Arbeit – Gesellschaft – Umwelt 2006 - Stadtwerke Bielefeld
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Deshalb förderten wir 600 Photovoltaikanlagen<br />
mit einer Leistung von 2.600 Kilowatt peak <strong>–</strong><br />
damit können fast 600 Vier-Personen-Haushalte<br />
mit Strom versorgt werden. Und wir tun noch<br />
viel mehr: So errichten wir Blockheizkraftwerke<br />
in umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung,<br />
testeten verschiedene Typen von Brennstoffzellen,<br />
fördern Sonnenkollektoren, Biogasanlagen und<br />
Wärmepumpen. Dies alles sind Maßnahmen zum<br />
Schutz des Klimas und für einen sorgsameren<br />
Umgang mit unseren Energieressourcen. Dazu<br />
kommt <strong>–</strong> ganz wichtig <strong>–</strong> die Verbesserung der<br />
Energieeffizienz: Jeder Einzelne kann dazu beitragen,<br />
Energie nicht zu verschwenden, Kosten<br />
zu senken und die Natur zu schonen. Unsere<br />
Kampagne »Energiebig« war ein Schritt in diese<br />
Richtung (siehe Seite 12).<br />
?<br />
Welche Projekte sind für die kommende<br />
Zeit geplant?<br />
Verschiedene: In Kooperation mit der BGW und<br />
einem unserer Gaslieferanten planen wir beispielsweise<br />
eine stromproduzierende Heizung,<br />
quasi ein Mikro-Heizkraftwerk, in einem Mehrfamilienhaus<br />
zu testen. Als sehr umfangreiches<br />
Projekt untersuchen die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> derzeit<br />
die Modernisierung des Heizkraftwerkes, um<br />
die Fernwärmeversorgung <strong>Bielefeld</strong>s nach 2012 zu<br />
sichern. Hier denken wir an eine hocheffiziente<br />
Anlage auf Kohlebasis. Denn moderne Kohlekraftwerke,<br />
die in Kraft-Wärme-Kopplung auch Fernwärme<br />
erzeugen, sparen sehr viel Brennstoff und<br />
vermindern den CO2-Ausstoß gegenüber älteren<br />
Kraftwerken deutlich. Im 21. Jahrhundert könnte<br />
die Kohle eine Renaissance erleben: Von keinem<br />
anderen fossilen Energiestoff ist noch so viel auf<br />
der Erde vorhanden wie von Kohle. So reichen die<br />
Reserven an Steinkohle noch ca. 172 Jahre. Zudem<br />
sind die Vorräte auf viele Länder verteilt <strong>–</strong> ganz<br />
im Gegensatz zu Erdgas- und Ölvorkommen.<br />
Auch dies erhöht die Versorgungssicherheit für<br />
die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> ebenso wie für unsere<br />
Kundinnen und Kunden.<br />
Solarenergie voranbringen<br />
Die Sonne ist ein präzise arbeitender Kernreaktor. Ihre ungeheure Energie gewinnt sie<br />
durch Verschmelzen von Wasserstoffatomen zu Heliumatomkernen. Hierbei werden<br />
gewaltige Energiemengen freigesetzt und zur Erde gestrahlt. Mit Solarzellen lässt sich<br />
dieses Licht in Strom umwandeln. Schon früh haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> angesichts<br />
schwindender fossiler Energieträger Solarenergie als Alternative erkannt.<br />
Bereits seit 1986 testen wir Photovoltaik- und seit 1988 Sonnenkollektor-Anlagen<br />
zur Strom- bzw. Warmwassergewinnung. Vor über zehn Jahren legten wir das erste<br />
Förderprogramm für die Nutzung solarer Energie beim Kunden auf. Ein innovativer<br />
Schritt, der ebenso wie der Bau der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Schüco-<br />
Arena wesentlich zur starken Position <strong>Bielefeld</strong>s bei der Solarnutzung beitrug. Mit<br />
einer Leistung von 108 Kilowatt auf einer Fläche von 2.500 qm ist die Anlage auf<br />
dem Dach der Südtribüne eine der größten auf einem deutschen Fußballstadion.<br />
Sie erzeugt pro Jahr 85.000 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom. Dieser wird in das<br />
<strong>Stadtwerke</strong>-Netz eingespeist und deckt den Jahresverbrauch von 25 Vier-Personen-<br />
Haushalten. Die CO2-Einsparung beträgt im selben Zeitraum 85.000 kg.<br />
Start-ups für Zukunftsenergien<br />
Eine Sonnenliege, die sich automatisch nach der Sonne ausrichtet, ein solarbetriebener<br />
Teebereiter. Mit pfiffigen Ideen überzeugten in den vergangenen Jahren<br />
Mädchen und Jungen beim OWL-Schülerwettbewerb »Start-ups für Zukunftsenergien«.<br />
Bereits zum 5. Mal fand der Wettbewerb der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft<br />
<strong>Bielefeld</strong> und des Vereins Energie Impuls OWL statt. Hauptsponsor sind seit<br />
zwei Jahren die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong>. »Baue ein Modell zum Thema Erneuerbare<br />
Energie oder Energieeffizienz« lautete <strong>2006</strong> die Aufgabenstellung des Wettbewerbs<br />
für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 13 aus ganz Ostwestfalen-Lippe.<br />
Eine Jury aus Vertretern von Unternehmen, Institutionen und Hochschulen wählt<br />
die besten Konzepte aus. Hierfür gibt es ein Start-up-Set von je 200 Euro, um die<br />
Entwürfe umzusetzen. Im Rahmen einer »Erfindermesse« werden die Sieger bei<br />
den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Bielefeld</strong> gekürt. Doch damit nicht genug: Ebenfalls mit dem<br />
Energie Impuls OWL e.V. bieten wir <strong>Bielefeld</strong>er Schulen unter dem Motto »Sonne<br />
macht Schule« Entdeckertage an. Im Unterricht und als Projektarbeit werden<br />
erneuerbare Energietechniken, insbesondere Solarnutzung, erlernt und erforscht.<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>–</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>2006</strong> | <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
Dirk U. Hindrichs<br />
Geschäftsführender <strong>Gesellschaft</strong>er<br />
der Schüco International KG,<br />
<strong>Bielefeld</strong><br />
»Gerne arbeiten wir mit den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />
<strong>Bielefeld</strong> seit vielen Jahren<br />
erfolgreich zusammen. Wir gratulieren<br />
zum erfolgreichen Übergang<br />
vom öffentlich-rechtlichen Unternehmen<br />
zum innovativen Energieversorger<br />
in einem deregulierten<br />
Strommarkt.«