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recycling aktiv 03/22

Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien recycling aktiv berichtet praxisnah über aktuelle Programme und Entwicklungen aus dem Maschinen- und Anlagenbereich - von Metallen, Kunststoffen, Papier, Baustoffen über andere Recycling-Bereiche.

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Materialumschlag & Transport<br />

Die Plattform wastebox.biz ist in Österreich<br />

seit Herbst 2016 am Markt. Mithilfe<br />

der App können insbesondere Baufirmen<br />

die Entsorgung ihrer Abfälle besser<br />

organisieren und die passende Abfuhrmöglichkeit<br />

für ihre Baustelle bestellen.<br />

Die Aufträge werden direkt an verfügbare<br />

und logistisch günstig positionierte<br />

Fahrer gemeldet. Neben der App<br />

steht ein Webportal zur Verfügung, über<br />

das die Bestellungen, Baustellendetails,<br />

Entsorgungskosten und Lieferscheine in<br />

Echtzeit bereitgestellt werden. Betreiber<br />

der Plattform ist die österreichische Entsorgungsfirma<br />

Saubermacher. Die Firma<br />

deckt damit den Markt in Österreich ab.<br />

Veolia Deutschland hat von Saubermacher<br />

die Lizenz erworben, wastebox in<br />

Deutschland, Frankreich und England<br />

anzubieten.<br />

Im Mittelpunkt der Plattform steht weniger<br />

der Handel mit Recyclingmaterialien,<br />

sondern vielmehr die Vernetzung<br />

von Abfallbesitzern und Recyclern bzw.<br />

Entsorgern. Der Fokus liegt auf mineralischen<br />

Abfällen. wastebox akquiriert Aufträge<br />

bei den Baufirmen und verhandelt<br />

den Entsorgungspreis. Erhält wastebox<br />

den Auftrag, wird die Plattform zum Abfallbesitzer.<br />

Daraufhin beauftragt die<br />

Plattform einen Entsorger mit der tatsächlichen<br />

Entsorgung. Den Auftrag bekommt<br />

derjenige Entsorger, der am<br />

schnellsten den Auftrag annimmt. Ist der<br />

Auftrag abgewickelt, erhält der Entsorger<br />

eine Gutschrift. Die Nutzung der Online-<br />

Plattform und Webversion ist kostenfrei.<br />

wastebox erhält eine Vermittlungsgebühr<br />

von 15 Prozent, die vom Entsorgungspreis<br />

abgezogen wird, den die<br />

Plattform von der Baufirma bekommt.<br />

wurde gegründet, um Baustoffproduzenten<br />

und Spediteure auf einer digitalen<br />

Plattform mit Kunden aus dem Tiefsowie<br />

dem Garten- und Landschaftsbau<br />

zusammenzubringen. Diese Unternehmen<br />

können mit der App alle gängigen<br />

Schüttgüter bestellen. Der große Vorteil<br />

dabei: Sie erhalten zeitnah mehrere Angebote<br />

von Lieferanten im Umkreis von<br />

150 Kilometern – innerhalb Nordrhein-<br />

Westfalens werden zum Beispiel Sand,<br />

Schotter und Splitt binnen weniger Stunden<br />

geliefert. Bauunternehmen registrieren<br />

sich über die App. Mit ein paar wenigen<br />

Klicks gibt man alle wichtigen Informationen<br />

zur Baustelle an, zum Beispiel<br />

die maximale Befahrbarkeit, den<br />

Vorarbeiter oder auch die Kostenstelle.<br />

Anbieter können über ein Formular direkte<br />

Partner werden. Für den Kunden<br />

berechnet Schüttflix den optimalen Preis<br />

aus Material- und Transportkosten und<br />

präsentiert dem Kunden die Top 5 der<br />

Angebote. Hat der Kunde sich entschieden,<br />

landen die Aufträge in der Auftragsliste<br />

des jeweiligen Unternehmens. Die<br />

Unternehmensdaten werden einmal gemeinsam<br />

mit einem persönlichen Ansprechpartner<br />

angelegt, können aber<br />

jederzeit geändert werden. Dazu können<br />

Mitarbeiter mit unterschiedlichen Rollen<br />

hinterlegt werden. Der Produktkatalog<br />

von Schüttflix gibt an, welche Schüttgüter<br />

zur Verfügung stehen und wie hoch<br />

der Tonnenpreis ist. Unternehmen erhalten<br />

Gutschriften und müssen keine Rechnungen<br />

mehr ausstellen. In der Dokumentenübersicht<br />

werden alle Gutschriften<br />

und deren Höhe gelistet. Auf Wunsch<br />

verschickt Schüttflix alle Dokumente<br />

auch per Mail. Spediteure können sich<br />

Touren und Aufträge raussuchen, die in<br />

die vorgesehene Planung passen. Das<br />

spart Leerfahrten und schafft Neukunden.<br />

Dabei hilft die Umkreissuche, das<br />

Ganze noch effizienter und bequemer zu<br />

gestalten. Lieferungen können per Live-<br />

Tracking verfolgt werden. Über ein hochgeladenes<br />

Foto kann der Ablageort<br />

genau festgelegt werden.<br />

Der Download der App ist kostenlos.<br />

Das Unternehmen finanziert sich nur aus<br />

zustande gekommenen Transaktionen,<br />

das heißt, es nimmt einen kleinen Aufschlag<br />

auf den Lieferantenpreis und die<br />

Transportkosten. Die Marge ist in dem in<br />

der App angezeigten Preis frei Baustelle<br />

schon enthalten – versteckte Kosten gibt<br />

es nicht, so die Aussage der Plattform.<br />

Lieferanten und Spediteure werden über<br />

die Plattform per Gutschrift automatisch<br />

bezahlt und der Kunde findet den aktuellen<br />

Status seiner Rechnungen in der<br />

App inklusive der Lieferscheine sauber<br />

nach Bauvorhaben sortiert.<br />

N1 Trading wurde 2017 von dem<br />

Diplom-Bau- und Wirtschaftsingenieur<br />

Christian Landes in Offenburg gemeinsam<br />

mit der Volksbank e.G. gegründet.<br />

Mittlerweile gibt es auch Büros in Heidelberg<br />

und München. Im Vordergrund<br />

Im Mittelpunkt der Plattform wastebox steht weniger<br />

der Handel mit Recyclingmaterialien, sondern<br />

vielmehr die Vernetzung von Abfallbesitzern und<br />

Recyclern bzw. Entsorgern.<br />

Schüttflix ist die wohl bekannteste<br />

Plattform und dabei eigentlich ein Preisvergleichsportal<br />

mit angeschlossenem<br />

Transportmanagement-System. Die<br />

Schüttgüter kommen von den rund<br />

1.500 Lieferanten, die auf der Schüttflix-<br />

Plattform <strong>aktiv</strong> sind: einerseits Produzenten<br />

von Primärrohstoffen aus der Sandund<br />

Kiesgewinnung oder der Natursteinindustrie,<br />

andererseits Tiefbau-, Recycling-<br />

oder Abbruchunternehmen, die<br />

ihren Recycling-Schotter selbst vermarkten<br />

wollen.<br />

Das Gütersloher Tech-Start-up Schüttflix<br />

hat seit seinem Start 2018 den<br />

Schüttgut-Markt in Deutschland ordentlich<br />

aufgemischt. Die Schüttflix GmbH<br />

<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 23

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