Arbeit – Gesellschaft – Umwelt 2006 - Stadtwerke Bielefeld
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Taxiunternehmer<br />
Lothar Brunnert<br />
Freie Fahrt mit Erdgas<br />
Zweite Erdgastankstelle eröffnet<br />
Lothar Brunnert ist umgestiegen. Seit 2003 läuft sein Taxi mit<br />
umweltfreundlichem Erdgas. Drei Gründe haben den Sennestädter<br />
Unternehmer überzeugt: »Erdgasautos fahren umweltschonend<br />
und leise, gegenüber herkömmlichem Benzin<br />
spare ich fast die Hälfte Kraftstoffkosten, außerdem wird die<br />
Umrüstung von den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Bielefeld</strong> unterstützt.«<br />
Seit 2001 hat der <strong>Bielefeld</strong>er Energieversorger mehr als<br />
170 erdgasbetriebene Fahrzeuge gefördert und eigene Fahrzeuge<br />
auf Gasantrieb umgestellt <strong>–</strong> ein klarer Beitrag zur Luftreinhaltung.<br />
Denn wer ein Erdgasauto fährt, reduziert den<br />
Schadstoffausstoß um 80 Prozent. Mit der Aktion »OWL tankt<br />
clever« unterstützt das Unternehmen den Kauf eines Erdgasautos<br />
bzw. die Umrüstung auf Erdgas mit einem Jahr kostenlosen<br />
Tankens an seinen beiden Erdgastankstellen.<br />
Im Januar <strong>2006</strong> nahmen die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> auf dem<br />
Gelände der Westfalen-Station an der Paderborner Straße 319<br />
ihre zweite Erdgastankstelle in Betrieb. <strong>Bielefeld</strong>s bis Anfang<br />
<strong>2006</strong> einzige Erdgastankstelle an der Eckendorfer Straße war<br />
angesichts einer rekordverdächtigen Abgabe von mehr als<br />
20.000 kg Erdgas monatlich an ihre Kapazitätsgrenze gelangt.<br />
So reagierten die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> mit dem Neubau der<br />
Tankstelle auch auf die stark gestiegene Anzahl von gasbetriebenen<br />
Fahrzeugen: Bundesweit sind mehr als 33.000 dieser<br />
Autos unterwegs <strong>–</strong> 1997 waren es erst 2.000. Die Bilanz<br />
der neuen Tankstelle fällt positiv aus. Der Absatz liegt monatlich<br />
rund 30 Prozent höher als an der ersten Erdgastankstelle<br />
und die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> sind zufrieden, das Netz der<br />
inzwischen über 672 Erdgastankstellen in Deutschland <strong>–</strong><br />
Tendenz steigend <strong>–</strong> noch ein klein wenig dichter geknüpft<br />
zu haben.<br />
Strom aus Mais und Gülle<br />
Biogasanlage in Jöllenbeck<br />
Sie wird mit Mais, Gülle, Hühnermist und Rübenblättern gefüttert,<br />
liefert im Gegenzug Wärme und Strom. Auf dem Bargholzhof<br />
von Landwirt Henning Upmeier in Jöllenbeck wurde<br />
im Winter 2005 <strong>Bielefeld</strong>s zweite Biogasanlage errichtet.<br />
»Das ›Erneuerbare-Energien-Gesetz‹ und die damit verbundenen<br />
Förderprogramme für alternative Energien haben<br />
uns überzeugt«, erzählt Henning Upmeier, der gemeinsam<br />
mit Bernd Upmeier zu Belzen 800.000 Euro in das Projekt<br />
investierte. 90.000 Euro flossen vom Land NRW. In den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />
<strong>Bielefeld</strong>, die die Biogasanlage ebenfalls finanziell<br />
unterstützten, fanden die beiden Jöllenbecker einen kompetenten<br />
Contracting-Partner. Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> stellten<br />
die benötigte Transformatorenstation und die Stromübergabe-<br />
Anlage zu günstigen Konditionen, übernahmen Planung,<br />
Herstellung, Betrieb und Wartung der elektrischen Geräte.<br />
Durch Vergären von Pflanzen und Tierabfällen entsteht in der<br />
Jöllenbecker Anlage Biogas, aus dem in einem Blockheizkraftwerk<br />
Strom und Wärme erzeugt wird. Bis zu 250 Kilowatt pro<br />
Stunde kann die Anlage erzeugen, jährlich rund 2 Mio. kWh.<br />
Das entspricht dem Verbrauch von fast 600 Haushalten. Den<br />
erzeugten Strom übernehmen die <strong>Stadtwerke</strong>.<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>–</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>2006</strong> | <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
links und unten: Landwirt<br />
Henning Upmeier ist mit<br />
seiner Biogasanlage sehr<br />
zufrieden<br />
CONTRACTING<br />
»Wir werden Ihnen kostenlos eine Dampfmaschine überlassen,<br />
diese installieren und für fünf Jahre den Kundendienst<br />
übernehmen. Wir garantieren Ihnen, dass die Kohle<br />
für die Maschine weniger kostet, als Sie an Futter für die<br />
Pferde aufwenden müssen. Alles, was wir von Ihnen verlangen,<br />
ist, dass Sie uns ein Drittel des Geldes geben, das<br />
Sie sparen.«<br />
Mit diesem Angebot des schottischen Erfinders James<br />
Watt (1736<strong>–</strong>1819) war die Idee des Contractings geboren:<br />
die Partnerschaft zwischen dem Kunden und einem spezialisierten<br />
Energiedienstleister. Damals wie heute gilt:<br />
Der Spezialist optimiert die Energieversorgung, steht<br />
für den wirtschaftlichen Erfolg der Maßnahmen über<br />
einen längeren Vertragszeitraum. Der Kunde zahlt für<br />
diese Leistung einen fairen Preis, spart Energiekosten;<br />
die <strong>Umwelt</strong> wird dank geringerer Emissionen geschützt.<br />
Seit 2002 bieten die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> ein solches<br />
Dienstleistungskonzept vom individuellen Beratungsangebot<br />
über die Energieanalyse bis zur Installation und<br />
Überwachung moderner Anlagen. Rund 200 Contracting-<br />
Partner setzen auf dieses Angebot der <strong>Stadtwerke</strong>, nutzen<br />
es für verschiedenste Zwecke von der Wärme- und<br />
Kälteversorgung bis zur Drucklufterzeugung.