Arbeit – Gesellschaft – Umwelt 2006 - Stadtwerke Bielefeld
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Investition in die Zukunft<br />
Ausbildung bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Bielefeld</strong><br />
»Fördern und Fordern« steht für Wolfgang Gerlich (37), Industriemeister und Ausbildungsleiter der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong>,<br />
im Fokus seiner <strong>Arbeit</strong>. Mit 142 Ausbildungsplätzen zählt das Unternehmen zu den größten Lehrbetrieben in der Region<br />
Ostwestfalen. Ein gesellschaftliches Engagement, das auch aus unternehmerischer Sicht von größtem Interesse ist.<br />
Ausbildungsplätze bei der Unternehmensgruppe<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />
Elektroniker/in<br />
4<br />
Industriemechaniker/in<br />
4<br />
Industriekaufleute<br />
22<br />
Informatikkaufleute<br />
1<br />
5<br />
Betriebswirt/in<br />
1 2 3<br />
Fachangestellte/r für Bäderbetriebe (BBF)<br />
1 5 6<br />
Fachangestellte/r für Gastgewerbe<br />
1 1<br />
6<br />
26<br />
30<br />
19<br />
41<br />
55 59<br />
Wolfgang Gerlich,<br />
Ausbildungsleiter<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />
weiblich<br />
männlich<br />
Stand 30.09.<strong>2006</strong><br />
»Wir brauchen gut ausgebildeten, engagierten Nachwuchs.<br />
Nur mit qualifizierten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern können wir uns auf dem Markt behaupten«,<br />
so Wolfgang Gerlich. Ausgebildet wird zum Industriekaufmann/frau,<br />
Informatikkaufmann/frau, Elektroniker/in<br />
für Betriebstechnik und Industriemechaniker/in.<br />
Im Tochterunternehmen BBF lernen Fachangestellte<br />
für Bäderbetriebe und Fachkräfte im Gastgewerbe ihren<br />
Beruf. Wer eine praxisnahe Ausbildung mit einem Studium<br />
verbinden möchte, kann bei den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />
in Zusammenarbeit mit Deutschlands erster privater<br />
»Fachhochschule des Mittelstands« eine Ausbildung zum<br />
Betriebswirt mit Bachelor-Abschluss absolvieren. Gerlich:<br />
»Eine perfekte Synthese. Die angehenden Betriebswirte<br />
lernen alle kaufmännischen Bereiche unseres Hauses<br />
kennen, verknüpfen die praktische Erfahrung mit einem<br />
Studium.« Voraussetzung sind Fachhochschulreife oder<br />
Abitur. Um mehr Gymnasiasten für die Ausbildung der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> zu interessieren, beteiligt sich das Unternehmen<br />
am Projekt »Abitur <strong>–</strong> und wie weiter?«, das 2005 an<br />
neun <strong>Bielefeld</strong>er Schulen startete und <strong>2006</strong> erneut durchgeführt<br />
wurde. »Wir bieten den Auszubildenden hervorragende<br />
Bedingungen, engagierte Ausbilder und jede<br />
nötige Unterstützung. Dafür erwarten wir Einsatzbereitschaft<br />
und viel Motivation«, sagt Wolfgang Gerlich. Er<br />
bedauert, dass sich nur wenige junge Frauen für technische<br />
Berufe interessieren: »Wir bilden seit über 20 Jahren<br />
Mädchen in technisch-gewerblichen Berufen aus <strong>–</strong> mit<br />
sehr guten Erfahrungen. Damit Mädchen diese <strong>Arbeit</strong>sfelder<br />
besser kennen lernen, beteiligen wir uns regelmäßig<br />
am bundesweiten Girls’ Day.«<br />
Marina Tubbesing hat ihren<br />
Traumberuf gefunden<br />
Unter Strom<br />
Als Frau im klassischen Männerberuf<br />
Die zierliche Figur steckt in einer weiten, blauen <strong>Arbeit</strong>shose,<br />
ihre langen, blonden Haare trägt Marina Tubbesing unter<br />
einem Helm. Schon ganz »Fachfrau«, prüft die 17-Jährige die<br />
Stromkreise eines Herdanschlusses. »Das ist unser Projekt<br />
Teeküche«, erklärt sie. »Hier lernen wir, wie sich die Stromkreise<br />
auf die einzelnen Geräte, Kühlschrank oder Spülmaschine,<br />
verteilen.«<br />
Marina Tubbesing macht bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Bielefeld</strong><br />
eine Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik. In<br />
ihrer Berufsschulklasse ist sie unter 14 Mitschülern das einzige<br />
Mädchen. Auch im Ausbildungsbetrieb hat sie nur wenige<br />
weibliche Kollegen. »Mit den Jungs habe ich keine Probleme.<br />
Die haben mich sofort akzeptiert«, lacht Marina und erzählt:<br />
»Mein Vater ist Elektriker. Schon als kleines Mädchen faszinierte<br />
mich seine <strong>Arbeit</strong>. Er musste mir immer genau erklären,<br />
wie der Strom in unsere Wohnung kommt, warum eine Lampe<br />
brennt.« Nach der mittleren Reife bewarb sie sich bei den<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>–</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>2006</strong> | Mitarbeiter motivieren<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Bielefeld</strong>: »Ich hatte sehr viel Positives über die<br />
Ausbildung gehört. Dann gab es ein ausführliches Einstellungsgespräch.<br />
Danach war ich ganz sicher, dass ich den richtigen<br />
Weg gewählt habe.« Schon im ersten Ausbildungsjahr<br />
zieht sie positive Bilanz: »Die <strong>Arbeit</strong> macht viel Freude. Ich<br />
kann etwas mit meinen Händen bewegen, aktiv sein. Es gibt<br />
viel zu lernen. Zunächst Grundlagen der Metallbearbeitung,<br />
Messtechnik und einen Einstieg in die Welt der Elektronik.<br />
Dazu kommt Programmieren von Steuerungen. Wir erfahren,<br />
wie man Leitungsführungssysteme installiert, bauen Schaltund<br />
Automatisierungsgeräte, verdrahten sie. Später wird<br />
selbstverständlich auch das Prüfen von Starkstromanlagen<br />
zu meinen Aufgaben gehören.« Angst kennt die begeisterte<br />
Handballerin nicht. »Wovor?«, fragt sie überrascht. »Wenn<br />
man seine <strong>Arbeit</strong> präzise macht und die Vorschriften beachtet,<br />
kann gar nichts passieren.« Und deshalb freut sich Marina<br />
auch besonders auf ihre Freileitungsausbildung: »Dann erklimmen<br />
wir Strommasten in Sennestadt.«