mobile.schule MAGAZIN 2022

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Jaouad El Jerroudi behandelt mit der
siebten Klasse elektrische Stromkreise
im Physikunterricht. Die Kinder bauen
einfache Schaltungen mit Glühbirnen,
Kabeln und einer 3-Volt-Batterie. Beim Umschalten
des Klippschalters leuchten die Birnen
hell auf. „Jetzt machen wir das mit einer
100-Volt-Batterie“, sagt der Physiklehrer.
Die Schülerinnen und Schüler nehmen ihr
iPad in die Hand und klicken auf das Stromsymbol.
Die Spannung wird beim gleichen
Experiment nun mit einer stärkeren Batterie
simuliert. Dabei brennt die Birne durch und
geht kaputt. Am Otto-Hahn-Gymnasium, kurz
OHG, in Nord-Rhein-Westfalen haben alle
1700 Schülerinnen und Schüler sowie die
110 Lehrkräfte ein eigenes iPad, finanziert
vom Träger, der Stadt Monheim. Für ihre
Vorreiterrolle als Schule mit digitalen Medien
wurde sie im Mai 2020 vom deutschen
Digitalverband Bitkom als Smart School ausgezeichnet.
GLEICHE VORAUSSETZUNGEN FÜR ALLE
„Das iPad als digitales Werkzeug ergänzt
hier zum Beispiel aus Sicherheitsgründen
den experimentalen Unterricht im Fach
Physik“, sagt El Jerroudi. Er unterrichtet
seit 14 Jahren am OHG die Fächer Physik,
Mathematik und Informatik. Seit fünf Jahren
koordiniert er die Digitalisierungsarbeit
an der Schule. „Uns war wichtig, dass die
Geräte unabhängig vom Elternhaus sind,
da wir eine Schule im sozialen Brennpunkt
sind und alle die gleichen Voraussetzungen
haben sollen“, sagt El Jerroudi. Die Schule
entschied sich daher gegen das Bring your
own device-Konzept, bei dem Kinder Privatgeräte
für den digitalen Unterricht nutzen.
Vor acht Jahren hat El Jerroudi das medien-
TABLETS
FÜR ALLE
Jeder der 1700 Schülerinnen und Schüler am
Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim verfügt
über ein eigenes iPad. Digitaler Unterricht ist
dort Alltag. Die Schule im Porträt.
Text Marisa Balz
Abbildungen: © Visual Generation / Shutterstock.com
I SCHULPORTRÄT