Januar 2013 - Gewerbeverein Herzebrock-Clarholz
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Signal auf Grün: (v. l.) Heinrich Segbergs, Leiter Regionalnetze DB, Bürgermeister<br />
Jürgen Lohmann und Karl-Hermann Schlepphorst.<br />
Einweihung des <strong>Herzebrock</strong>er Bahnhofsvorplatzes<br />
Altes Stellwerk erinnert an die Geschichte der Eisenbahn<br />
Æ (hc – woe) Nach fast 15 Jahren<br />
Planung und aufwändiger Arbeit ist<br />
der <strong>Herzebrock</strong>er Bahnhofsbereich<br />
nun den veränderten Erfordernissen<br />
angepasst, renoviert und am 22.<br />
November 2012 offiziell eingeweiht<br />
worden.<br />
Nachbarn, Planer, die beteiligten<br />
Handwerker, ehrenamtliche Helfer,<br />
Kommunalpolitiker und Vertreter der<br />
Bahn versammelten sich am alten<br />
Stellwerk, das, fachgerecht restauriert<br />
und zu einem kleinen Museum<br />
umgestaltet, den Mittelpunkt und<br />
Blickfang des Geländes bildet.<br />
„Karl-Hermann Schlepphorst hatte<br />
sich nachdrücklich für den Erhalt eingesetzt,<br />
und 2003 wurde der Erhalt<br />
fest in den Plänen verankert. Deshalb<br />
steht das alte Stellwerk noch“, erklärte<br />
Bürgermeister Lohmann und<br />
er überließ dem Fachbereichsleiter<br />
aus dem Rathaus, über den Ablauf<br />
der Arbeiten und die historischen<br />
Hintergründe zu berichten: „Ziel<br />
war es, den Zustand aus den letz-<br />
Markt und Gemeinde | <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />
ten Tagen zu erhalten, in denen das<br />
Stellwerk in Betrieb war, inzwischen<br />
wird die Strecke hier vollautomatisch<br />
gesteuert“, erläuterte Schlepphorst.<br />
Ursprünglich reicht die Verkehrsplanung<br />
zurück bis in die 1980er Jahre,<br />
eine dritte, mittlere Kreuzung für<br />
<strong>Herzebrock</strong> sollte gebaut werden,<br />
konnte u.a. wegen des Verkehrsflusses<br />
auf der <strong>Clarholz</strong>er Str. (B64)<br />
aber nicht weiter verfolgt werden.<br />
Ab 1999 wurden unterschiedliche<br />
Fachplanungen zum Ausbau eines<br />
Bus/Schiene-Verknüpfungspunktes<br />
erarbeitet; die Variante mit der Busschleife<br />
nach Westen wurde schließlich<br />
ausgeführt.<br />
Zwischendurch wurden die notwendigen<br />
Anliegerbesprechungen und<br />
Grundstücksverhandlungen sowie<br />
Besprechungen mit DB-Netz, den<br />
Buslinienbetreibern und dem Landesbetrieb<br />
Straßen durchgeführt.<br />
2007 stand die Planung fest und<br />
wurde weiter entwickelt. Der erste<br />
Bauabschnitt startete im Juli 2010;<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Schienenverkehr mit (v. l.) Nico Schievink, Michael Schumann<br />
und Hermann Bröker, dem letzten Fahrdienstleiter in <strong>Herzebrock</strong>, haben zur<br />
detailreichen Ausstattung des alten Stellwerks beigetragen.<br />
fünf Gebäude wurden abgerissen, darunter<br />
das Anwesen Schürmann und<br />
ein Lokschuppen. Im <strong>Januar</strong> 2011<br />
waren die Arbeiten abgeschlossen:<br />
eine Busschleife mit zwei Halteplätzen<br />
und Wartehallen, eine Abstellanlage<br />
für Fahrräder mit 150 überdachten<br />
Plätzen, Fuß- und Radwege sowie<br />
20 Autostellplätze.<br />
Mit der Bahnstreckenautomatisierung<br />
im Mai 2012 begann der zweite<br />
Bauabschnitt mit weiteren Fuß- und<br />
Radwegen, dem Bahnsteigvorplatz<br />
sowie 40 Stellplätzen für Fahrräder<br />
am Bahnsteig.<br />
Von den Gesamtkosten von rund<br />
780 000 Euro werden 85 Prozent<br />
durch Fördergelder des Zweckverbands<br />
Nahverkehr Westfalen-Lippe<br />
in Münster gedeckt, was 608 500<br />
Euro entspricht. Fachbereichsleiter<br />
Karl-Hermann Schlepphorst dankte<br />
den beteiligten Handwerkern und<br />
betonte, dass einige Arbeiten, besonders<br />
bei der Restaurierung des Inneren<br />
des Stellwerks sogar ehrenamt-<br />
lich ausgeführt worden seien.<br />
Über die Einweihung freuten sich<br />
auch Vertreter der Arbeitsgemeinschaft<br />
Schienenverkehr Münsterland.<br />
Der Verein hatte bei der Ausstattung<br />
des alten Stellwerks geholfen: die<br />
roten Signal- und blauen Weichenhebel<br />
hatten sie ebenso beigesteuert<br />
wie die komplette Ausstattung des<br />
Arbeitsplatzes des letzten <strong>Herzebrock</strong>er<br />
Fahrdienstleiters mit Kurbeltelefon,<br />
alten Fahrplänen und Sprechanlage.<br />
Und dieser war selbst erschienen:<br />
Hermann Bröker hatte bis Mai<br />
2012 in <strong>Herzebrock</strong> die Verantwortung<br />
und erklärte die Funktion der<br />
Geräte im Stellwerk.<br />
„Wir sind begeistert, dass hier die<br />
Möglichkeit geschaffen wurde, eine<br />
vergangene Epoche der Bahngeschichte<br />
mit originalen Ausstellungsstücken<br />
in einem echten Bahngebäude<br />
zu zeigen“, stellte Michael<br />
Schumann als Vorsitzender des Arbeitskreises<br />
fest, „Und wir freuen uns<br />
mit den <strong>Herzebrock</strong>er, dass sie ihr<br />
altes Stellwerk erhalten konnten. Œ<br />
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