige Mitgliedschaft der Schweiz in<br />

diesem Gremium der Grossmächte zerstört<br />

die Glaubwürdigkeit unserer Neutralität und<br />

könnte unser Land in gefährliche Konflikte hineinziehen.<br />

Der Nationalrat hat zudem einer<br />

parlamentarischen Initiative zugestimmt,<br />

nach der Schweizern ab 16 Jahren das aktive<br />

Wahl- und Stimmrecht gewährt würde. Mit<br />

der vorgeschlagenen Lösung könnten Jugendliche<br />

zwar über ein Referendum abstimmen,<br />

dürften dieses aber nicht unterzeichnen. Ob<br />

das sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Der<br />

Entwurf geht nun an den Ständerat. Ich habe<br />

die Gletscher-Initiative sowie den direkten<br />

Gegenentwurf abgelehnt, da beide in kürzester<br />

Frist zu einer Energiemangellage führen<br />

würden. In der grossen Kammer wurde der<br />

direkte Gegenentwurf mit 1<strong>04</strong> zu 67 Stimmen<br />

bei 21 Enthaltungen angenommen. Nur eine<br />

knappe Mehrheit im Parlament lehnte die extreme<br />

Volksinitiative mit 99 zu 89 Stimmen<br />

bei 4 Enthaltungen ab. Eine breite Allianz von<br />

Rot-Grün und eine Mehrheit der SVP fordern<br />

zudem ein Importverbot von tierquälerisch<br />

erzeugter Stopfleber. Bei 119 zu 61 Stimmen<br />

bei 9 Enthaltungen nahm die grosse Kammer<br />

den Vorstoss an. Bleibt zu hoffen, dass der<br />

Ständeratgleich entscheiden wird. Und übrigens:<br />

Die Montagssitzungen des Nationalrates<br />

der zweiten und dritten Sessionswoche<br />

beginnen jeweils mit einer Fragestunde. Gibt<br />

es etwas, dass Sie schon immer vom Bundesrat<br />

in Erfahrung bringen wollten und das bis<br />

anhin noch nie beantwortet wurde? Falls sich<br />

Ihre Frage auf eine politische Aktualität bezieht<br />

und Sie die Antwort nach entsprechender<br />

Suche auch nicht im World-Wide-Web finden,<br />

können Sie auf meiner Homepage diese<br />

Frage an mich einzureichen. Einen detaillierten<br />

Sessionsrückblick gibt es jeweils nach<br />

jeder Sessionswoche auf meiner Homepage<br />

www.david-zuberbuehler.ch.<br />

<br />

David Zuberbühler


34 · Schule <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

ERSTE SEKUNDARSCHULE<br />

GEHT INS WINTERSPORTLAGER<br />

Eine Gruppe bei schönem Wetter auf der Piste.<br />

Nach dem Entscheid des Einwohnerrates<br />

für die Einführung des Wintersportlagers<br />

an der Oberstufe war es – nach zwei Absagen<br />

wegen Corona - das erste Lager, das nun<br />

durchgeführt werden konnte. «Wir erhielten<br />

sehr positive Rückmeldungen – von den<br />

Schüler*innen wie von den Eltern», blickt Sekundarlehrer<br />

Samuel Dürmüller zurück. Gut<br />

130 Jugendliche nahmen Ende Februar am<br />

einwöchigen Lager teil: Die Lernlandschaft<br />

«vanille» hielt sich in Disentis auf, die Lernlandschaft<br />

«apricot» in Klosters und die Lernlandschaft<br />

«mint» in Meiringen. «In unserer<br />

Lernlandschaft stand fast die Hälfte der 58<br />

(Bild: sh)<br />

Schüler*innen zum ersten Mal auf Skis oder<br />

Snowboards. Ihre Entwicklung im Verlauf der<br />

fünf Tage war erstaunlich», erzählt Samuel<br />

Dürmüller. Zu günstigen Konditionen konnten<br />

sie Sportgeräte vor Ort mieten. Zehn<br />

Begleitpersonen gehörten der Delegation<br />

an: Nebst den vier Coaching-Lehrpersonen<br />

der Lernlandschaft waren dies ein Sportlehrer<br />

der Sekundarschule und fünf externe und<br />

ausgebildete Schneesportleiter. Das Lager<br />

sei grundsätzlich wie geplant abgelaufen –<br />

mit einem Armbruch eines Jugendlichen als<br />

Ausnahme. Er wurde von seiner Mutter abgeholt.<br />

Vor allem für die Anfänger*innen<br />

war am Mittwochnachmittag ein Alternativprogramm<br />

auf Schlitten vorgesehen. Für alle<br />

Teilnehmer*innen standen vor dem Lager<br />

die Corona-Spucktests auf dem Programm,<br />

am Sonntag vor Abfahrt fanden zusätzlich<br />

Schnelltests statt. Die Unterkunft und die<br />

Verpflegung im Hostel «Catrina Experience»<br />

seien hervorragend gewesen. Die Eltern hatten<br />

für das Lager einen relativ geringen finanziellen<br />

Beitrag aufzubringen. Das Mittagessen<br />

wurde in einem Restaurant auf der Piste<br />

eingenommen. Am Abend waren jeweils Spiel<br />

und Spass angesagt – die Programme hatten<br />

die Schüler*innen in Gruppen vorbereitet.<br />

Geplant ist, dass in jedem Jahr der erste Jahrgang<br />

der Sekundarschule Herisau in ein Wintersportlager<br />

reist. (sh)<br />

SCHULBAND HERISAU:<br />

VON ENERGISCH BIS FEINFÜHLIG<br />

Einmal pro Woche übt die Schulband der Herisauer<br />

Sekundarschule seit Beginn des<br />

Schuljahres. Nun traten die Jugendlichen in<br />

der Aula der Sekundarschule Ebnet Ost auf<br />

und erfreuten Familienangehörige, Kolleg*innen<br />

und Kollegen sowie Lehrpersonen. Acht<br />

Titel spielte und sang die Band, wie «Yesterday»<br />

von den Beatles, «Viva la vida» von<br />

Coldplay, «Du bist mein Sommer» von Roger<br />

Cicero oder «Shallow» von Lady Gaga und<br />

Bradley Cooper. Die Stücke waren von den<br />

Jugendlichen vorgeschlagen worden, Lehrer<br />

Ruedi Looser stellte die Arrangements für die<br />

Instrumente zusammen. Der Leiter spielte im<br />

einen oder anderen Stück mit und lobte die<br />

Gruppe. «Ich bin stolz auf euch. Es war wunderschön,<br />

mit euch zusammenzuarbeiten.»<br />

Gefordert war die Band unter anderem, weil<br />

der zweite Schlagzeuger krankheitshalber<br />

kurzfristig ausfiel. Nervosität war den acht<br />

Jugendlichen der 1. und 3. Sekundarklasse<br />

nicht anzumerken. Einmal energisch und laut,<br />

einmal feinfühlig und leise überzeugten die<br />

Schüler*innen am Keyboard, Saxophon, Cello,<br />

Schlagzeug, E-Bass, an der Gitarre und der<br />

Klarinette sowie mit der Stimme. (sh)<br />

Die Freude am Musizieren ist spürbar. Konzentration beim Cellisten. (Bilder: sh)


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Schule · 35<br />

SPRACHAUSTAUSCH FÜR LERNENDE<br />

UND LEHRENDE EINMAL ANDERS<br />

«Aus einer spontanen Idee wurde eine konkrete<br />

Umsetzung. Der Aufwand hat sich gelohnt»,<br />

sagt Laura Gautschi, Lehrerin im<br />

Ebnet West. «Es war eine sehr bereichernde<br />

Zeit und eine Französisch-Intensivweiterbildung.<br />

Wir haben Deutsch als Fremdsprache<br />

erteilt und andere Fächer in Französisch unterrichtet»,<br />

blickt ihre Kollegin Andrea Eisenring<br />

vom Ebnet Ost zurück. Während zwei<br />

Wochen weilten die beiden Lehrerinnen an<br />

der Sekundarschule in Pully VD; gleichzeitig<br />

hielten sich zwei Lehrpersonen aus der Westschweiz<br />

in den beiden Herisauer Oberstufenschulhäusern<br />

auf. Bei den Kosten für Unterkunft<br />

und Transport konnten die Lehrerinnen<br />

auf Unterstützung durch die Organisation<br />

«Movetia» zählen; dies ist die nationale<br />

Agentur zur Förderung von Austausch und<br />

Mobilität im Bildungssystem.<br />

Im Newsletter der Schule teilte der Direktor<br />

auf Wunsch der beiden Herisauerinnen<br />

dem Kollegium in Pully mit, dass Lehrpersonen<br />

in der Deutschschweiz miteinander<br />

«Duzis» seien und für die Herisauerinnen<br />

ein Umgang per «Sie» komisch wäre. Es sei<br />

interessant gewesen, ein anderes Schulsystem<br />

kennenzulernen, sagen Laura Gautschi<br />

und Andrea Eisenring. Der Unterricht in der<br />

Westschweizer Schule sei eher traditionell<br />

ausgerichtet und finde vor allem frontal<br />

statt. Dieser unterscheide sich von jenem<br />

in Herisau, wo man zum Beispiel in Niveaus<br />

unterrichte. Die Schüler*innen in Pully seien<br />

sich wenig gewohnt, in Gruppen und selbstständig<br />

zu arbeiten. Die Rückmeldungen der<br />

Schüler*innen zum Austausch der Lehrpersonen<br />

seien in Herisau wie in Pully positiv<br />

gewesen. Zwischen Mitte März und Ende<br />

Diese Waadtländer Schüler*innen war vor einem Jahr in Herisau zu Gast.<br />

Mai werden Herisauer Jugendliche des zweiten<br />

Sekundarschuljahrgangs zu fünft für jeweils<br />

eine Woche in Pully zur Schule gehen –<br />

Westschweizer Lernende werden in Herisau<br />

wohnen und die Schule besuchen. Das<br />

Angebot zu diesem Austausch von Schüler*innen<br />

ist in Herisau institutionalisiert.<br />

Für die Schüler*innen aus Pully, die vor<br />

einem Jahr zu Gast waren, gab es nun ein<br />

Wiedersehen mit Andrea Eisenring. «Als<br />

kleines kulturelles Mitbringsel führten wir<br />

ein Schweizerdeutsch-Quiz durch, das Herisauer<br />

Jugendliche vorbereitet hatten.» (sh)<br />

(Bild: sh)<br />

GIDIO HOSESTOSS DOCH<br />

NOCH ZU GRABE GETRAGEN<br />

Es war frühzeitig bekannt gegeben worden,<br />

dass der traditionelle Gidioumzug wegen<br />

der Pandemie nicht stattfinden würde. Die<br />

Schuleinheit Waisenhaus entschloss sich zu<br />

einem Ersatzanlass. In kurzer Zeit wurden<br />

die Ideen farbenfroh umgesetzt. Alle Schüler<br />

und Schülerinnen – vom Kindergarten bis<br />

zur 6. Klasse – trafen sich vorgängig in der<br />

Turnhalle. Dort fand die vom Waisenhaus-<br />

Schülerrat initiierte Maskenprämierung<br />

statt. Eine stimmungsvolle Polonaise leitete<br />

zum Umzug über. Dieser führte vom Schulhaus<br />

rund ums Ebnet. Erfreulich viele Familienangehörige,<br />

Anwohner*innen hielten<br />

sich am Strassenrand auf und freuten sich<br />

an der Schar der Kinder, Lehrpersonen und<br />

ihren Verkleidungen, wie Stopp-Corona-Sujets,<br />

Waschmaschinen, Friedensparolen oder<br />

einer Pippi-Langstrumpf-Gruppe. Gidio Hosestoss<br />

wurde selbstverständlich auf einem<br />

Wagen mitgezogen. Die Guggenmusik «Herischrenzer»<br />

überraschte mit einem Konzert<br />

auf dem Schulhausplatz. Auch das traditionelle<br />

Leckerli durfte nach dem Umzug nicht<br />

fehlen. (sh)<br />

Vor dem Umzug findet in der Turnhalle eine Polonaise statt. Gidio Hosestoss wird ums Ebnet gezogen. (Bilder: sh)


36 · Kalender <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

Kalender<br />

April<br />

6. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

6. Öffentlicher Arztvortrag «Die Kriminalprognose<br />

– ein heisses Eisen» mit Herr<br />

Dr. med. Thomas Knecht als Referent,<br />

keine Anmeldung erforderlich, 19 Uhr,<br />

Krombachsaal, Psychiatrisches<br />

Zentrum AR<br />

9. Migros-Rundgänge, 9.30–12 Uhr,<br />

Migros-Baustelle an der Kasernenstrasse<br />

10. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

10. «Der Löwe, der Igel und der Hahn<br />

oder Die Landsgemeinde der Tiere»,<br />

Ensemble Figurentheater Herisau, 11 Uhr,<br />

Figuren Theater Herisau, Oberdorfstrasse<br />

18<br />

13. E-Bike-Tour: «Runde um den Nollen»,<br />

Club 60 plus, 9 Uhr, Parkplatz Sportzentrum<br />

13. Halbtageswanderung Vitaswiss Herisau,<br />

Kradolf-Amriswil, anmelden bei Vreni<br />

Rohner, 071 351 40 75<br />

13. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

13. Veranstaltung «Funktionswechsel»,<br />

Verband für Seniorenfragen St. Gallen-<br />

Appenzell, 15.30 Uhr, Casino Herisau,<br />

Harmonie Saal<br />

15. Kinderkreuzwegandacht, 10 Uhr,<br />

katholische Kirche Peter und Paul<br />

16. «Die Bremer Stadtmusikanten», Fährbetrieb,<br />

17 Uhr, Figuren Theater Herisau,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

17. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

19. Club 60plus präsentiert «Mi obra<br />

maestra», schwarzhumorige argentinische<br />

Filmkomödie, 14 Uhr, Cinétreff<br />

Herisau<br />

21. Adonia-Teens-Chor, 20 Uhr, Casino<br />

Herisau<br />

20.Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

24.Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

24.«Die Bremer Stadtmusikanten», Fährbetrieb,<br />

11 Uhr, Figuren Theater Herisau,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

24. Sonntagscafé, 13.30–17 Uhr,<br />

Haus Wiesental, Bahnhofstrasse 20<br />

24. Sonderkonzert mit Swiss Orchestra<br />

und Noldi Alder, 17 Uhr, Dorfkirche<br />

26. Club 60plus Wanderung «Schlucht,<br />

Burg und Höhle an der Thur»,<br />

weitere Informationen auf<br />

www.club-60plus-herisau.ch<br />

26. Psyche im Fokus «Demenz – Wie<br />

gehe ich damit um, wenn sich mein<br />

Gegenüber verändert?», Fachpersonen,<br />

Betroffene und Angehörige referieren,<br />

19 Uhr, Krombachsaal, Psychiatrisches<br />

Zentrum AR<br />

27. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

Mai<br />

1. Gedenkanlass Hermann Rorschach,<br />

11 Uhr, Museum Herisau<br />

1. Kulturbrunch im TanzRaum Herisau<br />

mit Quartett Ocho manos<br />

1. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

2. VASK Selbsthilfegruppe, Erfahrungsaustausch<br />

für Angehörige und Freunde von<br />

Menschen mit psychischer Erkrankung,<br />

19–21 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus,<br />

Poststrasse 14a<br />

2. Erzählcafé unter dem Thema «Kleider<br />

machen Leute», Anmeldung erwünscht<br />

unter 071 353 50 30 oder 071 890 06 63,<br />

14–16 Uhr, Haus Wiesental, Bahnhofstrasse<br />

20<br />

3. Jass- und Spielnachmittag, Club 60plus,<br />

14 Uhr, Restaurant Adler, Buchenstrasse<br />

4. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

4. Öffentlicher Arztvortrag «Geschichten<br />

zur Geschichte der Chirurgie: Von den<br />

Operationen im Kolosseum Roms bis<br />

zur Schlacht bei Waterloo», mit Herr<br />

Dr. med. Stefan Frei als Referent, keine<br />

Anmeldung erforderlich, 19 Uhr, Spital<br />

Herisau<br />

8. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />

des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />

Oberdorfstrasse 18<br />

10. Club 60plus präsentiert «Zauberei mit<br />

Daniel Kahlman», 14 Uhr, kath. Pfarreiheim<br />

16. Halbtageswanderung Vitaswiss Herisau,<br />

Rothenturm-Katzenstrick-Einsiedeln,<br />

anmelden bei Gustav Merk, 079 471 59 20<br />

17. Ganztagesausflug, Club 60plus,<br />

weitere Informationen auf<br />

www.club-60plus-herisau.ch,<br />

21. Herisauer Unihockeyturnier,<br />

Sportzentrum Herisau,<br />

<strong>22</strong>. Herisauer Unihockeyturnier,<br />

Sportzentrum Herisau<br />

29. Sonntagscafé, 13.30–17 Uhr,<br />

Haus Wiesental, Bahnhofstrasse 20<br />

31. Club 60plus-Wanderung «Salomonische<br />

Gefilde um Hemberg», weitere Informationen<br />

auf www.club-60plus-herisau.ch<br />

Juni<br />

7. VASK Selbsthilfegruppe, Erfahrungsaustausch<br />

für Angehörige und Freunde von<br />

Menschen mit psychischer Erkrankung,<br />

19–21 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus,<br />

Poststrasse 14a,<br />

7. Jass- und Spielnachmittag, Club 60plus,<br />

14 Uhr, Restaurant Adler, Buchenstrasse<br />

12. Kulturbrunch im TanzRaum Herisau mit<br />

Andreas Fröhlich<br />

14. Club 60plus präsentiert «Jodelklub<br />

Alpsteinblick Abtwil», 14 Uhr,<br />

kath. Pfarreiheim<br />

15. Halbtageswanderung Vitaswiss,<br />

Atzmännig-Tweralpsitz-Krinau, anmelden<br />

bei Margrit Frehner, 079 703 96 49<br />

21. Club 60plus besichtigt die ARA<br />

Herisau mit anschliessendem Höck,<br />

weitere Informationen auf<br />

www.club-60plus-herisau.ch<br />

26. Sonntagscafé, 13.30–17 Uhr,<br />

Haus Wiesental, Bahnhofstrasse 20


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Sternefööf · 37<br />

Sternefööfi<br />

SEHNSUCHT NACH FRIEDEN UND RESPEKT<br />

Mit dem befürchteten und schliesslich realisierten<br />

Angriff von Vladimir Putin auf die<br />

Ukraine hat sich der Wahrnehmungsfokus<br />

erneut radikal verändert. Kaum fassbar,<br />

dass man noch vor wenigen Wochen ausschliesslich<br />

im Thema Corona blockiert war<br />

und nun der ganze Fokus der Welt sich wieder<br />

weg von den persönlichen Einschränkungen<br />

hinaus ins Weltgeschehen richtet.<br />

Was für mächtige Kräfte sind da bloss am<br />

Werk? Mit der Pandemie ist hier ein Anfang<br />

auszumachen, der die Weltgemeinschaft<br />

seither mit schnellen Vorstössen, ja eigentlichen<br />

Schnellschüssen traktiert. Ohne Verschnaufpause<br />

kollidiert nun die Menschheit<br />

in ihrem unreflektierten Zustand schon mit<br />

den nächsten Ideensalven: die Wiedererrichtung<br />

des alten Zarenreichs, das neue Aufrüsten<br />

für einen möglichen Weltkrieg oder die<br />

Bewältigung von neuen Flüchtlingsströmen.<br />

Langes Nachdenken und Abwägen sind sowas<br />

von out, und wer es trotzdem macht,<br />

wird ausgebuht.<br />

Was gibt dem Einzelnen Stabilität?<br />

Bei so viel Angriffsenergie ist es schwer, den<br />

Boden unter den Füssen zu behalten. Die<br />

Sehnsucht zurück in die überschaubarere<br />

Weltordnung der früheren Jahre erbringt<br />

auch keine Fortschritte. Die Herausforderung<br />

der Zeit liegt darin, in einem konstant traktierten<br />

und im Umbruch befindlichen System<br />

nun zuerst Stabilität in sich selbst zu finden.<br />

Was dazu beiträgt, entdecken die Einzelnen,<br />

indem sie sich selbst erforschen. Diese Umkehr<br />

weg von der Sicherheit im Aussen trifft<br />

jene Menschen besonders, die ihr ganzes<br />

Leben darauf ausgerichtet und gestützt haben.<br />

Der aus sich selbst heraus schöpferische<br />

Mensch hingegen erkennt eher die neuen<br />

M<br />

F<br />

Möglichkeiten. Letztlich müssen wir uns als<br />

Gesellschaft aber für zukunftstragende Netzwerke<br />

und Systeme auf gemeinsame Werte<br />

einigen. Die aktuellen Kontroversen von dafür<br />

oder dagegen bringen in dieser Thematik<br />

schon deshalb keine Fortschritte, weil wir<br />

nach wie vor zu oft bewerten, statt uns zu<br />

fragen, was uns etwas wert sein muss.<br />

Der Zwang zur Vermarktung<br />

gehört in die Vergangenheit<br />

Dies resultiert astrologisch aus einem umfassenden<br />

Vermarktungsstreben, mit seinem<br />

Ursprung in den 80er-Jahren. Mit zwei wichtigen<br />

Luftkonjunktionen wurde das Besitzstreben<br />

sowie der globalisierte Handel enorm<br />

stimuliert, zum einen motiviert aus einer<br />

Zukunftsangst sowie dem urmenschlichen<br />

Bedürfnis nach Dazugehörigkeit. Denn schon<br />

damals waren sowohl die atomare wie die klimatische<br />

Bedrohung latent. Dazu kam eine<br />

schrille, neue Popkultur in der Musik, Kunst<br />

und Mode, die fortan Vieles als unbedingtes<br />

«must-have» definierte. Das Diktat des Marktes<br />

über die Ästhetik verdrängte viel Individualität<br />

und gerade die Jugendlichen jener<br />

Jahre wurden geprägt vom Zwang der Gruppenzugehörigkeit<br />

durch Markenkleidung und<br />

einem hippen Musikgeschmack. Nun, einen<br />

Saturn/Pluto-Umlauf später, haben wir die<br />

Chance und die nötige Distanz, diese Entwicklung<br />

zu brechen. Passend dazu geht der<br />

Trend immer mehr in Richtung individuelle<br />

Vielfalt und Toleranz.<br />

Venusischer Befreiungsausbruch<br />

Das Waagezeichen war Ausdruck dieser expansiven<br />

Marktentwicklung, da die Zyklen<br />

dort ihren Anfang nahmen. Venus als Herrscherin<br />

repräsentiert das weibliche Prinzip<br />

und die Schönheit als Ganzes, nicht nur das<br />

Geschlecht. Ihr Emanzipationsstreben zeigt<br />

sich auf vielen Ebenen; in Akzeptanzforderungen<br />

für neue Liebes- und Lebensformen,<br />

im Kampf um Gleichberechtigung der Rassen<br />

und Geschlechter oder im Ringen um zukunftsorientierte<br />

Werte. Das Wiedererstarken<br />

dieser gebenden und verbindenden Seite<br />

in den Menschen äussert sich auch in der<br />

enormen Hilfsbereitschaft, die aktuell über<br />

den westlichen Globus strömt. Der feurige<br />

Drang, jetzt aktiv einzugreifen, ist enorm<br />

und nach der langen Paralyse der Pandemie<br />

nachvollziehbar, aber nur in Kombination mit<br />

rationalen Überlegungen sind dabei auch<br />

manipulative Strömungen auszumachen. Die<br />

Frage, wer einen Nutzen daraus hat, wie wir<br />

auf Informationen reagieren, bleibt berechtigt.<br />

Spätestens dann, wenn vergessen geht,<br />

dass in einem Krieg auf beiden Seiten Menschen<br />

leiden, wächst die Gefahr, die Balance<br />

zu verlieren. Ohne Bewusstsein für unsere<br />

aktuelle Orientierungslosigkeit laufen wir<br />

Gefahr, uns von Informationen und Propaganda<br />

herumscheuchen und manipulieren zu<br />

lassen.<br />

Jupiter symbolisiert<br />

den Glauben an die Zukunft<br />

Mit dem Frühlingsbeginn am 20. März 20<strong>22</strong><br />

begann das neue astrologische Jupiter-Jahr.<br />

Im wassermännischen Zeitenchaos sind nach<br />

wie vor grosse Umwälzungen im Gange und<br />

die Menschen sind gefordert, das Schützethema<br />

(hier herrscht Jupiter) für sich neu zu<br />

leben. Der lebensbejahende Blick nach vorne,<br />

die Hoffnung und der Glauben an eine Zukunft<br />

der Menschheit hat hohe Aktualität.<br />

Die Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische<br />

vom 12. April 20<strong>22</strong> bringt das optimistische<br />

Ideal von einer möglichen Entfaltung über<br />

hindernde Grenzen hinweg in unser Bewusstsein.<br />

Für unsere Breitengrade fällt die Konstellation<br />

in das Haus der Beziehungen und<br />

spiegelt in diesem Lebensbereich das aktuelle<br />

Verhältnis zwischen Illusion und Wirklichkeit.<br />

Der Respekt vor dem Leben lebt nicht<br />

von schönen Worten allein, sondern letztlich<br />

von Taten. Das wäre eine Wertegrundlage,<br />

auf der sich weiter bauen liesse. (nr)<br />

Impressum<br />

Herausgeber / Druck<br />

Appenzeller Druckerei AG<br />

Kasernenstrasse 64<br />

9100 Herisau<br />

www.adag.ch<br />

Redaktion<br />

Helena Städler, Leitung (hst)<br />

Nadja Rechsteiner (nr)<br />

Lisa Scherer (ls)<br />

Eva Schläpfer (es)<br />

T +41 71 354 64 64<br />

redaktion@deherisauer.ch<br />

Abo auswärts<br />

Zustellung «de Herisauer»<br />

ausserhalb der Gemeinde<br />

CHF 48.– pro Jahr<br />

Bestellung an:<br />

inserate@deherisauer.ch<br />

Redaktions- und<br />

Inserateschluss<br />

7 Arbeitstage vor<br />

Erscheinung, 12.00 Uhr<br />

5. Jahrgang<br />

Erscheint monatlich<br />

Inserate<br />

T +41 71 354 64 64<br />

inserate@deherisauer.ch


38 · Hintergrund <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

«WIR PRODUZIEREN NUR,<br />

WAS UNS SELBER SCHMECKT»<br />

Als erste in unserer Serie «kulinarisches Herisau» stellen wir Ihnen die Molkerei Forster<br />

vor. Ein Unternehmen, das seine Wurzeln in der Windegg hat, dessen Produkte um die<br />

Welt flogen und heute sowohl bei Grossverteilern wie auch in Hofläden erhältlich sind.<br />

In der Windegg treffe ich Markus und Heidi<br />

Forster. 1981 übernahmen sie den Käseladen<br />

der Familie Bühler. Heute ist er der letzte<br />

seiner Art in Herisau. Markus Forster blickt<br />

zurück: «Ich war <strong>22</strong> Jahre alt und stand vor<br />

der Wahl: Berufsmilitär, Molkereischule, um<br />

die Meisterprüfung zu erlangen, oder den<br />

Laden übernehmen.» Er, der nach der Lehre<br />

gerne einmal als Milchmann gearbeitet hätte,<br />

entschied sich für letzteres. Nicht für immer,<br />

sondern für drei, vier Jahre sollte es sein. Der<br />

Laden ist heute noch in Forsters Händen und<br />

das Unternehmen zu einem grossen Milchverarbeitungsbetrieb<br />

gewachsen. Weshalb<br />

nicht zu einer Käserei? Markus Forster: «Ich<br />

mag Käse, doch der Tagesablauf des Käsers<br />

war zumindest damals sehr strukturiert und<br />

immer gleich.» Die Milchverarbeitung biete<br />

mehr Abwechslung.<br />

Trotz der stetigen Erweiterung des Unternehmens,<br />

sei das Weiterführen des Ladens<br />

in der Windegg nie in Frage gestellt worden.<br />

Markus Forster: «Doch was in zehn Jahren ist,<br />

weiss niemand.» Der Markt und das Kaufverhalten<br />

würden sich stetig verändern. Seien<br />

vor 40 Jahren gut 30 Prozent des Einkommens<br />

für Lebensmittel ausgegeben worden,<br />

so seien es heute rund sieben Prozent. Zudem<br />

gäbe es wesentlich mehr Grossverteiler.<br />

Der Laden und das einstige Fonduebeizli,<br />

das heute ein Gschenk- und Teebeizli ist,<br />

sind Heidi Forsters Reich. «Klein aber fein»<br />

ist das Motto, das für beide Lokalitäten gilt.<br />

Das Angebot repräsentiert den Spürsinn für<br />

Nischen. Nicht verkaufen, was alle verkaufen,<br />

sondern sich herausheben mit Spezialitäten.<br />

Sei dies beim Tee, beim Käse oder bei Milchprodukten.<br />

Forsters gehörten mit zu den ersten<br />

Milchverarbeitenden, die in der Schweiz auf<br />

Bio setzten. Das war 1993 und der Produktionsbetrieb<br />

an die Föhrenstrasse beheimatet.<br />

Vier Jahre später machten Forsters schweizweit<br />

Schlagzeilen. Ihr Bio-Joghurt und ihre<br />

Bio-Butter wurden den SwissAir Gästen<br />

serviert. Ein Grossauftrag, dem der Standort<br />

Föhrenstrasse nicht mehr genügte. Die<br />

Molkerei Forster zügelte in die untere Fabrik.<br />

Kaum angekommen, überraschte das Grounding<br />

der SwissAir. «Uns stand das Wasser bis<br />

zum Hals – es gab nur eins, vorwärts machen!<br />

Neue Projekte, neue Kunden – die Kapazitäten<br />

waren ja da.» Eine schwierige Zeit, die die<br />

Molkerei Forster schliesslich erstarkt hinter<br />

sich liess.<br />

Jährlich zwölf Millionen Liter Milch<br />

Mittlerweile haben wir die Lokalität gewechselt,<br />

sind vom verspielt, gemütlichen Teebeizli<br />

ins neue Fabrikationsgebäude im Hölzli<br />

gewechselt. Heidi Forster bleibt in der Windegg<br />

– der Käse verkauft sich nicht selber. Der<br />

Markus und Heidi Forster im Gschenk- und Teebeizli in der Windegg: 1981 übernahmen sie den Käseladen der<br />

Familie Bühler.<br />

Neubau ist eindrücklich. Es herrscht ein reges<br />

Treiben: Milchwagen fahren vor, palettenweise<br />

werden die unterschiedlichsten Produkte<br />

verladen und Verpackungsmaterial entladen.<br />

Markus Forster: «Nach dem Hochwasser 2011<br />

wussten wir, dass wir etwas ändern müssen.<br />

Die Zusammenarbeit mit Lidl entwickelte<br />

sich sehr erfreulich, da das Unternehmen<br />

fortlaufend neue Filialen eröffnete. Die nötige<br />

Expansion war am alten Standort nicht<br />

zu realisieren.» Er habe zwei Möglichkeiten<br />

gesehen: Entweder das Unternehmen zu verkaufen<br />

oder eine neue Molkerei zu bauen, in<br />

der die nächste Generation weiterarbeiten<br />

könne. Eine Generation notabene, die bereits<br />

heute im Betrieb mitwirkt. «Wir haben<br />

nun ein sehr grosses Projekt umgesetzt, das<br />

unseren Kindern die Möglichkeit gibt, die<br />

nächsten 30 Jahre ohne Platzsorgen arbeiten<br />

und gegebenenfalls auch expandieren zu<br />

können.» Das neue Gebäude spiegelt das Bewusstsein<br />

für Nachhaltigkeit wider: Der Energieverbrauch<br />

ist dank Wärmerückgewinnung<br />

und Solaranlage klein. Gerne hätte Markus<br />

Forster für den restlichen Energieverbrauch<br />

eine Holzschnitzel-Heizung eingebaut. «Das<br />

wäre nachhaltig und regional gewesen.» Leider<br />

aber habe der Kanton dafür keine Hand<br />

geboten.<br />

Wir sitzen in einem grossen modernen<br />

Büro an einem währschaften Holztisch. Bis<br />

auf Heidi Forster die gesamte Geschäftsleitung<br />

des Unternehmens: Verwaltungsratspräsident<br />

Markus Forster, zuständig für den<br />

Verkauf, Sohn Ruedi Forster, Leiter Produktion,<br />

Tochter Sabine Bloch-Forster, verantwortlich<br />

für Buchhaltung und Administration, und<br />

Remo Bloch, Leiter Logistik. Die Zahlen sind<br />

eindrücklich: 80 Landwirte liefern ihre Milch<br />

der Molkerei Forster AG, 20 davon produzieren<br />

in Bio-Qualität. Das Unternehmen hat 34<br />

Mitarbeitende, gearbeitet wird an fünf bis<br />

sechs Tagen in zwei Schichten. Pro Jahr werden<br />

12 Millionen Liter Milch verarbeitet zu<br />

Vollmilch, Milchdrink, Rahm, Quark, Joghurt,<br />

Molke, als Eigenmarke, für Grosskunden wie<br />

Lidl oder Spar oder kleinere Chargen etwa für<br />

Sprüngli. Die Philosophie des Unternehmens<br />

ist klar: regional und nachhaltig soll es sein.<br />

Was hier so einfach aufgelistet tönt, ist<br />

hartes Business. Ruedi Forster: «Der schweizerische<br />

Milchverbrauch pro Kopf ist rückläufig,<br />

hält sich aber mit dem Zuwachs der<br />

Bevölkerung die Waage. Klar aber ist, wenn<br />

wir mehr verkaufen, verkauft ein anderes<br />

Unternehmen weniger. Es ist ein Verdrängungskampf.»<br />

Der Forster Molkerei komme<br />

ihre Lage zugute. In der Ostschweiz gibt es<br />

viele Landwirte und seit der Schliessung der<br />

Säntismolkereien Gossau sind sie das einzige<br />

grosse Unternehmen dieser Art in der<br />

Region. Dennoch, ein Ausruhen gibt es nicht.


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Hintergrund · 39<br />

Remo Bloch, Ruedi Foster und Sabine Bloch im neuen Produktionsgebäude im Hölzli: «Wichtig ist, dass unsere Produkte unserer Philosophie der Nachhaltigkeit und<br />

Regionalität entsprechen.» <br />

(Bilder: es)<br />

Der Preisdruck ist enorm. Ruedi Forster: «Bei<br />

den Grossverteilern herrscht ein knallharter<br />

Preiskampf.» Ihre Aufträge aber sind existenziell,<br />

bringen sie doch die nötige Grundauslastung<br />

des Betriebs. Markus Forster präzisiert:<br />

«Beim Joghurt wird beispielsweise um<br />

den tausendstel Rappen gefeilscht.» Wenn es<br />

darum gehe, Preiserhöhungen umzusetzen,<br />

sei der Markt noch nie so schwierig gewesen,<br />

wie in den letzten zwei, drei Jahren. «Bis vor<br />

einigen Jahren konnten wir die vom Bund verordnete<br />

Milchpreiserhöhung mit Rationalisierungen<br />

oder auch mit günstigerem Einkauf<br />

von Verpackungsmaterial kompensieren.»<br />

Hier sei aber nun das Maximum erreicht.<br />

Jetzt müssten Einkäufer*innen wie Konsument*innen,<br />

die sich in den letzten zwanzig<br />

Jahren an immer günstigere Preise gewöhnt<br />

hätten, umdenken. «Es ist ja nicht nur der<br />

Rohstoff Milch, der teurer wird.»<br />

Nachhaltig und regional<br />

Ein weiteres Problem sei die Beschaffung<br />

etwa von Verpackungsmaterial. Während der<br />

Pandemie hätten viele Zulieferer ihre Produktion<br />

heruntergefahren. Nun, da sich die<br />

Wirtschaft langsam wieder erhole, machten<br />

sich die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs<br />

bemerkbar. Die Lieferfristen für Verpackungsmaterial<br />

seien nun nicht mehr einige Wochen,<br />

sondern teilweise Monate. Das belaste<br />

sehr. Remo Bloch: «Wir haben ein Produkt,<br />

das nicht lange gelagert werden kann. Die<br />

frische Milch kommt jeden Tag und mit den<br />

Bauern haben wir klare Mengenverträge.»<br />

Spätestens vier bis fünf Tage nach Eingang<br />

der Milch müssten die Produkte ausgeliefert<br />

werde – das geht aber nur, wenn das nötige<br />

Verpackungsmaterial wie Joghurtbecher oder<br />

Kartons für die Tetrapaks vorhanden seien.<br />

«Trends darf<br />

man sich nicht<br />

verschliessen.»<br />

Von der Verpackung zum Inhalt – und zu der<br />

Frage, ob sich die Milch neben all den Milchersatzprodukten<br />

noch behaupten kann. Sabine<br />

Bloch-Forster: «Ich sehe da grundsätzlich<br />

eine Diskrepanz. Einerseits wollen viele nachhaltig<br />

leben, andererseits kaufen sie Sojaoder<br />

Mandel-Milch. Soja kommt aus China,<br />

Mandeln aus Kalifornien – wie nachhaltig ist<br />

das?» Die Umstände der Corona-Pandemie<br />

hätten zwar ein gewisses Bewusstsein für die<br />

Wichtigkeit von regionalen und saisonalen<br />

Produkten zurückgebracht. Leider aber sei<br />

dies bei vielen nicht von langer Dauer gewesen.<br />

Den Trends verschliessen aber könne<br />

man sich nicht, da sind sich alle einig. Markus<br />

Forster: «Auf Wunsch eines Kunden entwickeln<br />

wir derzeit ein veganes Joghurt.» Basis<br />

dafür sei Hafer. Ruedi Forster: «Hafer wächst<br />

bei uns und der Produzent der Hafermilch<br />

kommt aus der Region. Somit entspricht<br />

dieser Rohstoff unserer Philosophie.» Noch<br />

ist das Joghurt nicht marktreif. Klar ist: Ein<br />

Produkt wird erst dann angeboten, wenn es<br />

ihnen allen schmeckt. Eine Entwicklungsabteilung<br />

hat die Molkerei Forster nicht. Das ist<br />

Sache der Geschäftsleitung. Es seien sowohl<br />

Kundenwünsche wie auch eigene Ideen, die<br />

zu neuen Produkten führen würden. Sabine<br />

Bloch: «Das Rad müssen wir nicht neu erfinden.<br />

Manchmal geht es einfach auch darum,<br />

eine neue Geschmacksrichtung für ein Joghurt<br />

zu kreieren.» Markus Forster ergänzt:<br />

«In den letzten 20 Jahren sind in der Milchbranche<br />

vielleicht 50 wirklich neue Produkte<br />

auf den Markt gekommen. Durchgesetzt haben<br />

sich drei bis vier.» Eine Markteinführung<br />

bedinge ein grosses Werbebudget, hinzu kämen<br />

die Kosten für einen Verkaufsplatz bei<br />

einem Grossverteiler. Remo Bloch: «Es ist ein<br />

stetiges Abwägen. Und wir haben die Verantwortung<br />

gegenüber den 80 Landwirten und<br />

ihren Familien sowie unseren Mitarbeitenden.<br />

Wir können uns keine Fehlinvestitionen<br />

leisten.» Der Neubau aber ermöglicht nun<br />

auch Neues. Sabine Bloch: «Wir mussten in<br />

den letzten Jahren viele Aufträge ablehnen,<br />

weil uns die Kapazität fehlte.» Jetzt steht diesen<br />

nichts mehr im Wege. Remo Bloch: «Einiges<br />

ist in Entwicklung. Aber wir verkaufen<br />

nur, wozu wir wirklich stehen können.» Ruedi<br />

Forster ergänzt: «Wichtig ist uns, unserer Philosophie<br />

treu zu bleiben.» Und Markus Forster<br />

bringt es abschliessend auf den Punkt:<br />

«Wir müssen flexibel bleiben.»<br />

<br />

Eva Schläpfer


40 · Rätsel <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

Zukunftsforscher<br />

Fahrtwind,<br />

Lüftchen<br />

ausreichen<br />

frz.: sein<br />

engl.:<br />

heiss<br />

russ.<br />

Präsident<br />

Schmierstoffabfall<br />

frz.: Augenblick<br />

Antitranspirant<br />

Mz.<br />

Mafiabosse<br />

gefrorenes<br />

Wasser<br />

österr.<br />

Komponist<br />

†<br />

(Joseph)<br />

6<br />

Autokz.<br />

Kanton<br />

Tessin<br />

unrund<br />

rollen,<br />

wackeln<br />

hochbetagt<br />

Blasinstrument<br />

Animationsfilmstudio<br />

Mittellosigkeit<br />

Nachlassempfänger<br />

bequeme<br />

Sitzmöbel<br />

beeindruckt<br />

frz.:<br />

Fabrik<br />

3<br />

untere<br />

Rückenpartie<br />

(Ez.)<br />

7<br />

Haushaltspläne<br />

geschnittenes<br />

Holz<br />

schweiz.<br />

Aussenministerium<br />

Rabenvogel<br />

span.:<br />

Liter<br />

Geliebte<br />

des Zeus<br />

Start,<br />

Anfang<br />

Berg bei<br />

Lugano:<br />

Monte ...<br />

Hieb- u.<br />

Stosswaffe<br />

frz.:<br />

Löwe<br />

aus Knochen<br />

bestehend<br />

Fasnachtsaufmarsch<br />

Wanderhirten<br />

gedoubelte<br />

Szene<br />

fanatischer<br />

Eiferer<br />

jp. Zeichentrickfilm<br />

Wahlzettelkasten<br />

Parole<br />

d. Franz.<br />

Revolution<br />

schweiz.<br />

Sängerin<br />

† 2018<br />

Abk.:<br />

South<br />

Dakota<br />

10<br />

buchbinden<br />

buchbinden<br />

einrahmen<br />

einrahmen<br />

St. Gallerstrasse 49 Bau 4, Herisau<br />

St. Gallerstrasse 49 Bau 4, Herisau<br />

071 351 <strong>22</strong> 81, buechischum.ch<br />

071 351 <strong>22</strong> 81, buechischum.ch<br />

buchbinden<br />

einrahmen<br />

Luft-<br />

Abk.:<br />

knapp-<br />

heit<br />

Neues Abstecher<br />

Testament<br />

49 Bau 4, Herisau<br />

St. Gallerstrasse<br />

071 351 <strong>22</strong> 81, buechischum.ch<br />

dt.<br />

Künstler<br />

†<br />

Abk.:<br />

Milliampère<br />

frz.<br />

Weinsorte<br />

Balkonpflanze<br />

brennbares<br />

Gas<br />

2<br />

Weintraubenernte<br />

durchsichtiger<br />

Anstrich<br />

Grafikformat<br />

Minister<br />

im islam.<br />

Land<br />

sprachl.<br />

festgelegt<br />

festgelegte<br />

Grenze<br />

Mischung<br />

Musikrichtung:<br />

Heavy ...<br />

engl.<br />

Abk.:<br />

Mittwoch<br />

Doppelvokal<br />

Ergebenheit,<br />

Hingabe<br />

ehrbare<br />

ältere<br />

Frau<br />

lose befestigen,<br />

pinnen<br />

zusammengehörende<br />

Teile<br />

weibl.<br />

Herrschertitel<br />

antike<br />

griech.<br />

Stadt<br />

voller<br />

Sympathie<br />

Adresse<br />

e. Website<br />

Mz.<br />

8<br />

argent.<br />

Stadt:<br />

Buenos<br />

...<br />

US-<br />

Dramatiker<br />

†<br />

(Arthur)<br />

interpretieren<br />

spiralige<br />

Molekülstruktur<br />

grosse<br />

Räume<br />

4<br />

Gehabe<br />

(Ez.)<br />

frz.:<br />

Luxus<br />

mittlere<br />

Kleiderlänge<br />

zentralasiat.<br />

Hochland<br />

Ansprache,<br />

Vortrag<br />

frz.:<br />

Sommer<br />

Spottschriften<br />

Büchergestell<br />

9<br />

europ.<br />

Weltraumorg.<br />

Titelfigur<br />

bei<br />

Brecht †<br />

Fremdwortteil:<br />

selbst<br />

Abk.:<br />

Klasse<br />

Abk. f. e.<br />

Bibelteil<br />

röm. 110<br />

1<br />

formbare<br />

Masse<br />

5<br />

männl.<br />

Fürwort<br />

3 raetsel ch<br />

organ.-<br />

chem.<br />

Verbindung<br />

Bestenauslese<br />

Blutwäsche<br />

Kochutensil<br />

Staatenbündnis<br />

dt.<br />

Schauspieler<br />

†<br />

(Eddi)<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Das Lösungswort der letzten<br />

<strong>Ausgabe</strong> war: ZEUGHAUS


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Kino · 41<br />

SOUL OF A BEAST<br />

Im Rausch des Sommers verliebt sich der junge<br />

Vater Gabriel in die mysteriöse Corey, die<br />

Freundin seines besten Freundes Joel. Überwältigt<br />

von seiner eigenen Entscheidung, die<br />

sein Leben für immer verändert, wird Gabriel<br />

in die unerbittliche Wildnis seines Herzens<br />

katapultiert, wo die Fantasie realer ist als die<br />

Wirklichkeit.<br />

Mit acht Nominationen für den Schweizer<br />

Filmpreis – inklusive für Bester Film – stellt<br />

SOUL OF A BEAST einen Rekord auf! Das<br />

neue Werk von Regisseur Lorenz Merz mit<br />

den Jungtalenten Ella Rumpf, Luna Wedler<br />

und Pablo Caprez räumte bereits reihenweise<br />

Preise ab, u.a. in Locarno und am Filmfestival<br />

Max Ophüls Preis. Die Jury konstatierte: SOUL<br />

OF A BEAST ist ein Feuerwerk aus Bildern,<br />

Musik, Geräuschen, Sinnlichkeit und Magie!<br />

Eine enorme Leistung, ein wahres Kinoerlebnis!<br />

Das aktuelle Programm ist immer<br />

auf www.cinetreff.ch vorzufinden.<br />

WWW.CINETREFF.CH<br />

PROGRAMM<br />

Donnerstag, 7. April<br />

Die schwarze Spinne, 20.00 Uhr,<br />

Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Freitag, 8. April<br />

The Hating Game – Küss mich,<br />

Mistkerl!, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Samstag, 9. April<br />

The Hating Game – Küss mich,<br />

Mistkerl!, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Die schwarze Spinne, 20.00 Uhr,<br />

Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Sonntag, 10. April<br />

Peterchens Mondfahrt, 14.00 Uhr,<br />

Cinétreff 1<br />

Die Bad Guys, 14.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Die schwarze Spinne, 17.00 Uhr,<br />

Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Donnerstag, 14. April<br />

Durch Schnitt, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Freitag, 15. April<br />

The Hating Game – Küss mich,<br />

Mistkerl!, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Samstag, 16. April<br />

Soul of a Beast, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

The Hating Game – Küss mich,<br />

Mistkerl!, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Sonntag, 17. April<br />

Peterchens Mondfahrt, 14.00 Uhr,<br />

Cinétreff 1<br />

Die Bad Guys, 14.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Durch Schnitt, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Donnerstag, 21. April<br />

Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Freitag, <strong>22</strong>. April<br />

Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Samstag, 23. April<br />

Durch Schnitt, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Soul of a Beast, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Sonntag, 24. April<br />

Peterchens Mondfahrt, 14.00 Uhr,<br />

Cinétreff 1<br />

Die Bad Guys, 14.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Durch Schnitt, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Donnerstag, 28. April<br />

Durch Schnitt, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Freitag, 29. April<br />

Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Samstag, 30. April<br />

Durch Schnitt, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />

Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />

Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2


42 · Gewerbe <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />

Auto Lanter AG verteilte den Zuschauer*innen Schoggitaler.<br />

HERISAUER FRÜHLINGSERWACHEN<br />

BEI EISIGEN TEMPERATUREN<br />

Die Frühlingsparade lockt zahlreiche Herisauer*innen ins Dorf. <br />

(Bild: lp)<br />

Nach zweijähriger Pause können wieder diverse<br />

Anlässe ohne Beschränkungen stattfinden.<br />

Eine perfekte Gelegenheit um den<br />

Frühling in Herisau einzuläuten. So fand<br />

am ersten Aprilwochenende die 20. <strong>Ausgabe</strong><br />

der Autoshow und zugleich die erste<br />

Durchführung des Herisauer Frühlingserwachen<br />

statt. Als Höhepunkt galt wohl<br />

die Frühlingsparade, welche durch den<br />

Journalisten Lukas Pfiffner moderiert wurde.<br />

Insgesamt elf Betriebe sowie zwei Jugendvereine<br />

präsentierten dort ihr Angebot<br />

und die neusten Frühlingstrends. Der Anlass<br />

stiess auf reges Interesse. Trotz niedrigen<br />

Temperaturen und schneebedeckten<br />

Strassen, lockte der Event zahlreiche Herisauer*innen<br />

ins Dorf. (hst)<br />

Neuste Frühlingstrends der Huber Mode.<br />

Ralph Nessensohn mit zeigt das Angebot der Näf Service und Maschinen AG.<br />

Engel Optik zeigte ihre neusten Modelle auf dem Laufsteg.<br />

Die Herianos setzen die Autos der Auto Baier AG in Szene. Blumen dürfen an einer Frühlingsparade nicht fehlen. (Bilder: hst)


<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Herisau im März · 43<br />

HERISAUER BLOCH UNTERWEGS<br />

<br />

(Bilder: Luciano Pau)


„Ond da ime Fachgeschäft!”<br />

ADLER OPTIK & AKUSTIK - IM LINDENHOF<br />

Herisau, Bahnhofstrasse 21<br />

phone 071 351 37 37 - www.adleroptik.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!