Arbeit – Gesellschaft – Umwelt 2006 - Stadtwerke Bielefeld
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Großtransformator im<br />
Umspannwerk<br />
Ressourcen schonen <strong>–</strong><br />
Schadstoffe vermeiden<br />
Trafoöl umweltfreundlich recycelt<br />
27 Großtransformatoren sind in Umspannwerken<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> im Einsatz. Ihre Aufgabe<br />
ist, elektrische Spannung je nach Einsatz zu erhöhen<br />
oder zu verringern. Sie sind mit Öl gefüllt, das der<br />
Isolation und zum Abführen der im Betrieb entstehenden<br />
Wärme dient. In der Regel reicht eine Isolierölfüllung,<br />
die alle zwei Jahre auf ihren Verschleiß hin<br />
überprüft wird, für ein ganzes »Trafo-Leben«. Was<br />
aber tun, wenn der Alterungsprozess eine vorzeitige<br />
Erneuerung notwendig macht?<br />
Vor dieser Frage standen die <strong>Stadtwerke</strong> bei ihren<br />
Transformatoren in den Umspannwerken Steinhagen<br />
und Sparrenberg. Ein kompletter Ölwechsel ist<br />
bei einem Trafo nicht so leicht möglich wie bei<br />
einem Auto. Der Trafo müsste abgebaut und per<br />
Schwerlasttransport zum Hersteller gebracht werden.<br />
Pro Trafo wären 20 Tonnen Isolieröl zu entsorgen.<br />
Doch das Unternehmen wählte einen anderen,<br />
sowohl preiswerteren wie umweltfreundlicheren<br />
Weg. Eine moderne Aufbereitungsanlage bereitete<br />
das Öl unter laufendem Betrieb so auf, dass es die<br />
gleichen Eigenschaften wie eine neue Ölfüllung<br />
erreicht. Über zwei flexible Panzerschläuche wurde<br />
dem Transformator kontinuierlich Öl entnommen,<br />
auf 70 Grad aufgeheizt und in Filtern, die mit Tonerde<br />
gefüllt sind, gereinigt. Dank dieses Verfahrens<br />
konnten ca. 98 Prozent des vorhandenen Öls wiederverwendet<br />
werden und ein erneuter Ölwechsel<br />
ist voraussichtlich frühestens in 50 Jahren notwendig.<br />
Weiterer Pluspunkt: Während bei anderen<br />
Verfahren die verunreinigte Tonerde nach jeder<br />
Filterung entsorgt wird, ist die moderne Anlage in<br />
der Lage, das Filtermaterial zu regenerieren <strong>–</strong> eine<br />
weitere Entlastung der <strong>Umwelt</strong>. Fazit: Bei den beiden<br />
Großtransformatoren fielen jeweils nur ein bis<br />
zwei Prozent des sonst anfallenden Altöls an.<br />
<strong>Umwelt</strong> entlasten, Geld sparen <strong>–</strong><br />
Auszeichnung für moBiel<br />
Durch elektronische Starter und tageslichtabhängiges<br />
Dimmen der Leuchten reduziert moBiel seinen<br />
Stromverbrauch in der Buswerkstatt jährlich um<br />
58.000 kWh. Auch der Wasserverbrauch für die<br />
Reinigung der 80 Stadtbahnen und 75 Busse konnte<br />
durch eine neue Portalwaschanlage um 60 Prozent<br />
reduziert werden.<br />
Für ihr umweltfreundliches und kostensparendes<br />
Engagement wurde moBiel im Rahmen von »Ökoprofit«<br />
vom Land NRW und der Stadt <strong>Bielefeld</strong> ausgezeichnet.<br />
»Ein Jahr voller Ideen, Workshops und<br />
intensiver <strong>Arbeit</strong>, um Ökologie und Ökonomie<br />
erfolgreich zu vereinen, lag hinter uns, bis wir uns<br />
Ökoprofit-Betrieb nennen durften«, erzählt Projektleiter<br />
Ralf Schönenberg. Bearbeitet wurden u. a.<br />
Themen wie Energie und Emissionen, Abfall,<br />
Wasser und Gefahrenstoffe. Ralf Schönenberg ist<br />
zufrieden: »Unser Ziel, eine bessere Energiebilanz,<br />
haben wir erreicht, werden auch künftig die umweltschonenden<br />
und kostensparenden Maßnahmen<br />
fortsetzen.«<br />
Abgasarm durch <strong>Bielefeld</strong><br />
Wer im öffentlichen Personennahverkehr Busse mit CRT-Filter (Continuously<br />
Regenerating Trap <strong>–</strong> sich fortlaufend regenerierender Filter) und schwefelfreiem<br />
Diesel einsetzt, verbessert die Lebensqualität in deutschen Städten.<br />
Diesen umwelt- und gesundheitsgerechten Beitrag leistet moBiel für <strong>Bielefeld</strong><br />
in vorbildlicher Weise.<br />
73 Busse setzt das Tochterunternehmen der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> täglich<br />
in Bewegung. Doch Dieselschwaden sucht man meist vergeblich: Bereits<br />
55 dieser Fahrzeuge sind mit CRT-Filtern ausgerüstet, die den Ausstoß von<br />
Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid sowie die Rußpartikelmasse um<br />
über 98 Prozent reduzieren und Abgaswerte an der Nachweisgrenze moderner<br />
Emissionstechnik ermöglichen. Dies funktioniert jedoch nur mit<br />
schwefelfreiem Dieselkraftstoff <strong>–</strong> und mit ihm rollen alle moBiel-Busse<br />
bereits seit 1999 durch die ostwestfälische Metropole. Noch umweltschonender<br />
fährt die <strong>Bielefeld</strong>er Stadtbahn. Und sie soll weiter wachsen: Die<br />
Verlängerung der Linie 2 von der Endhaltestelle Milse bis zu einem neuen<br />
Endpunkt Milse-Ost ist als Schienenprojekt mit hoher Priorität im Infrastruktur-Bedarfsplan<br />
Schiene Nordrhein-Westfalen enthalten, der Umbau<br />
der Haltestelle Milse soll 2007 beginnen. Für die Verlängerung der Linie 3<br />
von Babenhausen-Süd bis Theesen läuft das Planfeststellungsverfahren<br />
und eine Verlängerung der Linie 3 über die Endstation Stieghorst-Zentrum<br />
hinaus bis nach Hillegossen ist in Planung.<br />
CRT-Filter<br />
In einem CRT-Filter oxidiert ein Katalysator Kohlenwasserstoffe,<br />
Kohlenmonoxid und Stickstoffmonoxid zu Stickstoffdioxid.<br />
Die im Filter angesammelten Rußpartikel entziehen<br />
diesem Stickstoffdioxid Sauerstoff und werden<br />
dabei kontinuierlich verbrannt. Als Abgase entstehen nur<br />
Stickstoff, Kohlendioxid und Wasser.<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>–</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>2006</strong> | <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
Ausgezeichnet: Portalwaschanlage<br />
bei moBiel<br />
Pastor Friedrich Schophaus<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der v. Bodelschwinghschen<br />
Anstalten Bethel<br />
»Ein gutes Netz des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs<br />
für unsere Stadt und eine<br />
zuverlässige Energieversorgung,<br />
das sind für mich die<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong>. Fast seit<br />
Gründung der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>–</strong><br />
Bethel ist nur wenige Jahre<br />
jünger <strong>–</strong> verbindet uns eine<br />
gute Partnerschaft. Ich freue<br />
mich immer wieder über<br />
besondere Projekte, die miteinander<br />
möglich sind, wie<br />
die Stadtbahn mit künstlerischen<br />
Fotos aus Bethel oder<br />
die kleine feine Bethel-Bus-<br />
Linie 122.«