20.05.2022 Aufrufe

Lobetal Aktuell, Ausgabe 2/2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Magazin der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

LOBETAL<br />

aktuell<br />

<strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2022</strong><br />

<strong>Lobetal</strong><br />

hilft der Ukraine<br />

Engagement.<br />

Friedensbotschaften.<br />

Berichte.<br />

Seiten 12-19<br />

Gegen das Vergessen:<br />

Stolpersteine in<br />

<strong>Lobetal</strong><br />

Seite: 10<br />

Hier geht‘s zum Film:<br />

1000 Stunden. 1000 Stäbe:<br />

Das Hochhaus von<br />

Reichenwalde<br />

Seite: 28<br />

Lieblingsrezept aus Berlin:<br />

Baiser D‘Amour<br />

Seite: 50<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

1


Inhalt<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Inhalt<br />

was für eine Vielfalt! Welch ein Reichtum!<br />

Bremen, Spremberg, Berlin, Woltersdorf, Erkner, Berlin, <strong>Lobetal</strong>,<br />

Reichenwalde, Zehdenick, Bernau: das sind die Standorte<br />

von Einrichtungen, die es diesmal in das Magazin <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

geschafft haben.<br />

04<br />

Erklärt:<br />

Was es mit dem Namen<br />

Johannes auf sich hat<br />

Stolpersteine, Ukraine-Hilfe, Friedensbotschaften, Ministerinnenbesuch,<br />

Ukraineengagement, Richtfest, Protesttag,<br />

Kneipp, Pfarrerin, Pflegefilm, Spenden, Glasmahlzeit, familienfreundliches<br />

Unternehmen, lecker Essen, Solarstrom: das ist<br />

der Inhalt einiger Artikel unseres Frühlingsheftes.<br />

12<br />

Engagiert:<br />

Einsatz für Geflüchtete aus der Ukraine<br />

18<br />

Ukraine<br />

Hilfe <strong>Lobetal</strong>:<br />

Die größte Herausforderung<br />

seit Bestehen des Vereins<br />

Trauer, Begeisterung, Freude, Stolz, Sehnsucht, Hoffnung,<br />

(Nächsten)Liebe, Vertrauen: das bewegt die Menschen in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong>.<br />

10<br />

Impressum:<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell - Magazin der<br />

Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

für Mitarbeitende und Freunde.<br />

Herausgegeben vom Bereich<br />

Kommunikation und Spenden<br />

im Auftrag der Geschäftsführung.<br />

Erscheint fünfmal jährlich.<br />

www: lobetal.de<br />

www: facebook.com/lobetal<br />

Mahnung und Gedenken:<br />

Stolpersteine in <strong>Lobetal</strong> verlegt<br />

V.i.S.d.P.: Wolfgang Kern<br />

Bodelschwinghstr. 27<br />

16321 Bernau<br />

Telefon: 03338 - 66 17 81<br />

Autoren: soweit nicht anders<br />

bezeichnet Wolfgang Kern,<br />

Namenskürzel: WK - Wolfgang Kern<br />

AG - Andreas Gerlof<br />

MR - Mechthild Rieffel<br />

Fotos: soweit nicht anders<br />

bezeichnet © HSt <strong>Lobetal</strong><br />

Layout: Carsten Wienhold<br />

Druck: Druckerei Nauendorf<br />

Redaktionsschluss:<br />

28. April <strong>2022</strong><br />

Redaktionsschluss:<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2022</strong>: 1. Juli <strong>2022</strong><br />

Spendenkonto:<br />

IBAN: DE22 3506 0190 0000 2222 24 BIC: GENO DE D1 DKD<br />

Bank für Kirche und Diakonie eG (KD-Bank)<br />

Titelfoto:<br />

Am 5. Mai war Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.<br />

Auch in <strong>Lobetal</strong> fanden dazu Aktionen statt.<br />

Foto: © Mechthild Rieffel<br />

Unsere Stiftung ist Vielfalt und Menschlichkeit. Sie ist ein Ort<br />

großartiger Geschichten und besonderer Engagements. Das<br />

verdient es, darüber zu berichten. Ich danke allen, die in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> mitgemacht haben, die uns erzählt haben, was sie<br />

gerade tun, und was sie bewegt.<br />

Denn: Die schönste Aktion wird noch schöner, wenn viele<br />

davon erfahren. Gute Ideen werden noch besser, wenn sie<br />

geteilt werden.<br />

Schauen Sie! Blättern Sie und lassen Sie sich anstecken von<br />

der Vielfalt und vom Reichtum, die in dieser <strong>Ausgabe</strong> zu entdecken<br />

sind. Und denken Sie an mich, wenn Sie eine große<br />

oder kleine Geschichte auf Lager haben.<br />

Es freut sich darüber<br />

Wolfgang Kern<br />

Leiter Kommunikation und Spenden<br />

<strong>Lobetal</strong><br />

hilft der Ukraine<br />

PS: Wir möchten mit <strong>Lobetal</strong> aktuell viele Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sowie engagierte Menschen erreichen. Bitte geben<br />

Sie uns Bescheid, wenn in Ihrer Einrichtung zu wenige oder zu<br />

viele Zeitschriften ankommen. Rückmeldung an Martina Weiher,<br />

E-Mail: m.weiher@lobetal.de, Telefon: 03338 - 66 791<br />

22<br />

Wieder<br />

am Start:<br />

<strong>Lobetal</strong>er Bistro mit Mahlzeiten<br />

aus dem Glas<br />

Erklärt:<br />

04 Erklärt: Was es mit dem Nammen<br />

Johannes auf sich hat?<br />

06 Nachgedacht:<br />

Der Gute Hirte<br />

Aus der Geschäftsführung<br />

08 Bericht der<br />

Geschäftsführung<br />

Aus der Stiftung<br />

09 Besuch:<br />

Sozialministerin Ursula<br />

Nonnemacher in <strong>Lobetal</strong><br />

10 Erinnern: Stolpersteine in<br />

<strong>Lobetal</strong> verlegt<br />

Das Thema<br />

12 Engagiert: Einsatz für<br />

Geflüchtete aus der Ukraine<br />

14 Friedensbotschaften:<br />

Zeichen der Solidarität<br />

16 Mosaik: Ukraine-Engagement<br />

der Einrichtungen<br />

18 Ukraine Hilfe <strong>Lobetal</strong>:<br />

Große Herausforderung<br />

28<br />

Das<br />

Aus den Einrichtungen<br />

20 Einblick:<br />

Michaelis Haus am Doventor<br />

22 Glasmahlzeit: <strong>Lobetal</strong>er Bistro<br />

mit neuem Konzept<br />

24 Familienfreundlich: Christliches<br />

Seniorenheim Spremberg<br />

26 Rückblick: Ostern im Haus Horeb<br />

und im Christophorus Hof<br />

27 Highlights in Rüdersdorf:<br />

Mit Truck und US Polizeiauto<br />

ums Quartier<br />

28 Präsentiert: Das Hochhaus von<br />

Reichenwalde<br />

30 Gespendet: Pflegebetten für<br />

die Ukraine<br />

31 Klausurtagung: Altenhilfe<br />

32 Richtfest: Neues Verwaltungsgebäude<br />

in <strong>Lobetal</strong><br />

33 Waschtag: Neues aus Zehdenick<br />

34 Gespendet: Große Unterstützung<br />

der Sparkasse Barnim<br />

36 Aktionstag: Protest für Gleichstellung<br />

von Menschen mit<br />

Behinderung<br />

Hochhaus von Reichenwalde:<br />

Martin Pflock präsentiert sein Kunstprojekt<br />

38 Eingeweiht: Kneippanlage<br />

40 Gestartet:<br />

Pflegekampagne im<br />

Land Brandenburg<br />

41 Neue digitale Technik:<br />

Büro für Leichte Sprache<br />

Personalia und mehr...<br />

42 Nachruf für Horst Bauer<br />

43 Vorgestellt: Peggy Haubenthal<br />

44 Vorgestellt: Michael Fröhling<br />

45 Kurz berichtet<br />

46 Termine<br />

47 Herzlichen Glückwunsch<br />

Ratgeber bewußt leben<br />

48 Neues aus dem Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement<br />

49 Nachhaltig:<br />

Stiftung nutzt Photovoltaik<br />

Mobilitätswandel:<br />

Stiftung bestellt 15 Elektroautos<br />

50 Rezept des Monats:<br />

„Baiser D’Amour“<br />

2 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

3


Erklärt<br />

gesichts des nahe bevorstehenden Gerichts aufgerufen. Die<br />

bußfertigen Menschen hat er im Jordan getauft. Bekannt ist<br />

Johannes auch durch seine asketische Lebensweise.<br />

Vermutlich beginnt Johannes der Täufer um das Jahr 27 oder<br />

28 nach Christus mit seiner Verkündigung am Jordan in Galiläa<br />

bzw. in Judäa. Er soll die Herzen der Väter zu den Kindern bekehren<br />

und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten,<br />

heißt es im Lukasevangelium (1, 17). Johannes ist radikal. Er<br />

verkündet das kommende Gericht und ruft die Menschen zur<br />

Umkehr auf. Johannes sammelt Jünger um sich, von denen<br />

sich später einige Jesus anschließen. Außerdem kritisiert er den<br />

Lebenswandel des Königs Herodes Antipas, der ihn gefangen<br />

nimmt und schließlich töten lässt.<br />

Foto: Pixabay<br />

Johannistag - ausgeprägte Brauchtümer<br />

Johanniskraut und Johannisbeere<br />

Erklärt: Der Name Johannes<br />

Johannisbeere, Johanniskraut, Johanniswürmchen: Was<br />

hat es mit dem Namen Johannes auf sich? Und warum ist<br />

der Johannistag für Christen so bedeutsam?<br />

Johannes der Täufer<br />

Foto: Pixabay<br />

Rund um den Johannistag haben sich viele Brauchtümer entwickelt<br />

oder wurden umgedeutet. Zum Beispiel war es Brauch,<br />

in der Nacht vor dem Johannistag ein Bad in Flüssen und Seen<br />

zu nehmen. Dieser Brauch sollte Schutz verleihen. Im Zusammenhang<br />

mit der jährlichen Reinigung der Dorfbrunnen feierte<br />

man vielerorts Brunnenfeste. Im Harz stellte man Fichten an die<br />

Straßen und schmückte sie mit Wiesenblumen und Eierketten.<br />

Die Kinder zogen tagsüber durch die Straßen, abends trafen<br />

sich die Erwachsenen zum Feiern.<br />

Johannes hat etlichen Dingen seinen Namen verliehen. Dazu<br />

gehören Johannisbeere, Johanniswürmchen, Johannisbrot und<br />

Johanniskraut. Das Kraut fand mancherorts Verwendung in<br />

Kränzen, die man sich an diesem Tag aus neun Kräutern flocht<br />

und über Türen und Fenster hing, um sich vor Dämonen und<br />

bösen Geistern zu schützen. Man legte die Kränze in der Hoffnung<br />

auf Glück und Liebe auch unter das Kopfkissen oder warf<br />

sie wie in Mitteldeutschland über Häuser, um sich vor Unwetter<br />

und Hagel zu schützen.<br />

Johannes und Johanna sind verbreitete Vornamen und werden<br />

gerne genutzt. Die Vornamen sind international verbreitet:<br />

John, Giovanni, Jean, Yannic, Juan, Jan, Hanna, Joan, Jeannine,<br />

Jenny. Auch ein Jahrestag ist nach dem Vornamen benannt: Der<br />

Namenstag ist unter anderem der 24. Juni (es gibt noch zwei<br />

weitere) und dient dem Andenken Johannes des Täufers, von<br />

dem in der Bibel im neuen Testament erzählt wird. Im 5. Jahrhundert<br />

hat die Kirche den Gedenktag für Johannes auf den<br />

24. Juni gelegt.<br />

Johannes der Täufer wird als einer der bedeutendsten Heiligen<br />

in der orthodoxen und westlichen Christenheit verehrt. Den biblischen<br />

Hintergrund des Festes bildet die Überlieferung von<br />

der Geburt des Johannes, seiner Beschneidung und Namensgebung.<br />

Johannes gilt als der Vorläufer Jesu, der fast zeitgleich<br />

wirkte. Johannes kam als Sohn des Priesters Zacharias und seiner<br />

Frau Elisabeth zur Welt.<br />

Im Neuen Testament tritt Johannes als Bußprediger und Wegbereiter<br />

Jesu Christi in Erscheinung. Seine Anhänger, darunter<br />

zunächst auch Jesus, hat Johannes zur radikalen Umkehr an-<br />

Foto: Pixabay<br />

Johannisfeuer<br />

Zum Brauchtum des Johannistages gehören vor allem die Johannisfeuer,<br />

die dem Ursprung nach Sonnenwendfeuer darstellen.<br />

Der Johannistag nahm diesen heidnischen Brauch auf,<br />

bei dem Menschen um das Feuer tanzten und über es hinwegsprangen.<br />

Die Feuer brannten in der Johannisnacht vor dem Johannistag.<br />

Vom Sprung über das Feuer heißt es, dass es Unheil<br />

überwindet, von Krankheit reinigt und noch besser wirkt, wenn<br />

alle zusammen um das Feuer tanzen.<br />

Foto: Pixabay<br />

4 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

5


Nachgedacht<br />

Manche Bilder in diesem Psalm sind mir in meinem Alltag<br />

fremd:<br />

Es gibt immer wieder Versuche, dieses „alte Lied“ in neue<br />

Bilder zu übersetzen, so wie dieses:<br />

Nachgedacht:<br />

„Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln…“<br />

Gerade in diesen Tagen habe ich dieses uralte Lied, den Psalm<br />

23 wieder gebetet. Es war bei einer Trauerfeier. Manchmal,<br />

wenn meine eigenen Worte so klein und hilflos werden, dann<br />

kann ich mich bei diesen alten Worten „unterstellen“.<br />

„Er weidet mich auf einer grünen Aue<br />

und führet mich zum frischen Wasser.<br />

Er erquicket meine Seele.<br />

Er führet mich auf rechter Straße um seines<br />

Namens willen.“<br />

Mich tröstet die Vorstellung, dass so viele Generationen vor uns<br />

auch schon so gebetet und sich an diesen Worten festgehalten<br />

haben:<br />

„Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,<br />

fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.“<br />

Ob Hebräisch, Ukrainisch oder Deutsch – die Erfahrung von<br />

Angst in finsteren Tälern (oder anderen unübersichlichen Passagen<br />

auf meinem Lebensweg) verbindet uns.<br />

„Dein Stecken und Stab trösten mich.“ – Hier finde ich<br />

Halt. Da ist eine Kraft, die auch Gefahren von mir abwehren<br />

kann. Einer, der mich verteidigt, wenn ich alleine hilflos bin.<br />

„Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht<br />

meiner Feinde.<br />

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir<br />

voll ein.“<br />

Aus dem Bild vom hilfbesdürftigen Schaf wird hier wieder ein<br />

Mensch. Und in der unmöglichsten Situation (wer denkt schon<br />

an Essen und Trinken, wenn einem die Feinde gegenüberstehen?)<br />

wird erstmal ein Tisch gedeckt. Ausgerechnet hier kann<br />

ich zur Ruhe kommen und mich stärken lassen.<br />

„Du salbst mein Haupt mit Öl…“ Wir cremen uns vielleicht<br />

die Hände ein oder das Gesicht. Manche verwenden Pflegeprodukte<br />

für die Haare. Aber dass das ein anderer für mich<br />

tut – und das am Tisch? In unserer Kultur kennen wir das so<br />

nicht. Aber ich verstehe: Es ist eine wohltuende Geste. Manche<br />

sagen auch: Eine besondere Ehre für einen Gast. - Was<br />

wäre das bei uns?<br />

Manche Wörter sind so alt, dass ich kaum weiß, was sie bedeuten:<br />

Wer spricht schon von „erquicken“? „Quicklebendig“<br />

kenne ich, das ist voll Energie und Bewegung. Wenn ich daran<br />

denke, ist „erfrischen“ fast noch zu wenig!<br />

„Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen<br />

mein Leben lang und ich werde bleiben im<br />

Hause des HERRN immerdar.“<br />

Jemand hat ein Lied zu diesem Psalm geschrieben: „Herr Immerdar<br />

ist von Beruf ein Hirte…“<br />

„Herr Immerda(r)“ – ich finde, das ist ein schöner Name für<br />

Gott. Dabei muss Gott gar kein „HERR“ sein. Diese vier großen<br />

Buchstaben stehen für Gottes heiligen Namen, den fromme<br />

Juden nicht aussprechen. Sie stehen für das Geheminis,<br />

dass Gott größer ist, als ich in allen Worten und Bildern fassen<br />

kann. Aber: Als Gott einmal gefragt wird, wie er denn heißt,<br />

da kommt zur Antwort: „ICH BIN (DA)“ (2. Buch Mose, Kapitel<br />

3, Vers 14)<br />

Diesem „Immer-Da“ kann ich mich anvertrauen. Egal wo ich<br />

bin. Egal, was mir passiert. Mit seiner Kraft wenden sich Dinge<br />

– doch noch – zum Guten. Diese Erfahrung habe ich immer<br />

wieder gemacht. Er begegnet mir mit Barmherzigkeit. Das bedeutet:<br />

Mit einem weiten Herzen. Auch für das, was in mir arm<br />

und unglücklich ist und was ich selbst am liebsten verstecken<br />

oder loswerden würde. Bei ihm bin ich zu Hause.<br />

Pastorin Elisabeth Kruse<br />

Für Vielbeschäftigte<br />

Du, Herr, gibst mir für meine Arbeit das Tempo an.<br />

Ich brauche nicht zu hetzen.<br />

Immer wieder gibst du mir einen Augenblick der Stille,<br />

eine Atempause, in der ich wieder zu mir selbst komme.<br />

Du stellst mir Bilder vor die Seele, die mich sammeln,<br />

sprichst Worte zu mir, die mich wieder aufrichten und mir<br />

innere Gelassenheit geben.<br />

Oft lässt du mir mühelos etwas gelingen, und es<br />

überrascht mich selbst, wie zuversichtlich ich sein kann.<br />

Ich merke: Wenn man sich diesem Herrn anvertraut,<br />

bleibt das Herz ruhig.<br />

Obwohl ich viel zu viel Arbeit habe, brauche ich doch den<br />

Frieden nicht zu verlieren.<br />

Du bist ja da, in jeder Stunde, in jeder Lage,<br />

und so verliert alles sein bedrohliches Gesicht.<br />

Oft – mitten im Gedränge – gibst du mir ein Erlebnis, das<br />

mir Mut macht.<br />

Das ist, als ob mir einer eine Erfrischung reichte.<br />

Und dann ist der Friede da und eine große Geborgenheit.<br />

Ich spüre, wie mein Glaube dabei wächst,<br />

wie die Ausgeglichenheit kommt und mein Tagewerk<br />

gelingt.<br />

Bei alledem ist es am schönsten zu wissen,<br />

dass ich dir, lieber Herr, folgen darf, und dass<br />

ich – jetzt und immer – bei dir zuhause bin.<br />

Toki Miyaschina<br />

6 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

7


Aus der Geschäftsführung<br />

Aus der Stiftung<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

liebe Mitarbeitende,<br />

Kiew ist 1.350 Kilometer von <strong>Lobetal</strong> entfernt. In 15 Stunden ist<br />

das mit dem Auto zu bewältigen. Dort erleben die Ukrainerinnen<br />

und Ukrainer einen grausamen Krieg. Täglich sehen wir die Bilder.<br />

Sie erschrecken unser Herz und brennen sich in unsere Gedanken.<br />

Es sind Bilder von zerbombten Kindergärten und Krankenhäusern,<br />

von ausgebrannten Wohnungen, von Menschen, die in U-Bahn-<br />

Stationen und Tiefgaragen ausharren, die misshandelt und hingerichtet<br />

wurden und die auf der Flucht<br />

vor diesem furchtbaren Krieg mitten<br />

in Europa sind. Hier können und dürfen<br />

wir nicht wegschauen.<br />

„Helfen, das ist das einzige was ich<br />

tun kann gegen diese himmelschreiende<br />

Ungerechtigkeit.“ Das sagte<br />

kürzlich ein Mitarbeiter, gefragt,<br />

warum er Menschen aus der Ukraine<br />

zur Seite steht. Dirk Rieber hat sich<br />

zwar als Erzieher beworben, sagte<br />

aber sofort zu, als wir ihn baten, in<br />

der Ukraine-Flüchtlingshilfe zu arbeiten.<br />

Er ist einer von vielen, die sich<br />

engagieren.<br />

Im Verbund der v. Bodelschwinghschen<br />

Stiftungen Bethel haben wir<br />

uns auf den Weg gemacht, Flüchtende<br />

aufzunehmen. Unsere Einrichtungen<br />

engagieren sich an vielen<br />

Standorten. Die Mitarbeitenden leisten<br />

neben ihrer ohnehin wichtigen<br />

Arbeit und der Belastung durch die<br />

Pandemie noch viel mehr. Sie organisieren<br />

Medikamenten- und Hilfstransporte in die Ukraine oder<br />

die medizinische Versorgung von Geflüchteten vor Ort in Deutschland.<br />

Sie schaffen sichere Häfen für Kinder, Jugendliche, ältere<br />

Menschen und Familien. Sie kochen und besorgen Möbel. Sie<br />

übersetzen, pflegen, begleiten und empfangen Menschen in Not<br />

mit offenen Armen. Sie spenden Zeit und Geld. Und sie beten. Die<br />

Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong> hat nahezu 50 LKWs auf den Weg geschickt.<br />

Der Landkreis Barnim hat sich an die Stiftung gewandt mit der<br />

Bitte, Familien mit behinderten Angehörigen aufzunehmen. Das<br />

wird derzeit vorbereitet. Ein Gebäude steht in Eberswalde bereit<br />

und wird dafür ertüchtigt. Im Mai werden wir die ersten Familien<br />

mit behinderten Kindern aufnehmen.<br />

Wir wissen auch, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich<br />

Hilfe leisten und persönlich Menschen in ihre Wohnung aufgenommen<br />

haben.<br />

Herzlichen Dank dafür! Segen, Kraft und Zuversicht wünschen<br />

wir allen Beteiligten.<br />

Zusammenhalt haben wir auch erfahren, als kürzlich eines unserer<br />

Pflegeheime in Berlin – das Haus Fichtenberg in Steglitz – unbewohnbar<br />

wurde. Es brannte im Dachgeschoss. Gott sei Dank kam<br />

niemand zu Schaden. Aber das Löschwasser machte das Haus<br />

unbewohnbar. Die Mitarbeitenden haben schnell reagiert und die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner evakuiert. Zwei von ihnen konnte<br />

die Feuerwehr mit der Drehleiter retten. Diese hat hervorragende<br />

Arbeit geleistet. An vielen Standorten unseres Bethel Verbundes in<br />

Berlin und Brandenburg konnten die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

untergebracht werden. Auch hier gilt unser Dank allen, die so<br />

schnell, umsichtig und so tatkräftig gehandelt haben.<br />

Gut tut uns in diesen Tagen, dass wir uns wieder treffen können.<br />

Tagungen, Klausuren, Dienstrunden und Ausflüge mit Menschen<br />

in den Häusern finden persönlich und nicht mehr nur als Videokonferenz<br />

statt. Wir spüren, wie sehr wir das brauchen. Gemeinschaft<br />

geht nun mal nicht auf Distanz oder über den Bildschirm. Gemeinschaft<br />

braucht Gesten, Blicke, Zwischentöne, Nähe und Austausch.<br />

Auch Veranstaltungen sind unverzichtbar. Sie schaffen Begegnung<br />

und machen uns als Stiftung mit unseren Anliegen bekannt. So<br />

setzte die Verlegung der Stolpersteine am 13. April ein wichtiges<br />

Zeichen. Erinnern – das stand im Mittelpunkt. Damit die Vergangenheit,<br />

ihre Geschichte, ihre Toten, Opfer und Täter die Gegenwart<br />

nicht immer wieder unheilvoll durchkreuzen, muss man<br />

öffentlich erinnern, damit man in der Gegenwart etwas besser<br />

macht. Wir hoffen, dass uns das ein wenig gelungen ist.<br />

Wir feiern in diesem Jahr nach zwei Jahren Pause endlich<br />

wieder unser traditionsreiches Jahresfest am 19. Juni unter<br />

dem Motto „Willkommen“. Das Jahresfest ist ein großartiges<br />

Gemeinschaftsereignis für unsere Stiftung und für die Region.<br />

Menschen aus Nah und Fern, Menschen mit und ohne Hilfebedarf,<br />

Jung und Alt, Freunde und Förderer feiern gemeinsam in <strong>Lobetal</strong>.<br />

Wir zeigen uns und freuen uns auf viele lebendige Begegnungen<br />

auch mit Ihnen.<br />

Wir wünschen Ihnen nun von Herzen alles Gute. Genießen Sie den<br />

Frühling und die vielen schönen Momente, die damit verbunden<br />

sind.<br />

Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra<br />

Theologische Geschäftsführerin<br />

Martin Wulff<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Lobetal</strong><br />

hilft der Ukraine<br />

Die Brandenburger Ministerin Ursula Nonnemacher war Ende April in <strong>Lobetal</strong> und sprach dort mit Familien aus der Ukraine, Syrien, Afghanistan,<br />

Armenien und dem Irak.<br />

Politikerin bewegt von individuellen Schicksalen<br />

Sozialministerin Ursula Nonnemacher besuchte Gemeinschaftsunterkunft in <strong>Lobetal</strong><br />

Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> engagiert<br />

sich seit 2015 für geflüchtete Menschen.<br />

Die Brandenburger Ministerin Ursula<br />

Nonnemacher, zu deren Ressort Soziales,<br />

Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz<br />

zählen, war Ende April in <strong>Lobetal</strong><br />

und sprach dort mit Familien aus der Ukraine,<br />

Syrien, Afghanistan, Armenien und<br />

dem Irak.<br />

Am Standort <strong>Lobetal</strong> betreibt die Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong> die Wohnunterkunft<br />

Eben Ezer, in der aktuell auch<br />

mehrere Kriegsvertriebene u.a. aus der<br />

Ukraine untergebracht sind. Am 21. April<br />

<strong>2022</strong> besuchte Sozialministerin Ursula<br />

Nonnemacher die Einrichtung. Im Gespräch<br />

mit den Bewohnerinnen und Bewohnern,<br />

Vertretern des Landkreises sowie des Trägers<br />

informierte sie sich vor Ort über die<br />

Bedarfe der Geflüchteten und die vielseitigen<br />

Angebote vor Ort.<br />

„Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> gehört<br />

zu unseren wichtigsten Partnern“,<br />

erklärte Landrat Daniel Kurth bei der Begrüßung<br />

der Ministerin. „Wir arbeiten seit<br />

vielen Jahren in verschiedenen Bereichen<br />

sehr eng und vertrauensvoll zusammen -<br />

zuletzt bei der Bereitstellung von Testangeboten<br />

in der Corona-Pandemie und ganz<br />

aktuell bei der Unterbringung von Geflüchteten<br />

aus der Ukraine. Die Stiftung leistet<br />

hier unverzichtbare Arbeit.“<br />

Im Haus Eben Ezer leben Geflüchtete<br />

und Familien aus fünf<br />

Ländern<br />

Das Haus Eben Ezer am Standort <strong>Lobetal</strong><br />

wurde im Jahr 2021 vor dem Hintergrund<br />

der Entwicklungen in Afghanistan als<br />

Unterkunft für Geflüchtete im Landkreis<br />

Barnim eingerichtet. Die Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong> hatte die ehemalige Betreuungseinrichtung<br />

für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung und Epilepsie im<br />

vergangenen Jahr zur Unterbringung von<br />

bis zu 42 Personen ertüchtigt. Das Betreuungsangebot<br />

vor Ort richtet sich vor allem<br />

an Familien. <strong>Aktuell</strong> leben 39 Menschen in<br />

der Einrichtung, darunter mehrere Frauen<br />

und Kinder aus der Ukraine und Armenien<br />

sowie Familien aus Afghanistan, Syrien und<br />

dem Irak.<br />

Unterstützung zugesichert<br />

Während ihres Besuchs nutzte die Ministerin<br />

die Gelegenheit, mit den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern der Einrichtung ins<br />

Gespräch zu kommen und sich über deren<br />

konkrete Bedarfe zu informieren. Sichtlich<br />

bewegt von den individuellen Schicksalen<br />

der Menschen betonte sie, dass das Land<br />

Brandenburg alles dransetze, um ihnen<br />

uneingeschränkte Unterstützung zukommen<br />

zu lassen. Träger von Unterbringungs-,<br />

Integrations- und Hilfsangeboten wie die<br />

Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> würden<br />

hier einen unschätzbaren Beitrag leisten.<br />

Haus Eben Ezer mit guter<br />

Infrastruktur<br />

Gemeinsam mit Andrea Wagner-Pinggéra,<br />

Theologische Geschäftsführung der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, Ralf Klinghammer,<br />

Bereichsleitung Kinder- und Jugendhilfe/Migration/Suchthilfe,<br />

und Ludwig Pagel,<br />

Geschäftsführung <strong>Lobetal</strong>er Inklusionsbetriebe<br />

gGmbH und Mitglied der Uk-<br />

Foto: Pixabay<br />

raine-Nothilfe-Beauftragtengruppe, führte<br />

Einrichtungsleiter Mario Drechsler die Ministerin<br />

durch die Einrichtung. Diese besteht<br />

aus zwei separaten Wohnungen links und<br />

rechts im Gebäude, mit Küche und Bad für<br />

jeweils acht Personen. Im mittleren Teil des<br />

Hauses befinden sich vier Vierbettzimmer<br />

und sechs Zweibettzimmer. Fünf Bäder und<br />

fünf Kochherde in einer Gemeinschaftsküche<br />

stehen zur Verfügung. Vor der Küche<br />

gibt es einen Gemeinschaftsraum, ein<br />

Lernzimmer sowie ein separates Krankenzimmer.<br />

Für alle Personen steht ein WLAN-<br />

Netz zur Verfügung. Insgesamt kümmern<br />

sich drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

um die Menschen in Eben Ezer. Darüber hinaus<br />

steht ein Kleinbus zur Verfügung, um<br />

u.a. den Transfer in Krankenhäuser oder<br />

Behörden unkompliziert zu ermöglichen.<br />

Ganzheitlicher Ansatz, der über<br />

die reine Unterkunft hinausgeht<br />

Im Gespräch mit den Verantwortlichen<br />

der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> sowie<br />

dem Landrat und der Sozialdezernentin<br />

des Landkreises Barnim, Silke Nessing, informierte<br />

sich die Ministerin im Anschluss<br />

über die Schwerpunkte und Besonderheiten<br />

des Betreuungskonzeptes. Verfolgt<br />

wird ein ganzheitlicher Ansatz, der über<br />

die reine Unterkunft hinausgeht. Im Fokus<br />

stehen u.a. die medizinische Versorgung<br />

der Menschen, die Unterbringung der Kinder<br />

in Schule und Kita, Unterstützung beim<br />

Aufenthaltsstatus der einzelnen Familien,<br />

Angebote zum Erlangen der Deutschen<br />

Sprache, familienunterstützende Hilfsangebote<br />

durch das Jugendamt sowie die Integration<br />

im täglichem Leben.<br />

WK<br />

8 8 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

9


Fotos: Mechthild Rieffel<br />

Aus der Stiftung<br />

Hier geht‘s zum Film:<br />

Seit 1997 erinnert ein Gedenkstein an die<br />

Deportation, auch an die von Dr. Feder.<br />

Beate Maria Stoelzel geb. Feder hatte lange<br />

Jahre keine Kenntnis von einem Ort, der<br />

seinem Gedenken gewidmet war. Durch einen<br />

Gottesdienst, der aus <strong>Lobetal</strong> im Fernsehen<br />

übertragen wurde, und durch eine<br />

Publikation aus <strong>Lobetal</strong> erfuhr sie, dass es<br />

einen Ort des Gedenkens auf dieser Welt<br />

gab: <strong>Lobetal</strong>. Sohn Martin Stoelzel erinnert<br />

sich: „Dass jemand einen Ort seines<br />

Gedenkens eingerichtet hat, war<br />

ihr ein unendlich großer Trost in der<br />

nicht enden wollenden Trauer.“<br />

Die Verlegung der Stolpersteine geschah an den Orten, wo die deportierten<br />

Menschen zuletzt ihre Wohnung hatten.<br />

Stolpersteine in <strong>Lobetal</strong> verlegt<br />

Wer ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt<br />

Es war der 13. April 1942, als eine Gruppe<br />

von 10 <strong>Lobetal</strong>ern mit jüdischen Wurzeln,<br />

zwei davon aus der Einrichtung Hoffnungstal<br />

(Rüdnitz), aus <strong>Lobetal</strong> abgeholt wurden.<br />

Ziel war das Warschauer Ghetto. Die<br />

meisten von ihnen wurden Wochen später<br />

in Treblinka ermordet. Einige starben schon<br />

im Ghetto. 80 Jahre später fand eine Gedenkveranstaltung<br />

für sie auf dem <strong>Lobetal</strong>er<br />

Dorfplatz statt.<br />

Es waren bewegende Momente, als Angehörige<br />

der deportierten <strong>Lobetal</strong>er berichteten,<br />

welche Bedeutung dieser Gedenketag<br />

für sie hat. Einer von ihnen, Martin Stoelzel,<br />

sagte: „Ich bin Martin Stoelzel und ein<br />

Enkel von Hermann Feder und Sohn seiner<br />

Tochter Beate Maria Stoelzel, geb. Feder.<br />

Ich bin sehr berührt, wie Sie in <strong>Lobetal</strong><br />

bis heute das Andenken wach halten<br />

an all jene, die verfolgt, deportiert<br />

und ermordet wurden.“<br />

Die Gedenkveranstaltung gestalteten Schülerinnen<br />

und Schüler der Beruflichen Schule<br />

für Sozialwesen am Diakonischen Bildungszentrum<br />

in <strong>Lobetal</strong>. In ihrem Spiel stellten<br />

sie ein Denkmal nach, das der Bildhauer<br />

Karl Biedermann erschaffen hat: „Der verlassene<br />

Stuhl hinter dem leeren Tisch vor<br />

dem umgestürzten Stuhl.“ heißt die Skulptur,<br />

die seit 1996 am Koppenplatz in Berlin<br />

steht, wo in den 1930er Jahren ein Großteil<br />

der jüdischen Bevölkerung lebte. Es ist ein<br />

Denkmal für alle jüdischen Menschen, die<br />

in Berlin gelebt haben und damals im Zuge<br />

der Deportation in großer Eile ihr Zuhause<br />

verlassen mussten. Viele von wurden in<br />

Konzentrationslagern ermordet.<br />

Aus <strong>Lobetal</strong> in den Tod<br />

Anschließend besuchten die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer die Orte, an denen<br />

sich einst die Wohnungen der deportierten<br />

Menschen befanden. An den dort verlegten<br />

Stolpersteinen stellten die Schülerinnen<br />

und Schüler die Biografien der ermordeten<br />

Menschen vor und legten Rosen nieder.<br />

Darunter verlasen sie auch die Biografie<br />

des Großvaters von Martin Stoelzel. „Dr.<br />

Hermann Feder war ein evangelischer<br />

Christ mit jüdischen Wurzeln. Geboren<br />

wurde Dr. Hermann Feder am 25. August<br />

1883. Er lebte in Potsdam. Er war Familienvater<br />

und Ehemann, mit Charlotte Feder<br />

verheiratet. Sie war keine Jüdin und hatte<br />

mit ihm eine Tochter und einen Sohn. Zum<br />

Schutz seiner Familie hatte er sich scheiden<br />

lassen und zog nach <strong>Lobetal</strong>. Seit dem<br />

9. Dezember 1940 lebte er in <strong>Lobetal</strong> an<br />

der Alten Schmiede. Zu diesem Zeitpunkt<br />

war er 58 Jahre alt. In Potsdam hatte er<br />

als Landgerichtsrat gearbeitet. In <strong>Lobetal</strong><br />

arbeitete er als Gärtner. Er lebte ein Jahr<br />

Gedenken und<br />

Mahnung<br />

und vier Monate in <strong>Lobetal</strong> und wurde am<br />

13. April 1942 deportiert. Er wurde nach<br />

Warschau ins Ghetto gebracht.“<br />

Erinnern für eine bessere<br />

Gegenwart<br />

Erinnern: Das stand im Mittelpunkt der<br />

Worte der Theologischen Geschäftsführerin<br />

Andrea Wagner-Pinggéra an diesem<br />

Tag. Sie sagte: „Damit die Vergangenheit,<br />

ihre Geschichte, ihre Toten, Opfer und Täter<br />

die Gegenwart nicht immer wieder unheilvoll<br />

durchkreuzen, muss man erinnern,<br />

damit man in der Gegenwart etwas besser<br />

macht. Wenn uns das heute gelungen ist,<br />

dann ist aus dem Erinnern etwas ganz Großes<br />

entstanden.“<br />

Im neuen Haus hat jede Mieterin und jeder Mieter<br />

ein Schülerinnen eigenes Apartment. und Schüler der Beruflichen Schule für<br />

Sozialwesen gestalteten die Gedenkveranstaltung.<br />

An die Schülerinnen und Schüler gerichtet<br />

sagte er: „Ich bin sehr berührt, dass Sie<br />

heute hier sind und sich dem Gedenken<br />

der Verfolgten des Naziregimes widmen.<br />

Ihr seid ein Zeichen, dass es eine neue<br />

Generation in Deutschland gibt, die nicht<br />

blind für die Not anderer, sondern solidarisch<br />

ist mit denen, die sich selbst nicht<br />

ausreichend wehren können.“<br />

Politiker und Gäste würdigen<br />

Engagement<br />

Der Bernauer Bürgermeister André Stahl<br />

würdigte das Engagement der jungen<br />

Menschen: „Die Veranstaltung zeigt, dass<br />

Eva Werner erinnert sich an ihren Cousin Ernst Simon<br />

Bischofswerder.<br />

Andrea Wagner-Pinggéra: Erinnern, damit<br />

man in der Gegenwart etwas besser macht.<br />

es auch in der jungen Generation die Bereitschaft<br />

zur Auseinandersetzung mit diesem<br />

Teil der deutschen Geschichte gibt.“<br />

Zahlreiche weitere Gäste nahmen an der<br />

Gedenkfeier teil. So der stellvertretende<br />

Landrat des Landkreises Barnim, die Beauftragte<br />

für Erinnerungskultur der Evangelischen<br />

Landeskirche, Marion Gardei,<br />

und Simona Koß (SPD), Abgeordnete im<br />

Bundestag. Sie schrieb auf Facebook: „Die<br />

Veranstaltung gab den Opfern ein Gesicht,<br />

eine Geschichte.“<br />

Die Grünen-Politikerin Carla Kniestedt hielt<br />

ihre Eindrücke auf Facebook so fest: „Wer<br />

ein Menschenleben rettet, rettet die ganze<br />

Welt“, so heißt das jüdische Sprichwort.<br />

Dies hat Martin Stoelzel zitiert. „Um diesen<br />

Satz, merke ich im Nachhinein, ging es<br />

heute die ganze Zeit in <strong>Lobetal</strong>. Nun gibt<br />

Martin Stoelzel verleiht seinem Großvater<br />

Dr. Hermann Feder ein Gesicht.<br />

es Stolpersteine. Enkel und Urenkelin erzählten<br />

von ihren Angehörigen, Dr. Feder<br />

zum Beispiel, Jurist in Potsdam. Und wie<br />

dessen Tochter lebenslang die Angst nicht<br />

verlor...aber weiterlebte, Kinder bekam, so<br />

wie ihr Bruder auch. 15 Nachfahren hat Dr.<br />

Feder...“<br />

WK<br />

Stolpersteine wurden verlegt:<br />

• am Platz vor der Christusfigur<br />

für Ernst Simon Bischofswerder<br />

und für Dr. Ernst Rosenstein<br />

• am Haus Gnadenthal: für Ernst Flatow<br />

• an der Zufahrt ehemaliges<br />

Geschäftsstelle Bereich Teilhabe:<br />

für Dr. Benno Bernstein und<br />

für Arnoldt Kuznitzki<br />

• an der Alte Schmiede für Dr. Hermann Feder<br />

• am Martin-Luther-Haus für Meinhold Meyer<br />

• am Ernst-Moritz-Arndt-Haus für Nathan Dann<br />

Carla Kniestedt (MdL/Grüne) ist nachdenklich.<br />

Sie hielt ihre Eindrücke auf Facebook fest.<br />

10 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

11


Thema<br />

Olga Krel, Tetyana Noskova und Dirk Rieber (vl)<br />

können nicht einfach zusehen. Sie engageieren<br />

sich für geflüchtete Menschen aus der Ukraine.<br />

„Ich muss helfen.“<br />

Tetyana Noskova, Olga Krel und Dirk Rieber<br />

kümmern sich um geflüchtete Menschen<br />

aus der Ukraine, die in der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong> aufgenommen<br />

werden. Hier erzählen Sie, warum sie das<br />

tun und was sie dabei bewegt.<br />

„Ich habe damit wirklich nicht gerechnet“,<br />

sagt Tetyana Noskova. Für sie kam<br />

der Krieg in der Ukraine überraschend.<br />

Frau Noskova ist in der Ukraine geboren.<br />

Sie kennt das ukrainische Volk, seine Kultur<br />

und Träume. Seit über zehn Jahre lebt<br />

sie in Deutschland, und seit kurzem ist<br />

sie Teil des Ukraine-Nothilfe-Teams der<br />

Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Sie arbeitet<br />

regulär als Mitarbeiterin in der Therapeutischen<br />

Wohngemeinschaft für junge<br />

Menschen in der Bernauer Straße. Und<br />

zusätzlich unterstützt sie eben seit kurzem<br />

geflüchtete Menschen aus der Ukraine.<br />

„Ich möchte für die Menschen da sein. Ich<br />

muss helfen. Ich bin Ukrainerin.“<br />

Für Olga Krel ist das Engagement ebenfalls<br />

alternativlos. Sie ist in Russland geboren,<br />

ihr Mann in der Ukraine. Frau Krel arbeitet<br />

Engagement für geflüchtete<br />

Wie drei Mitarbeitende sich für Geflüchtete aus der Ukraine engagieren<br />

als Betreuungsassistentin im Lazarus Haus.<br />

„Ich habe die geflüchteten Menschen auf<br />

dem Lazarus Campus gesehen und sofort<br />

gefragt: Was kann ich tun?“ Sie hilft wie<br />

Frau Noskova beim Dolmetschen, in der<br />

Begleitung und Vermittlung. Privat hat sie<br />

auch eine Familie aufgenommen, um die<br />

sie sich gemeinsam mit ihrem Mann kümmert.<br />

„Ich möchte für die Menschen da sein.<br />

Ich muss helfen.<br />

Ich bin Ukrainerin.“<br />

Tetyana Noskova<br />

Strukturen und Ressourcen<br />

aufgebaut<br />

Dirk Rieber wollte eigentlich als Erzieher<br />

in den Warschauer Höfen arbeiten, einer<br />

Berliner Einrichtung für Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung. Er bewarb sich dort<br />

im Februar. Frank Seewald, der dortige<br />

Menschen aus der Ukraine<br />

Einrichtungsleiter, hatte jedoch anderes<br />

im Sinn und fragte bei der Bewerbung,<br />

ob er sich vorstellen könne, in der Ukraine-Nothilfe<br />

einzusteigen. Das war für ihn<br />

keine Frage. Anfang März hat er von einer<br />

befreundeten Kita Hilfsgüter in die Ukraine<br />

und Menschen, die auf der Flucht waren,<br />

nach Deutschland gebracht. Die Situation<br />

lässt ihn nicht kalt.<br />

Olga Krel blickt zurück: „Seit Anfang März<br />

sind wir auf dem Lazarus Campus unterwegs,<br />

um Ukrainerinnen und Ukrainern zu<br />

helfen. Zu Beginn war es etwas holprig,<br />

aber wo nicht?“ Zunächst ging es darum,<br />

sich einen Überblick zu verschaffen. Anfang<br />

März wurden 13 sehr unterschiedliche<br />

Menschen über verschiedene Anfragen,<br />

unter anderem durch die Berliner Stadtmission,<br />

aufgenommen. Die Namen wurden<br />

erfasst, es wurde geschaut, welcher Hilfebedarf<br />

besteht, Räume wurden vorbereitet,<br />

eine Küche eingerichtet. „Es war ungefähr<br />

wie am Hauptbahnhof in Berlin. Erst etwas<br />

unübersichtlich. Jetzt haben wir Strukturen<br />

aufgebaut und sind mit den notwendigen<br />

Ressourcen ausgestattet“, so Rieber.<br />

Fotos:<br />

Alle Bereiche der Stiftung<br />

engagiert<br />

Die drei können viele berührende Geschichten<br />

erzählen. Zum Beispiel von der<br />

Mutter, die schwer an Krebs erkrankt ist<br />

und mit ihrer 14-jährigen Tochter ankam.<br />

Sie konnten an eine Familie vermittelt werden.<br />

Dort können die beiden nun wohnen.<br />

Die medizinische Betreuung erfolgt in der<br />

Charité. Die Tochter besucht bereits eine<br />

Schule in Berlin-Gesundbrunnen.<br />

„Ich habe die geflüchteten Menschen<br />

auf dem Lazarus Campus gesehen<br />

und sofort gefragt:<br />

Was kann ich tun?“<br />

Olga Krel<br />

Sie berichten von dem Paar, das sich auf<br />

der Flucht kennen gelernt hat. Der Mann<br />

ist blind. Die Begleitung kam extrem geschwächt<br />

an. Dann mussten sie wegen<br />

einer Coronaerkrankung in Quarantäne<br />

bleiben. Jetzt bewohnen sie jeweils ein eigenes<br />

Zimmer im Gästehaus.<br />

Es engagieren sich alle Bereiche der Stiftung.<br />

Eine Mutter mit zwei erwachsenen<br />

Söhnen fand im Gästehaus in <strong>Lobetal</strong> eine<br />

Bleibe und eine Begleitung durch den ambulanten<br />

Dienst. Zwei ältere Frauen, 91<br />

und 88 Jahre alt, wurden mit ihren Angehörigen<br />

im Albert-Schweitzer-Haus in Cottbus<br />

aufgenommen. Das Lazarus Haus an<br />

der Bernauer Straße übernahm zeitweise<br />

die Betreuung einer an Demenz erkrankten<br />

Frau.<br />

Die Berichte zeigen, worum es bei der Aufnahme<br />

von Geflüchteten geht. „Es braucht<br />

eine intensive Begleitung. Wir stellen uns<br />

ständig auf neue Situationen ein. Dabei arbeiten<br />

wir eng mit Ämtern und mit Einrichtungen<br />

zusammen. Wir helfen, den Alltag<br />

zu verstehen und zu bewältigen.“ Wichtig<br />

sei, dass die formalen Angelegenheiten<br />

geregelt werden. So weiß Tetyana Noskova,<br />

dass sich die Menschen als Kriegsflüchtlinge<br />

registrieren lassen und eine<br />

Aufenthaltserlaubnis beantragen müssen.<br />

Erst dann besteht das Anrecht auf soziale<br />

Leistungen, medizinische Versorgung und<br />

ein Aufenthaltsrecht von zunächst zwei<br />

Jahren.<br />

In Vorbereitung: Aufnahme<br />

behinderter Menschen<br />

Wie weiter? Auf dem Lazarus Campus<br />

werden zwei Zimmer vorgehalten, um<br />

Menschen kurzfristig aufzunehmen, um<br />

sie dann weiter zu vermitteln. Der Landkreis<br />

Barnim hat sich an die Stiftung ge-<br />

<strong>Lobetal</strong> hilft<br />

der Ukraine<br />

wandt mit der Bitte, Familien mit behinderten<br />

Angehörigen aufzunehmen. Das wird<br />

derzeit vorbereitet. Ein Gebäude steht in<br />

„Helfen: Das ist das einzigste,<br />

was ich machen kann gegen diese<br />

himmelsschreiende Ungerechtigkeit.“<br />

Dirk Rieber<br />

Eberswalde bereit und wird ertüchtigt. Im<br />

Mai werden die ersten Familien mit behinderten<br />

Kindern ankommen. Dort wird Dirk<br />

Rieber die Leitung übernehmen. Er sagt<br />

zum Schluss: „Helfen: Das ist das einzigste,<br />

was ich machen kann gegen diese himmelsschreiende<br />

Ungerechtigkeit.“ Damit<br />

spricht er aus, was auch die beiden Frauen<br />

sehr bewegt.<br />

WK<br />

Auf dem Lazarus Campus kamen die ersten geflüchteten<br />

Menschen aus der Ukraine an.<br />

12 12 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

13


Christophorus Hof Rüdnitz<br />

Friedensbotschaften –<br />

Zeichen der Solidarität<br />

Viele Einrichtungen unserer Stiftung setzen Zeichen<br />

für Solidarität und Gemeinschaft, für Frieden und<br />

Hoffnung. Sie gestalten Banner mit Friedensbotschaften<br />

und bringen mit den Farben der<br />

Ukraine unsere Verbundenheit<br />

zum Ausdruck.<br />

Im Christophorus Hof Rüdnitz fand die nachfolgend beschriebene Aktion<br />

statt. Einrichtungsleiterin Aimée Waesche berichtet: „Im Christophorus-<br />

Hof haben wir uns getroffen. Unser Kollege hat zu den Hintergründen<br />

des unfassbaren Krieges vorgetragen, danach sind wir in einen Austausch<br />

zu den Befindlichkeiten gegangen. Es fiel uns schwer, andere Worte für<br />

diese entsetzliche Situation zu finden als Angst. Anschließend haben wir<br />

die Gesprächsrunde mit einem Ritual beendet. Mit einer Schweigeminute<br />

bei entzündeter Kerze haben wir Tauben aus Papier mit Wünschen für die<br />

Menschen in der Ukraine, aber auch im Besonderen für unsere ukrainische<br />

Kollegin, die leider schon länger erkrankt ist, in unseren Wunschstrauch auf<br />

dem Hof gehängt.“ Danke an Euch. DANKE an ALLE.<br />

Café Ida in Berlin Charlottenburg<br />

Christliches Seniorenheim Spremberg<br />

Flaggen und Banner zeigen Solidarität und<br />

drücken die Sehnsucht nach Frieden aus.<br />

Brandenburg an der Havel<br />

Die Einrichtung für Gemeinschaftliches Wohnen in Brandenburg<br />

an der Havel setzte zum Internationalen Frauentag<br />

mit dieser Friedensbotschaft ein Zeichen.<br />

Christliches Seniorenheim Zehdenick<br />

Wohnstätten Gottesschutz<br />

Die Wohnstätten Gottesschutz organisierten<br />

einen Kuchenverkauf.<br />

Lazarus Schulen Berlin<br />

Flaggen und Banner zeigen Solidarität<br />

und drücken die Sehnsucht<br />

nach Frieden aus.<br />

Diakonisches Bildungszentrum <strong>Lobetal</strong><br />

Die Schülerinnen und Schüler des Diakonischen Bildungszentrums<br />

haben mit diesem Bild ein Zeichen für den Frieden<br />

gesetzt.<br />

Wohnstätten Gottesschutz in Erkner<br />

Friedenstauben in den Farben der ukrainischen<br />

Flagge schmückten die Häuser in Erkner.<br />

14 14 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>Lobetal</strong> aktuell aktuell 15 15


Mosaik - Rund um das Engagement für Menschen aus der Ukraine<br />

Thema<br />

Kita Mauerhüpfer organisiert<br />

Rucksackspenden<br />

„Den verletzten Kinderseelen ein kleines Lächeln schenken“,<br />

möchten unsere Kollegin Jil Leichtfuß, momentan in Elternzeit,<br />

und ihr Mann mit ihrer Rucksackspendenaktion für geflüchtete<br />

Kinder aus der Ukraine. Konkret sammeln sie gepackte Rucksäcke<br />

für die hier ankommenden Kinder. Darin sind zum Beispiel<br />

kleine Spielsachen, Kuscheltiere, ein kleiner Saft, etwas<br />

zu Naschen oder auch Buntstifte mit einem Malbuch. Wir, das<br />

Mauerhüpfer-Team, fanden die Idee toll und konnten auch die<br />

Eltern unserer Kita-Kinder dafür begeistern. Aber nicht nur das,<br />

eine Mutter machte einen Aushang zur Spendenaktion im Kiez<br />

und so brachten uns immer wieder Menschen Rucksäcke vorbei.<br />

Auch die Belegschaft einer Kommunikationsagentur machte mit.<br />

So konnte Jil bereits Mitte April 57 Rucksäcke und zehn Taschen<br />

abholen.<br />

Außerdem haben wir einen ukrainischen fünfjährigen Jungen<br />

aufgenommen, ein sechsjähriges Mädchen kommt Ende April zu<br />

uns. Unsere Kollegin Dascha hat russisch-ukrainische Wurzeln<br />

und ist froh, die beiden in den nächsten Monaten begleiten zu<br />

dürfen. Anfängliche Bedenken, es könnte „alles zu schnell gehen<br />

und man müsse die Kinder erstmal in Deutschland ankommen<br />

lassen“, haben sich zerstreut. Der Junge ist gut in der Kindergemeinschaft<br />

aufgenommen worden und freut sich jeden Tag auf<br />

die Kita.<br />

Corina Schukraft-Wadle<br />

WErkener<br />

Auch die WErkner in Erkner haben sich Anfang März für die Ukraine<br />

Hilfe <strong>Lobetal</strong> engagiert. Sie schreiben:<br />

„Wir haben hier letzte Woche in Erkner einen kleinen<br />

Aufruf gestartet: die WErkner, Leistungsberechtigte, Mitarbeiterende,<br />

Freunde, Familie, Nachbarn (u.a. auch die<br />

Firma IDZIAK GmbH) und auch die MORUS Oberschule<br />

aus Erkner haben großen Einsatz gezeigt. Das haben wir<br />

alles zur Ukraine-Hilfe nach <strong>Lobetal</strong> gefahren.“<br />

Willkommen und gute Reise!<br />

Віллкоммен унд гуте Рейсе!<br />

Zwischenstopp in <strong>Lobetal</strong>. Zwei Busse mit Kinder und Jugendlichen<br />

mit Behinderung sind auf der Durchreise von der Ukraine<br />

nach Bethel / Bielefeld. Zwischenstopp in <strong>Lobetal</strong>. Hier gab<br />

es Verpflegung und Erholung von den Strapazen der Reise. Wir<br />

wünschen alles Gute und gute Reise.<br />

Kuchenverkauf in den Wohnstätten<br />

Gottesschutz in Erkner<br />

Einrichtungsleiterin Katrin Sawatzky schreibt:<br />

„Liebe Mitwirkende, Gäste und großzügigen Spenderinnen<br />

und Spender unserer Aktion zugunsten der Ukraine-Hilfe.<br />

Wir möchten uns auf diesem Weg ganz herzlich<br />

für Ihre Mitwirkung und die großzügigen Spenden<br />

bedanken. Es sind 573,08 € zusammengekommen – ein<br />

großartiges Ergebnis. Das Geld wird der Ukraine-Hilfe<br />

übergeben. Wir haben gestern, eigentlich wie jeden<br />

Tag, ganz besonders an die Menschen in der Ukraine<br />

und an diejenigen, die auf der Flucht vor diesem furchtbaren<br />

und zerstörerischen Krieg sind, gedacht.<br />

Unser besonderer Dank gilt den Bewohnerinnen, Bewohnern<br />

und Mitarbeitenden, die den Kuchen gebacken<br />

und für eine tolle Auswahl an leckeren Sachen gesorgt<br />

haben.“<br />

Am 26. April trafen sich Ukrainer und <strong>Lobetal</strong>er im Garten der<br />

Suchthilfeeinrichtung Horeb. Klienten und Klientinnen der Suchthilfe<br />

sorgten für Kaffee und Kuchen. Zu Beginn gab es ein Herz<br />

aus Ton als Zeichen der Verbundenheit. Die Kolleginnen des Migrationsberatungsdienstes<br />

unterstützten mit einem Beratungsangebot<br />

für die geflüchteten Menschen.<br />

Elisabeth Kunze, Vorständin der Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong>, berichtete<br />

über die aktuellen Herausforderungen des Vereins. Auf einer<br />

Informationswand, vorbereitet von Hartwin Schulz, wurden Be-<br />

Lazarus Schulen Berlin backen und<br />

verkaufen Kuchen<br />

Mit einer spontanen Aktion der Schulgemeinschaft der Lazarus<br />

Schulen in Berlin wurden 520 € für die Ukraine Hilfe <strong>Lobetal</strong> gesammelt.<br />

Die Schülerinnen und Schüler haben wunderbare Kuchen<br />

gebacken und im Anschluss an die Andacht auf Spendenbasis<br />

an die gesamte Schulgemeinschaft und das Kollegium verteilt.<br />

„Wir zeigen Solidarität mit allen Menschen, die unter Krieg und<br />

Zerstörung leiden, die in Not sind und Hilfe benötigen“, sagt die<br />

Schulleiterin Christine Herbst-Anacker.<br />

Gestartet: Kaffee der Begegnung für geflüchtete Ukrainer und <strong>Lobetal</strong>er<br />

darfe an ehrenamtlicher Unterstützung gesammelt und Angebote<br />

von den Teilnehmenden aufgenommen.<br />

Das Kaffee der Begegnung war der Anfang einer regelmäßigen<br />

Begegnung mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die in<br />

<strong>Lobetal</strong> eine Bleibe gefunden haben. „Der Austausch von Informationen<br />

und die Gestaltung sozialer Beziehungen sind besonders<br />

in dieser krisenhaften Zeit notwendig, um die Mühen,<br />

die Unsicherheiten und die Ängste zu tragen“, schreibt Amiée<br />

Waesche, Leiterin der Suchthilfe, in ihrer Einladung.<br />

16 16 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

17


Thema<br />

Kleidung, Haushaltsartikel, Hygienebedarf.<br />

„Vielfach gefragt sind Dinge für Kinder und<br />

für Senioren, Menschen mit Behinderung<br />

und Kriegsveteranen. Für einen Rollator<br />

müssten dort drei Monatsrenten bezahlt<br />

werden. Dann fehlt das Geld aber für die<br />

Miete und für das Essen“, weiß Elisabeth<br />

Kunze. „Sehr wichtig sind Pflegebetten<br />

und Klinikausstattung.“ Diese langjährige<br />

Erfahrung, die Pflege von Beziehungen und<br />

der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur<br />

kommen dem Verein in der aktuellen<br />

Kriegssituation zugute.<br />

<strong>Lobetal</strong> hilft<br />

der Ukraine<br />

Elisabeth Kunze hat jahrzehntelange Erfahrung<br />

in der Organisation von Hilfstransporten in die Ukraine.<br />

Der Ukraine-Krieg verursacht eine humanitäre<br />

Katastrophe. Hilfe braucht es vor Ort,<br />

und Hilfe braucht es für die Geflüchteten.<br />

Der Verein Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong> unterstützt<br />

mit Sachspenden und Hilfsgütertransporten<br />

ukrainische Partner im kirchlichen Umfeld.<br />

Der Verein bringt dabei 30 Jahre Erfahrung<br />

in der Unterstützung mit Hilfsgütern ein.<br />

Seit Beginn des Ukraine-Krieges hat er die<br />

Hilfslieferungen deutlich verstärkt und seine<br />

Arbeit wird von vielen Ehrenamtlichen<br />

unterstützt. Im März schickte er täglich<br />

mehrere LKWs auf den Weg in die Grenzregionen<br />

und in die Ukraine.<br />

Engagement für Menschen<br />

Anatoli Gusow. Er erschütterte mit Berichten,<br />

dass in der Charkiwer Klinik, in der er<br />

früher gearbeitet hatte, Patienten deshalb<br />

sterben, weil etwas zu essen fehlt. „Nachdem<br />

wir mit der Lebensmittelhilfe für seine<br />

ehemalige Station begonnen hatten, sank<br />

die Sterblichkeit dort wieder auf ein normales<br />

Maß“, ist die gelernte Physiotherapeutin<br />

aus der Ukraine<br />

Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong>: Die größte Herausforderung seit Bestehen des Vereins<br />

aus Storkow immer noch sehr berührt.<br />

Langjährige Erfahrung jetzt<br />

eine große Hilfe<br />

Pro Jahr wurden seitdem von <strong>Lobetal</strong> aus<br />

mehrere Dutzend vollbeladener Lkw in die<br />

Ukraine geschickt mit Hilfsgütern aller Art:<br />

Fotos: Mechthild Rieffel<br />

Größte Herausforderung seit<br />

Bestehen des Vereins<br />

Seit März steht Elisabeth Kunze, Vorständin<br />

des Vereins, vor der größten Herausforderung<br />

in der Geschichte der Ukraine-Hilfe.<br />

Das Telefon klingelt ohne Unterlass: Zum<br />

einen erreichen sie Nachrichten aus der<br />

Ukraine, zum anderen wollen viele Menschen<br />

helfen. „Was da gerade los ist, ist<br />

unvorstellbar“, sagt sie. Täglich bringt der<br />

Verein zwei bis drei LKWs in die Ukraine<br />

oder in grenznahe Regionen. „Die Hilfsbereitschaft<br />

ist überwältigend.“ Das<br />

bewegt sie sehr. Doch genauso bewegend<br />

ist die große Not, von der sie täglich aus<br />

Verladen der Spendengüter. Im März brachte der Verein täglich zwei bis drei LKWs in die Ukraine<br />

oder in grenznahe Regionen.<br />

persönlichen Kontakten erfährt. „Der Pfarrer,<br />

mit dem wir schon lange zusammenarbeiten,<br />

ist geflohen und wohnt mit seiner<br />

Frau bei uns. Viele andere haben sich auf<br />

den Weg gemacht, manche bleiben. Ich<br />

darf das jetzt gar nicht an mich ranlassen“,<br />

sagt sie sichtlich bewegt. Im Blick auf die<br />

Flüchtlinge, die nach <strong>Lobetal</strong> ankommen,<br />

ist sie überzeugt: „Es kommt auf jeden<br />

von uns an. Wenn wir zusammenhalten,<br />

ist vieles möglich. So können<br />

wir die Situation der Menschen<br />

erleichtern, die hier ankommen.“<br />

WK<br />

Elisabeth Kunze ist Begründerin und Leiterin<br />

der Ukraine-Hilfe der Kirchengemeinde<br />

<strong>Lobetal</strong>. Sie berichtet: „Seit 1994 werden<br />

Menschen in der Ukraine mit Lebensnotwendigem<br />

versorgt. Die Spenden kommen<br />

aus ganz Deutschland.“ Anlass für die<br />

Gründung der humanitären Aktion war der<br />

Kontakt mit dem ukrainischen Psychiater<br />

Die Hilfstransporte liefern lebensnotwendige Dinge in die Ukraine.<br />

Das Engagement der Menschen ist überwältigend. Tonnenweise wurden Sachspenden abgegeben. Eine große Hilfe für die Menschen in der Ukraine.<br />

18 18 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

19


Aus den Einrichtungen<br />

Das Michaelis Haus am Doventor hat es geschafft. Alle Plätze<br />

sind wieder belegt. Die Entwicklung ist positiv. Das Bild zeigt<br />

das Team im Juni 2021 anlässlich des 15-jährigen Jubiläums.<br />

Neues aus dem<br />

Michaelis Haus am Doventor<br />

belegt – zum schönen Wohnambiente mit<br />

ausschließlich Einzelzimmern, wahlweise<br />

mit eigener kleiner Terrasse oder Zugang<br />

zur Dachterrasse für jede Bewohnerin und<br />

jeden Bewohner, kam für diese auch wieder<br />

das Gefühl, qualitativ gut betreut und<br />

gepflegt zu werden. Das konnte vor allem<br />

deswegen gelingen, weil a l l e Stellen der<br />

Einrichtung besetzt sind, die Fachkraftquote<br />

liegt bei 50 %. Was die Pflegefachkräfte<br />

angeht: Die sind mittlerweile so ausreichend<br />

vorhanden, dass Leasing-Kräfte,<br />

wie bis 2020 üblich, gar nicht mehr regulär<br />

benötigt werden. „Das ist nicht selbstverständlich,<br />

aber die Veränderungen scheinen<br />

sich herumzusprechen“, so Dehn.<br />

Bremer „Michaelis Haus am Doventor“ auf gutem Weg!<br />

Stabile Entwicklung nach Übergang in die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

Zusätzliche Ergotherapeutin<br />

stabilisiert Betreuung<br />

Martin Wulff begrüßt Pflegedienstleiterinmit Katharina Spies. Mit ihrer Kollegin Marzena Sztypa-Zapalska<br />

trägt sie gemeinsam Verantwortung für die Pflege im Michaelis Haus.<br />

Zum Jahresbeginn 2020 wurde das damals<br />

noch unter dem Namen „Pflegezentrum<br />

am Doventor“ geführte Haus offiziell<br />

durch die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

übernommen. Fazit nach gut zwei Jahren:<br />

Die Entwicklung seitdem kann sich sehen<br />

lassen!<br />

Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, überreichte<br />

im Juni letzten Jahres zum 15. Geburtstag<br />

der Pflegeeinrichtung und anlässlich der<br />

Umbenennung des Hauses nahe des Bremer<br />

Zentrums einen Engel mit den Worten:<br />

„Möge diese Figur immer an den Engel Michael<br />

erinnern und an seinen Einsatz für das<br />

Leben, die Liebe, für Frieden, Gerechtigkeit<br />

und Gleichheit.“ Der neue Name nahm somit<br />

direkt die traditionsreiche Geschichte<br />

der Bremer Kirchengemeinde St. Michaelis<br />

/ St. Stephanie auf, deren Ursprung bis ins<br />

späte 12. Jahrhundert zurückgeht.<br />

Die Pflegeeinrichtung konnte in den letzten<br />

Jahren, nicht nur wegen der Pandemie,<br />

auch himmlische Hilfe sehr gut gebrauchen<br />

– als die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

im Februar 2020 hier die Verantwortung<br />

übernahm, galt qualitätsbedingt ein Belegungsstopp<br />

für das Haus. Da waren dann<br />

doch sehr irdische Aktivitäten gefragt, um<br />

den Ruf und die Leistungen des Hauses<br />

wieder herzustellen.<br />

Berater und Belegschaft im<br />

Gleichklang<br />

Eine dreiköpfige Expertengruppe der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, das „Doventor-<br />

Team“, leistete in den ersten Monaten vor<br />

Ort wahre „Kernerarbeit“. Peggy Mieth,<br />

Anneliese Geesen und Matthias Schaper<br />

machten sich schnell mit dem Haus in allen<br />

seinen Einzelheiten bekannt, nahmen den<br />

Unsicherheiten. Und: Diese zogen mit. Wesentlich<br />

dazu beigetragen habe, so Peggy<br />

Mieth, dass zügig der Tarif des Diakonischen<br />

Werkes Berlin-Brandenburg für alle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anwendung<br />

fand. Dies brachte deutliche Verbesserungen<br />

mit sich, insbesondere, was den<br />

Verdienst betraf. Sehr gut angekommen sei<br />

dabei, dass Geschäftsführer Martin Wulff<br />

regelmäßig persönlich vorbeischaute und<br />

sich über den Stand der Dinge informierte.<br />

„Bremen wurde zur Chefsache“, betont<br />

Mieth. Auch, was die IT-Nutzung in der<br />

Einrichtung im Herzen der Hansestadt angeht,<br />

wurde viel erreicht – seit April 2021<br />

ist das dortige System voll in das der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong> integriert.<br />

Thomas Dehn, der die Einrichtung seit<br />

Sommer 2020 leitet, kann deshalb heute<br />

ein sehr positives Zwischenfazit ziehen,<br />

was deren Entwicklung angeht. Seit September<br />

2021 ist das Haus wieder 100%ig<br />

Der Name Michaelis Haus nimmt die traditionsreiche<br />

Geschichte der Bremer Kirchengemeinde St. Michaelis /<br />

St. Stephanie auf. Sie befindet sich in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft.<br />

So konnte man damit beginnen, im ersten<br />

Quartal <strong>2022</strong> die Einrichtung in das Zentrale<br />

Qualitätsmanagement des Bereiches<br />

Altenhilfe der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

zu überführen und weiter zu festigen.<br />

Über 30 Neueinzüge verlangten zwar<br />

Ende 2021 noch einmal Nachbesserungen<br />

im Pflegeprozess, wie die Anpassung der<br />

Fachkraftquote. Doch mit der Einsetzung<br />

einer Doppelspitze im Bereich der Pflegedienstleitungen<br />

mit Katharina Spies an<br />

der Seite von Marzena Sztypa-Zapalska<br />

hat man das Leitungsgremium so ausge-<br />

Hier kommt Bewegung ins Spiel. Aktivitäten im Michaelis Haus machen Spaß.<br />

„Es gibt eine starke Identifikation<br />

mit der Einrichtung und deren Träger,<br />

der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>.“<br />

Thomas Dehn<br />

baut, dass Qualitätssicherung auf Dauer<br />

gelingen kann, zumal die Belegschaft den<br />

Transformationsprozess weiterhin sehr engagiert<br />

begleitet.<br />

Aber auch in manch anderer Hinsicht ist<br />

das Team im „Michaelis Haus am Doventor“<br />

mittlerweile sehr gut aufgestellt: Alle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung<br />

sind geimpft oder genesen, eine<br />

zusätzliche Ergotherapeutin stabilisiert die<br />

Alltagsbetreuung ebenso wie Ende 2021<br />

erneuertes Mobiliar den Eingangsbereich<br />

noch freundlicher aussehen lässt.<br />

Thomas Dehn kann mit Stolz zusammenfassen:<br />

„Die Mitarbeitenden-Zufriedenheit,<br />

das belegen viele Gespräche, ist deutlich<br />

gestiegen. Es gibt eine starke Identifikation<br />

mit der Einrichtung und deren Träger,<br />

der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>.“ Und<br />

wie zufrieden sind die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner – 90 Menschen mit Pflegebedarf<br />

– in ihrem heutigen Zuhause? „Ich bin<br />

sehr zufrieden. Es herrscht eine tolle Atmosphäre.<br />

Das Personal und Leitung sind nett,<br />

hilfsbereit und haben auch im Stress immer<br />

ein offenes Ohr. Das Essen schmeckt mir<br />

auch sehr gut. Und wenn das mal nicht<br />

der Fall ist, wird Kritik angenommen.“ Das<br />

sagt Frau Schneider. Kann es ein besseres<br />

Kompliment geben?<br />

AG<br />

20 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

21


Aus den Einrichtungen<br />

Im <strong>Lobetal</strong>er Bistro werden die Mahlzeiten in Gläsern<br />

präsentiert. Die Gläser können von den Kunden<br />

wieder mitgebracht werden. So wird unnötiger<br />

Verpackungsmüll vermieden.<br />

Das <strong>Lobetal</strong>er Bistro am Bahnhof in Bernau ist wieder am Start.<br />

Stolz präsentieren Victoria Kapis (l.), Leiterin der Gastronomie,<br />

und Susanne Bauer, Geschäftsführerin der <strong>Lobetal</strong>er Inklusionsbetriebe,<br />

das neue Konzept. Sie freuen sich darauf, ab sofort wieder<br />

Gäste empfangen zu können.<br />

<strong>Lobetal</strong>er Bistro mit<br />

neuem Konzept eröffnet<br />

Alles Glas oder was?<br />

<strong>Lobetal</strong>er Bistro mit neuem Konzept wieder am Start<br />

Am 6. April öffnete nach Umbau und mit<br />

neuem Konzept das <strong>Lobetal</strong>er Bistro in Bernau.<br />

Hell und modern präsentieren sich die<br />

Räume nach dem Umbau. Ungewohnt und<br />

innovativ das Speisenangebot. Das Hauptaugenmerk<br />

liegt auf frischen und regionalen<br />

Speisen. Ob Kuchen oder Currywurst,<br />

ob Suppe oder Fisch. Alle Gerichte werden<br />

ausnahmslos im Glas präsentiert.<br />

Das neue Konzept läuft passenderweise<br />

unter dem Titel „Glasmahlzeit“. „Die Gerichte<br />

werden frisch zubereitet und können<br />

dann entweder im Lokal gegessen oder für<br />

zu Hause oder die Arbeit mitgenommen<br />

werden – im Glas“, erklärt Susanne Bauer.<br />

Die Geschäftsführerin der <strong>Lobetal</strong>er Inklusionsbetriebe,<br />

zu denen das Bistro gehört,<br />

betont den Gedanken der Nachhaltigkeit.<br />

„Die Gläser können von den<br />

Kunden wieder mitgebracht<br />

werden. So vermeiden wir<br />

unnötigen Verpackungsmüll.“<br />

Das <strong>Lobetal</strong>er Bistro zählt zu den Inklusionsbetrieben<br />

in Trägerschaft der Hoffnungs-<br />

taler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Diese betreiben in<br />

Berlin das Hotel Grenzfall, das Gästehaus<br />

Lazarus und mehrere gastronomische Einrichtungen.<br />

„Bei uns arbeiten aktuell 53<br />

Mitarbeitende mit und ohne Beeinträchtigung<br />

Seite an Seite ganz selbstverständlich<br />

zusammen – und das sollte aus unserer<br />

Sicht allgemein ein gesellschaftliches<br />

Selbstverständnis sein.“, so Susanne Bauer.<br />

Die Aufgabe von Inklusionsbetrieben ist<br />

es, Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

zu schaffen und zu erhalten. Diese Betriebe<br />

leisten einen Beitrag, dass alle Menschen<br />

uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben – im konkreten Fall am beruflichen<br />

Leben – erhalten.<br />

WK<br />

<strong>Lobetal</strong>er Bistro<br />

Breitscheidstraße 17<br />

16321 Bernau<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag<br />

7:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Musik, Präsentation, Reden, Probieren: Der Neubeginn war garniert mit allem, was zu eine gute Eröffnung ausmacht.<br />

22 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

23


Aus den Einrichtungen<br />

In Spremberg wurden familienfreundliche<br />

Unternehmen geehrt. Darunter das<br />

Christliche Seniorenzentrum der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>.<br />

Am 31. März 2021 wurde das Christliche<br />

Seniorenheim Spremberg im „Spreekino“<br />

der südbrandenburgischen Stadt mit der<br />

Auszeichnung als „Familienfreundliches<br />

Unternehmen <strong>2022</strong>/2023“ geehrt. Was<br />

steckt dahinter? Was bedeutete es für die<br />

dort Beschäftigten?<br />

Natürlich musste sich das Haus mit seinen<br />

66 vollstationären Pflegeplätzen und zusätzlich<br />

zehn altersgerechten Wohnungen<br />

dazu erst einmal offiziell bewerben, Formulare<br />

ausfüllen. Einrichtungsleiter Martin<br />

Dobianer hatte aber bereits kurz nach seinem<br />

Dienstantritt Anfang 2021 erkannt,<br />

dass die Chancen für dieses jetzt verliehene<br />

Prädikat sehr gut stehen. „Hier wird schon<br />

seit langem sehr auf familienfreundliche<br />

Schichtplanungen und Arbeitszeiten geachtet<br />

– da war es fast selbstverständlich, dass<br />

wir uns auch um die zertifizierte Familienfreundlichkeit<br />

bewerben sollten“, sagt er.<br />

Christliches Seniorenheim Spremberg als<br />

Familienfreundliches Unternehmen geehrt<br />

„Familienfreundliches Unternehmen“ mit „gutem Durcheinander“<br />

Christliches Seniorenheim Spremberg von der Stadt ausgezeichnet – neuer Ambulanter Pflegedienst<br />

soll bis Jahresende aufgebaut werden<br />

Man bemühe sich, wirklich alle Bitten der<br />

Mitarbeitenden zu erfüllen, was die Dienstplanungen<br />

angeht. „Ich hatte im Vorjahr<br />

sehr ausführliche Mitarbeitergespräche geführt,<br />

wirklich mit jeder und jedem, deren<br />

Ergebnisse nicht der Personalakte, sondern<br />

einem größeren gegenseitigen Verständnis<br />

dienen“, fasst er zusammen. Zum Beispiel,<br />

was die Berücksichtigung anstehender Elternzeiten<br />

oder die Pflege eigener Angehöriger<br />

zu Hause angeht. Dabei sei man sehr<br />

offen zueinander gewesen, habe eben auch<br />

Lebensphasen ehrlich benannt, in denen<br />

familiäre Pflichten verringerte Arbeitszeiten<br />

verlangten. Mit der klaren Perspektive: In<br />

einiger Zeit kann ich im Seniorenheim auch<br />

wieder länger arbeiten.<br />

Gut durchgemischtes Team<br />

„Jede und jeder hat hier somit ein hohes<br />

Sicherheitsgefühl, was den Arbeitsplatz an-<br />

Fotos: Stadt Spremberg<br />

geht. Und das wir in unserem Personalbestand<br />

ein gutes Durcheinander darstellen,<br />

hilft natürlich dabei, die Wünsche jedes Einzelnen<br />

zu berücksichtigen.“ Martin Dobianer<br />

meint damit, dass die Altersspanne der<br />

Beschäftigten – von 17 bis 63 Lebensjahren<br />

– genau so groß ist wie deren beruflicher<br />

Erfahrungsschatz. Schließlich habe man<br />

gerade wegen zahlreicher Quereinsteiginnen<br />

und -einsteiger in den Pflegeberuf die<br />

unterschiedlichsten Lebenserfahrungen und<br />

Fertigkeiten im Team, die in die tägliche Arbeit<br />

eingebracht werden können: „Die Mischung<br />

funktioniert. Wir haben zum Beispiel<br />

eine Pflegehilfskraft im Haus, die nebenher<br />

auch noch ein eifriger Jäger ist. Alle Bewohnerinnen<br />

und Bewohner lieben ihn!“ Und<br />

dass seit dem Vorjahr eine festangestellte<br />

Physiotherapeutin zum Team gehört, die<br />

nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

behandelt, sondern auch den Kolleginnen<br />

und Kollegen unkompliziert einen Tipp<br />

geben kann, wenn es mal irgendwo zwickt<br />

und zwackt, trägt natürlich gleichfalls zur<br />

guten Stimmung beim Personal bei.<br />

Positives Klima strahlt nach<br />

innen und außen<br />

Kein Wunder also, dass der Chef gleich<br />

mit einer ganzen Delegation zur Auszeichnungsveranstaltung<br />

ging. Dazu gehörte<br />

neben der Pflegedienstleiterin Sylvana Lüddecke<br />

beispielsweise auch Yvonne Dabow.<br />

Die Verwaltungsmitarbeiterin ist fast seit der<br />

Gründung des Hauses vor 19 Jahren dabei,<br />

war und ist für viele der „gute Geist“, der<br />

quasi täglich Familienfreundlichkeit im Unternehmen<br />

verkörpert. Und Wohnbereichsleiter<br />

Tino Jasseng durfte gar beim zweiten<br />

Aufruf des Heimes auf der Veranstaltung im<br />

Kino auf die Bühne gehen. „Der ist so ein<br />

starker Verfechter von Wunschdienstplänen<br />

für alle und bekommt da auch immer etwas<br />

Passendes hin – das hatte er sich einfach<br />

verdient“, begründet Martin Dobianer.<br />

So viel Sachkenntnis und Familienfreundlichkeit<br />

strahlt auch nach außen: Es bestehen<br />

Kooperationen zum Hospizdienst der<br />

Malteser und zu mittlerweile zwei regionalen<br />

Pflegeschulen und der BTU, die im<br />

Christlichen Seniorenheim Spremberg einen<br />

versierten Partner in der Hochschulausbildung<br />

von Pflegemanagern sieht.<br />

Im nächsten Jahr kann man also voller Stolz<br />

das 20. Gründungsjubiläum der Einrichtung<br />

begehen. Und wenn alles wie geplant und<br />

von der Geschäftsführung der Stiftung bereits<br />

bestätigt, funktioniert, noch vorher um<br />

den Jahreswechsel herum einen neuen ambulanten<br />

Pflegedienst in Spremberg aus der<br />

Taufe heben!<br />

AG<br />

Martin Dobianer leitet das Christliche Seniorenheim in Spremberg. Er nimmt den Preis von<br />

der Spremberger Bürgermeisterin Christine Herntier für das gesamte Team entgegen.<br />

24 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

25


Aus den Einrichtungen<br />

Truck und US-Polizeiauto: Highlights für WG-Bewohner in Rüdersdorf<br />

Seit 2015 lebt der 57-jährige Jens Stankewitz<br />

in einer WG für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

in Rüdersdorf. Auf wessen<br />

Initiative und mit welchem Spaß er und<br />

seine Mitbewohner jüngst in den außergewöhnlichen<br />

Fahrzeugen unterwegs sein<br />

konnten und was ihren Alltag in Rüdersdorf<br />

ausmacht, darüber berichten wir hier.<br />

Eine Schar zauberhafter Osterhasen stand<br />

bereit und wartet auf den Oster-Einsatz. So<br />

könnte man es etwa beschreiben, was im<br />

Haus Horeb in <strong>Lobetal</strong> und im Christophorus-Hof<br />

in Rüdnitz zu bestaunen war. „Wir<br />

haben etwa 150 Häsinnen und Hasen produziert“,<br />

erklärt Horeb-Hausleiterin Beate<br />

Peters. Seit Ende Januar liefen die Ostervorbereitungen.<br />

An einem der Werktische arbeitet Frank<br />

Zimmermann. Er ist einer der Bewohner,<br />

die bereits sehr lange im Haus Horeb wohnen.<br />

Gerade ist er dabei, den Korpus für<br />

einen neuen Hasen aus Ton anzufertigen.<br />

Dazu wird der gewalzte Ton um eine kegelförmige<br />

Grundform gelegt und angedrückt.<br />

Ebenfalls gestaltet Frank Zimmermann<br />

auch die kleinen seitlichen Taschen,<br />

in die kleine Ostereier eingefüllt werden.<br />

Im nächsten Schritt werden Kopf und Ohren<br />

geformt, die dann mit dem Korpus verbunden<br />

werden. Später erfolgt dann der<br />

Sprühbrand im Ofen. Im Anschluss wird<br />

alles farbig glasiert und erneut gebrannt<br />

bei 1.020 Grad.<br />

Auch im Christophorus-Hof in Rüdnitz<br />

standen alle Zeichen auf Ostern. Die Bewohner<br />

und Bewohnerinnen waren mit viel<br />

Liebe und Engagement dabei, sich tolle Sachen<br />

und Osterhasen in allen Variationen<br />

Kreative „Osterhasen“ in Rüdnitz -<br />

Der Christophorus-Hof in Rüdnitz gestaltet aus Ton und Holz eine Vielzahl<br />

von Osterhasen. Sie erfreuten Menschen aus Nah und Fern. ein Oster-Rückblick<br />

Basteleien im Haus Horeb in <strong>Lobetal</strong> und im Christophorus-Hof in Rüdnitz<br />

mit Ton und Holz<br />

auszudenken. Dabei setzten sie auf Holz.<br />

Für Therapeutin Susan Walter ist Holz ein<br />

wunderbares Material. Sie erklärt: „Wir<br />

arbeiten hier hauptsächlich mit Holz aus<br />

Resten oder Sperrholz. Holz begleitet uns<br />

bei vielen Aktivitäten.“<br />

Die Häuser Horeb und Christophorus-Hof<br />

sind Einrichtungen für Menschen mit Abhängigkeitserkrankung.<br />

Neben Arbeitsund<br />

Beschäftigungsangeboten beinhaltet<br />

die Tagesgestaltung die Unterstützung und<br />

Begleitung bei der Erledigung aller Alltagsangelegenheiten.<br />

RM<br />

Als der orangefarbener Truck und das US-<br />

Polizeiauto Ende März vor der Wohngemeinschaft<br />

(WG) für behinderte Menschen<br />

in der Brückenstraße in Rüdersdorf hält,<br />

steigt die Stimmung. Die WG-Bewohner<br />

umringen die Fahrzeuge, nehmen sie unter<br />

die Lupe, begrüßen die Fahrer vom Bernauer<br />

Verein „European Police Car Unit“ per<br />

Handschlag und beraten untereinander,<br />

wer in welches Gefährt einsteigt und um<br />

den Block gefahren wird.<br />

Die Rundfahrten in den außergewöhnlichen<br />

Fahrzeugen haben Anita und Heinz<br />

Stankewitz für die WG-Bewohner organisiert.<br />

Das Ehepaar aus Schöneiche hat<br />

einen Sohn, der in der Einrichtung in Rüdersdorf<br />

lebt. „Das ist eine Überraschung<br />

für unseren Jens und die WG-Bewohner“,<br />

sagt Anita Stankewitz. „Wir kümmern uns<br />

um unseren Sohn und bringen uns ein, wo<br />

es geht, damit es ihm gut geht.“<br />

MIt dem Truck und dem US-Polizeiauto ging es im April in Rüdersdorf um den Block.<br />

Verein unterstützt soziale<br />

Projekte<br />

Auf die Idee ist die Mutter gestoßen, nachdem<br />

sie einen Artikel in der Märkische<br />

Oderzeitung über den Verein „European<br />

Police Car Unit“ aus Bernau gelesen hat.<br />

Der Verein unterstützt seit 2018 soziale<br />

Projekte sowie Veranstaltungen und<br />

sammelt Spenden für Hilfsorganisationen<br />

sowie soziale Einrichtungen. Anita Stankewitz<br />

hat Kontakt zu Mitgliedern aufgenommen<br />

und einen Termin ausgemacht.<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 lebt Jens<br />

Stankewitz in der WG in Rüdersdorf. Die<br />

Einrichtung gehört zur Hoffnungstaler Stiftung<br />

<strong>Lobetal</strong>. Zuvor war er in <strong>Lobetal</strong> untergebracht.<br />

Der Wechsel in die WG habe<br />

dem Sohn gut getan, sagt seine Mutter.<br />

„Er hat dort schon so viel gelernt, ist auch<br />

ruhiger und umgänglicher geworden. Wir<br />

sind sehr glücklich, dass es jetzt so gut<br />

läuft und er dort auch sehr zufrieden ist.“<br />

Endlich geht es los mit der Rundfahrt. Jens<br />

klettert auf den Beifahrersitz des US-Polizeiautos.<br />

Und los geht’s! Die Bewohner<br />

hatten sichtlich Spaß. Das war für sie ein<br />

Highlight. Vielen Dank dafür an die Familie<br />

Stankewitz, die das auf die Beine gestellt<br />

hat.<br />

WK<br />

Frank Zimmermann wohnt schon lange im Haus Horeb. Gerade ist er dabei, den Korpus für einen neuen Hasen aus Ton anzufertigen.<br />

Einmal Sheriff sein: Das war für WG-Bewohner in Rüdersdorf möglich.<br />

26 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

27


Aus den Einrichtungen<br />

das täuscht. Man kann mehrere Etagen<br />

ausmachen, etliche Balkone sind außen<br />

angebracht. Innen verbinden Treppen<br />

und Leitern die Geschosse. Martin Pflock<br />

hat mit solchen Dingen Erfahrung. Schon<br />

als kleiner Junge baute er Fahrzeuge aus<br />

Streichhölzern. Das Hobby hat er immer<br />

gepflegt.<br />

Sofort fällt beim Betreten der Holzwerkstatt<br />

des Bereichs Bildung und Beschäftigung<br />

(Reichenwalde) das rund zwei Meter<br />

hohe Objekt in den Blick. Es sieht auf den<br />

ersten Blick aus wie das Stahlgerippe eines<br />

Hochhauses, nur etwas dynamischer, nicht<br />

ganz so geordnet. Holzstäbe, Balkone,<br />

Treppen, Fäden, eingebaute Lichter unterschiedlicher<br />

Art entdeckt man bei genauerem<br />

Hinsehen.<br />

Beeindruckendes Kunstprojekt -<br />

Martin Pflock präsentiert das Hochhaus von Reichenwalde<br />

das Hochhaus von Reichenwalde<br />

Wenn man so möchte, dann besteht das<br />

Reichenwalder Hochhaus aus Abfall. Die<br />

Stäbe sind meist irgendwo übriggeblieben<br />

oder standen vergessen in einer Ecke. „Ich<br />

arbeite mit dem Material, das ich gerade<br />

finde oder bekomme, nehme alles, was<br />

nicht niet- und nagelfest ist“, erklärt Herr<br />

Pflock. Deshalb sind die Holzleisten und<br />

die Stäbe mal eckig, mal rund, mal kurz,<br />

mal lang. Mal ist es helles Holz, mal dunkles<br />

Holz. „600 dieser Holzstäbe habe ich<br />

bisher verbaut – vielleicht auch 1000.“, vermutet<br />

Herr Pflock. Es können auch mehr<br />

sein. Weniger ganz bestimmt nicht.<br />

Ein sympathisches Wirrwarr<br />

Das Material wirkt wie zufällig aneinandergefügt.<br />

Es sieht ein wenig chaotisch<br />

aus, ein sympathisches Wirrwarr. Doch<br />

Jetzt hat es sein Reichenwalder Hochhaus<br />

in die „Ermutigung“ geschafft, eine<br />

Ausstellung, die schon zum 25. Male in<br />

der Erich-Kästner-Schule in Fürstenwalde<br />

stattfindet. „Mit der „Ermutigung“ wird<br />

der Wunsch des Menschen mit Handicap<br />

zur Kreativität und zum künstlerischen<br />

Schaffen unterstützt“, schreiben die Veranstalter<br />

auf ihrer Internetseite. Die Eröffnung<br />

war Anfang Mai im Foyer der Schule.<br />

Die Preisverleihung kommt zum Ende der<br />

Ausstellung am 1. Juni. „Ich bin sehr gespannt,<br />

wie das wird“, freut sich Martin<br />

Pflock. Es ist zum ersten Mal, dass er daran<br />

teilnimmt. Sein Werk war bereits für den<br />

Transport vorbereitet.<br />

Ob es jemals fertig wird?<br />

Haben Sie denn schon Pläne für ein neues<br />

Projekt? „Mir fällt immer was ein“,<br />

Martin Pflock ist Schöpfer des Hochhauses von Reichenwalde.<br />

meint er. Aber zunächst muss er an sein<br />

Hochhaus noch eine Garage bauen. Und<br />

außerdem sei er gar nicht sicher, ob nicht<br />

doch noch ein Balkon oder eine Etage<br />

fehlt. „Vielleicht kann ich auch hier noch<br />

ein paar Stäbe unterbringen“, sagt er und<br />

zeigt an die Stelle, die noch etwas weniger<br />

dicht bebaut ist. „So ein Hochhaus dauert<br />

eben“, bemerkt er. „Und wer weiß,<br />

ob es jemals fertig wird?“ Muss es auch<br />

nicht. Das Reichenwalder Hochhaus ist ja<br />

etwas ganz Besonderes.<br />

WK<br />

„Hat das Konstrukt einen Namen?“, frage<br />

ich. Martin Pflock (64) überlegt kurz: „Es<br />

ist das Hochhaus von Reichenwalde. Gibt<br />

es ja hier noch nicht.“ Herr Pflock lebt seit<br />

drei Jahren in der Gemeinschaftseinrichtung<br />

Reichenwalde und genauso lange arbeitet<br />

er an diesem Kunstwerk. „Schätze<br />

mal 1.000 Stunden habe ich dafür schon<br />

verwendet“, meint er. Aber so ganz genau<br />

weiß er das nicht. Ist auch nicht wichtig.<br />

An Werktagen ist er rund vier Stunden in<br />

der Werkstatt, mal mehr, mal weniger. Im<br />

Frühjahr und im Sommer auch oft im Bauerngarten.<br />

Und dann hat er ja auch Urlaub<br />

zu nehmen.<br />

Martin Pflock ist noch lange nicht fertig mit seinem Hochhaus. Es fehlt noch eine Garage, außerdem<br />

ist BUer nicht ganz sicher, ob nicht doch noch ein Balkon oder eine Etage fehlt.<br />

„Schätze<br />

mal 1.000 Stunden<br />

habe ich dafür<br />

schon verwendet“,<br />

Martin Pflock<br />

28 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

29


Aus den Einrichtungen<br />

Hilfe für die Ukraine -<br />

Pflegebetten gespendet<br />

Zweifach tolle Geschichte: Neue Niedrigflurbetten im Seniorenwohnpark<br />

Am Kirschberg und Betten für die Ukraine<br />

Bei den in den Jahren 1996 („Bethanien“<br />

und „Tabea“) und 2006 („Esther“) in Betrieb<br />

genommenen Häusern war die Erneuerung<br />

der Betten überfällig. So fiel die<br />

Entscheidung, mit Niedrigflurbetten modernere<br />

und besser geeignete Schlaf- und Liegemöbel<br />

zu erwerben: Während „normale“<br />

Pflegebetten im Bereich von 40 bis 80 Zentimetern<br />

höhenverstellbar sind, können die<br />

Niedrigflurbetten bis auf 22 Zentimeter abgesenkt<br />

werden.<br />

Einrichtungsleiterin Peggy Mieth sagte dazu:<br />

„Die neuen Betten bieten ein hohes<br />

Maß an Komfort und an Sicherheit, um Stürze<br />

bei gefährdeten Personen zu vermeiden,<br />

und erleichtern unseren Mitarbeiten das<br />

ergonomische Arbeiten.“ Bereits im letzten<br />

Herbst wurde ein großer Teil ausgetauscht.<br />

Nun ist der Seniorenwohnpark mit den weiteren<br />

45 Betten komfortabel ausgestattet.<br />

Die dafür ausgetauschten bisherigen Betten<br />

waren noch funktionstüchtig. Sie können<br />

noch in vielen anderen Krankenhausund<br />

Pflegeeinrichtungen zuverlässig ihren<br />

Dienst tun. Was lag da angesichts der aktuellen<br />

Situation näher, als das Mobiliar in Absprache<br />

mit der Ukraine-Hilfe <strong>Lobetal</strong> kurzfristig<br />

auf den Weg nach Südosteuropa zu<br />

bringen? Die wertvolle und hilfreiche Fracht<br />

wurde umgehend von den Ehrenamtlichen<br />

auf den LKW geladen und in den Weg gebracht.<br />

Inzwischen sind sie in der Ukraine<br />

angekommen.<br />

<strong>Aktuell</strong> werden in der vollstationären Versorgung<br />

und Pflege der drei Häuser des Seniorenwohnparks<br />

„Am Kirschberg“ 120<br />

Plätze in Einzel- und Doppelzimmern angeboten.<br />

Die drei Häuser gliedern sich in acht<br />

Wohngemeinschaften mit jeweils 15 Seniorinnen<br />

und Senioren.<br />

WK<br />

Bettentausch in <strong>Lobetal</strong>. Die ausgetauschten bisherigen Betten waren noch funktionstüchtig. Sie werden in der Ukraine noch lange<br />

einen guten Dienst leisten können.<br />

Endlich wieder live und in Farbe: Nach zwei Jahren trafen sich die<br />

Leitungen der Altenhilfe wieder persönlich in Sommerfeld.<br />

Unter diesem Titel luden beide Bereichsleiter,<br />

Frau Möhlhenrich-Krüger und Herr<br />

Wernecke, vom 25.04. bis 27.04.<strong>2022</strong><br />

die Führungskräfte des Bereichs Altenhilfe<br />

zur Klausurtagung nach Sommerfeld<br />

ein.<br />

Im Rahmen der langfristigen und intensiven<br />

Vorbereitung zeigte sich die Tragweite<br />

und die besondere Stellung von<br />

Fehlern und dem Umgang mit Fehlern in<br />

der Altenhilfe. Dank der gezielten Moderation<br />

durch Herrn Michael Zirlik (avant<br />

companions), wurde den Teilnehmenden<br />

am ersten Tag ein Blick auf die Besonderheiten<br />

und Werte des Bereichs Altenhilfe<br />

und der eigenen Einrichtungen ermög-<br />

licht. Darüber hinaus wurde ein großer<br />

Fundus sichtbar, der sich aus dem speist,<br />

was der Einzelne von sich aus mitbringt.<br />

Mit diesem Wissen um das positive Fundament<br />

der Organisation stand in den<br />

beiden Folgetagen die Auseinandersetzung<br />

mit der Fehlerkultur und Methoden<br />

der Fehleridentifizierung und -bearbeitung<br />

auf der Tagesordnung.<br />

Um neben den fachlichen Themen nach<br />

langer Zeit wieder ein Gefühl von Zusammengehörigkeit<br />

und Gemeinschaft<br />

zu erleben, wurde mit Musik, Texten<br />

und Liedern die <strong>Lobetal</strong>er Klausur-Kultur<br />

weitergetragen. Die Abende wurden mit<br />

einer eifrigen Puzzleaufgabe, bei der ein<br />

Klausurtagung<br />

der Altenhilfe<br />

Gut, das wir einander haben – Gemeinsam führen, unterstützen, wachsen<br />

Führungskultur und Fehlermanagement im Bereich Altenhilfe der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

Gesamtbild des Bereiches entstand, sowie<br />

einem aktionsreichen und lebhaften<br />

Bogenschießen gefüllt.<br />

Am Ende der Klausurtage gingen alle<br />

Teilnehmenden mit einem Projektauftrag<br />

und der Aussicht auf nachhaltige Veränderung<br />

in den eigenen Bereichen zurück<br />

in ihre Einrichtungen. Im Feedback wurde<br />

neben der hervorragenden Organisation,<br />

den wissensreichen Inhalten vor<br />

allem die vorrausschauende Themenwahl<br />

und der nachhaltige Implementierungsgedanke<br />

lobend hervorgehoben. Bei<br />

alledem wurde deutlich spürbar, dass<br />

es gut ist, dass wir einander haben.<br />

Katja Möhlhenrich-Krüger<br />

30 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

31


Aus den Einrichtungen<br />

Neues Gebäude für<br />

das Immobilienmanagment<br />

Richtfest für neues Verwaltungsgebäude in <strong>Lobetal</strong><br />

Fertigstellung im Herbst <strong>2022</strong><br />

Sebastian Schär, Leiter Immobilienmanagement trifft den Nagel<br />

auf dem Kopf. Er wird mit seinem Team den Neubau beziehen.<br />

Großen Spaß hatten Mitarbeitende sowie Bewohnerinnen und Bewohner im<br />

Christlichen Seniorenwohnheim Zehdenick am historischen Waschtag.<br />

Cafeteria verwandelte sich<br />

in Waschküche<br />

In Alt-<strong>Lobetal</strong> entsteht ein neues Gebäude.<br />

In der Hausnummer 18b werden bis zum<br />

Herbst die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Immobilienmanagements einziehen.<br />

„Es ist für das Immobilienmanagement ein<br />

besonderer Bau und heute ein besonderes<br />

Richtfest.“ Sebastian Schär, Leiter des<br />

Bereichs, war sichtlich erfreut über diesen<br />

Tag. Bald werden die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in der Nähe der zentralen Verwaltung<br />

arbeiten können. Durch die kurzen<br />

Wege lässt sich dann so manches schneller<br />

abstimmen. 17 Arbeitsplätze werden dort<br />

eingerichtet. Damit ist auch die Moderni-<br />

sierung sämtlicher Verwaltungsgebäude<br />

vollendet. Bis zum Einzug im Herbst müssen<br />

die Mitarbeitenden aber noch in der<br />

ehemaligen Gästeetage des Bonhoeffer-<br />

Hauses durchhalten.<br />

Nach den Reden, dem Dank und dem Segen<br />

erklang der Richtspruch des Zimmermanns<br />

im Gebälk mit lauter Stimme:<br />

„Nun wünsche ich so gut ich‘s kann<br />

so kräftig wie ein Zimmermann.<br />

Mit stolz empor gehob‘nem Blick<br />

dem neuen Hause recht viel Glück<br />

Den Menschen werde Glück und Heil<br />

in diesem Bauerwerk stets zuteil.<br />

Gesundheit, Heiterkeit und Frieden<br />

sei ihnen immerdar beschieden.“<br />

Nachdem das Glas getrunken, auf den Boden<br />

geworfen und in Scherben war, schlug<br />

Sebastian Schär höchstpersönlich den letzten<br />

Nagel souverän in den Sparren. Möge<br />

der Bau nun reibungslos und ohne Unfälle<br />

abgeschlossen werden. Die Zeichen dafür<br />

stehen günstig.<br />

WK<br />

Wie vor 100 Jahren: Waschtag in Zehdenick<br />

Neues aus Zehdenick<br />

Anfang April war es wieder soweit: Im<br />

Christlichen Seniorenwohnheim war Waschtag.<br />

Die Waschfrauen kamen aus dem<br />

Team der Alltagsbetreuung und haben<br />

mit Hilfe von Rolltüchern, Leinenwäsche,<br />

Wäschekorb, Holzklammern, Schüsseln, einem<br />

Eimer mit Waschbrett, Holzpantinen,<br />

Bügeleisen, Kernseife und vielem mehr die<br />

Cafeteria in eine Waschküche aus dem 19.<br />

Jahrhundert verwandelt.<br />

„Unser Ziel ist Menschlichkeit<br />

und Respekt im Umgang<br />

mit den Pflegegästen.“<br />

Nico Böhme<br />

Dabei hatten die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

sichtlich große Freude am Geschehen.<br />

Manche hatten das selbst noch erlebt.<br />

Ich bin allen unendlich dankbar…<br />

Manchmal erreichen die Pflegeeinrichtungen<br />

nach dem Tod ihrer Angehörigen besondere<br />

Briefe. Einen davon schickte uns<br />

Nico Böhme. Er sagt: „Wir haben uns sehr<br />

über das Dankeschön gefreut. Dieser Brief<br />

ist für das Team eine große Motivation und<br />

auch Bestätigung. Unser Ziel ist Menschlichkeit<br />

und Respekt im Umgang mit den<br />

Pflegegästen.“<br />

32 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

33


Aus den Einrichtungen<br />

Kreative Werkstatt <strong>Lobetal</strong>:<br />

Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Barnim, Uwe Riediger (zweiter von links) sowie<br />

Vorstandsmitglied, Susan Borreck-Ratzel (fünfte von links) kamen persönlich, um die<br />

Arbeit in der Suchthilfe zur würdigen. Sehr stolz und freudig nahmen die Klienten mit<br />

ihrer Teamleiterin, Beate Peters (Zweite von links), den symbolischen Scheck entgegen.<br />

Große Unterstützung durch PS-Lotterie-Sparen der Sparkasse Barnim<br />

Vorständin besuchte geförderte Einrichtungen<br />

Wir danken der<br />

Sparkasse Barnim!<br />

Susan Borreck-Ratzel vom Vorstand der Sparkasse Barnim war kürzlich auf Rundreise durch Einrichtungen der<br />

Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Der Grund: Sie besuchte die Einrichtungen, die eine Förderung durch „PS-<br />

Lotterie-Sparen“ erhalten. Corona hatte das bisher verhindert.<br />

Kita Sonnenschein <strong>Lobetal</strong>:<br />

Im Jahr 2020 wurde ein Snoezelenraum<br />

und ein multisensorischer<br />

Bereich mit Wassersäule,<br />

Sternenhimmel, Kuschelecke und<br />

bunten Lichtern hergerichtet, um<br />

das therapeutische Angebot der<br />

integrativen Einrichtung zu erweitern.<br />

Ines Möhwald, zuständig für<br />

Unternehmenskooperation, zeigte<br />

Bilder davon.<br />

Susan Päthke informierte über die<br />

Verwendung der Zeichenschränke,<br />

die mit PS-Lotteriemitteln in Höhe<br />

von 3.200 Euro im Jahre 2021 angeschafft<br />

werden konnten. „Jeder<br />

Künstler hat nun sein eigenes<br />

Fach, alles ist professionell untergebracht“,<br />

freut sie sich.<br />

Haus Horeb <strong>Lobetal</strong>:<br />

Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung<br />

Wendepunkt in Rüdnitz:<br />

Hier erhalten Menschen mit Suchterkrankungen<br />

eine individuelle Betreuung. „Viele<br />

arbeiten sehr gern mit Ton“, informierte<br />

Teamleiterin Beate Peters. Wunderschöne<br />

Tonarbeiten zieren die Regale. Im Februar<br />

<strong>2022</strong> hat das Haus Horeb eine Projektförderung<br />

aus dem PS-Lotterie-Sparen der<br />

Sparkasse Barnim erhalten. So können nun<br />

wieder Materialien wie z.B. Ton u.a. für die<br />

Tagesbeschäftigung bestellt werden, aber<br />

auch Gegenstände zur körperlichen und<br />

geistigen Betätigung z.B. Nordic Walking<br />

Stöcke, Fahrradergometer, ein Shuffleboard<br />

und Tischkicker.<br />

Aufgrund der großen Altersspanne ist es<br />

eine besondere Herausforderung, verschiedenste<br />

Angebote entsprechend des<br />

jeweiligen Alters vorzuhalten. Die Suchthilfe<br />

in <strong>Lobetal</strong> bietet als eine der wenigen<br />

im Landkreis Barnim diese umfassende und<br />

in der Dauer unbegrenzte Betreuung und<br />

Begleitung von chronisch mehrfachbeeinträchtigten<br />

abhängigkeitserkrankten Menschen<br />

an.<br />

Jugendklub Kulti in Biesenthal:<br />

Im ersten Halbjahr<br />

2020 wurde hier das<br />

Multi-Sport-Gerät<br />

„Fusion 600“ angeschafft<br />

und mit 2.300<br />

Euro durch die Sparkasse<br />

Barnim gefördert.<br />

An dem Gerät<br />

sind viele Trainingsübungen<br />

möglich, die<br />

den Kindern und Jugendlichen<br />

eine willkommene<br />

Abwechslung<br />

bieten.<br />

Creatimus in Rüdnitz:<br />

Noch in diesem Frühjahr soll im<br />

Garten ein Holzhäuschen und ein<br />

Hochbeet errichtet werden, um einen<br />

Rückzugsort für alle Jahreszeiten<br />

zu haben, wo man entspannt<br />

chillen kann, Muße für Spiele und<br />

Gespräche, Grillfeste und Übernachtungspartys<br />

haben wird. Für<br />

das Vorhaben wurde eine finanzielle<br />

Zuwendung in Höhe von 3.000<br />

Euro bereits 2021 bewilligt.<br />

Mit Fördermitteln aus dem PS-Lotteriesparen<br />

konnte hier in Höhe<br />

von 3.000 Euro eine Feuerstelle,<br />

die bereits rege von den Bewohnern<br />

genutzt wird, im Jahre 2019<br />

verwirklicht werden.<br />

34 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

35


Aus den Einrichtungen<br />

Protestzug durch <strong>Lobetal</strong><br />

Es gibt noch viel zu tun. Franziska Wenzel weiß zu berichten,<br />

dass in Linienbussen von und nach <strong>Lobetal</strong> nur Platz ist<br />

für einen Rollstuhl. Das ist deutlich zu wenig.<br />

Am 5. Mai fand der Europäische Protesttag<br />

zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung<br />

statt. Thema: Leben ohne Barrieren.<br />

Auch in <strong>Lobetal</strong> und Basdorf fanden<br />

dazu Aktionen statt. Die Mitarbeiterin<br />

meint: „Wir haben mal Bescheid gesagt!“<br />

Auf dem <strong>Lobetal</strong>er Dorfplatz luden Mitarbeitende,<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

zum Austausch über ein barrierefreies<br />

Miteinander ein. An einem Aktionsstand<br />

wurde Informationsmaterial verteilt und<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen berichteten<br />

im persönlichen Gespräch von ihren<br />

täglichen Erfahrungen. Rollstuhlfahrerin<br />

Franziska Wenzel erzählte, dass im normalen<br />

Linienbus immer nur Platz für einen<br />

Rollstuhl ist. „Alle anderen müssen dann<br />

auf den nächsten Bus warten, der erst eine<br />

Stunde später kommt. Da kann dann auch<br />

wieder nur einer mit.“<br />

„Tempo machen für Inklusion –<br />

Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung:<br />

Aktionen in <strong>Lobetal</strong> und Basdorf<br />

barrierefrei zum Ziel“<br />

„Das geht mir so auf den Senkel! Die ganzen<br />

Barrieren ziehen sich wie ein roter Faden<br />

durch alle Lebensbereiche.“ Türen, die<br />

einem jemand aufmachen muss, Klingelknöpfe,<br />

vor denen Fahrradständer stehen<br />

und viel zu enge Gänge in Geschäften machen<br />

ihm das Leben schwer. Um sein Ziel<br />

zu erreichen, muss er oft lange Umwege<br />

in Kauf nehmen und sich für Fahrten vorher<br />

telefonisch anmelden. „Wo bleibt denn<br />

da die Spontanität?“ fragt er. Das unterstreicht<br />

Einrichtungsleiterin Zarina Engel:<br />

„Bewohnerinnen und Bewohner müssen<br />

oft einzeln mit Dienstfahrzeugen gefahren<br />

werden, wenn mal wieder kein Platz im Bus<br />

war. Sie fragt: „Wenn sie ihren Arbeitsort<br />

nicht erreichen können, wo bleibt da die<br />

Teilhabe, wo die Selbstbestimmung?“<br />

Fotos: Mechthild Rieffel<br />

Um 15 Uhr machte sich ein Protestzug auf<br />

den Weg. Heilerziehungspflegerin Danielle<br />

Villain und Einrichtungsleiterin Andrea<br />

Tholl gestalteten mit einer Gruppe von<br />

nicht lesenden Menschen Schilder, mit denen<br />

sie als Protestaktion in <strong>Lobetal</strong> einige<br />

Hinweis- und Straßenschilder überklebten.<br />

Ziel der Aktion war, darauf aufmerksam zu<br />

machen, wie schwierig die Orientierung für<br />

Menschen mit kognitiven Einschränkungen<br />

ist. „Das Wegetraining, das wir mit allen<br />

so lange machen, bis sie sich hier zurechtfinden,<br />

wäre so viel einfacher, wenn es zu<br />

den geschriebenen Worten auch leicht verständliche<br />

Bilder gäbe.“, berichtet Frau Villain.<br />

Mit Bollerwagen, Luftballons,<br />

Schildern und reichlich guter<br />

Laune zogen die Akteurinnen<br />

und Akteure<br />

los und verteilten<br />

die Schilder in <strong>Lobetal</strong>.<br />

Unterwegs<br />

mussten sie immer<br />

wieder erklären,<br />

„Das geht mir<br />

so auf den Senkel!<br />

Die ganzen Barrieren<br />

ziehen sich wie ein<br />

roter Faden durch alle<br />

Lebensbereiche.“<br />

was sie gerade tun.<br />

Dabei wurde deutlich,<br />

dass den meisten Lesenden<br />

die Problematik gar nicht<br />

klar war. „Genau darum,“ fasst Danielle<br />

Villain zusammen, „haben wir ja hier und<br />

heute mal Bescheid gesagt.“<br />

Volker Wittig<br />

Aktion in Basdorf<br />

Auch in Basdorf (Wandlitz) vor dem Kontaktladen<br />

THEO in der Theodor Fontane<br />

Straße 6 war die Hoffnungstaler Stiftung<br />

<strong>Lobetal</strong> mit einem Aktionsstand<br />

vertreten. Hier gab es die<br />

Möglichkeit mit verschiedenen<br />

Akteurinnen und<br />

Akteuren ins Gespräch<br />

zu kommen, auf Barrieren<br />

aufmerksam zu<br />

machen und sich auszutauschen,<br />

wie der gemeinsame<br />

Raum innerhalb<br />

der Nachbarschaft von allen<br />

belebt und genutzt werden kann.<br />

Ein Selbsterfahrungsparcours wurden Passantinnen<br />

und Passanten dazu eingeladen,<br />

die Umgebung selbst einmal „mit anderen<br />

Augen“ wahrzunehmen und auf mögliche<br />

Barrieren und Hindernisse hin zu<br />

überprüfen.<br />

Gemeinsam Barrieren sichtbar<br />

machen und abbauen<br />

In den letzten drei Jahrzehnten hat sich<br />

beim Thema Inklusion zwar schon viel<br />

getan, aber in vielen Teilbereichen gibt es<br />

nach wie vor großen Handlungsbedarf.<br />

Deshalb stand die vielfach noch fehlende<br />

Barrierefreiheit in diesem Jahr im Fokus<br />

des Protesttages. Unter dem Motto<br />

„Tempo machen für Inklusion – barrierefrei<br />

zum Ziel“ soll sie das Thema in das<br />

Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.<br />

Jede Barriere verhindert die gesellschaftliche<br />

Teilhabe und individuelle Mobilität<br />

von Menschen mit Behinderung. MR<br />

Der <strong>Lobetal</strong>er Volker Wittig, ist auch auf einen<br />

Rollstuhl angewiesen und ärgert sich:<br />

Auf dem <strong>Lobetal</strong>er Dorfplatz luden Mitarbeitende,Bewohnerinnen und Bewohner<br />

zum Austausch über ein barrierefreies Miteinander ein.<br />

Eine Gruppe von nicht lesenden Menschen gestaltete Schilder, mit denen sie in<br />

einer Protestaktion in <strong>Lobetal</strong> einige Hinweis- und Straßenschilder überklebten.<br />

36 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

37


Aus den Einrichtungen<br />

Pfarrer Sebastian Kneipp kam höchstpersönlich vorbei,<br />

um die Kneipp-Anlage zu eröffnen.<br />

Gesundheitszentrum unter freiem Himmel: Kneipp-Anlage in <strong>Lobetal</strong> eröffnet<br />

Am 7. Mai wurde in <strong>Lobetal</strong> eine Kneipp-<br />

Anlage eröffnet. Mit der benachbarten<br />

ebenfalls neuen Calisthenic-Anlage bilden<br />

beide an der Ecke Bethelweg/Nazarethweg<br />

ein Gesundheitszentrum unter freiem<br />

Himmel. Es ist ein Treffpunkt für Groß und<br />

Klein, für Jung und Alt.<br />

Zu diesem Termin war Pfarrer Sebastian<br />

Kneipp höchst persönlich erschienen. „Wasser<br />

hat mir das Leben gerettet. Deshalb eröffne<br />

ich heute gerne die<br />

<strong>Lobetal</strong>er Kneipp-Anlage.“<br />

Er berichtete, wie es ihm<br />

damals ergangen war.<br />

Er erzählte von seinem<br />

Studium der Theologie,<br />

von seiner Erkrankung,<br />

die ihm immer mehr zu<br />

schaffen machte und von<br />

seiner Entdeckung über<br />

die Heilkraft des kalten<br />

Wassers. „Ich machte den<br />

Selbstversuch in der kalten<br />

Donau“, erinnerte er sich.<br />

Er stieg kurz in das kühle<br />

Wasser, wiederholte die kurzen Bäder in<br />

den nächsten Tagen und ergänzte diese<br />

um Halbbäder und Güsse. „Stellen Sie sich<br />

vor, was dann passiert ist?“, fragte er. Es<br />

sei wie ein Wunder gewesen. „Ich wurde<br />

wieder gesund.“ Nach und nach vertiefte<br />

er seine Erkenntnisse zur Heilkraft von<br />

Wasser und wendete seine Behandlungsformen<br />

auch bei Patienten an. Mit Erfolg.<br />

In der Bevölkerung wurde Pfarrer Sebastian<br />

Kneipp immer beliebter und machte sich<br />

als „Cholera-Kaplan“ und „Wasserdoktor“<br />

einen Namen.<br />

Viele weitere Gäste waren<br />

zur Einweihung gekommen.<br />

So die Theologische<br />

Geschäftsführerin Pastorin<br />

Andrea Wagner-Pinggéra.<br />

Sie erzählte von der<br />

Bedeutung des Wassers<br />

in biblischen Erzählungen.<br />

Sie sagte: „In Wüstenregionen<br />

spielt das Wasser<br />

eine große Rolle.“ Und immer<br />

sei das Wasser in der<br />

Bibel klar, tief und sauber.<br />

„Es ist gesund und heilsam.“<br />

Geschäftsführer Martin Wulff freute<br />

sich, dass die Anlage nun endlich an den<br />

Neue Kneipp-Anlage<br />

in Betrieb genommen<br />

Start gehen konnte. Die Stiftung sei schon<br />

seit vielen Jahren mit den Ortsvertretern<br />

im Austausch. Dank einer großen Spende<br />

konnte das Vorhaben nun verwirklicht<br />

werden. Auch Joachim Rudolph, Vorsitzender<br />

des Kneipp-Vereins Niederbarnim<br />

e.V. schaute vorbei und stellte fest: „Jede<br />

Kneipp-Anlage ist ein Meilenstein der<br />

Gesundheit.“ Die Methode Kneipp habe<br />

einen Siegeszug angetreten und sich über<br />

ganz Europa und Nordamerika verbreitet.<br />

„Das spricht für die Wirksamkeit und den<br />

Calisthenic ist ein Sport sowie Kultur- und Sammelbegriff<br />

für eine Vielzahl an Bewegungsformen und sportlichen<br />

Disziplinen.<br />

Erfolg der natürlichen Heilmethode.“<br />

Beide Anlagen wurden an einem zentralen<br />

Ort in <strong>Lobetal</strong> errichtet. Die Fläche ist umgeben<br />

von Natur und bietet Platz für Entfaltung<br />

und Raum, um Ruhe zu finden. Der<br />

Zugang ist barrierefrei. Die Anlage umfasst<br />

ein Wassertret- sowie Wasserarmbecken,<br />

einen Barfußpfad und die Fitnessanlage für<br />

Jung und Alt. Bänke bieten danach die Gelegenheit,<br />

sich auszuruhen und die Umgebung<br />

zu genießen. Die Calisthenic-Anlage<br />

wurde durch die Stadt Bernau erbaut.<br />

Kneipp-Anwendungen eignen sich als vorbeugende<br />

Maßnahmen. Das Anregen der<br />

Selbstheilungskräfte fördert die Widerstandsfähigkeit<br />

und das innere Gleichgewicht.<br />

So können Menschen sich gegenüber<br />

den Anforderungen des Lebens wie<br />

zum Beispiel das Altern stärken, Stress<br />

gelassener begegnen und Krankheiten<br />

leichter meistern - bis dahin, dass sich die<br />

Voraussetzungen und Fähigkeiten zum<br />

Glücklich sein steigern lassen.<br />

Calisthenic ist ein Sport sowie Kultur- und<br />

Sammelbegriff für eine Vielzahl an Bewegungsformen<br />

und sportlichen Disziplinen.<br />

In der Regel basieren diese auf reinen sowie<br />

mit Hilfsmitteln erschwerten oder erleichterten<br />

Eigenkörpergewichtsübungen.<br />

Das Calisthenics-Training kann langfristig<br />

den Gesundheitszustand sowie die Mobilität<br />

und Beweglichkeit für alle Generationen<br />

verbessern.<br />

WK<br />

Calisthenic-Anlage und das Wassertretbecken<br />

begeisterten die Gäste.<br />

Der Bernauer Bürgermeister André Stahl (li) und Geschäftsführer der Stiftung<br />

Martin Wulff testeten das Wasserarmbecken.<br />

Hinweise zur Benutzung<br />

KNEIPP-GESUNDHEITSANLAGE<br />

1. Wichtigstes Prinzip bei der Anwendung kalten Wassers ist ein vorher erwärmter<br />

Körper. Armbad oder Fußbad niemals mit kalten Händen oder Füßen beginnen!<br />

Wenn Sie also nicht warm sind, holen Sie dies jetzt durch flotte Bewegung nach.<br />

2. Armbad und Wassertreten heben ihre Wirkung gegenseitig auf. Daher lassen<br />

Sie mindestens 2 Stunden zwischen den Anwendungen verstreichen.<br />

3. Beim Armbad beide Arme tief eintauchen, bis nach höchstens 30 Sekunden ein<br />

starker Kältereiz (Kribbeln oder Ziehen im Arm) eintritt. Anschließend das Wasser<br />

einfach abstreifen und die Arme bis zum völligen Abtrocknen bewegen<br />

(Armkreisen etc.).<br />

4. Beim Wassertreten die Füße mit jedem Schritt aus dem Wasser heben (“Storchengang“).<br />

Nur so lange im Wasser bleiben, bis starker Kältereiz in den Beinen<br />

eintritt (max. 1 Minute). Danach Wasser abstreifen und wieder warmlaufen.<br />

Vorsicht bei Blasen- und Nierenleiden.<br />

38 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

39


Aus den Einrichtungen<br />

Hier geht‘s zu den Filmen:<br />

Schülerinnen und Schüler der Pflegeschule Bernau werben<br />

für die gerneralistische Pflegeausbildung.<br />

Fachleute gesucht - Pflegekampagne im Land Brandenburg gestartet<br />

Pflegeschule der Stiftung unterstützt Initiative des Landes / Azubis:<br />

„Man gibt den Menschen etwas.“<br />

Ohne sie läuft in Krankenhäusern, ambulanten<br />

Pflegediensten und stationären Pflegeinrichtungen<br />

gar nichts: Gut ausgebildete<br />

Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner<br />

sind das unverzichtbare Rückgrat der Versorgung<br />

von Menschen, die auf Hilfe angewiesen<br />

sind, auch in der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>.<br />

Mit der neuen generalistischen Pflegeausbildung<br />

haben sich Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten<br />

deutlich verbessert. Die<br />

Vorteile sollen jetzt noch stärker bekannt<br />

gemacht werden. Mit einer Kampagne will<br />

Brandenburg noch mehr junge Menschen<br />

für den Pflegeberuf und für eine Ausbildung<br />

im Bundeslandland begeistern.<br />

„Es freut mich sehr,<br />

wenn ich mich um<br />

andere kümmern kann.“<br />

Land Brandenburg<br />

startet Pflegekampangne<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong> in Bernau. Die Schülerinnen<br />

und Schüler berichten im Rahmen der Aktion,<br />

warum sie die Pflegeausbildung gewählt<br />

haben: „Man gibt den Menschen etwas,<br />

man ist vielseitig, man ist nah dran an den<br />

Menschen, egal in welchen Altersgruppen“,<br />

oder „Es freut mich sehr, wenn ich mich um<br />

Diakonisches Bildungszentrum<br />

<strong>Lobetal</strong> / Ausbildung<br />

Diakonisches Bildungszentrum<br />

<strong>Lobetal</strong> / Schule<br />

andere kümmern kann.“, und „Es ist gut,<br />

dass Du in einem Team arbeitest. Es ist ein<br />

flexibler Beruf. Du hast eigentlich jeden<br />

Tag irgendetwas Neues, was auf Dich zukommt,<br />

womit du umgehen kannst.“<br />

WK<br />

Mit der Spende der Stiftung Hilfswerk Berlin konnte das Büro für Leichte Sprache eine digitale<br />

Lücke schließen.<br />

Büro für Leichte Sprache erhält digitalen Schub<br />

Stiftung Hilfswerk Berlin ermöglicht die Anschaffung neuer<br />

digitaler Technik<br />

Mit der finanziellen Förderung von 4.000 € durch die Stiftung Hilfswerk Berlin<br />

konnte das Büro für Leichte Sprache der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> für die<br />

Prüfgruppen jeweils vier iPads, Hüllen und Bluetooth-Tastaturen neu anschaffen.<br />

„Zunächst ging es ausführlich um das Kennenlernen der Geräte sowie das Ausprobieren<br />

einzelner Bedienungsschritte.“, berichten die Mitarbeiterinnen des Büros<br />

Laura Arnold und Katja Leonhardt. Bei Bedarf sollen die Geräte auch für die<br />

Recherche und Wissensaneignung Zuhause verwendet werden können. Bereits<br />

erprobt wurde die Funktion der Videokonferenz und inzwischen von verschiedenen<br />

Orten aus erfolgreich durchgeführt.<br />

„Wir wollen interaktiv während der Prüfgruppen-Treffen Aufträge des Büros für<br />

Leichte Sprache bearbeiten.“, erläutern die beiden die weiteren Vorhaben. Das<br />

Anliegen sei, die Eigenständigkeit der Prüferinnen und Prüfer zu fördern und<br />

ortsunabhängige Teilhabe zu ermöglichen. Gleichzeitig werde der Umgang mit<br />

digitalen Medien gefestigt. Und es sei nachhaltig: „Das schränkt auch den Verbrauch<br />

von Papier erheblich ein.“, weiß Laura Arnold.<br />

Beworben wird innerhalb der Kampagne<br />

auch die Pflegeschule der Hoffnungstaler<br />

Die Bernauer Pflegeschule verwandelte sich bei den Drehs in ein Studio.<br />

So geht von den Prüfgruppen und den Mitarbeiterinnen ein herzliches Dankeschön<br />

an die Stiftung Hilfswerk Berlin.<br />

WK<br />

40 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

41


Personalia<br />

Personalia<br />

Nachruf für Horst Bauer<br />

geb. 18.11.1930, verst. 21.03.<strong>2022</strong><br />

Ist Gott für uns, wer kann wider uns<br />

sein? Der auch seinen eigenen Sohn<br />

nicht verschont hat, sondern hat ihn<br />

für uns alle dahingegeben – wie sollte<br />

er uns mit ihm nicht alles schenken?<br />

(Römer 8,31+32, Einsegnungsspruch)<br />

Diakon Horst Bauer ist am 21. März im Alter<br />

von 91 Jahren verstorben. Er wurde an<br />

der Seite seiner vor gut zwei Jahrenverstorbenen<br />

Ehefrau Helga auf dem Waldfriedhof<br />

in Bielefeld Sennestadt beigesetzt. Horst<br />

Bauer war vielen in der Gemeinschaft, in<br />

Nazareth, in <strong>Lobetal</strong> und in Bielefeld, ein<br />

wichtiger und prägender Wegbegleiter.<br />

Horst Bauer wurde 1930 als erstes von<br />

vier Geschwistern in Oberhausen geboren.<br />

Es wird kein einfaches Leben gewesen<br />

sein, dort am Rande des Ruhrgebiets mit<br />

all den Gefährdungen und Wirrnissen, die<br />

der Krieg mit sich brachte. Das Geld in der<br />

Familie war knapp und Horst Bauer entschloss<br />

sich, das Gymnasium zu beenden<br />

und eine Lehre als Maurer zu absolvieren.<br />

Sein Fernziel war ursprünglich der Beruf<br />

des Architekten. Horst Bauer hatte früh<br />

Kontakt zur Kirche, zur Jungschararbeit<br />

und später zum CVJM.<br />

1951 bewarb er sich nach Nazareth. Er sah<br />

sich in den diakonischen Dienst berufen.<br />

Die Diakonenausbildung führte ihn durch<br />

Betheler Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

und der Fürsorgeerziehung in Freistatt.<br />

Er absolvierte die Krankenpflegehelferausbildung.<br />

Im Mai 1956 wurde er in der<br />

Zionskirche in das Amt des Diakons eingesegnet.<br />

Seine erste Stelle trat er im Haus<br />

Kapernaum in Bethel an, wurde aber noch<br />

im Juli nach Blütenberg entsandt, einer zu<br />

<strong>Lobetal</strong> gehörenden Einrichtung der Behindertenhilfe.<br />

Dort arbeitete er bis 1960,<br />

absolvierte eine kurze Zwischenstation in<br />

Eberswalde, ehe er noch 1960 die Leitung<br />

des Pflegeheims Friedenshöhe in <strong>Lobetal</strong><br />

übernahm.<br />

Helga und Horst Bauer leiteten das Pflegeheim<br />

Friedenshöhe mit Liebe, Umsicht und<br />

großem Engagement über viele Jahre und<br />

Jahrzehnte. Die durchaus schwierigen Rahmenbedingungen<br />

erforderten ein hohes<br />

Maß an Improvisations- und Organisationsgeschick.<br />

Horst Bauer war es nach seinem<br />

Leitungsverständnis wichtig, selbst die<br />

Arbeit seiner Mitarbeiter mitzutun. Zumeist<br />

war er darum auch selbst im Frühdienst in<br />

der Pflege aktiv. Die Bauers betrachteten<br />

ihren Dienst als Berufung und Verpflichtung.<br />

Bis zum Bau der Mauer wäre eine<br />

Rückkehr in den Westen möglich gewesen.<br />

Diese Möglichkeit schlugen Bauers wie<br />

auch viele andere Brüder und Schwestern<br />

in <strong>Lobetal</strong> aus.<br />

Ende der 1960er Jahre sahen sich die Bruderschaftsleitungen<br />

in Bethel und <strong>Lobetal</strong><br />

veranlasst, der Bruderschaft Nazareth in<br />

<strong>Lobetal</strong> eine eigenständige Verfasstheit zu<br />

geben und der Anstaltsleitung in <strong>Lobetal</strong><br />

zuzuordnen. Unschwer lässt sich erahnen,<br />

dass die Prozesse um diese Entscheidung<br />

hoch sensibel waren und viel diplomatisches<br />

Geschick und kluges Vorgehen<br />

brauchten. Hier erwies sich Horst Bauer als<br />

Nachfolger von Bruder Striedick als klarer,<br />

reflektierter und verbindlicher Obmann des<br />

Bezirks.<br />

Die Entscheidung zur eigenständigen Bru-<br />

derschaft wurde 1970 vollzogen und Horst<br />

Bauer wurde der erste (nebenberufliche)<br />

Brüderälteste in <strong>Lobetal</strong>. Er nahm dieses<br />

Amt bis 1988 wahr und war mit seinem<br />

Nachfolger, Bruder Teumer, maßgeblich<br />

daran beteiligt, nach der deutschen Wiedervereinigung<br />

den Zusammenschluss der<br />

beiden Gemeinschaften zu organisieren.<br />

Sein Partner im Ältestenamt in Nazareth-<br />

West war Horst Ullmann, und die beiden<br />

hielten enge und sehr vertraute Bande,<br />

um Entwicklungen hüben wie drüben<br />

voranzubringen, aber eben auch, um die<br />

intensiven Kontakte zwischen Bethel und<br />

<strong>Lobetal</strong> zu pflegen. Eine Frucht davon war<br />

das Mitte der 1970er Jahre mit viel Eigenleistungen<br />

der <strong>Lobetal</strong>er Geschwister und<br />

Spenden aus Bethel gebaute Haus Nazareth<br />

in <strong>Lobetal</strong>. Es war Ort und Ausdruck<br />

der grenzüberschreitenden Zusammengehörigkeit<br />

und geistlichen Gemeinschaft.<br />

Nachdem Horst Bauer von 1990 bis 1993<br />

die letzte berufliche Etappe im Bonhoeffer-<br />

Haus in <strong>Lobetal</strong>, dem damaligen Zentrum<br />

für Qualifizierung und Weiterbildung, genommen<br />

hatte, zogen die Bauers Ende der<br />

1990er Jahre nach Bielefeld und genossen<br />

dort ihren Ruhestand. Das Interesse an<br />

Kunst und Ausdruck (Helga), an Kontemplation,<br />

Bildung und Religion (Horst) fand<br />

endlich Zeit und Platz im Leben.<br />

Die letzte Antwort im Leben ist der Tod,<br />

die Horst Bauer in Gottes ewigen Frieden<br />

geführt hat. „Ist Gott für uns, wer kann wider<br />

uns sein“ – aus Sicht von Horst Bauer<br />

kein Erkenntnis- oder gar Bekenntnissatz,<br />

sondern eine Hoffnung, ein stilles Gebet,<br />

um ein freundliches Lebensgeleit bis weit<br />

über die Grenzen des Todes hinaus.<br />

Diesen Nachruf schrieb Diakon Wolfgang<br />

Roos-Pfeiffer, Ältester der Gemeinschaft<br />

der Nazareth Diakoninnen und Diakone.<br />

Wir geben ihn hier gekürzt wieder.<br />

Vorgestellt: Peggy Haubenthal<br />

„Ich freue mich sehr, Teil dieser Veränderung zu sein!“<br />

Seit Oktober 2021 arbeite die gebürtige und überzeugte Berlinerin Peggy Haubenthal<br />

als Einrichtungsleitung in der Wohnstätte Schrippenkirche in der Berliner<br />

Ackerstraße.<br />

Ihr Einstieg in die Eingliederungshilfe begann vor 16 Jahren bei einem freien Träger<br />

des Kinder- und Jugenhilfebereiches. Sie begleitete dort mehrere Klientinnen<br />

und Klienten mit Down-Syndrom und mit Autismus-Spektrum-Störungen. Zusätzlich<br />

arbeitete sie als Schulbegleiterin in einer Grundschule. Frau Haubenthal<br />

wechselte innerhalb des Trägers in eine ambulante Wohngemeinschaft, die sich<br />

gerade gründete, und war dort tätig in unterschiedlichen Bereichen und Funktionen,<br />

ab 2011 auch als Teamleitung. 2014 kam das Betreute Einzelwohnen hinzu<br />

sowie die Tätigkeit als Vertrauensperson im Bewohner-Beirat.<br />

Neue Perspektive<br />

2019 erfolgte dann ein Trägerwechsel. Als Teamleitung war sie verantwortlich für<br />

eine besondere Wohnform. Sie erhielt einen Einblick in den stationären Bereich<br />

der Eingliederungshilfe. Damit verband sich eine neue berufliche Perspektive.<br />

Fort- und Weiterbildungen begleiteten sie auf dem Weg, um sich als pädagogische<br />

Mitarbeiterin und fachlich für Leitungsfunktionen weiterzubilden. Auch<br />

erweiterte Peggy Haubenthal in der Gremienarbeit ihr Netzwerk.<br />

Nun ist sie in der Schrippenkirche angekommen. Sie spürt in der Einrichtung immer<br />

noch den Wandel vom Verein Schrippenkirche e.V., der Träger der Wohnstätte<br />

bis 2017 war, hin zur Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Doch gerade das ist für<br />

sie reizvoll. Sie sieht die Gemeinschaft der Schrippenkirche auf einem dynamischen,<br />

produktiven und richtigen Weg, der gute Früchte trägt. Gestalten ist ihr<br />

Ding. Und so findet sie es spannend, ja geradezu wichtig, an diesem Wandel aktiv<br />

beteiligt zu sein. Deshalb gilt für sie: „Gemeinsam gestalten, Ideen entwickeln<br />

und neue Wege ausloten.“ Und so überrascht es nicht, wie sie ihre Begeisterung<br />

so auf den Punkt bringt: „Ich freue mich sehr, Teil dieser Veränderung zu sein!“<br />

42 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

43


Personalia<br />

Kurz berichtet<br />

Pfarrerin Michaela Fröhling bei ihrer Antrittspredigt<br />

Michaela Fröhling als Pfarrerin in <strong>Lobetal</strong> eingeführt:<br />

„Rausgehen auf öffentliche Plätze“<br />

Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> erhält<br />

geistliche Verstärkung. Am Sonntag, den<br />

8. Mai, wurde Michaela Fröhling als zweite<br />

Pfarrerin der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

im Sonntagsgottesdienst in der Waldkirche<br />

eingeführt und herzlich begrüßt.<br />

Schöner hätte die Kulisse nicht sein können.<br />

Das Wetter zeigte sich von der besten Seite.<br />

Die Gäste kamen aus Nah und Fern. Darunter<br />

auch die Waldvögel, die das Ereignis<br />

musikalisch umrahmten.<br />

Dazu passte gut das Thema der Antrittspredigt<br />

von Michaela Fröhling: Schöpfung. Es<br />

ging um die Würde und die Einzigartigkeit<br />

des Menschen. Gott habe ihn so geschaffen.<br />

Das nehme den Menschen in die Verantwortung<br />

gegenüber der Schöpfung. Sie<br />

sagte: „Menschen in aller Vielfalt sind Teil<br />

der Schöpfung und nur mit ihr gemeinsam<br />

und im Miteinander kann es eine Zukunft<br />

geben.“ Gott habe eine gute Ordnung geschaffen.<br />

Das gebe Hoffnung in einer Zeit,<br />

wo Krieg und Flucht die Schlagzeilen bestimmen.<br />

Andrea Wagner Pinggéra, Theologische Geschäftsführerin<br />

der Stiftung, freut sich mit<br />

Michaela Fröhling eine Pfarrerin in der Stiftung<br />

zu haben, die Erfahrungen in kirchlicher<br />

Gemeindearbeit, in der Krankenhausseelsorge<br />

und im missionarischen Dienst<br />

mitbringt. Sie stellt fest: „Der christliche<br />

Glaube hat es in diesen Zeiten schwer. Michaela<br />

Fröhling weiß, wie man Menschen<br />

mit Glaubensfragen anspricht und sie dafür<br />

interessiert.“<br />

Christlicher Glaube müsse sich zeigen. Davon<br />

ist Michaela Fröhling überzeugt. Dazu<br />

passt das Credo, das sie vor kurzem in<br />

einem Vortrag so formulierte: „Wir selbst<br />

müssen identifizierbar rausgehen auf öffentliche<br />

Plätze in Kooperationen, Netzwerke<br />

und gemeinsam schauen, was dran ist<br />

für unsere Region, wo es Interessengemeinschaften<br />

gibt, gemeinsame Anliegen und<br />

zivilgesellschaftliche Herausforderungen.“<br />

So sind ihre Aufgaben: Sie wird sich um die<br />

Jugend in der <strong>Lobetal</strong>er Kirchengemeinde<br />

kümmern, den christlichen Glauben in<br />

Seminaren für Mitarbeitende und im Religionsunterricht<br />

der Bernauer Pflegeschule<br />

Herzlichst begrüßt in <strong>Lobetal</strong>:<br />

Pfarrerin Michaela Fröhling<br />

vermitteln sowie Aufgaben der Seelsorge in<br />

Senioreneinrichtungen der Stiftung und im<br />

Epilepsiekrankenhaus Tabor übernehmen.<br />

Bevor Michaela Fröhling nach <strong>Lobetal</strong> kam<br />

war sie theologische Referentin für den Missionarischen<br />

Dienst der Evangelischen Kirche<br />

Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz<br />

im Berliner Missionswerk und befasste<br />

sich unter anderem mit missionstheologischer<br />

Grundsatzarbeit. Als Gemeindepfarrerin<br />

wirkte sie von 2004-2014 in<br />

Neustadt (Dosse). Danach arbeitete sie als<br />

Krankenhausseelsorgerin am Dominikus-<br />

Krankenhaus Berlin (Reinickendorf). Das<br />

theologische Handwerk erlernte sie an der<br />

Kirchliche Hochschule Bethel/Bielefeld sowie<br />

an den Universitäten in Heidelberg und<br />

Münster.<br />

WK<br />

Die Einführung leitete Pastorin Wagner Pinggéra und wurde dabei von Assistenten unterstützt,<br />

die Segensworte der Bibel mit auf den Weg gaben.<br />

Haus Fichtenberg in Steglitz<br />

wegen Brand evakuiert<br />

Am 22. April kam es zu einem Brand im Pflegeheim<br />

Haus Fichtenberg in Berlin-Steglitz.<br />

Dies löste einen Großeinsatz der Berliner Feuerwehr<br />

aus.<br />

Zwei Patientenzimmer und der Dachstuhl<br />

standen in Flammen. Die Einsatzkräfte konnten<br />

eine Ausbreitung des Feuers verhindern<br />

und den Brand von nur innerhalb einer<br />

halben Stunde löschen. Verletzt wurde niemand.<br />

Das Gebäude ist allerdings nicht mehr<br />

bewohnbar.<br />

Insgesamt wurden 46 Menschen in Sicherheit<br />

gebracht. 44 Bewohnerinnen und Bewohner<br />

hat das Pflegepersonal gerettet,<br />

zwei Menschen barg die Feuerwehr per<br />

Drehleiter aus dem oberen Bereich des Hauses.<br />

Die Bewohner kamen zunächst in Einrichtungen<br />

von Bethel und <strong>Lobetal</strong> in Berlin<br />

und Brandenburg unter.<br />

„Wir sind sehr, sehr dankbar und erleichtert,<br />

dass keine Menschen zu Schaden gekommen<br />

sind“, sagte Bereichsleiterin Katja Möhlhenrich-Krüger<br />

nach dem Brand. Und sie dankt<br />

für das Zusammenstehen über die Bereiche<br />

hinweg. „Wir haben viel Solidarität und Unterstützung<br />

erfahren. Viele Kolleginnen und<br />

Kollegen haben uns tatkräftig unterstüzt. “<br />

Blumenampeln für Bernau<br />

Am 18. Mai werden die Blumenampeln an<br />

den Laternen in der Bernauer Innenstadt aufgehängt.<br />

Bereits seit über 10 Jahren kümmern sich die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zierpflanzenbaus<br />

der Hoffnungstaler Werkstätten<br />

um den Transport, das Aufhängen, die<br />

Pflege und die Bewässerung der Bernauer<br />

Blumenampeln. Zwischen Mai und November<br />

sind sie dann wöchentlich für die 44<br />

Blumenampeln am Marktplatz, dem Platz<br />

am Steintor, der Brauer-, der Bürgermeisterund<br />

der Berliner Straße im Einsatz. Finanziert<br />

wird dies durch Bernauer Unternehmen und<br />

Privatpersonen, die Patenschaften für eine<br />

Blumenampel übernehmen.<br />

Zu Gast in <strong>Lobetal</strong><br />

Landesvorsitzende Alexandra Pichl (Bündnis 90/Die Grüne, li) besuchte am 17. März die Bio-<br />

Molkerei der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Beim gemeinsamen Frühstücksei wurde über<br />

die Rahmenbedingungen für mobile Hühnerhaltung gesprochen, die Produktion des <strong>Lobetal</strong>er<br />

Bio-Joghurt sowie das neue Brandenburger Regionalsiegel für Bio-Produkte erläutert.<br />

Am 13. April schaute Simona Koß (MdB/ SPD) im Seniorenwohnpark am Kirschberg vorbei.<br />

Sie überreichte Osterhasen und tauschte sich mit der Leitung und Mitarbeitenden über aktuelle<br />

Themen aus.<br />

Tanz in den Mai<br />

Der Mai ist gekommen. Das musste gefeiert werden.<br />

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenwohnparks am Kirschberg begrüßten den<br />

Wonnemonat Mai mit Musik und Tanz bei strahlendem Sonnenschein. Für ausgelassene Stimmung<br />

sorgte Lutz Möhwald mit seinen „Tanzenden Füßen“. Bewohner und Mitarbeiter tanzten<br />

dazu schwungvoll um den geschmückten Maibaum. Unterstützt wurden die Mitarbeitenden<br />

von Schülerinnen und Schülern der <strong>Lobetal</strong>er Pflegeschule. Wir sagen dafür von Herzen<br />

Danke und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Feste.<br />

44 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

45


Personalia<br />

Personalia<br />

Dienstjubiläen<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Ein Fest für alle Menschen –<br />

Jahresfest in <strong>Lobetal</strong><br />

117. Jahresfest der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> – ein großes<br />

Fest der Gemeinschaft<br />

Zum 117. Jahresfest lädt die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> am 19. Juni von 10:00 bis<br />

16:00 Uhr herzlich ein. Das Jahresfest ist ein großes Gemeinschaftsereignis für unsere<br />

Stiftung und die Region. Menschen aus Nah und Fern, Menschen mit und ohne Hilfebedarf,<br />

Jung und Alt, Freunde und Förderer feiern gemeinsam in <strong>Lobetal</strong>.<br />

„Willkommen“, so lautet in diesem Jahr das Motto. Es nimmt die Jahreslosung<br />

<strong>2022</strong> der christlichen Kirchen auf. Traditionell beginnt der Tag um 10 Uhr mit einem<br />

Festgottesdienst in der Waldkirche. Bläser der v. Bodelschwinghschen Stiftungen<br />

Bethel, aus dem Kirchenkreis Barnim und aus <strong>Lobetal</strong> umrahmen den Gottesdienst<br />

musikalisch.<br />

Ab 11.30 Uhr startet ein buntes Programm. In ganz <strong>Lobetal</strong> gibt es viel zu entdecken.<br />

Die Arbeitsbereiche der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> stellen sich an rund 30 Ständen<br />

mit Aktions- und Verkaufsangeboten vor. Auf dem Dorfplatz präsentiert sich ein<br />

unterhaltsames Bühnenprogramm. Führungen durch die Ortschaft informieren über<br />

Geschichte und aktuelle Arbeitsfelder. Einige Häuser sind für Besucher geöffnet. Leckeres<br />

verwöhnt die Gäste unter anderem aus dem Sortiment von „<strong>Lobetal</strong>er Bio“.<br />

Familien und Kinder dürfen sich auf viele Angebote freuen.<br />

<strong>Lobetal</strong>er Jahresfest-Konzert am Samstag, den 18.06.<strong>2022</strong>, um 17:00Uhr<br />

in der Evangelischen Kirche St. Marien in Bernau.<br />

Bereits am Vorabend des Jahresfestes, am 18. Juni, findet das traditionelle <strong>Lobetal</strong>er<br />

Jahresfest-Konzert um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche St. Marien in Bernau statt.<br />

Musikerinnen und Musiker aus Bielefeld und dem Barnim spielen Musik für Blechblasinstrumente,<br />

Blockflöten und Gitarren. Das Konzert steht passend zum Motto des<br />

Jahresfestes. Der Eintritt ist frei!<br />

Programm:<br />

10:00 Uhr<br />

Festgottesdienst in der <strong>Lobetal</strong>er Waldkirche<br />

Festpredigt: Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel,<br />

Pastor Ulrich Pohl<br />

Musikalische Umrahmung: Bläserinnen und Bläser des Kirchenkreises,<br />

Posaunenmission Bethel, Bläserchor <strong>Lobetal</strong><br />

11:30 Uhr<br />

Buntes Bühnen- und Familienprogramm<br />

rund um den Dorfplatz<br />

• Musik auf dem Dorfplatz<br />

• Mitmachangebote auf den Plätzen der Begegnung<br />

• Verkaufsstände mit kreativen Produkten, Pflanzen, <strong>Lobetal</strong>er Bio u.v.m.<br />

• Mittagstisch, Kaffee und Kuchen<br />

Führungen durch die<br />

Ortschaft <strong>Lobetal</strong><br />

Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> bietet<br />

Führungen durch die Ortschaft <strong>Lobetal</strong> an.<br />

Sie finden jeweils am ersten Freitag des<br />

Monats statt.<br />

Neben den Besonderheiten des Ortes werden<br />

auch seine Geschichte und aktuelle Arbeitsfelder<br />

der Stiftung vermittelt.<br />

Bettina Charlotte Hoffmann begleitet die<br />

Besucherinnen und Besucher bei dem<br />

Rundgang. Sie sagt: „Gern zeigen wir den<br />

Gästen unseren inklusiven Ort, unsere Arbeit,<br />

die Menschen von hier, aber auch unsere<br />

Kühe und die wunderschöne Natur“<br />

Die Führung dauert rund zwei Stunden.<br />

Wer möchte, kann im Anschluss um 13:00<br />

Uhr gern noch im Bonhoeffer-Haus Mittag<br />

essen.<br />

Treffpunkt:<br />

vor der <strong>Lobetal</strong>er Kirche<br />

Die nächsten Termine:<br />

3. Juni : 11.30 Uhr<br />

1. Juli: bereits um 10.30 Uhr<br />

5. August: bereits um 10.30 Uhr<br />

Um Anmeldung wird gebeten::<br />

per Telefon: 03338 66784.<br />

Per E-Mail: fuehrungen@lobetal.de<br />

Die Führungen sind kostenfrei.<br />

Es gibt im Anschluss an die Führung, die<br />

Möglichkeit, eine Spende zu geben.<br />

Name Vorname Eintritt Jubiläum Jahre Bereich<br />

Lawrenz Matthias 01.03.1992 01.03.1992 30 Jahre Teilhabe - Verbund Süd-Ost-Brandenburg - Haus Einkehr<br />

Özsoy Anja 01.01.2019 01.03.1992 30 Jahre Teilhabe - Verbund Berlin - Zuverdienst Charlottenburg<br />

Ebel Elke 01.07.1996 16.03.1992 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH - AB Pflanzencenter<br />

Lietz Heike 18.03.1992 18.03.1992 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH - Betriebsteilleitung<br />

Nieseck Cornelia 30.03.1992 30.03.1992 30 Jahre Teilhabe - Verbund Nord-Ost-Brandenburg -<br />

Sydower Feld<br />

Dittmann Anke 01.03.2002 01.03.2002 20 Jahre Altenhilfe - Lazarus Haus Berlin<br />

Pommerening Manuela 01.03.2002 01.03.2002 20 Jahre Altenhilfe - Freudenquell gGmbH<br />

Cancrin Antje 01.03.2012 01.03.2012 10 Jahre Teilhabe - Verbund Nord-Ost-Brandenburg - Waldhaus<br />

Metzer Dirk 01.03.2012 01.03.2012 10 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmH -<br />

Betriebsteilleitung Molkerei<br />

Ruhnau Marion 01.03.2012 01.03.2012 10 Jahre Altenhilfe - Lazarus Stationäres Hospiz Berlin<br />

Ruthenberg Martina 01.01.2018 01.03.2012 10 Jahre Diakonisches Werk Niederlausitz gGmbH<br />

Walter Christina 01.03.2012 01.03.2012 10 Jahre Teilhabe - Verbund Süd-Ost-Brandenburg -<br />

SoWoBau Wieseneck/Morgensonne<br />

Koslowski Uwe 01.01.2019 15.03.2012 10 Jahre Altenhilfe - Haus Fichtenberg<br />

Degner Christiane 01.04.1992 01.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Altenhilfe - „Viktoria Luise“ Zehdenick<br />

Dus Susanne 01.04.2007 01.04.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Süd-Ost-Brandenburg - WG Tannenhaus<br />

Giese Ulli 01.04.2012 01.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Teilhabe - Nord-West-Brandenburg - Haus im Luch<br />

Götz Gülsüm 01.04.2012 01.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Altenhilfe - Barbara von Renthe-Fink Haus<br />

Mandel Sven 01.04.2012 01.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre <strong>Lobetal</strong>er Inklusionsbetriebe gGmbH<br />

Scheuringer Rücker Carmen 01.04.1992 01.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Teilhabe - Nord-West-Brandenburg - Haus im Luch<br />

Schwarzer Cindy 01.04.2002 01.04.<strong>2022</strong> 20 Jahre DW Niederlausitz gGmbH - DS Cottbus<br />

Schweighöfer Cordula 01.04.2012 01.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Altenhilfe - Haus Fichtenberg<br />

Zellmer Nicole 01.04.2002 01.04.<strong>2022</strong> 20 Jahre DW Niederlausitz gGmbH - ASH stationäre Pflege<br />

Günther Daniela 02.04.1992 02.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Altenhilfe - Lazarus-Haus Berlin<br />

Schönthaler Madeleine 03.04.2012 03.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Teilhabe - Süd-Ost-Brandenburg - Erkner<br />

Schütt Hella 03.04.2012 03.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre Teilhabe - Nord-West-Brandenburg - Haus im Luch<br />

Ragotzky Petra 10.04.2012 10.04.<strong>2022</strong> 10 Jahre DW Niederlausitz gGmbH - DS Burg<br />

Jaekel Doreen 15.04.2007 15.04.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Nord-Ost-Brandenburg - Ackerstraße<br />

Kastner Ellen 15.04.1992 15.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH -<br />

AB Reichenwalde Montage<br />

Kinder Susan 15.04.2002 15.04.<strong>2022</strong> 20 Jahre Teilhabe - Nord-West-Brandenburg - Am Prinzendamm<br />

Ebert Claudia 16.04.2007 16.04.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Franke Holger 16.04.2007 16.04.<strong>2022</strong> 15 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH -<br />

AB Metallverarbeitung<br />

Knopp Detlef 16.04.1992 16.04.<strong>2022</strong> 30 Jahre Teilhabe - Süd-Ost-Brandenburg - Reichenwalde<br />

Krischok Nicole 01.05.2007 01.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Altenhilfe - Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />

Haus „Esther“<br />

Rossa Nadine 01.05.2007 01.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Altenhilfe - Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />

Haus „Esther“<br />

Schälke Maria 01.05.2012 01.05.<strong>2022</strong> 10 Jahre Teilhabe - Verbund Berlin Gesundheit - Haus Erlengrund<br />

Schischkowski Danilo 01.05.2007 01.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre DW Niederlausitz gGmbH - ASH Phase F<br />

Haase Sabine 05.05.1992 05.05.<strong>2022</strong> 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH -<br />

AB Erkner DL Hauswirtschaft<br />

Eversmeier Gabriele 10.05.2007 10.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Verbund Berlin Gesundheit -<br />

CWE Auguste-Viktoria-Straße<br />

Büsselberg Martina 11.05.1992 11.05.<strong>2022</strong> 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH -<br />

AB Login allgemeine Montage<br />

Prabucka Ines 14.05.2007 14.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Altenhilfe - Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />

Haus „Esther“<br />

Bruch Beatrice 21.05.2012 21.05.<strong>2022</strong> 10 Jahre Altenhilfe - Pflegestützpunkt/Pflegeberatung<br />

Köller Alexander 21.05.2007 21.05.<strong>2022</strong> 15 Jahre Teilhabe - Verbund Berlin Soziales - Betreutes<br />

Einzelwohnen Berlin<br />

Mentzel Liane 25.05.1992 25.05.<strong>2022</strong> 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH - AB Milchladen<br />

46 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

47


Ratgeber: Bewußt leben<br />

Neues aus dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

Online-Training: Fit mit Peter – Bewegung tut gut<br />

Ab dem 12. Mai bieten wir einmal pro Woche ein Online-Training<br />

mit dem Physiotherapeuten und Personal Trainer Peter Dörksen<br />

an – acht Wochen lang.<br />

Kostenloses Online-Training über Zoom<br />

“Fit mit Peter” ist ein funktionelles Ganzkörpertraining für alle,<br />

die Lust haben, sportlich aktiv zu sein.<br />

In einem achtwöchigen Programm liegt der Fokus auf den verschiedenen<br />

Körperregionen:<br />

Wer? Alle, die Lust haben, sind willkommen! Peter Dörksen, Physiotherapeut<br />

und Personal Trainer, leitet die Online-Kurse.<br />

Wie? Die Kurse finden online über die Plattform Zoom statt. Anmelden<br />

können Sie sich ganz einfach über den Gesundheitscampus<br />

oder über www.bkk-diakonie.de/fit-mit-peter/<br />

Ihre BKK Diakonie und Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

Übrigens: Eine Vielzahl von Angeboten hält das BGW für<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur psychische Gesundheit<br />

bereit. Einfach mal im Intranet Portal Confluence<br />

reinschauen.<br />

Stiftung nutzt<br />

Photovoltaik<br />

als erneuerbare Energie<br />

Projekte in Erkner und Reichenwalde<br />

bereits angelaufen<br />

Die eleganteste Art der Stromgewinnung<br />

ist die Energiegewinnung auf Dächern. Das<br />

Potenzial ist riesig. „Wir brauchen einen<br />

gesunden Mix an Photovoltaik und Windkraft“;<br />

sagt Volker Quaschning, Prof. für<br />

Regenerative Energiesysteme an der Hochschule<br />

für Technik und Wirtschaft in Berlin.<br />

In unserem Standort in Reichenwalde erzeugt<br />

bereits eine Photovoltaik-Anlage<br />

(PVA) emissionsfreien Strom und reduziert<br />

den Stromverbrauch aus dem Netz. Für<br />

eine PVA mit dreifacher Leistung hat sich<br />

die Wohnstätte in Erkner entschieden. Mit<br />

dieser Anlage kann die Einrichtung nach<br />

Inbetriebnahme voraussichtlich ihren gesamten<br />

Strombedarf decken. Beide Anlagen<br />

wurden von dem in Erkner ansässigen<br />

Unternehmen „Sunfarming GmbH“ geplant<br />

und werden von ihm installiert.<br />

Mobilitätswandel in der Stiftung<br />

15 Elektroautos sind bestellt, drei schon am Start<br />

Mobilität ist ein hohes Gut, dass jeder nutzt und schätzt. Aber die bisherige<br />

Nutzung bringt auch Nachteile mit sich: Wir verursachen CO2-Emissionen, verbrauchen<br />

Ressourcen für die Herstellung von Fahrzeugen, deren Antriebe und<br />

Infrastruktur. In Deutschland zeichnet der Verkehrssektor für fast 20% aller Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich. Dabei dominieren die Emissionen des Straßenverkehrs,<br />

die ca. 95% der Verkehrsemissionen ausmachen.<br />

Unser Engagement für Menschen mit Hilfebedarfen findet an über 100 Standorten,<br />

häufig im ländlichen Raum, statt. Daraus ergibt sich ein hoher Mobilitätsbedarf<br />

für die Mitarbeitenden, Nutzerinnen und Nutzer, der mit ca. 250 Kleinbussen,<br />

Personenkraftwagen und Kleintransportern als Individualverkehr gedeckt wird.<br />

Hinzu kommen die Arbeitswege der Mitarbeitenden zu den Standorten.<br />

Allein diese Zahlen lassen einen Handlungsbedarf erkennen, der begleitet von<br />

der kriegsbedingten Energiekrise noch dringlicher wird. Die vom Bundesministerium<br />

für Umwelt für das Gesundheits- und Sozialwesen ausgelobte Förderung<br />

„Flottenaustauschprogramm Sozial & Mobil“ unterstützt in den Jahren 2021 und<br />

<strong>2022</strong> den Kauf von Elektrofahrzeugen und Ladepunkten. Für beide Förderphasen<br />

wurden durch die Bereiche der Stiftung 15 Elektro-Fahrzeuge angemeldet. Einhergehend<br />

mit der mobilen Veränderung plante das Immobilienmanagement den<br />

Aufbau einer firmeninternen Ladeinfrastruktur, die im ersten Schritt an 14 Standorten<br />

realisiert wird. Für die Ortslage <strong>Lobetal</strong> sind 10 Ladepunkte vorgesehen,<br />

die jedoch erst nach Errichtung einer neuen Trafostation vervollständigt werden<br />

können. Der Start wird eine Ladesäule am MVZ sein.<br />

Verursacht durch Lieferverzögerungen wurden bis jetzt erst drei der für 2021 bewilligten<br />

E-Autos ausgeliefert. Allen E-Mobilitäts-Pionieren wünschen wir allzeit<br />

gute Fahrt!<br />

Neben E-Mobilität gilt es, alternative Mobilitätsformen voranzubringen. Dienstfahrräder<br />

für kurze Arbeitswege, Lastenräder für den Einkauf, geteilte Nutzung<br />

von Fahrzeugen und Fahrgemeinschaften auf Arbeitswegen sind Beispiele, die<br />

diskutiert und erprobt werden. Über die Confluence-Seite „Mobilität – emissionsfrei<br />

und zukunftsorientiert“ können Erfahrungen und Informationen geteilt<br />

werden.<br />

Beatrix Waldmann<br />

• Schulter und Nacken<br />

• Bauch und Rücken<br />

• Beine<br />

Alles, was Sie brauchen, sind eine Matte und Gewichte, wie zum<br />

Beispiel Wasserflaschen.<br />

So geht’s:<br />

Wann? Ab dem 12. Mai <strong>2022</strong> bis zum 30. Juni <strong>2022</strong>,<br />

immer donnerstags von 19:00 bis 20:00 Uhr.<br />

Ganz aktuell ist der Solaratlas für Brandenburg<br />

online gestellt worden, der alle<br />

Dächer auf ihr Solarpotenzial hin bewertet.<br />

Dieses Werkzeug unterstützt bei der<br />

Planung zukünftiger Investitionsvorhaben.<br />

Auf der Confluence-Seite „Energie selbst<br />

erzeugen & Photovoltaik“ stehen weitere<br />

Informationen für Sie bereit. Sie können<br />

mich gern auch persönlich kontaktieren.<br />

Beatrix Waldmann<br />

Willkommen -<br />

Mobilitätswandel!<br />

Verschenken<br />

statt wegwerfen<br />

48 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

49


Ratgeber: Bewußt leben<br />

Besucherinnen und Besuchern eine externe<br />

Tagesstruktur.<br />

Baiser D‘Amour: Das ist Begeisterung pur.<br />

Liebeserklärung an den Mai: „Baiser D’Amour“<br />

Das Rezept für den Monat Mai im <strong>Lobetal</strong>er Kalender wurde vom Café Ida zur Verfügung gestellt.<br />

Ida von Bodelschwingh ist die Namensgeberin<br />

für das Café Ida an der Kaiser-Friedrich-Straße<br />

/ Ecke Lohmeyerstraße ganz in der Nähe des<br />

Schlosses Charlottenburg in Berlin-Wilmersdorf.<br />

Die Frau<br />

von Friedrich von<br />

Bodelschwingh<br />

Süße Verführung –<br />

war entscheidend daran beteiligt, die v. Bodelschwinghschen<br />

Anstalten Bethel aufzubauen.<br />

Um ihren Namen zu ehren, kamen die<br />

Mitarbeitenden des Beschäftigungsprojektes<br />

Café Ida auf die Idee, das Café, das einst Kino<br />

und danach Tanzschule war, nach ihr zu benennen.<br />

„Baiser D’Amour“<br />

Im Cafe Ida befindet sich ein Arbeitsprojekt.<br />

Es ist seit 2006 an seinem jetzigen Standort.<br />

Mitten im Kiez bietet es psychisch kranken<br />

Menschen des Bezirks die Möglichkeit, Arbeit<br />

und Beschäftigung zu finden. Das Projekt ist<br />

Bestandteil des Wohnverbundes und vermittelt<br />

in verschiedenen Beschäftigungen den<br />

Foto: Mechthild Rieffel<br />

Im Cafébereich kann man allerlei Kunsthandwerk<br />

der verschiedenen Beschäftigungsgruppen<br />

bestaunen und erwerben. Leuchtende<br />

Seidentücher, Grußkarten, bunte Untersetzer,<br />

Holzarbeiten und viele andere Dinge lassen<br />

sich in den Regalen neben den Kaffeehaustischen<br />

finden.<br />

Leckerei im Mai<br />

Eine Arbeitsgruppe ist für das leibliche Wohl<br />

der Mitarbeitenden und Beschäftigten zuständig<br />

und zaubert an diesem Tag in der<br />

hauseigenen Küche ein köstliches Dessert.<br />

Das „Baiser D’Amour“ ist eine Schichtspeise<br />

aus luftigem Baiser, süßen Beerenfrüchten<br />

und cremiger Sahne.<br />

Zubereitet wurde es an einem Sommertag.<br />

Die Sonne lachte und alle Beteiligten taten<br />

es ihr gleich. Der eine oder die andere fragte<br />

schon mal, wann denn mit der Fertigstellung<br />

zu rechnen sei. Vorn im gemütlichen Café<br />

wurde derweil Kaffee gekocht. Endlich war<br />

das Werk vollbracht und die Schüssel wurde<br />

in den kleinen Stadtgarten im Außenbereich<br />

getragen.<br />

Was gibt es Schöneres, als mitten im saftigen<br />

Grün zu sitzen, sich von der schon warmen<br />

Maisonne bescheinen zu lassen, mit Freunden<br />

und Kolleginnen zu plaudern und dabei eine<br />

Leckerei zu genießen?<br />

MR<br />

Baiser D‘Amour<br />

Zutaten:<br />

- 100 g Baiser<br />

- 400 g Beerenmix, gefroren, ungezuckert<br />

- 500 ml Schlagsahne<br />

Zubereitung:<br />

Rezept<br />

des<br />

Monats<br />

1. Baiser in ca. 2 cm große Stückchen zerteilen<br />

2. Die Sahne steif schlagen<br />

3. Auf dem Boden einer größeren Schüssel ca. die Hälfte der<br />

Baiserstückchen verteilen<br />

4. Darauf die Hälfte der gefrorenen Beeren streuen<br />

5. Jetzt die Hälfte der Schlagsahne auf der Mischung verstreichen<br />

6. Anschließend die restlichen Baiserstückchen und gefrorenen<br />

Beeren auf die Schlagsahne schichten<br />

7. Zum Schluss vorsichtig die restliche Schlagsahne auf die<br />

Mischung streichen<br />

8. Die Schüssel für ca. eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen<br />

9. Im Anschluss portionsweise in Dessertschälchen<br />

füllen und servieren<br />

So geht‘s: Baiser in Stückchen zerteilen. Die Sahne steif schlagen.<br />

Drei Zutaten: Zerkleinertes Baiser, Schlagsahne und Beerenmix<br />

Der Nachtisch ist ein perfektes Sommergericht und kann auch prima mit einer Kugel Eis serviert werden. Es gibt nichts Schöneres, als mitten im Garten<br />

zu sitzen, sich von der warmen Sonne bescheinen zu lassen, mit Freunden und Kolleginnen zu plaudern und dabei die Leckerei zu genießen?<br />

50 <strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

<strong>Lobetal</strong> aktuell<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!