20.04.2022 Aufrufe

mobile.schule MAGAZIN 2022

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

45<br />

Sie nutzen seit neun Jahren digitale<br />

Medien im Unterricht. Wie setzen Sie<br />

diese ein?<br />

Johanna Uhl-Martin: Wenn wir zum Beispiel<br />

in Landeskunde den Mount Rushmore<br />

behandeln, sehen sich die Schülerinnen<br />

und Schüler erst einmal das Denkmal<br />

und die Gegend in den USA auf Google<br />

Earth an, schauen ein 360-Grad-Video<br />

und verfassen danach über die Plattform<br />

Zeoob.com, auf der man fiktive Social<br />

Media-Posts schreiben kann, einen Instagram-Post.<br />

Mein Faible ist, digitale Medien<br />

so zu nutzen, dass Kinder eine produktivkreative<br />

Haltung im Umgang mit Sprache<br />

einnehmen.<br />

Das heißt konkret?<br />

Uhl-Martin: Die Schülerinnen und Schüler<br />

erstellen Social Media Posts, digitale Poster,<br />

Cartoon-Videos oder E-Books aus den Inhalten,<br />

die wir im Unterricht behandeln. Letztes<br />

Jahr während des Lockdowns haben wir<br />

beispielsweise einen London Travel Guide<br />

erstellt, den wir sogar veröffentlicht haben.<br />

zu einem selbstgewählten Thema, etwa<br />

zum Big Ben oder Buckingham Palace,<br />

und gestalteten zwei Buchseiten mit dem<br />

E-Book Creator. Dafür habe ich mir bei der<br />

kostenlosen Version einen Lehrer-Account<br />

angelegt und die Schülerinnen und Schüler<br />

zur Bearbeitung eingeladen. Am Ende<br />

habe ich die separat gestalteten Seiten der<br />

Schülerinnen und Schüler zu einem Buch<br />

zusammengefügt.<br />

MEINE DREI<br />

1. Internet für<br />

Recherchen und<br />

die Verwendung von<br />

Webtools<br />

2. eBook Creator für Buchprojekte<br />

www.bookcreator.com<br />

3. Canva, um Plakate und Unterrichtsmaterialien<br />

zu gestalten<br />

www.canva.com<br />

HAMMERTOOLS<br />

Abbildungen: © privat; nadyabadya, JosepPerianes / Shutterstock.com<br />

Wie genau lief das Projekt ab?<br />

Uhl-Martin: Zuerst haben wir uns überlegt,<br />

dass wir das Buch im Internet veröffentlichen<br />

wollen, um nötige Fotolizenzen zu<br />

bedenken. In einer Medienschulung habe<br />

ich der Klasse dann lizenzfreie Bilder auf<br />

der Website Pixabay gezeigt und über<br />

Creative Commons-Lizenzen, also Werke,<br />

die man trotz Urheberrecht kopieren und<br />

verbreiten darf, aufgeklärt. Dann recherchierten<br />

die Schüler einzeln oder in Teams<br />

Wie kommen Sie auf<br />

solche Ideen und Tools?<br />

Uhl-Martin: Vieles entdecke ich im Twitter-Lehrerzimmer.<br />

Seit Jahren sind dort<br />

Lehrkräfte vernetzt, die sich schon früher<br />

beim Thema digitales Lernen auf den Weg<br />

gemacht haben. Wir tauschen uns dort<br />

über Unterrichtsideen aus und über Tools,<br />

die man nutzen kann. Als der Lockdown<br />

kam, etwa über Konzepte für den Distanzunterricht.<br />

Johanna Uhl-Martin<br />

unterrichtet am Schweinfurter Walter-<br />

Rathenau-Gymnasium Deutsch und<br />

Englisch, seit 2013 in Tabletklassen.<br />

Nebenbei hat sie promoviert und untersuchte,<br />

wie Jugendliche mit digitalen<br />

Medien informell Englisch lernen, etwa<br />

bei Computerspielen oder beim Serien<br />

schauen. Sie bietet auch Lehrerfortbildungen<br />

an. www.uhl-edu.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!