tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe Mai/Juni 2022
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Aus drei mach eins — <strong>die</strong> Berufsfachschule für Pflege in Schongau<br />
„Eine neue Ausbildung“<br />
Schongau | Im Jahr 2020 ist ein<br />
neues Pflegeberufegesetz in Kraft<br />
getreten. Im Zuge dessen hat<br />
sich auch <strong>die</strong> Ausbildung an der<br />
Berufsfachschule für Pflege der<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongauer Krankenhaus<br />
GmbH geändert. Im Interview<br />
sprechen Schulleiter Thomas<br />
Schäfer sowie Marie Orban,<br />
Koordinatorin der praktischen<br />
Ausbildung, welche Vorteile <strong>die</strong><br />
generalistische Pflegeausbildung<br />
mit sich bringt, wie viele Schüler<br />
<strong>die</strong>ses Angebot bereits angenommen<br />
haben <strong>und</strong> was ihre Schule<br />
am Standort in Schongau in besonderem<br />
Maße auszeichnet.<br />
Herr Schäfer, was ist eine generalistische<br />
Pflegeausbildung?<br />
Thomas Schäfer: Es handelt<br />
sich <strong>um</strong> eine neue Ausbildung,<br />
<strong>die</strong> theoretische <strong>und</strong> praktische<br />
Schwerpunkte aus Altenpflege,<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege<br />
sowie Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Kinderkrankenpflege<br />
vereint. Unseren<br />
Auszubildenen öffnen sich damit<br />
von vorne herein verschiedene<br />
Türen <strong>und</strong> Möglichkeiten,<br />
da sie in unterschiedlichen Bereichen<br />
der Pflege ausgebildet<br />
werden. Letztlich starteten wir<br />
vor <strong>r<strong>und</strong></strong> zwei Jahren mit der generalistischen<br />
Pflegeausbildung<br />
an unserer Berufsfachschule in<br />
Schongau – in den ersten beiden<br />
Jahren haben knapp 90 Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler <strong>die</strong>ses Angebot<br />
angenommen <strong>und</strong> bei uns begonnen.<br />
Marie Orban: Mit Inkrafttreten des<br />
neuen Pflegeberufegesetzes im<br />
Jahr 2020 wurde <strong>die</strong> Pflegeausbildung<br />
komplett neu gestaltet.<br />
Das Gesetz verfolgt <strong>das</strong> Ziel, <strong>das</strong>s<br />
alle Auszubildenden <strong>die</strong> ersten<br />
zwei Jahre eine einheitliche generalistische<br />
Ausbildung erhalten.<br />
Während <strong>die</strong>ser Zeit sammeln sie<br />
Erfahrungen in der ambulanten<br />
sowie stationären Langzeitpflege,<br />
in psychiatrischen Einrichtungen<br />
oder auch in Einrichtungen der<br />
Kinderpflege. Im dritten Ausbildungsjahr<br />
müssen sich <strong>die</strong> Auszubildenden<br />
dann für einen Versorgungsbereich<br />
entscheiden, in dem<br />
sie ihre Handlungskompetenzen<br />
vertiefen möchten. Die Krankenhaus<br />
GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
bietet an <strong>die</strong>ser Stelle <strong>die</strong> Vertiefung<br />
in akutstationäre Pflege an.<br />
Thomas Schäfer<br />
Leiter der Berufsfachschule<br />
für Pflege<br />
Was hat sich in der Berufsfachschule<br />
durch <strong>das</strong> neue Pflegeberufegesetz<br />
verändert?<br />
Thomas Schäfer: Mit der neuen<br />
Ausbildung zunächst einmal <strong>die</strong><br />
Unterrichtsinhalte. Den Schülern<br />
soll eine sichere Anleitung zur eigenständigen<br />
Problemerkennung<br />
<strong>und</strong> -bewältigung an <strong>die</strong> Hand<br />
gegeben werden. Im Rahmen des<br />
exemplarischen Unterrichts werden<br />
so <strong>die</strong> notwendigen Kompetenzen<br />
bei den Auszubildenden<br />
entwickelt. Uns als Schule war<br />
es schon immer wichtig, mit den<br />
Schülern auf Augenhöhe zu agieren<br />
<strong>und</strong> sie in ihrem individuellen<br />
Lernprozess zu unterstützen. Die<br />
stetige Weiterentwicklung unserer<br />
Lehrmethoden trägt dazu bei,<br />
den Schülern <strong>die</strong> bestmögliche<br />
Chance auf eine erfolgreiche <strong>und</strong><br />
vielversprechende Ausbildung zu<br />
bieten. Aus <strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> werden<br />
<strong>die</strong> Unterrichte zunehmend schülerzentrierter,<br />
weg von klassischen<br />
Frontalunterrichten. Ein weiterer<br />
Aspekt, der unsere Schule in den<br />
vergangenen Jahren auszeichnete,<br />
ist der fortgeschrittene Grad<br />
der Digitalisierung. Jeder Schüler<br />
erhält von uns ein persönliches<br />
iPad, unsere Klassenzimmer sind<br />
mit freiem WLAN <strong>und</strong> neuester<br />
Technik ausgestattet. Dadurch<br />
kann auch <strong>die</strong> digitale Kompetenz<br />
optimal gefördert werden. Unser<br />
Ziel ist es, eine in Zukunft weitestgehend<br />
papierlose Schule zu werden.<br />
Außerdem ist unsere Schule<br />
<strong>die</strong> letzten Jahre kontinuierlich<br />
gewachsen, was sie auch weiterhin<br />
tun soll. Dabei ist uns wichtig,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Auszubildenden immer<br />
im Mittelpunkt stehen. Und dafür<br />
geben wir jeden Tag unser Bestes.<br />
Marie Orban: Neben den Veränderungen<br />
im Schulkontext hat<br />
sich auch der praktische Teil der<br />
Pflegeausbildung verändert. Einer<br />
der wichtigsten Bestandteile<br />
ist hier <strong>die</strong> Sicherstellung der<br />
Praxisanleitung – <strong>die</strong> gab es als<br />
Instr<strong>um</strong>ent der praktischen Ausbildung<br />
schon immer, allerdings<br />
ist jetzt der Unterschied, <strong>das</strong>s der<br />
Umfang gesetzlich vorgegeben<br />
ist. Die Anleitung ist dazu da, den<br />
Auszubildenden einen geschützten<br />
Rahmen im Versorgungsset-<br />
Mitglied Vorteile.<br />
Beispielsweise<br />
könnten so klei-<br />
ting zu bieten, <strong>um</strong> sie mithilfe berufspädagogischen<br />
Fachpersonals<br />
an ihre zukünftigen Aufgaben als<br />
Pflegefachpersonen heranzuführen.<br />
Eine weitere herausfordernde<br />
Veränderung ist <strong>die</strong> gesetzliche<br />
St<strong>und</strong>envorgabe in den einzelnen<br />
Versorgungsbereichen.<br />
Unsere<br />
Auszubildenden absolvieren den<br />
Großteil ihrer Praxisst<strong>und</strong>en in<br />
unseren Krankenhäusern Weil-<br />
nere Unternehmen <strong>die</strong> Chance<br />
nutzen, ihren eigenen Nachwuchs<br />
heim <strong>und</strong> Schongau. Allerdings<br />
auszubilden.<br />
müssen nun auch Praxisst<strong>und</strong>en<br />
in anderen Einsatzgebieten ge-<br />
Welche Vorteile <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
leistet werden. Dieser Umstand<br />
bringt eine Ausbildung in der Pflege<br />
stellt für <strong>die</strong> Auszubildenden eine<br />
sehr wertvolle Erfahrung dar.<br />
mit sich?<br />
Thomas Schäfer: Wie eingangs<br />
schon erwähnt, ermöglicht <strong>die</strong><br />
Wie genau werden Sie <strong>die</strong>se neuen<br />
Anforderungen organisieren <strong>und</strong><br />
<strong>um</strong>setzen?<br />
Marie Orban: Um den organi-<br />
generalistische Ausbildung <strong>das</strong><br />
Sammeln von Erfahrungen in<br />
verschiedensten Pflegebereichen,<br />
wodurch den Schülern bereits im<br />
satorischen Aufwand langfristig Rahmen ihrer Lehre unterschiedliche<br />
zu reduzieren, streben wir <strong>die</strong><br />
Karrierewege aufgezeigt<br />
Gründung eines Ausbildungsverb<strong>und</strong>es<br />
im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau an. Der Antrag hierfür<br />
wurde bereits beim Landesamt in<br />
werden. Denn vor allem <strong>das</strong> Thema<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
ist ein sehr Wichtiges im Bereich<br />
der Pflege. Frau Orban <strong>und</strong> ich<br />
München gestellt. Wir schließen durften selbst erfahren, wie viele<br />
uns mit verschiedenen Pflegeeinrichtungen<br />
verschiedene Möglichkeiten sich<br />
<strong>und</strong> einer weiteren nach einer pflegerischen Ausbil-<br />
Pflegefachschule zusammen, so<strong>das</strong>s<br />
mindestens je ein Vertreter<br />
jeder Art von Pflegeeinrichtungen<br />
repräsentiert ist. Die Pflegefachschule<br />
dung ergeben <strong>und</strong> welche neuen<br />
Wege man einschlagen kann. Der<br />
Pflegeberuf ist spannend, attraktiv<br />
<strong>und</strong> abwechslungsreich. Zudem<br />
der Krankenhaus GmbH kann man sich jederzeit in eine<br />
agiert als offener Kooperationspartner<br />
neue Richtung weiterentwickeln.<br />
<strong>und</strong><br />
der<br />
Zusammenschluss<br />
soll der gegenseitigen<br />
Unterstützung<br />
<strong>die</strong>nen. Der Ausbildungsverb<strong>und</strong><br />
schafft für jedes<br />
> > > KONTAKT<br />
Marie Orban<br />
Koordinatorin der<br />
praktischen Ausbildung<br />
Berufsfachschule für Pflege<br />
Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
Klinik Schongau<br />
Marie-Eberth-Straße 8 . 86956 Schongau<br />
Telefon 08861 215 - 580<br />
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