Ausgabe 04/22
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. April 2022
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 6. April 2022
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Das Magazin für Herisau und Umgebung <strong>Ausgabe</strong> <strong>04</strong> ⋅ 6. April 20<strong>22</strong><br />
CHRISTINE GSELL: IN DER WELT<br />
DER BILDGESTALTUNG ⋅ <strong>04</strong><br />
IG «ÖSERI GASS» WILL<br />
GOSSAUERSTRASSE AUFWERTEN ⋅ 10<br />
DIE ERWACHSENENBILDUNG AR<br />
SCHLIESST IHRE TORE ⋅ <strong>22</strong><br />
SERIE «KULINARISCHES HERISAU»<br />
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Freitag, 6. Mai 20<strong>22</strong><br />
Stimmabgabe schriftliche Abstimmung<br />
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\\odb002\e\order\opixcntl\m1912\0277\g1\10 191203 de Herisauer - Vorlage Inserat Grossauflagen.docx
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Herischau · 3<br />
MANDELZÜNGLI MIT RORSCHACH-KLECKSEN<br />
Die Bäckerei-Konditorei Frischknecht in Herisau backt anlässlich des 100. Todestages von<br />
Hermann Rorschach Mandelzüngli mit Motiven des Rorschachtests.<br />
Der Rorschachtest gilt als einer der bekanntesten<br />
Tests in der Psychodiagnostik. Er wurde<br />
von dem Schweizer Hermann Rorschach<br />
entwickelt, der 1884 in Zürich auf die Welt<br />
kam und dort sein Medizinstudium absolvierte.<br />
1915 wurde er Assistenzdirektor in der<br />
Psychiatrischen Klinik in Herisau. Zu jener<br />
Zeit stellte er ein Set der berühmten Rorschachkleckse<br />
zusammen und hielt seine<br />
Ergebnisse und Anweisungen in dem Werk<br />
«Psychodiagnostik» fest. Beim Rorschachtest<br />
werden den Patient*innen zehn verschiedene<br />
ein- oder mehrfarbige symmetrische Kleckse<br />
vorgelegt. Aus deren Deutungen schliessen<br />
die Psycholog*innen auf den psychischen Zustand.<br />
Die Antworten auf die Frage «Was sehen<br />
Sie?» werden nach einem klaren Schema<br />
katalogisiert und erlauben Rückschlüsse auf<br />
Wahrnehmungsvermögen, emotionale Charakteristika<br />
und Intelligenz der untersuchten<br />
Personen. Die Interpretation basiert jedoch<br />
nicht primär auf den Deutungsinhalten der<br />
Patient*innen. Wichtiger seien beispielsweise<br />
die Zeit, welche die Antwort in Anspruch<br />
nimmt oder die zusätzlichen Bemerkungen<br />
der Patient*innen. In der Fachwelt wird über<br />
diesen Test seit Anbeginn kontrovers diskutiert.<br />
Am 2. April 19<strong>22</strong> starb der 37-jährige<br />
Hermann Rorschach in Herisau. Anlässlich<br />
seines 100. Todestag backt die Bäckerei-Konditorei<br />
Frischknecht nun «Rorschach-Mandelzüngli».<br />
Als Ende letzten Jahres ein Anruf<br />
von Peter Brugger, einem Neuropsychologen,<br />
die Bäckerei erreicht, ist Rita Frischknecht,<br />
die Inhaberin der Bäckerei-Konditorei Frischknecht,<br />
begeistert: «Mir gefiel das Anliegen<br />
und psychologische Themen interessieren<br />
mich sowieso». Wie das 100. Jubiläum von<br />
Rorschach in Herisau geehrt werden sollte,<br />
erzählt Frischknecht, sei zu Beginn noch unklar<br />
gewesen. Doch die kreative Inhaberin<br />
entwickelte dann die Idee der «Rorschach-<br />
Mandelzüngli». Das Gebäck ist mit weissen<br />
Plättchen verziert, auf denen je ein Tintenklecks<br />
mit Lebensmittelfarbe gedruckt ist.<br />
Der Rorschachtest und vor allem Hermann<br />
Rorschach faszinieren Rita Frischknecht. «Wir<br />
können stolz darauf sein, dass solche schlauen<br />
Köpfe in Herisau gewirkt haben.» Nebst<br />
dem Erarbeiten neuer Ideen erfreut sich die<br />
Inhaberin an den Gesprächen der Kundschaft<br />
in der Bäckerei, die sich aufgrund der «Rorschach-Mandelzüngli»<br />
ergeben. Mit dem<br />
Das Ehepaar Olga und Hermann Rorschach.(Bild: gk)<br />
Gebäck wolle sie einen Pionier der Psychiatrie<br />
mit Ausstrahlung in die ganze Welt den<br />
Menschen in Erinnerung rufen. Die Vorstellung,<br />
dass sich die Auseinandersetzung mit<br />
dem berühmten Herisauer Psychiater auch<br />
beim Genuss der Backwaren noch weiterentwickelt<br />
und damit auch die Tintenkleckse erneut<br />
in den Fokus rücken, macht sie stolz. Zur<br />
Erinnerung an das Leben und Wirken Hermann<br />
Rorschachs organisieren die Gemeinde<br />
Herisau und das Museum Herisau am 1. Mai<br />
einen Gedenkanlass. Um 11 Uhr findet im Museum,<br />
wo der Rorschach-Test neben anderen<br />
medizinischen Innovationen aus dem Appenzellerland<br />
einen Platz einnimmt, ein Referat<br />
mit anschliessendem Apéro statt. (ls)<br />
im April<br />
2. APRIL<br />
Welt-Autismus-Tag<br />
7. APRIL<br />
Weltgesundheitstag<br />
15. APRIL<br />
Internationaler Tag der Kunst<br />
25. APRIL<br />
Internationaler Tag des Baumes: Der<br />
Feiertag wurde 1872 vom Amerikaner Julius<br />
Sterling Morton ins Leben gerufen.<br />
Er soll die Bedeutung des Waldes für<br />
Mensch und Wirtschaft im Bewusstsein<br />
halten.<br />
hesch gwösst?<br />
Wussten Sie, dass alle Schweizer*innen<br />
nach Gesetz einen eigenen Luftschutzraum<br />
mit Luftfilter oder Zugang zu einem<br />
solchen Raum haben müssen? Auch<br />
ist es nicht ungewöhnlich, dass im eigenen<br />
Keller dicke Stahltüren vorhanden<br />
sind. Mit über 300 000 Schutzräumen<br />
wäre jede in der Schweiz wohnhafte<br />
Person im Fall eines Kriegsereignisses<br />
geschützt.<br />
Zum 100. Todestag von Hermann Rorschach back die Bäckerei-Konditorei Frischknecht Mandelzüngli.(Bild: ls)<br />
Titelbild: Christine Gsell – Illustratorin mit<br />
Witz und Gefühl.<br />
(Bild: zVg.)
4 · Porträt <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
ILLUSTRATIONEN ALS BRÜCKE<br />
ZWISCHEN TRAUM UND REALITÄT<br />
Christine Gsell zieht es seit jeher in die faszinierende Welt der Bildgestaltung. Mit 40<br />
Jahren wagt sie den Schritt und besucht den Vorkurs für Gestaltung an der Kunstgewerbeschule.<br />
Gerade realisiert die Illustratorin ihr erstes Buchprojekt und erzählt aus ihrem<br />
Alltag.<br />
In Kontakt mit ihrer Leidenschaft für Illustration<br />
und Gestaltung kommt Christine<br />
Gsell bereits als ganz junge Lehrerin. Sie beschliesst<br />
damals spontan, sich bei der Kunstschule<br />
in Zürich zu bewerben, kann jedoch<br />
noch keine Mappe mit Arbeiten vorweisen.<br />
Dass diese Türe sich dannzumal für sie nicht<br />
öffnet, bereitet ihr keinen grossen Kummer,<br />
sie wendet sich vorerst ihrer Lehrtätigkeit in<br />
Naturwissenschaften und später der Gründung<br />
einer Familie zu.<br />
Als der jüngere Sohn in den Kindergarten<br />
kommt, stösst sie in der Zeitung zufällig<br />
auf ein Inserat der Schule für Gestaltung in<br />
St. Gallen: Letzte freie Plätze! Das ist die Initiation<br />
für die Anmeldung für einen zweijährigen<br />
Lehrgang, den sie berufsbegleitend absolvieren<br />
kann. Obschon man ihr empfiehlt,<br />
sich danach noch weiter zu spezialisieren,<br />
ist das keine Option, die sie interessiert. Allein<br />
die Bestätigung, dass sie endlich in diese<br />
kreative Welt gefunden hat, reicht ihr als<br />
Ein illustrierter Traum von Mondfischen.<br />
(Bild: Christine Gsell)<br />
Quintessenz aus diesen zwei Jahren völlig.<br />
Rückblickend bezeichnet sie diesen Schritt<br />
als zentral, um ihr die Welt zu Gleichgesinnten<br />
zu eröffnen und ihr das Selbstvertrauen<br />
und die Gewissheit zu geben, dass sie mithalten<br />
kann. Inzwischen bildet sie sich sehr gezielt<br />
weiter, es sind vor allem Workshops von<br />
bekannten Illustratoren und Illustratorinnen,<br />
die sie sowohl technisch weiterbringen wie<br />
auch inspirieren. Darunter war beispielsweise<br />
eine Zeichnungsreise nach Venedig mit<br />
Felix Scheinberger oder ein Kurs beim ebenfalls<br />
deutschen Illustrator Aljoscha Blau, dem<br />
«Gouachepapst» in der Szene. Aktuell ist sie<br />
Teil einer Lerngruppe rund um die Bremgartner<br />
Illustratorin Susanne Brem, hier tauscht<br />
sie sich seit Corona über Zoom wöchentlich<br />
mit anderen Zeichnerinnen aus und erhält Inputs<br />
zu vorgängigen Hausaufgaben.<br />
Der Computer ist in ihrem Beruf keine<br />
Konkurrenz für die handgezeichnete Illustration,<br />
vielmehr eine wertvolle Ergänzung,<br />
erzählt die heute 49-Jährige. Dabei habe jeder<br />
Illustrator und jede Illustratorin seinen/<br />
ihren eigenen Stil. Christine Gsell zeichnet<br />
die einzelnen Figuren von Hand und setzt<br />
sie dann auf dem PC in eine Gesamtkomposition<br />
in entsprechender Grösse und mit der<br />
gewünschten Tiefenwirkung. Das macht ihre<br />
Bildsprache sehr individuell. Sie erhält auch<br />
Rückmeldungen, dass man ihre Handschrift<br />
erkenne, aber sie selbst habe nicht den Anspruch<br />
an Einmaligkeit: «Natürlich weiss ich,<br />
dass ich das, je länger ich zeichne, umso weniger<br />
verhindern kann.» Herauszustechen in<br />
irgendeiner Form entspricht generell nicht<br />
ihrem Naturell. So habe es auch viel Überwindung<br />
gebraucht, sich mit ihren Werken<br />
in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Doch<br />
viel besser als lange nachzudenken, sei zu<br />
handeln. Inzwischen hat sie eine Einzelfirma<br />
gegründet und eine Homepage erstellt.<br />
Was bringt ihr das Zeichnen persönlich?<br />
«Wenn es gut läuft, ist das Erholung und<br />
Oase. Aber natürlich kommt mit den Aufträgen<br />
auch der Druck, der dann aber für<br />
Zweifel weniger Raum lässt.» An Aufträgen<br />
mangelt es ihr nicht, aktuell steht sie gerade<br />
vor der Herausforderung zur Illustration<br />
eines ganzen Kinderbuchs, ein gemeinsames<br />
Projekt mit der Herisauer Buchautorin Anna<br />
Schindler. Das bringt viele Emotionen in Bewegung<br />
und rückt auch das wechselhafte<br />
Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten ins<br />
Zentrum. Schon beim Aufbau eines Storyboards<br />
in der Entwurfsphase gäbe es sehr<br />
viel zu entscheiden: Stimmt das einzelne Bild<br />
rein grafisch und von der Komposition her,<br />
welche Technik soll angewendet werden, wer<br />
sind die Hauptfiguren, wie viele Dimensionen<br />
«Meine Illustrationen<br />
gehen<br />
immer über die<br />
Realität hinaus.»<br />
soll der Bildaufbau enthalten und letztlich die<br />
Herausforderung, dass der rote Faden über<br />
alle Szenen hinaus erkennbar und stimmig<br />
ist. Dazu kommt das ganze Offerten- und<br />
Druckprozedere mit der Druckerei. Christine<br />
Gsell hat sich ihre Lehrerin aus Bremgarten<br />
als Backup dazu geholt. So kann sie, wenn<br />
alle Stricke reissen oder wenn sie Rat und<br />
Fachinput braucht, sich ihre Unterstützung<br />
holen. Das beruhigt sie in diesem grossen<br />
Unterfangen und gibt ihr die Sicherheit, die<br />
sie braucht. Spätestens im Sommer sollten<br />
dann die 13 Doppelseiten mit Einschlag und<br />
Umband fertig sein und «Die kleine Milla»<br />
Realität geworden sein.<br />
Mit diesem eigenen Buchprojekt hat sie<br />
eines der grössten Ziele in einem beruflichen<br />
Leben als Illustratorin bereits in Arbeit.<br />
Dabei handelt es sich jedoch mehr um eine<br />
Herzensangelegenheit, als um eine veritable<br />
Einkommensmöglichkeit. Gerade der Preiszerfall<br />
und eine eigentliche Bücherschwemme<br />
stimmen bedenklich: Pro Jahr werden allein<br />
im deutschsprachigen Raum etwa 10 000<br />
neue Kinder- und Jugendbücher herausgegeben,<br />
wovon dann die vom Verlag engagierten<br />
Autoren pro Stück lediglich einen Anteil von<br />
rund 1 bis 2 Franken erhalten. Dies war mitunter<br />
ein Grund, wieso sich Christine Gsell und<br />
Anna Schindler entschieden haben, das Buch<br />
selber zu verlegen und zu produzieren. Dabei<br />
sind sie über die Crowdfunding Plattform WE-<br />
MAKEIT auf Sponsorensuche gegangen und<br />
wurden überrascht vom unerwartet grossen<br />
Zuspruch von Bekannten wie auch Stiftungen.<br />
Einerseits diente ihnen dieses Vorgehen<br />
dazu, den Puls zu fühlen und die Nachfrage<br />
abzutasten und andererseits haben sie nebst<br />
den Geldern auch schon die meisten Abnehmer<br />
zusammen, um ihr Buch auch an die Frau<br />
und den Mann zu bringen. Ein cleveres Konzept,<br />
das ihnen über die grafische Gestalterin<br />
Melanie Hangartner als Dritte im Bunde dieses<br />
Buchprojekts empfohlen wurde.<br />
Das Schaffen am Bild beschreibt Christine<br />
Gsell als einen eher einsamen und meditativen<br />
Prozess, den sie einerseits liebt, der aber<br />
auch einen bewussten Umgang mit Motivation<br />
und Ressourcen erfordert. «Es gibt Tage,<br />
an denen ich nicht vorwärtskomme oder zu<br />
müde bin. Dann höre ich auf oder versuche
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Porträt · 5<br />
Wenn der Löwe dem Zebra die Regentschaft übergibt, ändern sich die Zeiten auch für Giraffen. <br />
(Bild: zVg.)<br />
eine Pause zu machen. Ich muss mich immer<br />
selbst steuern, der vorgegebene Rahmen an<br />
Pflichten entfällt weitestgehend.» Auch gilt<br />
es nach solch intensiven Phasen immer wieder<br />
den Brückenschlag zurück in die Welt da<br />
draussen zu machen. Das ist ein Kontrast zu<br />
der Arbeitsumgebung im Team in ihrem früheren<br />
Lehrerberuf. Den Schritt in die Selbständigkeit<br />
bereut sie aber keineswegs und<br />
sie ist gewillt, sich Herausforderungen in<br />
Form von neuen Aufträgen immer wieder zu<br />
stellen. Sie bezeichnet sich selbst nicht als<br />
sehr planerischen Menschen, sondern lässt<br />
sich auch gerne spontan auf den Moment ein.<br />
Wie muss man sich den Prozess des Zeichnens<br />
vorstellen, hat Christine Gsell schon zu<br />
Beginn einen konkreten Plan und eine klare<br />
Vorstellung? Sie verneint vehement: «Die<br />
Idee zur Figur – beispielsweise ein Hase – ist<br />
meist von vorneherein klar. Aber was dieser<br />
Hase dann macht oder wie er guckt, ergibt<br />
sich erst während dem Zeichnen. Es ist wie<br />
ein Hervorholen aus einer anderen Ebene,<br />
ich muss es nur noch zu Papier bringen.» Sie<br />
arbeitet als Illustratorin gerne im fiktiven<br />
Bildbereich und findet es sehr spannend,<br />
verschiedene Techniken zu kombinieren, beispielsweise<br />
eine Aquarellfläche ergänzt mit<br />
einer feinen Farbstiftzeichnung. So entstehen<br />
immer wieder neue Bildsprachen. «Bei mir<br />
muss es einfach immer über das Abbild der<br />
Realität hinausgehen. Erst durch das Erzählerische<br />
der Bildsprache erschliesse ich diese<br />
unmöglichen Welten auch visuell.» Dabei ist<br />
durch den Betrachter gerade in den Tierfiguren<br />
auch ein feiner Witz auszumachen, etwa<br />
wenn der Löwe im Beisein der Giraffe dem<br />
Zebra die Krone übergibt oder der Hase ganz<br />
lässig an seiner Rübe knabbert.<br />
1973 geboren, ist Christine Gsell im<br />
Thurgau am Bodensee aufgewachsen und<br />
schwärmt noch immer von der Weitsicht<br />
in der offenen Landschaft. Der Zuzug nach<br />
Herisau erfolgte vor rund 15 Jahren, eine Bedingung<br />
für die Anstellung ihres Mannes<br />
beim Kanton, der sie gerne nachkamen. Die<br />
«Zeichnen<br />
ist Erholung<br />
und Oase.»<br />
Nähe zum urbanen St. Gallen mit seinem<br />
kulturellen Angebot schätzt sie auch heute<br />
sehr. Als überzeugte ÖV Nutzerin bietet<br />
ihr Herisau Anschluss in viele Richtungen.<br />
In der Eggsiedlung fühlt sie sich wohl und<br />
geniesst mit ihrem Mann und den beiden<br />
Kindern im Sommer ihren Naturgarten. Als<br />
Vorstandsmitglied von der Regionalgruppe<br />
Bioterra Appenzell – eine Organisation für<br />
den biologischen Landbau und mehr Natur<br />
im Siedlungsraum – engagiert sich die ehemalige<br />
Biologielehrerin für eine weitere Leidenschaft.<br />
«Es geht auch um Aufklärung, den<br />
Garten im Herbst ‹aufzuräumen› bedeutet,<br />
viele wertvolle Insekten zu entsorgen. Dabei<br />
macht es doch so glücklich, im Sommer einen<br />
summenden Garten zu haben.» Bioterra hat<br />
ein breites Kursangebot und tritt auch an<br />
Märkten in Erscheinung, wie beispielsweise<br />
mit dem Verkauf von Wildblumen am Herisauer<br />
Wochenmarkt im Mai dieses Jahres.<br />
In ihrem Portfolio tummeln sich Mensch<br />
und Tier. Da begegnen einem jene Käfer und<br />
Insekten, für deren Schutz sie sich engagiert<br />
wie auch neugierige Dachse oder ernste Hasen<br />
mit klugen Augen. Mondfische führen<br />
in Traumwelten und ob die Wasserfrau das<br />
Pendant zum astrologischen Wassermann<br />
ist, bleibt dem/der Betrachter*in überlassen.<br />
Auch Schaufensterdekos gehören zu ihrem<br />
Repertoire, wie das der Freitagabendbeiz in<br />
Speicher. Mit dem Scherenschnitt einer Hexe<br />
und ihren Katzen illustrierte sie das Flugblatt<br />
für die Schweizer Erzählnacht. Geboren<br />
wurden viele dieser Figuren im Atelier in der<br />
Zürchersmühle, das sie sich gemeinsam mit<br />
Anna Schindler teilt. Ausser im Winter, wenn<br />
es hier richtig kalt wird, ist das ein ruhiger<br />
und idealer Ort für ihr kreatives Schaffen.<br />
Zum Ende unseres Gesprächs fährt ein Kutschenwagen<br />
voll mit Kindern und Reisigbesen<br />
vor dem Fenster auf der Strasse in Richtung<br />
Waldstatt. Wer weiss, vielleicht ist damit<br />
schon eine neue Inspiration für die neugierige<br />
Illustratorin aufgetaucht.<br />
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Nadja Rechsteiner
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Mit dem langsamen Erwachen der Natur werden auch unsere<br />
Lebensgeister geweckt. Man hat Lust sich etwas Gutes<br />
zu Tun und aktiv zu werden. Fehlt die Energie dazu, wird<br />
das häufig der Frühjahrsmüdigkeit zu geschrieben. Dies<br />
kann ein Zeichen sein, dass der Körper eine Entschlackung<br />
braucht. Darum ist jetzt der richtige Zeitpunkt den Körper,<br />
vor allem die Entgiftungsorgane zu entlasten.<br />
Mit einer Detox-Kur, einigen Anpassungen in der Ernährung<br />
und in der Lebensgestaltung hilft man sich selber<br />
und kann den Frühling mit frischem Elan geniessen.<br />
Bei einer Frühlingskur geht es nicht darum Gewicht zu<br />
verlieren. Der Organismus wird gereinigt, entlastet und in<br />
seiner Funktion gestärkt. Als positiver Nebeneffekt kann<br />
durch die bewusste Lebensführung und Ernährung auch<br />
eine leichte Gewichtsreduktion stattfinden.<br />
Man soll sich gut überlegen, welche Form von Entschlackungskur<br />
zu einem selbst und der aktuellen Lebenssituation<br />
passt. Jede gesunde und motivierte Person kann eine<br />
Detox-Kur machen. Für Schwangere und Stillende ist es<br />
jedoch nicht geeignet. Wenn man während einer Woche auf<br />
feste Nahrung verzichten kann, eignet sich eine Molke oder<br />
Saft-Woche als alleinige Entgiftungswoche. Bei diesen Varianten<br />
ernährt man sich während 5–7 Tagen ausschliesslich<br />
von Frucht- und Gemüsesäften, Molke und Kräutertees.<br />
Diese Kuren eignen sich hervorragend als Einstieg in<br />
eine 4–6 Wochen lange Frühlingskur.<br />
Kann oder will man das nicht, gibt es die Möglichkeit, allein<br />
mit einfachen Anpassungen im Alltag in Kombination mit<br />
den passenden pflanzlichen Mitteln und Tees die Entgiftung<br />
durch zu führen. Wichtig ist der Verzicht auf Genussmit<br />
tel, Fertigprodukte, weissen Zucker und gehärtete Fette.<br />
Die Mahlzeiten sollen aus leicht verdaulichen Speisen wie<br />
gedünstetem Gemüse, basenbildenden Lebensmitteln und<br />
moderaten Mengen an tierischem Eiweiss bestehen. In der<br />
Walhalla Detox Frühlingskur findet man die perfekt aufeinander<br />
abgestimmten pflanzlichen Mittel zur Unterstützung<br />
dieser Entschlackungszeit. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />
ist während der Detox Zeit noch wichtiger<br />
als im Alltag. 2 bis 2,5 Liter sollen in Form von Wasser,<br />
frischen Fruchtsäften oder milden Kräutertees getrunken<br />
werden. In der Lebensführung achtet man in dieser<br />
Zeit ganz bewusst darauf Entspannungszeitfenster, Ruhe-<br />
Inseln und viel Bewegung an der frischen Luft ein zu planen.<br />
Zu diesem oder anderen Gesundheitsthemen berät Sie<br />
gerne Saskia Nufer und das Team der Walhalla Drogerie.<br />
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<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gesellschaft / Glosse · 7<br />
LEHRERBAND LÄDT ZU KONZERTEN<br />
d’Föörbete<br />
PROBIEREN GEHT<br />
ÜBER STUDIEREN<br />
Auch dieses Jahr gibt die Lehrerband der<br />
Musikschule Herisau – Appenzeller Hinterland<br />
bei verschiedenen Schulhäusern Pausenkonzerte.<br />
Diese finden vom 28. März bis am<br />
3. Mai statt und dauern jeweils 20 Minuten.<br />
Die Konzerte werden nur bei guter Witterung<br />
und angenehmen Temperaturen durchgeführt.<br />
(pd)<br />
HOSPIZ- UND ENTLASTUNGSDIENST AR:<br />
HAUPTVERSAMMLUNG MIT KOMIKTHEATER<br />
«Endlich wieder eine ‹Live›-HV durchführen»,<br />
mit diesen Worten begrüsste Präsidentin<br />
Sigrun Holz im März die Anwesenden der<br />
Hauptversammlung des Hospiz- und Entlastungsdienstes<br />
AR. Besonders hervorgehoben<br />
und verdankt wurden im Jahresbericht die<br />
Freiwilligen des Vereins. Sie sind diejenigen,<br />
die an vorderster Stelle bei den kranken und<br />
sterbenden Menschen und deren Angehörigen<br />
sind.<br />
Angela Koller, Einsatzleiterin im Hinterland,<br />
berichtete von ihrem Vorgehen, wenn<br />
Einsätze angefragt werden. Neben den privaten<br />
Einsätzen in der Sterbebegleitung,<br />
werden Entlastungseinsätze mehrheitlich<br />
von Heimen und vom Spital in Herisau angefragt.<br />
Diese Anfragen kommen meist sehr<br />
kurzfristig und oft dann, wenn keine Angehörige<br />
da sein können oder sich Patienten nach<br />
Operationen noch im Delir sind. Freiwillige<br />
des Hospiz- und Entlastungsdienstes überbrücken<br />
die eins zu eins Betreuung vor allem<br />
zu den Stosszeiten des Pflegepersonals. «Das<br />
Schöne an den Einsätzen in den Einrichtungen<br />
ist, dass da die Freiwilligen jederzeit nach<br />
Hilfe fragen können», so die Einsatzleiterin.<br />
Ergänzend fügte sie hinzu, dass sie dankbar<br />
sei, immer genügend Freiwillige zu finden.<br />
Tamara Spycher, Einsatzleiterin in Speicher-<br />
Trogen-Wald, erläuterte in ihren Ausführungen,<br />
wie wertvoll die Weiterbildungen und<br />
Supervisionen für die Freiwilligen seien, für<br />
die die Vereinskasse aufkommt. Die rund 30<br />
Freiwilligen des Vereines haben im vergangenen<br />
Jahr rund 1 634 Einsatzstunden bei 51<br />
Personen geleistet.<br />
Die Präsidentin sprach den Dank auch<br />
allen Privaten, den politischen Gemeinden<br />
und Kirchgemeinden, den Heimen und dem<br />
Spital Herisau aus. Sie alle haben im vergangenen<br />
Jahr den Hospiz- und Entlastungsdienst<br />
unterstützt. Damit werde ermöglicht,<br />
die Arbeit auf professionellem Niveau weiterzuführen,<br />
den Alltag vieler Menschen zu<br />
erleichtern und auch in schweren Zeiten den<br />
Menschen nahe zu sein. Nach den weiteren<br />
statuarischen Geschäften der HV und den<br />
Bestätigungswahlen des Vorstands und der<br />
Präsidentin, erfreute das Komiktheater die<br />
Anwesenden mit viel Fantasie und Witz.<br />
Acht Schauspieler*innen mit Beeinträchtigungen<br />
zeigten Episoden aus ihrem neuen<br />
Stück «All Inklusive». Mit ihrem Feingefühl<br />
und ihrem Esprit lösten sie Wellen von Freude<br />
und Begeisterung beim Publikum aus.<br />
Dieses quittierte die gezeigte Aufführung<br />
mit grossem Applaus und strahlenden Gesichtern.<br />
(pd)<br />
Nach rund 15 Jahren wagte ich mich vor<br />
einigen Wochen erstmals wieder auf die<br />
Ski. Bereits in der Vergangenheit hatte ich<br />
wiederholt angekündigt, wieder auf die Piste<br />
gehen zu wollen. Doch irgendwie kam<br />
immer etwas dazwischen. Böse Zungen behaupten,<br />
ich hätte Angst gehabt – das war<br />
natürlich nicht der Fall. Und wenn, dann<br />
nur ganz wenig. Dennoch blieben meine<br />
angekündigten Absichten nicht ungehört.<br />
Vor einigen Wochen wurde mir vorgeschlagen,<br />
meine Ferien in einem Skiort zu verbringen.<br />
Ich reagierte natürlich sehr cool<br />
und liess verlauten, dass dies früher oder<br />
später sowieso meine Idee gewesen wäre.<br />
Gleichzeitig sah ich mich gedanklich bereits<br />
im Krankenhaus mit einem gebrochenen<br />
Bein. Nun gut – ich mietete ein Paar<br />
Ski mit den dazugehörigen Schuhen, las im<br />
Internet unzählige Erfahrungsberichte von<br />
Ski-Rückkehrer*innen und liess mir von<br />
meinem Umfeld sagen, dass das wie mit<br />
dem Velofahren sei – einmal gelernt, geht<br />
es nicht mehr vergessen. Am Tag X war es<br />
dann soweit. Mit den Skis rutschte ich zum<br />
Skilift, liess mich nach oben ziehen und<br />
blickte mit meiner Begleitperson auf die<br />
Piste herab. Von oben sah es definitiv steiler<br />
aus, als von unten. Aber gut, jetzt war<br />
ich hier und es gab kein zurück. Ich blickte<br />
auf die anderen Skifahrer, um mir einige Bewegungen<br />
und Skills abzuschauen, machte<br />
einen kleinen Gump nach vorne … Und es<br />
klappte tatsächlich. Zunächst zwar mit etwas<br />
wackeligen Beinen, den Stöcken in der<br />
Luft und nicht allzu schönen Kurven, aber<br />
ich kam heil und munter mit beiden Skis<br />
zum Pistenende. Auch die zweite und dritte<br />
Abfahrt waren noch nicht ganz elegant,<br />
doch mit jedem Mal etwas besser. Und ich<br />
kann Ihnen sagen: Es stimmt! Einmal gelernt,<br />
nie mehr vergessen. Zugegeben, ganz<br />
spur- oder korrekter gesagt spürlos ging<br />
mein erster Skitag nicht an mir vorüber. Ich<br />
sage nur: «Muskelkater». Spassig war es<br />
trotzdem. Und wieder einmal habe ich für<br />
mich gemerkt – probieren geht manchmal<br />
tatsächlich über studieren. (hst)
8 · Gemeinde <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
GEMEINDEORDNUNG GEHT<br />
IN DIE VOLKSDISKUSSION<br />
An der Einwohnerratssitzung vom 16. März<br />
wurden die Artikel 21 bis 42 des Revisionsentwurfs<br />
für die neue Herisauer Gemeindeordnung<br />
in 1. Lesung beraten. Artikel 1 bis 20 waren<br />
bereits an der vorangegangenen Sitzung<br />
am 26. Januar behandelt worden. Aufgrund<br />
zahlreicher Abwesenheiten waren nur 21 von<br />
31 stimmberechtigten Ratsmitgliedern anwesend.<br />
Am Ende der Sitzung wurde der Revisionsentwurf<br />
einstimmig einer Volksdiskussion<br />
unterstellt und eine 2. Lesung angesetzt.<br />
In der Detailberatung beantragten die<br />
FDP-Fraktion und die Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission<br />
(GPK), dass die<br />
GPK wie bisher mit ihrem jährlichen Bericht<br />
Massnahmen beantragen anstatt solche nur<br />
empfehlen kann. Ein Antrag der Fraktion<br />
Gewerbe/PU verlangte ausserdem, dass die<br />
Finanzkommission nicht nur die Jahresrechnung,<br />
sondern die gesamte Finanzlage der<br />
Gemeinde prüfen soll. Beide Anträge wurden<br />
einstimmig angenommen. Einem Antrag der<br />
parlamentarischen Kommission, die Möglichkeit<br />
einer Sprechstunde für Einwohner*innen<br />
mit einem Mitglied des Gemeinderats und<br />
der Option einer Protokollpflicht zu schaffen,<br />
wurde mit elf zu acht Stimmen zugestimmt.<br />
Zu Artikel 40 nahm der Gemeinderat einen<br />
Auftrag der SVP-Fraktion entgegen, wonach<br />
die finanziellen Folgen der vorgesehenen<br />
Einführung einer Ombudsstelle und deren<br />
mögliche Ausgestaltung genauer geprüft<br />
werden sollen. Zu Artikel 11, der das fakultative<br />
Referendum regelt, gab es je einen<br />
Rückkommensantrag aus der FDP- und der<br />
Gewerbe/PU-Fraktion. Beide forderten ein<br />
fakultatives Referendum für Voranschlag<br />
und Steuerfuss. Durchgesetzt hat sich am<br />
Ende der Vorschlag der Gewerbe/PU-Fraktion,<br />
welcher ein fakultatives Referendum für<br />
Voranschlag und Steuerfuss mit einem Quorum<br />
von 500 Unterschriften vorsieht. Er wurde<br />
schliesslich mit 12:9 Stimmen angenommen.<br />
Der Revisionsentwurf geht nun in die<br />
Volksdiskussion. Diese dauert bis zum 26. April.<br />
Wer in Herisau wohnt, ist berechtigt, Anträge<br />
einzureichen. Sie müssen schriftlich und<br />
unterzeichnet bis 26. April an folgende Adresse<br />
gesendet werden: Einwohnerrat, Revision<br />
Gemeindeordnung, c/o Gemeindekanzlei,<br />
Poststrasse 6, 9102 Herisau. Der genaue Wortlaut<br />
des aktuellen Revisionsentwurfs sowie<br />
alle weiteren Unterlagen sind unter www.herisau.ch/volksdiskussionen<br />
zu finden. Exemplare<br />
in Papierform können auch unter gemeindekanzlei@herisau.ar.ch<br />
angefordert oder auf<br />
Bestellung unter 071 354 55 03 am Empfang im<br />
Gemeindehaus abgeholt werden. (gk)<br />
Hier können Sie die vergangene<br />
Einwohnerratssitzung nachschauen:<br />
https://bit.ly/3D9OIBB<br />
ZUM TAG DES WALDES: NATÜRLICHE<br />
VERJÜNGUNG 30 JAHRE NACH STURM VIVIAN<br />
Am Montag, 21. März, war der internationale<br />
Tag des Waldes. Für die Gemeinde Herisau,<br />
welche ein besonderes Augenmerk<br />
auf Wald und Forst legt, war dies Gelegenheit,<br />
auf ein spezielles Projekt aufmerksam<br />
zu machen: Die Waldfläche von rund einem<br />
Hektar in der Ergeten zwischen Ramsen und<br />
Schachen wurde am 26. und 27. Februar 1990<br />
vom heftigen Weststurm Vivian geworfen.<br />
Das Gebiet ist im Besitz der Gemeinde Herisau.<br />
Auf der Fläche ist eine Vielfalt an verschiedenen<br />
Baumarten vorhanden. Der vom<br />
Sturm schwer geschädigte Wald wurde für<br />
einen Langzeitversuch ausgewählt, um die<br />
Fähigkeit des Waldes zur Selbstregeneration<br />
beobachten zu können und eine interessierte<br />
Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen.<br />
Ziel ist die Wiederbestockung durch Naturverjüngung.<br />
Die Natur soll sich entfalten,<br />
es wird weder aufgeräumt, noch gepflanzt<br />
oder gepflegt. So sollen Baumarten wie Buche,<br />
Birke, Esche, Ahorn, Ulme, Kirschbaum,<br />
Stieleiche, Fichte, Aspe, Tanne und Vogelbeere<br />
wachsen. Wenige Lerchen sollen gezielte<br />
gepflanzt werden. Die Erwartung ist,<br />
dass sich eine zeitlich gestaffelte artenreiche<br />
Verjüngung ergibt. Ein «ordentlicher», aufgeräumter<br />
Wald ist oft ein artenarmer und eintöniger<br />
Lebensraum. Je mehr Äste, Laub und<br />
Stämme liegenbleiben, je mehr Sträucher<br />
stehengelassen werden, desto mehr Kleinlebewesen<br />
fühlen sich in diesem Lebensraum<br />
wohl. Sie alle, von Insekten, Käfern, Würmern<br />
über Vögel und Siebenschläfer bis hin zu jungen<br />
Bäumchen, sind direkt oder indirekt auf<br />
dürre Bäume, vermoderndes Holz und Sträucher<br />
angewiesen. Beispielsweise der Specht<br />
als wichtigster natürlicher Feind des Borkenkäfers<br />
benötigt Bruthöhlen, für die ihm dürre<br />
Bäume dienen. Verfaulende Äste, Wipfel<br />
und Stämme tragen zur Humusbildung bei<br />
und schaffen ein ideales Keimbeet für junge<br />
Bäumchen.<br />
Auf der Versuchsfläche in der Ergeten<br />
wird erwartet, dass liegengelassenes Holz<br />
langsam verfault und in sich zusammenfällt.<br />
Dies reduziert über Jahre die Bodenaustrocknung,<br />
da die Stämme über dem Boden<br />
als Windschutz wirken. Weiter erfolgt kaum<br />
Erosion, da Niederschläge gebremst werden.<br />
Schliesslich kommt es zu weniger Wildverbiss,<br />
weil die Fläche für das Rehwild schwerer<br />
zugänglich ist. Zusammen mit den verbliebenen<br />
Samenbäumen sind damit günstige Bedingungen<br />
für eine reichhaltige, natürliche<br />
Verjüngung mit verschiedensten Waldbäumen<br />
gegeben. Auf der Versuchsfläche kann<br />
das Verfaulen des liegengelassenen Holzes<br />
deutlich festgestellt werden. Asthaufen und<br />
Restholze dienen diversen Tieren als Lebensraum.<br />
Markant haben sich im Gebiet auch<br />
Holundersträucher entfaltet. Verschiedene<br />
Jungbäume konnten festgestellt werden und<br />
die natürliche Verjüngung gelingt. Die Erkenntnisse,<br />
die so gewonnen werden, sind<br />
sehr interessant. Der Nutzen für die Biodiversität,<br />
deren Bedeutung für die Gemeinde<br />
nicht zuletzt das neue Biodiversitätskonzept<br />
zeigt, ist gross. Das Projekt braucht aber viel<br />
Geduld, denn eine Wald-Generation wird<br />
mindestens so alt wie drei Menschen-Generationen.<br />
(gk)<br />
Liegengelassenes Sturmholz in der Ergeten bietet<br />
vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum. (Bild: gk)
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gemeinde · 9<br />
MITGLIED FÜR<br />
BÜRGERRECHTSKOMMISSION GESUCHT<br />
Die Bürgerrechtskommission, die für die<br />
Vorbereitung der Gemeinderatsentscheide<br />
über Einbürgerungen in Herisau zuständig<br />
ist, muss nach dem Rücktritt von Alexandra<br />
Schubert durch ein neues Mitglied ergänzt<br />
werden. Neben Gemeinde- und Kommissionspräsident<br />
Max Eugster sind Claudia Diem,<br />
Christian Ess und Sandra Sutter die weiteren<br />
Mitglieder der Kommission. Sie wird jeweils<br />
durch eine Assistentin Gemeindeschreiber<br />
als Aktuarin unterstützt. Voraussetzungen<br />
für eine Wahl in die Kommission sind die<br />
Volljährigkeit, das Schweizer Bürgerrecht sowie<br />
der Wohnsitz in der Gemeinde Herisau.<br />
Angesprochen sind auch Personen, die eingebürgert<br />
worden sind. Nicht als Mitglieder<br />
vorgesehen sind hingegen aufgrund der Gewaltentrennung<br />
Mitglieder des Einwohnerrats.<br />
Der Aufwand beträgt rund fünf Halbtage<br />
pro Jahr, hinzu kommt das Aktenstudium.<br />
Wahlgremium ist der Gemeinderat. Interessent*innen<br />
wenden sich bitte bis zum 8. April<br />
an Gemeindepräsident Max Eugster, Telefon<br />
071 354 54 50, oder per Mail an Max.Eugster@<br />
herisau.ar.ch. (gk)<br />
GEMEINDE HERISAU ÜBERNIMMT<br />
BLOCHFIGUREN VOM CINÉTREFF<br />
Am frühen Blochmontagmorgen machte<br />
das Herisauer Bloch zehn Jahre nach seiner<br />
Wiederbelebung Halt beim Gemeindehaus.<br />
Neben Mitgliedern des Gemeinderates trafen<br />
die Teilnehmer des Umzugs dort auch<br />
auf ihre Ebenbilder aus Holz: Ein Herold mit<br />
Ross, die Zugmannschaft, ein Kässelibueb<br />
sowie den Wildhüter mit Bär. Die Figuren im<br />
Massstab 1:2 stammen von Weissküfer Josef<br />
Dähler. Sie machten 2018 im ganzen Kanton<br />
auf den vom Verein Cinétreff initiierten Film<br />
«s’Bloch» aufmerksam und wurden an der<br />
Premiere im Cinétreff ausgestellt. Nachdem<br />
der Verein bereits längere Zeit auf der Suche<br />
nach geeigneten Abnehmern für das Ensemble<br />
war, konnte sie die Gemeinde Herisau nun<br />
übernehmen. Künftig sollen die Figuren bei<br />
festlichen Veranstaltungen im Casino zum<br />
Einsatz kommen und das gelebte Brauchtum<br />
repräsentieren, dessen Förderung der Gemeinde<br />
Herisau ein Anliegen ist. (gk)<br />
Zivilstandsnachrichten<br />
Geburten<br />
Pfenninger Mael David, geboren am<br />
12. Februar 20<strong>22</strong>, Sohn des Pfenninger<br />
Lukas David und der Pfenninger Adeline<br />
Huguette Maria, wohnhaft in Herisau<br />
Hanselmann Damian, geboren am<br />
14. Februar 20<strong>22</strong>, Sohn des Hanselmann<br />
Daniel und der Hanselmann Diana,<br />
wohnhaft in Herisau<br />
Milovanovic Stefan, geboren am<br />
15. Februar 20<strong>22</strong>, Sohn des Milovanovic<br />
Marinko und der Milovanovic Sandra,<br />
wohnhaft in Herisau<br />
Krec Isidora, geboren am 9. Februar 20<strong>22</strong>,<br />
Tochter des Krec Sladan und der Jovanovic<br />
Nevena, wohnhaft in Herisau<br />
Forrer Lenny, geboren am 13. Februar 20<strong>22</strong>,<br />
Sohn des Forrer René und der Dias Joana,<br />
wohnhaft in Herisau<br />
Giacomelli Nevio, geboren am 19. Februar<br />
20<strong>22</strong>, Sohn des Giacomelli Thomas und der<br />
Giacomelli Julia, wohnhaft in Herisau<br />
Brunner Emil, geboren am 24. Februar 20<strong>22</strong>,<br />
Sohn des Brunner Sandro und der Brunner<br />
Nadja, wohnhaft in Herisau<br />
Solenthaler Nevio, geboren am 3. März<br />
20<strong>22</strong>, Sohn des Solenthaler Mario und der<br />
Solenthaler Bettina, wohnhaft in Herisau<br />
Walser Paul Levi, geboren am 14. März 20<strong>22</strong>,<br />
Sohn des Walser Roger und der Walser<br />
Julia, wohnhaft in Herisau<br />
Lemieszek Antoni, geboren am 18. März<br />
20<strong>22</strong>, Sohn des Lemieszek Mateusz und der<br />
Lemieszek Jagoda, wohnhaft in Herisau<br />
Todesfälle<br />
Schläpfer geb. Sambuc May Esther, gestorben<br />
am 19. Februar 20<strong>22</strong> in Schwellbrunn,<br />
geboren 1936, wohnhaft gewesen in<br />
Herisau, mit Aufenthalt in Schwellbrunn<br />
Widmer Ernst, gestorben am 21. Februar<br />
20<strong>22</strong> in Waldstatt, geboren 1935, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau, mit Aufenthalt<br />
in Waldstatt<br />
Ammann Markus, gestorben am 4. März<br />
20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1944, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau<br />
Martic geb. Kospic Savka, gestorben am<br />
6. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1946,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau<br />
Knaus Robert, gestorben am 7. März 20<strong>22</strong> in<br />
Herisau, geboren 1931, wohnhaft gewesen<br />
in Herisau<br />
Haas Anna Elisabetha Veronika, gestorben<br />
am 14. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1933,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau<br />
Kaufmann Willi, gestorben am 10. März<br />
20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1936, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau<br />
Fux Willy, gestorben am 9. März 20<strong>22</strong> in<br />
Herisau, geboren 1935, wohnhaft gewesen<br />
in Herisau<br />
Hörler, Margrit Flora, gestorben am 4. März<br />
20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1921, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau<br />
Stixenberger geb. Eugster Ruth, gestorben<br />
am 3. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1941,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau<br />
Ramunno Matilde, gestorben am 3. März<br />
20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1929, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau<br />
Schmid geb Heiniger Elsa, gestorben am<br />
5. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1934,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau<br />
Aerni Werner, gestorben am 18. März 20<strong>22</strong><br />
in Chur, geboren 1931, wohnhaft gewesen<br />
in Herisau<br />
Beck geb. Krebs Jacqueline Violette, gestorben<br />
am 21. März 20<strong>22</strong> in Schwellbrunn,<br />
geboren 1935, wohnhaft gewesen in<br />
Herisau mit Aufenthalt in Schwellbrunn<br />
Andreatta Paul Josef, gestorben am 21. März<br />
20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1931, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau<br />
Trüb Balz Benedikt, gestorben am 27. März<br />
20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1966, wohnhaft<br />
gewesen in Herisau<br />
Ehrbar Rolf, gestorben am 24. März 20<strong>22</strong> in<br />
Zürich, geboren 1954, wohnhaft gewesen<br />
in Herisau<br />
Hess Manuela Sophie, gestorben am<br />
<strong>22</strong>. März 20<strong>22</strong> in Herisau, geboren 1967,<br />
wohnhaft gewesen in Herisau<br />
Eheschliessungen<br />
Grob Michael und Grob-Eisenbeiss Sarah,<br />
wohnhaft in Herisau<br />
van der Werff Sebastiaan und van der Werff-<br />
Steuri Lena, wohnhaft in Herisau<br />
Silvestri Simon und Silvestri-Meier Helen,<br />
wohnhaft in Herisau
10 · Interview <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
GOSSAUERSTRASSE: RAUS<br />
AUS DEM SCHATTENDASEIN<br />
Am 24. Februar formierte sich die IG «Öseri Gass». Ihr Ziel: Die Gossauerstrasse soll aufgewertet<br />
und so zum Begegnungsort werden. Die Vorstandsmitglieder Stefan Düsel,<br />
Fabienne Buttignol, Ercan Bagci und Jürg Kaufmann über die Notwendigkeit ihrer IG,<br />
Hoffnungen und ersten Visionen.<br />
Am 24. Februar wurde die IG «Öseri Gass»<br />
offiziell gegründet. Wie kam es dazu?<br />
Jürg Kaufmann: Den Anstoss dafür gab die<br />
Gemeinde. Im Rahmen der Zentrumsentwicklung<br />
veranstaltete sie im Alten Zeughaus<br />
drei Workshops zur Aufwertung der Gossauerstrasse.<br />
Diese haben wir besucht. Bereits<br />
nach dem zweiten Workshop teilten Fabienne<br />
Buttignol und ich die Meinung, dass wir<br />
selber aktiv werden und einen Verein gründen<br />
wollen.<br />
Weshalb einen Verein gründen, wenn die<br />
Gemeinde ebenfalls gewillt ist, etwas zu<br />
unternehmen?<br />
Fabienne Buttignol: Ich denke, dass die Gemeinde<br />
insgeheim hoffte, dass wir uns selber<br />
organisieren. Sie hat uns diesen Ball zugespielt<br />
und wir haben ihn angenommen. Was sinnvoll<br />
ist. Wir leben hier und wissen am besten,<br />
wo man ansetzen könnte. Und: Die Wirkkraft<br />
eines Vereins ist stärker, als jene einer einzelnen<br />
Person. Wir wissen, dass mehrere Anwohner*innen<br />
und Ladenbesitzer*innen motiviert<br />
sind, ihren Teil zur Aufwertung beizutragen.<br />
Demnach besteht das Bedürfnis nach einer<br />
Gassenaufwertung schon länger?<br />
Ercan Bagci: Absolut. Ich lebe seit 25 Jahren<br />
an der Gossauerstrasse und führe gemeinsam<br />
mit meiner Frau hier ein Geschäft. In<br />
diesen Jahren habe ich des Öfteren gehört,<br />
dass die Gasse nicht sicher scheint und nicht<br />
schön ist. Ich versuchte mich mehrmals für<br />
die Strasse einzusetzen, fand aber als einzelne<br />
Person bei der Gemeinde nur wenig bis<br />
kein Gehör. Umso mehr freute es mich, dass<br />
sie diese Workshops organisierte.<br />
der Gasse anbieten könnten. Die Gossauerstrasse<br />
ist eine Durchgangs- und Durchfahrtsstrasse<br />
– sie ist kein Ort zum Verweilen. Das<br />
ist sehr schade. Zudem haftet ihr immer noch<br />
der Ruf des verruchten Rotlichtviertels an.<br />
Diesen Ruf hatte das Linsenbühl in St. Gallen<br />
auch. Mittlerweile gehört es zu den beliebteren<br />
Begegnungsorten in der Stadt.<br />
Buttignol: Absolut. Die Entwicklung des Linsenbühls<br />
kann uns Vorbild sein. Wir wollen,<br />
dass die Gossauerstrasse zu einem Herisauer<br />
Treffpunkt wird. Die Gasse soll nicht nur für<br />
die Anwohner*innen, sondern für das ganze<br />
Dorf attraktiver werden.<br />
Wie könnte dies geschehen?<br />
Düsel: Ideen gibt es viele. Der Anfang wurde<br />
mit der Sanierung der Gossauerstrasse getan.<br />
(vgl. Seite 14) Toll wäre es, wenn wir zeitnah<br />
erste Ideen umsetzen könnten, wie beispielsweise<br />
das Aufstellen von Blumen. Dies würde<br />
die Strasse bereits freundlicher machen und<br />
zum Flanieren einladen. Die Gossauerstrasse<br />
hat grosses Potential, nicht zuletzt auch aufgrund<br />
der alten und sehr schönen Häuser.<br />
Diese müssen wir nur richtig in Szene setzen.<br />
Kaufmann: Ich denke, dass jetzt zeitnah etwas<br />
passieren muss. Die Idee mit den Blumen<br />
passt super zum Frühling und es ist der ideale<br />
Zeitpunkt, die Strasse farblich aufzuwerten.<br />
An der Gründungsversammlung wurde zudem<br />
über einen eigenen Markt gesprochen.<br />
Diese Idee gefällt mir besonders gut, weil sie<br />
Leben in unsere Gasse bringen würde, was ja<br />
unser erklärtes Ziel ist.<br />
An der Gründungsversammlung waren<br />
auch Gemeindepräsident Max Eugster und<br />
Gemeinderat Glen Aggeler anwesend. Ist<br />
eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde<br />
wichtig?<br />
Buttignol: Unbedingt. Die Aufwertung der<br />
Gossauerstrasse ist im Interesse aller. Das<br />
klappt nur mit einer guten Zusammenarbeit.<br />
Für die Umsetzung einiger unserer Ideen<br />
brauchen wir die Bewilligung der Gemeinde.<br />
Auch sind wir offen für die Ideen der Gemeinde,<br />
die mithelfen, die Gossauerstrasse attraktiver<br />
zu machen. Ich bin guter Dinge, dass die<br />
Zusammenarbeit klappen wird. Max Eugster<br />
und Glen Aggeler haben an der Gründungsversammlung<br />
erlebt, dass wir bereit sind, uns<br />
einzusetzen.<br />
Wie könnte diese Zusammenarbeit aussehen?<br />
Bagci: Wichtig ist vor allem, dass ein regelmässiger<br />
Austausch stattfindet.<br />
Welche Erwartungen hat die IG an die Gemeinde?<br />
Düsel: Dass sie uns die Chancen geben, etwas<br />
zu verändern. Es geht nicht darum, dass<br />
wir erwarten, dass die Gemeinde die von<br />
uns gewünschten Veränderungen finanziert.<br />
Es geht darum, dass wir uns unterstützt<br />
fühlen und sie uns keine Steine in den<br />
Weg legt.<br />
Mit welchen Problemen sieht sich die Gossauerstrasse<br />
aktuell konfrontiert?<br />
Buttignol: Vor allem abends ist die Gasse leer.<br />
Sie ist eher dunkel und düster – es ist keine<br />
Strasse, in der ich nachts gerne alleine unterwegs<br />
bin. Könnte die Strasse belebt werden,<br />
würde diese Angst vermutlich verfliegen.<br />
Wie könnte die Gossauerstrasse belebt<br />
werden?<br />
Stefan Düsel: Es wäre bereits hilfreich, wenn<br />
die hier ansässigen Gastronomiebetriebe beispielsweise<br />
an warmen Tagen Sitzplätze auf<br />
Die IG «Öseri Gass» möchte der Gossauerstrasse mehr Leben einhauchen. <br />
(Bild: gk)
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Interview · 11<br />
(v.l.n.r.) Ercan Bagci, Fabienne Buttignol, Stefan Düsel und Jürg Kaufmann bilden den Vorstand der IG «Öseri Gass». <br />
(Bild: hst)<br />
Zurück zu Ihnen. Sie vier wurden am 24. Februar<br />
in den Vorstand gewählt. Was werden<br />
Sie als erstes angehen?<br />
Düsel: Zunächst müssen wir unseren Aufbau<br />
und unsere Organisation definieren. Zudem<br />
müssen wir abklären, wie die Zusammenarbeit<br />
mit den Anwohner*innen der Gossauerstrasse<br />
aussehen soll. Wir sind motiviert,<br />
etwas zu leisten, wollen wir doch unsere<br />
Wähler*innen nicht enttäuschen.<br />
Besteht die Möglichkeit, Mitglied der IG<br />
«Öseri Gass» zu werden?<br />
Düsel: Alle Anwohner*innen unserer Gasse<br />
sind potentielle Mitglieder. Je mehr desto<br />
besser. Gemeinsam haben wir mehr Ideen<br />
und können diese mit vereinten Kräften auch<br />
eher realisieren.<br />
Wie werden die Aktionen finanziert?<br />
Kaufmann: Das wird Thema im Vorstand sein.<br />
Einige Ideen bestehen bereits. Eine Möglichkeit<br />
wäre ein jährlicher – freiwilliger – Mitgliederbeitrag.<br />
Mit fixen Beiträgen sind wir<br />
jetzt noch vorsichtig – Spenden sind jedoch<br />
jederzeit herzlich willkommen. Vorerst wichtig<br />
ist aber, dass unser Verein bekannter wird.<br />
An der Gossauerstrasse wohnen noch viele<br />
Menschen, die nicht wissen, dass es uns gibt.<br />
Wie soll diese Bekanntmachung aussehen?<br />
Buttignol: Eine Variante könnte das direkte<br />
Ansprechen auf der Strasse sein. Ebenfalls<br />
«Unsere Gasse soll<br />
für alle attraktiver<br />
werden.»<br />
eine Idee wäre, einen Anlass zu organisieren,<br />
um auf uns aufmerksam zu machen. Wichtig<br />
ist, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen,<br />
ihnen aufzeigen zu können, wofür wir<br />
stehen. Ich bin überzeugt, dass wir viele Anwohner*innen<br />
für unser Vorhaben begeistern<br />
können.<br />
Einige Anwohner*innen konnten Sie bereits<br />
überzeugen. Gab es bereits Rückmeldungen?<br />
Kaufmann: Ja, von mehreren Seiten. Die meisten<br />
waren schriftlich, einige sind aber auch<br />
extra persönlich vorbeigekommen. Bisher<br />
haben wir nur Positives gehört und gelesen.<br />
Die Rückmeldungen sind gut, die Gemeinde<br />
scheint mit dem Verein ebenfalls zu<br />
sympathisieren. Wann sollen die ersten<br />
Veränderungen sichtbar sein?<br />
Düsel: Sofern die Anwohner*innen mitziehen,<br />
wäre es toll, wenn bereits im Mai erste Ergebnisse<br />
sichtbar wären. Ich persönlich mag die<br />
Idee mit den Blumen. Es wäre eine Art Frühlingserwachen<br />
an der Gossauerstrasse. Und<br />
wir könnten so einfach und effizient einen<br />
ersten Schritt zur Imageaufbesserung tun.<br />
Ist der Ruf der Gossauerstrasse tatsächlich<br />
so negativ?<br />
Buttignol: Ich wohne mit meiner Familie an<br />
der Gossauerstrasse. Nicht selten werde ich<br />
gefragt, ob das Quartier auch wirklich familienfreundlich<br />
sei.<br />
Ziel ist also weg vom alten Image und<br />
gleichzeitig einen Mehrwert fürs Zentrum<br />
zu schaffen.<br />
Bagci: Genau. Wir wollen zeigen, dass es<br />
schön ist, hier zu wohnen. Die Lage ist perfekt,<br />
zu Fuss kann vieles in wenigen Minuten<br />
erreicht werden. Zudem werden hier unsere<br />
Tradition und unser Brauchtum aktiv gelebt.<br />
Der Gidio wie auch das Bloch werden durch<br />
unsere Gasse gezogen.<br />
Wo sehen Sie die Gossauerstrasse in zehn<br />
Jahren?<br />
Kaufmann: Wir stellen uns eine gemütliche<br />
Schlendermeile vor, die gleichzeitig ein<br />
Treffpunkt für Herisauer*innen ist. Toll wäre<br />
es, wenn wir regelmässige Anlässe, wie beispielsweise<br />
einen Flohmarkt, auf die Beine<br />
stellen könnten. Wir sind überzeugt, dass das<br />
ganze Dorf davon profitieren würde.<br />
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HERISAU<br />
HERISAU<br />
Rückbau Tiefbau<br />
Umbau Hochbau<br />
SPIEL<br />
PLAN<br />
im April<br />
La traviata<br />
Oper von Giuseppe Verdi<br />
1./20./24. April, UM!BAU<br />
Lady Bess<br />
Musical von Michael Kunze und<br />
Sylvester Levay<br />
2./3./19./<strong>22</strong>./23./29./30. April, UM!BAU<br />
Biedermann und<br />
die Brandstifter<br />
Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch<br />
8./10./11./13. April, UM!BAU<br />
Jesus Christ Superstar<br />
Rockoper von Andrew Lloyd Webber<br />
und Tim Rice<br />
9./12. April, UM!BAU<br />
Die lächerliche<br />
Finsternis<br />
Szenisches Konzert nach einem<br />
Hörspieltext von Wolfram Lotz<br />
12./19./21./23. April, LOK<br />
Dienstags bei Migros<br />
von Emmanuel Darley aus der<br />
Monologreihe «Radikal allein»<br />
20./27. April, Kunstmuseum SG -<br />
Kirchhoferhaus<br />
Wonderful World<br />
Tanzstück von Martin<br />
Zimmermann und Kinsun Chan<br />
28./29./30. April, LOK<br />
071 242 06 06<br />
theatersg.ch
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gemeinde · 13<br />
GROSSES INTERESSE<br />
AN DER RENOVIERTEN DORFKIRCHE<br />
Am 26. März luden die Gemeinde Herisau,<br />
die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde<br />
Herisau sowie der Verein Dorfkirche zum Tag<br />
Die renovierte Kirche stiess auf grosses Interesse. <br />
(Bild: gk)<br />
der offenen Tür in die evangelisch-reformierte<br />
Kirche und ins neue Nebengebäude ein.<br />
Das Interesse war nach der anderthalbjährigen<br />
Bauzeit gross: Mehrere Hundert Personen<br />
fanden den Weg in die Dorfkirche. An<br />
verschiedenen Posten erklärten Fachleute,<br />
die an der Innenrenovation, Sanierung und<br />
Umgestaltung beteiligt waren, Einzelheiten<br />
unter anderem zum Orgelbau, zum Stuck<br />
oder zur Beteiligung regionaler Handwerker.<br />
In den Ansprachen von Gemeindepräsident<br />
Max Eugster, Kirchgemeinde-Vizepräsident<br />
Gerold Schurter, Präsidenten des Vereins<br />
Dorfkirche Hans-Ulrich Sturzenegger und<br />
Architektin Eva Keller war Dankbarkeit das<br />
prägende Thema: Für die Unterstützung<br />
durch Einwohnerrat, Stiftungen, Privatpersonen<br />
und Denkmalpflege, für den Einsatz<br />
der über 300 Handwerker*innen und dafür,<br />
dass die Kirchbürger*innen und die ganze<br />
Gemeindebevölkerung das Projekt mitgetragen<br />
haben. Zum Schluss äusserte Gemeindepräsident<br />
Max Eugster den Wunsch,<br />
dass die Kirche nach zwei Jahren Pandemie<br />
wieder der Veranstaltungsort werde, den er<br />
vor der Sanierung mit jährlich rund 280 Veranstaltungen<br />
und 20 000 Besucher*innen<br />
war. (gk)<br />
KANTONALE STEUERGESETZREVISION<br />
BELASTET HERISAU ÜBERMÄSSIG<br />
Die Teilrevision 2024 des Steuergesetzes des<br />
Kantons Appenzell Ausserrhoden hat in erster<br />
Linie den Nachvollzug von Bundesrecht<br />
zum Ziel. Darum unterstützt der Gemeinderat<br />
die Revision im Grundsatz. Kritisiert wird<br />
hingegen die vorgesehene Änderung bei der<br />
Verteilung der Steuererträge juristischer Personen,<br />
von der Herisau als wirtschaftliches<br />
Zentrum Appenzell Ausserhodens besonders<br />
betroffen ist. Diese wurzelt in der Einführung<br />
einer weltweiten Mindestbesteuerung von<br />
insgesamt 15 Prozent für international tätige<br />
Unternehmen mit Umsätzen über 750 Millionen<br />
Franken durch die Organisation für wirtschaftliche<br />
Entwicklung und Zusammenarbeit<br />
(OECD). Um diesen Satz zu erreichen, muss<br />
Appenzell Ausserrhoden seinen Gewinnsteuersatz<br />
für solche Unternehmen anheben und<br />
erwartet infolgedessen tiefere Zahlungen aus<br />
dem nationalen Finanzausgleich (NAF). Um<br />
dies auszugleichen, soll der Kanton gemäss<br />
Gesetzesentwurf zulasten der Gemeinden<br />
einen grösseren Anteil aus den Steuererträgen<br />
juristischer Personen erhalten. Für Herisau<br />
hätte dies Mindererträge von 1,9 Millionen<br />
Franken zur Folge. Der Gemeinderat lehnt<br />
diese Umverteilung klar ab, unter anderem<br />
weil sie lediglich auf Prognosen basiert. Wie<br />
gross die Mindereinnahmen für den Kanton<br />
ausfallen, kann frühestens 2025 abgesehen<br />
werden. Weitere Ausfälle bringt die vorgesehene<br />
Erhöhung der allgemeinen Steuerabzüge<br />
mit sich. Aus sozialpolitischer Sicht hat der<br />
Gemeinderat dafür zwar grosses Verständnis.<br />
Angesichts der herrschenden Unsicherheiten<br />
durch Coronapandemie und Ukrainekrieg<br />
soll darauf aber vorderhand verzichtet werden.<br />
Weiter ist der Gemeinderat überzeugt,<br />
dass einzelne Parameter wie die Verteilung<br />
der Gewinnsteuer nicht isoliert betrachtet<br />
werden dürfen. Schon bei früheren Gelegenheiten<br />
wurde an einzelnen Stellschrauben gedreht,<br />
ohne eine Gesamtschau vorzunehmen.<br />
So folgt die nun geplante Abschöpfung von<br />
Einnahmen durch den Kanton auf die Verlagerung<br />
von Kosten zu den Gemeinden. Das<br />
kantonale Entlastungsprogramm 2015/2016<br />
belastet die Gemeinde Herisau mit jährlich<br />
über zwei Millionen Franken und trägt damit<br />
massgeblich zum heutigen strukturellen Defizit<br />
bei. Die nun vorgesehene Steuergesetzrevision<br />
würde zusätzlich Steuerausfälle von<br />
rund 2,3 Millionen Franken verursachen, was<br />
0,2–0,3 Steuereinheiten entspricht – und<br />
dies in einer Zeit, in der die Gemeinde durch<br />
Einsparungen versucht, eine Steuerfusserhöhung<br />
um 0,2 Einheiten zu vermeiden. Finanzpolitisch<br />
kann dies der Herisauer Bevölkerung<br />
nicht zugemutet werden. Herisau ist<br />
nicht grenzenlos belastbar. Der Schaden für<br />
den bedeutendsten Industrie- und Gewerbestandort<br />
würde sich auf den gesamten Kanton<br />
auswirken. (gk)<br />
SPORTZENTRUM: BADWASSERSTEUERUNG<br />
WIRD ERSETZT WERDEN<br />
Die Badwassersteuerung im Hallenbad des<br />
Sportzentrums ist 15 Jahre alt und ihre Bauteile<br />
werden nicht mehr hergestellt. Während<br />
sich die Lebenserwartung der Anlage<br />
ihrem Ende zuneigt, können allfällige Ersatzteile<br />
teilweise nicht mehr beschafft werden.<br />
Der Bericht zum Gemeindesportanlagenkonzept<br />
hat aufgezeigt, dass ein Ausfall in der<br />
Badwassersteuerung eine Hallenbadschliessung<br />
für mehrere Monate nach sich ziehen<br />
könnte. Für den Ersatz der Badwassersteuerung<br />
hat der Gemeinderat deshalb einen<br />
Verpflichtungskredit über 80 000 Franken<br />
gesprochen. Die neue Steuerung garantiert<br />
einen stabilen Badbetrieb und ermöglicht<br />
neben weiteren Vorteilen auch von extern<br />
eine einfachere Fehlersuche und Problemlösung.<br />
(gk)
14 · Gemeinde <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
FREIE BAHN FÜR<br />
BAHNHOFPLATZ MIT BUSHOF<br />
Der Bahnhof Herisau erhält ein neues Gesicht.<br />
Während die Arbeiten bei anderen Projektpartnern<br />
schon weit fortgeschritten oder sogar<br />
abgeschlossen sind, steht das Gemeindeprojekt<br />
noch bevor. Die Pläne für den neuen<br />
Bahnhofplatz mit Bushof, die Güterstrasse, die<br />
Quartiererschliessung Ebnet und die Trennsystementwässerung<br />
Güterstrasse wurden<br />
am <strong>22</strong>. November 2021 aufgelegt. Während<br />
es gegen den Bahnhofplatz mit Bushof keine<br />
Einsprachen gab, gingen gegen die Veloabstellanlage<br />
auf der Seite des Mühlebühl-Quartiers<br />
zwei Einsprachen ein. Sie konnten in der<br />
Zwischenzeit erledigt werden. Damit ist der<br />
Weg frei für die zentralen Elemente des Gesamtprojekts<br />
Bahnhof Herisau. Der Beginn der<br />
Hauptarbeiten erfolgt 2024, nach Abschluss<br />
der laufenden Arbeiten des Kantons am neuen<br />
Bahnhofkreisel. Dann stehen Rückbauarbeiten,<br />
der Bau der Personenunterführung durch<br />
die SOB und Bauarbeiten der Gemeinde im<br />
Bereich Zentralplatz auf dem Programm. Ab<br />
Mitte 2024 sind der Rückbau bestehender<br />
Hochbauten der Appenzeller Bahnen und der<br />
Baubeginn des Projektes Trennsystementwässerung<br />
Güterstrasse vorgesehen. 2025 soll der<br />
Zentralplatz fertiggestellt und die Quartiererschliessung<br />
Ebnet samt Passerelle und Lift ausgeführt<br />
werden. In den Jahren 2026 und 2027<br />
soll der Bahnhofplatz mit Bushof realisiert<br />
werden, welcher im Herbst 2027 den Betrieb<br />
aufnehmen soll. Alle Informationen zum Gesamtprojekt<br />
Bahnhof Herisau sind unter www.<br />
bahnhof-herisau.ch zu finden. (gk)<br />
Am 30. März fand der symbolische Spatenstich für die neue Bahnhofkreuzung mit Vertreter*innen der<br />
Regierung, des Kantons, der Gemeinde und der beteiligten Firmen statt. Auf dem Bild: Gemeindepräsident<br />
Max Eugster im Gespräch mit Moderator Philipp Langenegger. (Bild: hst)<br />
«MASTERPLAN ENERGIEN» SOLL POTENZIAL<br />
VON WÄRMEVERBUNDEN AUFZEIGEN<br />
Die Senkung des Verbrauchs fossiler Energieträger<br />
ist unumgänglich, um der weltweiten<br />
Klimaerhitzung entgegenzuwirken.<br />
Die Reduktion des Verbrauchs von Öl und<br />
Gas ist nicht nur in der Energiestrategie des<br />
Bundes und im Energiekonzept des Kantons,<br />
sondern auch im Energiekonzept der Gemeinde<br />
festgehalten. Die Abhängigkeit von<br />
fossilen Brennstoffen aus dem Ausland zeigt<br />
sich angesichts des Ukrainekrieges einmal<br />
mehr besonders deutlich. Nun arbeitet die<br />
Energiekommission Herisau einen Masterplan<br />
Energien aus. Er soll aufzeigen, wo in<br />
Herisau – insbesondere durch Wärmeverbunde<br />
– fossile Brennstoffe durch erneuerbare<br />
Heizenergie ersetzt werden können, welche<br />
Energieträger dafür geeignet sind und wie<br />
wirtschaftlich die jeweiligen Lösungen sind.<br />
Überdies bildet er eine wichtige Grundlage<br />
für die laufende Ortsplanungsrevision. Anstoss<br />
für den Masterplan Energien ist die<br />
Situation auf dem Ebnet, wo in den Schulhäusern<br />
Ebnet Ost und West sowie Waisenhaus,<br />
im Berufsbildungszentrum, in der Chälblihalle,<br />
im Zeughaus sowie im Altersheim Ebnet<br />
mittelfristig ein Ersatz der Heizung ansteht.<br />
Bei den Abklärungen für einen möglichen<br />
Wärmeverbund hat sich gezeigt, dass eine<br />
isolierte Betrachtung des Gebiets Ebnet nicht<br />
sinnvoll ist. Verschiedene Gebiete in Herisau<br />
befinden sich in der Entwicklung. Dazu zählen<br />
etwa das Bahnhofareal, das Gewerbegebiet<br />
Nordhalden und die Umgebung von Obstmarkt<br />
und Platz. Gleichzeitig gibt es in Herisau<br />
mehrere mögliche erneuerbare Energiequellen<br />
wie Erdwärme, Holz oder Abwärme<br />
von der ARA oder aus der Industrie. All dies<br />
soll in eine ganzheitliche Sicht einfliessen.<br />
Der Masterplan Energien soll als Vorleistung<br />
auch die Realisierung von Wärmeverbunden<br />
durch Drittunternehmen fördern. Diese koordinative<br />
und unterstützende Rolle bei der<br />
Realisierung von Wärmeverbunden ist im<br />
Energiekonzept der Gemeinde vorgesehen.<br />
Aber auch bei eigenen Liegenschaften wie<br />
jenen auf dem Ebnet sieht sich die Gemeinde<br />
in der Pflicht, eine Vorbildrolle einzunehmen.<br />
In der Projektorganisation wirkt nebst der<br />
Gemeinde auch der Kanton mit. Bei Bedarf<br />
werden zudem externe Fachpersonen beigezogen,<br />
beispielsweise aus Versorgungsunternehmen.<br />
Die Kosten für die Ausarbeitung<br />
des Masterplans Energien belaufen sich auf<br />
116 000 Franken. Knapp 47 000 Franken hat<br />
das Bundesamt für Energie als Beitrag zugesichert.<br />
Ziel ist es, dass der Masterplan<br />
Energien Herisau bis Ende 20<strong>22</strong> vorliegt. Im<br />
Frühjahr 2023 erhält der Gemeinderat von<br />
der Energiekommission konkrete Vorschläge<br />
für die Umsetzung. (gk)<br />
SCHLUSSABNAHME<br />
ZUR GOSSAUERSTRASSE IST ERFOLGT<br />
Nachdem die Gossauerstrasse im Dezember<br />
durchgehend für den Verkehr freigegeben<br />
werden konnte, ist nun die Schlussabnahme<br />
erfolgt. Das Budget konnte während der<br />
zweijährigen Bauzeit eingehalten werden.<br />
Für die ungebundene Pflästerung sind in den<br />
kommenden ein bis zwei Jahren noch etwas<br />
mehr Pflege und Unterhalt nötig, bis sich der<br />
Sand in den Fugen ausreichend verdichtet<br />
hat. Sie hat aber den Vorteil, dass Regenwasser<br />
versickern kann. Steine, Sand und weitere<br />
Produkte für die Pflästerung stammen<br />
aus Schweizer Produktion. Das neue Verkehrsregime<br />
mit Gegenverkehr durch Velos<br />
hat sich eingependelt und die Parkplätze<br />
werden durch die Kundschaft der Geschäfte<br />
und Restaurants rege genutzt. Unterflurbehälter<br />
ermöglichen es neu, Hauskehricht unabhängig<br />
vom Wochentag zu entsorgen. Das<br />
Resultat der Sanierung und Neugestaltung<br />
ist sowohl von der Anwohnerschaft als auch<br />
von der Denkmalpflege positiv aufgenommen<br />
worden. (gk)
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Vereinssteckbrief · 15<br />
SENIOREN<br />
KATHOLISCHE PFARREI<br />
Gründung: Das erste Jahresprogramm der Seniorengruppe stammt<br />
aus dem Jahr 1977.<br />
Anzahl Mitglieder: Wir sind eine Gruppierung, kein Verein. Die Zahl<br />
der Teilnehmenden variiert von Anlass zu Anlass.<br />
Präsident /Vizepräsidentin: Bernadette Schmitt, Ernst Schorer<br />
Wichtigster Anlass im Jahr: Die Seniorenferien anfangs Sommer.<br />
Dieses Jahr werden wir eine Woche in Flims verbringen. Geplant sind<br />
unter anderem Ausflüge in die Viamala, in die Kathedrale nach Chur<br />
und zur Valserquelle.<br />
Vereinszweck: Unterhaltungsnachmittage,<br />
vergnügtes Beisammensein.<br />
Das macht uns aus: Jedermann und -frau, egal welcher Konfession<br />
oder Religion angehörig, ist bei uns willkommen.<br />
Homepage: www.kath-herisau.ch/senioren<br />
Monatlich stellt Ihnen «de Herisauer» einen Herisauer Verein vor. Die Auswahl erfolgt nach dem Zufallsprinzip.<br />
Wollen Sie Ihren Verein der Herisauer Bevölkerung zeigen? Melden Sie sich bei redaktion@deherisauer.ch
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Der erste Gichtanfall<br />
kam über Nacht.<br />
Es tat höllisch weh!<br />
Ruedi, 69 Jahre
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gesellschaft · 17<br />
KATHOLISCHE KIRCHGEMEINDE:<br />
ERSATZWAHLEN UND BAULICHES<br />
Die 69. Versammlung der römisch-katholischen<br />
Kirchgemeinde Herisau, Waldstatt<br />
und Schwellbrunn fand dieses Jahr wieder<br />
in schriftlicher Form statt. Aufgrund von<br />
Rücktritten erfolgten Ersatzwahlen in den<br />
Kirchenverwaltungsrat und in den Zentralrat.<br />
Nach zehnjähriger Zugehörigkeit traten<br />
Kirchenverwaltungs-Präsident Walter Bach<br />
und Karin Rütsche, Ressort Waldstatt, sowie<br />
nach sechs Jahren Peter Bölle, Ressort<br />
Liegenschaften, von ihren Ämtern im Kirchenverwaltungsrat<br />
zurück. Die abtretenden<br />
Ratspersonen werden am Pfarreianlass<br />
am 7. Mai 20<strong>22</strong> verabschiedet und verdankt.<br />
Neu als Präsident wurde Roland Reutemann<br />
aus Waldstatt gewählt. Ebenfalls neu dem<br />
Kirchenverwaltungsrat gehören Susanne<br />
Sutter für das Ressort Waldstatt und Norbert<br />
Wick für das Ressort Liegenschaften<br />
an. Neu in den Zentralrat des Verbandes der<br />
römisch-katholischen Kirchgemeinden des<br />
Kantons Appenzell Ausserhoden wurden<br />
zudem Sandra Graf aus Herisau und Roland<br />
Reutemann gewählt. Die Kirchgemeinde<br />
schliesst die Jahresrechnung 2021 mit einem<br />
Voranschlag von rund 27 600 Franken ab.<br />
Das positive Rechnungsergebnis sowie das<br />
Budget 20<strong>22</strong> wurde von den Kirchbürger*innen<br />
angenommen. Ein Teil des Gewinnes<br />
wird an gemeinnützige Institutionen verteilt,<br />
der weitere dem Eigenkapital zugewiesen.<br />
Der Steuerfuss 20<strong>22</strong> bleibt unverändert<br />
bei 0.43 Einheiten. Peter Bölle berichtete<br />
zudem über die Sanierung der Unterkirche,<br />
mit einer gründlichen Reinigung der Wände<br />
und der Decke durch eine Spezialfirma<br />
sowie über die Installation von energiesparenden<br />
Leuchten. Im Pfarreiheim und<br />
den Büros erfolgten räumliche und technische<br />
Optimierungen. Die Bauerlaubnis für<br />
Reparaturarbeiten im Bereich der Fassade<br />
und des Daches der Kirche wurde erteilt<br />
und die Aufträge vergeben. Im Rahmen des<br />
Projektes Bahnhofkreisel wurden die Verträge<br />
zwischen Kirchgemeinde und Kanton<br />
beziehungsweise Gemeinde Herisau unterzeichnet.<br />
Die ersten Vorarbeiten starteten<br />
planmässig im Oktober 2021. Die Umtriebe,<br />
welche die Grossbaustelle mit sich bringen<br />
wird, werden die Kirchgemeinde die nächsten<br />
zwei Jahre begleiten. (mitg.)<br />
V.l.n.r: Roland Reutemann, Walter Bach, Susanne Sutter, Karin Rütsche, Norbert Wick, Peter Bölle. (Bild: zVg.)<br />
BENEFIZKONZERT:<br />
FÜR DEN FRIEDEN GESUNGEN<br />
Nach dem Benefizkonzert vom 28. März in<br />
der Katholischen Kirche Herisau kann der<br />
Glückskette der Betrag von 955 Franken für<br />
Ukraine-Projekte überwiesen werden. «The<br />
answer, my friend, is blowing in the wind»,<br />
tönte es am 28. März aus der Katholischen<br />
Kirche Herisau. Nebst Hanspeter Masina<br />
trat Daniela Lendenmann als Solistin auf.<br />
Unterstützt wurden sie von einem Chor mit<br />
ehemaligen Mitgliedern des Gospelchors<br />
Appenzell, Sänger*innen des «Mentigchörli»<br />
Appenzell sowie dem Instrumentalisten<br />
Georg Kegel. Die Melodien waren von besinnlichen<br />
Wortbeiträgen begleitet. Die<br />
Liedtexte wurden projiziert, sodass manche<br />
Besucher*innen mitsangen. Unter dem Publikum<br />
fand sich auch der Ausserrhoder Regierungsrat<br />
Alfred Stricker. Er liess es sich nicht<br />
nehmen, am Schluss für ein Zäuerli nach vorne<br />
zu treten. (pf)<br />
«Sag mir, wo die Blumen sind»: Sängerin Daniela Lendenmann. Alfred Stricker beim Zäuerle. (Bilder: pf)
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<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Vereine / Rezept · 19<br />
QUARTIERVEREIN SÄGE<br />
BLICKT AUF REGES VEREINSJAHR ZURÜCK<br />
Der Quartierverein Säge hat am Freitag,<br />
18. März zu seiner 42. Hauptversammlung<br />
ins Schulhaus Langelen eingeladen. Knapp<br />
50 Mitglieder haben sich in der frühlingshaft<br />
dekorierten Aula des Schulhauses Langelen<br />
eingefunden. Da das Präsidium inklusive Vizepräsidium<br />
nicht besetzt sind, haben diverse<br />
Vorstandsmitglieder souverän und bilderreich<br />
durch die Versammlung geführt. Unter Einhaltung<br />
von Coronaregeln konnte der Quartierverein<br />
auch im vergangenen Vereinsjahr<br />
einige Anlässe durchzuführen. So trafen sich<br />
im Mai Wanderlustige zum Maibummel. Auch<br />
das jährliche Familienpicknick fand statt und<br />
beim Preisjassen konnten sich die Teilnehmenden<br />
wieder mit ihren Nachbarn messen<br />
WANDERUNGEN IM APRIL<br />
Samstag, 9. April 20<strong>22</strong> –<br />
Zu Besuch im Wildpark Peter & Paul<br />
Wanderung von der Bushaltestelle Sonne<br />
Rotmonten zum Wildpark Peter & Paul, geführter<br />
Rundgang durch den Wildpark und<br />
Rückweg zu Fuss zum Heiligkreuz. Der Wildpark<br />
Peter & Paul in St. Gallen wurde eigens<br />
gegründet, um den dem König von Savoyen<br />
geraubten, jungen Steinböcken eine Heimat<br />
zu geben und deren Aufzucht zu ermöglichen.<br />
Die Legende sagt, dass alle Steinböcke<br />
in den Schweizer Alpen ursprünglich St. Galler<br />
seien! Ob das so ist, können Sie gerne die<br />
Fachperson fragen. Der Wildpark beherbergt<br />
heute eine Vielfalt an heimischen Tieren:<br />
Luchs, Murmeltier, Wildschwein. Lassen Sie<br />
sich auf diesem Ausflug von einer kompetenten<br />
Person in diese Welt einführen und<br />
lernen Sie diese faszinierenden Tiere vor der<br />
Haustür kennen! Der Ausflug ist natürlich<br />
auch ideal für Familien. Eine schöne Gelegenheit<br />
auch mal mit den Kindern unterwegs zu<br />
sein! Bitte beachten Sie, dass diese aber in<br />
der Lage sein müssen, rund drei Stunden zu<br />
Fuss unterwegs zu sein (oder mitgetragen<br />
werden müssen).<br />
Distanz: 5 km, Zeit: 3 Std.,<br />
Anforderungen: tief<br />
Treffpunkt: 13 Uhr, St. Gallen,<br />
Bushaltestelle Sonne Rotmonten<br />
Rückreise: 17.40 Uhr, St. Gallen,<br />
Bushaltestelle Heiligkreuz<br />
und herausfinden, ob während der Zwangsisolation<br />
an Jasstechniken gefeilt wurde. Für<br />
die Kleinen und Kleinsten gehörte der Samichlausbesuch<br />
wohl zum Höhenpunkt. Ehrfürchtig<br />
trugen sie bei klirrender Kälte ihre<br />
Sprüchli vor, um das begehrte Chlaussäckli<br />
zu erhalten. Auch in diesem Vereinsjahr blickt<br />
der Quartierverein mit Zuversicht und einem<br />
abwechslungsreichen Jahresprogramm nach<br />
vorne. Neumitglieder sind jederzeit herzlich<br />
willkommen, allenfalls liesse sich so die Präsidiumslücke<br />
zu schliessen. Zum Schluss der<br />
HV erhielten die Sägler*innen durch das OK<br />
«Freilichttheater Schwänberg» eine Übersicht<br />
über die vom 19. bis 21. August stattfindenden<br />
Höhepunkte. (mitg.)<br />
Anmeldung bis Freitag, 8. April 20<strong>22</strong> über die<br />
Webseite www.appenzellerwanderwege.ch,<br />
per Tel.: 078 811 17 60 oder per E-Mail an<br />
gabrielle.wachter@appenzeller-wanderwege.ch<br />
Sonntag, 10. April 20<strong>22</strong> –<br />
Vom Tösstal ins Eulachtal<br />
Wir wandern von Turbenthal dem Chamibach<br />
entlang zum Schnurrberg und dann weiter<br />
zum Schauenberg. Der Gipfel war ab dem 9.<br />
Jahrhundert Standort einer Burg, die aber<br />
bereits 1344 wieder zerstört wurde. Trotz der<br />
geringen Höhe war der Gipfel eine wertvolle<br />
Hochwacht. Angeblich sieht man von hier aus<br />
Punkte in allen Kantonen ausser Genf und<br />
Jura. Also hoffen wir auf einen Föhntag, damit<br />
wir das kontrollieren können! Der Abstieg erfolgt<br />
durch Wald und über Wiesen und durch<br />
das romantische Farenbachtobel.<br />
Route: Turbenthal – Schnurrberg –<br />
Schauenberg – Scheunberg – Guhwilmühle –<br />
Farenbachtobel – Elgg<br />
Distanz: 12,1 km, Zeit: 4 ¼ Std.,<br />
Anforderungen: mittel<br />
Treffpunkt: 9.45 Uhr, Turbenthal, Bahnhof<br />
Rückreise: 16.15 Uhr, Elgg, Bahnhof<br />
Anmeldung bis Freitag, 8. April 20<strong>22</strong><br />
über die Webseite, per E-Mail an<br />
fritz.rohner@appenzeller-wanderwege.ch<br />
oder per Tel.: 079 829 75 00<br />
Rezept<br />
des Monats<br />
WALLISER SPARGELN<br />
IM BLÄTTERTEIG<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
Blätterteigkissen<br />
– Blätterteig 150 bis 200 g<br />
– 1 verklopftes Ei<br />
Zubereitung<br />
1. Den Blätterteig auf einer gut bemehlten<br />
Fläche etwa 4 mm dick auswallen. Den Teigrand<br />
gerade schneiden und vier Rechtecke<br />
von 10 × 12 cm ausschneiden.<br />
2.Die Teigrechtecke sorgfältig auf ein bebuttertes<br />
Blech legen. Auf der Oberfläche mit<br />
einem scharfen Messer ein Rankenmuster<br />
einritzen und kalt stellen.<br />
3. Die Teigrechtecke mit einem verklopften<br />
Ei bestreichen, dabei aber darauf achten, dass<br />
kein Ei über den Rand läuft, sonst geht der<br />
Teig nicht schön auf.<br />
4. In der Mitte des vorgeheizten Backofens bei<br />
ca. 200 °C etwa 20 Minuten goldgelb backen.<br />
Spargeln und Sauce<br />
– 24 bis 32 weisse Spargeln<br />
– 20 g Butter<br />
– Salz, Zucker<br />
– 2 dl abgesiebter Spargelsud<br />
– Spargelenden<br />
– 1 dl Rahm<br />
– Muskat, Cayennepfeffer<br />
– Zitronensaft<br />
– Walliser Trockenfleisch<br />
– Kerbelblättchen oder Schnittlauch<br />
Zubereitung<br />
1. Die Spargeln waschen und grosszügig<br />
schälen. Die Schalen in eine weite Pfanne<br />
geben, Wasser, Butter, Salz und Zucker beifügen<br />
und auk0chen.<br />
2. Die geschälten Spargeln darauflegen<br />
und zugedeckt bei schwacher Hitze weich<br />
kochen. Die Spargeln auf ein Brett legen und<br />
etwa 12 cm lange Spitzen wegschneiden.<br />
3. 2 dl des Spargelsuds in ein Mixglas sieben,<br />
die abgeschnittenen Spargelenden beigeben<br />
und fein mixen.<br />
4. Die Spargelspitzen wieder auf die Schalen<br />
in der Pfanne legen und zugedeckt warm stellen.<br />
Die Sauce durch ein Sieb in eine Pfanne<br />
streichen. Evtl. etwas einkochen, den halb<br />
geschlagenen Rahm beigeben und vorsichtig<br />
würzen.<br />
5. Die goldgelb gebackenen Teigkissen quer<br />
durchschneiden und die untere Hälfte je auf<br />
einen warmen Teller legen. Die Spargelspitzen<br />
auf den Teigboden legen, die Sauce darüberträufeln,<br />
dann den Teigdeckel aufsetzen.<br />
Mit feinen Trockenfleischtranchen und gezupften<br />
Kerbelblättchen oder geschnittenem<br />
Schnittlauch servieren.<br />
Monatlich stellt jeweils ein Mitglied des<br />
Herisauer Kochclubs Picanta eines seiner<br />
Lieblingsrezepte vor. Im April: Urs Glaus
SONDERKONZERT<br />
SONDERKONZERT<br />
ORFKIRCHE<br />
TSCHAIKOWSKI<br />
ZUR ZUR HERISAU<br />
WIEDER<br />
WIEDER<br />
DORFKIRCHE<br />
JUON<br />
ERÖFFNUNG ERÖFFNUNG<br />
MOZART<br />
OLDI ALDER<br />
DER<br />
HERISAU<br />
ALDER<br />
ACKBRETT<br />
ER<br />
DORFKIRCHE HERISAU<br />
DORFKIRCHE<br />
SONNTAG,<br />
24. APRIL 20<strong>22</strong>, 17.00 UHR<br />
TÜRÖFFNUNG HERISAU<br />
RAFF<br />
16.15 UHR<br />
ENA-LISA<br />
TSCHAIKOWSKI SONNTAG,<br />
ER<br />
ÜSTENDÖRFER<br />
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EITUNG<br />
OLDI ALDER<br />
ACKBRETT<br />
ENA-LISA<br />
NOLDI ALDER<br />
EITUNG HACKBRETT<br />
LDI ALDER NOLDI ALDER<br />
BRETT HACKBRETT<br />
LENA-LISA<br />
A-LISA LENA-LISA WÜSTENDÖRFER<br />
LEITUNG<br />
WÜSTENDÖRFER<br />
NG<br />
ÜSTENDÖRFER<br />
LEITUNG<br />
ZUR WIEDER<br />
ERÖFFNUNG DER<br />
MOZART RAFF<br />
ALDER<br />
RAFF TSCHAIK<br />
TSCHAIKOWSKI<br />
JUON<br />
24. APRIL 20<strong>22</strong>, MOZART 17.00 UHR<br />
MOZART<br />
TÜRÖFFNUNG<br />
MOZART<br />
JUON<br />
16.15 UHR<br />
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ALDER ALDER RAFF<br />
TSCHAIKOWSKI<br />
RAFF DORFKIRCHE RAFF<br />
TSCHAIKOWSKI TSCHAIKOWSKI HERISAU<br />
EINTRITT JUON SONNTAG, FREI<br />
JUON<br />
24. APRIL 20<strong>22</strong>, Aus<br />
JUON<br />
Anlass 17.00 UHR der<br />
Wiedereröffnung EINTRITT FREI der<br />
TÜRÖFFNUNG 16.15 UHR<br />
die Bevölkerung<br />
DORFKIRCHE<br />
Dorfkirche Aus Anlass laden der<br />
verschiedene Wiedereröffnung<br />
DORFKIRCHE DORFKIRCHE HERISAU ortsansässige<br />
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Dorfkirche<br />
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HERISAU 24. APRIL verschiedene HERISAU<br />
20<strong>22</strong>, 17.00 orts-<br />
UHR<br />
SONNTAG, TÜRÖFFNUNG ansässige Stiftungen SONNTAG, 16.15 UHR<br />
24. APRIL 20<strong>22</strong>, herzlich 17.00 24. UHR APRIL zum die 20<strong>22</strong>, Konzert Bevölkerung 17.00 des UHR<br />
TÜRÖFFNUNG 16.15 TÜRÖFFNUNG UHR<br />
EINTRITT<br />
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herzlich Swiss zum Orchestra Konzert<br />
UHR<br />
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Swiss Wiedereröffnung Orchestra ein. der<br />
Dorfkirche laden<br />
verschiedene ortsansässige<br />
EINTRITT Stiftungen FREI<br />
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Aus Anlass der<br />
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herzlich verschiedene zum Konzert ortsansässige<br />
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24. APRIL<br />
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SWISSORCHESTRA.CH SWISSORC<br />
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DIESES KONZERT WURDE ERMÖGLICHT DURCH<br />
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<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gesellschaft · 21<br />
Chorzfuetter<br />
Laubbäume ersetzen<br />
kranke Ahorne<br />
Die sieben Spitzahorne beim Biotop des<br />
Schulhauses Ebnet West sind seit längerem<br />
krank. Ein Gutachten hat im Jahr 2016 ergeben,<br />
dass sie Faulstellen und Totholz aufweisen.<br />
Sie werden deshalb demnächst gefällt.<br />
Innerhalb des nächsten halben Jahres werden<br />
sie durch einheimische Laubbäume ersetzt,<br />
welche die angestrebte ökologische Aufwertung<br />
des Biotops unterstützen. (gk)<br />
Betreibungsamt wird<br />
um 50 Stellenprozent aufgestockt<br />
Das Betreibungsamt Appenzeller Hinterland,<br />
das durch die Gemeinde Herisau geführt<br />
wird, verzeichnete bei den Fallzahlen in den<br />
vergangenen Jahren eine steigende Tendenz.<br />
Eine Abnahme ist nicht zu erwarten. Der<br />
Richtwert der Konferenz der Betreibungsund<br />
Konkursbeamten der Schweiz, der rund<br />
1 000 Zahlungsbefehle pro Vollzeitstelle vorsieht,<br />
wurde in den vergangenen Jahren teils<br />
deutlich überschritten. Der Gemeinderat hat<br />
deswegen eine Aufstockung um 50 Stellenprozent<br />
auf insgesamt 750 Stellenprozent bewilligt.<br />
(gk)<br />
Einsprache bremst Sammelstelle<br />
Aufgrund von logistischen Problemen soll<br />
eine neue Wertstoffsammelstelle die heutige<br />
Sammelstelle beim WinWin-Markt ersetzen.<br />
Die Gemeinde Herisau erwarb im März 2021<br />
zu diesem Zweck ein Grundstück im Chammerholz.<br />
Den nötigen Verpflichtungskredit<br />
hat der Einwohnerrat an seiner Septembersitzung<br />
gesprochen. Während der öffentlichen<br />
Auflage, die am 21. März zu Ende gegangen<br />
ist, ist eine Sammeleinsprache von 17 Personen<br />
eingegangen. Im günstigeren Fall hätte<br />
die neue Sammelstelle im August eröffnet<br />
werden können. Durch die Einsprache kommt<br />
es nun zu einer Verzögerungn. Das Einspracheverfahren<br />
könnte im besten Fall bis zu den<br />
Sommerferien abgeschlossen sein. (gk)<br />
Neue Filialleitung in<br />
der Migros Alpsteinstrasse<br />
Die Migros-Filiale an der Alpsteinstrasse in<br />
Herisau hat am 1. April eine neue Filialleiterin<br />
erhalten. Hanna Dzaferovic löst Roland Marti<br />
ab, der Mitte März in den Stadtbühlpark nach<br />
Gossau gewechselt hat. (pd)<br />
Nach 2013 ist der TV Herisau wieder Cupsieger – die MU15 Junioren holen den Pokal nach Hause.<br />
NACH FAST EINER DEKADE –<br />
DER ERLÖSENDE CUPSIEG FÜR HERISAU<br />
SENIORENREISE FÜHRT<br />
NACH BAD ISCHL UND WIEN<br />
(Bild: zVg.)<br />
Nach neun Jahren darf sich der TV Herisau<br />
wieder Handball-Cupsieger nennen. Die MU15<br />
Junioren gewinnen in einem umkämpften Finale<br />
den Regiocup des Verbandes Ost. Der<br />
Weg zum Erfolg? Eine geschlossene Teamleistung<br />
und den ganzen Verein zur Stärkung im<br />
Rücken. Heiden, 26. März kurz vor halb Zwölf.<br />
Die Sonne strahlt vom Himmel, der Frühling<br />
ist da. Vor der Sporthalle Wies liegt ein Duft<br />
von Bratwurst, Bier und Pommes Frites in der<br />
Luft. In der Halle spielt laute Musik. Die Fans<br />
machen sich bereit für ein packendes Finale.<br />
Auf der Tribüne dominiert die Farbe grün/<br />
schwarz – der ganze TV Herisau freut sich auf<br />
dieses Finale. Auf der Platte laufen sich die<br />
Jungs warm. Die Nervosität ist spürbar. Die<br />
Trainer Anto Sovic und Joel Forster trommeln<br />
ihre Jungs ein letztes Mal zusammen: motivierende<br />
Worte fallen, der Wille ist da. Los geht’s!<br />
11.35 Uhr – Anpfiff zum MU15 Cupfinale. Flawil<br />
beginnt und nach 23 Sekunden fällt das erste<br />
Tor. Herisau ist nervös. Das Zusammenspiel<br />
passt noch nicht richtig. Die Abschlüsse finden<br />
den Weg ins Tor nicht. Nach genau sechs<br />
Minuten fällt das erste Tor für die Herisauer.<br />
Die Konkurrenten aus Flawil spielen sicher<br />
auf und zeigen klar, dass der Cuppokal in den<br />
Kanton St. Gallen muss. Das Spiel wird umkämpfter.<br />
Von der anfänglichen Dominanz der<br />
St. Galler ist nicht mehr viel zu spüren. Die<br />
Jungs aus Herisau kommen weiter ran. 25. Minute<br />
– Herisau gleicht aus. Die Stimmung in<br />
der Halle ist euphorisch. In den nächsten fünf<br />
Minuten blühen die Herisauer auf. Sie spielen<br />
gekonnt zusammen, platzieren Wunderpässe<br />
à la Andy Schmid an den Kreis und gehen mit<br />
einer Führung von 15:12 in die Pause. Anpfiff<br />
zur zweiten Halbzeit: Die Junioren starten<br />
konzentriert in die zweite Hälfte. Kein Kopf<br />
steckt gedanklich noch in der Garderobe. Es<br />
gibt eine Richtung und die ist nach vorne.<br />
Angefeuert durch die zahlreiche Unterstützung<br />
der Aktiven des TV Herisaus weisen die<br />
Herisauer die Flawiler in die Schranken. Nach<br />
vierzig gespielten Minuten steht es <strong>22</strong>:13 für<br />
Herisau. Doch in den nächsten zehn Minuten<br />
lässt die Konzentration der Herisauer<br />
nach. Flawil gelingt plötzlich wieder alles. Sie<br />
kommen dem Ausgleich näher. 56 Minute –<br />
Timeout Herisau – Spielstand 27:21 für Herisau.<br />
Die Herisauer Fans peitschen die Junioren<br />
zum Sieg. Die vier restlichen Minuten vergehen<br />
wie im Flug. 10 Sekunden vor Schluss<br />
verlieren die Flawiler den Ball. Letzter Angriff<br />
Herisau – zur Schlusssirene fällt das letzte Tor.<br />
Herisau ist Cupsieger! Die Junioren stürmen<br />
auf das Feld und werden lautstark von allen<br />
Fans gefeiert. Man merkt, dass Herisau fast<br />
zehn Jahre auf einen Cupsieg gewartet hat.<br />
Der Spielstand wird zur Nebensache (31:24) –<br />
das wird gebührend gefeiert!<br />
<br />
Iris Brülisauer<br />
Der Verband für Seniorenfragen St. Gallen-<br />
Appenzell, Region Herisau, organisiert vom<br />
29. August bis 6. September 20<strong>22</strong> eine neuntägige<br />
Österreichreise. Im ersten Teil wird<br />
die Region Wolfgangsee, Bad Ischl und Dachstein<br />
mit vielen Seen, eindrücklichen Bergen<br />
und Gletschern besucht. Am vierten Tag folgt<br />
die Reise in die Weltstadt Wien mit vielen Sehenswürdigkeiten.<br />
Aber auch die Geselligkeit<br />
soll nicht zu kurz kommen. Anmeldeschluss<br />
ist der 1. Juni 20<strong>22</strong>. Die Teilnehmerzahl ist auf<br />
20 Personen beschränkt (Reihenfolge der Anmeldung).<br />
Das Detailprogramm und weitere<br />
Informationen können bei Gerald Baumann<br />
(gerald.baumann@bluewin.ch; 071 351 18 33)<br />
bezogen werden. (mitg.)
<strong>22</strong> · Thema des Monats <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
ERWACHSENENBILDUNG AR<br />
SCHLIESST IHRE TORE<br />
Sechs Jahre war Beat Meyer Inhaber und Geschäftsführer der Erwachsenenbildung AR.<br />
Nun geht er in Pension. Eine Nachfolge konnte nicht gefunden werden. Deshalb schloss<br />
das Unternehmen Ende März für immer.<br />
Am 25. März verabschiedete sich Beat Meyer<br />
mit einem Abschlussapéro offiziell in den Ruhestand.<br />
Obwohl sich Meyer auf die kommende<br />
Zeit freue, sei der Abschluss der Erwachsenenbildung<br />
AR auch mit Wehmut verbunden.<br />
«Es waren spannende Jahre mit interessanten<br />
Leuten und schönen Erlebnissen. Die ersten<br />
vier Jahre waren erfolgreich, die letzten beiden<br />
mühsam und anstrengend.»<br />
Genau sechs Jahre ist es nun her: Gemeinsam<br />
mit Bernhard Eugster übernimmt er einen<br />
Teil der Weiterbildungsangebote des Berufsbildungszentrums<br />
Herisau (BBZ). Dieses<br />
gibt im Oktober 2015 bekannt, dass sie ihren<br />
Weiterbildungsbereich aufgrund eines jährlichen<br />
Defizits zwischen 60 000 und 100 000<br />
Franken per März 2016 schliessen wird. «Als<br />
ich dies erfuhr, nahm ich mit Rektor und<br />
Schulleiter Hanspeter Schläpfer Kontakt auf<br />
«Wir hörten<br />
auf unser<br />
Bauchgefühl.»<br />
und bot an, die Erwachsenenbildung zu übernehmen.<br />
Ich war zu diesem Zeitpunkt in der<br />
firmenspezifischen Erwachsenenbildung tätig<br />
und überzeugt, dass man diverse Kurse auch<br />
rentabel durchführen kann.» Gemeinsam mit<br />
Eugster entscheidet sich Beat Meyer eine<br />
GmbH zu gründen, sodass die Sprachkurse<br />
nahtlos weitergeführt werden können. Da das<br />
Unternehmen gewinnorientiert ist, werden<br />
bewusst nur Kurse realisiert, welche kostendeckend<br />
sind. Ein Jahr nach der Gründung<br />
beendet Beat Meyer die Zusammenarbeit mit<br />
seinem Geschäftspartner und führt die Erwachsenenbildung<br />
AR gemeinsam mit seiner<br />
Frau Antoinette Meyer weiter. Sie beweisen,<br />
dass Weiterbildung auch rentabel angeboten<br />
werden kann. Zwar wurde die Erwachsenenbildung<br />
AR in ihrer Startphase von einzelnen<br />
Ausserrhoder Stiftungen und vom Kanton Appenzell<br />
Ausserrhoden finanziell unterstützt,<br />
danach aber hat sich das Unternehmen durch<br />
die Kursgelder selbstfinanziert. In den vergangenen<br />
sechs Jahren nutzten rund 2000<br />
Kund*innen eines der Angebote aus der reichen<br />
Palette von Freizeit, Fitness und Gesundheit,<br />
Sprachen, Informatik und Berufsleben<br />
oder Persönlichkeit. Laut Meyer hätten er und<br />
seine Frau bei der Kursauswahl auf keine besonderen<br />
Kriterien geachtet. «Wenn uns Kursleiter*innen<br />
einen Kurs vorschlugen, fuhren<br />
wir keine Strategie, sondern hörten auf unser<br />
Bauchgefühl. Manchmal mit Erfolg, manchmal<br />
nicht.» Festgestellt habe er, dass das Bedürfnis<br />
nach einer freizeitlichen Weiterbildung<br />
vor allem bei der jüngeren Generation nicht<br />
stark ausgeprägt sei. Zwar sei der Präsenzunterricht<br />
auch beim jungen Publikum weiterhin<br />
beliebt, doch das Internet sowie diverse Apps<br />
würden vermehrt die Möglichkeit bieten, sich<br />
kostengünstig «selber» weiterzubilden. Dass<br />
diese Art der Schulung mit Erfolg gekrönt sei,<br />
bezweifelt Meyer. «Studien haben ergeben,<br />
dass das Durchhaltevermögen grösser ist,<br />
wenn man einen Kurs persönlich besucht.»<br />
Keine Nachfolge gefunden<br />
Die Erwachsenenbildung AR ist Beat Meyers<br />
Kind. Um das Bestehen zu sichern, machte er<br />
sich bereits vor drei Jahren auf die Suche nach<br />
geeigneten Nachfolgern. Mit insgesamt dreizehn<br />
Personen habe er Gespräche geführt –<br />
ohne Erfolg. Grund dafür sei die Pandemie:<br />
«In den vergangenen zwei Jahren mussten wir<br />
aufgrund des Lockdowns zweimal schliessen –<br />
zuerst für elf Wochen, beim zweiten Mal für<br />
ein halbes Jahr.» Er ist überzeugt, dass die<br />
noch immer vorhandene Unsicherheit eine<br />
Nachfolgelösung verhindert habe. Meyer verstehe<br />
zwar die Absagen potenzieller Nachfolger*innen.<br />
Dennoch sei es schade, dass die<br />
Erwachsenenbildung AR nicht weiterbestehe.<br />
«Alle Beteiligten haben in den vergangenen<br />
sechs Jahren viel Herzblut investiert und die<br />
Schule stetig weiterentwickelt.» Gleichzeitig<br />
ist Meyer überzeugt, dass sich der Bereich<br />
Weiterbildung in den vergangenen Jahren zu<br />
einem schwierigen Geschäft entwickelt hat.<br />
Beat Meyer führte die Erwachsenenbildung AR in den vergangenen sechs Jahren.<br />
Kanton führt Angebot nicht weiter<br />
Auch Alfred Stricker, Regierungsrat und Vorsteher<br />
des Departements Bildung und Kultur,
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Thema des Monats · 23<br />
Beat Meyer blickt beim Abschlussapéro auf ereignisreiche Jahre zurück.<br />
«Es ist nicht<br />
Aufgabe des<br />
Staates ein solches<br />
Angebot aufrecht<br />
zu erhalten.»<br />
ton Appenzell Ausserrhoden keine Option,<br />
an diese Erfolgsgeschichte anzuknüpfen. «Es<br />
ist nicht die Aufgabe des Staates ein solches<br />
Angebot nur aufgrund des Erhaltenswillen<br />
aufrecht zu erhalten.» Zudem bestünde in der<br />
nahen Umgebung auch nach dem Ende der<br />
Erwachsenenbildung AR ein Weiterbildungsangebot.<br />
Sofern sich seitens der Bevölkerung<br />
nicht ein klares Interesse und eine mögliche<br />
Trägeschaft abzeichne, sei die Wiederaufnahme<br />
des Bildungsangebots auch künftig<br />
kein Thema. Das bedeute jedoch nicht, dass<br />
die Erwachsenenbildung keine Beachtung<br />
durch den Kanton erfahre. «Wir unterstützten<br />
die Erwachsenenbildung im Bereich der<br />
beruflichen Weiterbildung. Unser Fokus liegt<br />
auf der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung.»<br />
Zudem beteilige sich der Kanton am<br />
nationalen Programm «Viavia», welches die<br />
berufliche Weiterbildung für über 40-Jährige<br />
unterstützt. Ebenso wird im Bereich der<br />
Berufsbildung das neue Projekt BM2 Berufsmatura<br />
im nächsten Sommer gestartet. Der<br />
Fokus liege somit klar in der Förderung der<br />
beruflichen Weiterbildung auf verschiedenen<br />
Altersstufen.<br />
<br />
Helena Städler<br />
bedauert die Schliessung der Erwachsenenbildung<br />
AR. Dieses Thema begleite ihn seit<br />
seinem Amtsantritt 2015. «Relativ rasch wurde<br />
ich mit der finanziellen Situation des BBZ<br />
Herisau im Bereich der Weiterbildung konfrontiert.<br />
Politisch war es nicht verantwortbar,<br />
die hochdefizitäre Erwachsenenbildung<br />
weiterhin mit Steuergeldern des Kantons zu<br />
finanzieren.» Zudem bestünde keine gesetzliche<br />
Basis zur Förderung der Erwachsenenbildung<br />
im freizeitlichen Bereich. «Das Berufsbildungsgesetz<br />
sagt, dass der Kanton die<br />
allgemeine Weiterbildung anbieten kann. Es<br />
besteht jedoch keine Verpflichtung.» Umso<br />
mehr habe es ihn gefreut, dass 2016 mit Beat<br />
Meyer und Bernhard Eugster eine Nachfolgelösung<br />
gefunden werden konnte. Heute sehe<br />
er die Erwachsenenbildung AR als kleine Erfolgsgeschichte,<br />
welche es verdiene, gewürdigt<br />
zu werden. Dennoch sei es für den Kan-<br />
Alfred Stricker bedauert die Einstellung des Weiterbildungsangebots. <br />
(Bilder: hst)
An alle Osterhasen:<br />
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<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> I wohne do / Veranstaltungen · 25<br />
I wohne do!<br />
Christine von Mentlen, 14.07.1965,<br />
geschieden, Lehrerin, Tanzpädagogin,<br />
Kulturschaffende<br />
Welches ist Ihr Lieblingsort in Herisau?<br />
Wenn nach dem Aufbau der TanzRaum-<br />
Bühne das Saallicht erlischt und die Lichter<br />
auf der Bühne auf die Künstler*innen treffen.<br />
Was würden Sie in Herisau verändern<br />
wollen?<br />
Wenn die vielfältige Kulturszene in Herisau<br />
noch mehr gesehen würde und letztendlich<br />
noch mehr ausgebaut werden könnte.<br />
Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit –<br />
egal ob tot oder lebendig – treffen dürften:<br />
Wer wäre es und weshalb?<br />
Den Posaunisten Ray Anderson! Er ist ein<br />
wunderbarer Musiker, bei welchem mein<br />
Herz aufgeht, wenn ich ihm zuhören darf.<br />
Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Ich hatte viele Ambitionen, doch ich konnte<br />
mich nirgends einordnen – der Drang nach<br />
Bewegung wies mir den Weg zur Tänzerin<br />
und Tanzpädagogin.<br />
Was möchten Sie in ihrem Leben noch<br />
erreichen?<br />
Mit meinem Tanzraum möchte ich auch<br />
in Zukunft noch vielen Kulturschaffenden<br />
eine Plattform bieten. Ich will noch vielen<br />
schönen, interessanten, manchmal auch<br />
absurden Theatern, Konzerten oder Tanzvorstellungen<br />
zuschauen.<br />
PRO SENECTUTE SUCHT MÄNNER<br />
FÜR SENIOR*INNEN-SPEED-DATING<br />
2019 organisierte die Pro Senectute Appenzell<br />
Ausserrhoden erstmals ein Speed-Dating<br />
für Senior*innen in Herisau. Mit Erfolg:<br />
Zwei Teilnehmende haben sich verliebt und<br />
wohnen heute zusammen. Mit dem Angebot<br />
möchte der Verein die Partnersuche im<br />
Alter unterstützen. Personen über 60 Jahren<br />
sollen so die Möglichkeit erhalten, neue Partner<br />
zu finden. Gerade ältere Menschen seien<br />
häufiger alleine, sagt Amanda Gatti von Pro<br />
Senectute Appenzell Ausserrhoden. Zudem<br />
würden soziale Kontakte oder eine Partnerschaft<br />
nicht nur gegen die Einsamkeit wirken,<br />
sondern seien auch für die Gesundheit wichtig.<br />
Während sieben Minuten können sich<br />
die Teilnehmenden unterhalten und austauschen,<br />
bis sich alle einmal gegenüber sassen.<br />
BRÜCKEN SCHLAGEN AM<br />
ÖKUMENISCHEN FRAUEZMORGE<br />
ADONIA-TEENS-CHOR<br />
PRÄSENTIERT MUSICAL «DANIEL»<br />
Die Adonia-Teens-Chöre präsentieren ihr<br />
neustes Musical. Einer der 17 Chöre mit rund<br />
60 mitwirkenden Teenagern gastiert auch in<br />
Herisau. Adonia bringt die spannende Geschichte<br />
von Daniel und der Löwengrube als<br />
mitreissendes Musical auf die Bühne. Über<br />
1 200 singbegeisterte Teenager beteiligen sich<br />
im Frühling 20<strong>22</strong> an diesem Musical-Grossprojekt.<br />
Insgesamt gastieren sie in über 60<br />
Ortschaften in der Deutschschweiz und der<br />
Romandie. Der erste Adonia-Chor führte 1979<br />
Am 5. Mai um 14 Uhr findet die sogenannte<br />
Schatz-Suche im Kirchgemeindehaus an der<br />
Poststrasse 14 in Herisau statt. Da sich bisher<br />
nur Frauen für das Dating-Format angemeldet<br />
haben, ruft die Pro Senectute Appenzell<br />
Ausserrhoden auch Senioren auf, sich für den<br />
Anlass sich anzumelden. Anmeldeschluss ist<br />
am 2. Mai. (mitg.)<br />
Weitere Informationen:<br />
https://bit.ly/3K9XHFp<br />
Nach zwei Jahren coronabedingtem Unterbruch,<br />
bietet das Team der evangelischen,<br />
katholischen und der methodistischen Kirche<br />
am 3. Mai den Frauezmorge dieses Jahr wieder<br />
an. Brücken sollen entstehen zwischen<br />
den Kirchen und Konfessionen und zwischen<br />
Jung und Alt. Dieses Jahr macht sich Norbert<br />
Hochreutener Gedanken zum aktuellen<br />
Thema: Kraft der Hoffnung. Musikalisch umrahmt<br />
wird der Anlass von Ernst-Markus Büchi<br />
am Klavier. Der Frauezmorge findet im<br />
Kath. Pfarreiheim statt. Der Unkostenbeitrag<br />
beträgt acht Franken. Falls Kinderbetreuung<br />
erwünscht wird, bitte bei der Anmeldung<br />
mitteilen. Anmeldungen bis Freitag, 29. April<br />
an das Sekretariat der katholischen Pfarrei:<br />
Tel. 071 351 55 82 oder Mail sekretariat@kathherisau.ch.<br />
(mitg.)<br />
ein Musical auf. Der damalige Lehrer Markus<br />
Hottiger initiierte diese Chorarbeit und komponierte<br />
das Musical dazu. In den letzten 43<br />
Jahren wurde aus dem einen Chor eine grosse<br />
Kinder- und Jugendarbeit mit rund 50 Musical-<br />
und Sportcamps pro Jahr und ein Verlag<br />
mit Materialien für Schulen und Kirchen. Am<br />
21. April tritt die Gruppe im Casino Herisau<br />
um 20 Uhr auf. Der Eintritt ist frei, es wird eine<br />
freiwillige Kollekte erhoben. Weitere Informationen<br />
unter www.adonia.ch/daniel. (mitg.)<br />
Was ist Ihr besonderes Talent?<br />
Leute in Bewegung und gute Laune versetzen.<br />
Welche*n Herisauer*in würden Sie gerne<br />
in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> sehen?<br />
Didi Bühler<br />
Rund 60 Jugendliche werden für das Musical «Daniel» in Herisau auftreten. <br />
(Bild: zVg.)
26 · Gesellschaft <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
Chorzfuetter<br />
Neujahresbegrüssung mit Verspätung<br />
Vor Corona hat der Verband für Seniorenfragen<br />
St. Gallen – Appenzell die Veranstaltungen<br />
jeweils mit der Neujahrsbegrüssung<br />
begonnen. Auch heuer war dies so geplant.<br />
Leider musste auf die Durchführung verzichtet<br />
werden. Dies soll jetzt kurz vor Ostern<br />
nachgeholt werden – allerdings ohne Referat.<br />
Das Thema des Anlasses: Was hat sich seit<br />
2020 geändert und wie sieht das diesjährige<br />
Programm aus. Zudem möchte der Vorstand<br />
über den Wechsel im Leitungsteam informieren.<br />
Abgerundet wird der Anlass mit einem<br />
Apéro. Der Anlass findet am 13. April um<br />
15.30 Uhr im Harmonie Saal des Casino Herisau<br />
statt. (mitg.)<br />
Kreuzwegandacht<br />
für Kinder am Karfreitag<br />
Am Karfreitag, 15. April um 10 Uhr lädt die katholische<br />
Pfarrei alle Kinder ab Schulalter<br />
mit ihren Eltern zu einer Kinderkreuzwegandacht<br />
in die katholische Kirche Peter und<br />
Paul in Herisau ein. Gemäss Mitteilung will<br />
die Pfarrei «mittels kindgerecht gestalteten<br />
Stationen will die Pfarrei Jesus auf seinem<br />
letzten Weg vom Einzug in Jerusalem bis Ostern<br />
begleiten und darüber staunen, dass das<br />
Ende auch der Anfang von etwas Neuem sein<br />
kann». (mitg.)<br />
Blick in den Migros-Neubau<br />
Die grösste Baustelle in Herisau ist auf der<br />
Zielgeraden. Ende November wird die neu<br />
gebaute Migros mitten im Dorf eröffnet. Die<br />
WandelBar der Stiftung Dorfbild Herisau und<br />
die Migros Ostschweiz ermöglichen schon<br />
jetzt einen Blick hinter die Fassade des Neubaus:<br />
Am Samstag, 9. April, 9.30 bis 12 Uhr,<br />
laden sie zu geführten Rundgängen sowie<br />
einem anschliessenden Apéro ein. (mitg.)<br />
Herisauer Unihockeyturnier findet statt<br />
Bereits zum 38. Mal findet in Zusammenarbeit<br />
mit Jungwacht Blauring Herisau<br />
das traditionelle Herisauer Unihockeyturnier<br />
statt. Nachdem das Turnier in den<br />
letzten beiden Jahren coronabedingt nicht<br />
stattfinden konnte, wird es dieses Jahr am<br />
21./<strong>22</strong>. Mai 20<strong>22</strong> wieder im Sportzentrum<br />
Herisau ausgetragen. Online können sich<br />
die verschiedenen Mannschaften anmelden,<br />
in jeder Kategorie können interessante Preise<br />
gewonnen werden. Die Anmeldung und<br />
weitere Informationen zum Turnier unter<br />
www.uht-herisau.ch. (mitg.)<br />
NEUER VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTEN<br />
FÜR SVAR GEWÄHLT<br />
Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden<br />
hat Dr. med. Andreas Roos zum neuen<br />
Verwaltungsratspräsidenten des SVAR gewählt.<br />
Andreas Roos hat das Amt am 1. April<br />
angetreten. Im September 2021 verstarb unerwartet<br />
der Verwaltungsratspräsident des<br />
SVAR, Prof. Dr. med. Andreas Zollinger. Seither<br />
führt Monica Sittaro den Verwaltungsrat<br />
interimistisch. Der Regierungsrat wählte<br />
nun Dr. med. Andreas Roos zum neuen Verwaltungsratspräsidenten<br />
des SVAR. Laut Mitteilung<br />
sei der Regierungsrat überzeugt, dass<br />
er mit seinem beruflichen Leistungsausweis<br />
und seiner Persönlichkeit für die Führung des<br />
SVAR bestens geeignet sei.<br />
Roos, wohnhaft in Frauenfeld, studierte<br />
Medizin an der Universität Zürich und schloss<br />
ein Zweitstudium an der Universität Bern mit<br />
dem Master of Health Administration ab.<br />
Er verfügt über eine sehr breite Berufs- und<br />
Führungserfahrung im Gesundheitswesen<br />
und war in leitenden Management-Funktionen<br />
bei ambulanten und stationären Leistungserbringern,<br />
auf Seiten der Versicherer<br />
sowie im Pharma-Bereich tätig. So war er<br />
während rund acht Jahren in der Geschäftsleitung<br />
der Sanitas Krankenversicherung und<br />
leitete danach von 2015 bis März 2021 als<br />
CEO die VAMED Schweiz Gruppe, die unter<br />
anderem die Rehabilitationskliniken in Zihlschlacht,<br />
Dussnang und Seewis betreibt und<br />
in deren Verwaltungsrat er weiterhin Einsitz<br />
hat. Daneben hat Andreas Roos noch weitere<br />
ausgewählte Mandate als Verwaltungs-,<br />
Stiftungs- und Beirat im Gesundheits- und<br />
Sozialbereich inne. Er hat zudem eine breite<br />
gesundheits- und verbandspolitische Erfahrung<br />
und war während vieler Jahre Mitglied<br />
von eidgenössischen Kommissionen, zuletzt<br />
bis Ende 2019 der eidgenössischen Leistungsund<br />
Grundsatzkommission. (pd svar)<br />
ÖFFENTLICHER VORTRAG:<br />
DIE KRIMINALPROGNOSE – EIN HEISSES EISEN<br />
Dr. med. Andreas Roos ist neuer Verwaltungspräsident<br />
des SVAR. <br />
(Bild: pd)<br />
Im Rahmen eines öffentlichen Vortrages referiert<br />
Dr. med. Thomas Knecht, Leitender<br />
Arzt von der Forensischen Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, am Mittwoch, 6. April um<br />
19 Uhr im Krombachsaal des Psychiatrischen<br />
Zentrums AR über die Kriminalprognose. Der<br />
sogenannte «Mordfall Zollikerberg» vom<br />
30.10.1993 löste in Politik, Gesellschaft, Strafvollzug<br />
und Psychiatrie ein wahres Erdbeben<br />
aus. Ein notorischer Gewalt- und Sexualstraftäter<br />
ermordete damals im Rahmen eines<br />
Hafturlaubes eine 20-jährige Frau, nachdem<br />
es den Vollzugsverantwortlichen unbedenklich<br />
erschienen war, ihm solche Freigänge<br />
zu gewähren. Dies leitete eine Zeitenwende<br />
ein, zumal von Stunde an der kriminalprognostischen<br />
Beurteilung von Gewalt- und Sexualstraftätern<br />
durch Psychiater und Psychologen<br />
allerhöchste Bedeutung zugemessen<br />
wurde. Der heutige Stand dieser jungen Wissenschaft<br />
wird im Rahmen dieser Präsentation<br />
in konzentrierter Form vorgestellt. Dabei<br />
sollen nicht nur die Möglichkeiten, sondern<br />
auch die Grenzen dieser neu entwickelten Risikokalkulationsverfahren<br />
deutlich gemacht<br />
werden. Im Anschluss an den Vortrag besteht<br />
bei einem Apéro die Möglichkeit, mit dem<br />
Vortragenden über das Thema zu diskutieren<br />
und einzelne Problempunkte zu vertiefen.<br />
Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist<br />
nicht nötig. (pd svar)
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Gewerbesteckbrief · 27<br />
SCHLOSSMETZG<br />
Gründung: 1971<br />
Anzahl Angestellte: zehn, davon ein Lehrling<br />
Geschäftsleitung: Nicole und Patrik Scheiwiller<br />
Wichtigster Anlass im Jahr: Jeder Tag ist uns wichtig.<br />
Auszeichnungen: Über die Jahre verschiedene Auszeichnungen am<br />
Qualitätswettbewerb des Schweizerischen Fleischfachverbandes SFF.<br />
Das macht uns aus: Qualität aus Leidenschaft.<br />
Spezieller Mitarbeiter/in: Unsere langjährigen Mitarbeiter*innen<br />
tragen viel zu unserem familiären Klima und Umgang bei.<br />
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Adresse: Schwellbrunnerstrasse 54, 9100 Herisau<br />
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28 · Gesellschaft / Gemeinde <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
KUNSTAUSSTELLUNG<br />
FÜR DIE HILFE IN DER UKRAINE<br />
Im Foyer des kath. Pfarreiheims Herisau findet<br />
vom 1. April bis 6. Mai zu den normalen<br />
Andras Koller (Tompete) und Simon Meier (Klavier)<br />
begleiten die Vernissage musikalisch.<br />
Öffnungszeiten des Pfarreiheims eine Kunstausstellung<br />
mit Bildern von Künstler*innen<br />
aus der Region zugunsten der notleidenden<br />
Menschen in der Ukraine statt. Jürgen Kaesler,<br />
Klinikseelsorger am PZA in Herisau, ist<br />
Organisator und Kurator der Ausstellung. Er<br />
sagt, dass mit diesem kulturellen Beitrag ein<br />
Beitrag für den Frieden geleistet werden soll.<br />
«Mit Kunst kann man das Wesentliche erkennen.<br />
Kunst lässt die Seele erblühen.» Und er<br />
zitiert dabei den aktuellen Künstler Banksy:<br />
«Kunst sollte die Gestörten trösten und die<br />
Bequemen stören.» Mit der Kunstausstellung<br />
in Herisau kann zu einem moderaten Richtpreis<br />
Kunst erworben werden und damit Geld<br />
für die notleidenden Menschen in der Ukraine<br />
gespendet werden. Kaesler freut sich,<br />
dass Künstler*inen sich bereit erklärt haben,<br />
Bilder von ihrer Kunst zu spenden, damit sie<br />
den Notleidenden zugutekommen. Die Einnahmen<br />
werden vollumfänglich via Caritas an<br />
die Menschen in der Ukraine gespendet. Die<br />
Die Sonnenblume als Symbol der Solidarität und des<br />
Widerstands.<br />
(Bilder: ls)<br />
Vernissage am Donnerstagabend wurde musikalisch<br />
begleitet, die ganz im Zeichen stand:<br />
Wo Kreatives wächst, gibt es kein Raum für<br />
Gewalt und Hass. (ls)<br />
HANDÄNDERUNGEN IM MÄRZ<br />
Huber Martin, Herisau (Erwerb: 27.12.1982,<br />
15.06.1989), an Harfenberg Immobilien AG,<br />
Herisau AR, GB-Nr. 461, Steinrieselnstrasse<br />
<strong>22</strong>; Wohnhaus Vers.Nr. 258 und Gartenhaus<br />
Vers.Nr. 259, mit 648 m² Grundstücksfläche<br />
Huber Martin und Jacqueline, Herisau (Erwerb:<br />
<strong>04</strong>.<strong>04</strong>.1997), an Harfenberg Immobilien<br />
AG, Herisau AR, GB-Nr. 161, Kasernenstrasse<br />
12; Wohnhaus Vers.Nr. 56, mit 282 m² Grundstücksfläche<br />
Akron AG, Oberuzwil SG (Erwerb:<br />
28.06.2019), an Lang Thomas und Viktoriya,<br />
Herisau, Stockwerk-GB-Nr. S1<strong>22</strong>38, Nieschbergstrasse<br />
<strong>22</strong>; 146/1000 Miteigentum an<br />
Grundstück, Nr. 1426, mit Sonderrecht an<br />
dem 4 ½-Zimmer-Doppeleinfamilienhaus<br />
mit Nebenräumen, Miteigentums-GB-Nr.<br />
M1<strong>22</strong>47, Nieschbergstrasse; 1/12 Miteigentum<br />
an Grundstück Nr. S1<strong>22</strong>37, (Benützungsrecht<br />
an Autoeinstellplatz) Miteigentums-GB-Nr.<br />
M1<strong>22</strong>48, Nieschbergstrasse; 1/12 Miteigentum<br />
an Grundstück Nr. S1<strong>22</strong>37, (Benützungsrecht<br />
an Autoeinstellplatz)<br />
Furgler Rosmarie, Herisau (Erwerb:<br />
18.07.2003), an Monté Projekt AG, Altstätten<br />
SG, GB-Nr. 1480, Alpsteinstrasse 61; Wohnhaus<br />
Vers.Nr. 737 und Garage Vers.Nr. 3255,<br />
mit 375 m² Grundstücksfläche<br />
van der Meij Joost, Lustmühle (Erwerb:<br />
21.07.2020), an Barosa AG, Walzenhausen<br />
AR, GB-Nr. 1260, Schmiedgasse 56, 58; Wohnhaus<br />
Vers.Nr. 839, mit 337 m² Grundstücksfläche,<br />
GB-Nr. 4018, Triangel; mit 62 m² Grundstücksfläche<br />
HSB Immobilien AG, Hauptwil-Gottshaus TG<br />
(Erwerb: 21.10.2021), an MANU IMMOBILIEN<br />
AG, Salenstein TG, GB-Nr. 2858, Lederbach 3;<br />
Wohnhaus mit Garagenanbau Vers.Nr. 3106,<br />
mit 1 206 m² Grundstücksfläche<br />
Gahler Martin, Speicher und Egger Patrick,<br />
Gamprin-Bendern (Erwerb: 23.<strong>04</strong>.2019), an<br />
Casa Wildegg GmbH, St. Gallen, GB-Nr. 211,<br />
Bachstrasse 6; Wohnhaus Vers.Nr. 1428, mit<br />
264 m² Grundstücksfläche<br />
Erbengemeinschaft Dickenmann Otto (Erwerb:<br />
14.03.20<strong>22</strong>), an Weber Simon, Urnäsch,<br />
Stockwerk-GB-Nr. S9297, Obermoosberg C 7;<br />
1<strong>22</strong>/10000 Miteigentum an Grundstück Nr.<br />
3140, mit Sonderrecht an 2-Personen-Wohnung<br />
Näf Walter, Stein (Erwerb: 19.<strong>04</strong>.1985,<br />
02.02.1994), an Cuya Aydin, Marbach, GB-<br />
Nr. 1314, Alpsteinstrasse 2; Wohnhaus Vers.<br />
Nr. 580 und Garage Vers.Nr. 3778, mit 542 m²<br />
Grundstücksfläche<br />
tecti ag, Teufen AR (Erwerb: 16.06.2017), an<br />
Wick Niklaus, Teufen, Stockwerk-GB-Nr.<br />
S1<strong>22</strong>95, Waldeggweg 3a; 201/1000 Miteigentum<br />
an Grundstück Nr. 4965, mit Sonderrecht<br />
an der 3 ½-Zimmerwohnung mit Kellerabteil,<br />
Stockwerk-GB-Nr. S12300, Waldeggweg;<br />
90/1000 Miteigentum an Grundstück Nr.<br />
4970, mit Sonderrecht an Disponibelraum,<br />
Miteigentums-GB-Nr. M12335, Waldeggweg;<br />
1/70 Miteigentum an Grundstück Nr. 4967,<br />
(Benützungsrecht an Autoeinstellplatz), Miteigentums-GB-Nr.<br />
M12336, Waldeggweg; 1/70<br />
Miteigentum an Grundstück Nr. 4967, (Benützungsrecht<br />
an Autoeinstellplatz)<br />
Roderer Hans und Brigitte, Herisau (Erwerb:<br />
30.07.1999), an Pastoris AG, Roggwil TG,<br />
Stockwerk-GB-Nr. S9994, Schützenstrasse<br />
24a; 103/1000 Miteigentum an Grundstück<br />
Nr. 3554, mit Sonderrecht an Werkhalle/<br />
Gewerberaum, Stockwerk-GB-Nr. S9995,<br />
Schützenstrasse 24a; 161/1000 Miteigentum<br />
an Grundstück Nr. 3554, mit Sonderrecht an<br />
Werkhalle/Gewerberaum und Abstellraum,<br />
Miteigentums-GB-Nr. M10006, Schützenstrasse<br />
24a; 1/10 Miteigentum an Grundstück<br />
Nr. S9993, (Benützungsrecht an Autoeinstellplatz),<br />
Miteigentums-GB-Nr. M10010,<br />
Schützenstrasse 24a; 1/10 Miteigentum an<br />
Grundstück Nr. S9993, (Benützungsrecht an<br />
Autoeinstellplatz)
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Veranstaltungen · 29<br />
IN HERISAU WIRD<br />
WIEDER «USEGSTUEHLET»!<br />
«Usegstuehlet» wird dieses Jahr wieder<br />
stattfinden. Am 27. August soll von 14 bis<br />
24 Uhr auf Strassen und Plätzen im Herisauer<br />
Dorfzentrum eine gemütliche Atmosphäre<br />
mit echt südländischem Flair herrschen.<br />
Interessante Begegnungen und spontane<br />
Gespräche, Freunde treffen, flanieren und<br />
verweilen stehen dabei im Mittelpunkt des<br />
Anlasses. Das Organisationsteam freut sich,<br />
wenn Ladenbesitzer, Gastronomiebetriebe,<br />
Vereine und Privatpersonen am Anlass teilnehmen.<br />
Ob Spieltisch, Jam-Session, Zaubershow<br />
oder einfach Kaffee und Kuchen,<br />
die Ideen der Teilnehmenden machen eine<br />
unscheinbare Strassenecke zum lebendigen<br />
Treffpunkt. Unter dem Motto «Vom Dorf fürs<br />
Dorf» hoffen die Verantwortlichen auf möglichst<br />
viele aktive Teilnehmer*innen sowie<br />
neugierige Besucher*innen – auch Kinder<br />
sind herzlich willkommen. Gewillte Teilnehmende<br />
können sich bis am 31. Mai 20<strong>22</strong><br />
per Mail (info@usegstuehlet.ch) oder über<br />
die Webseite www.usegstuehlet.ch/anmeldung-20<strong>22</strong><br />
anmelden. 2015 wurde erstmals<br />
«usegstuehlet». Auch in den folgenden zwei<br />
Jahren herrschte jeweils am letzten August-<br />
Samstag auf Gassen und Plätzen bis weit in<br />
den Abend hinein gute Stimmung und viel<br />
Betrieb in südländischer Atmosphäre. Nachdem<br />
2018 der Anlass wetterbedingt abgesagt<br />
werden musste, klappte die Durchführung<br />
2019 wieder. Nachdem der Anlass 2020 wegen<br />
der Corona-Situation und 2021 wegen<br />
schlechtem Wetter nicht durchgeführt werden<br />
konnte, sind die Verantwortlichen optimistisch,<br />
dass «Usegstuehlet» dieses Jahr im<br />
üblichen Rahmen stattfinden wird. (pd)<br />
SONDERKONZERT MIT SWISS ORCHESTRA<br />
UND HACKBRETT-VIRTUOSE NOLDI ALDER<br />
Anlässlich der Wiedereröffnung der Dorfkirche<br />
Herisau laden verschiedene ortsansässige<br />
Stiftungen die Bevölkerung zu einem<br />
Sonderkonzert am 24. April ein. Zu Gast ist<br />
das dynamische Swiss Orchestra mit Music<br />
Director Lena-Lisa Wüstendörfer, das zur<br />
Wiedereröffnung besondere musikalische<br />
Brücken schlägt: In der frisch renovierten<br />
Dorfkirche treten Mozart und Tschaikowski<br />
in Dialog mit Joachim Raff und Paul Juon –<br />
zwei Schweizer Komponisten, die 20<strong>22</strong> ihren<br />
200. beziehungsweise 150. Geburtstag feiern.<br />
Durch diese aussergewöhnliche Verschränkung<br />
wird das Leitprinzip des Swiss<br />
Orchestra, unbekannte Schweizer Kompositionen<br />
mit Klassikern der Musikwelt zu<br />
verbinden, gleichermassen auf die Spitze<br />
getrieben. Als Solist am Hackbrett tritt der<br />
bekannte Urnäscher Noldi Alder auf, der als<br />
«Volksmusik-Rebell» und ständiger Erneuerer<br />
des traditionellen Naturjodels und der<br />
traditionellen Volksmusik gilt. In Herisau<br />
erklingen sechs Tanzmusik-Stücke, die Noldi<br />
Alder komponiert bzw. für Streichorchester<br />
arrangiert hat. Türöffnung ist ab 16.15 Uhr,<br />
der Eintritt ist frei. (pd)<br />
Music Director Lena-Lisa Wüstendörfer dirigiert das Swiss Orchestra.<br />
(Bild: pd)
30 · zHerisau onderwegs <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
«KRAFT MEINES ALTERS DULDE<br />
ICH KEINEN WIDERSPRUCH»<br />
Obwohl mitten in Herisau, scheint die Windegg ein Schattendasein zu führen – zumindest<br />
in den meisten historischen Büchern über Herisau. In unserem Bericht konzentrieren wir<br />
uns auf das Haus Windegg.<br />
Diesen Ort habe ich für einmal aus ganz<br />
persönlichen Gründen ausgewählt – nicht<br />
zuletzt auch in Erinnerung an meine Grossväter.<br />
So unterschiedlich sie auch waren, eines<br />
hatten sie gemein: Ihre Geschäfte lagen<br />
zwar mitten im Dorf, zurückversetzt aber zu<br />
Platz, Schmiedgase, Post- und Gossauerstrasse.<br />
Wie oft bin ich als Kind zwischen Sandbüel<br />
und Windegg hin- und hergependelt. Von den<br />
Bleibuchstaben zu den Skiern und zurück.<br />
In Erinnerung geblieben ist mir indes auch<br />
etwas Kulinarisches. Das Gulasch. Ich dürfte<br />
wohl so zehn Jahre alt gewesen sein, als es<br />
in der Windegg ein Fest – einen Gulaschsuppentag<br />
– gab. Anlass war die neue Pflästerung,<br />
welche die Anstösser der Windegg auf<br />
eigene Kosten machen liessen.<br />
Diese Erinnerung ist mit ein Grund in der<br />
Serie «Orte» in die Geschichte des Hauses<br />
Windegg «abzutauchen». Kaum zu glauben,<br />
dass das heute schier unscheinbar wirkende<br />
Haus im Kriegsjahr 1915 für einige Empörung,<br />
aber auch Begeisterung sorgte. Nicht<br />
das Haus als solches, sondern vielmehr seine<br />
neue Bemalung durch Richard Clavadetscher.<br />
Bemalung, werden Sie sich nun fragen.<br />
Ja, und es geht hier nicht etwa um das Haus<br />
mit der Nummer 5, welches hinter dem Haus<br />
Windegg etwas versteckt gegen den Rosengarten<br />
hin liegt, sondern um jenes, heute in<br />
schlichtem hellblau/grau erscheinende Gebäude.<br />
Die 1915 erneuerte Fassadengestaltung<br />
schied die Geister so sehr, dass sich der<br />
Journalist Oskar Alder veranlasst sah, in der<br />
Appenzeller Zeitung einen dreiteiligen Bericht<br />
über das Haus Windegg zu verfassen,<br />
teils ausufernd in schier philosophische Gedanken<br />
zum Thema Heimatschutz und Kunst.<br />
Mehr darüber nach einem Blick in die tiefere<br />
Vergangenheit.<br />
Herisaus erstes Postbureau<br />
Lokalhistoriker Albert Kläger schreibt in «Herisau<br />
– weder Dorf noch Stadt»: «Mit seiner<br />
charakteristischen Traufwand, dem hohen<br />
Dachgiebel, den langen Fensterreihen und<br />
dem massigen Türgericht zählt das Haus zur<br />
Windegg zu den schönsten und ältesten in<br />
der Gemeinde.» Seit wann an diesem Ort ein<br />
Haus steht, ist nicht belegt. Gewiss ist, dass<br />
bereits vor dem Dorfbrand von 1606 eines<br />
dort gestanden haben muss, denn so Oskar<br />
Alder, schmückte das jetzige Haus einst die<br />
Beschriftung «abgebrannt im März 1606, wiederaufgebaut<br />
1606». Und: «Vor dem grossen<br />
Brand 1606 soll schon eine Verbindung zwischen<br />
dem Platz und dem Gries bestanden<br />
haben. An diesem Verbindungweg stand –<br />
wohl, weil es damals seiner isolierten Lage<br />
wegen Wind und Wetter gehörig ausgesetzt<br />
war – das Haus ‹Windegg›.» Gebaut wurde<br />
es als Privathaus. Von 1800 bis 1840 diente<br />
es als Geschäfts- und Wohnhaus von Textilkaufleuten<br />
und Goldschmieden. Gemäss<br />
Gemeindechronik von 1870 bewohnte in<br />
den späten 1830er-Jahren Hauptmann Martin<br />
Bont das Haus. Es war 1839, als die Postkommission<br />
in St. Gallen und Bont überein<br />
kamen, in dessen Haus ein Postbureau zu eröffnen,<br />
das alle Postgegenstände in Empfang<br />
nahm und ablieferte. Vorher herrschte grosse<br />
Zersplitterung in der Ablieferung der Postsachen,<br />
weil jeder einzelne Bote seine eigene<br />
Annahmestelle hatte. Das erste offizielle Herisauer<br />
Postbureau bedeutete also einen grossen<br />
Fortschritt im Verkehrs- und Postwesen<br />
unserer Gemeinde. Bont erhielt ein bescheidenes<br />
Jahresgehalt von 800 Gulden, in welchem<br />
die Entschädigung des Briefträgers und<br />
die Lokalmiete inbegriffen waren. Bont hatte<br />
täglich die Post von und nach St. Gallen zu liefern,<br />
einmal von und nach Gossau und einmal<br />
von und nach Lichtensteig. Ab dem 1. Juni 1839<br />
fuhr täglich morgens und abends ein vierspänniger<br />
Eilwagen von St. Gallen über Herisau<br />
nach Uznach und zurück. Für die Gossauerpost<br />
war ein Fussbote zuständig, welcher<br />
jeden Morgen von Gossau über Herisau<br />
nach St. Gallen und abends denselben Weg<br />
wieder zurückmarschierte. Später kam das<br />
Postbureau von der Windegg in ein heute<br />
nicht mehr existierendes Haus zwischen<br />
der «Lerche» und dem Gemeindehaus. 1862<br />
wurde die Post im Haus von Gemeindehauptmann<br />
Diem auf der Emdwies eingerichtet,<br />
wo es bis zur Erbauung des Gemeindehauses<br />
Ende der 1870er-Jahre verblieb. 1902 wurde<br />
dann das heutige Postgebäude eingeweiht.<br />
Der Rosengarten: Raum für eine Auszeit mitten in Herisau.<br />
(Bilder: es)<br />
Realschule, Amtsstube und Gefängnis<br />
Zurück zur Windegg. Nachdem Bont sein<br />
Botengeschäft aufgegeben hatte, ging das<br />
Haus in den Besitz der privaten Realschul-<br />
Gesellschaft über und diente dieser von 1840<br />
bis 1868 als Schulhaus. Aus der Gemeindegeschichte<br />
von 1919 ist zu erfahren: «War das<br />
Schulhaus an der Windegg von Anfang an<br />
durchaus ungeeignet, so genügte es mit der<br />
wachsenden Ausdehnung der Schule je länger<br />
je weniger.» Schon in den 1840er-Jahren<br />
dachte man an einen Neubau. Anfangs der<br />
1860er-Jahren dann übernahm die Gemeinde<br />
die private Realschule. 1865 lehnte die Kirchhöri<br />
den Antrag ab, einen für den geplanten<br />
Neubau passenden Platz bei der Weiherwiese<br />
zu kaufen. Es war dann Statthalter Schiess zur<br />
«Rose», der der Idee eines gemeindeeigenen<br />
Realschulhauses zum Durchbruch verhalf. Er
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> zHerisau onderwegs · 31<br />
schenkte der Gemeinde einen Bauplatz auf<br />
der Emdwiese und 10 000 Franken unter der<br />
Bedingung, dass das Schulgebäude mit freiwilligen<br />
Beiträgen finanziert werde. Im März<br />
1867 wurde der Bau beschlossen, im Oktober<br />
1868 eingeweiht. 1887 übernahm der Kanton<br />
das Haus Windegg. Es diente erst als Amtswohnung<br />
des Standesläufers, die oberen<br />
Der Erste unter gleichgestellten<br />
Womit wir im besagten Jahr, die dem die<br />
Windegg eine neue Bemalung erhielt, angekommen<br />
wären. Oskar Alder: «Was eine<br />
verständnisvoll durchgeführte Renovation<br />
aus einem alten verwetterten Hause, das auf<br />
Jahrhunderte alten Bestand zurückschauen<br />
mag, machen kann, das beweisst uns (…)<br />
die farbenreiche Bemalung des Hauses zur<br />
Windegg.» Doch, so fährt er fort: «Allen Leuten<br />
recht getan, ist eine Kunst, die niemand<br />
kann». Wenn unsere Dekorationsmaler diese<br />
Kunst ihr Eigen nennen könnten, so würden<br />
die kritischen, oft recht hämischen und<br />
lieblosen Urteile verschwinden, die einer<br />
solchen Arbeit, kaum sie fertig ist, auf den<br />
Fusse nachfolgt. Es ist eben auch in unserem<br />
Appenzellerland stets eine etwas gewagte<br />
Sache, wenn einmal einer es wagt, aus der<br />
landläufigen Schablone herauszutreten und<br />
neue Werte zu schaffen.» In seinem Bericht<br />
klärt Alder seine Leser*innen auf, dass diese<br />
«neue» Malerei eben nicht neu sei, sondern<br />
«alt, sogar recht alt.» Und: «In eben dieser<br />
Malerei scheint uns ein gutes Stück Tradition<br />
zu liegen. Sie erinnert uns an die farbenfrohe<br />
Truhenmalerei, wie sie noch florierte, als<br />
der Urgrossvater die Urgrossmutter nahm.»<br />
Oder «passt etwa dem einen oder anderen<br />
der lebenswahre Hausspruch nicht in dem<br />
Kram, den der Meister oben an der Giebelseite<br />
angebracht hat?». Dieser lautete «Die Leute<br />
sagen immer die Zeiten werden schlimmer<br />
die Zeiten bleiben – schlimmer werden nur<br />
die Leute.»<br />
Oskar Alder lässt die Fragen unbeantwortet.<br />
Nach etlichen Ausführungen kommt er<br />
zum Schluss: «Es ist ein erfreuliches Zeichen<br />
des Wiedererwachsens der Liebe an der Bodenständigkeit,<br />
dass da und dort in unserem<br />
schönen Appenzellerlande herum das, was<br />
unsere Vorfahren geschaffen, wieder zu Ehren<br />
gezogen wird. Statt darüber zu spötteln,<br />
sollen wir uns vielmehr dessen aufrichtig<br />
freuen.» Er ist fest der Meinung, die neu bemalte<br />
Windegg füge sich gut ins Gesamtbild<br />
seiner Umgebung ein und zeigt sich überzeugt,<br />
dass ein altes historisches Objekt für<br />
sich das Recht in Anspruch nehmen dürfe,<br />
als etwas Selbständiges dazustehen. So als<br />
wolle es zeigen «seht mich an, ich bin der<br />
Bevorzugte unter meinen Nachbarn. Kraft<br />
meines Alters dulde ich keinen Widerspruch<br />
um mich her».<br />
Das Haus Windegg: Seine Fassade sorgte 1915 für einige Aufregung.<br />
Räume als Gefängniszellen. Oskar Alder:<br />
«Daneben wurde im gleichen Haus von 1869<br />
bis 1878 die Fuhrhalterei von Bartholome<br />
Müller betrieben. Die Parterrelokalitäten<br />
dienten in wechselvoller Reihe als Lokalität<br />
für die Ersparniskasse und Verkaufslokal des<br />
Konsumvereins. Mit der Schaffung der Aktuariatsstelle<br />
für die ständigen Kommissionen<br />
bezog Aktuar Meier seine Amtswohnung in<br />
der Windegg, während die Räume im Erdgeschoss<br />
zu Kanzleizwecken diente.» 1915 diente<br />
das Haus als Wohnung eines kantonalen<br />
Sekretärs und des Landweibels.<br />
Im Wandel der Zeit<br />
Mit der Zeit verblasten die Farben und der<br />
Neuanstrich deckte die Verzierungen zu.<br />
Aber die Geschmäcker ändern sich und so<br />
erhielt, wie bei Albert Kläger nachzulesen ist,<br />
Malermeister Robert Steiger 1942 den Auftrag,<br />
«dem Äussern des alten Staatsgebäudes<br />
wieder ein würdigeres Aussehen zu geben».<br />
«Zuoberst wurde das Renovationsdatum angebracht,<br />
und darunter prangte ein Blumenstrauss<br />
in satten Farben. Auf die Bedeutung<br />
des Hauses als Staatsgebäude wies der zottige,<br />
heraldisch richtig gemalte Appenzeller<br />
Bär hin, flankiert von den Buchstaben VR.»<br />
Darunter der Spruch, mit dem bereits Richard<br />
Clavadetscher das Haus beschrieben hatte.<br />
40 Jahre später entsprach der Fassadenschmuck<br />
einmal mehr nicht mehr der Zeit.<br />
Kläger: «Es musste also eine überaus banale<br />
Bemalung her. Einzig eine dürfte Anschrift<br />
‹Windegg› wurde noch gnädig geduldet.»<br />
Klägers Hoffnung, dass bei einer künftigen<br />
Renovation der Spruch wieder angebracht<br />
wird, hat sich bis heute nicht erfüllt.<br />
Seit 1987 ist die Windegg im Eigentum<br />
der Gemeinde und beheimatet kommunale<br />
Amtsstellen wie das Jugendsekretariat und<br />
die Sozialberatung wie auch halböffentliche<br />
Institutionen wie die Pro Juventute und die<br />
Winterhilfe Appenzell Ausserrhoden.<br />
Jetzt würde ich mir wünschen, die Freiheiten<br />
von Oskar Alder zu haben, der einzig für<br />
das Haus Windegg einen dreiteiligen Artikel<br />
geschrieben hat. Denn einmal mehr gäbe es<br />
noch vieles zu erzählen, vom Lehrer Johann<br />
Jakob Fitzi etwa, oder vom Konsumladen, der<br />
seine Kartoffeln im Souterrain des Schulhauses<br />
lagerte. Gar nicht zu reden darüber, welche<br />
Geschichten die anderen Häuser in der<br />
Windegg erzählen könnten. Eines aber sei Ihnen<br />
hier noch ans Herz gelegt, wenn Sie Zeit<br />
und Muse haben, besuchen Sie den Rosengarten.<br />
Er ist für mich ein Symbol dafür, welch<br />
schöne Plätze es in Herisau gibt – nicht immer<br />
offensichtlich, versteckt gar – aber wert,<br />
sie mit wachen Augen zu bestaunen und sich<br />
darüber zu freuen.<br />
<br />
<br />
Eva Schläpfer
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<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Politik · 33<br />
GEMEINDERÄTIN STEFANIE DANNER<br />
POLITISIERT MIT GEWERBE / PU<br />
Im letzten August wurde die parteilose Stefanie<br />
Danner als Herisauer Gemeinderätin<br />
gewählt. Ihr obliegt das Ressort Technische<br />
Dienste. Wie sie kurz nach ihrer Wahl betonte,<br />
war es ihr wichtig, sich einer der Einwohnerratsfraktionen<br />
anzuschliessen. Mit ihrem<br />
Entscheid liess sie sich Zeit. «Ich besuchte<br />
FDP HERISAU BEDAUERT ABLEHNUNG<br />
IHRES KOMPROMISSVORSCHLAGS<br />
Sitzungen bei allen Fraktionen, die mich eingeladen<br />
hatten.» Die Herangehensweise der<br />
Mitglieder der Fraktion von Gewerbeverein<br />
und Parteiunabhängigen habe ihr schliesslich<br />
am besten zugesagt. Nicht zuletzt auch, da<br />
sie klar als Parteilose politisieren wolle. Die<br />
Fraktion Gewerbe /PU sei in ihrer Zusammensetzung<br />
ein repräsentativer Querschnitt<br />
der Herisauer Bevölkerung und betreibe eine<br />
Sachpolitik, die alle – und damit auch unterschiedliche<br />
– Meinungen zulasse. Die Fraktion<br />
ihrerseits freut sich über ihren Entscheid.<br />
Fraktionspräsident Roman Wäspi: «Stefanie<br />
Danner wird als Person und auch mit ihrem<br />
fundierten Finanzwissen unsere Diskussionen<br />
vielfältiger und unsere Fraktion um eine<br />
Facette reicher machen.» (pd)<br />
Bereits in der ersten Lesung der Teilrevision<br />
der Gemeindeordnung im Einwohnerrat im<br />
Januar wurde intensiv darüber diskutiert, ob<br />
neu der jährliche Voranschlag und die Festsetzung<br />
des Steuerfusses dem fakultativen<br />
Referendum unterstellt werden sollen. Laut<br />
Medienmitteilung der FDP Herisau hätten<br />
im Nachgang zur Einwohnerratssitzung verschiedene<br />
Gespräche stattgefunden und einige<br />
Herisauer Einwohner*innen hätten sich<br />
in Leserbriefen zum Thema «fakultatives Referendum»<br />
geäussert.<br />
«Da aus Sicht der FDP-Fraktion lediglich<br />
eine ‹Nein-Sager Oppositionspolitik› nicht<br />
unterstützt werden kann, hat die FDP-Fraktion<br />
intensiv nach einem möglichen Lösungsvorschlag<br />
im Sinne eines Kompromisses<br />
gesucht», heisst es in der Mitteilung. Anlässlich<br />
der Beratung des zweiten Teils der<br />
Totalrevision der Gemeindeordnung im März<br />
habe die FDP-Fraktion deshalb einen Rückkommensantrag<br />
sowie verschiedene Änderungsanträge<br />
gestellt. Dass die Mehrheit des<br />
Einwohnerrats dem Kompromissvorschlag<br />
nicht zugestimmt hat, bedaure die Partei.<br />
«Die FDP-Fraktion war überzeugt, dass die<br />
vorgeschlagene Regelung auch in Herisau<br />
funktioniert hätte, da auch die beiden<br />
Parlamentsgemeinden St. Gallen und Wil –<br />
welche sowohl mit Blick auf die Einwohnerzahl<br />
als auch auf den Gemeindehaushalt<br />
wesentlich grösser sind als Herisau – eine<br />
analoge Regelung kennen, wie es die FDP-<br />
Fraktion vorgeschlagen hat.» Zudem sei die<br />
FDP-Fraktion überzeugt, dass die Herisauer<br />
Stimmbürger*innen, welche ein fakultatives<br />
Referendum ergreifen wollen, durchaus in<br />
der Lage seien, ihre Kritikpunkte am Voranschlag<br />
oder Steuerfuss zu formulieren. Die<br />
FDP Herisau nehme zur Kenntnis, dass sich<br />
die Mehrheit des Einwohnerrates für die Erhöhung<br />
des Quorums auf 500 Unterschriften<br />
für die Einreichung des fakultativen Referendums<br />
entschieden habe und sei gespannt<br />
auf die Rückmeldungen aus der Bevölkerung<br />
dazu im Rahmen der Volksdiskussion. Dabei<br />
sei eine hohe Beteiligung seitens der Herisauer<br />
Bevölkerung wünschenwert. (pd)<br />
SESSIONSRÜCKBLICK VON<br />
NATIONALRAT DAVID ZUBERBÜHLER<br />
Die brutale Eskalation in der Ukraine hat<br />
die Welt – und allen voran Europa – in einen<br />
Schockzustand versetzt. Dabei zeigt sich,<br />
was die Geschichte immer und immer wieder<br />
lehrte: Frieden ist nicht etwas Selbstverständliches,<br />
sondern etwas Zerbrechliches,<br />
das immer bedroht und gebrochen werden<br />
kann. Im Rahmen der Debatte des Sicherheitspolitischen<br />
Berichts habe ich als Sprecher<br />
der SVP-Fraktion mitunter darauf hingewiesen,<br />
dass der Bericht ein unzutreffendes<br />
Bild von der Schweizer Armee vermittelt.<br />
Unsere real existierende Verteidigungsarmee<br />
mit 100 000 Soldaten wäre im Ernstfall nicht<br />
in der Lage, Land und Leute vor jeglicher Bedrohung<br />
von aussen zu schützen. Sie wäre im<br />
Ernstfall schlicht zu klein, zudem bestehen<br />
Ausrüstungs- und Bewaffnungslücken sowie<br />
fundamentale Rüstungsdefizite. Zusätzlich<br />
hat die Landesregierung den Verkauf der<br />
RUAG Ammotec, der letzten Munitionsfabrik<br />
der Schweiz, angeordnet. Die entsprechenden<br />
Verträge wurden noch vor der Beratung<br />
meiner als dringlich eingestuften Interpellation,<br />
die eine Sistierung des Verkaufs forderte,<br />
unterzeichnet. Eine Sistierung wollte ich<br />
erreichen, weil ich der Meinung bin, dass die<br />
Schweiz im Krisen- oder Konfliktfall notfalls<br />
in der Lage sein muss, sich selbst zu schützen<br />
und zu verteidigen. Obwohl die Neutralität<br />
bis heute eines der höchsten Güter<br />
unseres Landes war, hat eine Mehrheit des<br />
Parlaments trotzdem Ja gesagt zum «Beitritt<br />
der Schweiz zum UNO-Sicherheitsrat»,<br />
welcher über Krieg und Frieden entscheidet.<br />
Die zweijährige Mitgliedschaft der Schweiz in<br />
diesem Gremium der Grossmächte zerstört<br />
die Glaubwürdigkeit unserer Neutralität und<br />
könnte unser Land in gefährliche Konflikte hineinziehen.<br />
Der Nationalrat hat zudem einer<br />
parlamentarischen Initiative zugestimmt,<br />
nach der Schweizern ab 16 Jahren das aktive<br />
Wahl- und Stimmrecht gewährt würde. Mit<br />
der vorgeschlagenen Lösung könnten Jugendliche<br />
zwar über ein Referendum abstimmen,<br />
dürften dieses aber nicht unterzeichnen. Ob<br />
das sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Der<br />
Entwurf geht nun an den Ständerat. Ich habe<br />
die Gletscher-Initiative sowie den direkten<br />
Gegenentwurf abgelehnt, da beide in kürzester<br />
Frist zu einer Energiemangellage führen<br />
würden. In der grossen Kammer wurde der<br />
direkte Gegenentwurf mit 1<strong>04</strong> zu 67 Stimmen<br />
bei 21 Enthaltungen angenommen. Nur eine<br />
knappe Mehrheit im Parlament lehnte die extreme<br />
Volksinitiative mit 99 zu 89 Stimmen<br />
bei 4 Enthaltungen ab. Eine breite Allianz von<br />
Rot-Grün und eine Mehrheit der SVP fordern<br />
zudem ein Importverbot von tierquälerisch<br />
erzeugter Stopfleber. Bei 119 zu 61 Stimmen<br />
bei 9 Enthaltungen nahm die grosse Kammer<br />
den Vorstoss an. Bleibt zu hoffen, dass der<br />
Ständeratgleich entscheiden wird. Und übrigens:<br />
Die Montagssitzungen des Nationalrates<br />
der zweiten und dritten Sessionswoche<br />
beginnen jeweils mit einer Fragestunde. Gibt<br />
es etwas, dass Sie schon immer vom Bundesrat<br />
in Erfahrung bringen wollten und das bis<br />
anhin noch nie beantwortet wurde? Falls sich<br />
Ihre Frage auf eine politische Aktualität bezieht<br />
und Sie die Antwort nach entsprechender<br />
Suche auch nicht im World-Wide-Web finden,<br />
können Sie auf meiner Homepage diese<br />
Frage an mich einzureichen. Einen detaillierten<br />
Sessionsrückblick gibt es jeweils nach<br />
jeder Sessionswoche auf meiner Homepage<br />
www.david-zuberbuehler.ch.<br />
<br />
David Zuberbühler
34 · Schule <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
ERSTE SEKUNDARSCHULE<br />
GEHT INS WINTERSPORTLAGER<br />
Eine Gruppe bei schönem Wetter auf der Piste.<br />
Nach dem Entscheid des Einwohnerrates<br />
für die Einführung des Wintersportlagers<br />
an der Oberstufe war es – nach zwei Absagen<br />
wegen Corona - das erste Lager, das nun<br />
durchgeführt werden konnte. «Wir erhielten<br />
sehr positive Rückmeldungen – von den<br />
Schüler*innen wie von den Eltern», blickt Sekundarlehrer<br />
Samuel Dürmüller zurück. Gut<br />
130 Jugendliche nahmen Ende Februar am<br />
einwöchigen Lager teil: Die Lernlandschaft<br />
«vanille» hielt sich in Disentis auf, die Lernlandschaft<br />
«apricot» in Klosters und die Lernlandschaft<br />
«mint» in Meiringen. «In unserer<br />
Lernlandschaft stand fast die Hälfte der 58<br />
(Bild: sh)<br />
Schüler*innen zum ersten Mal auf Skis oder<br />
Snowboards. Ihre Entwicklung im Verlauf der<br />
fünf Tage war erstaunlich», erzählt Samuel<br />
Dürmüller. Zu günstigen Konditionen konnten<br />
sie Sportgeräte vor Ort mieten. Zehn<br />
Begleitpersonen gehörten der Delegation<br />
an: Nebst den vier Coaching-Lehrpersonen<br />
der Lernlandschaft waren dies ein Sportlehrer<br />
der Sekundarschule und fünf externe und<br />
ausgebildete Schneesportleiter. Das Lager<br />
sei grundsätzlich wie geplant abgelaufen –<br />
mit einem Armbruch eines Jugendlichen als<br />
Ausnahme. Er wurde von seiner Mutter abgeholt.<br />
Vor allem für die Anfänger*innen<br />
war am Mittwochnachmittag ein Alternativprogramm<br />
auf Schlitten vorgesehen. Für alle<br />
Teilnehmer*innen standen vor dem Lager<br />
die Corona-Spucktests auf dem Programm,<br />
am Sonntag vor Abfahrt fanden zusätzlich<br />
Schnelltests statt. Die Unterkunft und die<br />
Verpflegung im Hostel «Catrina Experience»<br />
seien hervorragend gewesen. Die Eltern hatten<br />
für das Lager einen relativ geringen finanziellen<br />
Beitrag aufzubringen. Das Mittagessen<br />
wurde in einem Restaurant auf der Piste<br />
eingenommen. Am Abend waren jeweils Spiel<br />
und Spass angesagt – die Programme hatten<br />
die Schüler*innen in Gruppen vorbereitet.<br />
Geplant ist, dass in jedem Jahr der erste Jahrgang<br />
der Sekundarschule Herisau in ein Wintersportlager<br />
reist. (sh)<br />
SCHULBAND HERISAU:<br />
VON ENERGISCH BIS FEINFÜHLIG<br />
Einmal pro Woche übt die Schulband der Herisauer<br />
Sekundarschule seit Beginn des<br />
Schuljahres. Nun traten die Jugendlichen in<br />
der Aula der Sekundarschule Ebnet Ost auf<br />
und erfreuten Familienangehörige, Kolleg*innen<br />
und Kollegen sowie Lehrpersonen. Acht<br />
Titel spielte und sang die Band, wie «Yesterday»<br />
von den Beatles, «Viva la vida» von<br />
Coldplay, «Du bist mein Sommer» von Roger<br />
Cicero oder «Shallow» von Lady Gaga und<br />
Bradley Cooper. Die Stücke waren von den<br />
Jugendlichen vorgeschlagen worden, Lehrer<br />
Ruedi Looser stellte die Arrangements für die<br />
Instrumente zusammen. Der Leiter spielte im<br />
einen oder anderen Stück mit und lobte die<br />
Gruppe. «Ich bin stolz auf euch. Es war wunderschön,<br />
mit euch zusammenzuarbeiten.»<br />
Gefordert war die Band unter anderem, weil<br />
der zweite Schlagzeuger krankheitshalber<br />
kurzfristig ausfiel. Nervosität war den acht<br />
Jugendlichen der 1. und 3. Sekundarklasse<br />
nicht anzumerken. Einmal energisch und laut,<br />
einmal feinfühlig und leise überzeugten die<br />
Schüler*innen am Keyboard, Saxophon, Cello,<br />
Schlagzeug, E-Bass, an der Gitarre und der<br />
Klarinette sowie mit der Stimme. (sh)<br />
Die Freude am Musizieren ist spürbar. Konzentration beim Cellisten. (Bilder: sh)
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Schule · 35<br />
SPRACHAUSTAUSCH FÜR LERNENDE<br />
UND LEHRENDE EINMAL ANDERS<br />
«Aus einer spontanen Idee wurde eine konkrete<br />
Umsetzung. Der Aufwand hat sich gelohnt»,<br />
sagt Laura Gautschi, Lehrerin im<br />
Ebnet West. «Es war eine sehr bereichernde<br />
Zeit und eine Französisch-Intensivweiterbildung.<br />
Wir haben Deutsch als Fremdsprache<br />
erteilt und andere Fächer in Französisch unterrichtet»,<br />
blickt ihre Kollegin Andrea Eisenring<br />
vom Ebnet Ost zurück. Während zwei<br />
Wochen weilten die beiden Lehrerinnen an<br />
der Sekundarschule in Pully VD; gleichzeitig<br />
hielten sich zwei Lehrpersonen aus der Westschweiz<br />
in den beiden Herisauer Oberstufenschulhäusern<br />
auf. Bei den Kosten für Unterkunft<br />
und Transport konnten die Lehrerinnen<br />
auf Unterstützung durch die Organisation<br />
«Movetia» zählen; dies ist die nationale<br />
Agentur zur Förderung von Austausch und<br />
Mobilität im Bildungssystem.<br />
Im Newsletter der Schule teilte der Direktor<br />
auf Wunsch der beiden Herisauerinnen<br />
dem Kollegium in Pully mit, dass Lehrpersonen<br />
in der Deutschschweiz miteinander<br />
«Duzis» seien und für die Herisauerinnen<br />
ein Umgang per «Sie» komisch wäre. Es sei<br />
interessant gewesen, ein anderes Schulsystem<br />
kennenzulernen, sagen Laura Gautschi<br />
und Andrea Eisenring. Der Unterricht in der<br />
Westschweizer Schule sei eher traditionell<br />
ausgerichtet und finde vor allem frontal<br />
statt. Dieser unterscheide sich von jenem<br />
in Herisau, wo man zum Beispiel in Niveaus<br />
unterrichte. Die Schüler*innen in Pully seien<br />
sich wenig gewohnt, in Gruppen und selbstständig<br />
zu arbeiten. Die Rückmeldungen der<br />
Schüler*innen zum Austausch der Lehrpersonen<br />
seien in Herisau wie in Pully positiv<br />
gewesen. Zwischen Mitte März und Ende<br />
Diese Waadtländer Schüler*innen war vor einem Jahr in Herisau zu Gast.<br />
Mai werden Herisauer Jugendliche des zweiten<br />
Sekundarschuljahrgangs zu fünft für jeweils<br />
eine Woche in Pully zur Schule gehen –<br />
Westschweizer Lernende werden in Herisau<br />
wohnen und die Schule besuchen. Das<br />
Angebot zu diesem Austausch von Schüler*innen<br />
ist in Herisau institutionalisiert.<br />
Für die Schüler*innen aus Pully, die vor<br />
einem Jahr zu Gast waren, gab es nun ein<br />
Wiedersehen mit Andrea Eisenring. «Als<br />
kleines kulturelles Mitbringsel führten wir<br />
ein Schweizerdeutsch-Quiz durch, das Herisauer<br />
Jugendliche vorbereitet hatten.» (sh)<br />
(Bild: sh)<br />
GIDIO HOSESTOSS DOCH<br />
NOCH ZU GRABE GETRAGEN<br />
Es war frühzeitig bekannt gegeben worden,<br />
dass der traditionelle Gidioumzug wegen<br />
der Pandemie nicht stattfinden würde. Die<br />
Schuleinheit Waisenhaus entschloss sich zu<br />
einem Ersatzanlass. In kurzer Zeit wurden<br />
die Ideen farbenfroh umgesetzt. Alle Schüler<br />
und Schülerinnen – vom Kindergarten bis<br />
zur 6. Klasse – trafen sich vorgängig in der<br />
Turnhalle. Dort fand die vom Waisenhaus-<br />
Schülerrat initiierte Maskenprämierung<br />
statt. Eine stimmungsvolle Polonaise leitete<br />
zum Umzug über. Dieser führte vom Schulhaus<br />
rund ums Ebnet. Erfreulich viele Familienangehörige,<br />
Anwohner*innen hielten<br />
sich am Strassenrand auf und freuten sich<br />
an der Schar der Kinder, Lehrpersonen und<br />
ihren Verkleidungen, wie Stopp-Corona-Sujets,<br />
Waschmaschinen, Friedensparolen oder<br />
einer Pippi-Langstrumpf-Gruppe. Gidio Hosestoss<br />
wurde selbstverständlich auf einem<br />
Wagen mitgezogen. Die Guggenmusik «Herischrenzer»<br />
überraschte mit einem Konzert<br />
auf dem Schulhausplatz. Auch das traditionelle<br />
Leckerli durfte nach dem Umzug nicht<br />
fehlen. (sh)<br />
Vor dem Umzug findet in der Turnhalle eine Polonaise statt. Gidio Hosestoss wird ums Ebnet gezogen. (Bilder: sh)
36 · Kalender <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
Kalender<br />
April<br />
6. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
6. Öffentlicher Arztvortrag «Die Kriminalprognose<br />
– ein heisses Eisen» mit Herr<br />
Dr. med. Thomas Knecht als Referent,<br />
keine Anmeldung erforderlich, 19 Uhr,<br />
Krombachsaal, Psychiatrisches<br />
Zentrum AR<br />
9. Migros-Rundgänge, 9.30–12 Uhr,<br />
Migros-Baustelle an der Kasernenstrasse<br />
10. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
10. «Der Löwe, der Igel und der Hahn<br />
oder Die Landsgemeinde der Tiere»,<br />
Ensemble Figurentheater Herisau, 11 Uhr,<br />
Figuren Theater Herisau, Oberdorfstrasse<br />
18<br />
13. E-Bike-Tour: «Runde um den Nollen»,<br />
Club 60 plus, 9 Uhr, Parkplatz Sportzentrum<br />
13. Halbtageswanderung Vitaswiss Herisau,<br />
Kradolf-Amriswil, anmelden bei Vreni<br />
Rohner, 071 351 40 75<br />
13. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
13. Veranstaltung «Funktionswechsel»,<br />
Verband für Seniorenfragen St. Gallen-<br />
Appenzell, 15.30 Uhr, Casino Herisau,<br />
Harmonie Saal<br />
15. Kinderkreuzwegandacht, 10 Uhr,<br />
katholische Kirche Peter und Paul<br />
16. «Die Bremer Stadtmusikanten», Fährbetrieb,<br />
17 Uhr, Figuren Theater Herisau,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
17. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
19. Club 60plus präsentiert «Mi obra<br />
maestra», schwarzhumorige argentinische<br />
Filmkomödie, 14 Uhr, Cinétreff<br />
Herisau<br />
21. Adonia-Teens-Chor, 20 Uhr, Casino<br />
Herisau<br />
20.Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
24.Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
24.«Die Bremer Stadtmusikanten», Fährbetrieb,<br />
11 Uhr, Figuren Theater Herisau,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
24. Sonntagscafé, 13.30–17 Uhr,<br />
Haus Wiesental, Bahnhofstrasse 20<br />
24. Sonderkonzert mit Swiss Orchestra<br />
und Noldi Alder, 17 Uhr, Dorfkirche<br />
26. Club 60plus Wanderung «Schlucht,<br />
Burg und Höhle an der Thur»,<br />
weitere Informationen auf<br />
www.club-60plus-herisau.ch<br />
26. Psyche im Fokus «Demenz – Wie<br />
gehe ich damit um, wenn sich mein<br />
Gegenüber verändert?», Fachpersonen,<br />
Betroffene und Angehörige referieren,<br />
19 Uhr, Krombachsaal, Psychiatrisches<br />
Zentrum AR<br />
27. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
Mai<br />
1. Gedenkanlass Hermann Rorschach,<br />
11 Uhr, Museum Herisau<br />
1. Kulturbrunch im TanzRaum Herisau<br />
mit Quartett Ocho manos<br />
1. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
2. VASK Selbsthilfegruppe, Erfahrungsaustausch<br />
für Angehörige und Freunde von<br />
Menschen mit psychischer Erkrankung,<br />
19–21 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus,<br />
Poststrasse 14a<br />
2. Erzählcafé unter dem Thema «Kleider<br />
machen Leute», Anmeldung erwünscht<br />
unter 071 353 50 30 oder 071 890 06 63,<br />
14–16 Uhr, Haus Wiesental, Bahnhofstrasse<br />
20<br />
3. Jass- und Spielnachmittag, Club 60plus,<br />
14 Uhr, Restaurant Adler, Buchenstrasse<br />
4. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 14–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
4. Öffentlicher Arztvortrag «Geschichten<br />
zur Geschichte der Chirurgie: Von den<br />
Operationen im Kolosseum Roms bis<br />
zur Schlacht bei Waterloo», mit Herr<br />
Dr. med. Stefan Frei als Referent, keine<br />
Anmeldung erforderlich, 19 Uhr, Spital<br />
Herisau<br />
8. Figurentheater-Museum, «Wunderwelten<br />
des Figurenspiels», 11–17 Uhr,<br />
Oberdorfstrasse 18<br />
10. Club 60plus präsentiert «Zauberei mit<br />
Daniel Kahlman», 14 Uhr, kath. Pfarreiheim<br />
16. Halbtageswanderung Vitaswiss Herisau,<br />
Rothenturm-Katzenstrick-Einsiedeln,<br />
anmelden bei Gustav Merk, 079 471 59 20<br />
17. Ganztagesausflug, Club 60plus,<br />
weitere Informationen auf<br />
www.club-60plus-herisau.ch,<br />
21. Herisauer Unihockeyturnier,<br />
Sportzentrum Herisau,<br />
<strong>22</strong>. Herisauer Unihockeyturnier,<br />
Sportzentrum Herisau<br />
29. Sonntagscafé, 13.30–17 Uhr,<br />
Haus Wiesental, Bahnhofstrasse 20<br />
31. Club 60plus-Wanderung «Salomonische<br />
Gefilde um Hemberg», weitere Informationen<br />
auf www.club-60plus-herisau.ch<br />
Juni<br />
7. VASK Selbsthilfegruppe, Erfahrungsaustausch<br />
für Angehörige und Freunde von<br />
Menschen mit psychischer Erkrankung,<br />
19–21 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus,<br />
Poststrasse 14a,<br />
7. Jass- und Spielnachmittag, Club 60plus,<br />
14 Uhr, Restaurant Adler, Buchenstrasse<br />
12. Kulturbrunch im TanzRaum Herisau mit<br />
Andreas Fröhlich<br />
14. Club 60plus präsentiert «Jodelklub<br />
Alpsteinblick Abtwil», 14 Uhr,<br />
kath. Pfarreiheim<br />
15. Halbtageswanderung Vitaswiss,<br />
Atzmännig-Tweralpsitz-Krinau, anmelden<br />
bei Margrit Frehner, 079 703 96 49<br />
21. Club 60plus besichtigt die ARA<br />
Herisau mit anschliessendem Höck,<br />
weitere Informationen auf<br />
www.club-60plus-herisau.ch<br />
26. Sonntagscafé, 13.30–17 Uhr,<br />
Haus Wiesental, Bahnhofstrasse 20
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Sternefööf · 37<br />
Sternefööfi<br />
SEHNSUCHT NACH FRIEDEN UND RESPEKT<br />
Mit dem befürchteten und schliesslich realisierten<br />
Angriff von Vladimir Putin auf die<br />
Ukraine hat sich der Wahrnehmungsfokus<br />
erneut radikal verändert. Kaum fassbar,<br />
dass man noch vor wenigen Wochen ausschliesslich<br />
im Thema Corona blockiert war<br />
und nun der ganze Fokus der Welt sich wieder<br />
weg von den persönlichen Einschränkungen<br />
hinaus ins Weltgeschehen richtet.<br />
Was für mächtige Kräfte sind da bloss am<br />
Werk? Mit der Pandemie ist hier ein Anfang<br />
auszumachen, der die Weltgemeinschaft<br />
seither mit schnellen Vorstössen, ja eigentlichen<br />
Schnellschüssen traktiert. Ohne Verschnaufpause<br />
kollidiert nun die Menschheit<br />
in ihrem unreflektierten Zustand schon mit<br />
den nächsten Ideensalven: die Wiedererrichtung<br />
des alten Zarenreichs, das neue Aufrüsten<br />
für einen möglichen Weltkrieg oder die<br />
Bewältigung von neuen Flüchtlingsströmen.<br />
Langes Nachdenken und Abwägen sind sowas<br />
von out, und wer es trotzdem macht,<br />
wird ausgebuht.<br />
Was gibt dem Einzelnen Stabilität?<br />
Bei so viel Angriffsenergie ist es schwer, den<br />
Boden unter den Füssen zu behalten. Die<br />
Sehnsucht zurück in die überschaubarere<br />
Weltordnung der früheren Jahre erbringt<br />
auch keine Fortschritte. Die Herausforderung<br />
der Zeit liegt darin, in einem konstant traktierten<br />
und im Umbruch befindlichen System<br />
nun zuerst Stabilität in sich selbst zu finden.<br />
Was dazu beiträgt, entdecken die Einzelnen,<br />
indem sie sich selbst erforschen. Diese Umkehr<br />
weg von der Sicherheit im Aussen trifft<br />
jene Menschen besonders, die ihr ganzes<br />
Leben darauf ausgerichtet und gestützt haben.<br />
Der aus sich selbst heraus schöpferische<br />
Mensch hingegen erkennt eher die neuen<br />
M<br />
F<br />
Möglichkeiten. Letztlich müssen wir uns als<br />
Gesellschaft aber für zukunftstragende Netzwerke<br />
und Systeme auf gemeinsame Werte<br />
einigen. Die aktuellen Kontroversen von dafür<br />
oder dagegen bringen in dieser Thematik<br />
schon deshalb keine Fortschritte, weil wir<br />
nach wie vor zu oft bewerten, statt uns zu<br />
fragen, was uns etwas wert sein muss.<br />
Der Zwang zur Vermarktung<br />
gehört in die Vergangenheit<br />
Dies resultiert astrologisch aus einem umfassenden<br />
Vermarktungsstreben, mit seinem<br />
Ursprung in den 80er-Jahren. Mit zwei wichtigen<br />
Luftkonjunktionen wurde das Besitzstreben<br />
sowie der globalisierte Handel enorm<br />
stimuliert, zum einen motiviert aus einer<br />
Zukunftsangst sowie dem urmenschlichen<br />
Bedürfnis nach Dazugehörigkeit. Denn schon<br />
damals waren sowohl die atomare wie die klimatische<br />
Bedrohung latent. Dazu kam eine<br />
schrille, neue Popkultur in der Musik, Kunst<br />
und Mode, die fortan Vieles als unbedingtes<br />
«must-have» definierte. Das Diktat des Marktes<br />
über die Ästhetik verdrängte viel Individualität<br />
und gerade die Jugendlichen jener<br />
Jahre wurden geprägt vom Zwang der Gruppenzugehörigkeit<br />
durch Markenkleidung und<br />
einem hippen Musikgeschmack. Nun, einen<br />
Saturn/Pluto-Umlauf später, haben wir die<br />
Chance und die nötige Distanz, diese Entwicklung<br />
zu brechen. Passend dazu geht der<br />
Trend immer mehr in Richtung individuelle<br />
Vielfalt und Toleranz.<br />
Venusischer Befreiungsausbruch<br />
Das Waagezeichen war Ausdruck dieser expansiven<br />
Marktentwicklung, da die Zyklen<br />
dort ihren Anfang nahmen. Venus als Herrscherin<br />
repräsentiert das weibliche Prinzip<br />
und die Schönheit als Ganzes, nicht nur das<br />
Geschlecht. Ihr Emanzipationsstreben zeigt<br />
sich auf vielen Ebenen; in Akzeptanzforderungen<br />
für neue Liebes- und Lebensformen,<br />
im Kampf um Gleichberechtigung der Rassen<br />
und Geschlechter oder im Ringen um zukunftsorientierte<br />
Werte. Das Wiedererstarken<br />
dieser gebenden und verbindenden Seite<br />
in den Menschen äussert sich auch in der<br />
enormen Hilfsbereitschaft, die aktuell über<br />
den westlichen Globus strömt. Der feurige<br />
Drang, jetzt aktiv einzugreifen, ist enorm<br />
und nach der langen Paralyse der Pandemie<br />
nachvollziehbar, aber nur in Kombination mit<br />
rationalen Überlegungen sind dabei auch<br />
manipulative Strömungen auszumachen. Die<br />
Frage, wer einen Nutzen daraus hat, wie wir<br />
auf Informationen reagieren, bleibt berechtigt.<br />
Spätestens dann, wenn vergessen geht,<br />
dass in einem Krieg auf beiden Seiten Menschen<br />
leiden, wächst die Gefahr, die Balance<br />
zu verlieren. Ohne Bewusstsein für unsere<br />
aktuelle Orientierungslosigkeit laufen wir<br />
Gefahr, uns von Informationen und Propaganda<br />
herumscheuchen und manipulieren zu<br />
lassen.<br />
Jupiter symbolisiert<br />
den Glauben an die Zukunft<br />
Mit dem Frühlingsbeginn am 20. März 20<strong>22</strong><br />
begann das neue astrologische Jupiter-Jahr.<br />
Im wassermännischen Zeitenchaos sind nach<br />
wie vor grosse Umwälzungen im Gange und<br />
die Menschen sind gefordert, das Schützethema<br />
(hier herrscht Jupiter) für sich neu zu<br />
leben. Der lebensbejahende Blick nach vorne,<br />
die Hoffnung und der Glauben an eine Zukunft<br />
der Menschheit hat hohe Aktualität.<br />
Die Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische<br />
vom 12. April 20<strong>22</strong> bringt das optimistische<br />
Ideal von einer möglichen Entfaltung über<br />
hindernde Grenzen hinweg in unser Bewusstsein.<br />
Für unsere Breitengrade fällt die Konstellation<br />
in das Haus der Beziehungen und<br />
spiegelt in diesem Lebensbereich das aktuelle<br />
Verhältnis zwischen Illusion und Wirklichkeit.<br />
Der Respekt vor dem Leben lebt nicht<br />
von schönen Worten allein, sondern letztlich<br />
von Taten. Das wäre eine Wertegrundlage,<br />
auf der sich weiter bauen liesse. (nr)<br />
Impressum<br />
Herausgeber / Druck<br />
Appenzeller Druckerei AG<br />
Kasernenstrasse 64<br />
9100 Herisau<br />
www.adag.ch<br />
Redaktion<br />
Helena Städler, Leitung (hst)<br />
Nadja Rechsteiner (nr)<br />
Lisa Scherer (ls)<br />
Eva Schläpfer (es)<br />
T +41 71 354 64 64<br />
redaktion@deherisauer.ch<br />
Abo auswärts<br />
Zustellung «de Herisauer»<br />
ausserhalb der Gemeinde<br />
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Bestellung an:<br />
inserate@deherisauer.ch<br />
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38 · Hintergrund <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
«WIR PRODUZIEREN NUR,<br />
WAS UNS SELBER SCHMECKT»<br />
Als erste in unserer Serie «kulinarisches Herisau» stellen wir Ihnen die Molkerei Forster<br />
vor. Ein Unternehmen, das seine Wurzeln in der Windegg hat, dessen Produkte um die<br />
Welt flogen und heute sowohl bei Grossverteilern wie auch in Hofläden erhältlich sind.<br />
In der Windegg treffe ich Markus und Heidi<br />
Forster. 1981 übernahmen sie den Käseladen<br />
der Familie Bühler. Heute ist er der letzte<br />
seiner Art in Herisau. Markus Forster blickt<br />
zurück: «Ich war <strong>22</strong> Jahre alt und stand vor<br />
der Wahl: Berufsmilitär, Molkereischule, um<br />
die Meisterprüfung zu erlangen, oder den<br />
Laden übernehmen.» Er, der nach der Lehre<br />
gerne einmal als Milchmann gearbeitet hätte,<br />
entschied sich für letzteres. Nicht für immer,<br />
sondern für drei, vier Jahre sollte es sein. Der<br />
Laden ist heute noch in Forsters Händen und<br />
das Unternehmen zu einem grossen Milchverarbeitungsbetrieb<br />
gewachsen. Weshalb<br />
nicht zu einer Käserei? Markus Forster: «Ich<br />
mag Käse, doch der Tagesablauf des Käsers<br />
war zumindest damals sehr strukturiert und<br />
immer gleich.» Die Milchverarbeitung biete<br />
mehr Abwechslung.<br />
Trotz der stetigen Erweiterung des Unternehmens,<br />
sei das Weiterführen des Ladens<br />
in der Windegg nie in Frage gestellt worden.<br />
Markus Forster: «Doch was in zehn Jahren ist,<br />
weiss niemand.» Der Markt und das Kaufverhalten<br />
würden sich stetig verändern. Seien<br />
vor 40 Jahren gut 30 Prozent des Einkommens<br />
für Lebensmittel ausgegeben worden,<br />
so seien es heute rund sieben Prozent. Zudem<br />
gäbe es wesentlich mehr Grossverteiler.<br />
Der Laden und das einstige Fonduebeizli,<br />
das heute ein Gschenk- und Teebeizli ist,<br />
sind Heidi Forsters Reich. «Klein aber fein»<br />
ist das Motto, das für beide Lokalitäten gilt.<br />
Das Angebot repräsentiert den Spürsinn für<br />
Nischen. Nicht verkaufen, was alle verkaufen,<br />
sondern sich herausheben mit Spezialitäten.<br />
Sei dies beim Tee, beim Käse oder bei Milchprodukten.<br />
Forsters gehörten mit zu den ersten<br />
Milchverarbeitenden, die in der Schweiz auf<br />
Bio setzten. Das war 1993 und der Produktionsbetrieb<br />
an die Föhrenstrasse beheimatet.<br />
Vier Jahre später machten Forsters schweizweit<br />
Schlagzeilen. Ihr Bio-Joghurt und ihre<br />
Bio-Butter wurden den SwissAir Gästen<br />
serviert. Ein Grossauftrag, dem der Standort<br />
Föhrenstrasse nicht mehr genügte. Die<br />
Molkerei Forster zügelte in die untere Fabrik.<br />
Kaum angekommen, überraschte das Grounding<br />
der SwissAir. «Uns stand das Wasser bis<br />
zum Hals – es gab nur eins, vorwärts machen!<br />
Neue Projekte, neue Kunden – die Kapazitäten<br />
waren ja da.» Eine schwierige Zeit, die die<br />
Molkerei Forster schliesslich erstarkt hinter<br />
sich liess.<br />
Jährlich zwölf Millionen Liter Milch<br />
Mittlerweile haben wir die Lokalität gewechselt,<br />
sind vom verspielt, gemütlichen Teebeizli<br />
ins neue Fabrikationsgebäude im Hölzli<br />
gewechselt. Heidi Forster bleibt in der Windegg<br />
– der Käse verkauft sich nicht selber. Der<br />
Markus und Heidi Forster im Gschenk- und Teebeizli in der Windegg: 1981 übernahmen sie den Käseladen der<br />
Familie Bühler.<br />
Neubau ist eindrücklich. Es herrscht ein reges<br />
Treiben: Milchwagen fahren vor, palettenweise<br />
werden die unterschiedlichsten Produkte<br />
verladen und Verpackungsmaterial entladen.<br />
Markus Forster: «Nach dem Hochwasser 2011<br />
wussten wir, dass wir etwas ändern müssen.<br />
Die Zusammenarbeit mit Lidl entwickelte<br />
sich sehr erfreulich, da das Unternehmen<br />
fortlaufend neue Filialen eröffnete. Die nötige<br />
Expansion war am alten Standort nicht<br />
zu realisieren.» Er habe zwei Möglichkeiten<br />
gesehen: Entweder das Unternehmen zu verkaufen<br />
oder eine neue Molkerei zu bauen, in<br />
der die nächste Generation weiterarbeiten<br />
könne. Eine Generation notabene, die bereits<br />
heute im Betrieb mitwirkt. «Wir haben<br />
nun ein sehr grosses Projekt umgesetzt, das<br />
unseren Kindern die Möglichkeit gibt, die<br />
nächsten 30 Jahre ohne Platzsorgen arbeiten<br />
und gegebenenfalls auch expandieren zu<br />
können.» Das neue Gebäude spiegelt das Bewusstsein<br />
für Nachhaltigkeit wider: Der Energieverbrauch<br />
ist dank Wärmerückgewinnung<br />
und Solaranlage klein. Gerne hätte Markus<br />
Forster für den restlichen Energieverbrauch<br />
eine Holzschnitzel-Heizung eingebaut. «Das<br />
wäre nachhaltig und regional gewesen.» Leider<br />
aber habe der Kanton dafür keine Hand<br />
geboten.<br />
Wir sitzen in einem grossen modernen<br />
Büro an einem währschaften Holztisch. Bis<br />
auf Heidi Forster die gesamte Geschäftsleitung<br />
des Unternehmens: Verwaltungsratspräsident<br />
Markus Forster, zuständig für den<br />
Verkauf, Sohn Ruedi Forster, Leiter Produktion,<br />
Tochter Sabine Bloch-Forster, verantwortlich<br />
für Buchhaltung und Administration, und<br />
Remo Bloch, Leiter Logistik. Die Zahlen sind<br />
eindrücklich: 80 Landwirte liefern ihre Milch<br />
der Molkerei Forster AG, 20 davon produzieren<br />
in Bio-Qualität. Das Unternehmen hat 34<br />
Mitarbeitende, gearbeitet wird an fünf bis<br />
sechs Tagen in zwei Schichten. Pro Jahr werden<br />
12 Millionen Liter Milch verarbeitet zu<br />
Vollmilch, Milchdrink, Rahm, Quark, Joghurt,<br />
Molke, als Eigenmarke, für Grosskunden wie<br />
Lidl oder Spar oder kleinere Chargen etwa für<br />
Sprüngli. Die Philosophie des Unternehmens<br />
ist klar: regional und nachhaltig soll es sein.<br />
Was hier so einfach aufgelistet tönt, ist<br />
hartes Business. Ruedi Forster: «Der schweizerische<br />
Milchverbrauch pro Kopf ist rückläufig,<br />
hält sich aber mit dem Zuwachs der<br />
Bevölkerung die Waage. Klar aber ist, wenn<br />
wir mehr verkaufen, verkauft ein anderes<br />
Unternehmen weniger. Es ist ein Verdrängungskampf.»<br />
Der Forster Molkerei komme<br />
ihre Lage zugute. In der Ostschweiz gibt es<br />
viele Landwirte und seit der Schliessung der<br />
Säntismolkereien Gossau sind sie das einzige<br />
grosse Unternehmen dieser Art in der<br />
Region. Dennoch, ein Ausruhen gibt es nicht.
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Hintergrund · 39<br />
Remo Bloch, Ruedi Foster und Sabine Bloch im neuen Produktionsgebäude im Hölzli: «Wichtig ist, dass unsere Produkte unserer Philosophie der Nachhaltigkeit und<br />
Regionalität entsprechen.» <br />
(Bilder: es)<br />
Der Preisdruck ist enorm. Ruedi Forster: «Bei<br />
den Grossverteilern herrscht ein knallharter<br />
Preiskampf.» Ihre Aufträge aber sind existenziell,<br />
bringen sie doch die nötige Grundauslastung<br />
des Betriebs. Markus Forster präzisiert:<br />
«Beim Joghurt wird beispielsweise um<br />
den tausendstel Rappen gefeilscht.» Wenn es<br />
darum gehe, Preiserhöhungen umzusetzen,<br />
sei der Markt noch nie so schwierig gewesen,<br />
wie in den letzten zwei, drei Jahren. «Bis vor<br />
einigen Jahren konnten wir die vom Bund verordnete<br />
Milchpreiserhöhung mit Rationalisierungen<br />
oder auch mit günstigerem Einkauf<br />
von Verpackungsmaterial kompensieren.»<br />
Hier sei aber nun das Maximum erreicht.<br />
Jetzt müssten Einkäufer*innen wie Konsument*innen,<br />
die sich in den letzten zwanzig<br />
Jahren an immer günstigere Preise gewöhnt<br />
hätten, umdenken. «Es ist ja nicht nur der<br />
Rohstoff Milch, der teurer wird.»<br />
Nachhaltig und regional<br />
Ein weiteres Problem sei die Beschaffung<br />
etwa von Verpackungsmaterial. Während der<br />
Pandemie hätten viele Zulieferer ihre Produktion<br />
heruntergefahren. Nun, da sich die<br />
Wirtschaft langsam wieder erhole, machten<br />
sich die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs<br />
bemerkbar. Die Lieferfristen für Verpackungsmaterial<br />
seien nun nicht mehr einige Wochen,<br />
sondern teilweise Monate. Das belaste<br />
sehr. Remo Bloch: «Wir haben ein Produkt,<br />
das nicht lange gelagert werden kann. Die<br />
frische Milch kommt jeden Tag und mit den<br />
Bauern haben wir klare Mengenverträge.»<br />
Spätestens vier bis fünf Tage nach Eingang<br />
der Milch müssten die Produkte ausgeliefert<br />
werde – das geht aber nur, wenn das nötige<br />
Verpackungsmaterial wie Joghurtbecher oder<br />
Kartons für die Tetrapaks vorhanden seien.<br />
«Trends darf<br />
man sich nicht<br />
verschliessen.»<br />
Von der Verpackung zum Inhalt – und zu der<br />
Frage, ob sich die Milch neben all den Milchersatzprodukten<br />
noch behaupten kann. Sabine<br />
Bloch-Forster: «Ich sehe da grundsätzlich<br />
eine Diskrepanz. Einerseits wollen viele nachhaltig<br />
leben, andererseits kaufen sie Sojaoder<br />
Mandel-Milch. Soja kommt aus China,<br />
Mandeln aus Kalifornien – wie nachhaltig ist<br />
das?» Die Umstände der Corona-Pandemie<br />
hätten zwar ein gewisses Bewusstsein für die<br />
Wichtigkeit von regionalen und saisonalen<br />
Produkten zurückgebracht. Leider aber sei<br />
dies bei vielen nicht von langer Dauer gewesen.<br />
Den Trends verschliessen aber könne<br />
man sich nicht, da sind sich alle einig. Markus<br />
Forster: «Auf Wunsch eines Kunden entwickeln<br />
wir derzeit ein veganes Joghurt.» Basis<br />
dafür sei Hafer. Ruedi Forster: «Hafer wächst<br />
bei uns und der Produzent der Hafermilch<br />
kommt aus der Region. Somit entspricht<br />
dieser Rohstoff unserer Philosophie.» Noch<br />
ist das Joghurt nicht marktreif. Klar ist: Ein<br />
Produkt wird erst dann angeboten, wenn es<br />
ihnen allen schmeckt. Eine Entwicklungsabteilung<br />
hat die Molkerei Forster nicht. Das ist<br />
Sache der Geschäftsleitung. Es seien sowohl<br />
Kundenwünsche wie auch eigene Ideen, die<br />
zu neuen Produkten führen würden. Sabine<br />
Bloch: «Das Rad müssen wir nicht neu erfinden.<br />
Manchmal geht es einfach auch darum,<br />
eine neue Geschmacksrichtung für ein Joghurt<br />
zu kreieren.» Markus Forster ergänzt:<br />
«In den letzten 20 Jahren sind in der Milchbranche<br />
vielleicht 50 wirklich neue Produkte<br />
auf den Markt gekommen. Durchgesetzt haben<br />
sich drei bis vier.» Eine Markteinführung<br />
bedinge ein grosses Werbebudget, hinzu kämen<br />
die Kosten für einen Verkaufsplatz bei<br />
einem Grossverteiler. Remo Bloch: «Es ist ein<br />
stetiges Abwägen. Und wir haben die Verantwortung<br />
gegenüber den 80 Landwirten und<br />
ihren Familien sowie unseren Mitarbeitenden.<br />
Wir können uns keine Fehlinvestitionen<br />
leisten.» Der Neubau aber ermöglicht nun<br />
auch Neues. Sabine Bloch: «Wir mussten in<br />
den letzten Jahren viele Aufträge ablehnen,<br />
weil uns die Kapazität fehlte.» Jetzt steht diesen<br />
nichts mehr im Wege. Remo Bloch: «Einiges<br />
ist in Entwicklung. Aber wir verkaufen<br />
nur, wozu wir wirklich stehen können.» Ruedi<br />
Forster ergänzt: «Wichtig ist uns, unserer Philosophie<br />
treu zu bleiben.» Und Markus Forster<br />
bringt es abschliessend auf den Punkt:<br />
«Wir müssen flexibel bleiben.»<br />
<br />
Eva Schläpfer
40 · Rätsel <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
Zukunftsforscher<br />
Fahrtwind,<br />
Lüftchen<br />
ausreichen<br />
frz.: sein<br />
engl.:<br />
heiss<br />
russ.<br />
Präsident<br />
Schmierstoffabfall<br />
frz.: Augenblick<br />
Antitranspirant<br />
Mz.<br />
Mafiabosse<br />
gefrorenes<br />
Wasser<br />
österr.<br />
Komponist<br />
†<br />
(Joseph)<br />
6<br />
Autokz.<br />
Kanton<br />
Tessin<br />
unrund<br />
rollen,<br />
wackeln<br />
hochbetagt<br />
Blasinstrument<br />
Animationsfilmstudio<br />
Mittellosigkeit<br />
Nachlassempfänger<br />
bequeme<br />
Sitzmöbel<br />
beeindruckt<br />
frz.:<br />
Fabrik<br />
3<br />
untere<br />
Rückenpartie<br />
(Ez.)<br />
7<br />
Haushaltspläne<br />
geschnittenes<br />
Holz<br />
schweiz.<br />
Aussenministerium<br />
Rabenvogel<br />
span.:<br />
Liter<br />
Geliebte<br />
des Zeus<br />
Start,<br />
Anfang<br />
Berg bei<br />
Lugano:<br />
Monte ...<br />
Hieb- u.<br />
Stosswaffe<br />
frz.:<br />
Löwe<br />
aus Knochen<br />
bestehend<br />
Fasnachtsaufmarsch<br />
Wanderhirten<br />
gedoubelte<br />
Szene<br />
fanatischer<br />
Eiferer<br />
jp. Zeichentrickfilm<br />
Wahlzettelkasten<br />
Parole<br />
d. Franz.<br />
Revolution<br />
schweiz.<br />
Sängerin<br />
† 2018<br />
Abk.:<br />
South<br />
Dakota<br />
10<br />
buchbinden<br />
buchbinden<br />
einrahmen<br />
einrahmen<br />
St. Gallerstrasse 49 Bau 4, Herisau<br />
St. Gallerstrasse 49 Bau 4, Herisau<br />
071 351 <strong>22</strong> 81, buechischum.ch<br />
071 351 <strong>22</strong> 81, buechischum.ch<br />
buchbinden<br />
einrahmen<br />
Luft-<br />
Abk.:<br />
knapp-<br />
heit<br />
Neues Abstecher<br />
Testament<br />
49 Bau 4, Herisau<br />
St. Gallerstrasse<br />
071 351 <strong>22</strong> 81, buechischum.ch<br />
dt.<br />
Künstler<br />
†<br />
Abk.:<br />
Milliampère<br />
frz.<br />
Weinsorte<br />
Balkonpflanze<br />
brennbares<br />
Gas<br />
2<br />
Weintraubenernte<br />
durchsichtiger<br />
Anstrich<br />
Grafikformat<br />
Minister<br />
im islam.<br />
Land<br />
sprachl.<br />
festgelegt<br />
festgelegte<br />
Grenze<br />
Mischung<br />
Musikrichtung:<br />
Heavy ...<br />
engl.<br />
Abk.:<br />
Mittwoch<br />
Doppelvokal<br />
Ergebenheit,<br />
Hingabe<br />
ehrbare<br />
ältere<br />
Frau<br />
lose befestigen,<br />
pinnen<br />
zusammengehörende<br />
Teile<br />
weibl.<br />
Herrschertitel<br />
antike<br />
griech.<br />
Stadt<br />
voller<br />
Sympathie<br />
Adresse<br />
e. Website<br />
Mz.<br />
8<br />
argent.<br />
Stadt:<br />
Buenos<br />
...<br />
US-<br />
Dramatiker<br />
†<br />
(Arthur)<br />
interpretieren<br />
spiralige<br />
Molekülstruktur<br />
grosse<br />
Räume<br />
4<br />
Gehabe<br />
(Ez.)<br />
frz.:<br />
Luxus<br />
mittlere<br />
Kleiderlänge<br />
zentralasiat.<br />
Hochland<br />
Ansprache,<br />
Vortrag<br />
frz.:<br />
Sommer<br />
Spottschriften<br />
Büchergestell<br />
9<br />
europ.<br />
Weltraumorg.<br />
Titelfigur<br />
bei<br />
Brecht †<br />
Fremdwortteil:<br />
selbst<br />
Abk.:<br />
Klasse<br />
Abk. f. e.<br />
Bibelteil<br />
röm. 110<br />
1<br />
formbare<br />
Masse<br />
5<br />
männl.<br />
Fürwort<br />
3 raetsel ch<br />
organ.-<br />
chem.<br />
Verbindung<br />
Bestenauslese<br />
Blutwäsche<br />
Kochutensil<br />
Staatenbündnis<br />
dt.<br />
Schauspieler<br />
†<br />
(Eddi)<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Das Lösungswort der letzten<br />
<strong>Ausgabe</strong> war: ZEUGHAUS
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Kino · 41<br />
SOUL OF A BEAST<br />
Im Rausch des Sommers verliebt sich der junge<br />
Vater Gabriel in die mysteriöse Corey, die<br />
Freundin seines besten Freundes Joel. Überwältigt<br />
von seiner eigenen Entscheidung, die<br />
sein Leben für immer verändert, wird Gabriel<br />
in die unerbittliche Wildnis seines Herzens<br />
katapultiert, wo die Fantasie realer ist als die<br />
Wirklichkeit.<br />
Mit acht Nominationen für den Schweizer<br />
Filmpreis – inklusive für Bester Film – stellt<br />
SOUL OF A BEAST einen Rekord auf! Das<br />
neue Werk von Regisseur Lorenz Merz mit<br />
den Jungtalenten Ella Rumpf, Luna Wedler<br />
und Pablo Caprez räumte bereits reihenweise<br />
Preise ab, u.a. in Locarno und am Filmfestival<br />
Max Ophüls Preis. Die Jury konstatierte: SOUL<br />
OF A BEAST ist ein Feuerwerk aus Bildern,<br />
Musik, Geräuschen, Sinnlichkeit und Magie!<br />
Eine enorme Leistung, ein wahres Kinoerlebnis!<br />
Das aktuelle Programm ist immer<br />
auf www.cinetreff.ch vorzufinden.<br />
WWW.CINETREFF.CH<br />
PROGRAMM<br />
Donnerstag, 7. April<br />
Die schwarze Spinne, 20.00 Uhr,<br />
Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Freitag, 8. April<br />
The Hating Game – Küss mich,<br />
Mistkerl!, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Samstag, 9. April<br />
The Hating Game – Küss mich,<br />
Mistkerl!, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Die schwarze Spinne, 20.00 Uhr,<br />
Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Sonntag, 10. April<br />
Peterchens Mondfahrt, 14.00 Uhr,<br />
Cinétreff 1<br />
Die Bad Guys, 14.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Die schwarze Spinne, 17.00 Uhr,<br />
Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Donnerstag, 14. April<br />
Durch Schnitt, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Freitag, 15. April<br />
The Hating Game – Küss mich,<br />
Mistkerl!, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Samstag, 16. April<br />
Soul of a Beast, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
The Hating Game – Küss mich,<br />
Mistkerl!, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Sonntag, 17. April<br />
Peterchens Mondfahrt, 14.00 Uhr,<br />
Cinétreff 1<br />
Die Bad Guys, 14.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Durch Schnitt, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Donnerstag, 21. April<br />
Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Freitag, <strong>22</strong>. April<br />
Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Samstag, 23. April<br />
Durch Schnitt, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Soul of a Beast, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Sonntag, 24. April<br />
Peterchens Mondfahrt, 14.00 Uhr,<br />
Cinétreff 1<br />
Die Bad Guys, 14.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Durch Schnitt, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Donnerstag, 28. April<br />
Durch Schnitt, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Freitag, 29. April<br />
Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 20.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Samstag, 30. April<br />
Durch Schnitt, 17.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Chumm mit, 17.15 Uhr, Cinétreff 2<br />
Massive Talent, 20.00 Uhr, Cinétreff 1<br />
Soul of a Beast, 20.15 Uhr, Cinétreff 2
42 · Gewerbe <strong>04</strong>/20<strong>22</strong><br />
Auto Lanter AG verteilte den Zuschauer*innen Schoggitaler.<br />
HERISAUER FRÜHLINGSERWACHEN<br />
BEI EISIGEN TEMPERATUREN<br />
Die Frühlingsparade lockt zahlreiche Herisauer*innen ins Dorf. <br />
(Bild: lp)<br />
Nach zweijähriger Pause können wieder diverse<br />
Anlässe ohne Beschränkungen stattfinden.<br />
Eine perfekte Gelegenheit um den<br />
Frühling in Herisau einzuläuten. So fand<br />
am ersten Aprilwochenende die 20. <strong>Ausgabe</strong><br />
der Autoshow und zugleich die erste<br />
Durchführung des Herisauer Frühlingserwachen<br />
statt. Als Höhepunkt galt wohl<br />
die Frühlingsparade, welche durch den<br />
Journalisten Lukas Pfiffner moderiert wurde.<br />
Insgesamt elf Betriebe sowie zwei Jugendvereine<br />
präsentierten dort ihr Angebot<br />
und die neusten Frühlingstrends. Der Anlass<br />
stiess auf reges Interesse. Trotz niedrigen<br />
Temperaturen und schneebedeckten<br />
Strassen, lockte der Event zahlreiche Herisauer*innen<br />
ins Dorf. (hst)<br />
Neuste Frühlingstrends der Huber Mode.<br />
Ralph Nessensohn mit zeigt das Angebot der Näf Service und Maschinen AG.<br />
Engel Optik zeigte ihre neusten Modelle auf dem Laufsteg.<br />
Die Herianos setzen die Autos der Auto Baier AG in Szene. Blumen dürfen an einer Frühlingsparade nicht fehlen. (Bilder: hst)
<strong>04</strong>/20<strong>22</strong> Herisau im März · 43<br />
HERISAUER BLOCH UNTERWEGS<br />
<br />
(Bilder: Luciano Pau)
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