Lobetal Aktuell, Ausgabe 2/2022
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Magazin der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />
LOBETAL<br />
aktuell<br />
<strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2022</strong><br />
<strong>Lobetal</strong><br />
hilft der Ukraine<br />
Engagement.<br />
Friedensbotschaften.<br />
Berichte.<br />
Seiten 12-19<br />
Gegen das Vergessen:<br />
Stolpersteine in<br />
<strong>Lobetal</strong><br />
Seite: 10<br />
Hier geht‘s zum Film:<br />
1000 Stunden. 1000 Stäbe:<br />
Das Hochhaus von<br />
Reichenwalde<br />
Seite: 28<br />
Lieblingsrezept aus Berlin:<br />
Baiser D‘Amour<br />
Seite: 50<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
1
Inhalt<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Inhalt<br />
was für eine Vielfalt! Welch ein Reichtum!<br />
Bremen, Spremberg, Berlin, Woltersdorf, Erkner, Berlin, <strong>Lobetal</strong>,<br />
Reichenwalde, Zehdenick, Bernau: das sind die Standorte<br />
von Einrichtungen, die es diesmal in das Magazin <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
geschafft haben.<br />
04<br />
Erklärt:<br />
Was es mit dem Namen<br />
Johannes auf sich hat<br />
Stolpersteine, Ukraine-Hilfe, Friedensbotschaften, Ministerinnenbesuch,<br />
Ukraineengagement, Richtfest, Protesttag,<br />
Kneipp, Pfarrerin, Pflegefilm, Spenden, Glasmahlzeit, familienfreundliches<br />
Unternehmen, lecker Essen, Solarstrom: das ist<br />
der Inhalt einiger Artikel unseres Frühlingsheftes.<br />
12<br />
Engagiert:<br />
Einsatz für Geflüchtete aus der Ukraine<br />
18<br />
Ukraine<br />
Hilfe <strong>Lobetal</strong>:<br />
Die größte Herausforderung<br />
seit Bestehen des Vereins<br />
Trauer, Begeisterung, Freude, Stolz, Sehnsucht, Hoffnung,<br />
(Nächsten)Liebe, Vertrauen: das bewegt die Menschen in dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>.<br />
10<br />
Impressum:<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell - Magazin der<br />
Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />
für Mitarbeitende und Freunde.<br />
Herausgegeben vom Bereich<br />
Kommunikation und Spenden<br />
im Auftrag der Geschäftsführung.<br />
Erscheint fünfmal jährlich.<br />
www: lobetal.de<br />
www: facebook.com/lobetal<br />
Mahnung und Gedenken:<br />
Stolpersteine in <strong>Lobetal</strong> verlegt<br />
V.i.S.d.P.: Wolfgang Kern<br />
Bodelschwinghstr. 27<br />
16321 Bernau<br />
Telefon: 03338 - 66 17 81<br />
Autoren: soweit nicht anders<br />
bezeichnet Wolfgang Kern,<br />
Namenskürzel: WK - Wolfgang Kern<br />
AG - Andreas Gerlof<br />
MR - Mechthild Rieffel<br />
Fotos: soweit nicht anders<br />
bezeichnet © HSt <strong>Lobetal</strong><br />
Layout: Carsten Wienhold<br />
Druck: Druckerei Nauendorf<br />
Redaktionsschluss:<br />
28. April <strong>2022</strong><br />
Redaktionsschluss:<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2022</strong>: 1. Juli <strong>2022</strong><br />
Spendenkonto:<br />
IBAN: DE22 3506 0190 0000 2222 24 BIC: GENO DE D1 DKD<br />
Bank für Kirche und Diakonie eG (KD-Bank)<br />
Titelfoto:<br />
Am 5. Mai war Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.<br />
Auch in <strong>Lobetal</strong> fanden dazu Aktionen statt.<br />
Foto: © Mechthild Rieffel<br />
Unsere Stiftung ist Vielfalt und Menschlichkeit. Sie ist ein Ort<br />
großartiger Geschichten und besonderer Engagements. Das<br />
verdient es, darüber zu berichten. Ich danke allen, die in dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> mitgemacht haben, die uns erzählt haben, was sie<br />
gerade tun, und was sie bewegt.<br />
Denn: Die schönste Aktion wird noch schöner, wenn viele<br />
davon erfahren. Gute Ideen werden noch besser, wenn sie<br />
geteilt werden.<br />
Schauen Sie! Blättern Sie und lassen Sie sich anstecken von<br />
der Vielfalt und vom Reichtum, die in dieser <strong>Ausgabe</strong> zu entdecken<br />
sind. Und denken Sie an mich, wenn Sie eine große<br />
oder kleine Geschichte auf Lager haben.<br />
Es freut sich darüber<br />
Wolfgang Kern<br />
Leiter Kommunikation und Spenden<br />
<strong>Lobetal</strong><br />
hilft der Ukraine<br />
PS: Wir möchten mit <strong>Lobetal</strong> aktuell viele Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sowie engagierte Menschen erreichen. Bitte geben<br />
Sie uns Bescheid, wenn in Ihrer Einrichtung zu wenige oder zu<br />
viele Zeitschriften ankommen. Rückmeldung an Martina Weiher,<br />
E-Mail: m.weiher@lobetal.de, Telefon: 03338 - 66 791<br />
22<br />
Wieder<br />
am Start:<br />
<strong>Lobetal</strong>er Bistro mit Mahlzeiten<br />
aus dem Glas<br />
Erklärt:<br />
04 Erklärt: Was es mit dem Nammen<br />
Johannes auf sich hat?<br />
06 Nachgedacht:<br />
Der Gute Hirte<br />
Aus der Geschäftsführung<br />
08 Bericht der<br />
Geschäftsführung<br />
Aus der Stiftung<br />
09 Besuch:<br />
Sozialministerin Ursula<br />
Nonnemacher in <strong>Lobetal</strong><br />
10 Erinnern: Stolpersteine in<br />
<strong>Lobetal</strong> verlegt<br />
Das Thema<br />
12 Engagiert: Einsatz für<br />
Geflüchtete aus der Ukraine<br />
14 Friedensbotschaften:<br />
Zeichen der Solidarität<br />
16 Mosaik: Ukraine-Engagement<br />
der Einrichtungen<br />
18 Ukraine Hilfe <strong>Lobetal</strong>:<br />
Große Herausforderung<br />
28<br />
Das<br />
Aus den Einrichtungen<br />
20 Einblick:<br />
Michaelis Haus am Doventor<br />
22 Glasmahlzeit: <strong>Lobetal</strong>er Bistro<br />
mit neuem Konzept<br />
24 Familienfreundlich: Christliches<br />
Seniorenheim Spremberg<br />
26 Rückblick: Ostern im Haus Horeb<br />
und im Christophorus Hof<br />
27 Highlights in Rüdersdorf:<br />
Mit Truck und US Polizeiauto<br />
ums Quartier<br />
28 Präsentiert: Das Hochhaus von<br />
Reichenwalde<br />
30 Gespendet: Pflegebetten für<br />
die Ukraine<br />
31 Klausurtagung: Altenhilfe<br />
32 Richtfest: Neues Verwaltungsgebäude<br />
in <strong>Lobetal</strong><br />
33 Waschtag: Neues aus Zehdenick<br />
34 Gespendet: Große Unterstützung<br />
der Sparkasse Barnim<br />
36 Aktionstag: Protest für Gleichstellung<br />
von Menschen mit<br />
Behinderung<br />
Hochhaus von Reichenwalde:<br />
Martin Pflock präsentiert sein Kunstprojekt<br />
38 Eingeweiht: Kneippanlage<br />
40 Gestartet:<br />
Pflegekampagne im<br />
Land Brandenburg<br />
41 Neue digitale Technik:<br />
Büro für Leichte Sprache<br />
Personalia und mehr...<br />
42 Nachruf für Horst Bauer<br />
43 Vorgestellt: Peggy Haubenthal<br />
44 Vorgestellt: Michael Fröhling<br />
45 Kurz berichtet<br />
46 Termine<br />
47 Herzlichen Glückwunsch<br />
Ratgeber bewußt leben<br />
48 Neues aus dem Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement<br />
49 Nachhaltig:<br />
Stiftung nutzt Photovoltaik<br />
Mobilitätswandel:<br />
Stiftung bestellt 15 Elektroautos<br />
50 Rezept des Monats:<br />
„Baiser D’Amour“<br />
2 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
3
Erklärt<br />
gesichts des nahe bevorstehenden Gerichts aufgerufen. Die<br />
bußfertigen Menschen hat er im Jordan getauft. Bekannt ist<br />
Johannes auch durch seine asketische Lebensweise.<br />
Vermutlich beginnt Johannes der Täufer um das Jahr 27 oder<br />
28 nach Christus mit seiner Verkündigung am Jordan in Galiläa<br />
bzw. in Judäa. Er soll die Herzen der Väter zu den Kindern bekehren<br />
und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten,<br />
heißt es im Lukasevangelium (1, 17). Johannes ist radikal. Er<br />
verkündet das kommende Gericht und ruft die Menschen zur<br />
Umkehr auf. Johannes sammelt Jünger um sich, von denen<br />
sich später einige Jesus anschließen. Außerdem kritisiert er den<br />
Lebenswandel des Königs Herodes Antipas, der ihn gefangen<br />
nimmt und schließlich töten lässt.<br />
Foto: Pixabay<br />
Johannistag - ausgeprägte Brauchtümer<br />
Johanniskraut und Johannisbeere<br />
Erklärt: Der Name Johannes<br />
Johannisbeere, Johanniskraut, Johanniswürmchen: Was<br />
hat es mit dem Namen Johannes auf sich? Und warum ist<br />
der Johannistag für Christen so bedeutsam?<br />
Johannes der Täufer<br />
Foto: Pixabay<br />
Rund um den Johannistag haben sich viele Brauchtümer entwickelt<br />
oder wurden umgedeutet. Zum Beispiel war es Brauch,<br />
in der Nacht vor dem Johannistag ein Bad in Flüssen und Seen<br />
zu nehmen. Dieser Brauch sollte Schutz verleihen. Im Zusammenhang<br />
mit der jährlichen Reinigung der Dorfbrunnen feierte<br />
man vielerorts Brunnenfeste. Im Harz stellte man Fichten an die<br />
Straßen und schmückte sie mit Wiesenblumen und Eierketten.<br />
Die Kinder zogen tagsüber durch die Straßen, abends trafen<br />
sich die Erwachsenen zum Feiern.<br />
Johannes hat etlichen Dingen seinen Namen verliehen. Dazu<br />
gehören Johannisbeere, Johanniswürmchen, Johannisbrot und<br />
Johanniskraut. Das Kraut fand mancherorts Verwendung in<br />
Kränzen, die man sich an diesem Tag aus neun Kräutern flocht<br />
und über Türen und Fenster hing, um sich vor Dämonen und<br />
bösen Geistern zu schützen. Man legte die Kränze in der Hoffnung<br />
auf Glück und Liebe auch unter das Kopfkissen oder warf<br />
sie wie in Mitteldeutschland über Häuser, um sich vor Unwetter<br />
und Hagel zu schützen.<br />
Johannes und Johanna sind verbreitete Vornamen und werden<br />
gerne genutzt. Die Vornamen sind international verbreitet:<br />
John, Giovanni, Jean, Yannic, Juan, Jan, Hanna, Joan, Jeannine,<br />
Jenny. Auch ein Jahrestag ist nach dem Vornamen benannt: Der<br />
Namenstag ist unter anderem der 24. Juni (es gibt noch zwei<br />
weitere) und dient dem Andenken Johannes des Täufers, von<br />
dem in der Bibel im neuen Testament erzählt wird. Im 5. Jahrhundert<br />
hat die Kirche den Gedenktag für Johannes auf den<br />
24. Juni gelegt.<br />
Johannes der Täufer wird als einer der bedeutendsten Heiligen<br />
in der orthodoxen und westlichen Christenheit verehrt. Den biblischen<br />
Hintergrund des Festes bildet die Überlieferung von<br />
der Geburt des Johannes, seiner Beschneidung und Namensgebung.<br />
Johannes gilt als der Vorläufer Jesu, der fast zeitgleich<br />
wirkte. Johannes kam als Sohn des Priesters Zacharias und seiner<br />
Frau Elisabeth zur Welt.<br />
Im Neuen Testament tritt Johannes als Bußprediger und Wegbereiter<br />
Jesu Christi in Erscheinung. Seine Anhänger, darunter<br />
zunächst auch Jesus, hat Johannes zur radikalen Umkehr an-<br />
Foto: Pixabay<br />
Johannisfeuer<br />
Zum Brauchtum des Johannistages gehören vor allem die Johannisfeuer,<br />
die dem Ursprung nach Sonnenwendfeuer darstellen.<br />
Der Johannistag nahm diesen heidnischen Brauch auf,<br />
bei dem Menschen um das Feuer tanzten und über es hinwegsprangen.<br />
Die Feuer brannten in der Johannisnacht vor dem Johannistag.<br />
Vom Sprung über das Feuer heißt es, dass es Unheil<br />
überwindet, von Krankheit reinigt und noch besser wirkt, wenn<br />
alle zusammen um das Feuer tanzen.<br />
Foto: Pixabay<br />
4 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
5
Nachgedacht<br />
Manche Bilder in diesem Psalm sind mir in meinem Alltag<br />
fremd:<br />
Es gibt immer wieder Versuche, dieses „alte Lied“ in neue<br />
Bilder zu übersetzen, so wie dieses:<br />
Nachgedacht:<br />
„Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln…“<br />
Gerade in diesen Tagen habe ich dieses uralte Lied, den Psalm<br />
23 wieder gebetet. Es war bei einer Trauerfeier. Manchmal,<br />
wenn meine eigenen Worte so klein und hilflos werden, dann<br />
kann ich mich bei diesen alten Worten „unterstellen“.<br />
„Er weidet mich auf einer grünen Aue<br />
und führet mich zum frischen Wasser.<br />
Er erquicket meine Seele.<br />
Er führet mich auf rechter Straße um seines<br />
Namens willen.“<br />
Mich tröstet die Vorstellung, dass so viele Generationen vor uns<br />
auch schon so gebetet und sich an diesen Worten festgehalten<br />
haben:<br />
„Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,<br />
fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.“<br />
Ob Hebräisch, Ukrainisch oder Deutsch – die Erfahrung von<br />
Angst in finsteren Tälern (oder anderen unübersichlichen Passagen<br />
auf meinem Lebensweg) verbindet uns.<br />
„Dein Stecken und Stab trösten mich.“ – Hier finde ich<br />
Halt. Da ist eine Kraft, die auch Gefahren von mir abwehren<br />
kann. Einer, der mich verteidigt, wenn ich alleine hilflos bin.<br />
„Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht<br />
meiner Feinde.<br />
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir<br />
voll ein.“<br />
Aus dem Bild vom hilfbesdürftigen Schaf wird hier wieder ein<br />
Mensch. Und in der unmöglichsten Situation (wer denkt schon<br />
an Essen und Trinken, wenn einem die Feinde gegenüberstehen?)<br />
wird erstmal ein Tisch gedeckt. Ausgerechnet hier kann<br />
ich zur Ruhe kommen und mich stärken lassen.<br />
„Du salbst mein Haupt mit Öl…“ Wir cremen uns vielleicht<br />
die Hände ein oder das Gesicht. Manche verwenden Pflegeprodukte<br />
für die Haare. Aber dass das ein anderer für mich<br />
tut – und das am Tisch? In unserer Kultur kennen wir das so<br />
nicht. Aber ich verstehe: Es ist eine wohltuende Geste. Manche<br />
sagen auch: Eine besondere Ehre für einen Gast. - Was<br />
wäre das bei uns?<br />
Manche Wörter sind so alt, dass ich kaum weiß, was sie bedeuten:<br />
Wer spricht schon von „erquicken“? „Quicklebendig“<br />
kenne ich, das ist voll Energie und Bewegung. Wenn ich daran<br />
denke, ist „erfrischen“ fast noch zu wenig!<br />
„Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen<br />
mein Leben lang und ich werde bleiben im<br />
Hause des HERRN immerdar.“<br />
Jemand hat ein Lied zu diesem Psalm geschrieben: „Herr Immerdar<br />
ist von Beruf ein Hirte…“<br />
„Herr Immerda(r)“ – ich finde, das ist ein schöner Name für<br />
Gott. Dabei muss Gott gar kein „HERR“ sein. Diese vier großen<br />
Buchstaben stehen für Gottes heiligen Namen, den fromme<br />
Juden nicht aussprechen. Sie stehen für das Geheminis,<br />
dass Gott größer ist, als ich in allen Worten und Bildern fassen<br />
kann. Aber: Als Gott einmal gefragt wird, wie er denn heißt,<br />
da kommt zur Antwort: „ICH BIN (DA)“ (2. Buch Mose, Kapitel<br />
3, Vers 14)<br />
Diesem „Immer-Da“ kann ich mich anvertrauen. Egal wo ich<br />
bin. Egal, was mir passiert. Mit seiner Kraft wenden sich Dinge<br />
– doch noch – zum Guten. Diese Erfahrung habe ich immer<br />
wieder gemacht. Er begegnet mir mit Barmherzigkeit. Das bedeutet:<br />
Mit einem weiten Herzen. Auch für das, was in mir arm<br />
und unglücklich ist und was ich selbst am liebsten verstecken<br />
oder loswerden würde. Bei ihm bin ich zu Hause.<br />
Pastorin Elisabeth Kruse<br />
Für Vielbeschäftigte<br />
Du, Herr, gibst mir für meine Arbeit das Tempo an.<br />
Ich brauche nicht zu hetzen.<br />
Immer wieder gibst du mir einen Augenblick der Stille,<br />
eine Atempause, in der ich wieder zu mir selbst komme.<br />
Du stellst mir Bilder vor die Seele, die mich sammeln,<br />
sprichst Worte zu mir, die mich wieder aufrichten und mir<br />
innere Gelassenheit geben.<br />
Oft lässt du mir mühelos etwas gelingen, und es<br />
überrascht mich selbst, wie zuversichtlich ich sein kann.<br />
Ich merke: Wenn man sich diesem Herrn anvertraut,<br />
bleibt das Herz ruhig.<br />
Obwohl ich viel zu viel Arbeit habe, brauche ich doch den<br />
Frieden nicht zu verlieren.<br />
Du bist ja da, in jeder Stunde, in jeder Lage,<br />
und so verliert alles sein bedrohliches Gesicht.<br />
Oft – mitten im Gedränge – gibst du mir ein Erlebnis, das<br />
mir Mut macht.<br />
Das ist, als ob mir einer eine Erfrischung reichte.<br />
Und dann ist der Friede da und eine große Geborgenheit.<br />
Ich spüre, wie mein Glaube dabei wächst,<br />
wie die Ausgeglichenheit kommt und mein Tagewerk<br />
gelingt.<br />
Bei alledem ist es am schönsten zu wissen,<br />
dass ich dir, lieber Herr, folgen darf, und dass<br />
ich – jetzt und immer – bei dir zuhause bin.<br />
Toki Miyaschina<br />
6 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
7
Aus der Geschäftsführung<br />
Aus der Stiftung<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
liebe Mitarbeitende,<br />
Kiew ist 1.350 Kilometer von <strong>Lobetal</strong> entfernt. In 15 Stunden ist<br />
das mit dem Auto zu bewältigen. Dort erleben die Ukrainerinnen<br />
und Ukrainer einen grausamen Krieg. Täglich sehen wir die Bilder.<br />
Sie erschrecken unser Herz und brennen sich in unsere Gedanken.<br />
Es sind Bilder von zerbombten Kindergärten und Krankenhäusern,<br />
von ausgebrannten Wohnungen, von Menschen, die in U-Bahn-<br />
Stationen und Tiefgaragen ausharren, die misshandelt und hingerichtet<br />
wurden und die auf der Flucht<br />
vor diesem furchtbaren Krieg mitten<br />
in Europa sind. Hier können und dürfen<br />
wir nicht wegschauen.<br />
„Helfen, das ist das einzige was ich<br />
tun kann gegen diese himmelschreiende<br />
Ungerechtigkeit.“ Das sagte<br />
kürzlich ein Mitarbeiter, gefragt,<br />
warum er Menschen aus der Ukraine<br />
zur Seite steht. Dirk Rieber hat sich<br />
zwar als Erzieher beworben, sagte<br />
aber sofort zu, als wir ihn baten, in<br />
der Ukraine-Flüchtlingshilfe zu arbeiten.<br />
Er ist einer von vielen, die sich<br />
engagieren.<br />
Im Verbund der v. Bodelschwinghschen<br />
Stiftungen Bethel haben wir<br />
uns auf den Weg gemacht, Flüchtende<br />
aufzunehmen. Unsere Einrichtungen<br />
engagieren sich an vielen<br />
Standorten. Die Mitarbeitenden leisten<br />
neben ihrer ohnehin wichtigen<br />
Arbeit und der Belastung durch die<br />
Pandemie noch viel mehr. Sie organisieren<br />
Medikamenten- und Hilfstransporte in die Ukraine oder<br />
die medizinische Versorgung von Geflüchteten vor Ort in Deutschland.<br />
Sie schaffen sichere Häfen für Kinder, Jugendliche, ältere<br />
Menschen und Familien. Sie kochen und besorgen Möbel. Sie<br />
übersetzen, pflegen, begleiten und empfangen Menschen in Not<br />
mit offenen Armen. Sie spenden Zeit und Geld. Und sie beten. Die<br />
Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong> hat nahezu 50 LKWs auf den Weg geschickt.<br />
Der Landkreis Barnim hat sich an die Stiftung gewandt mit der<br />
Bitte, Familien mit behinderten Angehörigen aufzunehmen. Das<br />
wird derzeit vorbereitet. Ein Gebäude steht in Eberswalde bereit<br />
und wird dafür ertüchtigt. Im Mai werden wir die ersten Familien<br />
mit behinderten Kindern aufnehmen.<br />
Wir wissen auch, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich<br />
Hilfe leisten und persönlich Menschen in ihre Wohnung aufgenommen<br />
haben.<br />
Herzlichen Dank dafür! Segen, Kraft und Zuversicht wünschen<br />
wir allen Beteiligten.<br />
Zusammenhalt haben wir auch erfahren, als kürzlich eines unserer<br />
Pflegeheime in Berlin – das Haus Fichtenberg in Steglitz – unbewohnbar<br />
wurde. Es brannte im Dachgeschoss. Gott sei Dank kam<br />
niemand zu Schaden. Aber das Löschwasser machte das Haus<br />
unbewohnbar. Die Mitarbeitenden haben schnell reagiert und die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner evakuiert. Zwei von ihnen konnte<br />
die Feuerwehr mit der Drehleiter retten. Diese hat hervorragende<br />
Arbeit geleistet. An vielen Standorten unseres Bethel Verbundes in<br />
Berlin und Brandenburg konnten die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
untergebracht werden. Auch hier gilt unser Dank allen, die so<br />
schnell, umsichtig und so tatkräftig gehandelt haben.<br />
Gut tut uns in diesen Tagen, dass wir uns wieder treffen können.<br />
Tagungen, Klausuren, Dienstrunden und Ausflüge mit Menschen<br />
in den Häusern finden persönlich und nicht mehr nur als Videokonferenz<br />
statt. Wir spüren, wie sehr wir das brauchen. Gemeinschaft<br />
geht nun mal nicht auf Distanz oder über den Bildschirm. Gemeinschaft<br />
braucht Gesten, Blicke, Zwischentöne, Nähe und Austausch.<br />
Auch Veranstaltungen sind unverzichtbar. Sie schaffen Begegnung<br />
und machen uns als Stiftung mit unseren Anliegen bekannt. So<br />
setzte die Verlegung der Stolpersteine am 13. April ein wichtiges<br />
Zeichen. Erinnern – das stand im Mittelpunkt. Damit die Vergangenheit,<br />
ihre Geschichte, ihre Toten, Opfer und Täter die Gegenwart<br />
nicht immer wieder unheilvoll durchkreuzen, muss man<br />
öffentlich erinnern, damit man in der Gegenwart etwas besser<br />
macht. Wir hoffen, dass uns das ein wenig gelungen ist.<br />
Wir feiern in diesem Jahr nach zwei Jahren Pause endlich<br />
wieder unser traditionsreiches Jahresfest am 19. Juni unter<br />
dem Motto „Willkommen“. Das Jahresfest ist ein großartiges<br />
Gemeinschaftsereignis für unsere Stiftung und für die Region.<br />
Menschen aus Nah und Fern, Menschen mit und ohne Hilfebedarf,<br />
Jung und Alt, Freunde und Förderer feiern gemeinsam in <strong>Lobetal</strong>.<br />
Wir zeigen uns und freuen uns auf viele lebendige Begegnungen<br />
auch mit Ihnen.<br />
Wir wünschen Ihnen nun von Herzen alles Gute. Genießen Sie den<br />
Frühling und die vielen schönen Momente, die damit verbunden<br />
sind.<br />
Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra<br />
Theologische Geschäftsführerin<br />
Martin Wulff<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>Lobetal</strong><br />
hilft der Ukraine<br />
Die Brandenburger Ministerin Ursula Nonnemacher war Ende April in <strong>Lobetal</strong> und sprach dort mit Familien aus der Ukraine, Syrien, Afghanistan,<br />
Armenien und dem Irak.<br />
Politikerin bewegt von individuellen Schicksalen<br />
Sozialministerin Ursula Nonnemacher besuchte Gemeinschaftsunterkunft in <strong>Lobetal</strong><br />
Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> engagiert<br />
sich seit 2015 für geflüchtete Menschen.<br />
Die Brandenburger Ministerin Ursula<br />
Nonnemacher, zu deren Ressort Soziales,<br />
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz<br />
zählen, war Ende April in <strong>Lobetal</strong><br />
und sprach dort mit Familien aus der Ukraine,<br />
Syrien, Afghanistan, Armenien und<br />
dem Irak.<br />
Am Standort <strong>Lobetal</strong> betreibt die Hoffnungstaler<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong> die Wohnunterkunft<br />
Eben Ezer, in der aktuell auch<br />
mehrere Kriegsvertriebene u.a. aus der<br />
Ukraine untergebracht sind. Am 21. April<br />
<strong>2022</strong> besuchte Sozialministerin Ursula<br />
Nonnemacher die Einrichtung. Im Gespräch<br />
mit den Bewohnerinnen und Bewohnern,<br />
Vertretern des Landkreises sowie des Trägers<br />
informierte sie sich vor Ort über die<br />
Bedarfe der Geflüchteten und die vielseitigen<br />
Angebote vor Ort.<br />
„Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> gehört<br />
zu unseren wichtigsten Partnern“,<br />
erklärte Landrat Daniel Kurth bei der Begrüßung<br />
der Ministerin. „Wir arbeiten seit<br />
vielen Jahren in verschiedenen Bereichen<br />
sehr eng und vertrauensvoll zusammen -<br />
zuletzt bei der Bereitstellung von Testangeboten<br />
in der Corona-Pandemie und ganz<br />
aktuell bei der Unterbringung von Geflüchteten<br />
aus der Ukraine. Die Stiftung leistet<br />
hier unverzichtbare Arbeit.“<br />
Im Haus Eben Ezer leben Geflüchtete<br />
und Familien aus fünf<br />
Ländern<br />
Das Haus Eben Ezer am Standort <strong>Lobetal</strong><br />
wurde im Jahr 2021 vor dem Hintergrund<br />
der Entwicklungen in Afghanistan als<br />
Unterkunft für Geflüchtete im Landkreis<br />
Barnim eingerichtet. Die Hoffnungstaler<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong> hatte die ehemalige Betreuungseinrichtung<br />
für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung und Epilepsie im<br />
vergangenen Jahr zur Unterbringung von<br />
bis zu 42 Personen ertüchtigt. Das Betreuungsangebot<br />
vor Ort richtet sich vor allem<br />
an Familien. <strong>Aktuell</strong> leben 39 Menschen in<br />
der Einrichtung, darunter mehrere Frauen<br />
und Kinder aus der Ukraine und Armenien<br />
sowie Familien aus Afghanistan, Syrien und<br />
dem Irak.<br />
Unterstützung zugesichert<br />
Während ihres Besuchs nutzte die Ministerin<br />
die Gelegenheit, mit den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern der Einrichtung ins<br />
Gespräch zu kommen und sich über deren<br />
konkrete Bedarfe zu informieren. Sichtlich<br />
bewegt von den individuellen Schicksalen<br />
der Menschen betonte sie, dass das Land<br />
Brandenburg alles dransetze, um ihnen<br />
uneingeschränkte Unterstützung zukommen<br />
zu lassen. Träger von Unterbringungs-,<br />
Integrations- und Hilfsangeboten wie die<br />
Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> würden<br />
hier einen unschätzbaren Beitrag leisten.<br />
Haus Eben Ezer mit guter<br />
Infrastruktur<br />
Gemeinsam mit Andrea Wagner-Pinggéra,<br />
Theologische Geschäftsführung der Hoffnungstaler<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong>, Ralf Klinghammer,<br />
Bereichsleitung Kinder- und Jugendhilfe/Migration/Suchthilfe,<br />
und Ludwig Pagel,<br />
Geschäftsführung <strong>Lobetal</strong>er Inklusionsbetriebe<br />
gGmbH und Mitglied der Uk-<br />
Foto: Pixabay<br />
raine-Nothilfe-Beauftragtengruppe, führte<br />
Einrichtungsleiter Mario Drechsler die Ministerin<br />
durch die Einrichtung. Diese besteht<br />
aus zwei separaten Wohnungen links und<br />
rechts im Gebäude, mit Küche und Bad für<br />
jeweils acht Personen. Im mittleren Teil des<br />
Hauses befinden sich vier Vierbettzimmer<br />
und sechs Zweibettzimmer. Fünf Bäder und<br />
fünf Kochherde in einer Gemeinschaftsküche<br />
stehen zur Verfügung. Vor der Küche<br />
gibt es einen Gemeinschaftsraum, ein<br />
Lernzimmer sowie ein separates Krankenzimmer.<br />
Für alle Personen steht ein WLAN-<br />
Netz zur Verfügung. Insgesamt kümmern<br />
sich drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
um die Menschen in Eben Ezer. Darüber hinaus<br />
steht ein Kleinbus zur Verfügung, um<br />
u.a. den Transfer in Krankenhäuser oder<br />
Behörden unkompliziert zu ermöglichen.<br />
Ganzheitlicher Ansatz, der über<br />
die reine Unterkunft hinausgeht<br />
Im Gespräch mit den Verantwortlichen<br />
der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> sowie<br />
dem Landrat und der Sozialdezernentin<br />
des Landkreises Barnim, Silke Nessing, informierte<br />
sich die Ministerin im Anschluss<br />
über die Schwerpunkte und Besonderheiten<br />
des Betreuungskonzeptes. Verfolgt<br />
wird ein ganzheitlicher Ansatz, der über<br />
die reine Unterkunft hinausgeht. Im Fokus<br />
stehen u.a. die medizinische Versorgung<br />
der Menschen, die Unterbringung der Kinder<br />
in Schule und Kita, Unterstützung beim<br />
Aufenthaltsstatus der einzelnen Familien,<br />
Angebote zum Erlangen der Deutschen<br />
Sprache, familienunterstützende Hilfsangebote<br />
durch das Jugendamt sowie die Integration<br />
im täglichem Leben.<br />
WK<br />
8 8 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
9
Fotos: Mechthild Rieffel<br />
Aus der Stiftung<br />
Hier geht‘s zum Film:<br />
Seit 1997 erinnert ein Gedenkstein an die<br />
Deportation, auch an die von Dr. Feder.<br />
Beate Maria Stoelzel geb. Feder hatte lange<br />
Jahre keine Kenntnis von einem Ort, der<br />
seinem Gedenken gewidmet war. Durch einen<br />
Gottesdienst, der aus <strong>Lobetal</strong> im Fernsehen<br />
übertragen wurde, und durch eine<br />
Publikation aus <strong>Lobetal</strong> erfuhr sie, dass es<br />
einen Ort des Gedenkens auf dieser Welt<br />
gab: <strong>Lobetal</strong>. Sohn Martin Stoelzel erinnert<br />
sich: „Dass jemand einen Ort seines<br />
Gedenkens eingerichtet hat, war<br />
ihr ein unendlich großer Trost in der<br />
nicht enden wollenden Trauer.“<br />
Die Verlegung der Stolpersteine geschah an den Orten, wo die deportierten<br />
Menschen zuletzt ihre Wohnung hatten.<br />
Stolpersteine in <strong>Lobetal</strong> verlegt<br />
Wer ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt<br />
Es war der 13. April 1942, als eine Gruppe<br />
von 10 <strong>Lobetal</strong>ern mit jüdischen Wurzeln,<br />
zwei davon aus der Einrichtung Hoffnungstal<br />
(Rüdnitz), aus <strong>Lobetal</strong> abgeholt wurden.<br />
Ziel war das Warschauer Ghetto. Die<br />
meisten von ihnen wurden Wochen später<br />
in Treblinka ermordet. Einige starben schon<br />
im Ghetto. 80 Jahre später fand eine Gedenkveranstaltung<br />
für sie auf dem <strong>Lobetal</strong>er<br />
Dorfplatz statt.<br />
Es waren bewegende Momente, als Angehörige<br />
der deportierten <strong>Lobetal</strong>er berichteten,<br />
welche Bedeutung dieser Gedenketag<br />
für sie hat. Einer von ihnen, Martin Stoelzel,<br />
sagte: „Ich bin Martin Stoelzel und ein<br />
Enkel von Hermann Feder und Sohn seiner<br />
Tochter Beate Maria Stoelzel, geb. Feder.<br />
Ich bin sehr berührt, wie Sie in <strong>Lobetal</strong><br />
bis heute das Andenken wach halten<br />
an all jene, die verfolgt, deportiert<br />
und ermordet wurden.“<br />
Die Gedenkveranstaltung gestalteten Schülerinnen<br />
und Schüler der Beruflichen Schule<br />
für Sozialwesen am Diakonischen Bildungszentrum<br />
in <strong>Lobetal</strong>. In ihrem Spiel stellten<br />
sie ein Denkmal nach, das der Bildhauer<br />
Karl Biedermann erschaffen hat: „Der verlassene<br />
Stuhl hinter dem leeren Tisch vor<br />
dem umgestürzten Stuhl.“ heißt die Skulptur,<br />
die seit 1996 am Koppenplatz in Berlin<br />
steht, wo in den 1930er Jahren ein Großteil<br />
der jüdischen Bevölkerung lebte. Es ist ein<br />
Denkmal für alle jüdischen Menschen, die<br />
in Berlin gelebt haben und damals im Zuge<br />
der Deportation in großer Eile ihr Zuhause<br />
verlassen mussten. Viele von wurden in<br />
Konzentrationslagern ermordet.<br />
Aus <strong>Lobetal</strong> in den Tod<br />
Anschließend besuchten die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer die Orte, an denen<br />
sich einst die Wohnungen der deportierten<br />
Menschen befanden. An den dort verlegten<br />
Stolpersteinen stellten die Schülerinnen<br />
und Schüler die Biografien der ermordeten<br />
Menschen vor und legten Rosen nieder.<br />
Darunter verlasen sie auch die Biografie<br />
des Großvaters von Martin Stoelzel. „Dr.<br />
Hermann Feder war ein evangelischer<br />
Christ mit jüdischen Wurzeln. Geboren<br />
wurde Dr. Hermann Feder am 25. August<br />
1883. Er lebte in Potsdam. Er war Familienvater<br />
und Ehemann, mit Charlotte Feder<br />
verheiratet. Sie war keine Jüdin und hatte<br />
mit ihm eine Tochter und einen Sohn. Zum<br />
Schutz seiner Familie hatte er sich scheiden<br />
lassen und zog nach <strong>Lobetal</strong>. Seit dem<br />
9. Dezember 1940 lebte er in <strong>Lobetal</strong> an<br />
der Alten Schmiede. Zu diesem Zeitpunkt<br />
war er 58 Jahre alt. In Potsdam hatte er<br />
als Landgerichtsrat gearbeitet. In <strong>Lobetal</strong><br />
arbeitete er als Gärtner. Er lebte ein Jahr<br />
Gedenken und<br />
Mahnung<br />
und vier Monate in <strong>Lobetal</strong> und wurde am<br />
13. April 1942 deportiert. Er wurde nach<br />
Warschau ins Ghetto gebracht.“<br />
Erinnern für eine bessere<br />
Gegenwart<br />
Erinnern: Das stand im Mittelpunkt der<br />
Worte der Theologischen Geschäftsführerin<br />
Andrea Wagner-Pinggéra an diesem<br />
Tag. Sie sagte: „Damit die Vergangenheit,<br />
ihre Geschichte, ihre Toten, Opfer und Täter<br />
die Gegenwart nicht immer wieder unheilvoll<br />
durchkreuzen, muss man erinnern,<br />
damit man in der Gegenwart etwas besser<br />
macht. Wenn uns das heute gelungen ist,<br />
dann ist aus dem Erinnern etwas ganz Großes<br />
entstanden.“<br />
Im neuen Haus hat jede Mieterin und jeder Mieter<br />
ein Schülerinnen eigenes Apartment. und Schüler der Beruflichen Schule für<br />
Sozialwesen gestalteten die Gedenkveranstaltung.<br />
An die Schülerinnen und Schüler gerichtet<br />
sagte er: „Ich bin sehr berührt, dass Sie<br />
heute hier sind und sich dem Gedenken<br />
der Verfolgten des Naziregimes widmen.<br />
Ihr seid ein Zeichen, dass es eine neue<br />
Generation in Deutschland gibt, die nicht<br />
blind für die Not anderer, sondern solidarisch<br />
ist mit denen, die sich selbst nicht<br />
ausreichend wehren können.“<br />
Politiker und Gäste würdigen<br />
Engagement<br />
Der Bernauer Bürgermeister André Stahl<br />
würdigte das Engagement der jungen<br />
Menschen: „Die Veranstaltung zeigt, dass<br />
Eva Werner erinnert sich an ihren Cousin Ernst Simon<br />
Bischofswerder.<br />
Andrea Wagner-Pinggéra: Erinnern, damit<br />
man in der Gegenwart etwas besser macht.<br />
es auch in der jungen Generation die Bereitschaft<br />
zur Auseinandersetzung mit diesem<br />
Teil der deutschen Geschichte gibt.“<br />
Zahlreiche weitere Gäste nahmen an der<br />
Gedenkfeier teil. So der stellvertretende<br />
Landrat des Landkreises Barnim, die Beauftragte<br />
für Erinnerungskultur der Evangelischen<br />
Landeskirche, Marion Gardei,<br />
und Simona Koß (SPD), Abgeordnete im<br />
Bundestag. Sie schrieb auf Facebook: „Die<br />
Veranstaltung gab den Opfern ein Gesicht,<br />
eine Geschichte.“<br />
Die Grünen-Politikerin Carla Kniestedt hielt<br />
ihre Eindrücke auf Facebook so fest: „Wer<br />
ein Menschenleben rettet, rettet die ganze<br />
Welt“, so heißt das jüdische Sprichwort.<br />
Dies hat Martin Stoelzel zitiert. „Um diesen<br />
Satz, merke ich im Nachhinein, ging es<br />
heute die ganze Zeit in <strong>Lobetal</strong>. Nun gibt<br />
Martin Stoelzel verleiht seinem Großvater<br />
Dr. Hermann Feder ein Gesicht.<br />
es Stolpersteine. Enkel und Urenkelin erzählten<br />
von ihren Angehörigen, Dr. Feder<br />
zum Beispiel, Jurist in Potsdam. Und wie<br />
dessen Tochter lebenslang die Angst nicht<br />
verlor...aber weiterlebte, Kinder bekam, so<br />
wie ihr Bruder auch. 15 Nachfahren hat Dr.<br />
Feder...“<br />
WK<br />
Stolpersteine wurden verlegt:<br />
• am Platz vor der Christusfigur<br />
für Ernst Simon Bischofswerder<br />
und für Dr. Ernst Rosenstein<br />
• am Haus Gnadenthal: für Ernst Flatow<br />
• an der Zufahrt ehemaliges<br />
Geschäftsstelle Bereich Teilhabe:<br />
für Dr. Benno Bernstein und<br />
für Arnoldt Kuznitzki<br />
• an der Alte Schmiede für Dr. Hermann Feder<br />
• am Martin-Luther-Haus für Meinhold Meyer<br />
• am Ernst-Moritz-Arndt-Haus für Nathan Dann<br />
Carla Kniestedt (MdL/Grüne) ist nachdenklich.<br />
Sie hielt ihre Eindrücke auf Facebook fest.<br />
10 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
11
Thema<br />
Olga Krel, Tetyana Noskova und Dirk Rieber (vl)<br />
können nicht einfach zusehen. Sie engageieren<br />
sich für geflüchtete Menschen aus der Ukraine.<br />
„Ich muss helfen.“<br />
Tetyana Noskova, Olga Krel und Dirk Rieber<br />
kümmern sich um geflüchtete Menschen<br />
aus der Ukraine, die in der Hoffnungstaler<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong> aufgenommen<br />
werden. Hier erzählen Sie, warum sie das<br />
tun und was sie dabei bewegt.<br />
„Ich habe damit wirklich nicht gerechnet“,<br />
sagt Tetyana Noskova. Für sie kam<br />
der Krieg in der Ukraine überraschend.<br />
Frau Noskova ist in der Ukraine geboren.<br />
Sie kennt das ukrainische Volk, seine Kultur<br />
und Träume. Seit über zehn Jahre lebt<br />
sie in Deutschland, und seit kurzem ist<br />
sie Teil des Ukraine-Nothilfe-Teams der<br />
Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Sie arbeitet<br />
regulär als Mitarbeiterin in der Therapeutischen<br />
Wohngemeinschaft für junge<br />
Menschen in der Bernauer Straße. Und<br />
zusätzlich unterstützt sie eben seit kurzem<br />
geflüchtete Menschen aus der Ukraine.<br />
„Ich möchte für die Menschen da sein. Ich<br />
muss helfen. Ich bin Ukrainerin.“<br />
Für Olga Krel ist das Engagement ebenfalls<br />
alternativlos. Sie ist in Russland geboren,<br />
ihr Mann in der Ukraine. Frau Krel arbeitet<br />
Engagement für geflüchtete<br />
Wie drei Mitarbeitende sich für Geflüchtete aus der Ukraine engagieren<br />
als Betreuungsassistentin im Lazarus Haus.<br />
„Ich habe die geflüchteten Menschen auf<br />
dem Lazarus Campus gesehen und sofort<br />
gefragt: Was kann ich tun?“ Sie hilft wie<br />
Frau Noskova beim Dolmetschen, in der<br />
Begleitung und Vermittlung. Privat hat sie<br />
auch eine Familie aufgenommen, um die<br />
sie sich gemeinsam mit ihrem Mann kümmert.<br />
„Ich möchte für die Menschen da sein.<br />
Ich muss helfen.<br />
Ich bin Ukrainerin.“<br />
Tetyana Noskova<br />
Strukturen und Ressourcen<br />
aufgebaut<br />
Dirk Rieber wollte eigentlich als Erzieher<br />
in den Warschauer Höfen arbeiten, einer<br />
Berliner Einrichtung für Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung. Er bewarb sich dort<br />
im Februar. Frank Seewald, der dortige<br />
Menschen aus der Ukraine<br />
Einrichtungsleiter, hatte jedoch anderes<br />
im Sinn und fragte bei der Bewerbung,<br />
ob er sich vorstellen könne, in der Ukraine-Nothilfe<br />
einzusteigen. Das war für ihn<br />
keine Frage. Anfang März hat er von einer<br />
befreundeten Kita Hilfsgüter in die Ukraine<br />
und Menschen, die auf der Flucht waren,<br />
nach Deutschland gebracht. Die Situation<br />
lässt ihn nicht kalt.<br />
Olga Krel blickt zurück: „Seit Anfang März<br />
sind wir auf dem Lazarus Campus unterwegs,<br />
um Ukrainerinnen und Ukrainern zu<br />
helfen. Zu Beginn war es etwas holprig,<br />
aber wo nicht?“ Zunächst ging es darum,<br />
sich einen Überblick zu verschaffen. Anfang<br />
März wurden 13 sehr unterschiedliche<br />
Menschen über verschiedene Anfragen,<br />
unter anderem durch die Berliner Stadtmission,<br />
aufgenommen. Die Namen wurden<br />
erfasst, es wurde geschaut, welcher Hilfebedarf<br />
besteht, Räume wurden vorbereitet,<br />
eine Küche eingerichtet. „Es war ungefähr<br />
wie am Hauptbahnhof in Berlin. Erst etwas<br />
unübersichtlich. Jetzt haben wir Strukturen<br />
aufgebaut und sind mit den notwendigen<br />
Ressourcen ausgestattet“, so Rieber.<br />
Fotos:<br />
Alle Bereiche der Stiftung<br />
engagiert<br />
Die drei können viele berührende Geschichten<br />
erzählen. Zum Beispiel von der<br />
Mutter, die schwer an Krebs erkrankt ist<br />
und mit ihrer 14-jährigen Tochter ankam.<br />
Sie konnten an eine Familie vermittelt werden.<br />
Dort können die beiden nun wohnen.<br />
Die medizinische Betreuung erfolgt in der<br />
Charité. Die Tochter besucht bereits eine<br />
Schule in Berlin-Gesundbrunnen.<br />
„Ich habe die geflüchteten Menschen<br />
auf dem Lazarus Campus gesehen<br />
und sofort gefragt:<br />
Was kann ich tun?“<br />
Olga Krel<br />
Sie berichten von dem Paar, das sich auf<br />
der Flucht kennen gelernt hat. Der Mann<br />
ist blind. Die Begleitung kam extrem geschwächt<br />
an. Dann mussten sie wegen<br />
einer Coronaerkrankung in Quarantäne<br />
bleiben. Jetzt bewohnen sie jeweils ein eigenes<br />
Zimmer im Gästehaus.<br />
Es engagieren sich alle Bereiche der Stiftung.<br />
Eine Mutter mit zwei erwachsenen<br />
Söhnen fand im Gästehaus in <strong>Lobetal</strong> eine<br />
Bleibe und eine Begleitung durch den ambulanten<br />
Dienst. Zwei ältere Frauen, 91<br />
und 88 Jahre alt, wurden mit ihren Angehörigen<br />
im Albert-Schweitzer-Haus in Cottbus<br />
aufgenommen. Das Lazarus Haus an<br />
der Bernauer Straße übernahm zeitweise<br />
die Betreuung einer an Demenz erkrankten<br />
Frau.<br />
Die Berichte zeigen, worum es bei der Aufnahme<br />
von Geflüchteten geht. „Es braucht<br />
eine intensive Begleitung. Wir stellen uns<br />
ständig auf neue Situationen ein. Dabei arbeiten<br />
wir eng mit Ämtern und mit Einrichtungen<br />
zusammen. Wir helfen, den Alltag<br />
zu verstehen und zu bewältigen.“ Wichtig<br />
sei, dass die formalen Angelegenheiten<br />
geregelt werden. So weiß Tetyana Noskova,<br />
dass sich die Menschen als Kriegsflüchtlinge<br />
registrieren lassen und eine<br />
Aufenthaltserlaubnis beantragen müssen.<br />
Erst dann besteht das Anrecht auf soziale<br />
Leistungen, medizinische Versorgung und<br />
ein Aufenthaltsrecht von zunächst zwei<br />
Jahren.<br />
In Vorbereitung: Aufnahme<br />
behinderter Menschen<br />
Wie weiter? Auf dem Lazarus Campus<br />
werden zwei Zimmer vorgehalten, um<br />
Menschen kurzfristig aufzunehmen, um<br />
sie dann weiter zu vermitteln. Der Landkreis<br />
Barnim hat sich an die Stiftung ge-<br />
<strong>Lobetal</strong> hilft<br />
der Ukraine<br />
wandt mit der Bitte, Familien mit behinderten<br />
Angehörigen aufzunehmen. Das wird<br />
derzeit vorbereitet. Ein Gebäude steht in<br />
„Helfen: Das ist das einzigste,<br />
was ich machen kann gegen diese<br />
himmelsschreiende Ungerechtigkeit.“<br />
Dirk Rieber<br />
Eberswalde bereit und wird ertüchtigt. Im<br />
Mai werden die ersten Familien mit behinderten<br />
Kindern ankommen. Dort wird Dirk<br />
Rieber die Leitung übernehmen. Er sagt<br />
zum Schluss: „Helfen: Das ist das einzigste,<br />
was ich machen kann gegen diese himmelsschreiende<br />
Ungerechtigkeit.“ Damit<br />
spricht er aus, was auch die beiden Frauen<br />
sehr bewegt.<br />
WK<br />
Auf dem Lazarus Campus kamen die ersten geflüchteten<br />
Menschen aus der Ukraine an.<br />
12 12 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
13
Christophorus Hof Rüdnitz<br />
Friedensbotschaften –<br />
Zeichen der Solidarität<br />
Viele Einrichtungen unserer Stiftung setzen Zeichen<br />
für Solidarität und Gemeinschaft, für Frieden und<br />
Hoffnung. Sie gestalten Banner mit Friedensbotschaften<br />
und bringen mit den Farben der<br />
Ukraine unsere Verbundenheit<br />
zum Ausdruck.<br />
Im Christophorus Hof Rüdnitz fand die nachfolgend beschriebene Aktion<br />
statt. Einrichtungsleiterin Aimée Waesche berichtet: „Im Christophorus-<br />
Hof haben wir uns getroffen. Unser Kollege hat zu den Hintergründen<br />
des unfassbaren Krieges vorgetragen, danach sind wir in einen Austausch<br />
zu den Befindlichkeiten gegangen. Es fiel uns schwer, andere Worte für<br />
diese entsetzliche Situation zu finden als Angst. Anschließend haben wir<br />
die Gesprächsrunde mit einem Ritual beendet. Mit einer Schweigeminute<br />
bei entzündeter Kerze haben wir Tauben aus Papier mit Wünschen für die<br />
Menschen in der Ukraine, aber auch im Besonderen für unsere ukrainische<br />
Kollegin, die leider schon länger erkrankt ist, in unseren Wunschstrauch auf<br />
dem Hof gehängt.“ Danke an Euch. DANKE an ALLE.<br />
Café Ida in Berlin Charlottenburg<br />
Christliches Seniorenheim Spremberg<br />
Flaggen und Banner zeigen Solidarität und<br />
drücken die Sehnsucht nach Frieden aus.<br />
Brandenburg an der Havel<br />
Die Einrichtung für Gemeinschaftliches Wohnen in Brandenburg<br />
an der Havel setzte zum Internationalen Frauentag<br />
mit dieser Friedensbotschaft ein Zeichen.<br />
Christliches Seniorenheim Zehdenick<br />
Wohnstätten Gottesschutz<br />
Die Wohnstätten Gottesschutz organisierten<br />
einen Kuchenverkauf.<br />
Lazarus Schulen Berlin<br />
Flaggen und Banner zeigen Solidarität<br />
und drücken die Sehnsucht<br />
nach Frieden aus.<br />
Diakonisches Bildungszentrum <strong>Lobetal</strong><br />
Die Schülerinnen und Schüler des Diakonischen Bildungszentrums<br />
haben mit diesem Bild ein Zeichen für den Frieden<br />
gesetzt.<br />
Wohnstätten Gottesschutz in Erkner<br />
Friedenstauben in den Farben der ukrainischen<br />
Flagge schmückten die Häuser in Erkner.<br />
14 14 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> <strong>Lobetal</strong> aktuell aktuell 15 15
Mosaik - Rund um das Engagement für Menschen aus der Ukraine<br />
Thema<br />
Kita Mauerhüpfer organisiert<br />
Rucksackspenden<br />
„Den verletzten Kinderseelen ein kleines Lächeln schenken“,<br />
möchten unsere Kollegin Jil Leichtfuß, momentan in Elternzeit,<br />
und ihr Mann mit ihrer Rucksackspendenaktion für geflüchtete<br />
Kinder aus der Ukraine. Konkret sammeln sie gepackte Rucksäcke<br />
für die hier ankommenden Kinder. Darin sind zum Beispiel<br />
kleine Spielsachen, Kuscheltiere, ein kleiner Saft, etwas<br />
zu Naschen oder auch Buntstifte mit einem Malbuch. Wir, das<br />
Mauerhüpfer-Team, fanden die Idee toll und konnten auch die<br />
Eltern unserer Kita-Kinder dafür begeistern. Aber nicht nur das,<br />
eine Mutter machte einen Aushang zur Spendenaktion im Kiez<br />
und so brachten uns immer wieder Menschen Rucksäcke vorbei.<br />
Auch die Belegschaft einer Kommunikationsagentur machte mit.<br />
So konnte Jil bereits Mitte April 57 Rucksäcke und zehn Taschen<br />
abholen.<br />
Außerdem haben wir einen ukrainischen fünfjährigen Jungen<br />
aufgenommen, ein sechsjähriges Mädchen kommt Ende April zu<br />
uns. Unsere Kollegin Dascha hat russisch-ukrainische Wurzeln<br />
und ist froh, die beiden in den nächsten Monaten begleiten zu<br />
dürfen. Anfängliche Bedenken, es könnte „alles zu schnell gehen<br />
und man müsse die Kinder erstmal in Deutschland ankommen<br />
lassen“, haben sich zerstreut. Der Junge ist gut in der Kindergemeinschaft<br />
aufgenommen worden und freut sich jeden Tag auf<br />
die Kita.<br />
Corina Schukraft-Wadle<br />
WErkener<br />
Auch die WErkner in Erkner haben sich Anfang März für die Ukraine<br />
Hilfe <strong>Lobetal</strong> engagiert. Sie schreiben:<br />
„Wir haben hier letzte Woche in Erkner einen kleinen<br />
Aufruf gestartet: die WErkner, Leistungsberechtigte, Mitarbeiterende,<br />
Freunde, Familie, Nachbarn (u.a. auch die<br />
Firma IDZIAK GmbH) und auch die MORUS Oberschule<br />
aus Erkner haben großen Einsatz gezeigt. Das haben wir<br />
alles zur Ukraine-Hilfe nach <strong>Lobetal</strong> gefahren.“<br />
Willkommen und gute Reise!<br />
Віллкоммен унд гуте Рейсе!<br />
Zwischenstopp in <strong>Lobetal</strong>. Zwei Busse mit Kinder und Jugendlichen<br />
mit Behinderung sind auf der Durchreise von der Ukraine<br />
nach Bethel / Bielefeld. Zwischenstopp in <strong>Lobetal</strong>. Hier gab<br />
es Verpflegung und Erholung von den Strapazen der Reise. Wir<br />
wünschen alles Gute und gute Reise.<br />
Kuchenverkauf in den Wohnstätten<br />
Gottesschutz in Erkner<br />
Einrichtungsleiterin Katrin Sawatzky schreibt:<br />
„Liebe Mitwirkende, Gäste und großzügigen Spenderinnen<br />
und Spender unserer Aktion zugunsten der Ukraine-Hilfe.<br />
Wir möchten uns auf diesem Weg ganz herzlich<br />
für Ihre Mitwirkung und die großzügigen Spenden<br />
bedanken. Es sind 573,08 € zusammengekommen – ein<br />
großartiges Ergebnis. Das Geld wird der Ukraine-Hilfe<br />
übergeben. Wir haben gestern, eigentlich wie jeden<br />
Tag, ganz besonders an die Menschen in der Ukraine<br />
und an diejenigen, die auf der Flucht vor diesem furchtbaren<br />
und zerstörerischen Krieg sind, gedacht.<br />
Unser besonderer Dank gilt den Bewohnerinnen, Bewohnern<br />
und Mitarbeitenden, die den Kuchen gebacken<br />
und für eine tolle Auswahl an leckeren Sachen gesorgt<br />
haben.“<br />
Am 26. April trafen sich Ukrainer und <strong>Lobetal</strong>er im Garten der<br />
Suchthilfeeinrichtung Horeb. Klienten und Klientinnen der Suchthilfe<br />
sorgten für Kaffee und Kuchen. Zu Beginn gab es ein Herz<br />
aus Ton als Zeichen der Verbundenheit. Die Kolleginnen des Migrationsberatungsdienstes<br />
unterstützten mit einem Beratungsangebot<br />
für die geflüchteten Menschen.<br />
Elisabeth Kunze, Vorständin der Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong>, berichtete<br />
über die aktuellen Herausforderungen des Vereins. Auf einer<br />
Informationswand, vorbereitet von Hartwin Schulz, wurden Be-<br />
Lazarus Schulen Berlin backen und<br />
verkaufen Kuchen<br />
Mit einer spontanen Aktion der Schulgemeinschaft der Lazarus<br />
Schulen in Berlin wurden 520 € für die Ukraine Hilfe <strong>Lobetal</strong> gesammelt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler haben wunderbare Kuchen<br />
gebacken und im Anschluss an die Andacht auf Spendenbasis<br />
an die gesamte Schulgemeinschaft und das Kollegium verteilt.<br />
„Wir zeigen Solidarität mit allen Menschen, die unter Krieg und<br />
Zerstörung leiden, die in Not sind und Hilfe benötigen“, sagt die<br />
Schulleiterin Christine Herbst-Anacker.<br />
Gestartet: Kaffee der Begegnung für geflüchtete Ukrainer und <strong>Lobetal</strong>er<br />
darfe an ehrenamtlicher Unterstützung gesammelt und Angebote<br />
von den Teilnehmenden aufgenommen.<br />
Das Kaffee der Begegnung war der Anfang einer regelmäßigen<br />
Begegnung mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die in<br />
<strong>Lobetal</strong> eine Bleibe gefunden haben. „Der Austausch von Informationen<br />
und die Gestaltung sozialer Beziehungen sind besonders<br />
in dieser krisenhaften Zeit notwendig, um die Mühen,<br />
die Unsicherheiten und die Ängste zu tragen“, schreibt Amiée<br />
Waesche, Leiterin der Suchthilfe, in ihrer Einladung.<br />
16 16 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
17
Thema<br />
Kleidung, Haushaltsartikel, Hygienebedarf.<br />
„Vielfach gefragt sind Dinge für Kinder und<br />
für Senioren, Menschen mit Behinderung<br />
und Kriegsveteranen. Für einen Rollator<br />
müssten dort drei Monatsrenten bezahlt<br />
werden. Dann fehlt das Geld aber für die<br />
Miete und für das Essen“, weiß Elisabeth<br />
Kunze. „Sehr wichtig sind Pflegebetten<br />
und Klinikausstattung.“ Diese langjährige<br />
Erfahrung, die Pflege von Beziehungen und<br />
der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur<br />
kommen dem Verein in der aktuellen<br />
Kriegssituation zugute.<br />
<strong>Lobetal</strong> hilft<br />
der Ukraine<br />
Elisabeth Kunze hat jahrzehntelange Erfahrung<br />
in der Organisation von Hilfstransporten in die Ukraine.<br />
Der Ukraine-Krieg verursacht eine humanitäre<br />
Katastrophe. Hilfe braucht es vor Ort,<br />
und Hilfe braucht es für die Geflüchteten.<br />
Der Verein Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong> unterstützt<br />
mit Sachspenden und Hilfsgütertransporten<br />
ukrainische Partner im kirchlichen Umfeld.<br />
Der Verein bringt dabei 30 Jahre Erfahrung<br />
in der Unterstützung mit Hilfsgütern ein.<br />
Seit Beginn des Ukraine-Krieges hat er die<br />
Hilfslieferungen deutlich verstärkt und seine<br />
Arbeit wird von vielen Ehrenamtlichen<br />
unterstützt. Im März schickte er täglich<br />
mehrere LKWs auf den Weg in die Grenzregionen<br />
und in die Ukraine.<br />
Engagement für Menschen<br />
Anatoli Gusow. Er erschütterte mit Berichten,<br />
dass in der Charkiwer Klinik, in der er<br />
früher gearbeitet hatte, Patienten deshalb<br />
sterben, weil etwas zu essen fehlt. „Nachdem<br />
wir mit der Lebensmittelhilfe für seine<br />
ehemalige Station begonnen hatten, sank<br />
die Sterblichkeit dort wieder auf ein normales<br />
Maß“, ist die gelernte Physiotherapeutin<br />
aus der Ukraine<br />
Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong>: Die größte Herausforderung seit Bestehen des Vereins<br />
aus Storkow immer noch sehr berührt.<br />
Langjährige Erfahrung jetzt<br />
eine große Hilfe<br />
Pro Jahr wurden seitdem von <strong>Lobetal</strong> aus<br />
mehrere Dutzend vollbeladener Lkw in die<br />
Ukraine geschickt mit Hilfsgütern aller Art:<br />
Fotos: Mechthild Rieffel<br />
Größte Herausforderung seit<br />
Bestehen des Vereins<br />
Seit März steht Elisabeth Kunze, Vorständin<br />
des Vereins, vor der größten Herausforderung<br />
in der Geschichte der Ukraine-Hilfe.<br />
Das Telefon klingelt ohne Unterlass: Zum<br />
einen erreichen sie Nachrichten aus der<br />
Ukraine, zum anderen wollen viele Menschen<br />
helfen. „Was da gerade los ist, ist<br />
unvorstellbar“, sagt sie. Täglich bringt der<br />
Verein zwei bis drei LKWs in die Ukraine<br />
oder in grenznahe Regionen. „Die Hilfsbereitschaft<br />
ist überwältigend.“ Das<br />
bewegt sie sehr. Doch genauso bewegend<br />
ist die große Not, von der sie täglich aus<br />
Verladen der Spendengüter. Im März brachte der Verein täglich zwei bis drei LKWs in die Ukraine<br />
oder in grenznahe Regionen.<br />
persönlichen Kontakten erfährt. „Der Pfarrer,<br />
mit dem wir schon lange zusammenarbeiten,<br />
ist geflohen und wohnt mit seiner<br />
Frau bei uns. Viele andere haben sich auf<br />
den Weg gemacht, manche bleiben. Ich<br />
darf das jetzt gar nicht an mich ranlassen“,<br />
sagt sie sichtlich bewegt. Im Blick auf die<br />
Flüchtlinge, die nach <strong>Lobetal</strong> ankommen,<br />
ist sie überzeugt: „Es kommt auf jeden<br />
von uns an. Wenn wir zusammenhalten,<br />
ist vieles möglich. So können<br />
wir die Situation der Menschen<br />
erleichtern, die hier ankommen.“<br />
WK<br />
Elisabeth Kunze ist Begründerin und Leiterin<br />
der Ukraine-Hilfe der Kirchengemeinde<br />
<strong>Lobetal</strong>. Sie berichtet: „Seit 1994 werden<br />
Menschen in der Ukraine mit Lebensnotwendigem<br />
versorgt. Die Spenden kommen<br />
aus ganz Deutschland.“ Anlass für die<br />
Gründung der humanitären Aktion war der<br />
Kontakt mit dem ukrainischen Psychiater<br />
Die Hilfstransporte liefern lebensnotwendige Dinge in die Ukraine.<br />
Das Engagement der Menschen ist überwältigend. Tonnenweise wurden Sachspenden abgegeben. Eine große Hilfe für die Menschen in der Ukraine.<br />
18 18 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
19
Aus den Einrichtungen<br />
Das Michaelis Haus am Doventor hat es geschafft. Alle Plätze<br />
sind wieder belegt. Die Entwicklung ist positiv. Das Bild zeigt<br />
das Team im Juni 2021 anlässlich des 15-jährigen Jubiläums.<br />
Neues aus dem<br />
Michaelis Haus am Doventor<br />
belegt – zum schönen Wohnambiente mit<br />
ausschließlich Einzelzimmern, wahlweise<br />
mit eigener kleiner Terrasse oder Zugang<br />
zur Dachterrasse für jede Bewohnerin und<br />
jeden Bewohner, kam für diese auch wieder<br />
das Gefühl, qualitativ gut betreut und<br />
gepflegt zu werden. Das konnte vor allem<br />
deswegen gelingen, weil a l l e Stellen der<br />
Einrichtung besetzt sind, die Fachkraftquote<br />
liegt bei 50 %. Was die Pflegefachkräfte<br />
angeht: Die sind mittlerweile so ausreichend<br />
vorhanden, dass Leasing-Kräfte,<br />
wie bis 2020 üblich, gar nicht mehr regulär<br />
benötigt werden. „Das ist nicht selbstverständlich,<br />
aber die Veränderungen scheinen<br />
sich herumzusprechen“, so Dehn.<br />
Bremer „Michaelis Haus am Doventor“ auf gutem Weg!<br />
Stabile Entwicklung nach Übergang in die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />
Zusätzliche Ergotherapeutin<br />
stabilisiert Betreuung<br />
Martin Wulff begrüßt Pflegedienstleiterinmit Katharina Spies. Mit ihrer Kollegin Marzena Sztypa-Zapalska<br />
trägt sie gemeinsam Verantwortung für die Pflege im Michaelis Haus.<br />
Zum Jahresbeginn 2020 wurde das damals<br />
noch unter dem Namen „Pflegezentrum<br />
am Doventor“ geführte Haus offiziell<br />
durch die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />
übernommen. Fazit nach gut zwei Jahren:<br />
Die Entwicklung seitdem kann sich sehen<br />
lassen!<br />
Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong>, überreichte<br />
im Juni letzten Jahres zum 15. Geburtstag<br />
der Pflegeeinrichtung und anlässlich der<br />
Umbenennung des Hauses nahe des Bremer<br />
Zentrums einen Engel mit den Worten:<br />
„Möge diese Figur immer an den Engel Michael<br />
erinnern und an seinen Einsatz für das<br />
Leben, die Liebe, für Frieden, Gerechtigkeit<br />
und Gleichheit.“ Der neue Name nahm somit<br />
direkt die traditionsreiche Geschichte<br />
der Bremer Kirchengemeinde St. Michaelis<br />
/ St. Stephanie auf, deren Ursprung bis ins<br />
späte 12. Jahrhundert zurückgeht.<br />
Die Pflegeeinrichtung konnte in den letzten<br />
Jahren, nicht nur wegen der Pandemie,<br />
auch himmlische Hilfe sehr gut gebrauchen<br />
– als die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />
im Februar 2020 hier die Verantwortung<br />
übernahm, galt qualitätsbedingt ein Belegungsstopp<br />
für das Haus. Da waren dann<br />
doch sehr irdische Aktivitäten gefragt, um<br />
den Ruf und die Leistungen des Hauses<br />
wieder herzustellen.<br />
Berater und Belegschaft im<br />
Gleichklang<br />
Eine dreiköpfige Expertengruppe der Hoffnungstaler<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong>, das „Doventor-<br />
Team“, leistete in den ersten Monaten vor<br />
Ort wahre „Kernerarbeit“. Peggy Mieth,<br />
Anneliese Geesen und Matthias Schaper<br />
machten sich schnell mit dem Haus in allen<br />
seinen Einzelheiten bekannt, nahmen den<br />
Unsicherheiten. Und: Diese zogen mit. Wesentlich<br />
dazu beigetragen habe, so Peggy<br />
Mieth, dass zügig der Tarif des Diakonischen<br />
Werkes Berlin-Brandenburg für alle<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anwendung<br />
fand. Dies brachte deutliche Verbesserungen<br />
mit sich, insbesondere, was den<br />
Verdienst betraf. Sehr gut angekommen sei<br />
dabei, dass Geschäftsführer Martin Wulff<br />
regelmäßig persönlich vorbeischaute und<br />
sich über den Stand der Dinge informierte.<br />
„Bremen wurde zur Chefsache“, betont<br />
Mieth. Auch, was die IT-Nutzung in der<br />
Einrichtung im Herzen der Hansestadt angeht,<br />
wurde viel erreicht – seit April 2021<br />
ist das dortige System voll in das der Hoffnungstaler<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong> integriert.<br />
Thomas Dehn, der die Einrichtung seit<br />
Sommer 2020 leitet, kann deshalb heute<br />
ein sehr positives Zwischenfazit ziehen,<br />
was deren Entwicklung angeht. Seit September<br />
2021 ist das Haus wieder 100%ig<br />
Der Name Michaelis Haus nimmt die traditionsreiche<br />
Geschichte der Bremer Kirchengemeinde St. Michaelis /<br />
St. Stephanie auf. Sie befindet sich in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft.<br />
So konnte man damit beginnen, im ersten<br />
Quartal <strong>2022</strong> die Einrichtung in das Zentrale<br />
Qualitätsmanagement des Bereiches<br />
Altenhilfe der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />
zu überführen und weiter zu festigen.<br />
Über 30 Neueinzüge verlangten zwar<br />
Ende 2021 noch einmal Nachbesserungen<br />
im Pflegeprozess, wie die Anpassung der<br />
Fachkraftquote. Doch mit der Einsetzung<br />
einer Doppelspitze im Bereich der Pflegedienstleitungen<br />
mit Katharina Spies an<br />
der Seite von Marzena Sztypa-Zapalska<br />
hat man das Leitungsgremium so ausge-<br />
Hier kommt Bewegung ins Spiel. Aktivitäten im Michaelis Haus machen Spaß.<br />
„Es gibt eine starke Identifikation<br />
mit der Einrichtung und deren Träger,<br />
der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>.“<br />
Thomas Dehn<br />
baut, dass Qualitätssicherung auf Dauer<br />
gelingen kann, zumal die Belegschaft den<br />
Transformationsprozess weiterhin sehr engagiert<br />
begleitet.<br />
Aber auch in manch anderer Hinsicht ist<br />
das Team im „Michaelis Haus am Doventor“<br />
mittlerweile sehr gut aufgestellt: Alle<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung<br />
sind geimpft oder genesen, eine<br />
zusätzliche Ergotherapeutin stabilisiert die<br />
Alltagsbetreuung ebenso wie Ende 2021<br />
erneuertes Mobiliar den Eingangsbereich<br />
noch freundlicher aussehen lässt.<br />
Thomas Dehn kann mit Stolz zusammenfassen:<br />
„Die Mitarbeitenden-Zufriedenheit,<br />
das belegen viele Gespräche, ist deutlich<br />
gestiegen. Es gibt eine starke Identifikation<br />
mit der Einrichtung und deren Träger,<br />
der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>.“ Und<br />
wie zufrieden sind die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner – 90 Menschen mit Pflegebedarf<br />
– in ihrem heutigen Zuhause? „Ich bin<br />
sehr zufrieden. Es herrscht eine tolle Atmosphäre.<br />
Das Personal und Leitung sind nett,<br />
hilfsbereit und haben auch im Stress immer<br />
ein offenes Ohr. Das Essen schmeckt mir<br />
auch sehr gut. Und wenn das mal nicht<br />
der Fall ist, wird Kritik angenommen.“ Das<br />
sagt Frau Schneider. Kann es ein besseres<br />
Kompliment geben?<br />
AG<br />
20 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
21
Aus den Einrichtungen<br />
Im <strong>Lobetal</strong>er Bistro werden die Mahlzeiten in Gläsern<br />
präsentiert. Die Gläser können von den Kunden<br />
wieder mitgebracht werden. So wird unnötiger<br />
Verpackungsmüll vermieden.<br />
Das <strong>Lobetal</strong>er Bistro am Bahnhof in Bernau ist wieder am Start.<br />
Stolz präsentieren Victoria Kapis (l.), Leiterin der Gastronomie,<br />
und Susanne Bauer, Geschäftsführerin der <strong>Lobetal</strong>er Inklusionsbetriebe,<br />
das neue Konzept. Sie freuen sich darauf, ab sofort wieder<br />
Gäste empfangen zu können.<br />
<strong>Lobetal</strong>er Bistro mit<br />
neuem Konzept eröffnet<br />
Alles Glas oder was?<br />
<strong>Lobetal</strong>er Bistro mit neuem Konzept wieder am Start<br />
Am 6. April öffnete nach Umbau und mit<br />
neuem Konzept das <strong>Lobetal</strong>er Bistro in Bernau.<br />
Hell und modern präsentieren sich die<br />
Räume nach dem Umbau. Ungewohnt und<br />
innovativ das Speisenangebot. Das Hauptaugenmerk<br />
liegt auf frischen und regionalen<br />
Speisen. Ob Kuchen oder Currywurst,<br />
ob Suppe oder Fisch. Alle Gerichte werden<br />
ausnahmslos im Glas präsentiert.<br />
Das neue Konzept läuft passenderweise<br />
unter dem Titel „Glasmahlzeit“. „Die Gerichte<br />
werden frisch zubereitet und können<br />
dann entweder im Lokal gegessen oder für<br />
zu Hause oder die Arbeit mitgenommen<br />
werden – im Glas“, erklärt Susanne Bauer.<br />
Die Geschäftsführerin der <strong>Lobetal</strong>er Inklusionsbetriebe,<br />
zu denen das Bistro gehört,<br />
betont den Gedanken der Nachhaltigkeit.<br />
„Die Gläser können von den<br />
Kunden wieder mitgebracht<br />
werden. So vermeiden wir<br />
unnötigen Verpackungsmüll.“<br />
Das <strong>Lobetal</strong>er Bistro zählt zu den Inklusionsbetrieben<br />
in Trägerschaft der Hoffnungs-<br />
taler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Diese betreiben in<br />
Berlin das Hotel Grenzfall, das Gästehaus<br />
Lazarus und mehrere gastronomische Einrichtungen.<br />
„Bei uns arbeiten aktuell 53<br />
Mitarbeitende mit und ohne Beeinträchtigung<br />
Seite an Seite ganz selbstverständlich<br />
zusammen – und das sollte aus unserer<br />
Sicht allgemein ein gesellschaftliches<br />
Selbstverständnis sein.“, so Susanne Bauer.<br />
Die Aufgabe von Inklusionsbetrieben ist<br />
es, Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
zu schaffen und zu erhalten. Diese Betriebe<br />
leisten einen Beitrag, dass alle Menschen<br />
uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben – im konkreten Fall am beruflichen<br />
Leben – erhalten.<br />
WK<br />
<strong>Lobetal</strong>er Bistro<br />
Breitscheidstraße 17<br />
16321 Bernau<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag<br />
7:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Musik, Präsentation, Reden, Probieren: Der Neubeginn war garniert mit allem, was zu eine gute Eröffnung ausmacht.<br />
22 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
23
Aus den Einrichtungen<br />
In Spremberg wurden familienfreundliche<br />
Unternehmen geehrt. Darunter das<br />
Christliche Seniorenzentrum der Hoffnungstaler<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong>.<br />
Am 31. März 2021 wurde das Christliche<br />
Seniorenheim Spremberg im „Spreekino“<br />
der südbrandenburgischen Stadt mit der<br />
Auszeichnung als „Familienfreundliches<br />
Unternehmen <strong>2022</strong>/2023“ geehrt. Was<br />
steckt dahinter? Was bedeutete es für die<br />
dort Beschäftigten?<br />
Natürlich musste sich das Haus mit seinen<br />
66 vollstationären Pflegeplätzen und zusätzlich<br />
zehn altersgerechten Wohnungen<br />
dazu erst einmal offiziell bewerben, Formulare<br />
ausfüllen. Einrichtungsleiter Martin<br />
Dobianer hatte aber bereits kurz nach seinem<br />
Dienstantritt Anfang 2021 erkannt,<br />
dass die Chancen für dieses jetzt verliehene<br />
Prädikat sehr gut stehen. „Hier wird schon<br />
seit langem sehr auf familienfreundliche<br />
Schichtplanungen und Arbeitszeiten geachtet<br />
– da war es fast selbstverständlich, dass<br />
wir uns auch um die zertifizierte Familienfreundlichkeit<br />
bewerben sollten“, sagt er.<br />
Christliches Seniorenheim Spremberg als<br />
Familienfreundliches Unternehmen geehrt<br />
„Familienfreundliches Unternehmen“ mit „gutem Durcheinander“<br />
Christliches Seniorenheim Spremberg von der Stadt ausgezeichnet – neuer Ambulanter Pflegedienst<br />
soll bis Jahresende aufgebaut werden<br />
Man bemühe sich, wirklich alle Bitten der<br />
Mitarbeitenden zu erfüllen, was die Dienstplanungen<br />
angeht. „Ich hatte im Vorjahr<br />
sehr ausführliche Mitarbeitergespräche geführt,<br />
wirklich mit jeder und jedem, deren<br />
Ergebnisse nicht der Personalakte, sondern<br />
einem größeren gegenseitigen Verständnis<br />
dienen“, fasst er zusammen. Zum Beispiel,<br />
was die Berücksichtigung anstehender Elternzeiten<br />
oder die Pflege eigener Angehöriger<br />
zu Hause angeht. Dabei sei man sehr<br />
offen zueinander gewesen, habe eben auch<br />
Lebensphasen ehrlich benannt, in denen<br />
familiäre Pflichten verringerte Arbeitszeiten<br />
verlangten. Mit der klaren Perspektive: In<br />
einiger Zeit kann ich im Seniorenheim auch<br />
wieder länger arbeiten.<br />
Gut durchgemischtes Team<br />
„Jede und jeder hat hier somit ein hohes<br />
Sicherheitsgefühl, was den Arbeitsplatz an-<br />
Fotos: Stadt Spremberg<br />
geht. Und das wir in unserem Personalbestand<br />
ein gutes Durcheinander darstellen,<br />
hilft natürlich dabei, die Wünsche jedes Einzelnen<br />
zu berücksichtigen.“ Martin Dobianer<br />
meint damit, dass die Altersspanne der<br />
Beschäftigten – von 17 bis 63 Lebensjahren<br />
– genau so groß ist wie deren beruflicher<br />
Erfahrungsschatz. Schließlich habe man<br />
gerade wegen zahlreicher Quereinsteiginnen<br />
und -einsteiger in den Pflegeberuf die<br />
unterschiedlichsten Lebenserfahrungen und<br />
Fertigkeiten im Team, die in die tägliche Arbeit<br />
eingebracht werden können: „Die Mischung<br />
funktioniert. Wir haben zum Beispiel<br />
eine Pflegehilfskraft im Haus, die nebenher<br />
auch noch ein eifriger Jäger ist. Alle Bewohnerinnen<br />
und Bewohner lieben ihn!“ Und<br />
dass seit dem Vorjahr eine festangestellte<br />
Physiotherapeutin zum Team gehört, die<br />
nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
behandelt, sondern auch den Kolleginnen<br />
und Kollegen unkompliziert einen Tipp<br />
geben kann, wenn es mal irgendwo zwickt<br />
und zwackt, trägt natürlich gleichfalls zur<br />
guten Stimmung beim Personal bei.<br />
Positives Klima strahlt nach<br />
innen und außen<br />
Kein Wunder also, dass der Chef gleich<br />
mit einer ganzen Delegation zur Auszeichnungsveranstaltung<br />
ging. Dazu gehörte<br />
neben der Pflegedienstleiterin Sylvana Lüddecke<br />
beispielsweise auch Yvonne Dabow.<br />
Die Verwaltungsmitarbeiterin ist fast seit der<br />
Gründung des Hauses vor 19 Jahren dabei,<br />
war und ist für viele der „gute Geist“, der<br />
quasi täglich Familienfreundlichkeit im Unternehmen<br />
verkörpert. Und Wohnbereichsleiter<br />
Tino Jasseng durfte gar beim zweiten<br />
Aufruf des Heimes auf der Veranstaltung im<br />
Kino auf die Bühne gehen. „Der ist so ein<br />
starker Verfechter von Wunschdienstplänen<br />
für alle und bekommt da auch immer etwas<br />
Passendes hin – das hatte er sich einfach<br />
verdient“, begründet Martin Dobianer.<br />
So viel Sachkenntnis und Familienfreundlichkeit<br />
strahlt auch nach außen: Es bestehen<br />
Kooperationen zum Hospizdienst der<br />
Malteser und zu mittlerweile zwei regionalen<br />
Pflegeschulen und der BTU, die im<br />
Christlichen Seniorenheim Spremberg einen<br />
versierten Partner in der Hochschulausbildung<br />
von Pflegemanagern sieht.<br />
Im nächsten Jahr kann man also voller Stolz<br />
das 20. Gründungsjubiläum der Einrichtung<br />
begehen. Und wenn alles wie geplant und<br />
von der Geschäftsführung der Stiftung bereits<br />
bestätigt, funktioniert, noch vorher um<br />
den Jahreswechsel herum einen neuen ambulanten<br />
Pflegedienst in Spremberg aus der<br />
Taufe heben!<br />
AG<br />
Martin Dobianer leitet das Christliche Seniorenheim in Spremberg. Er nimmt den Preis von<br />
der Spremberger Bürgermeisterin Christine Herntier für das gesamte Team entgegen.<br />
24 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
25
Aus den Einrichtungen<br />
Truck und US-Polizeiauto: Highlights für WG-Bewohner in Rüdersdorf<br />
Seit 2015 lebt der 57-jährige Jens Stankewitz<br />
in einer WG für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
in Rüdersdorf. Auf wessen<br />
Initiative und mit welchem Spaß er und<br />
seine Mitbewohner jüngst in den außergewöhnlichen<br />
Fahrzeugen unterwegs sein<br />
konnten und was ihren Alltag in Rüdersdorf<br />
ausmacht, darüber berichten wir hier.<br />
Eine Schar zauberhafter Osterhasen stand<br />
bereit und wartet auf den Oster-Einsatz. So<br />
könnte man es etwa beschreiben, was im<br />
Haus Horeb in <strong>Lobetal</strong> und im Christophorus-Hof<br />
in Rüdnitz zu bestaunen war. „Wir<br />
haben etwa 150 Häsinnen und Hasen produziert“,<br />
erklärt Horeb-Hausleiterin Beate<br />
Peters. Seit Ende Januar liefen die Ostervorbereitungen.<br />
An einem der Werktische arbeitet Frank<br />
Zimmermann. Er ist einer der Bewohner,<br />
die bereits sehr lange im Haus Horeb wohnen.<br />
Gerade ist er dabei, den Korpus für<br />
einen neuen Hasen aus Ton anzufertigen.<br />
Dazu wird der gewalzte Ton um eine kegelförmige<br />
Grundform gelegt und angedrückt.<br />
Ebenfalls gestaltet Frank Zimmermann<br />
auch die kleinen seitlichen Taschen,<br />
in die kleine Ostereier eingefüllt werden.<br />
Im nächsten Schritt werden Kopf und Ohren<br />
geformt, die dann mit dem Korpus verbunden<br />
werden. Später erfolgt dann der<br />
Sprühbrand im Ofen. Im Anschluss wird<br />
alles farbig glasiert und erneut gebrannt<br />
bei 1.020 Grad.<br />
Auch im Christophorus-Hof in Rüdnitz<br />
standen alle Zeichen auf Ostern. Die Bewohner<br />
und Bewohnerinnen waren mit viel<br />
Liebe und Engagement dabei, sich tolle Sachen<br />
und Osterhasen in allen Variationen<br />
Kreative „Osterhasen“ in Rüdnitz -<br />
Der Christophorus-Hof in Rüdnitz gestaltet aus Ton und Holz eine Vielzahl<br />
von Osterhasen. Sie erfreuten Menschen aus Nah und Fern. ein Oster-Rückblick<br />
Basteleien im Haus Horeb in <strong>Lobetal</strong> und im Christophorus-Hof in Rüdnitz<br />
mit Ton und Holz<br />
auszudenken. Dabei setzten sie auf Holz.<br />
Für Therapeutin Susan Walter ist Holz ein<br />
wunderbares Material. Sie erklärt: „Wir<br />
arbeiten hier hauptsächlich mit Holz aus<br />
Resten oder Sperrholz. Holz begleitet uns<br />
bei vielen Aktivitäten.“<br />
Die Häuser Horeb und Christophorus-Hof<br />
sind Einrichtungen für Menschen mit Abhängigkeitserkrankung.<br />
Neben Arbeitsund<br />
Beschäftigungsangeboten beinhaltet<br />
die Tagesgestaltung die Unterstützung und<br />
Begleitung bei der Erledigung aller Alltagsangelegenheiten.<br />
RM<br />
Als der orangefarbener Truck und das US-<br />
Polizeiauto Ende März vor der Wohngemeinschaft<br />
(WG) für behinderte Menschen<br />
in der Brückenstraße in Rüdersdorf hält,<br />
steigt die Stimmung. Die WG-Bewohner<br />
umringen die Fahrzeuge, nehmen sie unter<br />
die Lupe, begrüßen die Fahrer vom Bernauer<br />
Verein „European Police Car Unit“ per<br />
Handschlag und beraten untereinander,<br />
wer in welches Gefährt einsteigt und um<br />
den Block gefahren wird.<br />
Die Rundfahrten in den außergewöhnlichen<br />
Fahrzeugen haben Anita und Heinz<br />
Stankewitz für die WG-Bewohner organisiert.<br />
Das Ehepaar aus Schöneiche hat<br />
einen Sohn, der in der Einrichtung in Rüdersdorf<br />
lebt. „Das ist eine Überraschung<br />
für unseren Jens und die WG-Bewohner“,<br />
sagt Anita Stankewitz. „Wir kümmern uns<br />
um unseren Sohn und bringen uns ein, wo<br />
es geht, damit es ihm gut geht.“<br />
MIt dem Truck und dem US-Polizeiauto ging es im April in Rüdersdorf um den Block.<br />
Verein unterstützt soziale<br />
Projekte<br />
Auf die Idee ist die Mutter gestoßen, nachdem<br />
sie einen Artikel in der Märkische<br />
Oderzeitung über den Verein „European<br />
Police Car Unit“ aus Bernau gelesen hat.<br />
Der Verein unterstützt seit 2018 soziale<br />
Projekte sowie Veranstaltungen und<br />
sammelt Spenden für Hilfsorganisationen<br />
sowie soziale Einrichtungen. Anita Stankewitz<br />
hat Kontakt zu Mitgliedern aufgenommen<br />
und einen Termin ausgemacht.<br />
Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 lebt Jens<br />
Stankewitz in der WG in Rüdersdorf. Die<br />
Einrichtung gehört zur Hoffnungstaler Stiftung<br />
<strong>Lobetal</strong>. Zuvor war er in <strong>Lobetal</strong> untergebracht.<br />
Der Wechsel in die WG habe<br />
dem Sohn gut getan, sagt seine Mutter.<br />
„Er hat dort schon so viel gelernt, ist auch<br />
ruhiger und umgänglicher geworden. Wir<br />
sind sehr glücklich, dass es jetzt so gut<br />
läuft und er dort auch sehr zufrieden ist.“<br />
Endlich geht es los mit der Rundfahrt. Jens<br />
klettert auf den Beifahrersitz des US-Polizeiautos.<br />
Und los geht’s! Die Bewohner<br />
hatten sichtlich Spaß. Das war für sie ein<br />
Highlight. Vielen Dank dafür an die Familie<br />
Stankewitz, die das auf die Beine gestellt<br />
hat.<br />
WK<br />
Frank Zimmermann wohnt schon lange im Haus Horeb. Gerade ist er dabei, den Korpus für einen neuen Hasen aus Ton anzufertigen.<br />
Einmal Sheriff sein: Das war für WG-Bewohner in Rüdersdorf möglich.<br />
26 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
27
Aus den Einrichtungen<br />
das täuscht. Man kann mehrere Etagen<br />
ausmachen, etliche Balkone sind außen<br />
angebracht. Innen verbinden Treppen<br />
und Leitern die Geschosse. Martin Pflock<br />
hat mit solchen Dingen Erfahrung. Schon<br />
als kleiner Junge baute er Fahrzeuge aus<br />
Streichhölzern. Das Hobby hat er immer<br />
gepflegt.<br />
Sofort fällt beim Betreten der Holzwerkstatt<br />
des Bereichs Bildung und Beschäftigung<br />
(Reichenwalde) das rund zwei Meter<br />
hohe Objekt in den Blick. Es sieht auf den<br />
ersten Blick aus wie das Stahlgerippe eines<br />
Hochhauses, nur etwas dynamischer, nicht<br />
ganz so geordnet. Holzstäbe, Balkone,<br />
Treppen, Fäden, eingebaute Lichter unterschiedlicher<br />
Art entdeckt man bei genauerem<br />
Hinsehen.<br />
Beeindruckendes Kunstprojekt -<br />
Martin Pflock präsentiert das Hochhaus von Reichenwalde<br />
das Hochhaus von Reichenwalde<br />
Wenn man so möchte, dann besteht das<br />
Reichenwalder Hochhaus aus Abfall. Die<br />
Stäbe sind meist irgendwo übriggeblieben<br />
oder standen vergessen in einer Ecke. „Ich<br />
arbeite mit dem Material, das ich gerade<br />
finde oder bekomme, nehme alles, was<br />
nicht niet- und nagelfest ist“, erklärt Herr<br />
Pflock. Deshalb sind die Holzleisten und<br />
die Stäbe mal eckig, mal rund, mal kurz,<br />
mal lang. Mal ist es helles Holz, mal dunkles<br />
Holz. „600 dieser Holzstäbe habe ich<br />
bisher verbaut – vielleicht auch 1000.“, vermutet<br />
Herr Pflock. Es können auch mehr<br />
sein. Weniger ganz bestimmt nicht.<br />
Ein sympathisches Wirrwarr<br />
Das Material wirkt wie zufällig aneinandergefügt.<br />
Es sieht ein wenig chaotisch<br />
aus, ein sympathisches Wirrwarr. Doch<br />
Jetzt hat es sein Reichenwalder Hochhaus<br />
in die „Ermutigung“ geschafft, eine<br />
Ausstellung, die schon zum 25. Male in<br />
der Erich-Kästner-Schule in Fürstenwalde<br />
stattfindet. „Mit der „Ermutigung“ wird<br />
der Wunsch des Menschen mit Handicap<br />
zur Kreativität und zum künstlerischen<br />
Schaffen unterstützt“, schreiben die Veranstalter<br />
auf ihrer Internetseite. Die Eröffnung<br />
war Anfang Mai im Foyer der Schule.<br />
Die Preisverleihung kommt zum Ende der<br />
Ausstellung am 1. Juni. „Ich bin sehr gespannt,<br />
wie das wird“, freut sich Martin<br />
Pflock. Es ist zum ersten Mal, dass er daran<br />
teilnimmt. Sein Werk war bereits für den<br />
Transport vorbereitet.<br />
Ob es jemals fertig wird?<br />
Haben Sie denn schon Pläne für ein neues<br />
Projekt? „Mir fällt immer was ein“,<br />
Martin Pflock ist Schöpfer des Hochhauses von Reichenwalde.<br />
meint er. Aber zunächst muss er an sein<br />
Hochhaus noch eine Garage bauen. Und<br />
außerdem sei er gar nicht sicher, ob nicht<br />
doch noch ein Balkon oder eine Etage<br />
fehlt. „Vielleicht kann ich auch hier noch<br />
ein paar Stäbe unterbringen“, sagt er und<br />
zeigt an die Stelle, die noch etwas weniger<br />
dicht bebaut ist. „So ein Hochhaus dauert<br />
eben“, bemerkt er. „Und wer weiß,<br />
ob es jemals fertig wird?“ Muss es auch<br />
nicht. Das Reichenwalder Hochhaus ist ja<br />
etwas ganz Besonderes.<br />
WK<br />
„Hat das Konstrukt einen Namen?“, frage<br />
ich. Martin Pflock (64) überlegt kurz: „Es<br />
ist das Hochhaus von Reichenwalde. Gibt<br />
es ja hier noch nicht.“ Herr Pflock lebt seit<br />
drei Jahren in der Gemeinschaftseinrichtung<br />
Reichenwalde und genauso lange arbeitet<br />
er an diesem Kunstwerk. „Schätze<br />
mal 1.000 Stunden habe ich dafür schon<br />
verwendet“, meint er. Aber so ganz genau<br />
weiß er das nicht. Ist auch nicht wichtig.<br />
An Werktagen ist er rund vier Stunden in<br />
der Werkstatt, mal mehr, mal weniger. Im<br />
Frühjahr und im Sommer auch oft im Bauerngarten.<br />
Und dann hat er ja auch Urlaub<br />
zu nehmen.<br />
Martin Pflock ist noch lange nicht fertig mit seinem Hochhaus. Es fehlt noch eine Garage, außerdem<br />
ist BUer nicht ganz sicher, ob nicht doch noch ein Balkon oder eine Etage fehlt.<br />
„Schätze<br />
mal 1.000 Stunden<br />
habe ich dafür<br />
schon verwendet“,<br />
Martin Pflock<br />
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<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
29
Aus den Einrichtungen<br />
Hilfe für die Ukraine -<br />
Pflegebetten gespendet<br />
Zweifach tolle Geschichte: Neue Niedrigflurbetten im Seniorenwohnpark<br />
Am Kirschberg und Betten für die Ukraine<br />
Bei den in den Jahren 1996 („Bethanien“<br />
und „Tabea“) und 2006 („Esther“) in Betrieb<br />
genommenen Häusern war die Erneuerung<br />
der Betten überfällig. So fiel die<br />
Entscheidung, mit Niedrigflurbetten modernere<br />
und besser geeignete Schlaf- und Liegemöbel<br />
zu erwerben: Während „normale“<br />
Pflegebetten im Bereich von 40 bis 80 Zentimetern<br />
höhenverstellbar sind, können die<br />
Niedrigflurbetten bis auf 22 Zentimeter abgesenkt<br />
werden.<br />
Einrichtungsleiterin Peggy Mieth sagte dazu:<br />
„Die neuen Betten bieten ein hohes<br />
Maß an Komfort und an Sicherheit, um Stürze<br />
bei gefährdeten Personen zu vermeiden,<br />
und erleichtern unseren Mitarbeiten das<br />
ergonomische Arbeiten.“ Bereits im letzten<br />
Herbst wurde ein großer Teil ausgetauscht.<br />
Nun ist der Seniorenwohnpark mit den weiteren<br />
45 Betten komfortabel ausgestattet.<br />
Die dafür ausgetauschten bisherigen Betten<br />
waren noch funktionstüchtig. Sie können<br />
noch in vielen anderen Krankenhausund<br />
Pflegeeinrichtungen zuverlässig ihren<br />
Dienst tun. Was lag da angesichts der aktuellen<br />
Situation näher, als das Mobiliar in Absprache<br />
mit der Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong> kurzfristig<br />
auf den Weg nach Südosteuropa zu<br />
bringen? Die wertvolle und hilfreiche Fracht<br />
wurde umgehend von den Ehrenamtlichen<br />
auf den LKW geladen und in den Weg gebracht.<br />
Inzwischen sind sie in der Ukraine<br />
angekommen.<br />
<strong>Aktuell</strong> werden in der vollstationären Versorgung<br />
und Pflege der drei Häuser des Seniorenwohnparks<br />
„Am Kirschberg“ 120<br />
Plätze in Einzel- und Doppelzimmern angeboten.<br />
Die drei Häuser gliedern sich in acht<br />
Wohngemeinschaften mit jeweils 15 Seniorinnen<br />
und Senioren.<br />
WK<br />
Bettentausch in <strong>Lobetal</strong>. Die ausgetauschten bisherigen Betten waren noch funktionstüchtig. Sie werden in der Ukraine noch lange<br />
einen guten Dienst leisten können.<br />
Endlich wieder live und in Farbe: Nach zwei Jahren trafen sich die<br />
Leitungen der Altenhilfe wieder persönlich in Sommerfeld.<br />
Unter diesem Titel luden beide Bereichsleiter,<br />
Frau Möhlhenrich-Krüger und Herr<br />
Wernecke, vom 25.04. bis 27.04.<strong>2022</strong><br />
die Führungskräfte des Bereichs Altenhilfe<br />
zur Klausurtagung nach Sommerfeld<br />
ein.<br />
Im Rahmen der langfristigen und intensiven<br />
Vorbereitung zeigte sich die Tragweite<br />
und die besondere Stellung von<br />
Fehlern und dem Umgang mit Fehlern in<br />
der Altenhilfe. Dank der gezielten Moderation<br />
durch Herrn Michael Zirlik (avant<br />
companions), wurde den Teilnehmenden<br />
am ersten Tag ein Blick auf die Besonderheiten<br />
und Werte des Bereichs Altenhilfe<br />
und der eigenen Einrichtungen ermög-<br />
licht. Darüber hinaus wurde ein großer<br />
Fundus sichtbar, der sich aus dem speist,<br />
was der Einzelne von sich aus mitbringt.<br />
Mit diesem Wissen um das positive Fundament<br />
der Organisation stand in den<br />
beiden Folgetagen die Auseinandersetzung<br />
mit der Fehlerkultur und Methoden<br />
der Fehleridentifizierung und -bearbeitung<br />
auf der Tagesordnung.<br />
Um neben den fachlichen Themen nach<br />
langer Zeit wieder ein Gefühl von Zusammengehörigkeit<br />
und Gemeinschaft<br />
zu erleben, wurde mit Musik, Texten<br />
und Liedern die <strong>Lobetal</strong>er Klausur-Kultur<br />
weitergetragen. Die Abende wurden mit<br />
einer eifrigen Puzzleaufgabe, bei der ein<br />
Klausurtagung<br />
der Altenhilfe<br />
Gut, das wir einander haben – Gemeinsam führen, unterstützen, wachsen<br />
Führungskultur und Fehlermanagement im Bereich Altenhilfe der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />
Gesamtbild des Bereiches entstand, sowie<br />
einem aktionsreichen und lebhaften<br />
Bogenschießen gefüllt.<br />
Am Ende der Klausurtage gingen alle<br />
Teilnehmenden mit einem Projektauftrag<br />
und der Aussicht auf nachhaltige Veränderung<br />
in den eigenen Bereichen zurück<br />
in ihre Einrichtungen. Im Feedback wurde<br />
neben der hervorragenden Organisation,<br />
den wissensreichen Inhalten vor<br />
allem die vorrausschauende Themenwahl<br />
und der nachhaltige Implementierungsgedanke<br />
lobend hervorgehoben. Bei<br />
alledem wurde deutlich spürbar, dass<br />
es gut ist, dass wir einander haben.<br />
Katja Möhlhenrich-Krüger<br />
30 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
31
Aus den Einrichtungen<br />
Neues Gebäude für<br />
das Immobilienmanagment<br />
Richtfest für neues Verwaltungsgebäude in <strong>Lobetal</strong><br />
Fertigstellung im Herbst <strong>2022</strong><br />
Sebastian Schär, Leiter Immobilienmanagement trifft den Nagel<br />
auf dem Kopf. Er wird mit seinem Team den Neubau beziehen.<br />
Großen Spaß hatten Mitarbeitende sowie Bewohnerinnen und Bewohner im<br />
Christlichen Seniorenwohnheim Zehdenick am historischen Waschtag.<br />
Cafeteria verwandelte sich<br />
in Waschküche<br />
In Alt-<strong>Lobetal</strong> entsteht ein neues Gebäude.<br />
In der Hausnummer 18b werden bis zum<br />
Herbst die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Immobilienmanagements einziehen.<br />
„Es ist für das Immobilienmanagement ein<br />
besonderer Bau und heute ein besonderes<br />
Richtfest.“ Sebastian Schär, Leiter des<br />
Bereichs, war sichtlich erfreut über diesen<br />
Tag. Bald werden die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in der Nähe der zentralen Verwaltung<br />
arbeiten können. Durch die kurzen<br />
Wege lässt sich dann so manches schneller<br />
abstimmen. 17 Arbeitsplätze werden dort<br />
eingerichtet. Damit ist auch die Moderni-<br />
sierung sämtlicher Verwaltungsgebäude<br />
vollendet. Bis zum Einzug im Herbst müssen<br />
die Mitarbeitenden aber noch in der<br />
ehemaligen Gästeetage des Bonhoeffer-<br />
Hauses durchhalten.<br />
Nach den Reden, dem Dank und dem Segen<br />
erklang der Richtspruch des Zimmermanns<br />
im Gebälk mit lauter Stimme:<br />
„Nun wünsche ich so gut ich‘s kann<br />
so kräftig wie ein Zimmermann.<br />
Mit stolz empor gehob‘nem Blick<br />
dem neuen Hause recht viel Glück<br />
Den Menschen werde Glück und Heil<br />
in diesem Bauerwerk stets zuteil.<br />
Gesundheit, Heiterkeit und Frieden<br />
sei ihnen immerdar beschieden.“<br />
Nachdem das Glas getrunken, auf den Boden<br />
geworfen und in Scherben war, schlug<br />
Sebastian Schär höchstpersönlich den letzten<br />
Nagel souverän in den Sparren. Möge<br />
der Bau nun reibungslos und ohne Unfälle<br />
abgeschlossen werden. Die Zeichen dafür<br />
stehen günstig.<br />
WK<br />
Wie vor 100 Jahren: Waschtag in Zehdenick<br />
Neues aus Zehdenick<br />
Anfang April war es wieder soweit: Im<br />
Christlichen Seniorenwohnheim war Waschtag.<br />
Die Waschfrauen kamen aus dem<br />
Team der Alltagsbetreuung und haben<br />
mit Hilfe von Rolltüchern, Leinenwäsche,<br />
Wäschekorb, Holzklammern, Schüsseln, einem<br />
Eimer mit Waschbrett, Holzpantinen,<br />
Bügeleisen, Kernseife und vielem mehr die<br />
Cafeteria in eine Waschküche aus dem 19.<br />
Jahrhundert verwandelt.<br />
„Unser Ziel ist Menschlichkeit<br />
und Respekt im Umgang<br />
mit den Pflegegästen.“<br />
Nico Böhme<br />
Dabei hatten die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
sichtlich große Freude am Geschehen.<br />
Manche hatten das selbst noch erlebt.<br />
Ich bin allen unendlich dankbar…<br />
Manchmal erreichen die Pflegeeinrichtungen<br />
nach dem Tod ihrer Angehörigen besondere<br />
Briefe. Einen davon schickte uns<br />
Nico Böhme. Er sagt: „Wir haben uns sehr<br />
über das Dankeschön gefreut. Dieser Brief<br />
ist für das Team eine große Motivation und<br />
auch Bestätigung. Unser Ziel ist Menschlichkeit<br />
und Respekt im Umgang mit den<br />
Pflegegästen.“<br />
32 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
33
Aus den Einrichtungen<br />
Kreative Werkstatt <strong>Lobetal</strong>:<br />
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Barnim, Uwe Riediger (zweiter von links) sowie<br />
Vorstandsmitglied, Susan Borreck-Ratzel (fünfte von links) kamen persönlich, um die<br />
Arbeit in der Suchthilfe zur würdigen. Sehr stolz und freudig nahmen die Klienten mit<br />
ihrer Teamleiterin, Beate Peters (Zweite von links), den symbolischen Scheck entgegen.<br />
Große Unterstützung durch PS-Lotterie-Sparen der Sparkasse Barnim<br />
Vorständin besuchte geförderte Einrichtungen<br />
Wir danken der<br />
Sparkasse Barnim!<br />
Susan Borreck-Ratzel vom Vorstand der Sparkasse Barnim war kürzlich auf Rundreise durch Einrichtungen der<br />
Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Der Grund: Sie besuchte die Einrichtungen, die eine Förderung durch „PS-<br />
Lotterie-Sparen“ erhalten. Corona hatte das bisher verhindert.<br />
Kita Sonnenschein <strong>Lobetal</strong>:<br />
Im Jahr 2020 wurde ein Snoezelenraum<br />
und ein multisensorischer<br />
Bereich mit Wassersäule,<br />
Sternenhimmel, Kuschelecke und<br />
bunten Lichtern hergerichtet, um<br />
das therapeutische Angebot der<br />
integrativen Einrichtung zu erweitern.<br />
Ines Möhwald, zuständig für<br />
Unternehmenskooperation, zeigte<br />
Bilder davon.<br />
Susan Päthke informierte über die<br />
Verwendung der Zeichenschränke,<br />
die mit PS-Lotteriemitteln in Höhe<br />
von 3.200 Euro im Jahre 2021 angeschafft<br />
werden konnten. „Jeder<br />
Künstler hat nun sein eigenes<br />
Fach, alles ist professionell untergebracht“,<br />
freut sie sich.<br />
Haus Horeb <strong>Lobetal</strong>:<br />
Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung<br />
Wendepunkt in Rüdnitz:<br />
Hier erhalten Menschen mit Suchterkrankungen<br />
eine individuelle Betreuung. „Viele<br />
arbeiten sehr gern mit Ton“, informierte<br />
Teamleiterin Beate Peters. Wunderschöne<br />
Tonarbeiten zieren die Regale. Im Februar<br />
<strong>2022</strong> hat das Haus Horeb eine Projektförderung<br />
aus dem PS-Lotterie-Sparen der<br />
Sparkasse Barnim erhalten. So können nun<br />
wieder Materialien wie z.B. Ton u.a. für die<br />
Tagesbeschäftigung bestellt werden, aber<br />
auch Gegenstände zur körperlichen und<br />
geistigen Betätigung z.B. Nordic Walking<br />
Stöcke, Fahrradergometer, ein Shuffleboard<br />
und Tischkicker.<br />
Aufgrund der großen Altersspanne ist es<br />
eine besondere Herausforderung, verschiedenste<br />
Angebote entsprechend des<br />
jeweiligen Alters vorzuhalten. Die Suchthilfe<br />
in <strong>Lobetal</strong> bietet als eine der wenigen<br />
im Landkreis Barnim diese umfassende und<br />
in der Dauer unbegrenzte Betreuung und<br />
Begleitung von chronisch mehrfachbeeinträchtigten<br />
abhängigkeitserkrankten Menschen<br />
an.<br />
Jugendklub Kulti in Biesenthal:<br />
Im ersten Halbjahr<br />
2020 wurde hier das<br />
Multi-Sport-Gerät<br />
„Fusion 600“ angeschafft<br />
und mit 2.300<br />
Euro durch die Sparkasse<br />
Barnim gefördert.<br />
An dem Gerät<br />
sind viele Trainingsübungen<br />
möglich, die<br />
den Kindern und Jugendlichen<br />
eine willkommene<br />
Abwechslung<br />
bieten.<br />
Creatimus in Rüdnitz:<br />
Noch in diesem Frühjahr soll im<br />
Garten ein Holzhäuschen und ein<br />
Hochbeet errichtet werden, um einen<br />
Rückzugsort für alle Jahreszeiten<br />
zu haben, wo man entspannt<br />
chillen kann, Muße für Spiele und<br />
Gespräche, Grillfeste und Übernachtungspartys<br />
haben wird. Für<br />
das Vorhaben wurde eine finanzielle<br />
Zuwendung in Höhe von 3.000<br />
Euro bereits 2021 bewilligt.<br />
Mit Fördermitteln aus dem PS-Lotteriesparen<br />
konnte hier in Höhe<br />
von 3.000 Euro eine Feuerstelle,<br />
die bereits rege von den Bewohnern<br />
genutzt wird, im Jahre 2019<br />
verwirklicht werden.<br />
34 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
35
Aus den Einrichtungen<br />
Protestzug durch <strong>Lobetal</strong><br />
Es gibt noch viel zu tun. Franziska Wenzel weiß zu berichten,<br />
dass in Linienbussen von und nach <strong>Lobetal</strong> nur Platz ist<br />
für einen Rollstuhl. Das ist deutlich zu wenig.<br />
Am 5. Mai fand der Europäische Protesttag<br />
zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung<br />
statt. Thema: Leben ohne Barrieren.<br />
Auch in <strong>Lobetal</strong> und Basdorf fanden<br />
dazu Aktionen statt. Die Mitarbeiterin<br />
meint: „Wir haben mal Bescheid gesagt!“<br />
Auf dem <strong>Lobetal</strong>er Dorfplatz luden Mitarbeitende,<br />
Bewohnerinnen und Bewohner<br />
zum Austausch über ein barrierefreies<br />
Miteinander ein. An einem Aktionsstand<br />
wurde Informationsmaterial verteilt und<br />
Menschen mit Beeinträchtigungen berichteten<br />
im persönlichen Gespräch von ihren<br />
täglichen Erfahrungen. Rollstuhlfahrerin<br />
Franziska Wenzel erzählte, dass im normalen<br />
Linienbus immer nur Platz für einen<br />
Rollstuhl ist. „Alle anderen müssen dann<br />
auf den nächsten Bus warten, der erst eine<br />
Stunde später kommt. Da kann dann auch<br />
wieder nur einer mit.“<br />
„Tempo machen für Inklusion –<br />
Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung:<br />
Aktionen in <strong>Lobetal</strong> und Basdorf<br />
barrierefrei zum Ziel“<br />
„Das geht mir so auf den Senkel! Die ganzen<br />
Barrieren ziehen sich wie ein roter Faden<br />
durch alle Lebensbereiche.“ Türen, die<br />
einem jemand aufmachen muss, Klingelknöpfe,<br />
vor denen Fahrradständer stehen<br />
und viel zu enge Gänge in Geschäften machen<br />
ihm das Leben schwer. Um sein Ziel<br />
zu erreichen, muss er oft lange Umwege<br />
in Kauf nehmen und sich für Fahrten vorher<br />
telefonisch anmelden. „Wo bleibt denn<br />
da die Spontanität?“ fragt er. Das unterstreicht<br />
Einrichtungsleiterin Zarina Engel:<br />
„Bewohnerinnen und Bewohner müssen<br />
oft einzeln mit Dienstfahrzeugen gefahren<br />
werden, wenn mal wieder kein Platz im Bus<br />
war. Sie fragt: „Wenn sie ihren Arbeitsort<br />
nicht erreichen können, wo bleibt da die<br />
Teilhabe, wo die Selbstbestimmung?“<br />
Fotos: Mechthild Rieffel<br />
Um 15 Uhr machte sich ein Protestzug auf<br />
den Weg. Heilerziehungspflegerin Danielle<br />
Villain und Einrichtungsleiterin Andrea<br />
Tholl gestalteten mit einer Gruppe von<br />
nicht lesenden Menschen Schilder, mit denen<br />
sie als Protestaktion in <strong>Lobetal</strong> einige<br />
Hinweis- und Straßenschilder überklebten.<br />
Ziel der Aktion war, darauf aufmerksam zu<br />
machen, wie schwierig die Orientierung für<br />
Menschen mit kognitiven Einschränkungen<br />
ist. „Das Wegetraining, das wir mit allen<br />
so lange machen, bis sie sich hier zurechtfinden,<br />
wäre so viel einfacher, wenn es zu<br />
den geschriebenen Worten auch leicht verständliche<br />
Bilder gäbe.“, berichtet Frau Villain.<br />
Mit Bollerwagen, Luftballons,<br />
Schildern und reichlich guter<br />
Laune zogen die Akteurinnen<br />
und Akteure<br />
los und verteilten<br />
die Schilder in <strong>Lobetal</strong>.<br />
Unterwegs<br />
mussten sie immer<br />
wieder erklären,<br />
„Das geht mir<br />
so auf den Senkel!<br />
Die ganzen Barrieren<br />
ziehen sich wie ein<br />
roter Faden durch alle<br />
Lebensbereiche.“<br />
was sie gerade tun.<br />
Dabei wurde deutlich,<br />
dass den meisten Lesenden<br />
die Problematik gar nicht<br />
klar war. „Genau darum,“ fasst Danielle<br />
Villain zusammen, „haben wir ja hier und<br />
heute mal Bescheid gesagt.“<br />
Volker Wittig<br />
Aktion in Basdorf<br />
Auch in Basdorf (Wandlitz) vor dem Kontaktladen<br />
THEO in der Theodor Fontane<br />
Straße 6 war die Hoffnungstaler Stiftung<br />
<strong>Lobetal</strong> mit einem Aktionsstand<br />
vertreten. Hier gab es die<br />
Möglichkeit mit verschiedenen<br />
Akteurinnen und<br />
Akteuren ins Gespräch<br />
zu kommen, auf Barrieren<br />
aufmerksam zu<br />
machen und sich auszutauschen,<br />
wie der gemeinsame<br />
Raum innerhalb<br />
der Nachbarschaft von allen<br />
belebt und genutzt werden kann.<br />
Ein Selbsterfahrungsparcours wurden Passantinnen<br />
und Passanten dazu eingeladen,<br />
die Umgebung selbst einmal „mit anderen<br />
Augen“ wahrzunehmen und auf mögliche<br />
Barrieren und Hindernisse hin zu<br />
überprüfen.<br />
Gemeinsam Barrieren sichtbar<br />
machen und abbauen<br />
In den letzten drei Jahrzehnten hat sich<br />
beim Thema Inklusion zwar schon viel<br />
getan, aber in vielen Teilbereichen gibt es<br />
nach wie vor großen Handlungsbedarf.<br />
Deshalb stand die vielfach noch fehlende<br />
Barrierefreiheit in diesem Jahr im Fokus<br />
des Protesttages. Unter dem Motto<br />
„Tempo machen für Inklusion – barrierefrei<br />
zum Ziel“ soll sie das Thema in das<br />
Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.<br />
Jede Barriere verhindert die gesellschaftliche<br />
Teilhabe und individuelle Mobilität<br />
von Menschen mit Behinderung. MR<br />
Der <strong>Lobetal</strong>er Volker Wittig, ist auch auf einen<br />
Rollstuhl angewiesen und ärgert sich:<br />
Auf dem <strong>Lobetal</strong>er Dorfplatz luden Mitarbeitende,Bewohnerinnen und Bewohner<br />
zum Austausch über ein barrierefreies Miteinander ein.<br />
Eine Gruppe von nicht lesenden Menschen gestaltete Schilder, mit denen sie in<br />
einer Protestaktion in <strong>Lobetal</strong> einige Hinweis- und Straßenschilder überklebten.<br />
36 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
37
Aus den Einrichtungen<br />
Pfarrer Sebastian Kneipp kam höchstpersönlich vorbei,<br />
um die Kneipp-Anlage zu eröffnen.<br />
Gesundheitszentrum unter freiem Himmel: Kneipp-Anlage in <strong>Lobetal</strong> eröffnet<br />
Am 7. Mai wurde in <strong>Lobetal</strong> eine Kneipp-<br />
Anlage eröffnet. Mit der benachbarten<br />
ebenfalls neuen Calisthenic-Anlage bilden<br />
beide an der Ecke Bethelweg/Nazarethweg<br />
ein Gesundheitszentrum unter freiem<br />
Himmel. Es ist ein Treffpunkt für Groß und<br />
Klein, für Jung und Alt.<br />
Zu diesem Termin war Pfarrer Sebastian<br />
Kneipp höchst persönlich erschienen. „Wasser<br />
hat mir das Leben gerettet. Deshalb eröffne<br />
ich heute gerne die<br />
<strong>Lobetal</strong>er Kneipp-Anlage.“<br />
Er berichtete, wie es ihm<br />
damals ergangen war.<br />
Er erzählte von seinem<br />
Studium der Theologie,<br />
von seiner Erkrankung,<br />
die ihm immer mehr zu<br />
schaffen machte und von<br />
seiner Entdeckung über<br />
die Heilkraft des kalten<br />
Wassers. „Ich machte den<br />
Selbstversuch in der kalten<br />
Donau“, erinnerte er sich.<br />
Er stieg kurz in das kühle<br />
Wasser, wiederholte die kurzen Bäder in<br />
den nächsten Tagen und ergänzte diese<br />
um Halbbäder und Güsse. „Stellen Sie sich<br />
vor, was dann passiert ist?“, fragte er. Es<br />
sei wie ein Wunder gewesen. „Ich wurde<br />
wieder gesund.“ Nach und nach vertiefte<br />
er seine Erkenntnisse zur Heilkraft von<br />
Wasser und wendete seine Behandlungsformen<br />
auch bei Patienten an. Mit Erfolg.<br />
In der Bevölkerung wurde Pfarrer Sebastian<br />
Kneipp immer beliebter und machte sich<br />
als „Cholera-Kaplan“ und „Wasserdoktor“<br />
einen Namen.<br />
Viele weitere Gäste waren<br />
zur Einweihung gekommen.<br />
So die Theologische<br />
Geschäftsführerin Pastorin<br />
Andrea Wagner-Pinggéra.<br />
Sie erzählte von der<br />
Bedeutung des Wassers<br />
in biblischen Erzählungen.<br />
Sie sagte: „In Wüstenregionen<br />
spielt das Wasser<br />
eine große Rolle.“ Und immer<br />
sei das Wasser in der<br />
Bibel klar, tief und sauber.<br />
„Es ist gesund und heilsam.“<br />
Geschäftsführer Martin Wulff freute<br />
sich, dass die Anlage nun endlich an den<br />
Neue Kneipp-Anlage<br />
in Betrieb genommen<br />
Start gehen konnte. Die Stiftung sei schon<br />
seit vielen Jahren mit den Ortsvertretern<br />
im Austausch. Dank einer großen Spende<br />
konnte das Vorhaben nun verwirklicht<br />
werden. Auch Joachim Rudolph, Vorsitzender<br />
des Kneipp-Vereins Niederbarnim<br />
e.V. schaute vorbei und stellte fest: „Jede<br />
Kneipp-Anlage ist ein Meilenstein der<br />
Gesundheit.“ Die Methode Kneipp habe<br />
einen Siegeszug angetreten und sich über<br />
ganz Europa und Nordamerika verbreitet.<br />
„Das spricht für die Wirksamkeit und den<br />
Calisthenic ist ein Sport sowie Kultur- und Sammelbegriff<br />
für eine Vielzahl an Bewegungsformen und sportlichen<br />
Disziplinen.<br />
Erfolg der natürlichen Heilmethode.“<br />
Beide Anlagen wurden an einem zentralen<br />
Ort in <strong>Lobetal</strong> errichtet. Die Fläche ist umgeben<br />
von Natur und bietet Platz für Entfaltung<br />
und Raum, um Ruhe zu finden. Der<br />
Zugang ist barrierefrei. Die Anlage umfasst<br />
ein Wassertret- sowie Wasserarmbecken,<br />
einen Barfußpfad und die Fitnessanlage für<br />
Jung und Alt. Bänke bieten danach die Gelegenheit,<br />
sich auszuruhen und die Umgebung<br />
zu genießen. Die Calisthenic-Anlage<br />
wurde durch die Stadt Bernau erbaut.<br />
Kneipp-Anwendungen eignen sich als vorbeugende<br />
Maßnahmen. Das Anregen der<br />
Selbstheilungskräfte fördert die Widerstandsfähigkeit<br />
und das innere Gleichgewicht.<br />
So können Menschen sich gegenüber<br />
den Anforderungen des Lebens wie<br />
zum Beispiel das Altern stärken, Stress<br />
gelassener begegnen und Krankheiten<br />
leichter meistern - bis dahin, dass sich die<br />
Voraussetzungen und Fähigkeiten zum<br />
Glücklich sein steigern lassen.<br />
Calisthenic ist ein Sport sowie Kultur- und<br />
Sammelbegriff für eine Vielzahl an Bewegungsformen<br />
und sportlichen Disziplinen.<br />
In der Regel basieren diese auf reinen sowie<br />
mit Hilfsmitteln erschwerten oder erleichterten<br />
Eigenkörpergewichtsübungen.<br />
Das Calisthenics-Training kann langfristig<br />
den Gesundheitszustand sowie die Mobilität<br />
und Beweglichkeit für alle Generationen<br />
verbessern.<br />
WK<br />
Calisthenic-Anlage und das Wassertretbecken<br />
begeisterten die Gäste.<br />
Der Bernauer Bürgermeister André Stahl (li) und Geschäftsführer der Stiftung<br />
Martin Wulff testeten das Wasserarmbecken.<br />
Hinweise zur Benutzung<br />
KNEIPP-GESUNDHEITSANLAGE<br />
1. Wichtigstes Prinzip bei der Anwendung kalten Wassers ist ein vorher erwärmter<br />
Körper. Armbad oder Fußbad niemals mit kalten Händen oder Füßen beginnen!<br />
Wenn Sie also nicht warm sind, holen Sie dies jetzt durch flotte Bewegung nach.<br />
2. Armbad und Wassertreten heben ihre Wirkung gegenseitig auf. Daher lassen<br />
Sie mindestens 2 Stunden zwischen den Anwendungen verstreichen.<br />
3. Beim Armbad beide Arme tief eintauchen, bis nach höchstens 30 Sekunden ein<br />
starker Kältereiz (Kribbeln oder Ziehen im Arm) eintritt. Anschließend das Wasser<br />
einfach abstreifen und die Arme bis zum völligen Abtrocknen bewegen<br />
(Armkreisen etc.).<br />
4. Beim Wassertreten die Füße mit jedem Schritt aus dem Wasser heben (“Storchengang“).<br />
Nur so lange im Wasser bleiben, bis starker Kältereiz in den Beinen<br />
eintritt (max. 1 Minute). Danach Wasser abstreifen und wieder warmlaufen.<br />
Vorsicht bei Blasen- und Nierenleiden.<br />
38 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
39
Aus den Einrichtungen<br />
Hier geht‘s zu den Filmen:<br />
Schülerinnen und Schüler der Pflegeschule Bernau werben<br />
für die gerneralistische Pflegeausbildung.<br />
Fachleute gesucht - Pflegekampagne im Land Brandenburg gestartet<br />
Pflegeschule der Stiftung unterstützt Initiative des Landes / Azubis:<br />
„Man gibt den Menschen etwas.“<br />
Ohne sie läuft in Krankenhäusern, ambulanten<br />
Pflegediensten und stationären Pflegeinrichtungen<br />
gar nichts: Gut ausgebildete<br />
Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner<br />
sind das unverzichtbare Rückgrat der Versorgung<br />
von Menschen, die auf Hilfe angewiesen<br />
sind, auch in der Hoffnungstaler<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong>.<br />
Mit der neuen generalistischen Pflegeausbildung<br />
haben sich Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten<br />
deutlich verbessert. Die<br />
Vorteile sollen jetzt noch stärker bekannt<br />
gemacht werden. Mit einer Kampagne will<br />
Brandenburg noch mehr junge Menschen<br />
für den Pflegeberuf und für eine Ausbildung<br />
im Bundeslandland begeistern.<br />
„Es freut mich sehr,<br />
wenn ich mich um<br />
andere kümmern kann.“<br />
Land Brandenburg<br />
startet Pflegekampangne<br />
Stiftung <strong>Lobetal</strong> in Bernau. Die Schülerinnen<br />
und Schüler berichten im Rahmen der Aktion,<br />
warum sie die Pflegeausbildung gewählt<br />
haben: „Man gibt den Menschen etwas,<br />
man ist vielseitig, man ist nah dran an den<br />
Menschen, egal in welchen Altersgruppen“,<br />
oder „Es freut mich sehr, wenn ich mich um<br />
Diakonisches Bildungszentrum<br />
<strong>Lobetal</strong> / Ausbildung<br />
Diakonisches Bildungszentrum<br />
<strong>Lobetal</strong> / Schule<br />
andere kümmern kann.“, und „Es ist gut,<br />
dass Du in einem Team arbeitest. Es ist ein<br />
flexibler Beruf. Du hast eigentlich jeden<br />
Tag irgendetwas Neues, was auf Dich zukommt,<br />
womit du umgehen kannst.“<br />
WK<br />
Mit der Spende der Stiftung Hilfswerk Berlin konnte das Büro für Leichte Sprache eine digitale<br />
Lücke schließen.<br />
Büro für Leichte Sprache erhält digitalen Schub<br />
Stiftung Hilfswerk Berlin ermöglicht die Anschaffung neuer<br />
digitaler Technik<br />
Mit der finanziellen Förderung von 4.000 € durch die Stiftung Hilfswerk Berlin<br />
konnte das Büro für Leichte Sprache der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> für die<br />
Prüfgruppen jeweils vier iPads, Hüllen und Bluetooth-Tastaturen neu anschaffen.<br />
„Zunächst ging es ausführlich um das Kennenlernen der Geräte sowie das Ausprobieren<br />
einzelner Bedienungsschritte.“, berichten die Mitarbeiterinnen des Büros<br />
Laura Arnold und Katja Leonhardt. Bei Bedarf sollen die Geräte auch für die<br />
Recherche und Wissensaneignung Zuhause verwendet werden können. Bereits<br />
erprobt wurde die Funktion der Videokonferenz und inzwischen von verschiedenen<br />
Orten aus erfolgreich durchgeführt.<br />
„Wir wollen interaktiv während der Prüfgruppen-Treffen Aufträge des Büros für<br />
Leichte Sprache bearbeiten.“, erläutern die beiden die weiteren Vorhaben. Das<br />
Anliegen sei, die Eigenständigkeit der Prüferinnen und Prüfer zu fördern und<br />
ortsunabhängige Teilhabe zu ermöglichen. Gleichzeitig werde der Umgang mit<br />
digitalen Medien gefestigt. Und es sei nachhaltig: „Das schränkt auch den Verbrauch<br />
von Papier erheblich ein.“, weiß Laura Arnold.<br />
Beworben wird innerhalb der Kampagne<br />
auch die Pflegeschule der Hoffnungstaler<br />
Die Bernauer Pflegeschule verwandelte sich bei den Drehs in ein Studio.<br />
So geht von den Prüfgruppen und den Mitarbeiterinnen ein herzliches Dankeschön<br />
an die Stiftung Hilfswerk Berlin.<br />
WK<br />
40 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
41
Personalia<br />
Personalia<br />
Nachruf für Horst Bauer<br />
geb. 18.11.1930, verst. 21.03.<strong>2022</strong><br />
Ist Gott für uns, wer kann wider uns<br />
sein? Der auch seinen eigenen Sohn<br />
nicht verschont hat, sondern hat ihn<br />
für uns alle dahingegeben – wie sollte<br />
er uns mit ihm nicht alles schenken?<br />
(Römer 8,31+32, Einsegnungsspruch)<br />
Diakon Horst Bauer ist am 21. März im Alter<br />
von 91 Jahren verstorben. Er wurde an<br />
der Seite seiner vor gut zwei Jahrenverstorbenen<br />
Ehefrau Helga auf dem Waldfriedhof<br />
in Bielefeld Sennestadt beigesetzt. Horst<br />
Bauer war vielen in der Gemeinschaft, in<br />
Nazareth, in <strong>Lobetal</strong> und in Bielefeld, ein<br />
wichtiger und prägender Wegbegleiter.<br />
Horst Bauer wurde 1930 als erstes von<br />
vier Geschwistern in Oberhausen geboren.<br />
Es wird kein einfaches Leben gewesen<br />
sein, dort am Rande des Ruhrgebiets mit<br />
all den Gefährdungen und Wirrnissen, die<br />
der Krieg mit sich brachte. Das Geld in der<br />
Familie war knapp und Horst Bauer entschloss<br />
sich, das Gymnasium zu beenden<br />
und eine Lehre als Maurer zu absolvieren.<br />
Sein Fernziel war ursprünglich der Beruf<br />
des Architekten. Horst Bauer hatte früh<br />
Kontakt zur Kirche, zur Jungschararbeit<br />
und später zum CVJM.<br />
1951 bewarb er sich nach Nazareth. Er sah<br />
sich in den diakonischen Dienst berufen.<br />
Die Diakonenausbildung führte ihn durch<br />
Betheler Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />
und der Fürsorgeerziehung in Freistatt.<br />
Er absolvierte die Krankenpflegehelferausbildung.<br />
Im Mai 1956 wurde er in der<br />
Zionskirche in das Amt des Diakons eingesegnet.<br />
Seine erste Stelle trat er im Haus<br />
Kapernaum in Bethel an, wurde aber noch<br />
im Juli nach Blütenberg entsandt, einer zu<br />
<strong>Lobetal</strong> gehörenden Einrichtung der Behindertenhilfe.<br />
Dort arbeitete er bis 1960,<br />
absolvierte eine kurze Zwischenstation in<br />
Eberswalde, ehe er noch 1960 die Leitung<br />
des Pflegeheims Friedenshöhe in <strong>Lobetal</strong><br />
übernahm.<br />
Helga und Horst Bauer leiteten das Pflegeheim<br />
Friedenshöhe mit Liebe, Umsicht und<br />
großem Engagement über viele Jahre und<br />
Jahrzehnte. Die durchaus schwierigen Rahmenbedingungen<br />
erforderten ein hohes<br />
Maß an Improvisations- und Organisationsgeschick.<br />
Horst Bauer war es nach seinem<br />
Leitungsverständnis wichtig, selbst die<br />
Arbeit seiner Mitarbeiter mitzutun. Zumeist<br />
war er darum auch selbst im Frühdienst in<br />
der Pflege aktiv. Die Bauers betrachteten<br />
ihren Dienst als Berufung und Verpflichtung.<br />
Bis zum Bau der Mauer wäre eine<br />
Rückkehr in den Westen möglich gewesen.<br />
Diese Möglichkeit schlugen Bauers wie<br />
auch viele andere Brüder und Schwestern<br />
in <strong>Lobetal</strong> aus.<br />
Ende der 1960er Jahre sahen sich die Bruderschaftsleitungen<br />
in Bethel und <strong>Lobetal</strong><br />
veranlasst, der Bruderschaft Nazareth in<br />
<strong>Lobetal</strong> eine eigenständige Verfasstheit zu<br />
geben und der Anstaltsleitung in <strong>Lobetal</strong><br />
zuzuordnen. Unschwer lässt sich erahnen,<br />
dass die Prozesse um diese Entscheidung<br />
hoch sensibel waren und viel diplomatisches<br />
Geschick und kluges Vorgehen<br />
brauchten. Hier erwies sich Horst Bauer als<br />
Nachfolger von Bruder Striedick als klarer,<br />
reflektierter und verbindlicher Obmann des<br />
Bezirks.<br />
Die Entscheidung zur eigenständigen Bru-<br />
derschaft wurde 1970 vollzogen und Horst<br />
Bauer wurde der erste (nebenberufliche)<br />
Brüderälteste in <strong>Lobetal</strong>. Er nahm dieses<br />
Amt bis 1988 wahr und war mit seinem<br />
Nachfolger, Bruder Teumer, maßgeblich<br />
daran beteiligt, nach der deutschen Wiedervereinigung<br />
den Zusammenschluss der<br />
beiden Gemeinschaften zu organisieren.<br />
Sein Partner im Ältestenamt in Nazareth-<br />
West war Horst Ullmann, und die beiden<br />
hielten enge und sehr vertraute Bande,<br />
um Entwicklungen hüben wie drüben<br />
voranzubringen, aber eben auch, um die<br />
intensiven Kontakte zwischen Bethel und<br />
<strong>Lobetal</strong> zu pflegen. Eine Frucht davon war<br />
das Mitte der 1970er Jahre mit viel Eigenleistungen<br />
der <strong>Lobetal</strong>er Geschwister und<br />
Spenden aus Bethel gebaute Haus Nazareth<br />
in <strong>Lobetal</strong>. Es war Ort und Ausdruck<br />
der grenzüberschreitenden Zusammengehörigkeit<br />
und geistlichen Gemeinschaft.<br />
Nachdem Horst Bauer von 1990 bis 1993<br />
die letzte berufliche Etappe im Bonhoeffer-<br />
Haus in <strong>Lobetal</strong>, dem damaligen Zentrum<br />
für Qualifizierung und Weiterbildung, genommen<br />
hatte, zogen die Bauers Ende der<br />
1990er Jahre nach Bielefeld und genossen<br />
dort ihren Ruhestand. Das Interesse an<br />
Kunst und Ausdruck (Helga), an Kontemplation,<br />
Bildung und Religion (Horst) fand<br />
endlich Zeit und Platz im Leben.<br />
Die letzte Antwort im Leben ist der Tod,<br />
die Horst Bauer in Gottes ewigen Frieden<br />
geführt hat. „Ist Gott für uns, wer kann wider<br />
uns sein“ – aus Sicht von Horst Bauer<br />
kein Erkenntnis- oder gar Bekenntnissatz,<br />
sondern eine Hoffnung, ein stilles Gebet,<br />
um ein freundliches Lebensgeleit bis weit<br />
über die Grenzen des Todes hinaus.<br />
Diesen Nachruf schrieb Diakon Wolfgang<br />
Roos-Pfeiffer, Ältester der Gemeinschaft<br />
der Nazareth Diakoninnen und Diakone.<br />
Wir geben ihn hier gekürzt wieder.<br />
Vorgestellt: Peggy Haubenthal<br />
„Ich freue mich sehr, Teil dieser Veränderung zu sein!“<br />
Seit Oktober 2021 arbeite die gebürtige und überzeugte Berlinerin Peggy Haubenthal<br />
als Einrichtungsleitung in der Wohnstätte Schrippenkirche in der Berliner<br />
Ackerstraße.<br />
Ihr Einstieg in die Eingliederungshilfe begann vor 16 Jahren bei einem freien Träger<br />
des Kinder- und Jugenhilfebereiches. Sie begleitete dort mehrere Klientinnen<br />
und Klienten mit Down-Syndrom und mit Autismus-Spektrum-Störungen. Zusätzlich<br />
arbeitete sie als Schulbegleiterin in einer Grundschule. Frau Haubenthal<br />
wechselte innerhalb des Trägers in eine ambulante Wohngemeinschaft, die sich<br />
gerade gründete, und war dort tätig in unterschiedlichen Bereichen und Funktionen,<br />
ab 2011 auch als Teamleitung. 2014 kam das Betreute Einzelwohnen hinzu<br />
sowie die Tätigkeit als Vertrauensperson im Bewohner-Beirat.<br />
Neue Perspektive<br />
2019 erfolgte dann ein Trägerwechsel. Als Teamleitung war sie verantwortlich für<br />
eine besondere Wohnform. Sie erhielt einen Einblick in den stationären Bereich<br />
der Eingliederungshilfe. Damit verband sich eine neue berufliche Perspektive.<br />
Fort- und Weiterbildungen begleiteten sie auf dem Weg, um sich als pädagogische<br />
Mitarbeiterin und fachlich für Leitungsfunktionen weiterzubilden. Auch<br />
erweiterte Peggy Haubenthal in der Gremienarbeit ihr Netzwerk.<br />
Nun ist sie in der Schrippenkirche angekommen. Sie spürt in der Einrichtung immer<br />
noch den Wandel vom Verein Schrippenkirche e.V., der Träger der Wohnstätte<br />
bis 2017 war, hin zur Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Doch gerade das ist für<br />
sie reizvoll. Sie sieht die Gemeinschaft der Schrippenkirche auf einem dynamischen,<br />
produktiven und richtigen Weg, der gute Früchte trägt. Gestalten ist ihr<br />
Ding. Und so findet sie es spannend, ja geradezu wichtig, an diesem Wandel aktiv<br />
beteiligt zu sein. Deshalb gilt für sie: „Gemeinsam gestalten, Ideen entwickeln<br />
und neue Wege ausloten.“ Und so überrascht es nicht, wie sie ihre Begeisterung<br />
so auf den Punkt bringt: „Ich freue mich sehr, Teil dieser Veränderung zu sein!“<br />
42 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
43
Personalia<br />
Kurz berichtet<br />
Pfarrerin Michaela Fröhling bei ihrer Antrittspredigt<br />
Michaela Fröhling als Pfarrerin in <strong>Lobetal</strong> eingeführt:<br />
„Rausgehen auf öffentliche Plätze“<br />
Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> erhält<br />
geistliche Verstärkung. Am Sonntag, den<br />
8. Mai, wurde Michaela Fröhling als zweite<br />
Pfarrerin der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />
im Sonntagsgottesdienst in der Waldkirche<br />
eingeführt und herzlich begrüßt.<br />
Schöner hätte die Kulisse nicht sein können.<br />
Das Wetter zeigte sich von der besten Seite.<br />
Die Gäste kamen aus Nah und Fern. Darunter<br />
auch die Waldvögel, die das Ereignis<br />
musikalisch umrahmten.<br />
Dazu passte gut das Thema der Antrittspredigt<br />
von Michaela Fröhling: Schöpfung. Es<br />
ging um die Würde und die Einzigartigkeit<br />
des Menschen. Gott habe ihn so geschaffen.<br />
Das nehme den Menschen in die Verantwortung<br />
gegenüber der Schöpfung. Sie<br />
sagte: „Menschen in aller Vielfalt sind Teil<br />
der Schöpfung und nur mit ihr gemeinsam<br />
und im Miteinander kann es eine Zukunft<br />
geben.“ Gott habe eine gute Ordnung geschaffen.<br />
Das gebe Hoffnung in einer Zeit,<br />
wo Krieg und Flucht die Schlagzeilen bestimmen.<br />
Andrea Wagner Pinggéra, Theologische Geschäftsführerin<br />
der Stiftung, freut sich mit<br />
Michaela Fröhling eine Pfarrerin in der Stiftung<br />
zu haben, die Erfahrungen in kirchlicher<br />
Gemeindearbeit, in der Krankenhausseelsorge<br />
und im missionarischen Dienst<br />
mitbringt. Sie stellt fest: „Der christliche<br />
Glaube hat es in diesen Zeiten schwer. Michaela<br />
Fröhling weiß, wie man Menschen<br />
mit Glaubensfragen anspricht und sie dafür<br />
interessiert.“<br />
Christlicher Glaube müsse sich zeigen. Davon<br />
ist Michaela Fröhling überzeugt. Dazu<br />
passt das Credo, das sie vor kurzem in<br />
einem Vortrag so formulierte: „Wir selbst<br />
müssen identifizierbar rausgehen auf öffentliche<br />
Plätze in Kooperationen, Netzwerke<br />
und gemeinsam schauen, was dran ist<br />
für unsere Region, wo es Interessengemeinschaften<br />
gibt, gemeinsame Anliegen und<br />
zivilgesellschaftliche Herausforderungen.“<br />
So sind ihre Aufgaben: Sie wird sich um die<br />
Jugend in der <strong>Lobetal</strong>er Kirchengemeinde<br />
kümmern, den christlichen Glauben in<br />
Seminaren für Mitarbeitende und im Religionsunterricht<br />
der Bernauer Pflegeschule<br />
Herzlichst begrüßt in <strong>Lobetal</strong>:<br />
Pfarrerin Michaela Fröhling<br />
vermitteln sowie Aufgaben der Seelsorge in<br />
Senioreneinrichtungen der Stiftung und im<br />
Epilepsiekrankenhaus Tabor übernehmen.<br />
Bevor Michaela Fröhling nach <strong>Lobetal</strong> kam<br />
war sie theologische Referentin für den Missionarischen<br />
Dienst der Evangelischen Kirche<br />
Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz<br />
im Berliner Missionswerk und befasste<br />
sich unter anderem mit missionstheologischer<br />
Grundsatzarbeit. Als Gemeindepfarrerin<br />
wirkte sie von 2004-2014 in<br />
Neustadt (Dosse). Danach arbeitete sie als<br />
Krankenhausseelsorgerin am Dominikus-<br />
Krankenhaus Berlin (Reinickendorf). Das<br />
theologische Handwerk erlernte sie an der<br />
Kirchliche Hochschule Bethel/Bielefeld sowie<br />
an den Universitäten in Heidelberg und<br />
Münster.<br />
WK<br />
Die Einführung leitete Pastorin Wagner Pinggéra und wurde dabei von Assistenten unterstützt,<br />
die Segensworte der Bibel mit auf den Weg gaben.<br />
Haus Fichtenberg in Steglitz<br />
wegen Brand evakuiert<br />
Am 22. April kam es zu einem Brand im Pflegeheim<br />
Haus Fichtenberg in Berlin-Steglitz.<br />
Dies löste einen Großeinsatz der Berliner Feuerwehr<br />
aus.<br />
Zwei Patientenzimmer und der Dachstuhl<br />
standen in Flammen. Die Einsatzkräfte konnten<br />
eine Ausbreitung des Feuers verhindern<br />
und den Brand von nur innerhalb einer<br />
halben Stunde löschen. Verletzt wurde niemand.<br />
Das Gebäude ist allerdings nicht mehr<br />
bewohnbar.<br />
Insgesamt wurden 46 Menschen in Sicherheit<br />
gebracht. 44 Bewohnerinnen und Bewohner<br />
hat das Pflegepersonal gerettet,<br />
zwei Menschen barg die Feuerwehr per<br />
Drehleiter aus dem oberen Bereich des Hauses.<br />
Die Bewohner kamen zunächst in Einrichtungen<br />
von Bethel und <strong>Lobetal</strong> in Berlin<br />
und Brandenburg unter.<br />
„Wir sind sehr, sehr dankbar und erleichtert,<br />
dass keine Menschen zu Schaden gekommen<br />
sind“, sagte Bereichsleiterin Katja Möhlhenrich-Krüger<br />
nach dem Brand. Und sie dankt<br />
für das Zusammenstehen über die Bereiche<br />
hinweg. „Wir haben viel Solidarität und Unterstützung<br />
erfahren. Viele Kolleginnen und<br />
Kollegen haben uns tatkräftig unterstüzt. “<br />
Blumenampeln für Bernau<br />
Am 18. Mai werden die Blumenampeln an<br />
den Laternen in der Bernauer Innenstadt aufgehängt.<br />
Bereits seit über 10 Jahren kümmern sich die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zierpflanzenbaus<br />
der Hoffnungstaler Werkstätten<br />
um den Transport, das Aufhängen, die<br />
Pflege und die Bewässerung der Bernauer<br />
Blumenampeln. Zwischen Mai und November<br />
sind sie dann wöchentlich für die 44<br />
Blumenampeln am Marktplatz, dem Platz<br />
am Steintor, der Brauer-, der Bürgermeisterund<br />
der Berliner Straße im Einsatz. Finanziert<br />
wird dies durch Bernauer Unternehmen und<br />
Privatpersonen, die Patenschaften für eine<br />
Blumenampel übernehmen.<br />
Zu Gast in <strong>Lobetal</strong><br />
Landesvorsitzende Alexandra Pichl (Bündnis 90/Die Grüne, li) besuchte am 17. März die Bio-<br />
Molkerei der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Beim gemeinsamen Frühstücksei wurde über<br />
die Rahmenbedingungen für mobile Hühnerhaltung gesprochen, die Produktion des <strong>Lobetal</strong>er<br />
Bio-Joghurt sowie das neue Brandenburger Regionalsiegel für Bio-Produkte erläutert.<br />
Am 13. April schaute Simona Koß (MdB/ SPD) im Seniorenwohnpark am Kirschberg vorbei.<br />
Sie überreichte Osterhasen und tauschte sich mit der Leitung und Mitarbeitenden über aktuelle<br />
Themen aus.<br />
Tanz in den Mai<br />
Der Mai ist gekommen. Das musste gefeiert werden.<br />
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenwohnparks am Kirschberg begrüßten den<br />
Wonnemonat Mai mit Musik und Tanz bei strahlendem Sonnenschein. Für ausgelassene Stimmung<br />
sorgte Lutz Möhwald mit seinen „Tanzenden Füßen“. Bewohner und Mitarbeiter tanzten<br />
dazu schwungvoll um den geschmückten Maibaum. Unterstützt wurden die Mitarbeitenden<br />
von Schülerinnen und Schülern der <strong>Lobetal</strong>er Pflegeschule. Wir sagen dafür von Herzen<br />
Danke und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Feste.<br />
44 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
45
Personalia<br />
Personalia<br />
Dienstjubiläen<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Ein Fest für alle Menschen –<br />
Jahresfest in <strong>Lobetal</strong><br />
117. Jahresfest der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> – ein großes<br />
Fest der Gemeinschaft<br />
Zum 117. Jahresfest lädt die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> am 19. Juni von 10:00 bis<br />
16:00 Uhr herzlich ein. Das Jahresfest ist ein großes Gemeinschaftsereignis für unsere<br />
Stiftung und die Region. Menschen aus Nah und Fern, Menschen mit und ohne Hilfebedarf,<br />
Jung und Alt, Freunde und Förderer feiern gemeinsam in <strong>Lobetal</strong>.<br />
„Willkommen“, so lautet in diesem Jahr das Motto. Es nimmt die Jahreslosung<br />
<strong>2022</strong> der christlichen Kirchen auf. Traditionell beginnt der Tag um 10 Uhr mit einem<br />
Festgottesdienst in der Waldkirche. Bläser der v. Bodelschwinghschen Stiftungen<br />
Bethel, aus dem Kirchenkreis Barnim und aus <strong>Lobetal</strong> umrahmen den Gottesdienst<br />
musikalisch.<br />
Ab 11.30 Uhr startet ein buntes Programm. In ganz <strong>Lobetal</strong> gibt es viel zu entdecken.<br />
Die Arbeitsbereiche der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> stellen sich an rund 30 Ständen<br />
mit Aktions- und Verkaufsangeboten vor. Auf dem Dorfplatz präsentiert sich ein<br />
unterhaltsames Bühnenprogramm. Führungen durch die Ortschaft informieren über<br />
Geschichte und aktuelle Arbeitsfelder. Einige Häuser sind für Besucher geöffnet. Leckeres<br />
verwöhnt die Gäste unter anderem aus dem Sortiment von „<strong>Lobetal</strong>er Bio“.<br />
Familien und Kinder dürfen sich auf viele Angebote freuen.<br />
<strong>Lobetal</strong>er Jahresfest-Konzert am Samstag, den 18.06.<strong>2022</strong>, um 17:00Uhr<br />
in der Evangelischen Kirche St. Marien in Bernau.<br />
Bereits am Vorabend des Jahresfestes, am 18. Juni, findet das traditionelle <strong>Lobetal</strong>er<br />
Jahresfest-Konzert um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche St. Marien in Bernau statt.<br />
Musikerinnen und Musiker aus Bielefeld und dem Barnim spielen Musik für Blechblasinstrumente,<br />
Blockflöten und Gitarren. Das Konzert steht passend zum Motto des<br />
Jahresfestes. Der Eintritt ist frei!<br />
Programm:<br />
10:00 Uhr<br />
Festgottesdienst in der <strong>Lobetal</strong>er Waldkirche<br />
Festpredigt: Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel,<br />
Pastor Ulrich Pohl<br />
Musikalische Umrahmung: Bläserinnen und Bläser des Kirchenkreises,<br />
Posaunenmission Bethel, Bläserchor <strong>Lobetal</strong><br />
11:30 Uhr<br />
Buntes Bühnen- und Familienprogramm<br />
rund um den Dorfplatz<br />
• Musik auf dem Dorfplatz<br />
• Mitmachangebote auf den Plätzen der Begegnung<br />
• Verkaufsstände mit kreativen Produkten, Pflanzen, <strong>Lobetal</strong>er Bio u.v.m.<br />
• Mittagstisch, Kaffee und Kuchen<br />
Führungen durch die<br />
Ortschaft <strong>Lobetal</strong><br />
Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> bietet<br />
Führungen durch die Ortschaft <strong>Lobetal</strong> an.<br />
Sie finden jeweils am ersten Freitag des<br />
Monats statt.<br />
Neben den Besonderheiten des Ortes werden<br />
auch seine Geschichte und aktuelle Arbeitsfelder<br />
der Stiftung vermittelt.<br />
Bettina Charlotte Hoffmann begleitet die<br />
Besucherinnen und Besucher bei dem<br />
Rundgang. Sie sagt: „Gern zeigen wir den<br />
Gästen unseren inklusiven Ort, unsere Arbeit,<br />
die Menschen von hier, aber auch unsere<br />
Kühe und die wunderschöne Natur“<br />
Die Führung dauert rund zwei Stunden.<br />
Wer möchte, kann im Anschluss um 13:00<br />
Uhr gern noch im Bonhoeffer-Haus Mittag<br />
essen.<br />
Treffpunkt:<br />
vor der <strong>Lobetal</strong>er Kirche<br />
Die nächsten Termine:<br />
3. Juni : 11.30 Uhr<br />
1. Juli: bereits um 10.30 Uhr<br />
5. August: bereits um 10.30 Uhr<br />
Um Anmeldung wird gebeten::<br />
per Telefon: 03338 66784.<br />
Per E-Mail: fuehrungen@lobetal.de<br />
Die Führungen sind kostenfrei.<br />
Es gibt im Anschluss an die Führung, die<br />
Möglichkeit, eine Spende zu geben.<br />
Name Vorname Eintritt Jubiläum Jahre Bereich<br />
Lawrenz Matthias 01.03.1992 01.03.1992 30 Jahre Teilhabe - Verbund Süd-Ost-Brandenburg - Haus Einkehr<br />
Özsoy Anja 01.01.2019 01.03.1992 30 Jahre Teilhabe - Verbund Berlin - Zuverdienst Charlottenburg<br />
Ebel Elke 01.07.1996 16.03.1992 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH - AB Pflanzencenter<br />
Lietz Heike 18.03.1992 18.03.1992 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH - Betriebsteilleitung<br />
Nieseck Cornelia 30.03.1992 30.03.1992 30 Jahre Teilhabe - Verbund Nord-Ost-Brandenburg -<br />
Sydower Feld<br />
Dittmann Anke 01.03.2002 01.03.2002 20 Jahre Altenhilfe - Lazarus Haus Berlin<br />
Pommerening Manuela 01.03.2002 01.03.2002 20 Jahre Altenhilfe - Freudenquell gGmbH<br />
Cancrin Antje 01.03.2012 01.03.2012 10 Jahre Teilhabe - Verbund Nord-Ost-Brandenburg - Waldhaus<br />
Metzer Dirk 01.03.2012 01.03.2012 10 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmH -<br />
Betriebsteilleitung Molkerei<br />
Ruhnau Marion 01.03.2012 01.03.2012 10 Jahre Altenhilfe - Lazarus Stationäres Hospiz Berlin<br />
Ruthenberg Martina 01.01.2018 01.03.2012 10 Jahre Diakonisches Werk Niederlausitz gGmbH<br />
Walter Christina 01.03.2012 01.03.2012 10 Jahre Teilhabe - Verbund Süd-Ost-Brandenburg -<br />
SoWoBau Wieseneck/Morgensonne<br />
Koslowski Uwe 01.01.2019 15.03.2012 10 Jahre Altenhilfe - Haus Fichtenberg<br />
Degner Christiane 01.04.1992 01.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Altenhilfe - „Viktoria Luise“ Zehdenick<br />
Dus Susanne 01.04.2007 01.04.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Süd-Ost-Brandenburg - WG Tannenhaus<br />
Giese Ulli 01.04.2012 01.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Teilhabe - Nord-West-Brandenburg - Haus im Luch<br />
Götz Gülsüm 01.04.2012 01.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Altenhilfe - Barbara von Renthe-Fink Haus<br />
Mandel Sven 01.04.2012 01.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre <strong>Lobetal</strong>er Inklusionsbetriebe gGmbH<br />
Scheuringer Rücker Carmen 01.04.1992 01.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Teilhabe - Nord-West-Brandenburg - Haus im Luch<br />
Schwarzer Cindy 01.04.2002 01.04.<strong>2022</strong> 20 Jahre DW Niederlausitz gGmbH - DS Cottbus<br />
Schweighöfer Cordula 01.04.2012 01.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Altenhilfe - Haus Fichtenberg<br />
Zellmer Nicole 01.04.2002 01.04.<strong>2022</strong> 20 Jahre DW Niederlausitz gGmbH - ASH stationäre Pflege<br />
Günther Daniela 02.04.1992 02.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Altenhilfe - Lazarus-Haus Berlin<br />
Schönthaler Madeleine 03.04.2012 03.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Teilhabe - Süd-Ost-Brandenburg - Erkner<br />
Schütt Hella 03.04.2012 03.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Teilhabe - Nord-West-Brandenburg - Haus im Luch<br />
Ragotzky Petra 10.04.2012 10.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre DW Niederlausitz gGmbH - DS Burg<br />
Jaekel Doreen 15.04.2007 15.04.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Nord-Ost-Brandenburg - Ackerstraße<br />
Kastner Ellen 15.04.1992 15.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH -<br />
AB Reichenwalde Montage<br />
Kinder Susan 15.04.2002 15.04.<strong>2022</strong> 20 Jahre Teilhabe - Nord-West-Brandenburg - Am Prinzendamm<br />
Ebert Claudia 16.04.2007 16.04.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />
Franke Holger 16.04.2007 16.04.<strong>2022</strong> 15 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH -<br />
AB Metallverarbeitung<br />
Knopp Detlef 16.04.1992 16.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Teilhabe - Süd-Ost-Brandenburg - Reichenwalde<br />
Krischok Nicole 01.05.2007 01.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Altenhilfe - Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />
Haus „Esther“<br />
Rossa Nadine 01.05.2007 01.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Altenhilfe - Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />
Haus „Esther“<br />
Schälke Maria 01.05.2012 01.05.<strong>2022</strong> 10 Jahre Teilhabe - Verbund Berlin Gesundheit - Haus Erlengrund<br />
Schischkowski Danilo 01.05.2007 01.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre DW Niederlausitz gGmbH - ASH Phase F<br />
Haase Sabine 05.05.1992 05.05.<strong>2022</strong> 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH -<br />
AB Erkner DL Hauswirtschaft<br />
Eversmeier Gabriele 10.05.2007 10.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Verbund Berlin Gesundheit -<br />
CWE Auguste-Viktoria-Straße<br />
Büsselberg Martina 11.05.1992 11.05.<strong>2022</strong> 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH -<br />
AB Login allgemeine Montage<br />
Prabucka Ines 14.05.2007 14.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Altenhilfe - Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />
Haus „Esther“<br />
Bruch Beatrice 21.05.2012 21.05.<strong>2022</strong> 10 Jahre Altenhilfe - Pflegestützpunkt/Pflegeberatung<br />
Köller Alexander 21.05.2007 21.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Verbund Berlin Soziales - Betreutes<br />
Einzelwohnen Berlin<br />
Mentzel Liane 25.05.1992 25.05.<strong>2022</strong> 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH - AB Milchladen<br />
46 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
47
Ratgeber: Bewußt leben<br />
Neues aus dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
Online-Training: Fit mit Peter – Bewegung tut gut<br />
Ab dem 12. Mai bieten wir einmal pro Woche ein Online-Training<br />
mit dem Physiotherapeuten und Personal Trainer Peter Dörksen<br />
an – acht Wochen lang.<br />
Kostenloses Online-Training über Zoom<br />
“Fit mit Peter” ist ein funktionelles Ganzkörpertraining für alle,<br />
die Lust haben, sportlich aktiv zu sein.<br />
In einem achtwöchigen Programm liegt der Fokus auf den verschiedenen<br />
Körperregionen:<br />
Wer? Alle, die Lust haben, sind willkommen! Peter Dörksen, Physiotherapeut<br />
und Personal Trainer, leitet die Online-Kurse.<br />
Wie? Die Kurse finden online über die Plattform Zoom statt. Anmelden<br />
können Sie sich ganz einfach über den Gesundheitscampus<br />
oder über www.bkk-diakonie.de/fit-mit-peter/<br />
Ihre BKK Diakonie und Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
Übrigens: Eine Vielzahl von Angeboten hält das BGW für<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur psychische Gesundheit<br />
bereit. Einfach mal im Intranet Portal Confluence<br />
reinschauen.<br />
Stiftung nutzt<br />
Photovoltaik<br />
als erneuerbare Energie<br />
Projekte in Erkner und Reichenwalde<br />
bereits angelaufen<br />
Die eleganteste Art der Stromgewinnung<br />
ist die Energiegewinnung auf Dächern. Das<br />
Potenzial ist riesig. „Wir brauchen einen<br />
gesunden Mix an Photovoltaik und Windkraft“;<br />
sagt Volker Quaschning, Prof. für<br />
Regenerative Energiesysteme an der Hochschule<br />
für Technik und Wirtschaft in Berlin.<br />
In unserem Standort in Reichenwalde erzeugt<br />
bereits eine Photovoltaik-Anlage<br />
(PVA) emissionsfreien Strom und reduziert<br />
den Stromverbrauch aus dem Netz. Für<br />
eine PVA mit dreifacher Leistung hat sich<br />
die Wohnstätte in Erkner entschieden. Mit<br />
dieser Anlage kann die Einrichtung nach<br />
Inbetriebnahme voraussichtlich ihren gesamten<br />
Strombedarf decken. Beide Anlagen<br />
wurden von dem in Erkner ansässigen<br />
Unternehmen „Sunfarming GmbH“ geplant<br />
und werden von ihm installiert.<br />
Mobilitätswandel in der Stiftung<br />
15 Elektroautos sind bestellt, drei schon am Start<br />
Mobilität ist ein hohes Gut, dass jeder nutzt und schätzt. Aber die bisherige<br />
Nutzung bringt auch Nachteile mit sich: Wir verursachen CO2-Emissionen, verbrauchen<br />
Ressourcen für die Herstellung von Fahrzeugen, deren Antriebe und<br />
Infrastruktur. In Deutschland zeichnet der Verkehrssektor für fast 20% aller Treibhausgasemissionen<br />
verantwortlich. Dabei dominieren die Emissionen des Straßenverkehrs,<br />
die ca. 95% der Verkehrsemissionen ausmachen.<br />
Unser Engagement für Menschen mit Hilfebedarfen findet an über 100 Standorten,<br />
häufig im ländlichen Raum, statt. Daraus ergibt sich ein hoher Mobilitätsbedarf<br />
für die Mitarbeitenden, Nutzerinnen und Nutzer, der mit ca. 250 Kleinbussen,<br />
Personenkraftwagen und Kleintransportern als Individualverkehr gedeckt wird.<br />
Hinzu kommen die Arbeitswege der Mitarbeitenden zu den Standorten.<br />
Allein diese Zahlen lassen einen Handlungsbedarf erkennen, der begleitet von<br />
der kriegsbedingten Energiekrise noch dringlicher wird. Die vom Bundesministerium<br />
für Umwelt für das Gesundheits- und Sozialwesen ausgelobte Förderung<br />
„Flottenaustauschprogramm Sozial & Mobil“ unterstützt in den Jahren 2021 und<br />
<strong>2022</strong> den Kauf von Elektrofahrzeugen und Ladepunkten. Für beide Förderphasen<br />
wurden durch die Bereiche der Stiftung 15 Elektro-Fahrzeuge angemeldet. Einhergehend<br />
mit der mobilen Veränderung plante das Immobilienmanagement den<br />
Aufbau einer firmeninternen Ladeinfrastruktur, die im ersten Schritt an 14 Standorten<br />
realisiert wird. Für die Ortslage <strong>Lobetal</strong> sind 10 Ladepunkte vorgesehen,<br />
die jedoch erst nach Errichtung einer neuen Trafostation vervollständigt werden<br />
können. Der Start wird eine Ladesäule am MVZ sein.<br />
Verursacht durch Lieferverzögerungen wurden bis jetzt erst drei der für 2021 bewilligten<br />
E-Autos ausgeliefert. Allen E-Mobilitäts-Pionieren wünschen wir allzeit<br />
gute Fahrt!<br />
Neben E-Mobilität gilt es, alternative Mobilitätsformen voranzubringen. Dienstfahrräder<br />
für kurze Arbeitswege, Lastenräder für den Einkauf, geteilte Nutzung<br />
von Fahrzeugen und Fahrgemeinschaften auf Arbeitswegen sind Beispiele, die<br />
diskutiert und erprobt werden. Über die Confluence-Seite „Mobilität – emissionsfrei<br />
und zukunftsorientiert“ können Erfahrungen und Informationen geteilt<br />
werden.<br />
Beatrix Waldmann<br />
• Schulter und Nacken<br />
• Bauch und Rücken<br />
• Beine<br />
Alles, was Sie brauchen, sind eine Matte und Gewichte, wie zum<br />
Beispiel Wasserflaschen.<br />
So geht’s:<br />
Wann? Ab dem 12. Mai <strong>2022</strong> bis zum 30. Juni <strong>2022</strong>,<br />
immer donnerstags von 19:00 bis 20:00 Uhr.<br />
Ganz aktuell ist der Solaratlas für Brandenburg<br />
online gestellt worden, der alle<br />
Dächer auf ihr Solarpotenzial hin bewertet.<br />
Dieses Werkzeug unterstützt bei der<br />
Planung zukünftiger Investitionsvorhaben.<br />
Auf der Confluence-Seite „Energie selbst<br />
erzeugen & Photovoltaik“ stehen weitere<br />
Informationen für Sie bereit. Sie können<br />
mich gern auch persönlich kontaktieren.<br />
Beatrix Waldmann<br />
Willkommen -<br />
Mobilitätswandel!<br />
Verschenken<br />
statt wegwerfen<br />
48 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />
49
Ratgeber: Bewußt leben<br />
Besucherinnen und Besuchern eine externe<br />
Tagesstruktur.<br />
Baiser D‘Amour: Das ist Begeisterung pur.<br />
Liebeserklärung an den Mai: „Baiser D’Amour“<br />
Das Rezept für den Monat Mai im <strong>Lobetal</strong>er Kalender wurde vom Café Ida zur Verfügung gestellt.<br />
Ida von Bodelschwingh ist die Namensgeberin<br />
für das Café Ida an der Kaiser-Friedrich-Straße<br />
/ Ecke Lohmeyerstraße ganz in der Nähe des<br />
Schlosses Charlottenburg in Berlin-Wilmersdorf.<br />
Die Frau<br />
von Friedrich von<br />
Bodelschwingh<br />
Süße Verführung –<br />
war entscheidend daran beteiligt, die v. Bodelschwinghschen<br />
Anstalten Bethel aufzubauen.<br />
Um ihren Namen zu ehren, kamen die<br />
Mitarbeitenden des Beschäftigungsprojektes<br />
Café Ida auf die Idee, das Café, das einst Kino<br />
und danach Tanzschule war, nach ihr zu benennen.<br />
„Baiser D’Amour“<br />
Im Cafe Ida befindet sich ein Arbeitsprojekt.<br />
Es ist seit 2006 an seinem jetzigen Standort.<br />
Mitten im Kiez bietet es psychisch kranken<br />
Menschen des Bezirks die Möglichkeit, Arbeit<br />
und Beschäftigung zu finden. Das Projekt ist<br />
Bestandteil des Wohnverbundes und vermittelt<br />
in verschiedenen Beschäftigungen den<br />
Foto: Mechthild Rieffel<br />
Im Cafébereich kann man allerlei Kunsthandwerk<br />
der verschiedenen Beschäftigungsgruppen<br />
bestaunen und erwerben. Leuchtende<br />
Seidentücher, Grußkarten, bunte Untersetzer,<br />
Holzarbeiten und viele andere Dinge lassen<br />
sich in den Regalen neben den Kaffeehaustischen<br />
finden.<br />
Leckerei im Mai<br />
Eine Arbeitsgruppe ist für das leibliche Wohl<br />
der Mitarbeitenden und Beschäftigten zuständig<br />
und zaubert an diesem Tag in der<br />
hauseigenen Küche ein köstliches Dessert.<br />
Das „Baiser D’Amour“ ist eine Schichtspeise<br />
aus luftigem Baiser, süßen Beerenfrüchten<br />
und cremiger Sahne.<br />
Zubereitet wurde es an einem Sommertag.<br />
Die Sonne lachte und alle Beteiligten taten<br />
es ihr gleich. Der eine oder die andere fragte<br />
schon mal, wann denn mit der Fertigstellung<br />
zu rechnen sei. Vorn im gemütlichen Café<br />
wurde derweil Kaffee gekocht. Endlich war<br />
das Werk vollbracht und die Schüssel wurde<br />
in den kleinen Stadtgarten im Außenbereich<br />
getragen.<br />
Was gibt es Schöneres, als mitten im saftigen<br />
Grün zu sitzen, sich von der schon warmen<br />
Maisonne bescheinen zu lassen, mit Freunden<br />
und Kolleginnen zu plaudern und dabei eine<br />
Leckerei zu genießen?<br />
MR<br />
Baiser D‘Amour<br />
Zutaten:<br />
- 100 g Baiser<br />
- 400 g Beerenmix, gefroren, ungezuckert<br />
- 500 ml Schlagsahne<br />
Zubereitung:<br />
Rezept<br />
des<br />
Monats<br />
1. Baiser in ca. 2 cm große Stückchen zerteilen<br />
2. Die Sahne steif schlagen<br />
3. Auf dem Boden einer größeren Schüssel ca. die Hälfte der<br />
Baiserstückchen verteilen<br />
4. Darauf die Hälfte der gefrorenen Beeren streuen<br />
5. Jetzt die Hälfte der Schlagsahne auf der Mischung verstreichen<br />
6. Anschließend die restlichen Baiserstückchen und gefrorenen<br />
Beeren auf die Schlagsahne schichten<br />
7. Zum Schluss vorsichtig die restliche Schlagsahne auf die<br />
Mischung streichen<br />
8. Die Schüssel für ca. eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen<br />
9. Im Anschluss portionsweise in Dessertschälchen<br />
füllen und servieren<br />
So geht‘s: Baiser in Stückchen zerteilen. Die Sahne steif schlagen.<br />
Drei Zutaten: Zerkleinertes Baiser, Schlagsahne und Beerenmix<br />
Der Nachtisch ist ein perfektes Sommergericht und kann auch prima mit einer Kugel Eis serviert werden. Es gibt nichts Schöneres, als mitten im Garten<br />
zu sitzen, sich von der warmen Sonne bescheinen zu lassen, mit Freunden und Kolleginnen zu plaudern und dabei die Leckerei zu genießen?<br />
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