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TEXT | CHRISTINA WITTE<br />
FOTOS | VERA DÖPCKE<br />
Scheerkohl,<br />
Salami mit<br />
Ein Rundgang über den Findo<br />
Marktmeisterin Marija Wagne<br />
Hans Peter<br />
Schneider ist<br />
der Mann, der<br />
die Fäden vom<br />
Großmarkt Bremen<br />
in den Händen hält und<br />
seit Jahren leidenschaftlicher<br />
Findorffmarkt-Fan ist<br />
Als Hans Peter Schneider vor rund 20 Jahren am Flughafen ankam und den Taxifahrer bat,<br />
ihn zur Messe zu fahren, fragte dieser, in welche Kirche er denn wolle. „Da gibt es viel zu<br />
tun“, mag sein erster Gedanke gewesen sein und seitdem rastet und ruht der Mann nicht. Am<br />
1. Oktober 2001 trat er seinen Job als Geschäftsführer der Messe Bremen an. Die ist heute<br />
international bekannt. Und wenn man etwas gut macht, dann darf es ja auch immer ein wenig<br />
mehr sein. Zu seinem heutigen Posten als Geschäftsführer der städtischen M3B GmbH gehört<br />
mittlerweile die ÖVB-Arena, immerhin eine der zehn größten Veranstaltungsstätten der Bundesrepublik,<br />
der von der UNESCO zum Welterbe erklärte Ratskeller Bremen und nicht zuletzt<br />
der Großmarkt Bremen mit seinem Frischezentrum und allen Wochenmärkten im Land Bremen,<br />
die für die Versorgung mit frischen und regionalen Lebensmitteln der Menschen in Bremen<br />
und umzu stehen. Und: Hans Peter Schneider ist Wahl-Findorffer mit Leib und Seele.<br />
„Wenn man neu in eine Stadt kommt, dann weiß man ja noch nicht so ganz, wo die Viertel<br />
sind, die am besten zu einem passen. Wir haben uns damals für Findorff entschieden, weil es<br />
nahe meiner Arbeitsstelle, der Messe, lag. Das war eine der besten Entscheidungen überhaupt“,<br />
sagt Schneider. „Findorff ist ein quirliger, bunt gemischter Stadtteil mit einer guten Infrastruktur,<br />
vielen Freizeitangeboten und vor allem mit dem besten Wochenmarkt, den die<br />
Stadt zu bieten hat.“ Und für den ist er ja auch zuständig.<br />
Der Findorffer Wochenmarkt ist einer der 36 Landesbremer Wochenmärkte, die wiederum<br />
beim Großmarkt Bremen angesiedelt sind. Im Frischezentrum in der Überseestadt haben<br />
mehr als 90 Großhändler ihren Sitz – von hier aus gehen sehr früh morgens frische Waren in<br />
die ganze Region und sorgen für ein gutes Angebot in den Haushalten, bei den Großversorgern<br />
und in der Gastronomie. Ein Thema, dass bei Schneider auf großes Interesse stößt: „Die<br />
Themen der verschiedenen Marken der M3B verweben sich und es gibt viele Synergien. Qualitätsvolle<br />
Lebensmittel, ob regional, national, international, Bio, nachhaltig oder traditionell<br />
finden sich in allen unseren Geschäftsfeldern auf die ein oder andere Art und Weise wieder.<br />
Sei es mit den deutschen Weinen beim Ratskeller, mit unseren Foodmessen fish international<br />
und Fisch&Feines oder eben den vielfältigen Angeboten auf dem Wochenmarkt.“ Dabei ist der<br />
gemeinsame Kern die Qualität der Waren.<br />
In der immer schnelleren Welt der Digitalisierung und der Dynamisierung sei gerade ein Wochenmarkt<br />
ein hervorragendes Beispiel dafür, welche Mängel eine zeit-optimierte Lebensweise<br />
mit sich bringt. „Klar, können Sie im Supermarkt zu jeder Zeit Erdbeeren kaufen, aber<br />
die kommen einen weiten Weg, in Plastik verpackt und gar nicht mehr so ganz frisch auf den<br />
Tisch. Da kaufe ich lieber saisonale Produkte aus der Region und nehme meine eigene Tasche<br />
mit.“ Der Markt in Findorff habe da sogar für ihn noch ein extra-Plus: „Hier treffe ich nicht<br />
nur meine Nachbarn, sondern auch viele Menschen, mit denen ich beruflich zu tun habe. Gerade<br />
am Samstag kommt ja halb Bremen hierher.“ Natürlich, räumt Schneider ein, mache die<br />
Digitalisierung auch vor den Wochenmärkten nicht halt und man verfolge die Trends ganz<br />
genau. Derzeit arbeite man an einer übergreifenden Homepage, die beispielsweise aufzeige,<br />
auf welchem Markt man gerade sein Lieblingsprodukt kaufen könne.<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong>